Schreck zur Mittagszeit: Explosion in Wohnsiedlung - Hi

HildesHeimer lANd
Montag, 22. Juni 2015 | SEitE 17
52-jähriger
Radfahrer stirbt
nach Unfall
Schreck zur Mittagszeit: Explosion in Wohnsiedlung
Menschen werden bei Detonation in einem anbau nicht verletzt / Sachschaden wird auf 250 000 Euro geschätzt
Söder/hacKeNStedt. Ein 52-jähriger
Mann aus Hackenstedt ist bei einem
Verkehrsunfall am Sonnabend ums Leben gekommen.
Der Mann war mit seinem E-Bike am
Sonnabend kurz vor 18 Uhr von Söder
aus in Richtung Hackenstedt unterwegs.
Ein Opelfahrer fuhr zur selben Zeit
ebenfalls auf der K 309 in diese Richtung. Der 68-jährige Fahrer übersah den
Radler offenbar und die Fahrzeuge stießen ungebremst zusammen. Auf der
Strecke gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung, 100 Stundenkilometer sind
erlaubt.
Bei dem Sturz erlitt der Fahrradfahrer
schwerste Verletzungen. Noch am Unfallort versuchte der Notarzt das Leben
des Mannes zu retten. Doch der Hackenstedter starb.
Der Autofahrer ist bei dem Unfall
nicht verletzt worden. Für die Unfallaufnahme musste die Straße bis 21.45 Uhr
gesperrt werden.
am
In der Not stehen die Nachbarn Seite an
Seite.
Laster brennt
auf A 7 aus
Am First des Hauses ist nun ein breiter
Riss.
Die Explosion setzte gewaltige Kräfte frei. Meterweit flogen Werkzeug und Mauerstücke.
Von AndreA Hempen
Der Laster ist nur noch ein Wrack.
Foto: May
KreiS hildeSheim. Da bekam das Winzerehepaar aber einen riesigen Schrecken. Auf der Heimfahrt am Sonnabend
auf der A 7 in die südliche Weinstraßenregion gaben ihnen vorbeifahrende Lastwagenfahrer Zeichen, wiesen darauf
hin, dass etwas nicht stimmt. Der Mann
steuerte den 7,5-Tonner auf den rechten
Seitenstreifen und sah das Unglück nun
auch. Flammen schlugen aus dem Motorraum. Löschversuche wären zwecklos
gewesen und so brachten sich die Winzer in Sicherheit.
Das Paar kam von einer Verkaufstour
im Hamburger Raum. Die Geschäfte waren wohl gut gelaufen, sodass sie hauptsächlich Leergut geladen hatten. Nun
müssen sie sich ein neues Fahrzeug suchen, denn der Laster brannte völlig
aus.
Für die Bergungsarbeiten musste die
A 7 in Fahrtrichtung Süden in der Höhe
von Hotteln von etwa 16 bis 19 Uhr gesperrt werden.
am/may
Kleiner Junge
außer Lebensgefahr
Bettmar. Der kleine Junge aus der Gemeinde Schellerten, der bei einem Unfall am Freitag schwer verletzt worden
war, scheint nicht mehr in Lebensgefahr
zu schweben.
Nähere Informationen zum Gesundheitszustand des Kindes, das von einem
Kleinlaster an der Hildesheimer Straße
in Bettmar überrollt worden war, hatte
die Polizei am gestrigen Tag noch nicht.
Ein Beamter äußerte sich „vorsichtig optimistisch“. Der Fünfjährige werde wohl
in Kürze die Intensivstation des Krankenhauses verlassen und auf die Kinderstation verlegt.
am
Nazi-Schmiererei
auf der B 243
Bad SalZdetfurth. Zwischen Wesseln
und Groß Düngen hat ein unbekannter
Täter in der Nacht von Samstag auf
Sonntag ein Hakenkreuz und zwei SSRunen auf die Fahrbahn der Bundesstraße 243 gesprüht – und das so groß, dass
sie von jedem Verkehrsteilnehmer gesehen werden konnten. Mitarbeiter der
Straßenmeisterei Bockenem haben die
Symbole mittlerweile unkenntlich gemacht. Einen ähnlichen Fall gab es zuletzt Mitte Mai in Bockenem, als Unbekannte eine Gebäudewand der Grundschule und die Wand eines Einfamilienhauses besprühten.
Zeugen sollen sich bei der Polizei in
Bad Salzdetfurth unter 0 50 63 / 90 10
melden.
he
SchellerteN. Ein ohrenbetäubender
Knall, bebende Wände, berstende Fensterscheiben und eine gewaltige Druckwelle erschreckten gestern die Anwohner der Straße An der Worth in Schellerten. Was die Explosion ausgelöst hat,
konnte noch nicht abschließend geklärt
werden. Der als Werkstatt genutzte Anbau, in dem etwas detonierte, ist einsturzgefährdet. Darf auch von den Ermittlern nicht betreten werden. Verletzt
wurde bei dem Unglück niemand.
Christiane Harrendorf ist gerade im
Keller, als es kurz vor 12 Uhr gewaltig
rummst und die Wände wackeln. Nicht
nur das. Die 50-Jährige hört ganz in ihrer Nähe Fensterglas splittern und ihre
Kellertür wird regelrecht aus den Angeln gedrückt. Aus der Türöffnung kann
sie zum Nachbarn sehen. Sie bekommt
einen Riesenschrecken. „Da stand nur
noch das halbe Haus“, erzählt sie. Ihrem
Lebensgefährten ruft sie zu, dass er
schnell zu den Nachbarn laufen soll, sie
alarmiert geistesgegenwärtig die Feuerwehr. Die Retter sind schnell vor Ort und
sehen ein Trümmerfeld. Mauerstücke
sind meterweit geflogen, schwere Bohrmaschinen, die ihren Platz in der Werkstatt hatten, ebenfalls. Zäune sind einge-
Fotos: May
drückt, Fensterscheiben gerissen, am
Dachfirst des Gebäudes zieht sich ein
Riss entlang, umstehende Autos sind
verbeult. „Im Gebäude ist eine tragende
Wand eingestürzt“, erklärt ein Polizeibeamter nach dem Einsatz das Verbot, das
Gebäude zu betreten. Die Einsturzgefahr ist einfach zu groß, das bestätigt
auch ein Statiker. Die Eigentümerfamilie, die im Haus mit der Klinkerfassade
gleich nebenan wohnt, bleibt unverletzt.
Zur Zeit des Unglücks sind zwei Frauen,
19 und 47 Jahre alt, im Haus. Sie können
sich in der Not auf die Unterstützung der
Nachbarn verlassen, wie Christiane Harrendorf erzählt. Obdach müssen sie der
Familie offenbar nicht bieten. „Nur der
Anbau ist betroffen. Das Wohnhaus hat
weniger abbekommen als unseres“, sagt
Harrendorf. Die Druckwelle schob sich
wohl direkt zum Haus gleich rechts nebenan.
Es klingelt an der Tür. Nachbarn bringen Folien, damit Harrendorf und ihr Lebensgefährte Türen und Fenster notdürftig verschließen können. Denn auch das
Erdgeschoss ist betroffen, eine Fensterbank im Wohnzimmer ist aus der Laibung gedrückt worden, ein Fenster im
Esszimmer ist kaputt. Die Schellerterin
kann es kaum fassen, dass bei dieser gewaltigen Explosion weder Mensch noch
Bio-Käse von glücklichen Schafen
nach langer Vorbereitungszeit startet die Söhlderin Sibylle Himstedt mit ihrer Käserei nach Eu-Richtlinien
Von AndreA Hempen
Söhlde/KreiS hildeSheim. Sind Schafe
wirklich doof? „Nö, aber vorsichtig“, sagt
Sibylle Himstedt. Und die Frau muss es
wissen, schließlich ist sie Landwirtin,
Schwerpunkt Schafe. Ostfriesische Milchschafe, um genau zu sein. 58 ihrer Mitarbeiterinnen klettern regelmäßig auf den
mobilen Melkstand auf der Weide. Alle
zwei Tage kommen 150 Liter Milch zusammen, die ergeben pro Woche 100 Kilogramm Käse, und den darf Sibylle Himstedt jetzt sogar europaweit verkaufen.
Für den Vertrieb ihres Bio-Käses in der
Region setzt die Unternehmerin auch auf
das Knowhow von Hi-Land.
Im vergangenen Jahr kamen die Schafe auf den Hof im Greeth (diese Zeitung
berichtete). Damit war noch Zeit bis zum
Produktionsbeginn. Denn bis die erste
Milch gemolken werden konnte, mussten erst einmal die 155 Lämmer zur Welt
kommen. Sechs Wochen später konnte es
losgehen. Zeit genug für die Käsemacherin, sich mit Hilfe ihres Schwiegervaters
Henning Himstedt, seines Zeichens Architekt, die Käserei einzurichten – der
Schlusspunkt einer sechs Jahre langen
Planung. Dazu gehört für Sibylle Himstedt auch die EU-Zulassung, mit der sie
sich selbst besonders strengen Regeln
unterwirft.
„Um EU-weit liefern zu dürfen, müssen ganz besondere Standards eingehalten werden“, erklärt die Unternehmerin.
Dazu gehören etwa die Schmutzschleuse
in der Käserei und regelmäßige Kontrollen der Lebensmittelbehörde. Mit diesen
strengen Auflagen und dem Zertifikat
Bio versehen, sind ihre Käse natürlich
teurer als die aus industrieller Fertigung.
Doch schon allein die Möglichkeit, Edeka deutschlandweit zu beliefern, konnte
sie nicht ausschöpfen. „Die Mengen habe
ich gar nicht“, sagt sie. Bisher gibt es ihren Käse am Bio-Stand auf dem Neustädter Markt in Hildesheim zu kaufen, im
Die Käselaibe werden von Sibylle Himstedt geschmiert.
Foto: a. Hempen
Bioladen und auf dem Gut Heiningen bei
Wolfenbüttel. Nun klappert sie die Supermärkte ab, die auch regionale Erzeugnisse anbieten. Fällt es schwer, die eigenen Produkte zu bewerben? „Ach was.
Meine Mutter hatte im Haus Berlin einen
Kiosk, ich weiß, wie man Waren anbietet“, sagt die dreifache Mutter.
Und sie weiß, dass ihr Käse hochwertig und äußerst lecker ist. Berta etwa, der
cremige Camembert, Greta der würzige
Feta, die schmackhaften Kräutertaler und
verschiedene Schnittkäse. Ihre Käserei
ist so konzipiert, dass sie alle Sorten produzieren kann. Ganz in weiß, mit Gummistiefeln und Kopftuch, geht sie in den
Produktionsraum. Dank der vielen Fenster hat die Käsemacherin einen Blick auf
Weiden und Felder. In einem Kessel wird
die Milch zunächst bei 63 Grad eine halbe Stunde lang erhitzt, also pasteurisiert.
Anschließend kühlt die Milch wieder ab
und die Kulturen aus Lämmerlab kommen hinzu. Nach einer Weile wird der
Käse in Förmchen gefüllt und die Molke
tropft heraus. Erst ein Bad in Salzwasser
stoppt den Säuerungsprozess.
In zwei Kühlräumen bewahrt Sibylle
Himstedt ihre Schätze, die sie nach Rezepten des Verbandes für handwerkliche
Milchwirtschaft zubereitet, auf. Auch
wenn die Bäuerin sich streng an die Rezepte hält, jede Marge schmeckt anders.
„Die Milch ist über das Jahr unterschiedlich“, so die Fachfrau. Der Fettgehalt variiert, und das Futter ist auch nicht immer
gleich – so sind Naturprodukte. Und auf
die schwören mittlerweile etliche Kunden und steuern dienstags und sonnabends den Hofladen am Rande der Ortschaft Söhlde (Richtung Lesse) an. Dort
bekommen sie neben Berta und Greta
und den anderen Käsesorten auch Fleisch
oder Wurst vom Lamm. Denn natürlich
können nicht alle Lämmer vom Hof alt
und grau werden. „Aber sie sollen ein
gutes Leben gehabt haben, bevor sie im
Herbst geschlachtet werden“, erklärt Sibylle Himstedt. Ihr liegt ein verantwortungsvoller Umgang mit den Tieren und
der Erde am Herzen.
Die Schafe dürfen ihre Lämmer sechs
Wochen lang bei sich behalten, dann
zieht der Nachwuchs aus, um Naturschutz auf Flächen der Paul-Feindt-Stiftung zu betreiben. Das liegt den wolligen
Wiederkäuern natürlich im Blut. Doch
woher weiß Sibylle Himstedt denn nun,
dass Schafe nicht dumm sind? „Sie lernen recht schnell. Haben sie die Furcht
vor dem Melkstand erst einmal überwunden, wissen sie genau, was sie tun müssen – und das vergessen sie nicht wieder.
Die meisten jedenfalls nicht.“
hi-land: Nachhaltigkeit ist das Ziel
Kreis hildesheim. Seit 2004 gibt es HiLand, den Verein zur Förderung der regionalen nachhaltigkeit. aus einer arbeitsgemeinschaft entstanden, setzen
sich die Mitglieder für nachhaltigkeit
und gesunde Ernährung ein. 25 Betriebe gehören dem Verbund an und vermarkten ihre Produkte regional. Vom apfel bis zum Ei über die Karotten bis zum
Rindfleisch oder dem Schafskäse. 80 Einzelhändler aus dem Landkreis Hildesheim bieten die Erzeugnisse ihren Kunden an. „Wir stellen die Kontakte zwischen Produzent und Marktleiter her“, so
alfred Müller, Hi-Land-Vorsitzender. an-
hand des Hi-Land-Logos erkennt der Verbraucher sofort, dass dieser apfel oder
das glas Senf keine weite Reise hinter
sich haben. „inhabergeführte Supermärkte greifen gerne auf regionale Erzeugnisse zurück“, erzählt Müller. auf den Preis
des Produzenten kommen 35 Prozent für
den Einzelhandel. „Die Regionalprodukte sind damit aber nicht teurer“, erklärt
Müller. Für Bio oder Öko-Produkte indes
muss der Kunde tiefer ins Portemonnaie
greifen.
Doch es muss nicht immer Bio sein. im
Laufe der Jahre konnten die Mitglieder
bei Hi-Land feststellen, dass Regionali-
tät ein Zugpferd ist. Doch nicht jeder, der
will, kann auch einfach so bei Hi-Land
mitmachen. „Es müssen gesundheitsfördernde Kriterien erfüllt werden“, klärt der
Vorsitzende auf. nur was sich langfristig positiv auswirkt, wird gefördert. und
so unterstützt Hi-Land auch Ökotourismus und den anbau von Streuobstwiesen. Ehrensache, dass bei Hi-Land-Produkten nicht geschummelt wird. Kann ein
Lebensmittel nicht geliefert werden, ist
es nicht zu haben. Derzeit stockt es etwa
in der Honigernte. imker haben unter anderem wegen der Varroa-Milbe hohe Verluste zu verkraften.
am
Die Experten rätseln noch über die Ursache.
Tier zu Schaden gekommen sind. „Bis
kurz vor meinen Teich mit den Zierfischen sind die Steinbrocken geflogen“,
erzählt sie. Nicht auszudenken, wenn zu
dem Zeitpunkt gerade jemand im Garten gewesen wäre. Bei Christiane Harrenberg scheint ein Schutzengel seine
Hände im Spiel gehabt zu haben. Am
Sonnabend haben sie und ihr Freund
noch genau diese Ecke des Gartens beackert. Er wollte heute weitermachen,
sie überredete ihn, einen Ruhetag einzulegen. Harrendorf: „Ich glaube das war
der siebte Sinn.“
Die Polizei schätzt den Sachschaden
auf insgesamt 250 000 Euro.
Dennis Fabian
rechnet sich
zum Erfolg
Söhlder oberschüler belegt
Platz zehn auf Bundesebene
Söhlde. Dennis Fabian hat es drauf: Der
Siebtklässler von der Oberschule Söhlde
startete beim Pangea-Mathematik-Wettbewerb auf Bundesebene durch und sicherte sich den zehnten Platz beim Finale in Bremen.
In
seiner
Jahrgangsstufe traten
17 607 Schüler an.
Auf Landesebene
schaffte es
Dennis Fabian sogar auf
Platz zwei.
Dafür bekam
er eine Medaille.
„Dennis
setzte
sich
bei
dem
Wettbewerb
Dennis Fabian
gegen zum
größten Teil
gymnasiale Konkurrenten durch“, berichtet Oberschullehrerin Christina
Stempel. Im Finale in Bremen löste Dennis alle Aufgaben richtig; einige kleine
Fehler in der Vorausscheidung verhinderten jedoch eine bessere Platzierung.
Dennis‘ Weg nach Bremen führte über
die Vorausscheidung und die Zwischenrunde, die in der Schule und an der TU
in Braunschweig durchgeführt wurden.
Auch bei anderen Mathe-Wettbewerben
machte der Schüler schon auf sich aufmerksam. So sicherte er sich beim Känguru Wettbewerb immer wieder sehr
gute Platzierungen. Die Oberschule
Söhlde nimmt regelmäßig an beiden
Wettbewerben teil.
am