Aktive Thermographie im Bauwesen

Aktive
Thermographie
im
Bauwesen
Diplomarbeit Betreuung:
Prof. (FH) DI Dr. H. C. Leindecker
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
Fh – Wels: Öko Energietechnik
Bautechnisches Institut Puchenau
4040 Linz
Inhalt
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Auftraggeber
Projektbeschreibung
Versuchsaufbau
Versuchsergebnisse
Interpretation
Fehlstellenkatalog
Ergebnisse der Diplomarbeit
Ausblick
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
Fh – Wels: Öko Energietechnik
Bautechnisches Institut Puchenau
4040 Linz
Auftraggeber
Das Bautechnische Institut in Linz (BTI):
• Staatlich akkreditiertes Prüf- und
Forschungsinstitut für Baustoffe und
Baukonstruktionen
• Rechtsform: Verein
• 14 Mitarbeiter (70% Akademikeranteil)
• Umsatz ca. 1 Mio. Euro
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Die Kompetenzen des BTI
•Ziegel
•Beton
•Bewehrungsstahl
•Dämmstoffe
•Holzkonstruktionen
•Thermographie / Blower Door
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
Fh – Wels: Öko Energietechnik
Bautechnisches Institut Puchenau
4040 Linz
Projektbeschreibung
Problemstellung:
ÆUngeklärte Schäden im Decken- und
Wandbereich bei Innenputzen
Aufgabenstellung Berufspraktikum:
ÆKönnen Schäden in Wandaufbauten mit
Hilfe der Aktiven Thermographie erkannt
werden?
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
Fh – Wels: Öko Energietechnik
Bautechnisches Institut Puchenau
4040 Linz
Aufgabenstellung der Diplomarbeit
ÆAuswertung der Erfahrungen aus den Versuchen
ÆAuswertung der Ergebnisse (Thermogramme)
ÆInterpretation des Materialverhaltens
ÆAufbau eines Fehlstellenkataloges
ÆErstellen einer Gebrauchsanweisung
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Bautechnisches Institut Puchenau
4040 Linz
Verwendete Geräte
1. Messgeräte
ÆThermographie Kamera
Varioscan 3021, Fa. InfraTec
ÆOberflächen Messgerät
Testo Quicktemp 850 – 2,
Temperaturbereich von -30 °C bis +400 °C
2. Beleuchtung
Æ60 Infrarot Lampen,
Philips IR 175R – PAR 175 W, 230 V
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Verwendete Materialien
1. Hochlochziegel Standard (Fa. Leitl)
HLZ Plan 25 N+F, Format 25/38/24,9
U-Wert = 0,72 [W/m2 K]
2. Putze
Kalkzement Putz, Röfix 510
Kalkgips Maschinenputz, Quarzolith KG 30
Materialdicke von 1,5 [cm]
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Fehlstellen
Welche Fehlstellen wurden beim KZP und KGP
eingebaut:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Löcher im Ziegel
Steinwolle
Klebeband
Schalungsöl
Magnesiumsulfat
Risse im Putz
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Fehlstellen (KZP/KGP)
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Wie wurden die Versuchsobjekte gebaut!?
Beispiel Kalkzementputz:
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Fehlstellen KZP / KGP
Riss im Putz
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Loch im Ziegel
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Fehlstellen KZP / KGP
Steinwolle
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Klebeband
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Fehlstellen KZP / KGP
Schalungsöl
Magnesiumsulfat
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Bestimmung der Emissionswerte
Kalkzement Putz:
Kalkgips Maschinenputz:
ε = 0,95 [-]
ε = 0,96 [-]
Bestimmung durch:
Messen der Oberflächentemperatur
Aufkleber (Schwarz / matt)
Fachliteratur (Materiallisten)
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Versuchsaufbau
Beleuchtung
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Versuchsablauf
Entfernung der Kamera zum Versuchsobjekt ca. 4 [m]
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Versuchsdurchführung
Was hat sich als Wichtig bei der Durchführung der
Versuche herausgestellt:
ÆGleichmäßige Erwärmung der Oberfläche
ÆEinhaltung der Rahmenbedingungen
ÆGenaue Dokumentation des Abkühlvorganges
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Fehlversuche
HOTSPOT!!
Abstand zu klein!!
Defekte Lampen (blau)
(Hotspots auf der Oberfläche)
Fehlstellen nicht erkennbar
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Abstand zu groß!!
Abkühlung der Randbereiche
Risse im Putz nicht erkannt
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Rahmenbedingungen
Eine homogene Erwärmung der Oberfläche wurde erreicht, durch die
Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen:
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Ergebnisse Kalkzementputz
1,5 [min]
3,5 [min]
12 [min]
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Ergebnisse Kalkgipsputz
1 [min]
5 [min]
20 [min]
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Was sehen wir auf diesen Thermogrammen?
Æ Betrachten die Einflüsse der Materialeigenschaften
auf den Wärmefluss
Æ Wärmefluss wird entweder gestaut oder weiter
geleitet
Æ Das erzeugt unterschiedliche Temperaturen auf der
Materialoberfläche
ÆDurch diese Temperaturunterschiede lassen sich
Fehlstellen lokalisieren
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Beobachtung
10 min Erwärmung
50 cm Abstand zur
Beleuchtung
5 min Erwärmung
20 cm Abstand
zur Beleuchtung
Erzeugen die selben Oberflächentemperaturen!!!
Aber die Fehlstellen waren bei einem Abstand
von 50 cm und einer Erwärmung von 10 min
besser und genauer zu Thermographieren!!!!
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Wie kann man dieses Verhalten erklären?
Definition des Materialverhaltens:
Begriff Nr. 1:
Æ „Intensität“ (Stärke des Wärmeflusses)
Begriff Nr. 2:
Æ „Trägheit“ (Temperaturleitfähigkeit)
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Definition
Intensität:
Beschreibt....
Æ die „Dauer“ der Erwärmung
Æ die Höhe der erreichten Oberflächentemperatur
Æ die Stärke des Energie- bzw. Wärmeflusses
Der Wärmefluss erzeugt Temperaturunterschiede,
welche die Erkennung von Fehlstellen erst möglich
macht.
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Definition
Trägheit:
Die Trägheit definiert die unterschiedlichen Erkennungszeiträume:
Beeinflusst durch die....
Materialeigenschaften (Temperaturleitfähigkeit α = λ / cp * ρ)
1. Wärmeleitfähigkeit
2. Dichte
3. Wärmekapazität
λ [W/m K]
ρ [kg / m3]
cp [kJ / kg K]
Fehlstellentiefe
Æ Reaktionszeit der Materialien auf den Wärmefluss
Æ Abfluss der Wärme ins Wandinnere (schnell oder langsam)
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Zusammenfassung
1.
Erzeugung einer homogenen Oberflächentemperatur
(Abstand / Erwärmungszeitraum).
2.
Durch die Erwärmung entsteht ein Wärmefluss
(Warm Æ Kalt).
3.
Durch unterschiedliche Materialeigenschaften,
wird der Wärmefluss schnell oder langsam weiter geleitet.
4.
Das erzeugt auf der Oberfläche Temperaturzonen, wodurch
Fehlstellen erkannt werden können.
5.
Diese Eigenschaften (Erkennungszeitraum / Temperaturen)
lassen Rückschlüsse auf das vorhandene Material zu.
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Fehlstellenkatalog
Begriffsdefinitionen:
1. Temperaturfenster
Bei welchen Temperaturen war die Fehlstelle
sichtbar!
2. Zeitfenster
In welchem Zeitraum ist die Fehlstelle sichtbar!
(Abkühlzeitraum)
3. Fehlstellentiefe
In welcher Tiefe wurde die Fehlstelle eingebaut!
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Erklärung Fehlstellentiefe
1
Nulllinie
Beispiele:
1. Risse im Putz
0 [cm] bis 1,5 [cm]
2. Steinwolle im Ziegel
2
Putz
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1,5 [cm] bis 3,5 [cm]
Mauerwerk
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Auszug Fehlstellenkatalog (KZP / KGP)
Æ Mittelwerte aus allen vorgenommenen Versuchen!!!
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Ergebnisse der Diplomarbeit
Æ Fehlstellen unter einer Putzschicht sind erkennbar
Æ Aufbau eines Fehlstellenkataloges
ÆQualitative und Quantitative Bewertung der
Materialien (Temperatur- und Zeitfenster)
Æ Hilfestellung zur Bewertung unbekannter
Fehlstellen im Wandaufbau am Einsatzort (Baustelle)
Æ Erstellung einer Gebrauchsanweisung
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Ausblick
ÆBau einer mobilen Erwärmung
ÆHerausforderung:
Erwärmung von Decken
Erwärmung von unzugänglichen Stellen
(z.B. Stiegenhäuser)
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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Danke für Ihre
Aufmerksamkeit!
Fragen?
Dipl. Ing. (FH) Kevin Koke
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