Deutsch perfekt März 2016 - Spotlight Verlag AboShop

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Deutschland € 7,50
4 1 96828 507503
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03
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A B E F FIN GR I L P (cont.) SK SLO: € 8,50
CH sfr 13,50
Ein Land sucht
seinen Weg
GB £ 6,50
Deutschland, wohin?
Deutschland,
wohin?
Zertifikat B1
Wie gut verstehen Sie
gesprochenes Deutsch?
Quedlinburg
Kleine Stadt,
große Architektur
Kult
Warum US-Nerds ein altes
Spiel aus Deutschland lieben
6
Mein Deutschland-Bild
Die Themen des Monats März 2016
Daniel Bockwoldt über den populären Knut
8
Panorama
Neues, Namen und Zahlen
24 Debatte
Zahl der Flüchtlinge begrenzen?
Nachrichten
Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
35 Reisetipps
Wartburg • Rostock • Mainz
52 Kokain zum Spielen
Warum das German Game so populär ist
56 Mein erster Monat
Adrián Bazaldúa in Hamburg
62 Ein Bild und seine Geschichte
Gigant in der Luft
66 Kulturtipps
Kino • Lesung • Konzert • Ausstellung • Buch • Comic
68 Kolumne
Alia Begisheva über Pünktlichkeit
70 D-A-CH-Menschen
Einer von 98 Millionen: Bernhard Schmid
In diesem Heft: 16 Seiten Sprache & Service
36 TITELFOTO: MAURITIUS IMAGES/ALAMY; FOTOS: SZ PHOTO/STEFAN RUMPF; PICTURE ALLIANCE/DPA; MAURITIUS IMAGES/WESTEND 61
26 14
Das Gefühl
einer Nation
Zwischen Willkommenskultur und Angst vor Fremden:
Was passiert gerade mit den Menschen in Deutschland? Eine einfache Antwort gibt es auf diese Frage
nicht. Denn viele wissen selbst nicht, was sie über die
aktuelle Situation denken sollen.
Zertifikat B1
Teil 2 der Serie: Testen Sie Ihr Hörverstehen!
40 Grammatik
Adverbiale Angaben im Satzmittelfeld
42 Deutsch im Beruf
Verpackungen, Maße, Gewichte
44 Wörter lernen
Im Weltall
45 Schreiben • Sprechen • Verstehen
Sammelkarten Reklamation • Bestellen •
Parteien und ihre Farben
48 Übungen zu den Themen des Monats
Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
49 Starthilfe
Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch
51 Raten Sie mal! • Comic
Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis
57 Lösungen • Kundenservice • Impressum
30
Leben im Denkmal
Mehr als 2000 historische Häuser, alte Kirchen, starke
Frauen: Das alles finden Besucher in Quedlinburg. Auch
die Einwohner lieben die Geschichte ihrer Stadt – und
kümmern sich um jedes Detail.
Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
4
3/16
Texte auf Stufe A2 des GER
Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
Texte auf Stufe B1 des GER
GER Gemeinsamer europäischer
Referenzrahmen
36
Hören Sie gut zu!
Wie gut verstehen Sie gesprochenes Deutsch? Machen
Sie den Test, und üben Sie mit Originalmaterial. Teil 2
der Serie zum Zertifikat B1.
58
Wie viel verdienen
die Deutschen?
Über Geld spricht man in Deutschland nicht.
Wir tun es trotzdem.
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Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern
m
d
a
≈
lockere Umgangssprache
negativ
Vorsicht, vulgär!
ungefähr, etwa
↔
Gegenteil von ...
langer, betonter Vokal
¢
kurzer, betonter Vokal
, ¿er Plural-Formen
Lernen mit
Heft im Heft:
Die jungen Seiten
von Deutsch perfekt
3/16
Deutsch perfekt Audio: der Trainer für
Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder
als Download.
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Zu diesen Artikeln können Sie Texte und
Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt plus: 24 Seiten Übungen
und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr
(siehe Seite 2).
Achten Sie im Heft auf dieses
Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie
Übungen in Deutsch perfekt plus.
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5
Ein historischer Moment
Angela Merkel am 31. August
auf der Pressekonferenz, in der
sie zum ersten Mal den Satz
„Wir schaffen das“ sagte
Gesellschaft
Das Gefühl
einer Nation
Hunderttausende Flüchtlinge in Deutschland? „Wir schaffen das!“, sagte Angela Merkel im Sommer.
Ein legendärer Satz. Sechs Monate später fragen sich sehr viele Deutsche: Schaffen wir das wirklich?
Josefine Janert über eine Nation, die ihren Weg aus der Krise sucht.
FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA
19
Männer und zwei Frauen sehen
sich ein Video an. Es zeigt Sport­
ler beim Training, die sich einen Fußball
zuspielen. Welche Fähigkeiten brauchen
sie dafür? „Selbstvertrauen“, ruft ein
Mann auf Arabisch. Der Dolmetscher über­
setzt. Kursleiter Tom Weller nickt. Einige
Kursteilnehmer schauen in die Dokumente
auf ihren Tischen. Da steht auf Deutsch,
was ein Trainer können muss. Die meisten
von ihnen verstehen kein oder nur wenig
Deutsch. Sie schauen sich lieber die Illus­
trationen an.
Die einzigen Frauen im Kurs heißen
Salye und Samah, zwei Schwestern aus
Libyen. Ihre Familie kommt aus dem
Irak. Nach einem Jahr und vier Monaten
in Deutschland spricht Salye schon etwas
Deutsch. In der Pause erzählt sie: „Wir
haben im Kurs viel über Sport und Biolo­
gie gelernt.“ Leise sagt sie: „In Libyen ist
Krieg. Ich möchte mir in Deutschland ein
gutes Leben aufbauen und arbeiten.“
Gemeinsam mit den Männern nehmen
die Frauen an einer Ausbildung für Trai­
ner teil. Sie sind Flüchtlinge, zwischen 17
und 30 Jahre alt. Die meisten kommen aus
Syrien. Montags und dienstags beschäfti­
gen sie sich in einer Sportschule des Lan­
dessportbundes Berlin mit Theorie. Mitt­
3/16
wochs bis freitags macht jeder von ihnen
ein Praktikum. Salye arbeitet bei einem
Arzt, die anderen zum Beispiel in einem
Hotel oder bei einer Bäckerei. „Das Prakti­
kum hat zwar nichts mit Sport zu tun“, sagt
Frank Kegler vom Landessportbund. „Aber
die Flüchtlinge lernen den Arbeitsalltag in
Deutschland kennen und trainieren ihre
sozialen Kompetenzen.“
Kegler ist für die Trainerausbildung
verantwortlich. Sie dauert 120 Stunden,
ungefähr drei Monate. „Viele Trainer in
Berlin sind ehrenamtlich tätig“, erklärt er.
„Sie werden nicht reich.“ Aber der Sport
hilft bei der Integration. Gelebte Willkom­
menskultur: Viele Sportvereine in Berlin
und in anderen Städten haben Flüchtlin­
ge eingeladen, bei ihnen mitzumachen.
Besonders populär ist Fußball. Dafür
braucht man nicht viel Deutsch. „Fußball
ist eine Weltsprache“, sagt Kegler.
Betten statt Bälle
1 091 894 Flüchtlinge wurden 2015 in
Deutschland registriert, und seit Jahres­
beginn sind es noch mehr geworden. Die
größte Gruppe sind Syrer. In vielen Städten
stehen Zelte, auch jetzt, im Winter. Und
während viele Sportvereine Flüchtlin­
ge zum Mitmachen einladen, haben sie %
der Fl•cht- Person, die aus religiösen, politi­
ling, -e
schen oder ethnischen Gründen
aus­ihrer Heimat weggegangen ist
/ weggehen musste
sch„ffen
eine schwierige Aufgabe mit Erfolg
lösen
zuspielen
an jemanden aus dem eigenen
Teams weitergeben
die Fähig- Können; Talent
keit, -en
der D¶lmet- Person, die mündlich in eine
scher, andere Sprache übersetzt
n“cken
den Kopf wiederholt nach oben
und unten bewegen und damit
Ja sagen
einige
ein paar
(-r/-s)
s“ch ein
alles organisieren (Wohnung,
gutes Leben Arbeit …), um an einem Ort gut
aufbauen
leben zu können
s“ch behier: ≈ studieren; lernen
schæftigen
m“t
der L„ndes- Organisation aller Sportvereine
sportbund eines Bundeslandes
(das B¢n- Teil einer föderalistischen
desland,
Republik)
¿er
zu tun
hier: eine Verbindung haben mit
haben m“t
die soziale ≈ alles Wissen und Können, das für
Kompet¡nz soziale Interaktion gut ist
tätig sein
arbeiten
ehrenamt- ohne Bezahlung
lich
während
hier: ≈ im Kontrast dazu, dass …
15
Leben im
30
3/16
Quedlinburg
Kulturdenkmal
Historische Häuser, alte Kirchen, starke
Frauen: Das alles finden Besucher in
Quedlinburg. Auch die Einwohner lieben
die Geschichte ihrer Stadt – und kümmern
sich um jedes Detail, berichten Insa van
A
den Berg und Claudia May.
ls Thomas Labusiak von der Arbeit zurückkommt, wartet schon seine sieben Jahre alte
Tochter Lisa auf ihn. Stolz zeigt sie ihm das Bild,
das sie gerade gemalt hat. Der Vater, noch im
Mantel und mit der Mütze auf dem Kopf, bewundert es. Der 45-Jährige kommt gerne nach Hause.
„Es ist für uns alle jeden Morgen eine Freude, hier
aufzuwachen, den Tag hier zu verbringen und am
Abend hier wieder schlafen zu gehen“, sagt er.
Seit einem Jahr wohnt die Familie, die aus
vier Personen besteht, in dem restaurierten Fachwerkhaus im historischen Zentrum Quedlinburgs.
Drei Jahre lang haben sie selbst intensiv mitgear-
500 Jahre alte Häuser
sind in diesem Ort ganz
normal: In Quedlinburg
stehen Hunderte davon.
beitet, um in das 500 Jahre alte Haus einziehen
zu können. Der Kunsthistoriker lacht. „Als Geisteswissenschaftler ist man es ja nicht gewohnt,
am Ende des Tages ein so konkretes Ergebnis zu
haben. Wenn Sie aber eine Wand eingerissen
haben, sehen Sie, was Sie geschafft haben.“
Es hätte sich gelohnt, so viel Arbeit, Zeit und
Geld in das denkmalgeschützte Haus zu inves-
FOTO: MAURITIUS IMAGES/ALAMY
3/16
die M•tze, -n
bew¢ndern
aufwachen
das F„chwerkhaus, ¿er
der Geisteswissenschaftler, gewohnt sein
einreißen
≈ weicher Hut
hier: ansehen und schön finden
wach werden
spezielle Architektur: Man kann an der Außenseite eines
Hauses die Holzteile sehen (s. Foto).
≈ Person, die verschiedene Aspekte von Kunst, Kultur oder
einer Sprache systematisch untersucht
kennen; normal finden
hier: kaputt machen
sch„ffen
hætte s“ch
gelohnt
hier: erreichen; machen
Konj. II der Vergangenheit von: sich lohnen = gut sein, dass
man etwas macht
d¡nkmal­
geschützt
von: unter Denkmalschutz stehen = davor geschützt sein,
kaputt gemacht oder geändert zu werden
31
%
Deutsch im Beruf
Verpackungen, Maße, Gewichte
In manchen Berufen versendet man Waren in großen Containern, in anderen verschickt man kleine Briefe.
Welche Verpackungen gibt es, wie heißen die Maße und Gewichte auf Deutsch?
Behälter
In einen Behälter kann man etwas hineintun.
Er kann viele verschiedene Größen und Formen haben.
der wattierte (Brief-)}mschlag, ¿e
die Tube, -n
die Dose, -n
die Sch„chtel, -n
der Karton, -s/-e
die (H¶lz-)K“ste, -n
das F„ss, ¿er
der Container, Wenn man etwas verschickt, das leicht kaputtgehen kann, dann
will man es mit Extramaterial schützen. Dieses Material nennt
man Füllmaterial: Das ist zum Beispiel Styropor, Luftpolsterfolie
(Folie mit kleinen Luftbläschen) …
Materialien
Der Behälter kann aus verschiedenen Materialien bestehen
– je nachdem, was man darin verschicken möchte.
das Maß, -e hier: Größe, z. B.
Länge in cm
vers¡nden an mehrere Adressen senden
versch“cken an mehrere Adressen schicken
das Styropor weiße, leichte
Plastikart
die Folie, -n hier: sehr dünnes
Material aus Plastik
das L¢ft≈ kleiner Ball aus
bläschen, - Luft
je nachdem abhängig von
das Papier
die P„ppe (auch: der P„ppkarton)
das Styropor
das H¶lz
das Met„ll
42
3/16
Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Seite 2) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.
Lösungen auf Seite 57
Maße
Wie groß ist ein Brief, ein Paket oder ein
Container?
98 cm = knapp ein Meter;
etwas weniger als ein Meter;
etwas unter einem Meter
1,03 m = gut ein Meter;
etwas mehr als ein Meter;
etwas über einem Meter
der M“llimeter (mm)
der Z¡ntimeter (cm)
der Meter (m)
der Quadratmeter (m2)
der Kubikmeter (m3)
der D¢rchmesser
der }mfang
Gewicht
Wie schwer ist ein Brief, ein Paket oder ein
Container?
Die Länge des Containers ist …
Die Breite der Kiste ist …
Die Höhe des Fasses ist …
Die Tiefe des Containers ist …
Der Container hat die Maße 2 x 3 x 1,5
Meter.
Die Kiste hat eine Länge von 60 Zentimetern.
Die Kiste ist 60 Zentimeter lang.
Die Länge der Kiste beträgt 60 Zentimeter.
Die exakte Breite des Containers ist …
Der Container ist ungefähr/etwa/circa …
breit.
Der Umfang des Fasses ist …
Der Durchmesser des Fasses ist …
das M“lligramm (mg)
das Gr„mm (g)
das Kilogramm (kg) (auch: das Kilo)
die T¶nne (t)
das Pf¢nd (= 500 g)
der Z¡ntner (= 50 kg; Österreich/Schweiz: 100 kg)
2
Ein Conta in e r
Welches Nomen fehlt? Setzen Sie ein!
Eigengewicht 2 Breite 2 Gesamtgewicht 2
Die Kiste hat ein Gewicht von …
Die Kiste wiegt …
Der Umschlag hat ein Eigengewicht von …
Der Umschlag selbst wiegt …
Das Eigengewicht des Containers beträgt …
Das Gesamtgewicht des Pakets ist …
Das Paket ist … schwer.
betragen
ex„kt
wiegen
sein
sehr genau
hier: ein Gewicht haben von
Länge 2 Höhe
1. Der Container ist zwei Meter breit. Er
hat eine ________________ von zwei
Metern.
2. Er ist 2,5 Meter hoch. Er hat eine
________________ von 2,5 Metern.
3. Er ist vier Meter lang. Er hat eine
________________ von vier Metern.
4. Der Container selbst wiegt zwei Ton-
nen. Sein ________________ ist zwei
Tonnen.
1
5. Ist er voll mit Waren, dann wiegt
W as i s t in w e l ch e m Beh ä l ter?
Was passt? Verbinden Sie!
er ungefähr vier Tonnen. Sein
________________ liegt dann bei
ungefähr vier Tonnen.
a) einer Dose.
2. Ein Brief ist in
b) einem Umschlag.
3. Bier oder Whiskey ist in
c) einer Tube.
4. Cola ist in
d) einem Karton.
5. Eine neue Lampe ist in
e) einem Fass.
43
FOTOS: THINKSTOCK (13)
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1. Creme ist in