- Soziale Einrichtungen

ZERTIFIZIERUNGSBERICHT
Zusammenfassung
Haus zum Guten Hirten
Soziale Einrichtungen der Barmherzigen Schwestern
Zams Betriebs GmbH
30.10.2015
Haus zum Guten Hirten
30.10.2015
Inhalt
1. Zertifizierungsergebnis .............................................................................................. 3
2. Allgemeine Informationen .......................................................................................... 3
3. Besondere Merkmale des Hauses ............................................................................. 3
4. Bewertete Qualitäts- und Ergebnisfelder .................................................................. 4
4.1.
Qualitätsfelder .................................................................................................................4
4.2.
Ergebnisfelder .................................................................................................................8
5. Praxisbeispiele .......................................................................................................... 11
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Haus zum Guten Hirten
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1. Zertifizierungsergebnis
Das Haus zum Guten Hirten hat das Nationale Qualitätszertifikat erreicht.
2. Allgemeine Informationen
Das Haus zum Guten Hirten der Barmherzigen Schwestern Zams Betriebs GmbH befindet
sich am Rande des Stadtzentrums von Hall in Tirol in unmittelbarer Nähe zu Feldern und
Wiesen der benachbarten landwirtschaftlichen Betriebe. Das Haus ist umgeben von einer
schönen Gartenanlage, die Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Besucherinnen
und Besuchern Gelegenheit für Spaziergänge im Freien - bietet. Der Garten ist auch
Betätigungsfeld für Bewohnerinnen und Bewohner, die sich dort gerne beschäftigen und
die bestehenden Hochbeete bepflanzen.
Im Eingangsbereich des Hauses befindet sich ein Café, das von Bewohnerinnen und
Bewohnern sowie von Besucherinnen und Besuchern gerne als Ort der Begegnung und
Kommunikation genutzt wird und wo häufig Veranstaltungen stattfinden.
Das Haus zum Guten Hirten wurde 2007 generalsaniert und die bestehenden Gebäudekomplexe wurden um einen Neubau erweitert und miteinander verbunden. Die Gemeinschaftsräumlichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner sind sehr großzügig gestaltet.
Das Haus ist in drei Wohnbereiche gegliedert und verfügt über insgesamt 70 Einzelzimmer. Zusätzlich befinden sich im Haus 12 Wohneinheiten für Betreutes Wohnen.
3. Besondere Merkmale des Hauses
Besonderen Wert legt das Führungsteam im Haus auf das kulinarische Angebot. Dieses
stimmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche nach Rücksprache mit dem
Pflegepersonal individuell auf den Bedarf der Bewohnerinnen und Bewohner ab. Durch die
dem Haus angeschlossene Küche können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus zum
Guten Hirten umgehend auf die Wünsche und Anliegen der Bewohnerinnen und
Bewohner reagieren. Besonders wird auf ein Angebot an regionalen und saisonalen
Speisen geachtet.
Das Haus zum Guten Hirten ist Teil der Sozialen Einrichtungen der Barmherzigen
Schwestern Zams GmbH. Die spirituelle und seelsorgerische Begleitung der
Bewohnerinnen und Bewohner spielt hier eine besondere Rolle. Insbesondere die
Gottesdienste in der eigenen Kirche, werden von Bewohnerinnen und Bewohnern und
auch Besucherinnen und Besuchern regelmäßig besucht
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4. Bewertete Qualitäts- und Ergebnisfelder
4.1.
Qualitätsfelder
Das Zertifizierungsteam hat die folgenden 15 Qualitätsfelder einer detaillierten Bewertung
unterzogen.
Fokus BEWOHNER/INNEN
-
Orientierung auf Biographie und Lebensstil
-
Kommunikation
-
Tagesstruktur und Heimleben
-
Pflege- und Betreuungsprozess
-
Sterbebegleitung und Abschied
Über das Integrative Pflegekonzept nach Maria Riedl® und die damit verbundene
Erhebung der Biographie, die mit dem Einzug beginnt und dann laufend weitergeführt
wird, werden die Grundlagen für die Pflege- und Betreuungsarbeit erarbeitet. In den
Biographischen Erzählstunden im Rahmen der Tagesgestaltung wird den Lebensgeschichten der Bewohnerinnen und Bewohner zusätzlich Raum gegeben. Die
Orientierung am Lebensstil der Bewohnerinnen und Bewohner drückt sich auch durch die
individuellen Gestaltungsmöglichkeiten der Zimmer aus. Gemeinschaftsräume werden mit
Möbeln, Gebrauchsgegenständen, Bildern und Dekoration gestaltet, welche an den Alltag
der Bewohnerinnen und Bewohner aus ihrem privaten Umfeld erinnern. Die Planung und
laufende Evaluation der Betreuungs- und Pflegeleistungen erfolgt über die elektronische
Dokumentation (Vivendi). Um die Zufriedenheit mit dem Speisenangebot aufrecht zu
erhalten, holen der Küchenleiter und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend
Rückmeldungen ein und nehmen entsprechende Anpassungen im Angebot vor.
Geregelte Kommunikationsstrukturen wie Teambesprechungen, welche
berufsgruppenbezogen und multiprofessionell stattfinden, unterstützen im Haus zum
Guten Hirten die Sicherstellung von relevanten Informationen, um die Bewohnerinnen und
Bewohner individuell begleiten und betreuen zu können. Entsprechende Handlungsrichtlinien zur Kommunikation im Haus sind festgeschrieben. Dies vermittelt den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Sicherheit, entsprechend den Vorgaben zu handeln.
Aushänge in den Wohnbereichen und im Erdgeschoss informieren die Bewohnerinnen
und Bewohner sowie deren Angehörige über Angebote, Aktivitäten, Sprechstunden der
Heimanwaltschaft, Veranstaltungen und vieles mehr. Im Erdgeschoss ist ein Café
eingerichtet, welches sich im Haus zum Guten Hirten als ein Ort der Begegnung und
Kommunikation etabliert hat. Bewohnerinnen und Bewohner, welche sich verbal aufgrund
kognitiver Einschränkungen (z.B. Menschen mit einer Demenzerkrankung) nicht mehr in
gewohnter Weise ausdrücken können, begegnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der
Kommunikationsmethode Validation, um ihre Bedürfnisse und Wünsche gut in Erfahrung
zu bringen. Die geistlichen Schwestern der Barmherzigen Schwestern Zams, sind Teil des
Lebens im Haus zum Guten Hirten und begleiten die Bewohnerinnen und Bewohner
spirituell im Alltag.
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Bewohnerinnen und Bewohner können ihren Tagesablauf nach ihren Wünschen gestalten.
Sie können jederzeit Besuche empfangen. Es werden vormittags und nachmittags
Tagesaktivitäten angeboten. Der Führungskreis legt großen Wert auf die Gestaltung von
Festen und Feiern im Haus. Zu den Angeboten werden durch die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Tagesgestaltung von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rückmeldungen eingeholt und darauf aufbauend das Angebot weiterentwickelt und angepasst.
Großer Wert wird auch auf religiöse Feste und Feiern gelegt. Regionales Brauchtum wird
gepflegt. Für die Begleitung bei individuellen Aktivitäten werden freiwillige Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter eingesetzt.
Der Pflege- und Betreuungsprozess ist ein zentrales Element, um auf die Lebensqualität
von Bewohnerinnen und Bewohnern einzuwirken. Im Haus zum Guten Hirten sind im
Pflege- und Betreuungskonzept das Pflegemodell nach Dorothea Orem und das
Integrative Pflegekonzept nach Maria Riedl® festgeschrieben. Zusätzlich dienen
Handlungsrichtlinien für die Erstellung der Pflegedokumentation oder den Einsatz von
Hilfs- und Pflegemitteln der Qualitätssicherung. Der Pflegeprozess wird in einem
spezifischen EDV-Programm (Vivendi®) dokumentiert und dieses ist allen Mitarbeiterinnen
der Pflege und Betreuung zugänglich. Beauftragte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Pflege, z.B. zum Thema Inkontinenz oder die Zusammenarbeit mit externen Partnerinnen
und Partnern zu Themen wie Hygiene und Wundmanagement, fördern die Pflegequalitätsentwicklung. Die Küche berücksichtigt das Thema Verpflegung mit besonderer
Aufmerksamkeit, um den Bewohnerinnen und Bewohnern eine entsprechend hochwertige
Ernährung anzubieten, die sich förderlich auf ihre Bedürfnisse auswirkt, z.B.
hochkalorische Kost, eiweißreiche Kost. Geplante Fortbildungsangebote für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege werden durchgeführt und jährlich hinsichtlich
möglicher Veränderungsbedarfe evaluiert.
Der Umgang mit Bewohnerinnen und Bewohnern in der Sterbephase hat im Haus zum
Guten Hirten, entsprechend der Grundhaltung der Barmherzigen Schwestern Zams, einen
hohen Stellenwert. Im Zusammenhang mit dem Thema Sterben und Abschied wurde die
Handlungsrichtlinie Sterbebegleitung und Abschiedskultur erarbeitet, welche die Grundhaltungen der Trägerschaft wiederspiegelt und Möglichkeiten der Sterbebegleitung und
Rituale beschreibt. Im Haus zum Guten Hirten wird darauf geachtet, dass ein Sterben
ohne Schmerzen ermöglicht wird und Krankenhauseinweisungen in der Sterbephase
soweit als möglich vermieden werden. In Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen
und Ärzten werden palliative Behandlungspläne mit Einbindung der Bewohnerinnen und
Bewohner sowie deren Angehörigen erarbeitet, um ein würdevolles Sterben zu
ermöglichen. Rituale wie gemeinsame Gebete und Andachten sollen allen Beteiligten
helfen, sich verabschieden und trauern zu können. Für Angehörige und Bezugspersonen
wurde eine Verabschiedungsbroschüre erarbeitet, die Unterstützung im Umgang mit dem
Thema Sterben und Tod anbietet.
Fokus MITARBEITER/INNEN
-
Führung und Partizipation
-
Zusammenarbeit
-
Einsatz der Mitarbeiter/innen
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Das Haus arbeitet mit zwei Führungsebenen: Hausleitung und Pflegedienstleitung sowie
Hausoberin bilden den Führungskreis. Wohnbereichsleitungen sowie die Leitungen von
Küche und Reinigung bilden die zweite Führungsebene. Mit dem Jahresgespräch für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dem Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Feedback
werden zwei wertvolle Instrumente der Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und
der Personalentwicklung umgesetzt. Im Rahmen der E-Qalin®-Selbstbewertung sind
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen
eingebunden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den Gesprächen während des
Vor-Ort-Besuches den offenen Führungsstil im Haus bestätigt.
Das Haus hat für die Zusammenarbeit im Haus Handlungsrichtlinien definiert, die
Regekommunikation ist festgelegt und der Sitzungsablauf ist definiert, Vorgaben für die
Zusammenarbeit mit Praktikantinnen und Praktikanten liegen vor. Über eine Freiwilligenkoordinatorin werden freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden und
begleitet. Die Zusammenarbeit in den Wohnbereichen ist abgestimmt. Eine Evaluation der
Zusammenarbeit erfolgt über die Befragungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre Stärken und Interessen in der direkten Arbeit
mit den Bewohnerinnen und Bewohnern einbringen. Im Jahresgespräch für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen die Führungskräfte auf die Entwicklungs- und Weiterbildungswünsche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Die dort formulierten
Ziele werden in Zwischengesprächen evaluiert.
Fokus FÜHRUNG
-
Qualität
-
Prozessmanagement
-
Personalmanagement
-
Mitarbeiter/innenführung
Das Haus zum Guten Hirten verfügt über ein differenziertes Qualitätsmanagement.
Grundlage ist das seit 2010/11 eingeführte Qualitätsmanagementsystem E-Qalin®. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in die E-Qalin®-Selbstbewertung eingebunden. In
vierteljährlichen Sitzungen wird die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen evaluiert
und bei Bedarf weitere Maßnahmen initiiert. Alle 2 Jahre organisiert die Geschäftsführung
schriftlich durchgeführte Befragungen der zentralen Interessensgruppen – Bewohnerinnen
und Bewohner, deren Angehörige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit dem
umfangreichen Qualitätshandbuch liegen definierte Handlungsrichtlinien für alle
wesentlichen Themen im Haus vor. Das Qualitätsmanagement und die Führungskräfte
gewährleisten die regelmäßige und systematische Evaluierung und Anpassung des
Qualitätshandbuchs.
Ein geregeltes Vorgehen bei Routineabläufen dient der Sicherung der Dienstleistungsqualität und hat hiermit einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Bewohnerinnen
und Bewohner. Im Haus zum Guten Hirten wird ein unternehmensweit einheitliches und
gut nachvollziehbares Prozessmanagement umgesetzt. Das vorhandene
Qualitätshandbuch eint alle für die Einrichtung relevanten Prozesse, welche von der
Unternehmensleitung priorisiert wurden. Hierzu zählen z.B. Ablauf zum Einzug und
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Auszug von Bewohnerinnen und Bewohnern, oder Richtlinien zur Pflegedokumentation.
Das Haus zum Guten Hirten verwendet darüber hinaus für einrichtungsspezifische Abläufe
zusätzliche Handlungsrichtlinien, Checklisten und Infoblätter, welche in Abstimmung mit
der Unternehmensleitung erarbeitet werden. Unterstützung bietet die Qualitätsstelle des
Unternehmens, welche ebenfalls bei der jährlichen Evaluierung der vorhandenen
Unterlagen unterstützt.
Eine dem Pflege- und Betreuungsbedarf entsprechende Anzahl und Qualifikation von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Grundlage dafür, dass die Bewohnerinnen und
Bewohner gut gepflegt und betreut werden können. Im Haus zum Guten Hirten wird
mindestens monatlich der Bedarf an Personal, entsprechend dem Pflege- und
Betreuungsbedarf der Bewohnerinnen und Bewohner, analysiert und demzufolge
angepasst. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden rekrutiert und standardisiert in
ihren Arbeitsbereich eingeschult. Instrumente zur Begleitung und Führung von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden im Haus zum Guten Hirten angewendet. So
werden z.B. Einschulungsprozesse dokumentiert, Beurteilungsgespräche und Jahresgespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit der Vereinbarung von Zielen
durchgeführt, oder den Führungskräften Feedback durch ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Team, begleitet durch eine externe Moderatorin, gegeben. Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter mit Führungskompetenzen werden gezielt innerhalb des Unternehmens
gefördert. Fort- und Weiterbildungsbedarfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fließen in
Folge der Jahresgespräche in die Jahresplanung von Fort- und Weiterbildungen ein.
Die schriftlich festgelegten Grundhaltungen des Trägers: "Erbarmende Liebe, Einander
Dienen und Herzliche Hochachtung" dienen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und
Führungskräften als Orientierung, um die Führungskultur im Haus umzusetzen. Die
Grundhaltungen und das Leitbild sind in einer Wertemappe zusammengeführt. Die
Instrumente der Personalführung und des Personalmanagements (z.B. Jahresgespräche
mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter-Feedback an
die Führungskräfte) unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte,
die Wertehaltung im täglichen Tun zu analysieren und mögliche erforderliche Maßnahmen
zu planen und umzusetzen. Im Haus zum Guten Hirten ist eine offene Gesprächskultur
spürbar, in der Führungskräfte stets ein offenes Ohr für die Anliegen, Wünsche und
Beschwerden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. Regelmäßige
Zufriedenheitsbefragungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben die Möglichkeit, die
Führungskultur anonym zu bewerten.
Fokus UMFELD
-
Angehörige und Besucher/innen
Angehörige und Besucherinnen und Besucher sind im Haus willkommen und werden aktiv
eingebunden. Angehörige können die Angebote des Hauses und die bestehende Infrastruktur nutzen. Sie können im Café zu Mittag essen und sind zu Feiern und
Veranstaltungen eingeladen. Die Angehörigen erhalten über die Heimzeitung regelmäßig
Informationen. Rückmeldungen von Angehörigen können jederzeit direkt gegeben werden.
Systematisch werden alle zwei Jahre über die Angehörigenbefragung Rückmeldungen
eingeholt. In besonderer Weise bemüht man sich um die Begleitung von Angehörigen,
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wenn Bewohnerinnen oder Bewohner versterben. Auf die seelsorgerische Begleitung wird
im Haus besonderes Augenmerk gelegt.
Fokus LERNENDE ORGANISATION
-
Verbesserungsmanagement
-
Aus-, Fort- und Weiterbildungen
Wesentliches Instrument für das Verbesserungsmanagement im Haus ist die E-Qalin®
Selbstbewertung. Über die daraus resultierenden Verbesserungsvorschläge wird ein
kontinuierlicher Verbesserungsprozess mit regelmäßigen KVP-Sitzungen umgesetzt.
Weitere Informationen zu Verbesserungen im Haus werden aus Befragungen von
Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Angehörigen
gezogen. Die Küche erhebt zusätzlich laufend Rückmeldungen zum Essen und zum
Speisenangebot im Haus und setzt sehr kurzfristig und flexibel Verbesserungen um.
Beschwerden werden auf Grund der familiären Größe des Hauses auf kurzem Weg und
direkt von den Führungskräften bearbeitet.
Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche sich kontinuierlich fort- und
weiterbilden, sichern eine professionelle Betreuung und Pflege aller im Haus lebenden
Bewohnerinnen und Bewohner. Die Führungskräfte erstellen jährlich die Planung für Fortund Weiterbildungen und berücksichtigen diese im Budget. Die Gestaltung des
Fortbildungsplans orientiert sich an den individuellen Bedarfen der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und den thematischen Schwerpunkten des Hauses (z.B. Umsetzung des
Integrativen Pflegekonzeptes nach Maria Riedl®), welche die Hausleitung gemeinsam mit
der Pflegedienstleiterin in Abstimmung mit der Geschäftsführung festlegt. Für den Besuch
von Fort- und Weiterbildungen sind von der Geschäftsführung Rahmenbedingungen wie
z.B. das Anmeldeprozedere, Kostenübernahmen für Kursgebühren usw. schriftlich
festgelegt. Strukturierte Kontrollschleifen (z.B. Zufriedenheitsbefragung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) hinsichtlich der Fort- und Weiterbildungsangebote geben
dem Führungsteam Aufschluss über den Nutzen besuchter Fort- und Weiterbildungen.
Neu erworbenes Wissen und Feedback zu den Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen
werden im Rahmen von Teambesprechungen im Kreise der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter besprochen.
4.2.
Ergebnisfelder
Das Zertifizierungsteam hat die folgenden 10 Ergebnisfelder einer detaillierten Bewertung
unterzogen.
Fokus BEWOHNER/INNEN
-
Autonomie
-
Tagesstruktur und Heimleben
-
Pflege- und Betreuungsprozess
Die Kennzahlen für den Fokus Bewohnerinnen und Bewohner entnehmen die Führungskräfte aus den Ergebnissen der Zufriedenheitsbefragungen der Bewohnerinnen und
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Bewohner. Eine standardisierte Befragung der Bewohnerinnen und Bewohner wird alle
zwei Jahre mittels Fragebogen durchgeführt. Erfasst werden von den Befragungskennzahlen im Wesentlichen jene Bewohnerinnen und Bewohner, die in der Lage sind, einen
schriftlichen Fragebogen auszufüllen.
Die Kennzahl zu Tagesstruktur und Heimleben umfasst die Einschätzung der
Bewohnerinnen und Bewohner zur Qualität der Angebote und Aktivitäten im Haus. Die
Bewohnerinnen, die sich an der Befragung beteiligt haben, äußerten sich überwiegend
positiv zur Qualität der Angebote und Aktivitäten.
Das Thema Autonomie und Selbstbestimmtheit wird mit der Kennzahl Zufriedenheit mit
der Privatsphäre abgebildet. Das Ergebnis zeigt, dass ein Großteil der Bewohnerinnen
und Bewohner, die sich an der Befragung beteiligt haben, mit der Einhaltung der
Privatsphäre zufrieden sind.
Die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Thema „Pflege, Betreuung
und Begleitung“ ist wesentlich für die individuell erlebte Lebensqualität in einem Alten- und
Pflegeheim. Die Auswertung der Befragung zeigt, dass nahezu alle Bewohnerinnen und
Bewohner, die an der Befragung teilgenommen haben, mit der Pflege, Betreuung und
Begleitung zufrieden sind
Fokus MITARBEITER/INNEN
-
Arbeitszeit
-
Arbeitsplatzgestaltung
Die Kennzahl zum Ergebnisfeld Arbeitszeit wurde aus der Zufriedenheitsbefragung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entnommen und stellt ihre Zufriedenheit der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar. Die
Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt alle zwei Jahre mittels einer
trägerweiten Befragung durch das Qualitätsmanagement.
Ein sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann sich auch auf die
Gesundheit und die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken. Gesundes
und motiviertes Personal trägt wesentlich zur Lebensqualität der Bewohnerinnen und
Bewohner bei, da davon ausgegangen werden kann, dass ein stabiles Stammpersonal
besser über die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner Bescheid
weiß und diese gezielter berücksichtigen kann. Die definierten Sollwerte hinsichtlich
Arbeitsunfällen wurden sowohl im Jahr 2013 als auch im Jahr 2014 deutlich unterboten.
Darüber hinaus wurde in der Analyse deutlich, dass die Arbeitsunfälle am Weg von bzw.
zur Arbeitsstätte erfolgt sind. Das Haus zum Guten Hirten kann auf derartigen
Arbeitsunfälle nur bedingt Einfluss nehmen.
Fokus FÜHRUNG
-
Unternehmenspolitik
-
Finanzressourcen
-
Personalmanagement
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Die vorliegende Kennzahl im Ergebnisfeld Unternehmenspolitik bezieht sich auf eine
Ergebniszahl aus der Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alle zwei Jahre
durchgeführt wird. Die Kennzahl bildet die spürbare Umsetzung von Werten und Leitbild
im Haus ab. Der Großteil der an der Befragung teilnehmenden Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter äußerte sich hier zustimmend. Die tatsächliche Umsetzung von Leitbildern und
formulierten Wertehaltungen in der täglichen Arbeit ist ein zentraler Faktor für die
Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern.
Das kontinuierliche Controlling des Betriebsergebnisses ist wesentlich, um erkennen zu
können, ob die Budgetziele erreicht werden. Die Erreichung der Budgetziele ist relevant
für die Umsetzung inhaltlicher (z.B. Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter) und struktureller Maßnahmen (z.B. Verbesserung der Infrastruktur oder
Personalressourcen) im Haus zum Guten Hirten, welche Einfluss auf die Lebensqualität
der Bewohnerinnen und Bewohner haben. Die Sollwerte für den gesamten Betrieb wurden
kostendeckend festgelegt. Unsicherheitsfaktoren sind die Tariferhöhungen und die
kollektivvertraglichen Vereinbarungen. Der reine Pflegeheimbetrieb wurde in den letzten
Jahren durch die hohen Fixkosten jeweils mit einem negativen Wert festgelegt. Die
Sollwerte wurden 2013 und 2014 deutlich übertroffen und es wurden positive Ergebnisse
erreicht. Die Controllerin argumentiert in einem vierteljährlichen Bericht die Hintergründe
für Veränderungen und Abweichungen an die Geschäftsführung und Heimleitung.
Im Haus erfolgt zentral eine jährliche Erhebung der Fluktuation der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Die Heimleitung analysiert zusätzlich monatlich auf Basis der Meldungen an
die Personalverrechnung diese Kennzahl. Die Gründe der Austritte werden systematisch
beobachtet, differenziert analysiert und entsprechend differenzierte Maßnahmen zur
betrieblichen Gesundheitsförderung und zur Arbeit am Leitbild entwickelt, um die
Fluktuation zu senken n. Der Bedeutung von Betreuungskontinuität für die Lebensqualität
der Bewohnerinnen und Bewohner wird durch den Einsatz dieser Kennzahl Rechnung
getragen.
Fokus UMFELD
-
Angehörige und Besucher/innen
Die Zufriedenheit der Angehörigen trägt wesentlich zur Lebensqualität der Bewohnerinnen
und Bewohner bei. Als Bezugspersonen, Begleiterinnen und Begleiter im Leben der
Bewohnerinnen und Bewohner kennen sie deren Vorlieben, Bedürfnisse und
Gewohnheiten. Darüber hinaus sind Angehörige häufig Partnerinnen und Partner, die über
das Haus auch nach außen berichten und wesentlich zum Image des Alten- und
Pflegeheims beitragen. Die Sollwerte für die Kennzahl wurden für das Jahr 2014
übertroffen. Das Ergebnis stellt eine Verhältniszahl einer schriftlichen Zufriedenheitsbefragung dar. Es wurden auch Rückmeldungen bei der Befragung mittels Freitext
übermittelt, und zwar einerseits Anregungen zu Verbesserungen, aber anderseits auch
positive Rückmeldungen, um Lob auszudrücken.
Fokus LERNENDE ORGANISATION
-
Aus-, Fort- und Weiterbildungen
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Die zu diesem Ergebnisfeld vorliegende Kennzahl gibt den Prozentsatz jener
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die sich im Rahmen der Befragung zum Angebot an
Aus-, Fort- und Weiterbildungen zufrieden geäußert haben. Die laufende Weiterbildung
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein wesentlicher Faktor für die Qualität der Arbeit
für die Bewohnerinnen und Bewohner. Zwei Drittel der teilnehmenden Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter haben sich in der letzten Befragung zufrieden mit den angebotenen
Weiterbildungen geäußert.
5. Praxisbeispiele
Die folgenden Beispiele zeigen auf, wie theoretisches Wissen und Konzepte in der Praxis
umgesetzt werden.
Verabschiedungsbroschüre für Angehörige mit Hinweisen, wie Angehörige mit der
Sterbephase ihrer Familienmitglieder bzw. Bezugspersonen umgehen können. Hierdurch
wird Sicherheit und Unterstützung im Umgang mit Sterben und Tod vermittelt.
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter–Feedbackgespräche, in welchen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter ihren direkten Führungskräften strukturiert Feedback in der Gruppe mit
externer Begleitung geben. Dies wird alternierend mit den Jahresgesprächen mit
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt.
Datum Freigabe Bericht: 7.12.2015
Mag. (FH) Egon Unterberger
elektronisch gezeichnet
Mag. Johannes Wallner
elektronisch gezeichnet
Dr.in Manuela Brodtrager
elektronisch gezeichnet
Mag.a Andrea Freisler-Traub
elektronisch gezeichnet
Unterschrift der Zertifizierer/innen
Freigabe durch
NQZ-Zertifizierungseinrichtung
Anlage: Bericht zur Strukturqualität
Die Beschreibung des Haus zum Guten Hirten zur Vereinbarung zwischen dem Bund und
den Ländern gemäß Art. 15 a B-VG über gemeinsame Maßnahmen des Bundes und der
Länder für pflegebedürftige Personen samt Anlagen wurde überprüft und von der NQZZertifizierungseinrichtung im Nationalen Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime in
Österreich freigegeben.
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