CARMINA BURANA von Carl Orff – Konzertante Aufführung

DRAMATURGEN DES STAATSTHEATERS MAINZ ERLÄUTERN
CARMINA BURANA von Carl Orff – Konzertante Aufführung
BESETZUNG
Musikalische Leitung: Samuel Hogarth
Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
Kinderchor: Karsten Storck
Dramaturgie: Lars Gebhardt
Sopran: Marie-Christine Haase
Countertenor: Alin Deleanu
Bariton: Brett Carter
Opern- und Extrachor des Staatstheater Mainz
Nachwuchssängerinnen und Nachwuchssänger des Mädchenchores am Dom und St. Quintin und
des Mainzer Domchores
Philharmonisches Staatsorchester Mainz
EINFÜHRUNG
„O Fortuna, velut luna, statu variabilis“ – „Stetig wechselnd wie der Mond ist auch das Schicksal“.
Den Anfang kennt jeder, aber wie geht es eigentlich weiter? Carl Orffs „profane Gesänge“, die er
Mitte der 1930er Jahre nach gerade erst entdeckten Texten aus dem Kloster Benediktbeuern
komponierte, gehören wohl zu den populärsten klassischen Kompositionen. Fortuna und ihr
Schicksalsrad, das denjenigen, der gerade noch ganz oben ist, im nächsten Moment nach unten
stürzt, stehen am Anfang und am Ende von Carl Orffs wohl bekanntestem Werk. Der machtvolle
Chorsatz bringt mit aller Wucht und Klarheit die Unausweichlichkeit des Schicksals zu Gehör.
Dazwischen aber wird dem Frühling und der Jugend gehuldigt, in der Taverne gespielt, gezecht
und ein gebratener Schwan besungen und am „Liebeshof“ der mittelalterlichen Minne gehuldigt.
Mit großem Chor, drei Solisten und einem Orchester inklusive zweier Flügel und großem
Schlagwerkapparat schafft Orff eine farbenreiche, sinnliche Partitur. Es gibt die typischen
Orffschen rhythmusbetonten Nummern, aber auch eindringliche, zutiefst verinnerlichte Momente
des Nachdenkens. In Mainz werden in dieser konzertanten Aufführung das Philharmonische
Staatsorchester, der Opern- und Extrachor, Nachwuchssängerinnen und Nachwuchssänger des
Domchores sowie Sopranistin Marie-Christine Haase, Countertenor Alin Deleanu und Bariton Brett
Carter unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Samuel Hogarth das Orffsche
Welttheater zum Klingen bringen.
Dirigent Samuel Hogarth über das Stück: „Carmina Burana ist ein hedonistisches Werk, wo Wein,
Weib und Gesang gefeiert werden, und es ist für mich die erste Aufgabe, dem Zuhörer diese
bacchantischen Atmosphäre zu vermitteln. Es handelt sich ja nicht um ein frommes Oratorium, wo
der Chor ein Evangelium von Gerechtigkeit predigen soll! Man muss sich auf die Freude, die
Hemmungslosigkeit und nicht zuletzt den Witz der Dichter einlassen – und bei unserer
ungewöhnlichen Spielsituation im Theater, wo der Chor und die Solisten richtig im Mittelpunkt
stehen, haben wir eine besondere Gelegenheit, das Theatrale in diesem Stück zur Geltung zu
bringen.“
Lars Gebhardt
Staatstheater Mainz
November 2015