Mitteilungsheft der Frauenhilfe

Termine 2016
Weltgebetstagsvorbereitung
am Dienstag, 19.01.2016 um 14.30 Uhr
im Gemeindehaus Leteln – Teichstr. 42 – Minden
mit Heike Göb und Christiane Papassimos
Weltgebetstagsvorbereitung
am Dienstag, 19.01.2016 um 19.00 Uhr
im Gemeindehaus Leteln – Teichstr. 42 – Minden
mit Heike Göb und Christiane Papassimos
Jahreshauptversammlung
am Montag, 25.01.2016 ab 14.30 Uhr
im Gemeindehaus Leteln – Teichstr.42 - Minden
Ev. Landfrauentag
Dienstag, 25.02.2016 / 09.30 Uhr - 12.30 Uhr
im Gemeindehaus Haddenhausen / Biemker Str. 23/ 32479 Hille
und 14.30 Uhr – 17.30 Uhr
im Paul – Gerhardt – Haus/ Meßlinger Str.9/ 32469 Petershagen
Thema: „ Organspende – Pflicht eines Christenmenschen?“
Ref.: Pfarrerin Birgit Reiche, Soest
Weltgebetstag aus Kuba Das Thema lautet:
„Receive Children, Receive me”
(„Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“)
am Freitag, 04.03.2016
(bitte entnehmen Sie der Tagespresse Ort und Zeit der Veranstaltung in Ihrer
Nähe)
Jahresthema in Bad Driburg
vom 14.03.2016 – 17.03.2016
Arbeitstitel: „Liebesmüh und Care“ (Teil II)
Vormittag für Bezirksfrauen
und interessierte Frauen
am: Dienstag, 12.04.2016
Thema: „“
im e-Werk, Hermannstr.21a – Minden
von: 09.30 Uhr – 12.00 Uhr
Referent: Pfarrer i.R. Friedhardt Gutsche
Vorschau:
Leiterinnenabend
am Dienstag, 20.09.2016 von 17.30 Uhr – 21.00 Uhr
Verwöhnwoche auf der Insel Langeoog
- Andacht halten – arbeiten – auftanken voraussichtlich vom 30.09.2016 – 08.10.2016
Leitung: Heidi Schlappa und Team
Adventsgottesdienst
am Freitag,02.12.2016 um 16.30 Uhr
Näheres und Anmeldungen zu den Veranstaltungen
0571/ 8 37 44 17 / Geschäftsstelle Minden, Rosentalstr. 6
Dienstag und Mittwoch von 9.00 Uhr – 12.00 Uhr,
Donnerstag von 10.00 – 14.00 Uhr
Wir trauern um die langjährigen Frauenhilfe–Leiterinnen
und die im Team Mitarbeitenden:
Lieselotte Emme – Heimsen
Oktober 2014
Elisabeth Waltemath – Verbandsleiterin
1970 - 1978
Dezember 2014
Pfarrer i.R. Karl-Ernst Lohmann – Synodal Beauftragter Pfarrer 19721992
Januar 2015
Lina Grannemann - Nordhemmern
Februar 2015
Irmgard Schmidt – Petershagen -Maaslingen
Mai 2015
Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit und vertrauen darauf,
dass sie in Gottes Frieden geborgen sind.
Ausflug vom Bezirksverband nach Wengern (Wetter)
Der Bezirksverband organisierte im Herbst einen Ausflug zum Frauenheim
Wengern. Für uns bot sich damit eine gute Gelegenheit, die Spende, die wir nur
eine Woche zuvor beim Jubiläum unserer Frauenhilfe zusammengelegt hatten,
dort persönlich abzugeben.
So starteten wir am 21. Oktober 2014 mit einer kleinen Gruppe. Nach der
fröhlichen Begrüßung und dann reger Unterhaltung erreichten wir pünktlich das
Frauenheim. Dort empfing uns eine Sozialarbeiterin. Sie führte uns in die
Wäscherei. Wir bekamen einen Einblick in den Ablauf eines so großen
Betriebes. Hier arbeiten die Bewohnerinnen nach ihren Möglichkeiten. Eine
junge Frau wurde ermutigt, uns die Arbeitsschritte zu erklären, nach denen sie
die Maschinen bedient. Auch wenn diese junge Frau sehr aufgeregt war (wie sie
uns später sagte), spürte man doch, die Aufforderung zum selbstbewußten
Handeln ist gelungen. Ebenso war es in der zweiten Abteilung; dort zeigten uns
die Frauen, nach welchem System sie die Wäsche den verschiedenen Häusern
und Bewohnern zuordnen. Arbeit soll auch Spaß machen; das bringt
Lebensqualität.
Da wir in der Heimat von Henriette Davidis waren, hatten wir ein westfälisches
Gericht aus ihrem Kochbuch bestellt: Pfefferpotthast, Salzkartoffeln und
Gewürzgurken. Eine leckere Mahlzeit.
Anschließend sahen wir in einer PowerPoint-Präsentation die Entwicklung des
Frauenheims. Aus der Bevormundung und Strenge der früheren Zeit ist nun für
die Bewohnerinnen mehr Freiheit mit mehr Selbstvertrauen und mehr
Verantwortung verbunden. Das wird natürlich begleitet von erfahrenen und
ausgebildeten Mitarbeitern.
Hier fand unsere Spende dankbare Empfänger. Später erfuhren wir auch den
Verwendungszweck: für den Freizeit - und Beschäftigungsbereich. Schön zu
wissen: wir konnten damit Lebensfreude weitergeben!!!
Nachdem wir uns im Bioladen mit ausgesuchten Spezialitäten versorgt hatten,
fuhren wir zum Geburtshaus von Henriette Davidis. Dort ist ein kleines Museum
eingerichtet. Eine Küche mit historischem Küchengerät nach davidischen
Vorgaben; Speise- und Nähstube zeigen Möbel aus dem 19. Jahrhundert. Die
Museumsbibliothek präsentiert viele interessante Kochbücher und
hauswirtschaftliche Literatur. Im umfangreichen Originalbriefwechsel der
Autorin mit den Verlegern erkennt man die emanzipierte Vorreiterin der
Frauenbewegung.
Kleine Kuriosität: Die Führung durchs Museum übernahm ein Mann für uns!
Vor der Heimreise trafen wir uns zu Kaffee und Kuchen in einem gemütlichen
kleinen Lokal. Es war ein schöner Tag mit vielen Informationen, doch auch
genügend Zeit für Gespräche.
Danke für die Organisation.
Ingrid Droste
informiert:
Erweiterte Hilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen: die
Tagesstätte Frauenhilfe
Bordeauxfarbene Gardinen, grüne Möbel, selbstgemachte Tischdekorationen – die
Tagesstätte der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. an der Bahnhofstraße 26
wirkt einladend. Und das soll sie auch. Sie soll Menschen mit psychischen Erkrankungen
als Ort der Begegnung dienen, ihnen eine Tagesstruktur und
Beschäftigungsmöglichkeiten bieten.
Der Weg zur Eröffnung war mühsam und forderte den Beteiligten einen langen Atem ab.
2003 stellten die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. die ersten Anträge beim
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Mitte April 2015 konnten die
Mitarbeiterinnen der Tagesstätte endlich die ersten Besucherinnen und Besucher
begrüßen. Seither ist die Einrichtung gut angenommen worden. 16 Männer und Frauen
mit psychischen Erkrankungen bildeten bereits einen Monat später eine Gruppe, die die
Tagesstätte regelmäßig aufsucht. Damit waren die Plätze sehr gut belegt, konnten
jedoch bis Juni auf 20 Personen aufgestockt werden. Einrichtungsleiterin Melanie
Schnelle und die weiteren Mitarbeiterinnen Sonja Kimpel, Anne Koch, Inga Schmidt und
Barbara Przelozny kümmern sich um die Bedürfnisse der Menschen mit psychischen
Erkrankungen, die Rückzugstendenzen aus dem Gemeinschaftsleben haben. Die
Mitarbeiterinnen sind als Teilzeitkräfte tätig.
In der Tagesstätte der Frauenhilfe finden Männer und Frauen Angebote, die ihnen einen
klaren Tagesablauf mit Förderungs- und Beschäftigungsstruktur und der Teilhabe am
Gemeinschaftsleben geben. Außerdem werden jeden Tag nach dem Mittagessen ein
gemeinsamer Spaziergang und einmal im Monat ein Ausflug unternommen.
Dazu haben die Frauen und Männer, die sich aktuell die Waage halten, in mehreren
Räumen die Wahl, einen Nähführerschein zu machen, zu kochen, sich mit Holzarbeiten
zu beschäftigen, an einer Musiktherapie teilzunehmen, ihr Gedächtnis am PC zu
trainieren oder eine ruhige Ecke zum Lesen zu nutzen. Wichtig dabei ist das
Miteinander, der Kontakt zu anderen und das Lernen von anderen. Die Tagesstätte an
der Bahnhofstraße 26 ist von Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9
bis 14 Uhr geöffnet. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.tagesstaettefrauenhilfe.de.
Individuelle und untereinander offene Angebote
Für das selbstverständliche Zusammenleben aller in einer Gesellschaft ist die
Anerkennung von Menschen mit Behinderungen als gleichberechtigte Bürgerinnen und
Bürger notwendig.
Leben wie alle anderen - das heißt gleichzeitig auch Leben mit dem individuellen
Unterstützungsbedarf. So folgt aus dem Wunsch nach „Wohnen“ ganz selbstverständlich
der Wunsch nach einem Bezugsrahmen, nach freudvollen Freizeit-Angeboten, nach
individuellen Förderungen, freundschaftlichen Kontakten und sinnhafter Beschäftigung.
All diese Angebote sind personenorientiert.
Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. bietet daher ambulantes und
stationäres Wohnen und Begleiten, wohnortnahe Kontakt-, Bildungs- und
Informationszentren sowie Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten im Märkischen
Kreis und im Ennepe Ruhrkreis an. Im Märkischen Kreis hat sie ein Verbundsystem
von ambulanten und stationären Einrichtungen aufgebaut, um Menschen mit
psychischen Erkrankungen und Behinderungen zu betreuen: Das Betreute Wohnen
Frauenhilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchtproblematik im
Märkischen Kreis, „Haus Wegwende“ – das Wohnheim für psychisch behinderte
Menschen in Werdohl und nun die Tagesstätte Frauenhilfe in Werdohl bilden diesen
Verbund. Gemeinsames Ziel ist es, Menschen mit psychischen Erkrankungen und
Behinderungen in eine außerklinische Lebenswelt hineinzuführen und zu begleiten.
Andacht
Liebe Frauenhilfe-Frauen!
Vor kurzer Zeit sagte mir eine Frau: „Ich mache immer mehr die Erfahrung, dass in unserer
Gesellschaft das Vertrauen zugrunde geht. Die Leute reden schlecht übereinander, helfen
nicht, wo Hilfe gebraucht wird.“ Viele machen negative Erfahrungen. Ihr Vertrauen wird
enttäuscht, und sie ziehen sich in sich zurück, haben kein Vertrauen mehr zu anderen.
Im AT hören wir von Jakob. Er hat seinem Zwillingsbruder Esau das Erstgeburtsrecht für
einen Teller Linsen abgekauft. Später erlistete er auch noch den Segen des Vaters. Sein
Bruder Esau war in seinem Vertrauen zu ihm enttäuscht. Er hasste Jakob dafür und wollte ihn
töten. Jakob floh.
Dass Vertrauen enttäuscht wird und Misstrauen gesät, kennen wir alle. Es gibt viele
Situationen, die in eine Vertrauenskrise führen können. Oft ist die Folge: Wir kapseln uns ab
und lassen die anderen lieber nicht mehr so nah an uns herankommen. Wir wollen ja nicht
wieder enttäuscht werden. Aber ohne Vertrauen können wir nicht leben. Ohne Vertrauen sind
wir allein.
Der Theologe Heinz Zahrnt hat gesagt: „Zum Wesen des Vertrauens gehört es, dass es seinen
Grund außerhalb unserer selbst hat und in uns allein dadurch zustande kommt, dass ein
anderer in mir Vertrauen hervorruft.“ Der andere ist Gott. Gott ruft in uns Vertrauen hervor.
Wo wir darauf reagieren mit Vertrauen zu ihm, da schaffen wir es auch wieder, anderen
Menschen Vertrauen entgegenzubrin-gen. Unsere Welt ist unvollkommen. Darum kann auch
unser Vertrauen anderen Menschen gegenüber enttäuscht werden. Aber Gott enttäuscht uns
nicht. Das ist sicher.
Überall, wo wir Menschen uns von Gott Vertrauen schenken lassen und dieses Vertrauen an
andere weitergeben, sind wir fähig, füreinander dazusein und uns gegenseitig zu helfen. Auch
wenn Vertrauen zu anderen Menschen manchmal enttäuscht wird, geben wir das Vertrauen
nicht auf. Gott macht uns Mut dazu. Und der Ausblick der Jakob- und Esaugeschichte auch.
Jakob und Esau haben ihr Gottvertrauen behalten. Und sie haben sich wieder versöhnt.
Vertrauen kann enttäuscht werden. Aber Vertrauen kann auch viel Frucht bringen. Wo wir das
in uns durch Gottes Kraft geschehen lassen, werden wir die Früchte sehen: Versöhnung,
Frieden, Anteilnahme, Liebe.
„Wo ein Mensch Vertrauen gibt, nicht nur an sich selber denkt, fällt ein Tropfen von dem
Regen, der aus Wüsten Gärten macht.“ Amen.
Ihre Dorothea Hüffmann, Pfarrerin und Synodalbeauftragte für die Frauenhilfe im
Kirchenkreis Minden