WIRTSCHAFT ............................................................................................................................................................................................................................................................................................ Spitze mit Frau ��� ����� ����������� ������� Mit Grit Fugmann rückt erstmals eine Frau in den Vorstand der Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen auf, wenn der bisherige Chef Georg Fink am 31. Mai 2016 ausscheidet. Die Sächsin hat das Bewerbungsverfahren gewonnen. Und sie profitiert davon, dass die Fusion geplatzt ist. www.warum-muth.de 0 88 24 / 21 90 43 VON PETER REINBOLD Garmisch-Partenkirchen – Die Fußstapfen, in die sie tritt, sind groß. Grit Fugmann nimmt den Platz von Georg Fink ein, aber nicht dessen Stelle. Die 44-Jährige rückt zwar in den Vorstand der Kreissparkasse GarmischPartenkirchen auf, Finks Posten als Vorstandsvorsitzender des Geldhauses übernimmt ab 1. Juni jedoch das derzeitige Vorstandsmitglied Peter Lingg. Fink (63), der die Kreissparkasse viele Jahre erfolgreich geführt hat, scheidet am 31. Mai 2016 auf eigenem Wunsch aus. Er hat den Verwaltungsrat gebeten, seinen auslaufenden Fünf-JahresVertrag nicht zu verlängern. Das Bewerbungsverfahren – fünf Kandidaten waren in die engere Auswahl gekommen – hatte Fugmann, so war zu hören, überlegen gewonnen. Sehr zur Freude von Landrat Anton Speer (Freie Wähler), gleichzeitig Chef des Verwaltungsrats. „Ich glaube, dass wir mit Frau Fugmann eine glückliche Hand hatten. Sie ist die richtige Person am richtigen Ort.“ Fast hätte Fug- Führen ab dem 1. Juni 2016 gemeinsam die Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen: Grit Fugmann und Peter Lingg. mann allerdings nicht ihr Büro in der Vorstandsetage, die sich im dritten Stock der Sparkassen-Zentrale an der Bahnhofstraße befindet, bezogen. Fast wären sie und damit ihr neuer Job der geplanten Fusion der Kreissparkasse mit den Vereinigten Sparkassen Weilheim und der Kreissparkasse Schongau zum Opfer gefallen. Nachdem der Zusammenschluss der drei Finanzinstitute vor fast vier Wochen gescheitert ist, kommt ihr Vertrag, den auch der Kreistag abgesegnet hat, zum Tragen. Als „aufregende Zeit“ beschreibt sie die Hängepartie. Dass alles gut in ihrem Sinne ausgegangen ist, nennt sie „ein vorzeitiges Seltsame Diskussion im Kreistag Krüns Bürgermeister Thomas Schwarzenberger gehört sicher nicht zu den Typen, die sich über Vorschriften kaltschnäuzig hinwegsetzen. Umso mehr hat sein Vorstoß in der Kreistagssitzung verwundert. Da sprach der CSU-Mann nämlich die gescheiterte Sparkassenfusion an. Obwohl die Sparkassen-Themen grundsätzlich, wie Landrat Anton Speer (Freie Wähler) einwarf, nichtöffentlich zu behandeln seien. Entsprechend schnell war die Diskussion beendet. Zuvor schaffte es Schwarzenberger aber noch, den Verwaltungsrat der hiesigen Kreissparkasse für die Ablehnung der Fusion mit den Instituten in Weilheim und Schongau zu loben. „Das war zum jetzigen Zeitpunkt der richtige Weg.“ Dennoch bleiben für den Krüner Rathaus-Chef Fragen offen, er wünsche sich mehr Informationen. Warum Herbert Stöckl (ÖDP) daraufhin, anscheinend wutentbrannt, den Raum verließ und dabei die Tür laut zuwarf, schien einige im Gremium zu wundern. Es war kurz mucksmäuschenstill. Dann ergriff Stöckls Fraktionskollege Rolf Beuting noch kurz das Wort, der den geplatzten Deal „sehr bedauert“. Damit sei die Sparkasse für nah künftige Verhandlungen nur eines: geschwächt worden. SEHR Weihnachtsgeschenk“. Mit dem Haus und den Mitarbeitern hat sich die Sächsin, die zuletzt als Marktbereichsleiterin Firmenkunden bei der Sparkasse Meißen (2,5 Milliarden Euro Bilanzsumme, 440 Mitarbeiter) sich ihre Sporen für höhere Aufgaben verdient hatte, in der vergangenen Woche vertraut gemacht. Fink und Lingg stellten sie der Führungsebene vor, anschließend nahm sie an der Sparkassen-Weinachtsfeier in der Bayernhalle teil, wo die zukünftige Co-Chefin den Mitarbeitern präsentiert wurde. Mit Land und Leuten hat sich Fugmann bereits vertraut gemacht. Während des Bewer- bungsverfahrens verbrachte sie eine Woche mit ihrem Mann in der Region. Und auch sonst kennt sie sich in der Gegend zwischen Mittenwald und Spatzenhausen aus. „Mit ihrer Detailkenntnissen hat sie uns positiv überrascht“, sagt Speer. Ihre neue Tätigkeit tritt sie zwar erst in einem halben Jahr an, jedoch wird sie in dieser Zeit immer wieder mal Lingg zufolge „punktuell in Garmisch-Partenkirchen sein“. Schon für Januar 2016 haben Fink und Lingg eine Klausur zusammen mit Fugmann geplant, um Pflöcke einzuschlagen. Fink wird bis zum letzten Arbeitstag die Geschicke der Sparkasse leiten. „Auf seine Erfahrung können wir nicht verzichten“, sagt Speer. Neue Besen kehren gut, wird allgemein behauptet. In einer Zeit, in der die Finanzwelt, Banken und Sparkassen vor großen Herausforderungen stehen, ist allerdings auch Kontinuität gefragt – für Kunden und Beschäftigte. „Mir ist wichtig, dass die Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen auf stabilen Füßen stehen bleibt und dass die Mitarbeiter wissen, dass wir alle in einem Boot sitzen“, sagt Fugmann, die 2012 den Abschluss zur diplomierten Sparkassenbetriebswirtin in der Akademie in Bonn als eine der Jahrgangsbesten abschloss.
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