Petrischalen dicht verpackt

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November 2015
PRODUKTI ON
VE RPAC KUNG
MA NA GEM ENT
DIE NSTLE ISTUNG
Mischer wirbelt auch
im Hygienebereich
Blister digital
bedrucken
Planung von
Forschungsanlagen
Generalüberholung
von Tablettenpressen
Petrischalen
dicht verpackt
INH ALT
NOVEMBER 20 15
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TITEL: Mit den Flowpack-Maschinen von
Hugo Beck können Petrischalen automatisiert und in unterschiedlichen Größen
und Gebindevarianten absolut dicht verpackt werden.
Vetter, Spezialist für die aseptische Abfüllung von Medikamenten in Spritzen,
Karpulen und Vials, setzt in seinen Pharmawasseranlagen und -verteilsystemen
Mehrwegeventilblöcke aus Edelstahl ein.
Zu Besuch bei Oerlikon Leybold Vacuum:
Pharmaproduktion sprach mit Thomas
Knecht (links) und Olaf Stahlschmidt
über Vorvakuumpumpen und ihre zustandsorientierte Instandhaltung.
Schwerpunkte bei der Entwicklung des
hydrostatischen Füllstandmessers Pascal
Ci4 Level waren die einfache, intuitive
Benutzerführung bei der Parametrierung und die klare Messdatenanzeige.
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PRODUKTI ON
Funktionsintegration schafft neue Möglichkeiten
Proportionalventile als interessante Alternative
Mischer wirbelt auch im Hygienebereich
Pulver, Granulate oder Suspensionen
Komponenten zentral einwiegen
Rohstoffhandling bei der Tablettenherstellung
Individuelles Anlagendesign leicht gemacht
Mehrwegeventilblöcke im Einsatz in Pharmawasser
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Eine clevere Einheit
Schraubenvakuumpumpen für Trocknungsprozesse
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Produkte
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Der Assistent erspart das Handbuch
Hydrostatischer Füllstandsensor mit intuitivem
Bedienkonzept
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Jumo öffnet die Tür zur Sensortechnik 4.0
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
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Praxistauglichkeit ist ein absolutes Muss
Spezialdichtungswerkstoffe für die Pharmaindustrie
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Leitfähigkeitssensor für ultrareines Wasser
Prozessanalytik
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TITEL
Das „D“ macht den Unterschied
Petrischalen dicht verpackt
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Zielgerichtet gegen den Krebs
Hochflexible Produktions- und Abfülllinien
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Blister digital bedrucken
Rüstzeiten sparen, Kosten senken
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Das Ziel ist die flexible Nonstop-Produktion
A. Nattermann & Cie. setzt auf Selbstklebeetiketten
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Genestete Ready-to-use-Primärverpackungen
Effizienztest im Gefriertrocknungsprozess
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Messenachlese Fachpack
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MA NA GEM ENT
Fehlerrisiko auf das Minimum beschränken
Planung von Forschungsanlagen für
präklinische Prüfungen
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VE RPAC KUNG TITEL
Die Flowpack X-D ermöglicht eine sichere und zuverlässige Dichtverpackung von pharmazeutischen Produkten wie Petrischalen
Petrischalen dicht verpackt
Das „D“ macht
den Unterschied
Der Verpackungsspezialist Hugo Beck baut neben den klassischen Schrumpf- und Beutelverpackungsmaschinen auch
Maschinen zum Dichtverpacken. Der Einsatz der FlowpackMaschinen mit dem Kürzel „D“ im Namen gewährleistet, dass
pharmazeutische Produkte mit höchster Dichtigkeit verpackt
werden und sicher beim Kunden ankommen, wie das Beispiel
Petrischalen zeigt.
Autor
Timo Kollmann
Vertriebsleiter,
Hugo Beck
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Pharmaproduktion 4/2015
A
m Standort Dettingen an der Erms entwickeln, fertigen und produzieren insgesamt
110 Mitarbeiter seit 60 Jahren horizontale Verpackungsmaschinen. Vor vier Jahren wurden
Flowpack-Maschinen in die Hugo-Beck-Familie
aufgenommen. Nach Neuausrichtung der Firmenstrategie mit dem Schwerpunkt „Pharma,
Food und Kosmetik“ bedient der Maschinenbauer vom Kleinkunden bis zum Großkonzern
die Kunden unter anderem mit Lösungen zum
Dichtverpacken. Jüngst wurden zwei Projekte
unterschiedlicher Ausprägung erfolgreich abgewickelt – was allerdings bei beiden im Mittelpunkt stand, war die geforderte Dichtigkeit.
Hugo Beck konnte in diesen Projekten die Anwender durch das umfangreiche Programm
und die Anpassungen an unterschiedlichste
Kundenwünsche überzeugen.
Petrischalen im Zwiebellook
Der schwäbische Maschinenhersteller hat
mittlerweile zwei große Linien zum Verpacken
von Petrischalen an namhafte Konzerne geliefert. Eine dritte Linie befindet sich aktuell im
Bau. Hugo Beck sieht großes Potenzial in diesem Segment, da die hygienischen Anforderungen an Großküchen, Krankenhäuser oder
Die Querverschweißung der Petrischalenpakete ermöglicht
eine dichte Verpackung
Arztpraxen stets höher werden. Insbesondere
in Schwellenländern wachsen der Bedarf an
industriell hergestellten Lebensmitteln und
die Hygieneanforderungen, beispielsweise in
Krankenhäusern, sodass die Zahl der benötigten Petrischalen in den kommenden Jahren
weiter stark steigen wird.
Modulares System
Aus diesem Grund hat Hugo Beck ein modulares System entwickelt, mit dem Petrischalen
automatisiert und in unterschiedlichen Größen und Gebindevarianten verpackt werden
können. Die Anforderung an die Verpackung
besteht in einer 100-prozentigen Dichtigkeit.
Die Petrischalen werden beispielsweise zu
zehn Stück gestapelt dreifach verpackt – sozusagen im Zwiebellook. So hat der Endverbraucher die Möglichkeit, die Anforderungen im
Reinraumbereich einzuhalten, indem die Produkte beim Eintritt in Räume der nächsthöheren Reinheitsklasse ein weiteres Mal ausgepackt werden. Denn: Was im Reinraum dreifach verpackt wird, kann umgekehrt wieder
mehrfach entpackt werden und bietet somit
höchste Reinheit für den Benutzer. Die Petrischalen werden stehend aus der vorgeschalte-
Trockenmittel- oder Sauerstoffabsorberbeutel können ebenfalls automatisch
aufgelegt werden
ten Befüllungsanlage übernommen und im
Anschluss an eine Pufferstrecke mit einem
Handlingsystem um 90° geschwenkt und
gleichzeitig in ein Fingerkettensystem übergeben. Hier werden die Produktstapel „geklemmt“ transportiert, sodass ein Umkippen
ausgeschlossen ist. Ein Schwingförderer verWas im Reinraum dreifach verpackt wird,
kann umgekehrt wieder mehrfach
entpackt werden und bietet somit höchste
Reinheit für den Benutzer.
einzelt Trockenmittelbeutel, die auf die Stapel
aufgelegt werden. Im Verpackungsprozess
wird die Folie bedruckt und es werden eine
Aufreißhilfe und ein Aufhängeloch im Bereich
der Querschweißung eingebracht. Die Dichtverpackung kann mittels Aluverbund- oder
durchsichtigen Mehrschichtfolien erfolgen.
Einsatz in Reinräumen
Zu diesem Zeitpunkt ist das Produkt erst einmal verpackt. Im weiteren Prozess sind zwei
zusätzliche Maschinen installiert, die die vorverpackten Stapel übernehmen und nachei-
nander zwei weitere Male verpacken. Hier
wird auch ein Etikett aufgebracht, das im Sterilisationsprozess die Farbe wechselt, sodass
ein Nachweis erbracht werden kann, ob dieser
stattgefunden hat.
Neben der aufgezeigten Gebindeform können
die Petrischalen auch einzeln, zu anderen
Stückzahlen im Stapel oder beispielsweise in
zwei Stapeln hintereinander verpackt werden.
Auch im Bereich der Reinraumtechnik hat der
Maschinenbauer Erfahrung mit Lamiar-Flow
und kann entsprechende Geräte über der Maschine anbringen. Weitere Features sind automatische Folienwechselautomaten und Verpacken unter modifizierter Atmosphäre
(MAP). Trockenmittel- oder Sauerstoffabsorberbeutel können ebenfalls von Rolle abgelängt und automatisch aufgelegt werden.
Auch für eine optimale Reinigung ist gesorgt:
Die Maschinen können in Edelstahl unterschiedlicher Ausführung geordert werden und
Schutzverkleidungen sind beispielsweise aus
Sicherheitsglas.
Anschluss an übergeordnete Systeme
Optional verfügen die Maschinen über diverse
Anbindungen an kundenseitig übergeordnete
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VE RPAC KUNG TITEL
Die Petrischalen werden stehend
aus der vorgeschalteten Befüllungsanlage übernommen. Die
Stapel werden fixiert transportiert, sodass ein Umkippen ausgeschlossen ist.
Systeme. Hierbei werden nicht nur Zustandsmeldungen übermittelt. Wie tief die Kommunikation zwischen den Systemen ist, entscheidet der Anwender. Chargenprotokolle können
genauso weitergegeben werden wie auch Zustandsmeldungen, beispielsweise in welchem
Modus die Maschine steht und zu welchem
Zeitpunkt welches Produkt gefahren und verpackt wurde. Somit kann über das Scada-System und die abgelegten Daten jedes Produkt
protokolliert werden und der Anwender kann
nachweisen, welches Produkt wann von welchem Bediener und unter welchen Maschinenbedingungen verpackt wurde.
Keine Änderung ohne Login
Um den Nachweis vollständig erbringen zu
können, besteht die Möglichkeit, dass sich die
Bediener mit einer Chip-Karte an der Maschine anmelden müssen. Neben unterschiedlichen Bedienerebenen und erlaubten Aktionen
kann gewährleistet werden, dass nur autorisierte Mitarbeiter an der Maschine Modifikationen und Einstellungsarbeiten vornehmen.
Dies ist daher so wichtig, da beispielsweise
Änderungen an Schweißtemperaturen zu undichten Paketen führen könnten.
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Pharmaproduktion 4/2015
Über ein Schieberegister weiß die Maschine
stets, welches Produkt sich wo im Prozess befindet. Dies kann noch stärker präzisiert werden, indem man beispielsweise RFID-Leser, Fotozellen oder Kameras einsetzt, die neben der
schlichten Anwesenheit des Produktes auch
dessen richtige Lage verifizieren oder bestätigen, dass sich die richtigen Produkte in der
Maschine befinden.
Reproduzierbare Ergebnisse
Die verbaute Siemens-Steuerung überwacht
stets, ob alle Sensoren in Betrieb sind und ihre
Arbeit entsprechend der Spezifikation verrichten. Ziel ist es, die Maschinen einschalten zu
können und möglichst bereits beim ersten
Produkt eine verkaufsfähige Verpackung zu erzeugen. Mittels der oben genannten Mechanismen gewährleisten die Maschinen von
Hugo Beck dies und sorgen für reproduzierbare Ergebnisse und eine immer konstante Dichtigkeit der Verpackungen – was in der Pharmabranche unverzichtbar ist.
» www.prozesstechnik-online.de
Suchwort: php0415hugobeck
Kurz &
bündig
Die Highlights der Flowpack
Nach der Neuausrichtung der Firmenstrategie mit dem Schwerpunkt „Pharma,
Food und Kosmetik“ bedient der Maschinenbauer seine Kunden mit Flowpack-Maschinen. Die Vorteile im Einzelnen:
Inline-Übernahme oder Stand-aloneLösung
Mitlaufende Querschweißung für
kontinuierlichen Arbeitsablauf und
lange Schweißzeiten für höchste
Dichtigkeit, optional mit Ultraschallschweißung
Friktionsanleger zum Spenden eines
Leaflets
Modelle Flowpack X-D mit oben oder
unten liegender Längsschweißung
Die maximale Leistung beträgt rund
300 Takte/Minute
Für Pharma, Kosmetik und Food
geeignet
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