Haus & Grund Stuttgart Pressemitteilung Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein e.V. Gerokstraße 3 70188 Stuttgart Telefon: 0711/210 48-0 Telefax: 0711/210 48-68 [email protected] www.hausundgrund-stuttgart.de Unser Zeichen: Ansprechpartner: Durchwahl: Datum: Tag des Eigentums 2015: 2015: Hausbesitzer 1/kSa GF Wecker 0711/210 48-22 24.10.2015 wehren wehren sich gegen Reglementierung Vorsitzender Dr. Klaus Lang: „Wir sind maßlos enttäuscht von OB Kuhn“ Beim gut besuchten „Tag des Eigentums“ des Stuttgarter Haus- und Grundbesitzervereins am Samstag, 24. Oktober 2015 kamen mehr als 1.000 Immobilieneigentümer aus Stuttgart und den Vereinen in umliegenden Städten in die Liederhalle, um ein gemeinsames Signal an die aktuell eigentumsfeindliche Politik zu senden und sich über neueste Trends rund um Bauen und Wohnen zu informieren. Dr. Klaus Lang, Vorsitzender von Haus & Grund Stuttgart, dem mehr als 20.000 Mitglieder angehören, konnte in seiner Begrüßung, was die Vereinsarbeit und Mitgliederentwicklung anbelangt, viel Positives vermelden. Ganz anders sieht die Haubesitzerorganisation allerdings die politische Situation für die privaten Immobilieneigentümer an: „Der Wind für uns Eigentümer wird rauer“, so Dr. Klaus Lang, „deshalb ist es wichtig, dass wir Flagge zeigen und uns zum Eigentum als elementares Grundrecht bekennen.“ „Die grün-rote Landesregierung und der grüne Oberbürgermeister nehmen die privaten Immobilieneigentümer durch ein ganzes Maßnahmenbündel gezielt in die Zange“, kritisierte Dr. Lang. Im Einzelnen benannte er die Senkung der Kappungsgrenze und die Vorsitzender: Dr. Klaus Lang Geschäftsführer: Ulrich Wecker USt-IdNr.: DE147849711 Vereinsregister AG Stuttgart VR 2246 Mitglied der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Württemberg, Landesverband Württembergischer Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V. Bankverbindungen: BW-Bank (BLZ 600 501 01) Konto Nr. 2 102 449 Stuttgarter Volksbank (BLZ 600 901 00) Konto Nr. 213 591 006 Parkplätze beim Bürohaus Stadtbahn U15 sowie Bus Linie 42 bis Haltestelle "Heidehofstraße" Verlängerung der Kündigungssperrfrist bei Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen von drei auf fünf Jahre. Höchst umstritten sei auch die Regelung über die Mietpreisbremse, welche die Landesregierung mit Wirkung zum 1. November für 68 Städte verfügt habe. „Anstelle von Zwangsmaßnahmen fordern wir eine marktkonforme Reaktion“, so Dr. Lang. „Maßlos enttäuscht sind wir über den Salto des Oberbürgermeisters in Sachen Zweckentfremdungsverbot, das er im Gemeinderat in den nächsten Wochen beschließen lassen will“, so Lang. „Auch wenn wir nicht erwarten, dass sich die Stadt umgehend unserer Meinung anschließt, sollte es doch eine Selbstverständlichkeit sein, kritische Stimmen und abweichende Meinungen in wohnungspolitischen Fragen zumindest anzuhören und sich mit ihnen auseinanderzusetzen“. Stattdessen sei OB Kuhn mit dem Zweckentfremdungsverbot ohne vorherige Information, geschweige denn Anhörung, an die Öffentlichkeit gegangen, weshalb die Stuttgarter Hausbesitzerorganisation ihre Mitwirkung im städtischen „Bündnis für Wohnen“ derzeit ruhen lasse, da man nicht als Feigenblatt für Kuhn herhalten wolle. Die Nachfrage nach Wohnraum werde in den nächsten Jahren höher sein als ursprünglich erwartet, konstatierte der Hauptgeschäftsführer von Haus & Grund Deutschland, Dr. Kai H. Warnecke. Damit die erforderlichen Wohnungen gebaut werden können, forderte er zügige Veränderungen in der Wohnungspolitik und nannte in diesem Zusammenhang die Erhöhung der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten, die Senkung der Grunderwerbsteuer, verstärkte Ausweisung von Bauland, eine Lockerung der energetischen Anforderungen an neue und bestehende Gebäude, mehr Wohnraum in den Innenstädten durch baurechtliche Erleichterungen und die Abschaffung der Mietpreisbremse. In Hinblick auf die Flüchtlingssituation sagte Warnecke: „Vielerorts sind die privaten Vermieter den Aufrufen der Vereine gefolgt und bieten den Kommunen Wohnungen für die Flüchtlingsunterbringung an.“ Vor dem Hintergrund dieser erfolgreichen Zusammenarbeit seien Forderungen nach Enteignung von Immobilieneigentümern kontraproduktiv. „Solche Parolen werden das positive Engagement der Bürger nicht fördern, sondern das Gegenteil bewirken“. Der frühere Richter am Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Udo Di Fabio begeisterte die Anwesenden mit seinem Vortrag: „Das Recht auf Eigentum in der Defensive – was sagt das Verfassungsrecht?“ Für die bürgerliche Gesellschaft sei Eigentum ein zentrales Freiheitsrecht. Dass jeder verantwortlich von seiner Freiheit Gebrauch machen müsse und jedes Recht auch eine Verpflichtung bedeute, sei eine Selbstverständlichkeit. Dem Staat komme die Aufgabe zu, Marktrationalität und Marktfreiheit zu garantieren. Hierbei gebe es immer wieder die Tendenz, dass die soziale Marktwirtschaft durch ordnungspolitische Maßnahmen in eine gelenkte Marktwirtschaft übergeht. Ein Beispiel für einen solchen „ordnungspolitischen Sündenfall“ sei der staatliche Eingriff in die Preisbildung bei der Regulierung der Mietpreise. „Wenn Marktrationalität außer Kraft gesetzt wird, fällt das dem Staat auch als Lenkungsinstanz auf die Füße“, warnte Di Fabio und betonte, dass solche Eingriffe einer gesteigerten verfassungsrechtlichen Kontrolle unterliegen und allenfalls vorübergehend möglich sein dürfen. Auch bezahlbarer Wohnraum können nicht einfach verordnet werden. „Mit bürokratischen Regeln würgt man die Privatinitiative Stück für Stück ab und je mehr reguliert wird, desto mehr verliert der Staat an Freiheit und Wohlstand“, warnte er. „Privateigentümer müssen ermutigt und nicht eingegrenzt werden.“ Der frühere Verfassungsrichter ermutigte die Immobilienbesitzer abschließend: „Weil Sie Eigentümer sind, fördern Sie das Gemeinwohl. Lassen Sie sich nicht in die Defensive drängen!“ gez. GF Wecker Stuttgart, 24. 10. 2015 Haus & Grund Stuttgart in Kürze: Haus & Grund Stuttgart in Kürze: Der 1902 gegründete Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein vertritt mit Nachdruck die Interessen privater Haus- und Wohnungseigentümer, Vermieter und künftig Kauf- und Bauwilliger gegenüber der Stadtverwaltung, dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit. Haus & Grund ist wirtschaftlich und politisch völlig unabhängig. Die über 20.000 Mitglieder sind Eigennutzer oder Vermieter und verfügen über rund 100.000 Immobilieneinheiten, davon 70.000 in der Landeshauptstadt. Die 40 Mitarbeiter starke Geschäftsstelle in der Gerokstr. 3 erbringt für die Mitglieder telefonische und persönliche Rechtsberatung, steuerliche, bautechnische und energetische Beratung sowie weitere Dienst- und Beratungsleistungen rund um die Immobilie. Der zum Verein gehörende Verlag für Hausbesitzer GmbH publiziert die monatlich erscheinende Fachzeitschrift Haus & Grund Württemberg mit einer Abonnement-Auflage von 100.000 Exemplaren. Mit einer weiteren Tochtergesellschaft wird Mitgliedern, aber auch Außenstehenden, die Miets- oder WEG-Verwaltung ihrer Objekte sowie Betriebskostenabrechnungen angeboten. Die Verwaltungs- GmbH bewirtschaftet derzeit rund 4.000 Einheiten. Vereinsvorsitzender ist Dr. Klaus Lang, ehemaliger Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Geschäftsführer ist Ulrich Wecker.
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