Björns kleine Feldschmiede

1. Vorwort
Diese Bauanleitung soll veranschaulichen, wie eine kleine mittelalterliche Feldschmiede
ausgesehen haben könnte. Beim Bau wurde darauf geachtet, keine „unauthentischen“
Materialien zu verwenden und trotzdem eine ansehnliche funktionsfähige Schmiede zu
konstruieren. Auf den bekannten Wegen der Informationsbeschaffung fand ich viele
Anfragen nach: „Wie baue ich mir eine Schmiede“, „Was muss ich bei meinen ersten
Gehversuchen beachten“ usw. Nach einiger Zeit entstand der Wunsch selbst Erfahrung zu
sammeln. Da mir gerade keine Schmiede oder ähnliches zur Verfügung stand wurde
beschlossen eine kleine Feldschmiede zu bauen. Im Zuge dessen und der nötigen
Forschung in den Themen Realisierbarkeit, welche Art von Belüftung, welches Material
verwende ich am besten für die Esse kam in mir die Idee auf dies gesammelte Wissen In
eine Form zu bringen und Anderen zugänglich zu machen. . . tadaaaaa und diese
Anleitung war geboren.
Fragen, Kritik und vor allem Verbesserungsvorschläge gerne an [email protected].
VIEL SPAß BEIM BASTELN!
2. Materialliste
2.1.
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2.2.
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2.3.
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Tisch
2x Baubohlen
20cm x 5cm
4x 4-Kantholz
8cm x 8cm
4x 4-Kantholz
8cm x 8cm
2x 4-Kantholz
8cm x 8xm
4x Brett
15cm x 2cm
1x Brett
15cm x 2cm
Lange Nägel
40cm
100cm
100cm
80cm
40cm
24cm
Esse:
1 Grillfass oder
Schamottsteine
1 S-förmiges Stahlrohr zur Belüftung vom Blasebalg her
Blasebälge:
2x Brett 30cm x 40cm x 1cm
2x Ledersack (je 2 3-Ecke und 1 Rechteck)
2x Große Leder-Ventile
1x kleines Lederventil
2x Dachlatten für den Rahmen
4x stabile Scharniere
Polsternägel
Pattex oder anderer Lederkleber
3. Der Bau
3.1.
Tisch
Tischplatte:
•
2 Baubohlen mit jeweils 20cm x 100cm mit der langen Seite
aneinander legen.
•
Am äußersten rechten- und linken- Rand jeweils ein 40cm langes 8er Kantholz aufnageln. Dies dient dazu, dass die Tischbeine später
oben nicht auseinander gehen können.
•
In einem Abstand von 8cm zu den äußeren Begrenzern werden
wiederum je 2 - 40cm lange 8er Kanthölzer aufgenagelt um die
Tischbeine ebenfalls daran zu hindern oben nach innen zu drücken.
•
Zwischen diesen beiden Begrenzern wird nun noch ein 24cm langes
8er Kantholz montiert um die Tischbeine auch gegeneinander an der
Tischplatte zu stabilisieren.
Beine:
•
Um die Beine zu konstruieren, werden jeweils 2 – 80cm lange 8er
Kanthölzer mit 40cm langen Brettern vernagelt. Dabei ist vom oberen
wie vom unteren Ende der Beine ein Abstand von 20cm einzuhalten.
•
In die Querstreben wird zusätzlich mittig noch eine Kerbe gesägt,
welche dazu dient die Längsstreben aufzunehmen, welche
verhindern, dass die Tischbeine sich auseinander oder zueinander
bewegen können.
•
Um die beiden Längsstreben zu fertigen werden zwei 1m Lange
Bretter an beiden Seiten passend zu den Querstreben zwischen den
Tischbeinen eingesägt.
Aussparung für Esse und Ventile:
•
Um später einen festen und brandsicheren Stand für die Esse bzw.
Auflagefläche für die Schamottsteine zu gewährleisten wird auf der
linken Seite des Tisches noch eine Stahlplatte mit 5mm Dicke
montiert.
•
Auf der rechten Seite kurz vor der inneren Tischbeinbegrenzung wird
eine Öffnung von 10cm x 10cm in die Tischplatte geschnitten welche
als Luftzufuhr für den oberen Blasebalg dient. Hier wird später das
Einlassventil für den oberen Blasebalg montiert.
3.2.
Oberer Blasebalg:
Rahmen:
•
Der Rahmen des oberen Blasebalgs wird aus gewöhnlichen
Dachlatten gefertigt, welche mit der flachen Seite doppelt
übereinander gelegt werden und sich an den Eckpunkten
überschneiden. An der Vorderseite des Rahmens wird eine Öffnung
für das Ausgangsventil mit einem Durchmesser von 2cm gebohrt.
Deckel:
•
Der Deckel des oberen Blasebalgs besteht aus einem 1cm dicken
massiven Holz-Brett, welches mit 2 Scharnieren an der Vorderkante
des Balg-Rahmens (da wo sich das Loch für das Ausgangsventil
befindet) befestigt wird. Bevor der Ledersack auf den Rahmen
gespannt werden kann, müssen sämtliche Kanten am Rahmen sowie
Deckel abgerundet und geschliffen werden.
Luftsack:
•
Der Luftsack des oberen Blasebalgs besteht aus mehreren
Lederreststücken welche zunächst zu 2 gleichen Dreiecken genäht
werden, respektive die Seitenteile des Blasebalgs. Diese werden
anschließend durch ein rechteckiges Stück Leder verbunden und am
Rahmen, sowie Deckel zunächst mit Pattex verklebt und
anschließend mit Polsternägeln befestigt. Die Polsternägel werden im
Abstand von 2cm eingeschlagen. Ebenso werden die Nähte der
einzelnen Lederstücke zusätzlich mit Pattex abgedichtet.
Einlassventil:
•
Durch das Einlassventil wird die Luft vom unteren Blasebalg in den
oberen gedrückt. Es verhindert einen Rückstrom der Luft in den
unteren Blasebalg. Zunächst wird ein Rechteckiges Stück Leder mit
den Maßen 20cm x 15cm benötigt. Auf dieses Lederstück, welches
nicht zu hart und steif, aber auch nicht zu weich und labberig sein
sollte, wird eine Holzplatte mit den Maßen 15cm x 15cm geklebt. Das
Überstehende Ende des Lederflickens stellt das Scharnier dar. Das
Ventil wird mit dem überstehenden Ende in Richtung des
Auslassventils auf die Tischplatte über die zuvor ausgeschnittene
Ventilöffnung genagelt. Zusätzlich wird um das Einlassloch herum
noch eine Dichtung aus Wildleder auf die Tischplatte geklebt.
Auslassventil:
•
Das Auslassventil dient dem Schutz des Blasebalgs vor evtl. von der
Esse her einströmender heißer Luft. Es besteht ähnlich dem
Einlassventil aus einem Stück Leder mit den Maßen 6cm x 4cm, auf
welches an Stelle des Holzplättchens ein Stück dickes Leder mit den
Maßen 4cm x 4cm geklebt wird. Die überstehende Seite des Leders
wird auf der Oberseite des Rahmens derart befestigt, dass es die
Ventilöffnung die sich im Rahmen befindet abschließt und verhindert
das Luft über das vordere Ventil in den Blasebalg strömen kann.
Luftkanal:
•
3.3.
Vor dem Auslassventil wird kleiner Wartungs-Kanal konstruiert um zur
Wartung des Ventils nicht den gesamten Balg demontieren zu
müssen. Der Rahmen dieses Luftkanals besteht wie der Rahmen des
Balgs aus Doppelt vernagelten Dachlatten, welcher mit einem Deckel
aus lederbezogenem Holz verschlossen wird. Zwischen dem Rahmen
und dem Deckel verrichtet eine Dichtung aus Wildleder ihren Dienst.
Unterer Blasebalg:
Rahmen:
•
Der Rahmen des unteren Blasebalgs wird wie der obere aus
gewöhnlichen Dachlatten gefertigt, welche mit der flachen Seite
doppelt übereinander gelegt werden und sich an den Eckpunkten
überschneiden. Im Gegensatz zur Auslassöffnung am oberen
Blasebalg wird beim unteren selbige auf der rechten Seite des
Rahmens angebracht. Allerdings wird hier kein Loch gebohrt,
sondern vom doppelten Rahmen die der Tischplatte zugewandte
Dachlatte auf 5cm weggeschnitten um einen guten Luftfluss zu
ermöglichen.
Deckel:
Der Deckel des unteren Blasebalgs unterscheidet sich grundlegend von
dem des oberen. Im unteren Deckel befindet sich eine Aussparung mit
den Maßen 10cm x 10cm für das untere Einlassventil. Gleich dem oberen
Blasebalg-Deckel ist der Untere mit 2 Scharnieren an der unteren
hinteren Vorderkante des Rahmens befestigt.
Luftsack
•
Der untere Luftsack gleicht in seiner Form dem oberen Luftsack. Er
wird aus mehreren Lederstücken genäht, welche an den Nähten
zusätzlich mit Kleber abgedichtet werden. Der untere Luftsack wird
ebenso wie der obere an Deckel und Rahmen mit Pattex festgeklebt
und zusätzlich mit Polsternägeln vernagelt.
Einlassventil:
•
Beim unteren Blasebalg wird lediglich ein Einlassventil benötigt.
Dieses wird im Deckel integriert und besteht aus einem 20cm x 15cm
langen Stück Leder. Auf diesen Lederlappen wird wie beim oberen
Einlassventil eine Holzplatte mit den Maßen 15cm x 15cm geklebt.
Der Ventildeckel wird mit dem Überstehenden Leder „vor“ das
Einlassloch (also quasi im Inneren des Balgs) im Deckel des Balgs
genagelt, sodass er dieses zuverlässig schließen kann.
Luftkanal
•
3.4.
Um die Luft vom unteren in den oberen Blasebalg zu befördern wird
nun nur noch ein weiterer Luftkanal mit Wartungsöffnung benötigt.
Dieser Luftkanal wird auf der rechten Seite des unteren Balgs
angebracht und bis zur Einlass-Ventil-Öffnung des oberen Blasebalgs
geführt. Auch dieser Luftkanal wird mit einer lederbezogenen
Holzplatte verschlossen um eine spätere Wartung zu erleichtern.
Blasebalg Übersicht:
3.5.
Esse:
Rahmen planen
• Maße der Schamott und Ytong Steine dienen der Orientierung
• 4 Bretter für die Schalung
• 4 Bretter für den Boden
Rahmen bauen
• Die Schalungsbretter auf der Innenseite mit Winkeln
verschrauben
• Die 4 Bodenbretter mit Schrauben an der Schalung befestigen
Ytong Isolierung planen
• 1 große Ytong-Platte als Grundplatte
• 2 Platten seitlich lang
• 2 Platten seitlich kurz, zwischen den langen
Ytong anpassen und einsetzen
• 2 Platten seitlich kurz, zwischen den langen
Schamott Esse planen
• 1 Schamottplatte als Grundplatte
• 2 Platten seitlich
• 1 als Rückwand mit Luftdurchbohrung
• 1 vorne angeschrägt gegenüber der Rückwand
Schamott einsetzen
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Grün: Holzrahmen
Blau: Ytong-Isolierung
Rot: Schamott-Esse + Zuluftrohr
4. Einmal Schmiede mit allem bitte. . .