FISCHEREIAUFSICHT NEU DIE KURSANGEBOTE „GRÜNER FREMDER” DAS MOOSTIERCHEN LIFE+ PROJEKT ENNS Fisch.Zeit JAHRGANG 2015 AUSGABE 2 WWW.FISCHEREIVERBAND-STEIERMARK.AT NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN FISCHOTTER AN DER LAMING Untersuchungsergebnis zum Zusammenhang zwischen Fischbestand und Fischottern LANDESFISCHEREIVERBAND STEIERMARK MITTEILUNGSBLATT Fisch.Zeit Liebe Mitglieder! NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUS DEM INHALT D ie fast schon vergangene Fischereisaison war geprägt von wunderschönen, heißen Sommertagen. An und für sich ein Idealzustand für alle Menschen, die sich gerne im Freien und in der Natur aufhalten. 4 AUFSICHTSFISCHEREI Informationen zur Novellierung des Fischereigesetzes Aber die lange Schönwetterperiode hatte auch einen Preis, der in den verschiedenen Regionen der Steiermark unterschiedlich zum Tragen kam. Während in den Flüssen und Bächen der Alpinregion großteils eine ausreichende Wasserführung gegeben war und auch die Wassertemperaturen keine problematischen Werte annahmen, war in den südlicheren Gegenden die Situation teilweise schon sehr bedrohlich. 6 FISCHOTTER AN DER LAMING Die Fischotter werden mehr – die Fische weniger. Ein umfassender Bericht liefert nun konkrete Ergebnisse. KLIMAENTWICKLUNG Auf dem Hintergrund der allgemeinen Klimaentwicklung stellt sich natürlich die Frage, ob es sich hier um eine systematische Veränderung handelt oder ob es um statistische "Ausreißer" geht, die nicht weiter beachtet werden müssen. Wenn wir jedoch die verschiedenen Anzeichen der Natur sorgfältig deuten, so scheint wohl einiges darauf hinzuweisen, dass es sich um größere klimatische Trends handelt, die auch Auswirkungen auf die Wasserlebensräume haben werden. SCHULUNGSKURSE 10 12 TEICH ABFISCHEN Schlamm, Schleim, schuppige Schönheiten – wissenswerte Tipps zum Abfischen von den Profis 14 IM PORTRAIT Der FV Weitersfeld FOTO TITELSEITE: MARKUS GRIESANGERL, FOTO: SVEN PÄTZOLD LIFE+ PROJEKT ENNS Schritt zur Verbesserung des Lebensraumes Enns und für den passiven Hochwasserschutz Mittlerweile wurde der vierte Schulungskurs für Fischereiaufsichtsorgane abgehalten, der in Summe von knapp 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht wurde. Die Gesetzesnovelle, die auch zur Unterstützung der Fischereikultur gedacht war, hat sich also schon sehr deutlich ausgewirkt. Und denken wir daran, eine Verbesserung der Fischereiaufsicht besteht nicht darin, sich mit dem Status als "öffentliche Ordnungswache" zu schmücken, sondern seine Befugnisse und insbesondere seine Sachkenntnis zur Unterstützung unserer aquatischen Lebensräume bzw. zur Ausübung einer natur- und waidgerechten Fischerei einzusetzen. In diesem Sinne ein herzliches Petri Heil Ihr Fritz Ebensperger IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Landesfischereiverband Steiermark (LFV Steiermark), Hamerlinggasse 3, 8010 Graz Tel.: (0316) 8050 - 1219 Fax: (0316) 8050 - 1508 E-Mail: [email protected] Webseite: www.fischereiverband-steiermark.at ZVR-Zahl: 992958044 Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Friedrich Ebensperger Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Bürozeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr Verlags- und Herstellungsort: Graz, Österreich. Grundlegende Richtung der Website: Die Website des Landesfischereiverbandes Steiermark informiert über die Aufgabenbereiche, LANDESFISCHEREIVERBAND STEIERMARK Projekte und Veranstaltungen des Verbandes im Rahmen der Mitgliederinformation. Darüber hinaus werden Informationen rund um das Thema Fischerei allen Interessierten in vereinfachter Form zugänglich gemacht. Vereinszweck: Der Verband versteht sich als Dachorganisation von Fischereivereinen bzw. Ausübenden der Angelfischerei, Bewirtschaftern von Fließgewässern soweit das Fischwasser im Land Steiermark liegt. Er bezweckt die nachhaltige Förderung des Fischereiwesens in all seinen Zweigen in diesem Land. Die Tätigkeit ist nicht auf Gewinn gerichtet. 2 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUSGABE 2/2015 www.fischereiverband-steiermark.at Otterschutz gelockert FOTO: RAIMO RUMPLER D urch die europaweite Schutzverordnung gelten Fischotter als gänzlich geschützt. In Österreich durften sie nur in extremen Ausnahmefällen und selbst dann nur nach Einzelbescheid gefangen oder geschossen werden. Durften! Denn jüngst hat der Niederösterreichische Landtag eine Gesetzesnovelle erlassen, die den Schutz von Bibern und Fischottern teilweise aufhebt. Zukünftig fallen die Tiere in das Naturschutzgesetz. Die NÖ-Landesregierung kann somit Eingriffe in problematische Populationen zulassen – allerdings nicht wie bisher nur per Einzelbescheid, sondern für ganze Regionen. Karl Gravogl, seines Zeichens Niederösterreichischer Landesfischermeister, k lärt auf: „Der aktuelle Beschluss bedeutet lediglich, dass der Fischotter nun im Naturschutzgesetz aufscheint. Bereits im Juli wurde die sehr wichtige Weiterentwicklung des Managements von Biber- und Fischotter beschlossen. Und um eben diese grundlegende Weiterentwicklung eines Managements geht es.“ Kritikern, wie der Landtagsabgeordneten Madeleine Petrovic (Grüne), die in der Causa sogar Verbindungen zu Ex-Finanzminister Josef Pröll und dem in der Kritik stehenden Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly sieht, entgegnet Gravogl direkt. „Macht es Sinn, wenn eine geschützte Tierart eine andere geschützte Tierart in ihrem Bestand schädigt? Und vor allem: Sind Fische denn weniger schutzwürdig als Säugetiere? Diese Fragen sollten sich Kritiker auch stellen.“ Welche Auswirkungen die niederösterreichische Entscheidung nun auf die Steiermark hat, erläutert Umweltlandesrat Jörg Leichtfried: „Die Steiermark unterscheidet sich in einigen Punkten von Niederösterreich. Einerseits ist im Steiermärkischen Naturschutzgesetz keine Verordnungsermächtigung wie in Niederösterreich festgelegt. Andererseits – und das ist wesentlich – weist die Fischotterpopulation in der alpinen Region noch keinen günstigen Erhaltungszustand auf. Ein solcher wäre aber rechtlich notwendig, um etwaige Ausnahmebewilligungen zu erteilen.“ Also keine Beeinträchtigung durch und für die steirischen Otter? Mitnichten! Denn obwohl laut Leichtfried in der alpinen biogeografischen Region „der Erhaltungszustand des Fischotters als ungünstig eingestuft wird“, gibt es ja noch die kontinentale biogeografische Region. Zudem lägen der für Naturschutz zuständigen Abteilung keine entsprechenden Daten oder Meldungen über Fischotterschäden vor. Trotzdem gilt es – so sind sich Politik, Naturschützer und Fischerei-Vertreter einig – selbst in Problemfällen nicht sofort zu letalen Maßnahmen zu greifen. Hier kann sich Landesrat Leichtfried „verstärkte Information und Unterstützung für die Teichbesitzer oder auch eine Förderung von Abwehrmaßnahmen, wie Einzäunungen“ vorstellen. ¡ FOTO: BUNDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT - ÖKOLOGISCHE STATION WALDVIERTEL Grün, schleimig, weitgehend unbekannt Europa. Im nördlichen Waldviertel wurde nun erstmals in Österreich ein Vorkommen gesichtet. Die Kolonien bevorzugen wärmere Stillgewässer und haften sich auch an Oberflächen (zB an Ästen, Pflanzen, etc.) an. Im Herbst können sie Dauerstadien – sog. Statoblasten bilden, welche auch über Vögel von Gewässer zu Gewässer verbreitet werden können. Für die Angelfischerei und die Teichwirtschaft stellt das Tier bisher kaum mehr als eine Kuriosität dar. Eine Giftwirkung o.ä. ist nicht bekannt. ¡ Haben Sie schon einmal vom Moostierchen gehört? D as Tier erinnert an eine gallertartige Kugel und besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Es ist durchsichtig grünlich, schleimig, annähernd kreisrund und kann so groß wie ein Fußball oder auch größer werden. Wer genauer hinsieht, kann erkennen, dass die Geleekugel gar kein einzelner Organismus ist, sondern aus einer Kolonie mit winzig kleinen Einzeltieren von je ca. einem Millimeter Größe besteht. Diese strudeln mit ihren Tentakeln www.fischereiverband-steiermark.at Die Geleekugel ist eine Kolonie von winzig kleinen Einzeltieren mit je ca. einem Millimeter Größe. FUNDMELDUNGEN VON MOOSTIERCHEN AN: Bundesamt für Wasser wir t schaf t Ökologische Station Waldviertel Plankton aus dem Umgebungswasser. Die Tiere sind ursprünglich in Nordamerika heimisch und kamen wahrscheinlich über den Schiffsverkehr nach Gebharts 33, 3943 Schrems Tel.: +43 2853 78 207 E-Mail: [email protected] AUSGABE 2/2015 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN 3 Fischereiaufsicht NEU – Dies gilt es zu beachten Mit der Novellierung des Fischereigesetzes im Jahr 2014 hat sich für die steirische Fischereiaufsicht einiges verändert. Der rechtlich verankerte Bildungsauftrag sorgt nun dafür, dass sich die über 1000 eingetragenen Fischereiaufsichtsorgane laufend fortbilden müssen. TEXT: NICOLE PRIETL K onkret muss ein bereits vereidigter Fischereiaufseher innerhalb von 5 Jahren eine Fortbildung im Ausmaß von vier Stunden besuchen. Die Kursbestätigung ist der jeweiligen Bezirksverwaltungsbehörde vorzulegen. Ab dem Kursdatum beginnt die 5-jährige Frist von Neuem. Aber auch neu zu vereidigende Aufseher müssen noch bevor Sie bei der Bezirksverwaltungsbehörde vereidigt werden, einen 8-stündigen Ausbildungskurs besuchen. Erst mit Vorlage der Kursbescheinigung darf der zuständige Referent der Verwaltungsbehörde den neuen Aufseher vereidigen. Die Aus- und Fortbildungskurse werden vom Landesfischereiverband Steiermark organsiert und finden grundsätzlich in der ganzen Steiermark statt. Ab 40 Teilnehmern können auch gerne Rufseminare veranstaltet werden. Dies bedeutet, dass sich eine Gruppe Interessierter selbst findet und zu einem gewünschten Datum an einem gewünschten Ort ein Kurs stattfindet. Diese Variante ist besonders für größere Fischereivereine interessant! Die Inhalte der Kurse sind gesetzlich grundsätzlich festgelegt, wobei die Schwerpunkte die rechtlichen Grundlagen der Fischereiaufsicht sowie die Fischökologie/nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässern sind. Ab dem Jahr 2016 werden die jeweiligen Kurse um regionale Besonderheiten und spezielle Themen der Fischerei erweitert. Die Termine für die Ausbildungs- und Fortbildungskurse werden einige Monate im Voraus veröffentlicht und können unter anderem auch auf der Homepage des Landesfischereiverbandes Steiermark (www.fischereiverband-steiermark.at) abgerufen werden. ¡ 4 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUSGABE 2/2015 TERMINE FORTBILDUNGSKURSE Dieser Kurs richtet sich an bereits beeidete Fischereiaufsichtsorgane, jeweils 4 Stunden von 17.30 Uhr bis 21:30 Uhr Freitag, 4.12.2015 Retzhof Leitring/Leibnitz Freitag, 4.3.2016 PTS Rottenmann Freitag, 11.3.2016 FAST PICHL, Mitterdorf/Mürzttal Herbst 2016: Feldbach TERMINE AUSBILDUNGSKURSE Dieser Kurs richtet sich an neu zu vereidigende Fischereiaufsichtsorgane, jeweils 8 Stunden, ganztags Herbst 2016 in Graz. Rufseminare ab 40 Teilnehmern nach Vereinbarung www.fischereiverband-steiermark.at FAQ WELCHE FORTBILDUNGEN MÜSSEN BEREITS BEEIDETE AUFSEHER BESUCHEN? Bereits beeidete Fischeraufseher müssen innerhalb von 5 Jahren eine Fortbildung im Ausmaß von 4 Stunden absolvieren. Ab dem Datum der Fortbildung beginnt die Frist von 5 Jahren erneut. Die erstmalige Fortbildung muss bis spätestens Mai 2019 erfolgen. DARF EIN FISCHEREIAUFSEHER EINEN SCHWARZFISCHER FESTHALTEN UND SEINE GEFANGENEN FISCHE BESCHLAGNAHMEN? Aufsichtsorgane haben nach dem Steiermärkischen Aufsichtsorgangesetz die Befugnis, Personen zum Zwecke der Feststellung ihrer Identität und Erstattung von Anzeigen anzuhalten. Die Strafprozessordnung ermächtigt darüber hinaus jedermann, Personen, welche strafbare Handlungen nach dem Strafgesetzbuch begangen haben, festzunehmen. Es muss jedoch unverzüglich die Sicherheitsbehörde informiert werden. Da das Fischereigesetz vorsieht, dass bei Schwarzfischen die gefangenen Fische verfallen, können diese vom Aufsichtsorgan auch beschlagnahmt werden. Eine schriftliche Bestätigung ist auszustellen. ERSETZT DIE JAGDAUFSEHERPRÜFUNG O.Ä. DEN AUSBILDUNGSKURS FÜR FISCHEREIAUFSICHTSORGANE? Nein! Neu zu vereidigende Fischereiaufseher müssen den 8-stündigen Ausbildungskurs besuchen und danach von der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde vereidigt werden. FOTOS: MARKUS GRIESANGERL DARF EIN FISCHEREIAUFSICHTSORGAN EINE WAFFE TRAGEN? Weder das Aufsichtsorgangesetz, noch das Fischereigesetz ermächtigen zum Tragen einer Waffe. DÜRFEN PRIVATE WEGE IM BEREICH DES FISCHEREIRECHTES VON AUFSEHERN IM RAHMEN IHRER TÄTIGKEIT BEFAHREN WERDEN? Eine ausdrückliche Ermächtigung des Gesetzgebers zum Befahren privater Wege besteht nicht. Es ist daher davon auszugehen, dass Fischereiaufsichtsorgane grundsätzlich Privateigentum zu respektieren und dieses daher auch nicht zu befahren haben. www.fischereiverband-steiermark.at FINDET AM ENDE EINES AUSBILDUNGS- ODER FORTBILDUNGSKURSES DES LFV EINE PRÜFUNG STATT? Nein! Jeder Teilnehmer erhält eine Kursbescheinigung, welche die Teilnahme bestätigt und bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde vorgelegt werden muss. MIT WELCHEN KOSTEN IST ZU RECHNEN? Der Ausbildungskurs (8 Std.) kostet 100,00 Euro, der Fortbildungskurs (4 Std.) kostet 60,00 Euro bzw. ab dem Jahr 2016 65,00 Euro. Die diversen Abgaben an die Behörde belaufen sich bei neu zu vereidigenden Aufsehern auf ca. 70,00 Euro. KANN EIN BEREITS BEEIDETER AUFSEHER AUCH ANDERE GEWÄSSER BEAUFSICHTIGEN? Grundsätzlich darf ein Aufseher nur jene Gewässer beaufsichtigen, für welche er bei der Bezirksverwaltungsbehörde eingetragen ist. Zuständig ist jene Behörde, wo das Gewässer liegt. Möchte er zusätzlich Gewässer beaufsichtigen, so muss er von der Bezirksverwaltungsbehörde auch für diese zusätzlichen Gewässer eingetragen werden. AUSGABE 2/2015 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN 5 6 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUSGABE 2/2015 www.fischereiverband-steiermark.at Fischotter an der Laming Die Fischotter werden mehr – die Fische weniger. Diesen Eindruck haben zahlreiche Gewässerbewirtschafter und Fischer in der Steiermark schon seit Jahren. Der Zusammenhang wurde aber bisher kaum nachgewiesen, da u.a. nur weniger konkrete Daten zum Ottervorkommen und zum Fischbestand über dasselbe Gewässer über einen längeren Zeitraum vorliegen. Entsprechende Studien lagen zumindest für die Steiermark noch nicht vor, weshalb der Fischerei auch bei Maßnahmen zur Schadensminimierung bisher die Hände gebunden waren. Keine Daten – keine Eingriffsmöglichkeiten. TEXT: NICOLE PRIETL FOTO: SVEN PÄZOLT M it dem Bericht „Entwicklung des Fischbestandes i n ei nem Forel lenbac h unter dem Einf luss von Fischottern am Beispiel der Laming (Mürz) Gr u nd lagen & Besta ndsent w icklung (2007 – 2014“)“, kurz „Lamingbericht“ genannt, liegt nun erstmals ein steirisches Untersuchungsergebnis zum Zusammenhang zwischen Fischbestand und Fischottern vor. Der Autor Gerhard Woschitz der IFIS (Ichthyologischen Forschungsinitiative Steiermark) hat die Ergebnisse der diversen Fischotterkartierungen mit jenen aus einer Vielzahl von Fischbestandsuntersuchungen verglichen. Die Laming gehört zu den am besten untersuchten Gewässern der Steiermark. Es liegen sowohl Fischotterkartierungen www.fischereiverband-steiermark.at als auch Fischbestandsuntersuchungen aus einem Zeitraum von über 15 Jahren vor. Besonders die GZÜV-Befischungen ab dem Jahr 2007 und die Besenderung von zwei Fischotterweibchen im Projekt von ProLutra (ab 2010) haben zu einer überdurchschnittlich guten Datenbasis geführt. Der rechtsufrige Zubringer zur Mürz entspringt an der Südseite des Hochschwabs und mündet nach rund 24 Kilometern bei Berndorf zwischen Bruck/M. und Kapfenberg in die Mürz. Der Fluss gehört zur Bioregion „Unvergletscherte Zentralalpen“ und zum Epirhithral, also zur oberen Forellenregion. Leitart ist demnach die Bachforelle und typische Begleitart die Koppe. Die Äsche kam im Unterlauf vor vielen Jahren noch vor, hinzukommen noch der Bachsaibling und die Regenbogenforelle in geringen Zahlen. Die Laming ist demnach ein typischer steirischer Gebirgsbach. BESTANDSERHOLUNG SEIT DEN 90ER JAHREN Fischotter waren im Mürztal und den Zubringern natürlich verbreitet. Nach den Bestandseinbrüchen in der Mitte des 20. Jahrhunderts kehrten die Tiere in den 90er Jahren wieder zurück. Seit 1999 ist ein ständiger Anstieg der Losungszahlen an der Laming nachgewiesen. Während im Herbst 1999 an den drei Untersuchungsstellen noch zwischen 0 und drei Losungen gefunden wurden, stieg die Zahl auf 35 bis 85 im Winter 2010. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass dies nicht AUSGABE 2/2015 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN 7 Fischottervorkommen in der Steiermark Im Lamingbericht wurden die Ergebnisse der diversen Fischotterkartierungen in der Steiermark zusammengefasst. Hier die räumliche Verbreitung im zeitlichen Ablauf illustriert mit Originalkartenmaterial aus den Jahren jeweiligen Erhebungsjahren. 1986 Kontrollpunkte mit Otternachweis (schwarze Punkte) bzw. ohne Nachweis (leere Kreise) sowie kontrollierte Abschnitte (farbliche Markierung). POSITIVE KONTROLLPUNKTE: 11,1 % [QUELLE: KRAUS ET AL. 1986] 1993/1994 Verbreitung des Fischotters – volle Kreise bedeuten mehrere (relativ) frische Losungen; halbvolle Kreise bedeuten einzelne/mehrere alte Losungen bzw. Trittsiegel; leere Kreise bedeuten Kontrollpunkte ohne Nachweis [QUELLE: SACKL ET AL. 1996] 2002/2003 Ergebnis der Fischotterkartierung 2002-2003 (leere Kreise kein Nachweis, volle Kreise Fischotternachweis) POSITIVE KONTROLLPUNKTE: 43,6 % [QUELLE: KOFLER 2003] 2006 Ergebnis der Fischotterkartierung auf Basis von 10 x 10 km Quadranten (rot = besiedelt, weiß = nicht besiedelt, grau = nicht untersucht) POSITIVE KONTROLLPUNKTE: 64,9 % [QUELLE: KRANZ & PODLENÍK 2012A] 2011 Ergebnis der Fischotterkartierung (farbig = besiedelt in unterschiedlicher Dichte (0-4), weiß = nicht besiedelt, grau = nicht untersucht) POSITIVE KONTROLLPUNKTE: 88,2 % [QUELLE: KRANZ & PODLENÍK 2012B] QUELLEN: Kraus E., Kirchberger, R. Pichler & Wendl F. (1986): Steirische Fischotterkartierung 1986. Unveröffentlichter Bericht, 23 Seiten. | Sackl P., Ilzer W. & Kolmanitsch E. (1996): Historische und aktuelle Verbreitung des Fischotters (Lutra lutra) in der Steiermark. Forschungsbericht Fischotter 3, Forschungsinstitut WWF Österreich, Heft 14: 4-25. | Kofler K. (2003): Der Fischotter in der Steiermark. Verbreitung, Trend, Konflikte. Diplomarbeit an der Karl-FranzensUniversität Graz. 95 Seiten plus Anhang. | Kranz A. und Poledník L. (2012a): Fischotter in den Alpen weiter im Vormarsch. In: Der Anblick 09/2012: 48-50 | Kranz A. und Polednik L. (2012b): Fischotter - Verbreitung und Erhaltungszustand 2011 im Bundesland Steiermark. Endbericht im Auftrag der Fachabteilungen 10A und 13C des Amtes der Steiermarkischen Landesregierung, 77 Seiten. 8 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUSGABE 2/2015 www.fischereiverband-steiermark.at bedeutet, dass sich im Winter 2010 85 Fischotter an der Laming aufgehalten hätten. Es wurden lediglich bis zu 85 Losungen, also Kotproben gefunden. ProLutra hat zumindest zwei ständige Bewohner des Lamingtales dokumentiert, hinzu kommen gelegentliche Männchen sowie Jungtiere. Die tatsächliche Anzahl der Otter an der Laming steht nicht fest. Tatsache ist, dass die Laming von Ottern ständig besiedelt ist. FOTOS: ANTON MAYER, LFV OÖ DURCHSCHNITTLICHE BIOMASSE DRASTISCH GESUNKEN Die Zahlen zum Fischbestand sind jedoch sehr umfassend. Beginnend mit einer Einzelbefischung 2000 liegen umfangreiche Fischdaten aus den GZÜV-Befischungen und von diversen Projekten bis zum Jahr 2014 vor. Dabei wurden neben vielen Einzeldaten u.a. auch Kennzahlen wie die Biomasse/ ha, die Individuenzahl/ha sowie der Fischökologische Zustand der einzelnen Stellen (im Lamingprojekt den Flusskilometern FKM zugeordnet) erhoben. Die durchschnittliche Biomasse der Laming insgesamt ist von rund 100 kg/ha (2007) auf ca. 5 kg/ha (2014) gesunken. Die Individuenzahlen sind ebenfalls von rund 4.000 Tieren/ha auf unter 200 Tiere/ha gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von jeweils rund 95 %. Die großen Bachforellen über 30 Zentimeter fehlen zur Gänze, in mehreren Bereichen liegen die Maximallängen der Tiere unter dem gesetzlichen Mindestmaß von 23 Zentimetern. Dies bedeutet, dass dort keine geregelte Fortpflanzung mehr vorkommen kann, da die Laichfische fehlen. Besonders deutlich sind die Ergebnisse der Bewertungen des Fischökologischen Zustandes (FÖZ). Entsprechend der WRRL (Wasserrahmen-Richtlinie) sind alle Oberflächengewässer bis spätestens zum Jahr 2027 in einen guten (2) Zustand oder besser zu bringen. Alle Gewässer mit einem Zustand schlechter www.fischereiverband-steiermark.at als 2 führen demnach zu einem Handlungsbedarf, um diesen Zustand zu erreichen. An der Laming war der FÖZ bis zum Jahr 2009 in einem Bereich zwischen 1 und 1,89, also zwischen dem sehr guten und guten Zustand. Ab 2012 liegen alle Stellen im unbefriedigend (4) oder schlechten (5) Zustand. Eine einzige Bewertung von 1,67 im Jahr 2014 schrammt aufgrund der besonderen Beurteilungskriterien haarscharf am unbefriedigenden Zustand vorbei. Der Autor kommt zusammenfassend zum Schluss, dass die Bestandseinbrüche und Entwicklungen auch in den nicht von Kraftwerken beeinträchtigten Strecken in gleichem Ausmaße auftreten und demnach ein Zusammenhang mit dem kürzlich errichteten Wasserkraftanlagen auszuschließen ist. In einem Erweiterungsprojekt soll nun jene Prädatorenbelastung erörtert werden, welche für die Erhaltung der natürlichen Fischbestände fischökologisch und fischereiwirtschaftlich noch zumutbar ist. ¡ Eindeutig einem Fischotter zuordenbare Fraßspuren an Spiegelkarpfen. AUSGABE 2/2015 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN 9 Aufweitung der Salza-Mündung in die Enns. Neues Leben für die „Flusslandschaft Enns“ Im Rahmen des EU-Förderprogramms LIFE+ wurde mit dem Projekt „LIFE+ Flusslandschaft Enns“ ein bedeutender Schritt zur Verbesserung des Lebensraumes Enns und für den passiven Hochwasserschutz gesetzt. TEXT: JOSEF MELCHER 10 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUSGABE 2/2015 Die Realisierung des LIFE+ Projektes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Referat „Schutzwasserwirtschaft“ der „Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit“, sowie dem Referat „Naturschutz“ der „Abteilung 13 Umwelt und Raumordnung“ des Landes Steiermark, dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft außerdem der Baubezirksleitung Liezen, der Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsbauleitung Steiermark Nord und mit Unterstützung des Naturschutzbundes, Bezirksstelle Ennstal. DAS LIFE+PROJEKT LIFE steht für " L`Instrument Financiel pour l`Environment", was übersetzt bedeutet: "Das europäische Finanzierungsinstrument für Natur und Umwelt". Im aktuellen, von 2011 bis 2015 laufenden LIFE+ Projekt „Flusslandschaft Enns“ wurden Investitionen von insgesamt 2,9 Millionen Euro umgesetzt. www.fischereiverband-steiermark.at FOTO: SUPPAN, A14, AMT D. STMK. LREG. U rsprünglich pendelte die Enns in weiten Schlingen von einer Talseite zur anderen. Im Zuge der Regulierungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts und später zwischen 1909 und 1929 wurde die große Enns-Regulierung durchgeführt und dabei das Gewässer begradigt. Die meisten Flussschlingen wurden abgetrennt und die Enns somit in Ihrem Lauf um ganze 19 Kilometer verkürzt. An die 1.500 Hektar Feuchtwiesen wurden dabei trockengelegt. Die Hälfte dieses Projektvolumens wurde von der EU gefördert. Der nationale Kostenbeitrag wurde zu 70 Prozent vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft übernommen. Der Rest wurde zu unterschiedlichen Anteilen vom Projektträger und den Projektpartnern sowie den KoFinanziers (Landesumweltanwältin der Steiermark, Verbund Hydro Power AG) getragen. Projektbeteiligte waren der Naturschutzbund Steiermark und die Fischereiberechtigten Verbund Hydro Power AG und das Stift Admont. Insgesamt wurden acht Maßnahmen zur gewässerökologischen Verbesserung der Enns und ausgewählter Zubringer vollendet. Zwei Altarme wurden wieder mit der Enns verbunden Vier Flussbett-Aufweitungen Die Mündungsstrecken von zwei Nebenbächen wurden revitalisiert und für Fische durchwanderbar gemacht. Es wurden 18,7 Hektar standort typischer Auwald gesichert oder initiiert Stillgewässer mit einer Gesamt fläche von 11.000 Quadrat metern errichtet FOTOS: LFV NATURA 2000 Im LIFE+ Projektgebiet wurden gleich drei Gebiete zu Natura 2000-Europaschutzgebieten (ESG) aufgewertet. Das europäische Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“ setzt sich zum Ziel, Europas Reichtum an wildlebenden Tieren und Pflanzen und deren Lebensräumen zu bewahren. Gesetzliche Grundlage sind die FFH- und die Vogelschutzrichtlinie. Das ESG Nr. 41 „Ennstal zwischen Liezen und Niederstuttern“ mit einer Größe von 2.560 Hektar reicht von Selzthal bis nach Pruggern. Eine acht Hektar große Fläche rund um den „Gersdorfer www.fischereiverband-steiermark.at Altarm“ wurde zum ESG Nr. 8 „Gersdorfer Altarm“ und abschließend das ESG Nr. 6 „PürgschachenMoos und ennsnahe Bereiche zwischen Selzthal und dem Gesäuseeingang", das mit einer Größe von 1.619 Hektar von Selzthal bis zum Gesäuseeingang reicht. ENNS AUFEST Zum Projektabschluss gab es unter dem Titel „LIFE+ Enns Aufest“ eine große Abschlussveranstaltung direkt an der Enns in Niederöblarn. Die Abschlussveranstaltung am 17.Oktober wurde feierlich durch Vertreter vom Ministerium, vom Land Steiermark und Bürgermeistern der Region eröffnet. Das Programm umfasste unter anderem geführte Kurzwanderungen zu den LIFE+ Maßnahmen, Mikroskopieren, Kinderbasteln, Jetbootfahren und eine Personenfähre über die Enns sowie eine Flugshow. Natürlich war auch der Landesfischereiverband Steiermark vor Ort. Dessen Informationsstand war Anlaufpunkt für viele Fragen rund um die Fischfauna an der derzeit "fischarmen" Enns. Interessant: In persönlichen Gesprächen mit Vertretern von Bund, Land und Naturschutzbund wurde erstmals zugestimmt, dass ein massiver Prädatorendruck in der Vergangenheit mitverantwortlich für den derzeitig schlechten fischökologischen Zustand der Enns ist. Die erfolgte Umsetzung der LIFE+ Maßnahmen sei daher ein wichtiger Faktor für die Wiederherstellung der geschädigten Fischfauna. Erfreuliches am Rande: Etwa eine Woche vor dem Aufest hat am Altarm im Festgelände ein Biber seine Arbeit begonnen. Viele erstaunte Gesichter konnten die frisch abgenagten Bäume und Äste bewundern und freuten sich über den Zuwanderer der die neuen Uferstrukturen so schnell angenommen hat. Ein großes Gewinnspiel mit Preisverleihung von Motorflügen rund um den Grimming und den Dachstein, sowie vielen weiteren Preisen rundete das interessante Rahmenprogramm ab. ¡ Projekt-Abschluss und VeranstaltungsEröffnung durch Landesrat Johann Seitinger (2.v.r.) Der Informationsstand des Landesfischereiverbandes Steiermark war gut besucht. Mit dem Jetboot über die Enns – Adrenalin im Rahmenprogramm. Auch im Rahmenprogramm: Spannendes Mikroskopieren von Kleinstlebewesen. AUSGABE 2/2015 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN 11 Herbstzeit ist Abfischzeit Schlamm, Schleim, schuppige Schönheiten – so in etwa könnte man das alljährliche Abfischen am Waldschacher See in vier Worten umreißen. Wir haben uns wissenswerte Abfisch-Tipps von den Profis geholt. TEXT: MARKUS GRIESANGERL 1. WASSERTEMPERATUR Das Wichtigste gleich zu Beginn. Das Anpassen der Wassertemperatur ist entscheidend. So sollte für die Manipulati- ons- bzw. Transportbehälter unbedingt noch das „alte“ Teichwasser verwendet werden, das erst am Zielort der Fische langsam mit dem „neuen“ Wasser auf die Temperatur des Ziel-Gewässers angepasst wird. „Zander reagieren schon bei einem Grad Temperaturunterschied und können schlimmstenfalls sterben. Bei Karpfenartigen sollten jedoch auch nicht mehr als fünf Grad Unterschied sein“, erklärt Fischermeister Reimoser. 2. URSPRUNGSGEWÄSSER Das Wasser des Ursprungsgewässers sollte niemals sofort auf das Minimum abgesenkt oder gar ganz ausgelassen werden, da hier während der Arbeiten vermehrt Schlamm aufgewirbelt wird und den Fischen die Kiemen verkleben kann. Auch kann sich die Wassertemperatur in einer kleinen Lacke oftmals zu schnell ändern, z.B. durch die Sonneneinstrahlung. Deshalb besser mehr Wasser belassen und langsamer absenken. Auch empfiehlt sich eine ständige Versorgung mit Frischwasser. Frischwasser bringt Sauerstoff – gerade im oft schlammigen Abfisch-Bereich ein wichtiger Faktor zur Stressminderung. 12 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUSGABE 2/2015 3. GRUPPENBILDUNG Bei Verwendung eines Zugnetzes ist es ratsam, nicht alle Fische in einem Zug zusammenzufangen, sondern gruppenweise, dafür öfters. Beengte Verhältnisse mindern den Sauerstoff und erhöhen das Stresslevel der Fische um ein Vielfaches. Deshalb: Mehrmals weniger Fische ziehen und dem Rest Pausen gönnen. 4. KESCHER & NETZE Unbedingt möglichst feinmaschige Kescher und Netze verwenden! So gibt es weniger Probleme mit den Flossenstrahlen oder Schuppenverletzungen. „Wir haben die großen Hebekescher sogar mit Plastikfolien ausgekleidet, dass die Karpfen nicht hängenbleiben“, schildert Reimoser die Praxis in Waldschach. 5. SORTIERTISCH Ein Sortiertisch muss über eine glatte Oberf läche verfügen, die stets mit Frischwasser gespült wird. Scharfe Ecken, Kanten, oder z.B. Nägel (bei Holztischen) sind tabu! Perfekte Organisation am Sortiertisch. Gut zu sehen: Das Doppelbehältersystem mit Wasserzulauf (innerer Behälter gelocht, äußerer dicht), durch das sich die Fische stets im Frischwasser befinden. www.fischereiverband-steiermark.at FOTOS: MARKUS GRIESANGERL D ie Teichwirtschaft „Gut Waldschach“ ist mit rund 130 Hektar Fläche produktionsmäßig die größte Teichwirtschaft Österreichs. Für uns Grund genug, das alljährliche Abfischen zu besuchen und die Dimension live vor Ort mitzuerleben. Eines gleich vorweg: Es war unspektakulärer, als vorgestellt. Die Abläufe waren durch jahrzehntelange Erfahrung und Optimierungen perfekt geplant und das Team bestens eingespielt. Jeder Handgriff saß, jeder Helfer wusste was zu tun war und das zu jeder Zeit. Beinahe wie ein einzelner Organismus. Damit es auch bei kleineren Abfischen so reibungslos und fischschonend klappt, haben wir uns von Helfried Reimoser, dem Geschäftsführer des Teichwirteverbandes, einige Tipps geholt und einen 9-Punkte Plan erstellt: Frischwasser auch am Sortiertisch. Für die Arbeiter zwar ein nasses Unterfangen, für die Fische aber enorm wichtig. 6. TRANSPORTBEHÄLTER Die Manipulations- bzw. Transportbehältnisse sollten möglichst groß dimensioniert sein, damit die Fische genug Platz haben. Der Innenraum sollte möglichst ganz abgerundet sein. Der Sauerstoff-Ausströmer muss dem Behältnis und der Wassermenge entsprechend dimensioniert und am Boden fixiert sein. 7. SAUERSTOFF Der Sauerstoffgehalt in den Manipulationsbehältern sollte mit Bedacht gewählt werden, da zuviel Sauerstoff den Fischen Schaden zufügen kann, zu wenig sowieso. Deshalb gilt es feinste Ausströmer, wie zum Beispiel vorgelochte Gummischläuche zu verwenden. Die Zufuhr immer wieder kontrollieren und mittels Feineinstellung anpassen. 8. TRANSPORT Für den Transport empfiehlt Fischermeister Reimoser das Verhältnis Fisch zu Wasser zu beachten. Je nach Fischart und Größe sollte das Verhältnis Fisch zu Wasser 1:5 betragen, niemals aber weniger als 1:1. Bei längeren Transporten unbedingt isolierte Behälter verwenden! Gepaarte Teichwirte-Kompetenz – Der Obmann des Teichwirteverbandes Paul Menzel (r.) mit seinem Geschäftsführer Helfried Reimoser. 9. ZIELGEWÄSSER Am Zielgewässer angekommen gilt es, wie unter Punkt 1 beschrieben, die Temperatur langsam anzupassen, bevor die Fische ausgesetzt werden. Beim Aussetzen nochmals auf den Gesundheitszustand der Fische achten. Haben sie Verletzungen von Reiher, Kormoran oder vom Transport, sind sie fit, oder taumeln sie im Behälter? Funktioniert der Augenreflex? Nur wirklich gesunde und augenscheinlich fitte Fische in das Zielgewässer einsetzen. ALLE INFORMATIONEN ÜBER DAS QUALITÄTSSIEGEL "STEIRERFISCH" und zahlreiche Tipps zum Fischeinkauf und Verkauf gibt es online auf www.teichwirteverband.at www.fischereiverband-steiermark.at AUSGABE 2/2015 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN 13 IM PORTRAIT Jährliches Schauspiel: Die Nasen-Laichzeit. FV Weitersfeld Weitersfeld an der Mur liegt im südoststeirischen Grenzgebiet zu Slowenien, direkt zwischen Bad Radkersburg und Leibnitz. Das Augebiet entlang der Mur bietet nicht nur zahlreiche Möglichkeiten für Wanderer und Radfahrer, sondern ist auch ein begehrter Bereich für begeisterte Fischer. TEXT: FV WEITERSFELD Die urige Vereinshütte liegt direkt am Mühlbach. 14 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN AUSGABE 2/2015 www.fischereiverband-steiermark.at FOTOS: FV WEITERSFELD U nser Vereinshaus ist eine nosDiese und viele mehr mehr werden beErlebnis für alle Beobachter bietet sich, talgisch wirkende Holzhütte, fischt und natürlich auch gegebenenfalls wenn unzählige Fische sich gegen den die ihren Standort direkt am nachbesetzt. Wasserstrom bewegen. Mühlbach in der Nähe der legendären Einmal im Jahr gibt es ein besonderes Im Vereinsleben bildet die Kinder- und Murfähre hat. Die Vereinsgewässer sind Naturschauspiel zu beobachten. Im Jugendarbeit einen speziellen Schwerunter anderem die Mur auf knapp drei Frühjahr ziehen die Nasen von der punkt. Von Mai bis Oktober findet an Kilometern, der Schwarzaubach mit Mur flussaufwärts in unsere Bäche ein, jedem ersten Monatssonntag ein Fischen 3,1 Kilometer Länge, der Singerbach um zu laichen. Ein unbeschreibliches für Kinder statt. Unter professioneller mit 1,5 Kilometern und der Anleitung und Aufsicht könMühlbach mit einer Länge nen Kinder und Jugendliche von 1,9 Kilometern. ihr Können erweitern und Dies alles wird von den 26 Freude im Umgang mit der Mitgliedern sorgfältig genützt Natur erleben. Zu den Verund gepflegt. Die Artenvieleinsaktivitäten zählen auch falt ist überragend. Sie reicht diverse Hegefischen mit Gävom klassischen Karpfen und sten aus anderen Vereinen, die Karauschen bis hin zu Hudurch den Vereinsvorstand chen, Quappen und Welsen. organisiert werden. Dazwischen findet sich freilich Weitere Informationen über auch so ziemlich jede weitere den Verein und aktuelle Terheimische Fischart wie Bachmine können auf unserer forellen, Regenbogenforellen, Homepage unter w w w.f vZingel, Schleien, Barben, Na- Kinder- und Jugendarbeit hat im FV Weitersfeld einen besonderen weitersfeld.at oder Facebook sen, Neunaugen und Hechte. Stellenwert. nachgelesen werden. ¡ Weltenbummler Eine Ausstellung über neue Tiere und Pflanzen, die sich mitten unter uns eingebürgert haben. FOTOS: © PISCES.AT/WOLFGANG GESSL D ie Ausbreitung gebietsfremder Arten („biologische Invasionen“) hat sich in den vergangen Jahren zu einem „hot topic“ in Wissenschaft und öffentlicher Debatte entwickelt. Palmen breiten sich aus Gärten aus, Neophyten dringen in immer höhere Lagen vor, Krankheitserreger aus südlichen Ländern pochen an mitteleuropäische Türen. Eindringlich zeigt sich das Zusammenwirken mit dem Klimawandel. Diese Ausstellung diskutiert die Gründe, Folgen und Probleme dieses Wandels. Während die Verbreitungsmuster der Organismen in historischen Zeiten von langsam wirkenden Kräften der Geologie und Evolution geprägt wurden, hat der neuzeitliche Mensch diese Vorgänge ganz enorm beschleunigt. Ausbreitungsbarrieren wie Ozeane und Gebirgszüge verlieren zunehmend ihre Bedeutung und Arten etablieren sich in weit entfernten Gebieten, die sie aus eigener Kraft nicht erreichen können. Diese Ausstellung präsentiert die erhebliche Bandbreite des Wandels der heimischen Lebewelt: Klassische Einführungswege und Ursprungsgebiete werden anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Gruppen (Pflanzen, Pilze, Wirbellose und Wirbeltiere) vermittelt und die Begriffe „eingewandert“, „eingeschleppt“ und „eingebürgert“ definiert. Drei Beispiele für Ausbreitung gebietsfremder Arten. Der Sonnenbarsch, der Blaubandbärbling und der Signalkrebs (im Uhrzeigersinn). Kaleidoskopartig werden organismenspezifische Eigenschaften thematisiert, die eine rasche Ausbreitung ermöglichen, wie kurzer Lebenszyklus, rasches Wachstum oder hohe Reproduktivität. Neue Arten werden zunehmen – ob wir wollen oder nicht. Sind sie „zu bekämpfende“ Eindringlinge oder eine gelungene Anpassung der Natur an die direkten und indirekten Wirkungen des Menschen? Beispiele zu wirtschaftlichen Auswirkungen, gesundheitlichen Folgen und naturschutzfachlichen Problemen lassen darauf schließen, dass es bei diesen Fragen auf den Einzelfall ankommt. ¡ NATURKUNDEMUSEUM Joanneumsviertel, 8010 Graz Eröffnung: 05. November 2015, 19 Uhr Dauer: 06.11.2015 bis 08.01.2017 Information: 0316/8017-9100 +++ VERANSTALTUNGEN +++ VERANSTALTUNGEN +++ VERANSTALTUNGEN +++ GRUNDLAGEN DES TEICHBAUS DER GESUNDE FISCHBESTAND – WEITERBILDUNG FÜR TEICHWIRTINNEN INHALTE: Fischgesundheit, Vorbeugung und Erkennen von Fischkrankheiten, Notfallmaßnahmen, Tipps zur Selbsthilfe, Praxisbeispiele, praktische Vorführung einer Fischsektion, gesetzliche Bestimmungen REFERENTEN: Dr. Oliver Hochwartner, Dr.in Elisabeth Licek, FM Helfried Reimoser, Dauer: 8 UE (1 Tag), Kosten: € 68,-/Person gefördert für alle Teilnehmenden TERMIN: Fr. 22. Jän. 2016, 09.00 bis 17.00 Uhr, Steiermarkhof, Graz www.fischereiverband-steiermark.at THEMEN: rechtliche Fragen, hydrographische Grundlagen, geologische Voraussetzungen, Teichbau allgemein, Neubau eines Teiches, Adaption einer Teichanlage und die Erstellung eines Kurzprojektes für einen Fischteich. Referent: DI Markus Payr, Dauer: 8 UE (1 Tag) KOSTEN: € 68,-/Person gefördert für alle Teilnehmenden TERMIN: Di. 02. Feb. 2016, 09.00 bis 17.00 Uhr, Steiermarkhof, Graz FLUSSKREBS SEMINAR – MIT EXKURSION ZUM BACH THEMEN: Entlang eines Baches wird der Gewässerlebensraum der Flusskrebse un- tersucht, Tiere werden unter fachlicher Anleitung gefangen und bestimmt. Eine theoretische Einführung zu den Themen Ökologie, Arten, Vorkommen, Gefährdung und Schutz, fischereiwirtschaftliche Aspekte und Bedeutung der Krebse in der Teichwirtschaft sowie zum Einsatz verschiedener Fangmethoden bereiten die Teilnehmenden auf den nächtlichen Einsatz am Gewässer vor (Voraussetzung Geländegängigkeit; AUSRÜSTUNG: Gummistiefel, wetterfeste Kleidung, sehr gute Taschenlampe). REFERENTIN: Dr.in Nicole Prietl DAUER: 4 UE, Kosten: € 38,-/Person gefördert für alle Teilnehmenden TERMIN: Fr. 03. Juni 2016, 18.00 bis 22.00 Uhr, GH Schneeberger, 8451 Heimschuh AUSGABE 2/2015 Fisch.Zeit NATUR ERLEBEN . NÜTZEN . SCHÜTZEN 15 Fotografie Marketing Erstellung von umfassenden Marketingkonzepten Multi-Level Marketing Multimedialer Marketing Mix Suchmaschinenmarketing Social Media Marketing Content Generation 3rd Party Applikationen digitale Fotografie Retusche Composing Werbe- u. Produktfotos Kreation Konzept Design Entwicklung umfassender CI und CD Unternehmens- und Markenlogos Grafisches Design Präsentation online / offline Messestand und Showcase Gestaltung Visualisierung 3D-Konzepte und Visualisierung interaktives 3D für Produktkataloge Architekturvisualisierung Immobilienportfolio Projektexposé NYXAS OG, Mehlplatz 1, 8010 Graz, Tel: +43 660 555 2001, www.nyxas.com Webdesign Beratung und Konzeption Programmierung Betreuung Suchmaschinenoptimierung Re-Design Erweiterung Online Präsentation Social Media Beratung Redaktionssystem Fotografie (digital) Bild- und Photobearbeitung Internetwerbung Bannerwerbung Marketing Video Digitalschnitt Titelerstellung Kurzpräsentationen Werks- und Messevideos Interviews DVD Produktion Übersetzungsleistungen Organisation und Abwicklung von notwendigen Übersetzungsarbeiten Print Broschüren Kataloge Prospekte CD/DVD Cover Anzeigengestaltung Geschäftsberichte Plakate und Flyer Visitenkarten Geschäftspapiere Satz, Textredigierung, Produktion Landesfischereiverband Steiermark (LFV Steiermark) Adresse: Hamerlinggasse 3, 8010 Graz Tel.: (0316) 8050 - 1219 Fax: (0316) 8050 - 1508 E-Mail: [email protected] Webseite: www.fischereiverband-steiermark.at ZVR-Zahl: 992958044 Konzept / Projektmanagement ganzheitliche und nachhaltige Projektplanung Konflikt & Krisenmanagement in Projekten Projektkommunikation und Projektmarketing
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