Innovative Explosionsschutzkonzepte für Entstaubungsanlagen Mit Scheuch auf der sicheren Seite! Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2004 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2004 eignis im Filter schließt die Klappe auf Grund der auftretenden Druckwelle selbsttätig. Vorteil: Passives System, kostengünstig 2 Schnellschlussschieber: Beiderseits des Schnellschlussschiebers angebrachte Sensoren erkennen eine anlaufende Explosion und lösen den Einschuss des Schieberblattes aus. Die Verschlusszeiten betragen 50 bis 150 ms. Vorteil: Hermetischer Verschluss der Rohrleitung, druck- und flammendurchschlagsicher Nachteile: Aktives System, kostenintensiv, längere Rohrleitungen erforderlich, Nennweite begrenzt, die beim Schiebereinschuss auftretenden Rückstoßkräfte müssen abgefangen werden. BEWÄHRTE EXPLOSIONSSCHUTZSYSTEME VON SCHEUCH 80% der in der industriellen Entstaubungstechnik anfallenden Stäube sind explosionsfähig. Falls nun brennbarer Staub in dispergierter Form und in geeigneter Konzentration vorliegt, genügend Sauerstoff und eine Zündquelle gleichzeitig vorhanden sind, kann es zu Staubexplosionen kommen. Sind Zündquellen nicht hundertprozentig vermeidbar - werden also Explosionen zugelassen müssen Absauganlagen „konstruktiv explosionsgeschützt“ ausgeführt werden. Das bedeutet, die Auswirkungen von Explosionsereignissen müssen auf ein tolerierbares Maß begrenzt werden. Möglichkeiten dazu bieten Entkopplungs-, Explosionsentlastungs- und Explosionsunterdrückungseinrichtungen sowie Kombinationen daraus. Ein Teil dieser Einrichtungen erfüllt die Anforderungen von so genannten Schutzsystemen. „Als Schutzsysteme werden alle Vorrichtungen mit Ausnahme von Komponenten bezeichnet, die anlaufende Explosionen umgehend stoppen oder den von einer Explosion betroffenen Bereich begrenzen sollen und als autonome Systeme gesondert in Verkehr gebracht werden“ (RL ATEX 94/9 EG Artikel I). Im Einzelnen sind dies Entlastungseinrichtungen (z.B. Berstscheiben, Explosionsklappen und Q-Rohre), Unterdrückungseinrichtungen und Entkopplungseinrichtungen. Bei Entkopplungseinrichtungen wird unterschieden in solche für Druck- und Flammenentkopplung (z. B. Zellenradschleuse, Schnellschlussschieber) und in partielle Entkopplungseinrichtungen. Letztere sind eine Einrichtung zur Druckentkopplung (z. B. Entlastungsschlot) oder Einrichtungen zur Verhinderung des Flammendurchschlages (z. B. Löschmittelsperren). scheuch emissionen 1/2004 8 Entkopplungseinrichtungen: Rohgasleitung – Filter: Explosionsschutzmaßnahmen müssen nach dem Stand der Technik ausgeführt werden. Für die Entkopplung Rohgasleitung – Filter wird für die meisten Anwendungsfälle eine so genannte Rückschlagklappe eingesetzt. Der Stand der Technik ist aus den Veröffentlichungen des VDMA und der Berufsgenossenschaften zu entnehmen. Alternativ können Schnellschlussschieber, Druckentlastungsschlote oder Löschmittelsperren oder eine Kombination aus beiden vorgesehen werden. 1 Rückschlagklappe: Im Betriebsfall ist, bedingt durch den Luftstrom, die Klappe geöffnet. Ein Explosionser- 3 Druckentlastungsschlot: Der Druckentlastungsschlot leitet sowohl die Flammenfront als auch den Druckstoß einer Explosion über eine Explosionsklappe oder über eine Berstscheibe direkt ins Freie und verhindert somit die gefürchtete „Flammenstrahlzündung“ im Filter. Eine drucktechnische Entkopplung erfolgt jedenfalls durch den Entlastungsschlot, bei Rohrnennweiten > 650 mm ist eine flammentechnische Entkopplung nicht mehr gewährleistet. In solchen Fällen kann die Flammenfront durch zusätzlich installierte Löschmittelsperren liquidiert werden. Vorteil Druckentlastungsschlot: Passives System, wirkt in beiden Richtungen. Nachteil Druckentlastungsschlot: Druckverlust von 500 bis 1000 Pa, Flammendurchschlag nicht in jedem Anwendungsfall vermeidbar. 4 Löschmittelsperre: Ein Detektorsystem erkennt eine anlaufende Explosion, daraufhin wird zum richtigen Zeitpunkt Löschmittel in die Rohrleitung eingeblasen. Bei aktiven Systemen muss grundsätzlich immer die Reaktionszeit des Löschsystems mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Explosion in der Rohrleitung abgestimmt werden. Vorteil: Kein Druckverlust Nachteil: aktives System, deshalb kostenintensiv, keine Entkopplung der Druckwelle 5 Filteraustragung: Die Entkopplung erfolgt über eine Zellenradschleuse. Diese muss auf Druckstoßfestigkeit und Flammendurchschlagsicherheit geprüft sein. Scheuch- Schleusen der Type zss sind bis zur NW 630 für 1 bar zertifiziert, Schleusen mit Dichtlippen (Type zsl) bis zur Nennweite 630 für 0,4 bar. system in einem, in beiden Richtungen wirksam, die Zellenradschleuse wirkt druck- und flammenstrahlentkoppelnd. 6 Filterreingasleitung mit Hallenrückluft: Die Entkopplung erfolgt entweder über eine Löschmittelsperre oder über eine wesentlich kostengünstigere 2 x 90° Umlenkung in Kombination mit Berstscheiben (Stand der Technik, Quelle: Regelwerk der Holzberufsgenossenschaft). Explosionsdruckentlastungseinrichtungen: 7 Die Entlastung von Filtergehäusen und Behältern erfolgt über zertifizierte Berstscheiben oder Explosionsklappen. Die Dimensionierung der erforderlichen Entlastungsfläche erfolgt nach VDI 3673, die Festigkeit des Filtergehäuses muss bekannt sein. Diese wird bei Scheuch mittels aufwändiger Druckversuche eruiert und das Ergebnis vom TÜV bzw. von der DMT bestätigt. Die beim Entlastungsvorgang auftretende Flammen- und Druckwirkung im Außenbereich ist vom Betreiber zu berücksichtigen. Grundsätzlich darf die Schutzmaßnahme „Entlastung“ nur dann angewendet werden, wenn die Stäube und ihre Verbrennungsprodukte nicht toxisch sind. Wird ein Filter im Innenraum aufgestellt, oder ist bei Außenaufstellung der zur Verfügung stehende Entlastungsbereich zu gering, kann mittels so genannter „Q-Rohre“ entlastet werden. Der Explosionsdruck wird dabei über herkömmliche Berstscheiben abgebaut, die austretende Flammenfront wird durch einen Quenchvorgang gelöscht. Vorteil: Filteraufstellung im Arbeitsraum möglich. Nachteil von Q-Rohren: kostenintensiv Behältern gibt es eine weitere Alternative, die so genannte Explosionsunterdrückung. Ein Sensorsystem erkennt eine anlaufende Explosion an ihrem zeitlichen Druckverlauf, daraufhin wird sehr rasch pulver- oder gasförmiges Löschmittel in den zu schützenden Behälter eingeblasen und somit die Explosion gestoppt. Diese Methode eignet sich sehr gut in Kombination mit Löschmittelsperren in den Rohrleitungen. Vorteil: Filteraufstellung im Arbeitsraum möglich Nachteil: höhere Gehäusefestigkeit notwendig, aktives System, deshalb kostenintensiv Der maximale Druckanstieg im aufsteigenden Ast der Kurve ist ein Maß für die Heftigkeit der Staubexplosion. Multipliziert man diesen Wert mit der dritten Wurzel des Behältervolumens erhält man den so genannten KST-Wert. Bei der Explosionsunterdrückung wird in der Anfangsphase die Explosion gestoppt. Der auftretende maximale Druck entspricht dem so genannten Pred,max. Die Behälterfestigkeit muss etwas höher sein, um eine Zerstörung des Behälters zu verhindern. Bei der Explosionsdruckentlastung verläuft der zeitliche Druckanstieg ähnlich. Was passiert bei einer Staubexplosion in einem geschlossenen Behälter (z. B. Filtergehäuse)? Nach erfolgter Zündung des Staub- Luftgemisches steigt der Druck im Behälter nach folgender Charakteristik an: Der maximal auftretende Explosionsdruck Pmax beträgt im Durchschnitt 7 bis 10 bar. Demgegenüber steht die Behälterfestigkeit von lediglich 130 bis 420 mbar (typische Festigkeit von Filtergehäusen oder Silos). Die Schutzmethode Explosionsentlastung verhindert nun durch gezielte Freigabe von Entlastungsöffnungen den Anstieg des Explosionsdruckes im Filter über die Behälterfestigkeit hinaus. Der maximal im Gehäuse auftretende Druck wird als Pred,max bezeichnet. Die Limitierung des Druckes im Filter kann auch durch die Schutzmaßnahme Explosionsunter-drückung erreicht werden. Dabei wird die Explosion in der Anfangsphase bereits gelöscht. Beschreibung Druckverlauf: Die obere Kurve beschreibt den Druckverlauf einer Staubexplosion in einem geschlossenen Behälter. Kundenberatung: Die Auswahl geeigneter Explosionsschutzmaßnahmen ist auf Grund technischer und prozessbedingter Unterschiede in den einzelnen Branchen differenziert vorzunehmen. Beratung bei der Konzepterstellung bieten folgende Mitarbeiter Holzindustrie: Alois Burgstaller, DW 196 Span- und Faserplattenindustrie: Gerhard Wiesner, DW 173 Steine-Erden-Industrie: Christian Straif, DW 261 Metallindustrie: Johann Desch, DW 142 Pulverbeschichtungsanlagen: Christian Justl, DW 471 Explosionsschutz allgemein: Helmut Gallhammer, DW 240 7 1 6 3 4 Explosionsunterdrückungseinrichtungen: Für die Innenraumaufstellung von Filtern und 2 5 emissionen 9 scheuch 1/2004 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2004 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2004 eignis im Filter schließt die Klappe auf Grund der auftretenden Druckwelle selbsttätig. Vorteil: Passives System, kostengünstig 2 Schnellschlussschieber: Beiderseits des Schnellschlussschiebers angebrachte Sensoren erkennen eine anlaufende Explosion und lösen den Einschuss des Schieberblattes aus. Die Verschlusszeiten betragen 50 bis 150 ms. Vorteil: Hermetischer Verschluss der Rohrleitung, druck- und flammendurchschlagsicher Nachteile: Aktives System, kostenintensiv, längere Rohrleitungen erforderlich, Nennweite begrenzt, die beim Schiebereinschuss auftretenden Rückstoßkräfte müssen abgefangen werden. BEWÄHRTE EXPLOSIONSSCHUTZSYSTEME VON SCHEUCH 80% der in der industriellen Entstaubungstechnik anfallenden Stäube sind explosionsfähig. Falls nun brennbarer Staub in dispergierter Form und in geeigneter Konzentration vorliegt, genügend Sauerstoff und eine Zündquelle gleichzeitig vorhanden sind, kann es zu Staubexplosionen kommen. Sind Zündquellen nicht hundertprozentig vermeidbar - werden also Explosionen zugelassen müssen Absauganlagen „konstruktiv explosionsgeschützt“ ausgeführt werden. Das bedeutet, die Auswirkungen von Explosionsereignissen müssen auf ein tolerierbares Maß begrenzt werden. Möglichkeiten dazu bieten Entkopplungs-, Explosionsentlastungs- und Explosionsunterdrückungseinrichtungen sowie Kombinationen daraus. Ein Teil dieser Einrichtungen erfüllt die Anforderungen von so genannten Schutzsystemen. „Als Schutzsysteme werden alle Vorrichtungen mit Ausnahme von Komponenten bezeichnet, die anlaufende Explosionen umgehend stoppen oder den von einer Explosion betroffenen Bereich begrenzen sollen und als autonome Systeme gesondert in Verkehr gebracht werden“ (RL ATEX 94/9 EG Artikel I). Im Einzelnen sind dies Entlastungseinrichtungen (z.B. Berstscheiben, Explosionsklappen und Q-Rohre), Unterdrückungseinrichtungen und Entkopplungseinrichtungen. Bei Entkopplungseinrichtungen wird unterschieden in solche für Druck- und Flammenentkopplung (z. B. Zellenradschleuse, Schnellschlussschieber) und in partielle Entkopplungseinrichtungen. Letztere sind eine Einrichtung zur Druckentkopplung (z. B. Entlastungsschlot) oder Einrichtungen zur Verhinderung des Flammendurchschlages (z. B. Löschmittelsperren). scheuch emissionen 1/2004 8 Entkopplungseinrichtungen: Rohgasleitung – Filter: Explosionsschutzmaßnahmen müssen nach dem Stand der Technik ausgeführt werden. Für die Entkopplung Rohgasleitung – Filter wird für die meisten Anwendungsfälle eine so genannte Rückschlagklappe eingesetzt. Der Stand der Technik ist aus den Veröffentlichungen des VDMA und der Berufsgenossenschaften zu entnehmen. Alternativ können Schnellschlussschieber, Druckentlastungsschlote oder Löschmittelsperren oder eine Kombination aus beiden vorgesehen werden. 1 Rückschlagklappe: Im Betriebsfall ist, bedingt durch den Luftstrom, die Klappe geöffnet. Ein Explosionser- 3 Druckentlastungsschlot: Der Druckentlastungsschlot leitet sowohl die Flammenfront als auch den Druckstoß einer Explosion über eine Explosionsklappe oder über eine Berstscheibe direkt ins Freie und verhindert somit die gefürchtete „Flammenstrahlzündung“ im Filter. Eine drucktechnische Entkopplung erfolgt jedenfalls durch den Entlastungsschlot, bei Rohrnennweiten > 650 mm ist eine flammentechnische Entkopplung nicht mehr gewährleistet. In solchen Fällen kann die Flammenfront durch zusätzlich installierte Löschmittelsperren liquidiert werden. Vorteil Druckentlastungsschlot: Passives System, wirkt in beiden Richtungen. Nachteil Druckentlastungsschlot: Druckverlust von 500 bis 1000 Pa, Flammendurchschlag nicht in jedem Anwendungsfall vermeidbar. 4 Löschmittelsperre: Ein Detektorsystem erkennt eine anlaufende Explosion, daraufhin wird zum richtigen Zeitpunkt Löschmittel in die Rohrleitung eingeblasen. Bei aktiven Systemen muss grundsätzlich immer die Reaktionszeit des Löschsystems mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Explosion in der Rohrleitung abgestimmt werden. Vorteil: Kein Druckverlust Nachteil: aktives System, deshalb kostenintensiv, keine Entkopplung der Druckwelle 5 Filteraustragung: Die Entkopplung erfolgt über eine Zellenradschleuse. Diese muss auf Druckstoßfestigkeit und Flammendurchschlagsicherheit geprüft sein. Scheuch- Schleusen der Type zss sind bis zur NW 630 für 1 bar zertifiziert, Schleusen mit Dichtlippen (Type zsl) bis zur Nennweite 630 für 0,4 bar. system in einem, in beiden Richtungen wirksam, die Zellenradschleuse wirkt druck- und flammenstrahlentkoppelnd. 6 Filterreingasleitung mit Hallenrückluft: Die Entkopplung erfolgt entweder über eine Löschmittelsperre oder über eine wesentlich kostengünstigere 2 x 90° Umlenkung in Kombination mit Berstscheiben (Stand der Technik, Quelle: Regelwerk der Holzberufsgenossenschaft). Explosionsdruckentlastungseinrichtungen: 7 Die Entlastung von Filtergehäusen und Behältern erfolgt über zertifizierte Berstscheiben oder Explosionsklappen. Die Dimensionierung der erforderlichen Entlastungsfläche erfolgt nach VDI 3673, die Festigkeit des Filtergehäuses muss bekannt sein. Diese wird bei Scheuch mittels aufwändiger Druckversuche eruiert und das Ergebnis vom TÜV bzw. von der DMT bestätigt. Die beim Entlastungsvorgang auftretende Flammen- und Druckwirkung im Außenbereich ist vom Betreiber zu berücksichtigen. Grundsätzlich darf die Schutzmaßnahme „Entlastung“ nur dann angewendet werden, wenn die Stäube und ihre Verbrennungsprodukte nicht toxisch sind. Wird ein Filter im Innenraum aufgestellt, oder ist bei Außenaufstellung der zur Verfügung stehende Entlastungsbereich zu gering, kann mittels so genannter „Q-Rohre“ entlastet werden. Der Explosionsdruck wird dabei über herkömmliche Berstscheiben abgebaut, die austretende Flammenfront wird durch einen Quenchvorgang gelöscht. Vorteil: Filteraufstellung im Arbeitsraum möglich. Nachteil von Q-Rohren: kostenintensiv Behältern gibt es eine weitere Alternative, die so genannte Explosionsunterdrückung. Ein Sensorsystem erkennt eine anlaufende Explosion an ihrem zeitlichen Druckverlauf, daraufhin wird sehr rasch pulver- oder gasförmiges Löschmittel in den zu schützenden Behälter eingeblasen und somit die Explosion gestoppt. Diese Methode eignet sich sehr gut in Kombination mit Löschmittelsperren in den Rohrleitungen. Vorteil: Filteraufstellung im Arbeitsraum möglich Nachteil: höhere Gehäusefestigkeit notwendig, aktives System, deshalb kostenintensiv Der maximale Druckanstieg im aufsteigenden Ast der Kurve ist ein Maß für die Heftigkeit der Staubexplosion. Multipliziert man diesen Wert mit der dritten Wurzel des Behältervolumens erhält man den so genannten KST-Wert. Bei der Explosionsunterdrückung wird in der Anfangsphase die Explosion gestoppt. Der auftretende maximale Druck entspricht dem so genannten Pred,max. Die Behälterfestigkeit muss etwas höher sein, um eine Zerstörung des Behälters zu verhindern. Bei der Explosionsdruckentlastung verläuft der zeitliche Druckanstieg ähnlich. Was passiert bei einer Staubexplosion in einem geschlossenen Behälter (z. B. Filtergehäuse)? Nach erfolgter Zündung des Staub- Luftgemisches steigt der Druck im Behälter nach folgender Charakteristik an: Der maximal auftretende Explosionsdruck Pmax beträgt im Durchschnitt 7 bis 10 bar. Demgegenüber steht die Behälterfestigkeit von lediglich 130 bis 420 mbar (typische Festigkeit von Filtergehäusen oder Silos). Die Schutzmethode Explosionsentlastung verhindert nun durch gezielte Freigabe von Entlastungsöffnungen den Anstieg des Explosionsdruckes im Filter über die Behälterfestigkeit hinaus. Der maximal im Gehäuse auftretende Druck wird als Pred,max bezeichnet. Die Limitierung des Druckes im Filter kann auch durch die Schutzmaßnahme Explosionsunter-drückung erreicht werden. Dabei wird die Explosion in der Anfangsphase bereits gelöscht. Beschreibung Druckverlauf: Die obere Kurve beschreibt den Druckverlauf einer Staubexplosion in einem geschlossenen Behälter. Kundenberatung: Die Auswahl geeigneter Explosionsschutzmaßnahmen ist auf Grund technischer und prozessbedingter Unterschiede in den einzelnen Branchen differenziert vorzunehmen. Beratung bei der Konzepterstellung bieten folgende Mitarbeiter Holzindustrie: Alois Burgstaller, DW 196 Span- und Faserplattenindustrie: Gerhard Wiesner, DW 173 Steine-Erden-Industrie: Christian Straif, DW 261 Metallindustrie: Johann Desch, DW 142 Pulverbeschichtungsanlagen: Christian Justl, DW 471 Explosionsschutz allgemein: Helmut Gallhammer, DW 240 7 1 6 3 4 Explosionsunterdrückungseinrichtungen: Für die Innenraumaufstellung von Filtern und 2 5 emissionen 9 scheuch 1/2004 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2006 ATEX-KONFORM DURCH INTEGRIERTE SICHERHEIT SCHEUCH-FILTERANLAGE ALS GESAMTSYSTEM Für die nationale Umsetzung der ATEX-Richtlinien wurden die Anforderungen neu definiert bzw. weiter verschärft. Je nach Betrachtungsweise gibt es auch für die Fachwelt diverse Unklarheiten, die zur Verunsicherung führen. Allgemein Hinsichtlich der Filteranlage stellen sich viele offene Fragen, wie zum Beispiel: • Richtiger Standort der Filteranlage aufgrund bestehender Explosionsgefahr (Zone-Anforderung) • Einbaulage der Berstscheiben: Unten im Entstehungsbereich einer Explosion oder möglichst weit oben zum Schutz des Umfeldes des Filters? • Flammenreichweite: Bei welchen Bedingungen treten die gem. VDI errechneten Flammenreichweiten von 35 m und mehr auf? • Sind die vielfach bewährten Entkopplungsmaßnahmen „Rückschlagklappe“ im Rohgasbereich und die „Umlenkung mit Entlastung“ im Reingasbereich geeignet nach ATEX? • Um welchen Faktor muss bei einer reingasseitigen Entlastung die Druckentlastungsfläche erhöht werden? und so weiter und so weiter. scheuch emissionen 1/2006 8 Ausgangssituation/Zielsetzung für Scheuch In der Holz- und Holzwerkstoffindustrie werden stationäre Filteranlagen mit konstruktivem Explosionsschutz ausgeführt, meist mit Explo- Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2006 sionsdruckentlastung und Entkopplungsmaßnahmen. Anerkannte Prüfmöglichkeiten gibt es zur Zeit nur für Zellenradschleusen und Rohrrückschlagklappen (Scheuch hat seit einiger Zeit bereits geprüfte Produkte im Programm), für alles weitere jedoch fehlen bis heute offizielle Prüfmöglichkeiten. Selbst die bisherige Überprüfung von Rohrrückschlagklappen als autonomes Schutzsystem durch den VDI lassen Zweifel für den bestimmungsgemäßen Betrieb aufkommen. Während in der Praxis eine Durchströmung von 20 - 30 m/s bei gleichzeitiger Materialförderung vorliegt und somit an die Klappen entsprechende Anforderungen gestellt werden, erfolgt die VDI-Prüfung rein statisch (ohne Materialförderung). Die Frage nach der Zulässigkeit der Umlegung des Prüfverfahrens auf die Anwendung bzw. Bedenken hierzu stehen somit berechtigt im Raum. Deshalb wollten wir unter praxisnahen Bedingungen eine gesamte Filteranlage prüfen lassen. Das Prüfverfahren Die Scheuch GmbH in Aurolzmünster beauftragte daher in Zusammenarbeit und Absprache mit der deutschen Holz-BG die FSA Forschungsgesellschaft für angewandte Systemsicherheit und Arbeitsmedizin mbH, Prüfstelle für Systemsicherheit (EU-Kennnummer: 0588), Dynamostraße 7 - 11, D-68165 Mannheim, mit praxisnahen Untersuchungen an einem Versuchs-Holzstaubfilter. Für diese Versuche wurde in Abstimmung mit der Holz-Berufsgenossenschaft ein geeigneter Prüfstaub ausgewählt und die Rahmenbedingungen so festgelegt, dass sie für den untersuchten Filtertyp ein Worst-CaseSzenario darstellen sollten. Zur Festlegung des repräsentativen Versuchsfilters ermittelte Scheuch Verhältniszahlen aller Filtertypen und Größen. Dabei wurden die Rohgas- und Reingasvolumen, freie Fläche Schlauchboden, Filterfläche, max. Luftmenge, Berstscheibenfläche etc. miteinander verglichen und Verhältniszahlen ermittelt. Um die Prüfung praxisgerecht durchzuführen, wurde ein Ventilator mit Absaugleitung und Materialaufgabe mit Dosierstation aufgebaut. Die Prüfung erfolgte bei einer Rohgasbeladung von 50 g/m3, 80 g/m3, 100 g/m3 und 150 g/m3. Es wurden im Filter die Staubkonzentrationen während des Betriebes und während des Abreinigungsvorganges ermittelt. Die Abschüsse erfolgten wahlweise mit leerem Bunker und bei Materialbunkerung. Im Vorfeld der Explosionsversuche wurde in Zusammenarbeit mit der Holz-BG aus Maschinenherstellerangaben die zu erwartende maximale auftretende Staubkonzentration ermittelt, die vor Filtern der untersuchten Bauart in der Praxis auftreten kann. Des weiteren wurden die Partikelgrößenverteilungen von drei repräsentativen Staubproben, die aus Holzstaubfiltern holzbearbeitender Betriebe entnommen worden waren, bestimmt. bränden und Sekundärexplosionen. Die Staubwurfweite und die Heftigkeit sind abhängig vom auftretenden Explosionsdruck pred und dem Ansprechdruck der Entlastungseinrichtung. Bisherige Annahmen, wonach möglichst weit oben angeordnete Berstscheiben, Einbauhöhe ab 8 m, die Gefahr in Bodennähe ausschließen, können aufgrund des Staubaustritts und der nachfolgenden Zündung nicht bestätigt werden. 3 2 1 1 2 3 Scheuch NEU Scheuch heute lt. VDIBerechnung Bezüglich Flammenreichweite außerhalb unserer Filteranlage kann der Betreiber für seine Risikobetrachtung entweder wie bisher die Berechnung nach VDI oder aber unser Flammenprofil, welches durch eine Vielzahl an Praxisversuchen entstanden ist, berücksichtigen. Ergebnisse/Erkenntnisse Entkopplungsmaßnahmen Bei allen Versuchen mit rohgasseitiger Entlastung in Kombination mit einer Rückschlagklappe, 90° Umlenkung mit Entlastung nach oben und einer Zellenradschleuse gab es vom Filter in die Absaugrohrleitung, aus dem Filteraustrag und in den Reinluftkanal keine Flammen- und Druckausbreitung. Somit stellt die geprüfte Anlage in dieser Gesamtheit - Konstruktionsbauart Scheuch - bei entsprechender bestimmungsgemäßer Betriebsweise ein geeignetes Gerät mit integrierter Entkopplung dar. Einbaulage der Berstscheiben Flammenreichweite Die Testreihen mit Praxisbezug bestätigten das Herausschleudern von unverbranntem Staub aus den geöffneten Druckentlastungsöffnungen. Es besteht die Gefahr von Sekundär- liges Sieben des Staubes (in der Praxis ausgeschlossen) erreicht werden. Bei der UEG von 30 g/m3 ist demnach schon eine Sicherheit von 50 % enthalten. Als Stand der Technik kann hier auf die VExAt, die österreichische Umsetzung der Betreiber ATEX RL 1999/9 EG, mit einer 50 % Unterschreitung der UEG verwiesen werden. Eine zweifache Sicherheit von jeweils 50 % ist nicht erforderlich. Für die Betrachtung einer explosiblen Atmosphäre muss nur der Staubanteil zugrunde gelegt werden. Zusätzliches Grobmaterial wie Späne reduziert die Zündwilligkeit. Zusammenfassend kann zu diesem Punkt festgehalten werden, dass bei einer Vielzahl von „Abschüssen“ die Flammenreichweite wesentlich geringer war, also die Druckentwicklung nicht so heftig wie angenommen ist. Filterstandorte sind häufig trotz unseres reduzierten Flammenprofils bezüglich der Explosionsflammenreichweite problematisch. Besonders dann, wenn Fahrwege oder die Grundgrenze innerhalb des Flammenprofils liegen. Daher haben wir bei den Versuchen neuartige Entlastungsmöglichkeiten getestet und können demnächst unseren Kunden bei Bedarf Filteranlagen anbieten, die mit unserem neuen Schutzsystem noch geringere Flammenprofile aufweisen. Untere Explosionsgrenzwerte (UEG) für Holzstaub Da bei den ersten Testreihen mit 50 g/m3 Rohgasbeladung im Filter trotz Zündenergien von bis zu 10.000 Joule keine Zündung möglich war, erfolgte eine Überprüfung der UEG. Sie wurden in einem Behälter von 1 m3 Inhalt bei Zugabe des ungünstigsten Staubes (Urmuster) mit einem Wert von ca. 60 g/m3 ermittelt. Die in der einschlägigen Literatur angeführten UEG von 30 g/m3 konnten nur durch nochma- Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses Trotz ungünstiger Staubkonzentration und entsprechend großer Zündquelle war eine Staubexplosion nicht immer möglich. Aufgrund der Turbulenz innerhalb des Filters ist jedoch eine hohe Staubkonzentration erforderlich. Erst bei einer Rohgasstaubbeladung mit 80 100 g/m3 kam es zu Filterbränden und leichtem Druckanstieg. Eine Explosionsauswirkung wie nach VDI-Berechnung ist äußerst unwahrscheinlich, jedoch nicht auszuschließen. Druckbarriere Schlauchboden und Filterschläuche Im Reingasbereich des Filters wurde ein geringerer Druckanstieg als im Rohgasraum gemessen. Dies führte zu der Erkenntnis, dass die freie Fläche des Schlauchbodens gegenüber dem Rohgasvolumen wesentlich den pred im Reingasraum bestimmt. Fazit Es ist uns der Nachweis gelungen, dass Scheuch mit seinen IMPULS-Filtern der Holz- und Holzwerkstoffindustrie ein Gesamtsystem zur Verfügung stellt, das nunmehr mit dem Zertifikat eines anerkannten deutschen Prüfinstitutes bestätigt wird. Das bei den Versuchen gewonnene Knowhow in Bezug auf Auslegung, Beratung und Hilfestellung im Zusammenhang mit Ex-Zonen - Zündquellenvermeidung - konstruktiver Explosionsschutz - Filteraufstellung - Entkopplung - Flammenreichweite etc. setzen wir zum Nutzen unserer Kunden ein. Auch in diesem Fall - Explosionsschutz und Brandschutz betreffend - hat sich unser Aufwand für praktische Grundlagenforschung gelohnt und wir haben eine weitere Bestätigung für unsere Aussage: „Mit Scheuch auf der sicheren Seite.“ emissionen 9 scheuch 1/2006 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2006 ATEX-KONFORM DURCH INTEGRIERTE SICHERHEIT SCHEUCH-FILTERANLAGE ALS GESAMTSYSTEM Für die nationale Umsetzung der ATEX-Richtlinien wurden die Anforderungen neu definiert bzw. weiter verschärft. Je nach Betrachtungsweise gibt es auch für die Fachwelt diverse Unklarheiten, die zur Verunsicherung führen. Allgemein Hinsichtlich der Filteranlage stellen sich viele offene Fragen, wie zum Beispiel: • Richtiger Standort der Filteranlage aufgrund bestehender Explosionsgefahr (Zone-Anforderung) • Einbaulage der Berstscheiben: Unten im Entstehungsbereich einer Explosion oder möglichst weit oben zum Schutz des Umfeldes des Filters? • Flammenreichweite: Bei welchen Bedingungen treten die gem. VDI errechneten Flammenreichweiten von 35 m und mehr auf? • Sind die vielfach bewährten Entkopplungsmaßnahmen „Rückschlagklappe“ im Rohgasbereich und die „Umlenkung mit Entlastung“ im Reingasbereich geeignet nach ATEX? • Um welchen Faktor muss bei einer reingasseitigen Entlastung die Druckentlastungsfläche erhöht werden? und so weiter und so weiter. scheuch emissionen 1/2006 8 Ausgangssituation/Zielsetzung für Scheuch In der Holz- und Holzwerkstoffindustrie werden stationäre Filteranlagen mit konstruktivem Explosionsschutz ausgeführt, meist mit Explo- Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2006 sionsdruckentlastung und Entkopplungsmaßnahmen. Anerkannte Prüfmöglichkeiten gibt es zur Zeit nur für Zellenradschleusen und Rohrrückschlagklappen (Scheuch hat seit einiger Zeit bereits geprüfte Produkte im Programm), für alles weitere jedoch fehlen bis heute offizielle Prüfmöglichkeiten. Selbst die bisherige Überprüfung von Rohrrückschlagklappen als autonomes Schutzsystem durch den VDI lassen Zweifel für den bestimmungsgemäßen Betrieb aufkommen. Während in der Praxis eine Durchströmung von 20 - 30 m/s bei gleichzeitiger Materialförderung vorliegt und somit an die Klappen entsprechende Anforderungen gestellt werden, erfolgt die VDI-Prüfung rein statisch (ohne Materialförderung). Die Frage nach der Zulässigkeit der Umlegung des Prüfverfahrens auf die Anwendung bzw. Bedenken hierzu stehen somit berechtigt im Raum. Deshalb wollten wir unter praxisnahen Bedingungen eine gesamte Filteranlage prüfen lassen. Das Prüfverfahren Die Scheuch GmbH in Aurolzmünster beauftragte daher in Zusammenarbeit und Absprache mit der deutschen Holz-BG die FSA Forschungsgesellschaft für angewandte Systemsicherheit und Arbeitsmedizin mbH, Prüfstelle für Systemsicherheit (EU-Kennnummer: 0588), Dynamostraße 7 - 11, D-68165 Mannheim, mit praxisnahen Untersuchungen an einem Versuchs-Holzstaubfilter. Für diese Versuche wurde in Abstimmung mit der Holz-Berufsgenossenschaft ein geeigneter Prüfstaub ausgewählt und die Rahmenbedingungen so festgelegt, dass sie für den untersuchten Filtertyp ein Worst-CaseSzenario darstellen sollten. Zur Festlegung des repräsentativen Versuchsfilters ermittelte Scheuch Verhältniszahlen aller Filtertypen und Größen. Dabei wurden die Rohgas- und Reingasvolumen, freie Fläche Schlauchboden, Filterfläche, max. Luftmenge, Berstscheibenfläche etc. miteinander verglichen und Verhältniszahlen ermittelt. Um die Prüfung praxisgerecht durchzuführen, wurde ein Ventilator mit Absaugleitung und Materialaufgabe mit Dosierstation aufgebaut. Die Prüfung erfolgte bei einer Rohgasbeladung von 50 g/m3, 80 g/m3, 100 g/m3 und 150 g/m3. Es wurden im Filter die Staubkonzentrationen während des Betriebes und während des Abreinigungsvorganges ermittelt. Die Abschüsse erfolgten wahlweise mit leerem Bunker und bei Materialbunkerung. Im Vorfeld der Explosionsversuche wurde in Zusammenarbeit mit der Holz-BG aus Maschinenherstellerangaben die zu erwartende maximale auftretende Staubkonzentration ermittelt, die vor Filtern der untersuchten Bauart in der Praxis auftreten kann. Des weiteren wurden die Partikelgrößenverteilungen von drei repräsentativen Staubproben, die aus Holzstaubfiltern holzbearbeitender Betriebe entnommen worden waren, bestimmt. bränden und Sekundärexplosionen. Die Staubwurfweite und die Heftigkeit sind abhängig vom auftretenden Explosionsdruck pred und dem Ansprechdruck der Entlastungseinrichtung. Bisherige Annahmen, wonach möglichst weit oben angeordnete Berstscheiben, Einbauhöhe ab 8 m, die Gefahr in Bodennähe ausschließen, können aufgrund des Staubaustritts und der nachfolgenden Zündung nicht bestätigt werden. 3 2 1 1 2 3 Scheuch NEU Scheuch heute lt. VDIBerechnung Bezüglich Flammenreichweite außerhalb unserer Filteranlage kann der Betreiber für seine Risikobetrachtung entweder wie bisher die Berechnung nach VDI oder aber unser Flammenprofil, welches durch eine Vielzahl an Praxisversuchen entstanden ist, berücksichtigen. Ergebnisse/Erkenntnisse Entkopplungsmaßnahmen Bei allen Versuchen mit rohgasseitiger Entlastung in Kombination mit einer Rückschlagklappe, 90° Umlenkung mit Entlastung nach oben und einer Zellenradschleuse gab es vom Filter in die Absaugrohrleitung, aus dem Filteraustrag und in den Reinluftkanal keine Flammen- und Druckausbreitung. Somit stellt die geprüfte Anlage in dieser Gesamtheit - Konstruktionsbauart Scheuch - bei entsprechender bestimmungsgemäßer Betriebsweise ein geeignetes Gerät mit integrierter Entkopplung dar. Einbaulage der Berstscheiben Flammenreichweite Die Testreihen mit Praxisbezug bestätigten das Herausschleudern von unverbranntem Staub aus den geöffneten Druckentlastungsöffnungen. Es besteht die Gefahr von Sekundär- liges Sieben des Staubes (in der Praxis ausgeschlossen) erreicht werden. Bei der UEG von 30 g/m3 ist demnach schon eine Sicherheit von 50 % enthalten. Als Stand der Technik kann hier auf die VExAt, die österreichische Umsetzung der Betreiber ATEX RL 1999/9 EG, mit einer 50 % Unterschreitung der UEG verwiesen werden. Eine zweifache Sicherheit von jeweils 50 % ist nicht erforderlich. Für die Betrachtung einer explosiblen Atmosphäre muss nur der Staubanteil zugrunde gelegt werden. Zusätzliches Grobmaterial wie Späne reduziert die Zündwilligkeit. Zusammenfassend kann zu diesem Punkt festgehalten werden, dass bei einer Vielzahl von „Abschüssen“ die Flammenreichweite wesentlich geringer war, also die Druckentwicklung nicht so heftig wie angenommen ist. Filterstandorte sind häufig trotz unseres reduzierten Flammenprofils bezüglich der Explosionsflammenreichweite problematisch. Besonders dann, wenn Fahrwege oder die Grundgrenze innerhalb des Flammenprofils liegen. Daher haben wir bei den Versuchen neuartige Entlastungsmöglichkeiten getestet und können demnächst unseren Kunden bei Bedarf Filteranlagen anbieten, die mit unserem neuen Schutzsystem noch geringere Flammenprofile aufweisen. Untere Explosionsgrenzwerte (UEG) für Holzstaub Da bei den ersten Testreihen mit 50 g/m3 Rohgasbeladung im Filter trotz Zündenergien von bis zu 10.000 Joule keine Zündung möglich war, erfolgte eine Überprüfung der UEG. Sie wurden in einem Behälter von 1 m3 Inhalt bei Zugabe des ungünstigsten Staubes (Urmuster) mit einem Wert von ca. 60 g/m3 ermittelt. Die in der einschlägigen Literatur angeführten UEG von 30 g/m3 konnten nur durch nochma- Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses Trotz ungünstiger Staubkonzentration und entsprechend großer Zündquelle war eine Staubexplosion nicht immer möglich. Aufgrund der Turbulenz innerhalb des Filters ist jedoch eine hohe Staubkonzentration erforderlich. Erst bei einer Rohgasstaubbeladung mit 80 100 g/m3 kam es zu Filterbränden und leichtem Druckanstieg. Eine Explosionsauswirkung wie nach VDI-Berechnung ist äußerst unwahrscheinlich, jedoch nicht auszuschließen. Druckbarriere Schlauchboden und Filterschläuche Im Reingasbereich des Filters wurde ein geringerer Druckanstieg als im Rohgasraum gemessen. Dies führte zu der Erkenntnis, dass die freie Fläche des Schlauchbodens gegenüber dem Rohgasvolumen wesentlich den pred im Reingasraum bestimmt. Fazit Es ist uns der Nachweis gelungen, dass Scheuch mit seinen IMPULS-Filtern der Holz- und Holzwerkstoffindustrie ein Gesamtsystem zur Verfügung stellt, das nunmehr mit dem Zertifikat eines anerkannten deutschen Prüfinstitutes bestätigt wird. Das bei den Versuchen gewonnene Knowhow in Bezug auf Auslegung, Beratung und Hilfestellung im Zusammenhang mit Ex-Zonen - Zündquellenvermeidung - konstruktiver Explosionsschutz - Filteraufstellung - Entkopplung - Flammenreichweite etc. setzen wir zum Nutzen unserer Kunden ein. Auch in diesem Fall - Explosionsschutz und Brandschutz betreffend - hat sich unser Aufwand für praktische Grundlagenforschung gelohnt und wir haben eine weitere Bestätigung für unsere Aussage: „Mit Scheuch auf der sicheren Seite.“ emissionen 9 scheuch 1/2006 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 2/2008 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 2/2008 3673/Anhang A oder aber auch durch nachgewiesene und gesicherte Versuche eines akkreditierten Prüfinstitutes. maximale Staubmenge war das angestrebte Kriterium. Letztlich sollten für die pneumatischen Förderanlagen auch die Entkopplungseinrichtungen geprüft werden. von Holzstaub konnten die von Scheuch anfangs „vermuteten“ Verbesserungen in Bezug auf Entlastungsflächen und Flammenreichweite nachgewiesen werden. Projektablauf Resultat Gemeinsam mit der Wolf Systembau Scharnstein/Österreich wurden bei der FSA Forschungsgesellschaft für angewandte Systemsicherheit und Arbeitsmedizin mbH in Mannheim/Deutschland im vergangenen Jahr umfangreiche Versuchsmaßnahmen durchgeführt. Fast ein Jahr wurde benötigt für die Planung, den Aufbau, die Abstimmung, Durchführung und Auswertung der Explosionsversuche. In insgesamt 40 Einzelversuchen bei unterschiedlichen Befüllungsvarianten unter praxisnahen Bedingungen durch den Einsatz Scheuch hat mit einer Reihe von Versuchen einerseits die vorhandene Schnittstellenproblematik von Siloanlagen gelöst und andererseits ein geringeres Gefährdungspotenzial nachgewiesen. Mit den vorgestellten, zertifizierten Lösungen besteht jetzt Sicherheit für den Betreiber. Der Vorteil bei den Scheuch-Befüllvarianten für Holz- und artverwandte Stäube ist für die Berechnung der Druckentlastung nach VDI 3673/Anhang A nicht mehr der einschränkende Silodurchbruch von 300 mm, sondern Zielsetzung Das bekannt große Gefährdungspotenzial durch hohen Druck und lange Flammenreichweiten bis 60 m führte dazu, dass anstelle seitlicher Entlastung durch Berstscheiben immer öfter die Entlastung „nach oben“ angestrebt wurde. Die geringe zur Verfügung stehende Druckentlastungsfläche in der Silodecke erfordert unbedingt eine Berechnung nach VDI 3673/Anhang A. Trotz Anwendung dieser Berechnungsmethode ergaben sich immer noch derart große Druckentlastungsflächen in der Silodecke, sodass eine gefahrlose Aufstellung von Abscheidern bzw. ein Zugang für Wartungsarbeiten auf der Silodecke nur eingeschränkt möglich war. MAXIMUM AN SICHERHEIT Die Bildung von explosionsfähigen Stäuben gefährdet die Sicherheit von Siloanlagen, weil trotz aller technischen Maßnahmen ein Zündquelleneintrag nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Bei einer Explosion entstehen sehr hohe Drücke, die von den Behälterstrukturen nicht aufgenommen werden können. Daher Daher wurde mit einem renommierten Silohersteller ein Versuchsprojekt gestartet, um Erkenntnisse und Nachweise über den Gefährdungsbereich bei seitlicher und nach oben gerichteter Druckentlastung, ähnlich des bekannten Scheuch-Explosionsschutzkonzeptes für Filteranlagen, zu erzielen. Darüber hinaus war es Ziel, eine Erweiterung der Reduzierformel nach VDI 3673/Anhang A zu erreichen, unabhängig vom max. SiloDurchbruch von 300 mm, der sich in der Holzindustrie als nicht praktikabel erwies. Eine müssen Silos gezielt mit entsprechenden Entlastungsvorrichtungen bzw. explosionsschutztechnischen Entkopplungen versehen werden. Ausgangssituation Der Betreiber ist üblicherweise der Inverkehrbringer von Siloanlagen und nach der ATEXRichtlinie RL 1999/92 EG unter anderem verantwortlich für die Schnittstelle „Silo / Befüllung“. Dabei bestanden Defizite bei der planerischen Abstimmung und Umsetzung zwischen den Anlagenherstellern Bei der Materialeinbringung in das Silo unterscheidet man zwischen „pneumatischer Befüllung“ - hauptsächlich eingesetzt in der Möbelindustrie - und der „Befüllung im freien Fall“, die vorwiegend in der Massivholz- und in der Holzwerkstoffindustrie angewandt wird. Basis für die Berechnung der In diesem Bereich kann es zur direkten Beaufschlagung mit der Flamme kommen. Dieser Bereich wurde aus den Videoaufzeichnungen ermittelt und mit einem Sicherheitsfaktor versehen. In diesem Bereich sind direkte physiologische Einflüsse auf dort befindliche Personen zu befürchten. Brennbare Stoffe können dort in Brand geraten, sicherheitstechnisch relevante Bauteile würden beschädigt werden. Neben der bereits zertifizierten Zellenradschleuse zur Entkopplung konnte auch im Rahmen dieses Projektes die Eignung der Scheuch-Rückschlagklappe als Entkopplungsorgan und die Entkopplung der Retourleitung nachgewiesen werden. N E U: Von Scheuch nachgewiesenes Flammenprofil für spezielle Beschickungsbedingungen nach VDI 3673, Anhang A bei predmax < 300 mbar Herkömmliches Flammenprofil bei Dimensionierung der Druckentlastung nach EN 14491:2006 Flammenprofil: die in den Silo effektiv eingebrachte, explosionsfähige Staubmenge ist maßgebend. Dies gestattet bei pneumatischer Befüllung einen maximalen Förderrohrdurchmesser von NW 400 oder bei Befüllung im freien Fall eine maximale Staubmenge von 5.400 kg/h. Speziell für diese Varianten wurde auch das Flammenprofil für einen reduzierten Explosionsdruck im Silo bei 300 bzw. 500 mbar ermittelt. Mit der anschließenden Begutachtung durch Inburex wurden Schutzanforderungen definiert und Schutzbereiche festgelegt. Bereich 1: In diesem Bereich besteht keine direkte Einwirkung durch die Flamme, durch die Strahlung erfolgt kurzzeitig eine erhöhte Wärmebelastung, durch die es allerdings erfahrungsgemäß nicht zur Schädigung von Personen oder Bauteilen kommt. Bereich 2: In diesem Bereich besteht nur noch eine Einwirkung der Flammenstrahlung. Diese ist allerdings so gering, dass keine Schädigung von Personen möglich ist. Vorteile und Nutzen für den Betreiber Pneumatische Befüllung von Absauganlagen, die zuständig sind für die Entkopplungsmaßnahmen ihrer Komponenten, und dem Silobauer, der die Berechnung und bauliche Ausführung der Behälterstatik und seiner Druckentlastung vornimmt. scheuch emissionen 2/2008 12 Befüllung im freien Fall Druckentlastung an Silos mittels Berstscheiben ist die EN 14491:2006. Für spezielle Beschickungsbedingungen erlaubt diese eine Abweichung der Berechnung wie z. B. nach der anerkannten Reduzierformel nach VDI Durch das neue Silo-Sicherheitskonzept von Scheuch ergeben sich grundlegende und weitreichende Vorteile. Bei Anwendung der Reduzierformel können die Berstscheiben je nach Silovolumen und Befüllungsart um 30 - 60 % verringert werden. Eine seitliche, zielgerichtete Entlastung ist dadurch möglich. Außerdem kann dieses Gutachten für die Risikobewertung im Explosionsschutzdokument herangezogen werden und schafft Rechtssicherheit für den Betreiber, vorausgesetzt, es werden Original-Scheuch-Komponenten eingesetzt. Durch die stark reduzierten Flammenreichweiten und somit geringeren Ge- fährdungsbereiche ergeben sich zusätzliche Flächen zur betrieblichen Nutzung (Gebäude, Aufstellung Anlagen, Geh- und Fahrwege, Grundstücksabstand etc.) und bei der Errichtung von neuen Siloanlagen ist zukünftig ein geringerer Platzbedarf einzuplanen bzw. aufzuwenden. emissionen 13 scheuch 2/2008 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 2/2008 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 2/2008 3673/Anhang A oder aber auch durch nachgewiesene und gesicherte Versuche eines akkreditierten Prüfinstitutes. maximale Staubmenge war das angestrebte Kriterium. Letztlich sollten für die pneumatischen Förderanlagen auch die Entkopplungseinrichtungen geprüft werden. von Holzstaub konnten die von Scheuch anfangs „vermuteten“ Verbesserungen in Bezug auf Entlastungsflächen und Flammenreichweite nachgewiesen werden. Projektablauf Resultat Gemeinsam mit der Wolf Systembau Scharnstein/Österreich wurden bei der FSA Forschungsgesellschaft für angewandte Systemsicherheit und Arbeitsmedizin mbH in Mannheim/Deutschland im vergangenen Jahr umfangreiche Versuchsmaßnahmen durchgeführt. Fast ein Jahr wurde benötigt für die Planung, den Aufbau, die Abstimmung, Durchführung und Auswertung der Explosionsversuche. In insgesamt 40 Einzelversuchen bei unterschiedlichen Befüllungsvarianten unter praxisnahen Bedingungen durch den Einsatz Scheuch hat mit einer Reihe von Versuchen einerseits die vorhandene Schnittstellenproblematik von Siloanlagen gelöst und andererseits ein geringeres Gefährdungspotenzial nachgewiesen. Mit den vorgestellten, zertifizierten Lösungen besteht jetzt Sicherheit für den Betreiber. Der Vorteil bei den Scheuch-Befüllvarianten für Holz- und artverwandte Stäube ist für die Berechnung der Druckentlastung nach VDI 3673/Anhang A nicht mehr der einschränkende Silodurchbruch von 300 mm, sondern Zielsetzung Das bekannt große Gefährdungspotenzial durch hohen Druck und lange Flammenreichweiten bis 60 m führte dazu, dass anstelle seitlicher Entlastung durch Berstscheiben immer öfter die Entlastung „nach oben“ angestrebt wurde. Die geringe zur Verfügung stehende Druckentlastungsfläche in der Silodecke erfordert unbedingt eine Berechnung nach VDI 3673/Anhang A. Trotz Anwendung dieser Berechnungsmethode ergaben sich immer noch derart große Druckentlastungsflächen in der Silodecke, sodass eine gefahrlose Aufstellung von Abscheidern bzw. ein Zugang für Wartungsarbeiten auf der Silodecke nur eingeschränkt möglich war. MAXIMUM AN SICHERHEIT Die Bildung von explosionsfähigen Stäuben gefährdet die Sicherheit von Siloanlagen, weil trotz aller technischen Maßnahmen ein Zündquelleneintrag nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Bei einer Explosion entstehen sehr hohe Drücke, die von den Behälterstrukturen nicht aufgenommen werden können. Daher Daher wurde mit einem renommierten Silohersteller ein Versuchsprojekt gestartet, um Erkenntnisse und Nachweise über den Gefährdungsbereich bei seitlicher und nach oben gerichteter Druckentlastung, ähnlich des bekannten Scheuch-Explosionsschutzkonzeptes für Filteranlagen, zu erzielen. Darüber hinaus war es Ziel, eine Erweiterung der Reduzierformel nach VDI 3673/Anhang A zu erreichen, unabhängig vom max. SiloDurchbruch von 300 mm, der sich in der Holzindustrie als nicht praktikabel erwies. Eine müssen Silos gezielt mit entsprechenden Entlastungsvorrichtungen bzw. explosionsschutztechnischen Entkopplungen versehen werden. Ausgangssituation Der Betreiber ist üblicherweise der Inverkehrbringer von Siloanlagen und nach der ATEXRichtlinie RL 1999/92 EG unter anderem verantwortlich für die Schnittstelle „Silo / Befüllung“. Dabei bestanden Defizite bei der planerischen Abstimmung und Umsetzung zwischen den Anlagenherstellern Bei der Materialeinbringung in das Silo unterscheidet man zwischen „pneumatischer Befüllung“ - hauptsächlich eingesetzt in der Möbelindustrie - und der „Befüllung im freien Fall“, die vorwiegend in der Massivholz- und in der Holzwerkstoffindustrie angewandt wird. Basis für die Berechnung der In diesem Bereich kann es zur direkten Beaufschlagung mit der Flamme kommen. Dieser Bereich wurde aus den Videoaufzeichnungen ermittelt und mit einem Sicherheitsfaktor versehen. In diesem Bereich sind direkte physiologische Einflüsse auf dort befindliche Personen zu befürchten. Brennbare Stoffe können dort in Brand geraten, sicherheitstechnisch relevante Bauteile würden beschädigt werden. Neben der bereits zertifizierten Zellenradschleuse zur Entkopplung konnte auch im Rahmen dieses Projektes die Eignung der Scheuch-Rückschlagklappe als Entkopplungsorgan und die Entkopplung der Retourleitung nachgewiesen werden. N E U: Von Scheuch nachgewiesenes Flammenprofil für spezielle Beschickungsbedingungen nach VDI 3673, Anhang A bei predmax < 300 mbar Herkömmliches Flammenprofil bei Dimensionierung der Druckentlastung nach EN 14491:2006 Flammenprofil: die in den Silo effektiv eingebrachte, explosionsfähige Staubmenge ist maßgebend. Dies gestattet bei pneumatischer Befüllung einen maximalen Förderrohrdurchmesser von NW 400 oder bei Befüllung im freien Fall eine maximale Staubmenge von 5.400 kg/h. Speziell für diese Varianten wurde auch das Flammenprofil für einen reduzierten Explosionsdruck im Silo bei 300 bzw. 500 mbar ermittelt. Mit der anschließenden Begutachtung durch Inburex wurden Schutzanforderungen definiert und Schutzbereiche festgelegt. Bereich 1: In diesem Bereich besteht keine direkte Einwirkung durch die Flamme, durch die Strahlung erfolgt kurzzeitig eine erhöhte Wärmebelastung, durch die es allerdings erfahrungsgemäß nicht zur Schädigung von Personen oder Bauteilen kommt. Bereich 2: In diesem Bereich besteht nur noch eine Einwirkung der Flammenstrahlung. Diese ist allerdings so gering, dass keine Schädigung von Personen möglich ist. Vorteile und Nutzen für den Betreiber Pneumatische Befüllung von Absauganlagen, die zuständig sind für die Entkopplungsmaßnahmen ihrer Komponenten, und dem Silobauer, der die Berechnung und bauliche Ausführung der Behälterstatik und seiner Druckentlastung vornimmt. scheuch emissionen 2/2008 12 Befüllung im freien Fall Druckentlastung an Silos mittels Berstscheiben ist die EN 14491:2006. Für spezielle Beschickungsbedingungen erlaubt diese eine Abweichung der Berechnung wie z. B. nach der anerkannten Reduzierformel nach VDI Durch das neue Silo-Sicherheitskonzept von Scheuch ergeben sich grundlegende und weitreichende Vorteile. Bei Anwendung der Reduzierformel können die Berstscheiben je nach Silovolumen und Befüllungsart um 30 - 60 % verringert werden. Eine seitliche, zielgerichtete Entlastung ist dadurch möglich. Außerdem kann dieses Gutachten für die Risikobewertung im Explosionsschutzdokument herangezogen werden und schafft Rechtssicherheit für den Betreiber, vorausgesetzt, es werden Original-Scheuch-Komponenten eingesetzt. Durch die stark reduzierten Flammenreichweiten und somit geringeren Ge- fährdungsbereiche ergeben sich zusätzliche Flächen zur betrieblichen Nutzung (Gebäude, Aufstellung Anlagen, Geh- und Fahrwege, Grundstücksabstand etc.) und bei der Errichtung von neuen Siloanlagen ist zukünftig ein geringerer Platzbedarf einzuplanen bzw. aufzuwenden. emissionen 13 scheuch 2/2008 Sonderdruck aus der Kundenzeitung emissionen 1/2007 NEUES ZUM THEMA SICHERHEIT Dem Thema Sicherheit bei Filteranlagen wurde in den vergangenen Jahren von Scheuch große Bedeutung beigemessen und mit zahlreichen Maßnahmen erfolgreich zum Abschluss gebracht. Auch für die Betreiber von ScheuchFilteranlagen in der Holz- und Holzwerkstoffindustrie ist das Resultat sehr erfreulich. Das komplette IMPULS-Schlauchfilterprogramm ist sowohl hinsichtlich Explosions- und Brandschutz von einem anerkannten Prüfinstitut ATEX-zertifiziert als auch in Sachen Arbeitsschutz mit dem H3-Zeichen der HolzBerufsgenossenschaft bestätigt worden. Beides bezieht sich auf das Gesamtsystem der Filteranlage. Scheuch ist somit das erste Unternehmen, das für sein gesamtes ReihenfilterProgramm den Nachweis der H3-Prüfung aufweisen kann. zukünftig die üblichen Kosten für die Erstmessung vor Ort seitens des Betreibers entfallen. Gleiches gilt für die bisher notwendigen wiederkehrenden Messungen, da die kontinuierliche Reststaubüberwachung ebenfalls geprüft wurde. Durch die Sicherstellung von < 0,1 mg/m3 besteht Ex-Zonenfreiheit in der Rückluft. H3-Zeichen Ziel von Scheuch war die Sicherstellung des Reststaubgehaltes unter 0,1 mg/m3 bei möglichst langer Filterschlauch-Standzeit und geringem Filterwiderstand sowie für den Betreiber Kosten für laufende Prüfungen zu vermeiden. Um die Bestätigung durch das BGPRÜFZERT-Zeichen H3 der Holz-BG zu erhalten, wurden die entsprechenden Prüfungen an einer ausgeführten IMPULS-Filteranlage durch die BIA (Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz) durchgeführt. Nach Abschluss aller Messungen ist diese Filteranlage somit das erste H3-geprüfte, stationäre Filter. Eine sichere Unterschreitung des Reststaubgehaltes von 0,1 mg/m3 und eine ständige Überwachung werden bestätigt (wie in der BGI 739 bzw. in der EN 12779 - Sicherheitstechnische Anforderungen für Absauganlagen für Holzstaub und Späne gefordert). Für den Betreiber ergeben sich daraus folgende Nutzen: Mit diesem staubtechnischen Nachweis (Filterschlauch, Filterschlauchbefestigung und Schlauchboden wurden geprüft) können scheuch emissionen 1/2007 12 Neues zum ATEXZertifikat für das Gesamtsystem Zuvor war in einem aufwändigen Prüfverfahren in Zusammenarbeit und Absprache mit der deutschen Holz-BG bei der FSA Forschungsgesellschaft für angewandte Systemsicherheit und Arbeitsmedizin GmbH in Mannheim/Deutschland ein Versuchsholzstaubfilter praxisnah untersucht worden. Bereits vor rund einem Jahr ist der Nachweis gelungen, dass ScheuchIMPULS-Filter in der Holz-und Holzwerkstoffindustrie als Gesamtsystem - Filteranlage inklusive Entkopplungsmaßnahmen und Staubaustragung - ATEX konform sind. Da Filterstandorte trotz des geringen Scheuch-Flammenprofils bezüglich der Explosionsflammenreichweite problematisch bleiben besonders wenn Fahrwege oder die Grundgrenze innerhalb liegen - hat Scheuch weitere neuartige Entlastungsmöglichkeiten getestet. Es liegt nun die Bestätigung über die Wirksamkeit von vier unterschiedlichen Explosionsschutzkonzepten mit nochmals kleineren Flammenprofilen vor. Auf der Basis der Prüfergebnisse der FSA beauftragte Scheuch einen anerkannten Gutachter, die Gefahrenbereiche zu definieren bzw. die Einschränkungen zu beschreiben. Das Gutachten unterteilt in drei Bereiche: Flammenprofil: In diesem Bereich kann es zur direkten Beaufschlagung mit der Flamme kommen. Dieser Bereich wurde aus den Videoaufzeichnungen ermittelt und mit einem Sicherheitsfaktor versehen. In diesem Bereich sind direkte physiologische Einflüsse auf dort befindliche Personen zu befürchten. Brennbare Stoffe können dort in Brand geraten, sicherheitstechnisch relevante Bauteile würden beschädigt werden. Bereich 1: In diesem Bereich besteht keine direkte Einwirkung durch die Flamme, durch die Strahlung erfolgt kurzzeitig eine erhöhte Wärmebelastung, durch die es allerdings erfahrungsgemäß nicht zur Schädigung von Personen oder Bauteilen kommt. Bereich 2: In diesem Bereich besteht nur noch eine Einwirkung der Flammenstrahlung. Diese ist allerdings so gering, dass keine Schädigung von Personen möglich ist. Dieses Gutachten kann für die Risikobewertung im Explosionsschutzdokument herangezogen werden. Es bestätigt darüber hinaus, dass sich Fahr- und Gehwege innerhalb des Bereiches befinden dürfen.
© Copyright 2024 ExpyDoc