Der Weg zum Bürgerentscheid Seit vielen Jahren wird in Ilvesheim über eine Ersatzlösung für die maroden und stark reparaturbedürftigen Bäder diskutiert. Aber erst durch die Millionen-Erlöse aus der Erschließung des Neubaugebietes Mahrgrund II konnte die Gemeinde Ilvesheim ernsthaft über die Realisierung nachdenken. In Gremien und Zukunftswerkstätten zur Bäderfrage wurden die Wünsche gesammelt. Es kristallisierten sich drei Lösungsalternativen heraus: ein neues Freibad, ein neues Hallenbad oder ein Kombibad, augenscheinlich die beste aber mit 10 Mio. € (Schätzung aus dem Jahr 2014) auch die teuerste Alternative. Am 23. Juli wurde dann im Gemeinderat zwar mehrheitlich für das Kombibad gestimmt, aber ein Antrag auf einen durchzuführenden Bürgerentscheid wurde abgelehnt. Fragen zur Finanzierbarkeit, der erforderlichen Neu-Verschuldung Ilvesheims und den damit verbundenen Konsequenzen, wie Steuererhöhungen oder Kürzung von freiwilligen Leistungen wurden bei Seite gewischt. Dem Bürger wurde in der Sitzung die Kompetenz abgesprochen, in einer so wichtigen Frage entscheiden zu können. Auch stellte sich heraus, dass an wichtige Ausstattungsmerkmale für Schwimm- und Schulunterricht nicht gedacht worden war. Vielmehr besteht der politische Wille, jetzt oder nie, die noch verbleibenden Millionen in der Rücklage für ein Kombibad zu investieren, bevor die Kassen leer sind und die übergeordnete Behörde den Haushalt nicht mehr toleriert. Die einzige Möglichkeit, Ilvesheim vor den Folgen dieser Fehlentscheidung zu bewahren, war daher die Durchführung eines Bürgerentscheides. Das ist eines der Hauptziele der Bürgerinitiative Ilvesheim geht baden, damit wir auch in Zukunft noch gemeinsam baden gehen können. Ein Kombibad für wenige Das Kombibad ist für alle attraktiv. Nein, denn viele Senioren und Jugendliche werden das Kombibad vermutlich nicht nutzen. Es wird auch kein Freizeitbad, wie manche erwarten. Eine idyllische Außenanlage wie im Freibad wird es nicht geben. Attraktionen wie Sprungmöglichkeiten und Rutsche sind optional vorgesehen, sofern der geschätzte Kostenrahmen von 10 Mio. € nicht überschritten wird. In der ursprünglichen Beschlussvorlage waren jedoch Sprungmöglichkeiten und tiefe Becken ausdrücklich aus Kostengründen ausgeschlossen. Das 750 m2 Außenbecken wird als Nichtschwimmer-Becken mit Schwimmbahnen ausgestattet. Obwohl die Feinplanung noch aussteht, sind diese wichtigen Eckpunkte bereits beschlossen. In der näheren Umgebung gibt es kaum Möglichkeiten zum Schwimmen und Schwimmenlernen. Nein, denn in den Studien wird ausdrücklich auf ein umfangreiches Konkurrenzangebot in der näheren Umgebung hingewiesen, sodass das Kombibad als Nischenangebot für die lokale Bevölkerung konzipiert werden müsse, was es aber nicht sein wird. Das Bad ist für Schulschwimmen und Schwimmenlernen unerlässlich. Nein, denn aufgrund des geplanten Standortes am Freibad muss ohnehin ein Bustranfer zwischen Grundschule FES und Kombibad eingerichtet werden, der auch andere Bäder anfahren könnte. In einem Kombibad ohne Sprungmöglichkeit und tiefen Becken für Tauchen kann kein Schwimmabzeichen erworben werden. 85.000 Besucher/Jahr werden das Kombibad besuchen. Nein, denn das ist mehr als heute in beiden Bädern zusammen und bedeutet, dass jeder Ilvesheimer ca. 10 mal pro Jahr das Bad besuchen müsste. Werden diese Besucherzahlen nicht erreicht, wird das Betriebskostendefizit noch größer. … mit einem Schuldenberg für alle Ilvesheim hat genug Geld und einen soliden Haushalt. Nein, denn die Gemeinde gibt heute 10 % mehr aus als sie einnimmt. Die Verkaufserlöse der Mahrgrund II-Grundstücke haben diese Verluste verdeckt - mit einer Größenordnung von etwa 1.000.000 € pro Jahr. Ilvesheim hat nunmehr seine Grundstücke verkauft und es werden gemäß Bebauungsplan auch keine weiteren hinzukommen. Erhaltungsmaßnahmen für Gemeindebesitz Straßen, Schule, Kindergarten, Sportstätten oder Angebote für Senioren - sind zukünftig in dem heutigen Maß nicht mehr machbar. Bereits der Haushalt 2015 wurde vom Landratsamt nur noch toleriert. Jährliches Haushaltsdefizit 2015 ggü. 2018 Diese Analysen basieren auf den Zahlen der Gemeinde Ilvesheim, Haushalt 2015 S. 341 ff. Das jährliche Haushaltsdefizit wird bis 2018 auf jährlich 1,7 Mio. € (ggü. 1 Mio. € in 2015) ansteigen. Der Schuldenberg Ilvesheims wird schnell anwachsen. Und zusätzlich hat Ilvesheim keine Rücklagen oder andere veräusserbare Werte mehr, um dieses jährliche Defizit auszugleichen. Der Haushalt 2015 wurde gerade noch toleriert. Ilvesheim hat genug Rücklagen für den Bau des Kombibads. Nein, denn die geplanten Vorhaben in Ilvesheim wandeln die heute positiven Rücklagen von knapp 15 Mio. € in 2015 (8 Mio. € sind bereits für andere Vorhaben verplant, d. h. 4,0 Mio. € Kinderbetreuung, 3,1 Mio. € Schulanbau, 0,9 Mio. € Festplatzsanierung) in ein Minus von 10 Mio. € in 2018. Da Ilvesheim bereits heute keinen gedeckten Haushalt hat, verschlimmert die Zinsbelastung diesen Zustand und noch viel wichtiger: Ilvesheim wird die Schulden nie zurückzahlen können. Andere Vorhaben aus den Zukunftswerkstätten werden damit unrealisierbar. Entwicklung der Rücklagen zu Schulden von 2015 bis 2018 Diese Analysen basieren auf den Zahlen der Gemeinde Ilvesheim, Haushalt 2015 S. 341 ff. Die Rücklagen von 15 Mio. € werden durch Kombibad und beschlossene Vorhaben bis 2018 vollständig aufgebraucht sein. Insgesamt wird Ilvesheim bis 2018 einen Schuldenberg von 10 Mio. € angehäuft haben, das Kombibad treibt Ilvesheim in die Schulden. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird von 122 € auf über 1.100 € steigen. Das geschätzte Bauvolumen von 10 Mio. € wird eingehalten. Nein, denn schon jetzt muss laut Bürgermeister Metz von mindestens 13 Mio. € für das Bauvorhaben aufgrund von vergangenen und zukünftigen Preissteigerungen ausgegangen werden. Und zusätzliche Anforderungen oder Nachträge sind darin noch nicht enthalten. Eine Kostendeckelung ist vom Gemeinderat nicht festgelegt worden. Mit Ihrer Stimme entscheiden Sie über die Zukunft Ilvesheims Soll die Gemeinde ein Kombibad in der vom Gemeinderat am 23.7.2015 beschlossenen Variante bauen? Stimmen Sie mit NEIN, denn nur dann bleibt Ilvesheim eine attraktive Gemeinde mit finanziellem Handlungsspielraum und versinkt nicht in einem Schuldenberg für alle durch ein Kombibad für wenige. Dies ist eine Information der Bürgerinitiative Ilvesheim geht baden - www.ilvesheim-geht-baden.de © Bürgerinitiative Ilvesheim geht baden
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