Richtig lackieren und lasieren in 5 Schritten

Richtig lackieren und lasieren in 5 Schritten
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Einleitung
Sie wollen Holzmöbel vor Witterungseinflüssen schützen oder einem alten Möbelstück zu neuem Glanz verhelfen? Dann
haben Sie die Wahl zwischen Lack und Lasur. Während eine transparente Lasur die natürliche Optik des Holzes erhält, kann
ein Lack dem Stück einen völlig neuen Charakter geben – denn unter Farblacken verschwindet die Maserung vollständig. Je
nach Art des Lacks schaffen Sie so eine unempfindliche Oberfläche – ideal also für stark beanspruchte Möbelstücke wie
Stühle oder Tische. Aber auch die natürlich wirkende Lasur schützt vor Wind und Wetter und kommt deshalb bevorzugt bei
Gartenzäunen, Fensterrahmen oder Gartenmöbeln zum Einsatz.
Lackieren und lasieren geht auch Hobby-Handwerkern leicht von der Hand. Für ein perfektes Ergebnis und eine ebenso
einfache wie sichere Arbeitsweise lesen Sie unsere Anleitung.
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Die OBI GmbH & Co. Deutschland KG schließt bei nicht sach- und fachgerechter Montage entsprechend der Anleitung sowie bei Fehlgebrauch
des Artikels jede Haftung aus. Ihre gesetzlichen Ansprüche werden hierdurch nicht eingeschränkt. Achten Sie bei der Umsetzung der Schritt-für-Schritt-Anleitung
auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn notwendig, entsprechende Schutzausrüstung. Elektrotechnische Arbeiten dürfen ausschließlich
von Elektrofachkräften (DIN VDE 1000-10) ausgeführt werden. Bei dem Aufbau der Artikel müssen die Arbeiten nach BGV A3 durchgeführt werden. Führen Sie diese
Arbeiten nicht aus, wenn Sie mit den entsprechenden Regeln nicht vertraut sind. Wir sind um größte Genauigkeit in allen Details bemüht.
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Anleitung
Schritt 1
Schritt 2
Sicherheitsvorkehrungen vor dem Lackieren und
Lasieren
Lesen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit die Herstellerhinweise
von Lack und Lasur, bevor Sie mit der Arbeit beginnen.
Tragen Sie passende Schutzkleidung, um nicht nur Ihre
Kleidung zu schonen, sondern auch Ihre Haut, Atemwege
und Augen: Atemschutz, Handschuhe und Schutzbrille.
Vorbehandlung des Werkstücks vor dem Lasieren und
Lackiere
Wollen Sie einem alten Möbelstück, den Fensterrahmen oder
Türen einen neuen Look geben oder haben Sie ein bislang
gänzlich unbehandeltes Holzstück vor sich? So oder so zahlt
sich die richtige Vorbereitung aus, auch wenn sie im Fall
eines bereits lackierten Werkstücks aufwendiger ist. Denn
dann müssen Sie zuerst die alten Farbschichten entfernen.
Das gelingt zum Beispiel, indem Sie einen Abbeizer auftragen
– achten Sie darauf, dass er für Holz geeignet ist, es gibt auch
Produkte für Metall. Sie können auch eine Heißluftpistole
einsetzen oder aber eine Schleifmaschine.
Lacke, Abbeizmittel und Co. können unter anderem
Lösungsmittel enthalten, die Sie nicht einatmen sollten.
Achten Sie deshalb darauf, in einem gut belüfteten Raum
oder besser noch unter freiem Himmel zu arbeiten. Achten
Sie bei der Wahl eines reizmittelarmen Lacks auf den „Blaue
Engel“, der unter anderem auf den wasserbasierten Lacken
der OBI Eigenmarke zu finden ist.
Beim Abbeizen wird der Abbeizer gleichmäßig mit dem
Pinsel aufgetragen, um dann zu trocknen. Ist der Abbeizer
eingezogen, entfernen Sie die Farbe mit dem Malerspachtel.
Das geht relativ schnell, ist wenig anstrengend, aber
wegen des lösungsmittelhaltigen Abbeizers nicht für jeden
Heimwerker die erste Wahl.
Bei der Variante mit Heißluft wird der Lack stark erhitzt und
kann dann mit einem Spachtel entfernt werden. Arbeiten Sie
achtsam um nicht mit der heißen Luft das Holz anzusengen.
Es können beim Auflösen des Lacks giftige Dämpfe
entstehen. Aus diesem Grund schwören viele Heimwerker auf
die Farbentfernung per Schleifpapier. Mit einem elektrischen
Schleifer ist die Arbeit dann auch schnell erledigt. Zurück
bleibt Staub, der sorgfältig entfernt wird. Denn nur wenn das
Holz staub- und fettfrei ist, hält die folgende Farbschicht
auch dauerhaft.
Hartnäckig knarrende Stufen stabilisieren Sie mit zwei
bis drei 80 bis 100 mm langen Schrauben. Schrauben Sie
diese etwa in der Mitte der Stufe von der Trittstufe in die
Setzstufe. Die Schraubenköpfe werden abgesenkt und mit
Holzreparaturspachtel kaschiert.
OBI Top-Tipp
Schleif-Tipp: Weitere Informationen zum Schleifen von Holz
finden Sie in unserem Ratgeber „Holz schleifen“.
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Anleitung
Schritt 3
Schritt 4
Auswahl des Werkzeugs für Lack und Lasur
Greifen Sie bei größeren Flächen zu Lackierrollen bzw.
Flächenstreichern. Für Kanten und kleine Flächen ist ein
Pinsel [h die richtige Wahl. Für das Auftragen von Lasuren
gibt es spezielle Lasurpinsel. Meist lohnt sich die Investition
in ein Pinsel-Set. Bei richtiger Pflege leistet Ihnen das
Sortiment an größeren und kleineren Pinseln lange gute
Dienste.
Lack richtig auftragen
Das Holz sollte mit einer Schicht Vorstreich-Farbe grundiert
werden, bevor der eigentliche Lack aufgetragen wird. Sie
haben die Wahl zwischen Acryl-, Naturharz- und KunstharzLacken.
OBI Top-Tipp
Pinsel-Tipp: In unserem Pinselberater erfahren Sie, welcher
Pinsel, wofür am besten verwendet wird.
Naturharz-Lacke sind für umweltbewusste Heimwerker
die erste Wahl, obwohl auch sie Lösungsmittel enthalten
können. Nachteil der Naturharz-Lacke ist ihre längere
Trocknungszeit. Acryllacke überzeugen mit hoher
Deckkraft und langer Lebensdauer, sowie einer haltbaren
Schutzschicht. Sie lassen sich mit Wasser verdünnen und
sind recht geruchsarm. Kunstharz-Lacke lassen sich leicht
verarbeiten und sind ebenfalls sehr gut deckend und zudem
extrem widerstandsfähig, weshalb sie sich besonders
eignen, wenn das Werkstück später besonders strapaziert
wird. Achten Sie aus Umwelt- und Gesundheitsgründen beim
Kauf auf aromatenfreie Kunstharz-Lacke.
Aufgetragen wird jeder dieser Lacke in mehreren dünnen
Schichten, zwischen denen die Farbe jeweils trocknen muss.
Beginnen Sie beim Lackieren mit den Kanten und streichen
Sie mit der Maserung des Holzes. Für ein besonders feines
Ergebnis können Sie zwischen den Lackschichten einen
feinen Zwischenschliff durchführen.
Sie wollen mehr über Farben erfahren? Lesen Sie unseren
Ratgeber „Die richtige Farbe für jeden Zweck“.
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Anleitung
Schritt 5
Lasur richtig auftragen
Auch bei der Lasur gibt es mehr als nur eine Variante:
Man unterscheidet zwischen Dünnschichtlasur und
Dickschichtlasur.
Die beiden Lasurarten lassen sich anhand der Konsistenz
mittlerweile nicht mehr unterscheiden. Erst nach dem
Auftragen zeigt sich, dass die Dickschichtlasur nach dem
Trocknen eine Schichtdicke, ähnlich wie bei einem Lack,
ergibt, während die Dünnschichtlasur nur einen dünnen
Film auf dem Holz hinterlässt. Letztere dringt tief in das
Holz ein und ist deshalb die erste Wahl für Gartenzäune und
Ähnliches. Die Dickschichtlasur bleibt dagegen – ähnlich
wie Lack – an der Oberfläche des Holzes und versiegelt auf
dekorative Weise. Die „dicke“ Konsistenz wird als guter
Schutz vor eindringender Nässe für maßhaltige Holzteile wie
Fensterrahmen und Türen angewandt und kommt – gerade
wenn sie wasserbasiert ist – stärker im Hausinneren zum
Einsatz.
Da sich die Farbe des Holzes durch die Lasur ändern kann,
sollten Sie einen Probeanstrich an einer versteckten Stelle
durchführen.
Und so klappt das Lasieren: Tragen Sie die Lasur in
einer dünnen Schicht und langen Pinselstrichen auf
das angeschliffene Werkstück auf und lassen Sie es im
Anschluss vollständig trocknen. Schleifen Sie die Oberfläche
noch einmal mit einem feinen Schleifpapier an und tragen
Sie dann eine weitere Schicht Lasur mit der Maserung auf.
Um die Vorteile beider Lasurarten zu verbinden, können
Sie über einer Dünnschichtlasur auch eine Schicht
Dickschichtlasur auftragen. Lasierte Holzteile sollten
Sie regelmäßig auf schadhafte Stellen untersuchen –
insbesondere bei mit Dickschichtlasur behandelten Teilen.
Dringt nämlich Feuchtigkeit an einer abgeblätterten Stelle
ein, kann das Holz in Mitleidenschaft gezogen werden.
Dünnschichtlasuren lassen auch weiterhin Feuchtigkeit
ins Holz eindringen und neigen deshalb zum Verwittern.
Eine erneute Lasur stellt aber kein Problem dar. Eine
Dickschichtlasur muss dagegen erst einmal komplett
entfernt werden, bevor neu lasiert werden kann.
Mit Lack oder Lasur schützen und verschönern Sie
unbehandelte Werkstücke oder alte Möbel. Mit einer
fachmännischen Lackierung bzw. Lasur können Sie sich
lange Zeit an einer makellosen Oberfläche erfreuen, die das
Holz vor Witterungseinflüssen und Abnutzung schützt.