Reden und Zuhören als Heilmittel

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Waiblingen UND UMGEBUNG
Nummer 138 – WNR3
Freitag, 19. Juni 2015
Reden und Zuhören als Heilmittel
Ohren- und
Pfotenverbände
anlegen
Der Kernener Theologe Dieu-donné Egley gibt in einem Männertreff Hilfe zur Selbsthilfe
Das lernen Teilnehmer eines
Erste-Hilfe-Kurses am Hund
Von unserem Redaktionsmitglied
Diana Nägele
Kernen-Rommelshausen.
Für Dieu-donné Egley gibt es nur eine
wichtige Sache im Leben: seine Familie.
Viele verlieren genau das im Alltag
zwischen Terminstress und der Arbeitsbelastung aus den Augen. Ein Problem, das Egley vor allem bei Männern
sieht. Deshalb engagiert sich der
Kernener Theologe ehrenamtlich und
organisiert einen Männertreff.
Kernen-Rommelshausen.
Wie man Ohren- und Pfotenverbände anlegt, wie man bei Hunden den Puls misst
und wie man sich einem verletzten Tier
nähert: All das erfahren Teilnehmer eines Erste-Hilfe-Kurses der ungewöhnlichen Art am 21. Juni in Rommelshausen.
Von 9 bis 14 Uhr bietet der DRK-Ortsverein im örtlichen DRK-Heim (Sonnenhalde 20) den Kurs „Erste Hilfe am
Hund“ an. Die Teilnehmer lernen dort
die besonderen Techniken, die im Umgang mit verletzten Tieren gefragt sind.
Zudem erfahren sie, wie man Hunde bereits im Welpenalter an unangenehme
Untersuchungen wie etwa die Inspektion
des Mauls oder das Abtasten der Pfoten
gewöhnt. Ein Hundeführer zeigt alle
Techniken anhand eines DRK-Rettungshundes, mit dem die Teilnehmer auch
üben können.
In den Kurskosten (35 Euro) ist eine
Notfallbroschüre enthalten. Anmeldungen sind beim DRK Kernen telefonisch
(0 71 51/4 38 92), per E-Mail ([email protected]) oder per Fax
(0 71 51/2 06 44 86) möglich.
„Man muss etwas tun“, sagt Dieu-donné
Egley mit Nachdruck. „Wir sind alle Menschen.“ Außerdem ist der 40-Jährige fest
davon überzeugt, dass alles seinen Sinn hat,
auch wenn einem selbst genau das sinnlos
erscheint, was da gerade so mit dem eigenen
Leben passiert. Männer reden wenig über
ihre Gefühle. Zudem sind viele „wettbewerbsorientiert“, haben den Blick nur auf
ihre Karriere gerichtet und verlieren ihr
privates Umfeld aus den Augen. Wichtig
sei, dass man sich rechtzeitig besinnt, worauf es im Leben ankommt, wie man sich
seine Zukunft vorstellt, und nicht erst aufwacht, wenn alles zu spät ist und die Familie zu Bruch gegangen ist.
Kompakt
Männertreff hat
Dieu-donné Egley im Jahr 2007
Im Jahr 2007 hat Dieu-donné Egley einen
Männertreff gegründet. Im 14-tägigen
Rhythmus treffen sich Männer zu gemeinsamen Gesprächen. Manchmal stehen auch
Seminare auf dem Programm. Die Mitglieder der Gruppe sind bunt gemischt, was
Herkunft, Bildung und Konfession betrifft.
Das, was besprochen wird, findet im geschützten Rahmen statt. Und das, was gesprochen wird, wird auch nicht nach draußen getragen, so der Kodex. Dieu-donné
geht es darum,, das Mannsein zu stärken
und die Gemeinschaft zu fördern, dass vielleicht sogar Männerfreundschaften entstehen.
Gegenseitig sollen sich die Männer bei
Aktionen kennenlernen. Vor kurzem fand
ein gemeinsames Essen statt, wobei jeder
aus seiner Küche etwas mitgebracht hat.
„Wir hatten einen Riesenspaß“, erinnert
sich Egley. Genau dieses Gefühl ist der Motor, der ihn antreibt – allen anfänglichen
Zweiflern zum Trotz. „Ich bin froh, wenn
ich anderen helfen kann“, sagt er. Deshalb
will er auch in Zukunft den Treff weiter
ausbauen und plant weitere Aktionen wie
Bogenschießen, Kanufahren oder Kegeln.
Dieu-donné Egley hat den Männertreff
gegründet, nachdem die Familie aus Michigan zurückkam, wohin sie eigentlich einmal
Kompakt
Korber Gemeinderat berät
über Bebauungspläne
Korb.
Eine Gemeinderatssitzung findet am
Dienstag, 23. Juni, von 20 Uhr an in der
Alten Kelter in Korb statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Sanierungsarbeiten in der Gemeinschaftsschule und die Bebauungspläne der
Wohnbaugebiete „Westrand Hofäcker“.
Wir gratulieren
Waiblingen: Ingeborg Seith, Oberer Rosberg 27, zum 90. Geburtstag.
Waiblingen-Bittenfeld: Karlheinz Vogt,
Kappelstr. 16, zum 74. Geburtstag.
Waiblingen-Neustadt: Marianne Klingler, Rothaldenweg 26, zum 77. Geburtstag, Doris Schäfer, Weinbergweg 1, zum
72. Geburtstag.
Korb: Nefijat Malici, Gartenstr. 15, zum
82. Geburtstag, Anita Häussermann,
Waiblinger Str. 19, zum 76. Geburtstag.
Kernen-Rommelshausen: Willi Oßwald,
Schillerstr. 15, zum 94., Hans Bitzer,
Schafstr. 43/1, zum 73. Geburtstag.
Kernen-Stetten: Dorothea Thom, Gartenstr 24, zum 77., Jürgen Wießner, Römmelesweg 24/8, zum 74. Geburtstag.
Weinstadt-Beutelsbach: Liane Kellner,
Panoramastr. 12, zum 82., Wilfried Hoffmann, Sommestr. 15, zum 76. Geburtstag, Ulrich Meiling, Merzlweg 16, zum
72. Geburtstag, Vassilios Papageorgiou,
Ziegeleistr. 21/1, zum 71. Geburtstag.
Weinstadt-Endersbach: Hildegard Bäßleer, Strümpfelbacher Str. 61, zum 78.
Geburtstag, Karin Turley, Schulstr. 14,
zum 72. Geburtstag.
Weinstadt-Großheppach: Irma Frank,
Brückenstr. 65, zum 82. Geburtstag, Peter Hartmann, Leinäckerstr. 14, zum 75.
Geburtstag.
Weinstadt-Schnait: Willy Deiß, Brühlweg 14, zum 80. Geburtstag.
Weinstadt-Strümpfelbach: Gretel Heubach, Hauptstr. 44, zum 81. Geburtstag.
Remshalden-Geradstetten: Herbert Göpfert, Kurze Str. 8, zum 78. Geburtstag.
Remshalden-Grunbach: Reiner Stegmaier, Veilchenweg 7, zum 70. Geburtstag.
Schwaikheim: Alfred Riedinger, Zeppelinstr. 33, zum 85. Geburtstag.
B5
Schüler beschäftigen
sich mit Umweltschutz
Dieu-donné Egley mit seiner Familie: Den beiden Töchtern Lilly und Noomi sowie Frau Manja.
auswandern wollte. Egley hat am Continental Theological Seminar in Brüssel evangelische Theologie studiert. Ursprünglich
kommt er aus Togo in Westafrika. Seine Eltern sind geschieden. Und auch gläubig seien sie nicht gewesen, sagt er. Dennoch sieht
er seinen Namen, der ins Deutsche übersetzt „von Gott gegeben“ heißt, als eine Berufung an. Nach Brüssel wollte er der Sprache wegen. Schließlich kam das Angebot
aus den USA, wo er sein Pastoralpraktikum
absolviert hat. Egley hatte sich vorgestellt,
dort einmal als Pastor zu arbeiten, doch der
Traum hatte sich zerschlagen.
Sein Traum: Pastor einer
evangelischen Freikirche zu sein
Heute ist er froh darüber. Dennoch bleibt
der Traum, einmal als Pastor arbeiten zu
dürfen, und nicht als Verkäufer, wie es zurzeit der Fall ist. „Vielleicht ergibt sich mal
etwas“, sagt er und lächelt. „Man weiß nie,
was Gott mit einem vorhat.“
Nahezu unmittelbar nach seiner Ankunft
gründete Egley den Männertreff. Zunächst
fand er in Stetten statt, wo ihm ein Freund
ein Zimmer zur Verfügung stellte. Doch das
war keine endgültige Lösung. Einen richtigen Raum bekam er zunächst nicht. Zu allem Überfluss begegnete er vielen Zweiflern, auch aufgrund seiner Hautfarbe, wie
er sagt. Mittlerweile treffen sich die Männer
in Fellbach. Den Raum bekommt die Gruppe kostenlos zur Verfügung gestellt. Einen
Namen hat die Gruppe auch: „The man inside“ ist der Titel.
Viele Mitglieder sind geschieden, haben
eine zerbrochene Ehe hinter sich, sagt er.
Denen will er vor Augen halten, dass es im
Leben weitergeht, wenn auch ein anderer
Weg eingeschlagen werden muss als der,
den man sich erhofft hat. Und eines will er
auch vermitteln: Die Familie geht vor und
Geld ist eigentlich zweitrangig im Leben,
wenn es auch unverzichtbar ist. Die Männer
sollen realisieren, was sie sind, und ihren
Sinn auf der Erde neu entdecken. Darum
geht es ihm. Reden und Zuhören sieht er als
Heilmittel. Bei all dem Engagement versucht er, seiner Familie das Gefühl zu ver-
Bild: Habermann
mitteln, dass sie ihm wichtig ist und über
allem steht. „Ich koche gerne für alle“, sagt
er. Aber auch sonst sei er ein toller Hausmann, der überall anpackt, bestätigt seine
Frau Manja.
Erreicht hat er vieles auch nur, weil er
Unterstützung von seiner Frau Manja erhalten hat, wofür Egley ihr sehr dankbar
ist. „Sie hat immer zu mir gestanden – in allem“, sagt er.
Der Männertreff
! Der Männertreff von Dieu-donné
Egley findet im 14-tägigen Rhythmus
statt. Nächster Termin ist kommenden
Freitag, 19. Juni. Beginn ist um 19.30
Uhr, Begegnungsstätte, Mozartstraße
16 in Fellbach.
! Weitere Informationen zum Männertreff gibt’s im Internet auf
www.the-man-inside.de oder
" 01 51/58 11 09 81.
Spannende Jungfernflüge
Schüler testeten bei den Modellfliegern Rommelshausen ihre selbst gebauten Segler
Von der Theorie zur Praxis, in die Luft
„Es ist faszinierend, wie leicht es den Jugendlichen fällt, gelernte Theorie in die
Praxis umzusetzen“, sagt der Vereinsvorsitzende Michael Schmid. Den Piloten mache
es richtig Spaß, mit den jungen Menschen in
die Luft und ins Gespräch zu kommen.
Universitätsprofessor Franz Kranzinger,
der selbst bei den Modellfliegern aktiv ist,
lobte das Engagement der Schülerinnen
und Schüler, aber auch die Begleitung
durch ihre Eltern und Lehrkräfte. Finanziell unterstützt werden die akademischtechnischen Schulprojekte seit Jahren von
der Baden-Württemberg-Stiftung. Die
Über ihre praktischen Erfahrungen im
Bereich Umweltschutz berichten Schüler
der Ernst-Heinkel-Realschule Remshalden bei einer Präsentation am Montag,
29. Juni. Um 10.30 Uhr ist Begrüßung im
Musiksaal der Schule und anschließend
informieren die Schüler bis 12.30 Uhr in
ihren Klassenzimmern. Im neuen Bildungsplan, der ab 2016 gilt, spielt das
Stichwort Nachhaltigkeit eine wichtige
Rolle. Die Remshaldener Realschule will
sich dabei auf den Bereich Umweltschutz
konzentrieren. Die Schüler sollen sich
mit Themen aus dem Bereich aktiv auseinandersetzen.
Feuerwehr rückt in die
Diakonie aus – Fehlalarm
Kernen.
Eine aufgewirbelte Staubwolke, die
durch eine Straßenkehrmaschine verursacht worden ist, könnte ursächlich für
einen Feueralarm in der Diakonie Stetten gewesen sein. Die Feuerwehr Kernen
sowie die Wehr Fellbach mit einer Drehleiter rückten deshalb am Mittwochvormittag gegen 11.35 Uhr mit zwölf Kräften aus. Vorsichtshalber wurde der Rettungsdienst alarmiert.
Führung durch
den Garten der Sinne
Weinstadt.
Unter dem Motto „Sehen – tasten – fühlen – riechen – schmecken“ findet am
Sonntag, 21. Juni, von 15 Uhr an eine
Führung durch den Garten der Sinne
statt. Zur Begrüßung gibt’s einen selbst
gemachten Kräutertee, der im Teilnahmebeitrag von fünf Euro (Erwachsene)
und drei Euro (Kinder) enthalten ist. Anmeldung unter " 0 71 51/6 13 42 oder
unter [email protected].
Kernen-Rommelshausen (red).
20 junge flug- und technikaffine
Schülerinnen und Schüler sind bei den
Modellfliegern Rommelshausen erstmals ihre selbst gebauten Motor- und
Segelflieger geflogen.
Ausgerechnet ein knallrot lackiertes Raketenflugzeug eines Jugendlichen schaffte es
vom Katapult aus nicht richtig in die Luft
und schlug nach wenigen Metern im Boden
ein. „Pech fürs Flugzeug, aber der Beweis,
dass die Physik halt stimmen muss“, bescheinigten die Piloten unisono. Dennoch
herrschten am Samstag Freude und Begeisterung über tolle Flüge, perfekte Starts und
Landungen und die Erkenntnis der Beherrschbarkeit hin und her schaukelnder
Modellflugzeuge. Projektbetreuer hatten
mit ihren Gruppen – alle Schülerinnen und
Schüler kommen aus Gymnasien und Schulen im Großraum Ludwigsburg, Waiblingen
und Stuttgart – mehrere Modellflugzeuge
zusammengebaut.
Auch ein aus zweitausend Einzelteilen
zusammengebauter Oktokopter zeigte bei
teils starken Windböen seine Stabilität, beliebt vor allem für Luftaufnahmen und Vermessungen. Die vielen Erstflüge eigener
Flugmodelle und der praktische Flugunterricht per Lehrer-Schüler-Betrieb mit langjährigen Piloten des Fliegervereins waren
jedoch die Highlights des Tages.
Remshalden.
In Kürze
Fellbach.
Circa 10 000 Euro Schaden hat eine 22jährige Golf-Fahrerin verursacht. Sie
nahm am Mittwochabend an der Kreuzung Max-Planck-Straße und Steinbeisstraße einem Mazdafahrer die Vorfahrt.
Es kam zur Kollision.
Aus Freude
am Tanzen
Kernen-Stetten.
Schüler versuchten sich in Rommelshausen als Piloten.
Mädchen und Jungen der Klassenstufen 8
bis 11, die sich für Technik und Fliegerei
begeistern, haben sich ganz gezielt für Aerodynamik- und Fliegerkurse beworben.
Ganz gleich, ob Schüler aus dem Mikromakro-Projekt der BW-Stiftung oder vom Projekt „Mittlerer Neckar – Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik“ und
der Schüler-Ingenieur-Akademie – alle sind
auf dem Römer Flugplatz mit Feuereifer
dabei. Die Aerodynamikangebote und physikalisch-fliegerischen Projekte fordern die
Lernenden, sich gemeinschaftlich mit Naturwissenschaft und Technik auseinanderzusetzen. En passant entwickeln sie dabei
auch ein Gespür für die Auswirkungen auf
die Gesellschaft. Im „Schülerlabor“ wur-
Bild: Modellflieger Rommelshausen
den zuvor die Grundlagen der Aerodynamik geboten – ein wichtiger Teil des Wissenstransfers und ein Baustein zum Erfolg
beim späteren praktischen Fliegen.
Die 18-jährige Sonja vom LichtensternGymnasium in Sachsenheim war begeistert:
„Ich fand das toll, einen echten Flieger zu
steuern. Hier mit einem Fluglehrer fühlt
man sich ganz sicher. Im Simulator stürzt
mir der Segler viel zu schnell ab.“ Leonie,
17 Jahre, vom Otto-Hahn-Gymnasium in
Ludwigsburg, hat sich ebenfalls zur Schüler-Ingenieur-Akademie beworben und
sagt: „Mich interessiert vor allem das Theoretische und die Zusammenhänge rund ums
Fliegen, aber mal selber abzuheben und ein
Modell zu steuern ist ein gutes Gefühl.“
Aus Freude am Tanzen trifft sich jeden
Mittwochnachmittag von 14.30 bis 16
Uhr in Stetten im Feuerwehrgerätehaus, Bachstraße 38, eine Gruppe aus
derzeit 17 Damen und zwei Herren. Auf
dem Programm stehen Folkloretänze
aus vielen verschiedenen Ländern, die
einzeln oder als Paar getanzt werden.
Es geht immer auf, dafür sorgt die Leiterin Christina Schächterle, indem sie
selbst entweder mittanzt oder das Geschehen von außen dirigiert. Die Gruppe besteht nun seit fast zwei Jahren und
freut sich über neue Teilnehmer. Da
laufend neue Tänze einstudiert werden,
ist ein Einstieg jederzeit möglich.
Schnuppern ist absolut erwünscht und
auch zweimal kostenlos. Weitere Auskünfte erteilt der TV Stetten unter
0 71 51/20 55 16 oder die Kursleiterin
beim Schnuppertermin.