Andiamo bewegt 2000 Leute

Montag, 28. September 2015 / Nr. 223
Region Luzern
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NACHRICHTEN
Versuche mit
Doppelgelenkbus
KRIENS red. An der Haltestelle
Hofmatt-Bellpark in Kriens finden
bis am Freitag Fahrversuche mit
den neuen Doppelgelenk-Trolleybussen statt. Zu diesem Zweck
wird eine provisorische Holzkonstruktion erstellt, um die Höhe und
die Länge der Buskanten zu simulieren. Diese sollen dann angepasst werden, wie die Dienststelle
Verkehr und Infrastruktur des Kantons Luzern mitteilte. Während der
Versuchsphase können Passagiere
ungehindert ein- und aussteigen.
FDP fordert
neue Kommission
EMMEN red. Im Emmer Einwohnerrat soll eine Bildungskommission eingeführt werden. Das fordert die FDP Emmen mit einer
Motion. Damit sollen bildungspolitische Anliegen im Parlament einen höheren Stellenwert erhalten.
2008 wurde die Schulpflege mit
Behördenstatus abgeschafft und
durch eine gemeinderätliche Bildungskommission ersetzt.
Andiamo bewegt 2000 Leute
KRIENS Laufen, spielen, Velofahren: Auf dem Kleinfeld
gings sportlich-familiär zu und
her. Mit dabei waren auch
Stars aus Comedy und Sport.
140 neue Arbeitsplätze
Am Standort Elsihof in Perlen, wenige
hundert Meter vom Autobahn-Zubringer
Rontal entfernt, sollen neben einer Garage ein Karosserie- und Lackcenter
sowie ein Nutzfahrzeugcenter entstehen.
Insgesamt sollen bis zu 140 Arbeitsplätze geschaffen werden. Gegen den Ge-
Stars als Bewegungs-Botschafter, das
ist eines der Erfolgsrezepte von Andiamo. Auch auf der Bühne seien sie viel
in Bewegung, meinten Fischer und Burkart nach der Zielankunft. «Aber hier
sind wir den Leuten natürlich schon
noch etwas näher.»
Schnelle Anschieber
HUGO BISCHOF
[email protected]
Die Bevölkerung zu mehr Bewegung
animieren: Das ist das Ziel des neuen
Anlasses «Coop Andiamo – Schweiz
bewegt», das unter anderem vom Bundesamt für Sport unterstützt wird und
an dem Jung und Alt, Familien und
Einzelpersonen, gratis und ohne Anmeldung teilnehmen können. Gestern
Nachmittag fand der Anlass auf dem
Kleinfeld-Areal in Kriens statt.
Ein Veloparcours, eine Laufstrecke
und ein Orientierungslauf waren die
Hauptattraktionen. Der Veloparcours
führte über rund eine rund 7 Kilometer
lange Strecke vom Kleinfeld Richtung
Horw und zurück. Der Andrang beim
Start um 13 Uhr war gross. Kein Wunder:
Die beiden Comedy-Stars Jonny Fischer
und Manu Burkart alias Cabaret Divertimento führten das Feld an.
Amag-Baupläne
werden konkret
BUCHRAIN hb. Die Neubaupläne des
Automobil-Unternehmens Amag in
Buchrain nehmen konkrete Formen an.
Der Gestaltungsplan ist durch den Gemeinderat genehmigt und das Baugesuchsverfahren eingeleitet worden. Das
bestätigte Gemeinderat Heinz Amstad,
der Bauvorsteher der Gemeinde Buchrain, auf Anfrage unserer Zeitung.
Die Amag hat im Buchrainer Gemeindeteil Perlen von der Papierfabrik Land
erworben und will dort für rund 35 Millionen einen Neubau errichten. Die
Amag brauche mehr Platz als an ihrem
bisherigen Standort an der Luzernerstrasse 17 in Ebikon, sagte Amag-Geschäftsführer Roman Häfliger unserer
Zeitung (Ausgabe vom 3. Oktober 2014).
Bis das Baugesuch genehmigt ist, will
er keine weiteren Auskünfte geben.
16
Bobweltmeister
Beat Hefti mit
den Andiamo-Besuchern Jim und
Sascha (von links).
Bild Hugo Bischof
Weitere prominente Andiamo-Botschafter sind Bob-Welt- und -Europameister Beat Hefti (37) und sein Anschieber Alex Baumann. Die beiden
hatten eine kurz Startbahn mit einem
richtigen Bob aufgebaut, die beim Publikum grossen Anklang fand. Knapp
über 3 Sekunden lauteten die besten
Startzeiten. «Das ist schon ganz beachtlich», meinte Hefti schmunzelnd. Seit
Anfang August ist er mit seiner Anschiebebahn fast jedes Wochenende irgendwo in der Schweiz unterwegs. Auch
diverse Krienser Vereine beteiligten sich
an Andiamo – etwa die Ludothek Kriens
mit ihren Spielgeräten.
Carolyn Hochstrasser vom OK zog
nach dem Anlass ein positives Fazit:
«Die Stimmung war gut, die Besucher
machten aktiv mit.» Ganz auf die erhoffte Besucheranzahl von 3000 sei man
allerdings nicht gekommen – «wohl
wegen des etwas kühlen Wetters». Knapp
2000 Besucher zählten die Veranstalter.
«Dorfmusik» neu eingekleidet
staltungsplan seien keine gewichtigen
Einsprachen eingegangen, betont Amstad: «Es ging nur um kleine Details,
die im Rahmen von Verhandlungen
geregelt werden konnten.» Die Gemeinde sehe dem Projekt deshalb
«sehr positiv entgegen».
Als nächster Schritt muss die im
Gestaltungsplan festgelegte Gewässerbaulinie durch den Regierungsrat
genehmigt werden. Das eingereichte
Baugesuch kann im Anschluss durch
den Gemeinderat Buchrain bewilligt
werden. Heinz Amstad rechnet damit,
dass «ich schon Ende Oktober dem
Gesamtgemeinderat einen ersten Entwurf für die Baubewilligung vorlegen
kann».
Baustart 2015?
Ursprünglich rechnete die Firma
Amag damit, noch im Jahr 2015 mit
den Bauarbeiten beginnen und den
Neubau Ende 2016 oder Anfang 2017
beziehen zu können. «Das ist theoretisch immer noch möglich», sagt
Gemeinderat Amstad. Der Entscheid
für den Baustart liegt jedoch nicht
bei der Gemeinde Buchrain.
Blau-schwarz statt rot-schwarz: Die neue Uniform der
Musikgesellschaft Emmen wurde dieses Wochenende feierlich eingeweiht.
PD/Dany Schulthess
Täglich 22 000
Autos im Zentrum
KRIENS red. Wie lassen sich die Verkehrsprobleme im Zentrum von Kriens
lösen? Dies ist die zentrale Frage einer
Interpellation, die SVP-Einwohnerrat
Patrick Koch eingereicht hat. Nun liegt
die Antwort des Gemeinderats vor. Demnach sind auf den Strassen im Krienser
Zentrum täglich rund 22 052 Fahrzeuge
unterwegs. Beim Autobahnanschluss
Horw-Kriens sind es täglich 27 940 Fahrzeuge und beim Mattenkreisel 22 077.
Der Gemeinderat stützt sich dabei auf
Zahlen aus dem Jahr 2010.
Kaum Platz für Ausbau
Die Kapazitäten des Krienser Strassennetzes müssen sich unter anderem am
übergeordneten Netz orientieren. So
etwa an den beiden Autobahnanschlüssen Luzern-Kriens und Horw-Kriens, wo
der Abfluss stets gewährleistet sein muss.
Das Bundesamt für Strassen signalisiere
keine Bereitschaft, die Autobahnanschlüsse auszubauen, schreibt der
Gemeinderat. Zu diesen limitierenden
Faktoren kämen auch Platzprobleme
im Zentrum von Kriens hinzu. Der
Engpass liesse sich nur «durch den
Abriss und die Enteignung zahlreicher
Gebäude» beseitigen.
Als Fazit schreibt der Gemeinderat,
dass der Mehrverkehr, der durch das
Bevölkerungswachstum entstehen
wird, «über flächeneffiziente Verkehrsmittel» bewältigt werden müsse –
womit wohl der Ausbau des öffentlichen Verkehrs gemeint ist. Eine generelle Erweiterung der Verkehrsinfrastruktur sei kaum realisierbar.
Die Gemeinde erstellt derzeit ein
Gesamtverkehrskonzept. Bis Ende
2015 will der Gemeinderat dem Einwohnerrat einen Strategiebericht zur
Kenntnisnahme vorlegen.
EMMEN Gestern präsentierte
die Musikgesellschaft Emmen
ihre neue Uniform. Auf die
Hüte wurde bei der Auswahl
besonders Wert gelegt.
Die Musikgesellschaft Emmen musste tief in die Tasche greifen: Für 180 000
Franken kaufte sie 60 neue Uniformen,
eine neue Fahne und ersetzte einen Teil
ihrer Schlaginstrumente. Das Geld ist
unter anderem dank Spenden aus dem
Emmer Gewerbe und der Bevölkerung
zusammengekommen.
Repräsentationspflichten mit Hut
Mit einem festlichen Umzug durch
Emmen präsentierten die Musikanten
gestern ihre Neuanschaffungen. Der
Hauptblickfang war natürlich die nagelneue Uniform. Was dabei auffällt: Entgegen dem Trend in vielen anderen
Musikgesellschaften gilt in Emmen nach
wie vor «Hut auf». «Wir wollten auch
bei der neuen Uniform nicht auf einen
Hut verzichten. Das war uns wichtig, das
sieht einfach repräsentativer aus», sagt
Franz Räber, der für die Geldbeschaffung
der Neuuniformierung verantwortlich ist.
Repräsentieren, das sei nach wie vor
eine zentrale Aufgabe der Musikgesellschaft, die sich noch als richtige «Dorfmusik» versteht, wie Räber sagt. Das
heisst, die musikalische Begleitung von
offiziellen Anlässen in der Gemeinde
gehört zum Auftrag. Aus demselben
Grund will die Musikgesellschaft Emmen
auch künftig nicht auf eine Vereinsfahne
verzichten. Die alte Fahne war wie die
Uniform 26-jährig und wurde nun gleichzeitig ersetzt. Die Fahne kommt jeweils
bei offiziellen Anlässen sowie bei
Marschmusik-Auftritten zum Einsatz.
Musikanten werden dünner
Dass die alte Uniform in den Mottenschrank kommt, hat übrigens nicht etwa
damit zu tun, dass sie nicht mehr modisch genug wäre. «Die alte Uniform
war eigentlich ganz zeitlos», findet Franz
Räber. Allerdings sind die Stoffe mittlerweile ziemlich abgenutzt. Und vor allem:
Es wurde immer schwieriger, überhaupt
passende Grössen zu finden. «Das
Durchschnittsalter der Musikanten lag
damals bei über 40. Heute ist es viel
tiefer», erklärt Franz Räber. Die Folge:
Es gibt zu viele weite Grössen und zu
wenig für schmächtigere Staturen.
Gestern zeigte sich die Musikgesellschaft Emmen also erstmals der Bevölkerung im neuen Kleid. Der nächste
Höhepunkt folgt im kommenden Juni.
Da werden die Emmer Musikanten in
der Kategorie Harmonie 1. Klasse auch
an der Parademusik am Eidgenössischen
Musikfest in Montreux teilnehmen und
dabei natürlich auch die neue Uniform
sowie die Fahne zur Schau tragen.
Schon 1880 gegründet
Die Musikgesellschaft gehört zu den
ältesten Vereinen der Gemeinde Emmen. 1880 als kleine Kirchenmusik gegründet, nahm sie 1898 erstmals an
einem kantonalen Musikfest in Willisau
teil. Heute spielt die Musikgesellschaft
in Harmoniebesetzung (also mit Holzund Blechblasinstrumenten) und hat
zurzeit 56 aktive Mitglieder.
ROBERT KNOBEL
[email protected]
HINWEIS
Die Musikgesellschaft Emmen im Internet:
www.mgemmen.ch