Materialmappe zur Inszenierung Alice im Wunderland frei nach Lewis Carroll Fassung und Regie Susanne Zaun Uraufführung 20. November 2015 2 Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Theaterfreunde, das Jahr 2015 bringt ein Jubiläum eines weltbekannten, kleinen Mädchens mit sich: 150 Jahre ALICE IM WUNDERLAND - wir haben dieses prominente Jahr zum Anlass genommen, das eigenartige Nonsense-Wunder-Werk auf die Bühne zu bringen. Die vorliegende Materialsammlung soll Ihnen einen kleinen Einblick in die neue Produktion des Schlosstheaters geben und gleichzeitig helfen, Ihre Schüler auf den Theaterbesuch vorzubereiten. Neben knappen Hintergrundinformationen zu Autor und Werk und unserem Inszenierungskonzept möchten wir Ihnen vor allem eine kleine Sammlung an theaterpädagogischen Spielimpulsen mit auf den Weg geben, mit denen Sie bestimmte Themenkomplexe der Inszenierung mit Ihren Schülern praktisch erspielen können. Wie viel Sie davon verwenden möchten, steht Ihnen selbstverständlich frei, die Übungen sollen lediglich als Anregung dienen. ALICE IM WUNDERLAND ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet (Dauer des Stückes ca. 60 Minuten ohne Pause). Aufführungsort ist die Festivalhalle / Filder Straße 144. Gerne komme ich auf Anfrage zu einer zusätzlichen Vor- und/ oder Nachbereitung des Stückes auch zu Ihnen in die Schule / Einrichtung und halte dort einen theaterpraktischen Workshop ab. Bei Fragen können Sie sich gerne an mich wenden. Viel Spaß und einen anregenden Theaterbesuch! Maria Filimonov Theaterpädagogin Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 3 Inhalt Lewis Carroll 4 Alice im Wunderland – Inhalt der Originalfassung 5 Alice hinter den Spiegeln – Inhalt der Originalfassung 6 Zum Inhalt der Stückfassung 8 Theaterpädagogische Anregungen 10 Kleiner `Knigge´ für den Theaterbesuch 19 ALICE IM WUNDERLAND MIT Pola Jane O´Mara | Patrick Dollas INSZENIERUNG Susanne Zaun THEATERPÄDAGOGIK Maria Filimonov SOUNDDESIGN Bernhard La Dous AUSSTATTUNG UND KOSTÜME Mamoru Iriguchi REGIEASSISTENZ UND VIDEOTECHNIK Björn Nynhuis PREMIERE 20. November | 10 Uhr | Festivalhalle Empfohlen ab 6 Jahren Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 4 Lewis Carroll Charles Lutwidge Dodgson, mehr bekannt unter seinem Künstlernamen Lewis Carroll wurde am 27. Januar 1832 als Sohn eines Pfarrers in Daresbury geboren. Mit 12 Jahren setzte er seine Schullaufbahn an einer Privatschule fort, an der er sich besonders durch seine Begabung für Mathematik auszeichnete. Schon früh erlitt Carroll jedoch zwei Gebrechen: Er stotterte und erkrankte am rechten Ohr, so dass er letztlich auf dieser Seite sogar den Hörsinn verlor. Diese Beeinträchtigungen hinderten ihn nicht daran, einen regen Austausch zu anderen Mitmenschen zu pflegen und sich nicht vor der Außenwelt abzuschotten. 1850 belegte er am Christ Church College in Oxford die Fächer Mathematik, Theologie und klassische Literatur. 1855 wurde er Tutor am selbigen College. Sechs Jahre später empfing er die Weihe zum Diakon. Das Wirken als Priester wurde ihm jedoch wegen seines Stotterns verwehrt. Unter seinem Pseudonym Lewis Carroll hatte er bereits einige Gedichte veröffentlicht, doch erst die besondere Freundschaft zu der zehnjährigen Alice Pleasence Liddel veranlasste ihn, eine Geschichte zu erzählen, die ihn weltberühmt machte: „Alice´s Adventures in Wonderland“ („Alice im Wunderland“) entstand während einer Bootsfahrt auf der Themse. Während eines Ausflugs mit der befreundeten Familie Liddell erzählte er dem Mädchen die Geschichte von Alice - die Namensgeberin Alice Pleasence Liddel bat ihn, die Geschichte aufzuschreiben. 1865, drei Jahre nach Entstehen der ersten Fassung, wurde das stark erweiterte Manuskript veröffentlicht, zusätzlich versehen mit Illustrationen des namhaften Illustrators John Tenniel. Zu seinen begeisterten prominenten Lesern zählten unter anderem der junge Oscar Wilde und Königin Victoria. 1871 erschien die Fortsetzung „Through the Looking-Glass, And what Alice found there“ („Alice hinter den Spiegeln“), in der seine Muse, Alice Pleasence Liddel, erneut die Hauptrolle spielt. Weitere Hauptwerke sind „The Hunting of the Snark“ (1876), „Sylvie and Bruno“ (1889) und „Sylvie and Bruno concluded“ (1893). Neben seiner schriftstellerischen Arbeit verfasste Carroll Werke zur Mathematik; darüber hinaus interessierte er sich zeitlebens für die Fotografie: Etwa 3000 Fotos entstanden, von denen rund ein Drittel erhalten geblieben sind, die in verschiedenen Büchern veröffentlicht wurden („The photography of Lewis Carroll, San Francisco Museum of Modern Art, Yale University Press, New Haven and London 2002“). Am 14. Januar 1898 starb Carroll in Guildford. Seine für die damalige Entstehungszeit ungewöhnliche Erzählweise war bahnbrechend für nachfolgende Generationen und ließ ihn zu einem der Vorbilder der Surrealisten werden. Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 5 Auch in der Film-,Theater- und Musikwelt gaben Aspekte von Alice im Wunderland, wie z.B. die Identitätssuche, bis heute immer wieder Anstöße für zahlreiche Adaptionen. Alice im Wunderland – Inhalt der Originalfassung Während Alices große Schwester ihr aus einem Buch vorliest, schweifen ihre Gedanken immer wieder ab. Ihr Blick fällt plötzlich auf ein kleines, weißes Kaninchen mit einer Taschenuhr. Es ruft fortwährend, es komme zu spät. Alice folgt dem Kaninchen in seinen Bau und fällt im Nu in unermessliche Tiefen. Sie findet einen Schlüssel, der zu einer kleinen Tür gehört, allerdings ist das Mädchen zu groß, um durch diese Tür zu gelangen. Sie findet ein kleines Fläschchen auf dem „Trink mich!“ steht. Der Trank macht sie kleiner, doch die Tür ist wieder zugefallen. Sie muss noch ein paar Mal wachsen und wieder schrumpfen, bis sie endlich die richtige Größe gefunden hat, um Eingang durch die Tür zu finden. Und schon beginnt ihre Reise durch das Wunderland, was voller Absurditäten ist. Sie gelangt zum Haus des weißen Kaninchens, nimmt dort eine Kleinigkeit zu sich und wächst plötzlich so stark, dass das Kaninchen nicht mehr Platz in seinem eigenen Haus findet, als es zurückkommt. Alice gelingt es wieder ein wenig zu schrumpfen; sie flieht kurz darauf in den Wald, wo sie auf eine Raupe trifft, die ihr trotz allen merkwürdigen Verhaltens hilft, wieder ihre normale Größe zu erreichen. Auf ihrem weiteren Weg begegnet sie einer Herzogin und einer „Grinsekatze“, die ihr rät, sich zur Teeparty des „Märzhasen“ und „Hutmachers“ zu begeben. Auf der Teeparty fühlt Alice sich allerdings nicht sonderlich wohl und macht sich weiter auf den Weg. Nach einigen Umwegen gelangt sie zur Herzkönigin und zum Herzkönig. Die eigenwillige Herzkönigin pflegt merkwürdige Gebräuche: Sie schlägt gerne anderen den Kopf ab und spielt Croquet mit Tieren, wobei ihr als Schläger ein Flamingo dient und als Kugel ein zusammengerollter Igel. Alice wird von der Herzkönigin aufgefordert, mit ihr und ihrem Hofstaat, die alle die Gestalt von Spielkarten besitzen, ihre Form von Croquet zu spielen. Am Ende des Turniers verurteilt die unberechenbare Herzkönigin alle zum Tode - bis auf Alice. Der Herzkönig begnadigt jedoch alle wieder und die Herzkönigin kann ihr Spiel nicht mehr fortsetzen. Nach dem Turnier führt die Herzkönigin Alice zu einem Greif, dem sie befiehlt, Alice zum Schildkrötensupperich, einem Mischwesen aus Kalb und Schildkröte, zu bringen: Er soll ihr seine Lebensgeschichte erzählen. Der Schildkrötensupperich trägt Alice und dem Greif gerade ein Lied vor, als es von weitem erschallt: „Die Verhandlung beginnt!“. Der Greif begleitet Alice zurück zum Schloss. Dort angekommen, gerät sie in eine lebhafte Gerichtsverhandlung, in der ein Herzbube beschuldigt wird, Törtchen der Herzkönigin gestohlen zu haben. Im Gerichtssaal trifft Alice auf alle Wesen, die ihr im Wunderland begegnet sind, unter anderem den Hutmacher, der Zeuge sein soll, genauso wie sie. Doch Alice wächst während der Verhandlung wieder so sehr, dass sie Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 6 für ein gewaltiges Durcheinander sorgt und plötzlich neben ihrer Schwester aufwacht. Alice hinter den Spiegeln – Inhalt der Originalfassung An einem tristen Novembertag spielt Alice mit ihrer Katze Dinah und deren zwei Kätzchen, einem schwarzen und einem weißen, vor dem Kamin ihrer Familie. Sie sinnt darüber nach, wie es wohl auf der anderen Seite des Spiegels über dem Kamin aussehen würde. Als sie nachschaut, bemerkt sie, dass es auf der anderen Seite tatsächlich eine Art Parallelwelt gibt: Alle möglichen Gegenstände ihres Hauses sind dort lebendig, selbst die Schachfiguren. Sie findet dort auch ein Buch des „Jabberwocky“, was in Spiegelschrift verfasst ist. Sie macht sich auf den Weg, ihr eigenes Haus zu erkunden und gelangt in den Garten. Im Garten, der von sprechenden Blumen besiedelt ist und aussieht wie ein einziges Schachbrett-Muster, trifft sie auf die Schwarze Königin. Alice möchte sich am Schachspiel beteiligen und bekommt von der Schwarzen Königin die Figur der Weißen Königinbäuerin zugeteilt. Sie startet im Feld Zwei - wenn sie das Achte Feld erreicht, wird sie zur Königin gekrönt, verspricht ihr die Schwarze Königin. Diese begleitet sie noch ein Stück durch den Wald: sie rennt mit Alice, gleichzeitig scheint sie sich jedoch nicht von der Stelle zu bewegen. Nach einer Weile zieht die Königin alleine weiter und Alice bereitet ihren ersten Schachzug vor. Sie begegnet einer Reihe imposanter Insekten und fliegenden Elefanten, die Honig sammeln. Als sie den ersten von sechs Bächen überquert, befindet sie sich plötzlich in einem Zug. Dort trifft sie erneut auf außergewöhnliche Insekten und Menschen. Der Zug bringt sie vom Dritten in das Vierte Feld. Alice findet sich plötzlich unter einem Baum wieder, wo ihr eine Mücke Luft zu fächelt. Als nächstes begegnet Alice den Zwillingen „Zwiddeldum und Zwiddeldei“. Sie fragt sie nach dem Weg, doch die beiden gehen auf ihre Frage gar nicht ein, sondern rezitieren stattdessen ein ellenlanges Gedicht. Alice vernimmt ein lautes Schnarchen aus der Ferne: Es stellt sich heraus, dass es der Schwarze König ist. Zwiddeldum und Zwiddeldei wollen ihr erklären, dass sie nur in seinem Traum existiere, so bald er aufwache, würde sie, wie ein Traum, verschwinden. Während die Zwillinge sich immer wieder in gegenseitige Wortgefechte verwickeln und plötzlich von einer Krähe verjagt werden, rennt Alice weiter in den Wald, wo sie einen weißen Schal findet. Sie stellt fest, dass der weiße Schal der Weißen Königin gehört. Wie eigentlich alle Bewohner des Wunderlandes, scheint auch sie etwas verwirrt zu sein, denn sie murmelt ständig das Wort „Butterbrot“ vor sich hin - gleichzeitig kann sie in die Zukunft sehen. Die Weiße Königin überquert mit Alice erneut einen kleinen Bach, um so ins Fünfte Feld zu gelangen. Sie befinden sich plötzlich in einem kleinen Laden, wo die Königin die Gestalt eines sprechenden Schafes annimmt. Darauf verwandelt sich der Laden in ein Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 7 Ruderboot, sie bekommt die Anordnung, das Ruderblatt flach zu halten, um keinen Krebs zu fangen. Das Boot wandelt sich wieder in den Laden, Alice kauft ein Ei, bekommt es aber nicht zu fassen. Während sie das Ei fangen will, überquert sie erneut einen Bach und erreicht so das Sechste Feld. Das Ei, das Alice im Laden nur schwer zu fassen bekam, verwandelt sich unterwegs immer mehr, bis es die Gestalt von „Goggelmoggel“ („Humpty Dumpty“) erlangt. Sie möchte von Humpty Dumpty das Gedicht des „Jabberwocky“ erklärt bekommen. Sie unterhalten sich auch über Alices Alter und Humpty Dumptys Krawatte, welche Alice aus Versehen für einen Gürtel hält – Humpty Dumpty erzählt ihr, dass er sie zum Nichtgeburtstag von der Weißen Königin und dem Weißen König erhielt. Als Alice weiterziehen möchte, vernimmt sie ein lautes Getöse: Es sind Soldaten, die vorbeimarschieren. Sie entdeckt den Weißen König und seine Boten „Hasa und Hutma“ (Anspielungen auf den Hutmacher und Märzhasen im ersten Band). Die Boten berichten, dass der Löwe und das Einhorn um die Krone des Weißen Königs kämpfen. Alice verlässt den Kampf und zieht, erneut über einen Bach springend, ins Siebte Feld. Im Siebten Feld angelangt, ist sie zunächst allein, bis ein Schwarzer Ritter auftaucht, der sie gefangen nehmen will. Doch ehe es dazu kommen kann, eilt ihr ein Weißer Ritter zur Hilfe. Er geleitet Alice durch den Wald, wobei er unterwegs immer wieder von seinem Pferd fällt. Der Weiße Ritter trägt ihr ein selbst komponiertes Lied vor. Am Bach vor dem Achten Feld verabschieden sie sich. Als Alice den Bach überquert und im Achten Feld landet, befindet sich auf ihrem Kopf bereits die versprochene Krone. Im Folgenden muss sie nun beweisen, dass sie sich tatsächlich zur Königin eignet. Die Schwarze und Weiße Königin prüfen sie mit verschiedenen Rätselfragen und dem ABC. Zu Ehren von Alices Krönung findet eine Feier statt, die ähnlich der Gerichtsverhandlung im ersten Buch, in ein Chaos ausufert: Alice langt nach der Schwarzen Königin, schüttelt sie und macht sie für all das Durcheinander verantwortlich. Sie schüttelt die Königin immer weiter, bis sie langsam ihre Form verändert: Plötzlich ist diese das kleine, schwarze Kätzchen. Alice erwacht in ihrem Sessel und fragt sich, wessen Traum sie nun gerade durchlebt hat, ihren oder den des Schwarzen Königs. Das Buch endet mit einem Epilog, in dem das Leben mit einem einzigen Traum verglichen wird. Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 8 Zum Inhalt der Stückfassung Das Original bietet eine Fülle an absurden Begegnungen zwischen der kleinen, forschen Alice und den skurrilen Bewohnern des Wunderlandes. In der Fassung von Susanne Zaun konzentrieren sich die Begegnungen hauptsächlich auf Alice und ihre eigenen, unterschiedlichen Stimmen, mit denen sie selten im Einklang ist. Wenn Alice wieder einmal alleine ist und Langeweile verspürt, kennt sie nichts Besseres, als sich z.B. mit sich selbst zu streiten. Mit in den Dialog mischt sich manchmal noch eine dritte Instanz, die Erzählerin aus dem Off, die fast wie eine „Über-Alice“ fungiert. Alice legt gerne selber die „Spielregeln“ fest und möchte bestimmen, wo es lang geht. Dabei stößt sie allerdings immer wieder auf andere Kreaturen, die ihre eigenen Gewohnheiten und Ansichten auf den Kopf stellen. Dazu gehören die eigensinnige Raupe, der verrückte Hutmacher, die Grinsekatze, Humpty Dumpty, die Zwillinge Zwiebeldum und Zwiebeldei sowie die Herzkönigin, von der alle immer sprechen, die jedoch nie in Erscheinung tritt, sie erscheint nur auditiv - so wie viele Dialoge im Stück zwischendurch ausschließlich aus dem Off wahrgenommen werden, ähnlich einem animierten Hörspiel. In diesem Jahr hat Susanne Zaun mit Bühnenbildner Mamoru Iriguchi ein besonderes Bühnenbild zusammengestellt. Neben die zwei Schauspielern, die fortwährend mal in die zwei Ichs von Alice oder aber in die Rollen der Wunderland-Bewohner schlüpfen, tritt eine dritte, wichtige Instanz hinzu: Abwechslungsreiche Projektionen machen es möglich, dass Alice z.B auch in den Dialog mit ihrem eigenen Spiegelbild treten kann. Die Momente des Größer-und-Kleiner-Werdens während Alices Reise werden durch geschickte Animationen auf der Leinwand im Hintergrund unterstützt. Was bei allen Errungenschaften des digitalen Zeitalters mit Flat-Screens und 3D-Kino möglich ist, wird hier auf andere Weise ausgekostet: Gegenstände aus der Projektionsfläche können gelegentlich greifbar werden (beispielsweise die „Trink mich!“-Flasche), durchbrechen also somit „die vierte Wand“. Unsere Inszenierung konzentriert sich weitestgehend auf eine Kernaussage aus dem Original: „Du bist ich und ich bin alle anderen!“ Diese Spielregel, mit der Alice lebt, wird gleich zu Beginn des Stückes etabliert, um den Fortgang der weiteren Szenen zu erschließen. Hierdurch erscheint es auch legitim, Alice von einer Frau sowie einem Mann spielen zu lassen. Aus diesem Grund treten die beiden Alices zu Beginn auch gleichzeitig auf die Bühne: „Wer bin ich, wer bist du?“ Diese Frage stellt sich Alice und diese Frage wird ihr auch immer wieder von den verschiedenen Figuren gestellt, die ihr im Verlauf des Stückes begegnen. Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 9 Ein Hauptgrund, warum „Alice im Wunderland“ bis heute nicht an Bedeutung verloren hat, ist wohl der erfrischende Nonsense-Charakter, in dem alles und nichts möglich ist. Es gibt im Grunde kein Richtig und Falsch. Zwar treten ständig neue Regeln auf, die jedoch nie lange Bestand haben, da sie oft sogar von den Erfindern selbst um- oder abgeändert werden. In unserer schnelllebigen Zeit, in der es häufig für alles eine Erklärung geben muss, insbesondere für Kinder, ist es ein Privileg, sich manchmal einfach auch wieder auf ein „kleines Wundern“ einzulassen. Man könnte, schaut man nur auf den Inhalt von „Alice im Wunderland“, auch von einem Kaleidoskop sprechen, nichts ist festgelegt oder vorhersehbar, die einzelnen Geschichten können jeden Moment eine andere Form annehmen. Der kostbaren Freiheit des Seins Raum zu geben, in der eine Um-Mischung des Gewohnten stattfinden kann und somit auch eine Änderung der eigenen Sichtweisen stattfindet, ist ein Grundanliegen des Theaters – in „Alice im Wunderland“ bietet sich diese Gelegenheit mehr denn anderswo. In Susanne Zauns Inszenierung werden Figuren aus dem ersten und zweiten Buch zusammengeführt und teilweise namentlich abgeändert (Zwiddeldumm und Zwiddeldei = Zwiebeldumm und Zwiebeldei, Grinsekatze = Kicherkatze). In der Inszenierung des Schlosstheaters wird die bekannte Figur des Hasen, der keine Zeit hat, von Alice mitverkörpert (Hasenohren). Diese Entscheidung der Zusammenlegung beider Charaktere soll helfen, die Idee zu bestärken, dass Alice die Fähigkeit besitzt, alle Figuren in ihrem Kopf entstehen zu lassen. Aus dem zweiten Buch fließen als Motive hauptsächlich die des Spiegels und der Frage nach dem Davor und Dahinter ein. Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 10 Theaterpädagogische Anregungen Szenenfoto mit Pola Jane O´Mara und Patrick Dollas > Vorbereitung/Nachbereitung Als kleiner Tipp vorweg: Starten und beenden Sie Ihre Übungseinheiten in einem Kreis, in dem sich alle Kinder an den Händen fassen. Dann beginnt eine Person mit einem „Händedruck-Morsezeichen“, das ohne Absprache entweder nach links oder rechts weitergegeben wird. Wenn der Händedruck bei der Person, die ihn losgeschickt hat, wieder angekommen ist, ruft sie „Angekommen!“. Steigerung: Das Gleiche mit geschlossenen Augen. Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 11 „Die Herzkönigin sagt...!“ • Vor Beginn werden folgende Codes festgelegt: „Laufen“ = Auf den Boden setzen; „Stopp!“ = In die Luft springen; „Kopf ab!“ = In der Bewegung einfrieren; „Setzen!“ = rechte Hand an linkes Ohr legen. Alle laufen durch den Raum. Wenn der Spielleiter z.B. sagt: „Die Herzkönigin sagt...Laufen!“ muss die zuvor verabredete konträre Bewegung ausgeführt werden. Gewonnen hat, wer am längsten den Spielanweisungen der Herzkönigin folgen kann, ohne durcheinander zu kommen. Wer eine falsche Bewegung macht, scheidet aus. Konzentration fördern gleichzeitig mit der Umdeutung von festgelegten Konnotationen spielen. „Tun wir doch so, als ob!“ • Alle laufen durch den Raum. Der Spielleiter sagt, genauso wie es Alice im Stück gerne zu sagen pflegt: “Tun wir doch so, als wenn es Zuckerwatte schneien würde!“ (den Beispielen sind keine Grenzen gesetzt, aber es ist am reizvollsten, mit Kontrasten zu arbeiten). Alle Ideen der Alice-Spielleiter, werden szenisch während des Raumlaufes umgesetzt. Stärkt spielerisch die Imaginationskraft und bringt die Gruppe durch die gemeinsam durchwanderten Phantasiewelten in einen gleichen Rhythmus. Spiegelübung • Zwei Reihen stehen sich möglichst weit voneinander entfernt gegenüber. Jeder hat ein Gegenüber. Es wird festgelegt, welche Reihe zuerst Spiegel ist und welche Alice vor dem Spiegel. Die Alices führen langsame Bewegungen aus, die der „Spiegel“ so genau wie möglich synchron spiegeln muss. Hier wird spielerisch ein Motiv nachempfunden, das auch in der Inszenierung immer wieder von Bedeutung ist: Im Spiegel jemand anderes erkennen, der aber das Gleiche wie man selbst macht. „Was kommt als nächstes?“ • Diese Frage stellt sich Alice immer wieder. Die folgende Übung lädt dazu ein, mit allen gemeinsam ein Wunderland entstehen zu lassen. Eine Person stellt sich vor die Gruppe und fragt: „Wo bin ich?“ Jemand antwortet ihm, wo er sich befindet und kommt ebenfalls Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 12 nach vorne. Beide spielen den genannten Ort kurz an (z.B. „Bushaltestelle!“, sich umschauen, Warten, auf die Uhr blicken). Die Person, die als zweites nach vorne gekommen ist, fragt nun: “Und was passiert als nächstes?“ Die nächste Person kommt nach vorne und nennt einen Ort, u.s.w. bis am Ende alle auf der „Bühne“ stehen. Diese Übung trägt zu einem anregenden Spielfluss an und fördert, nicht zu lange nachzudenken, sondern den eigenen Impulsen zu folgen. „Kein Platz!“ • Alle stehen im Kreis. Eine Person geht auf eine andere im Kreis zu und spricht dazu fortwährend: „Kein Platz! Kein Platz!“. Nun muss diese Person sich schnell eine neue Person als „Anlaufpunkt“ suchen u.s.w. Fördert die Reaktion und erste szenische Interaktionen. „Ich zeig Dir mein persönliches Wunderland!“ • Die Kinder kommen zu zweit zusammen. Ein Kind schließt die Augen, das andere nimmt die Hand des Partners und führt ihn durch den Raum. Während die andere Person die Augen geschlossen hält, erzählt der Führende ihm, was sie gerade durchlaufen (z.B. „Ein Wald voller Lollis“, „Balancieren auf Strohhalmen“ etc.) Wichtig ist, Zeit für einen Wechsel zu haben. Nachbereitende Fragen (ab 3. Klasse) • Um die Konzentration beim Zuschauen während der Vorstellung zu steigern, kann die Klasse vor dem Theaterbesuch in Gruppen eingeteilt werden, welche jeweils verschiedene Beobachtungsaufgaben bekommen. Folgende Aspekte könnten hierbei berücksichtigt werden: -Lustige Momente (Wo musstet ihr lachen? War ein Moment/eine Figur besonders lustig? Warum?). - Gruselige Momente (Habt ihr Euch an einer Stelle/vor einer Figur gegruselt? Welche Momente waren eher unangenehm?). - Einzelne Figuren: Alice, Raupe, Kicherkatze, Hutmacher, Zwiebeldumm und Zwiebeldei, Humpty Dumpty, Herzkönigin, Erzählerstimme etc. - Das Bühnenbild (Was ist das besondere an dem Bühnenbild? Woraus besteht es? Wie und wann wechselt es?). -Die Musik bzw. Stimmung (Wie hat die Musik diese beeinflusst?) Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 13 -Kostüme (welche Kostüme trugen die einzelnen Figuren? Warum?) > Nachbereitung Phantasiesprachen-Lexikon (ab 3. Klasse) • “Wenn ich ein Wort benutze, dann heißt es genau das, was ich damit meinen möchte! Nicht mehr und vor allem nicht weniger!“ prägnanter kann Humpty Dumptys Aussage über sein Verständnis von Wörtern kaum sein. Lassen Sie ihre Schüler in Gruppen 5 bis 10 Phantasiewörter entwickeln mit entsprechender Übersetzung „ins Deutsche“. Anschließend stellen sich alle in einen großen Kreis. Eine Person darf sich in die Mitte stellen und die Augen schließen. Nun werden jeweils 4 Wörter von einer Gruppe einmal in Phantasiesprache und einmal in Deutsch übersetzt. Für die Person in der Mitte soll es sich wie eine „Klangdusche“ anfühlen oder eine „begehbare Wörterlexikon-Installation“. Diese Übung lädt dazu ein im Stile der Wunderlandbewohner eine eigene Semantik zu entwickeln und sich an der Vielfalt der Ideen der anderen in der Gruppe zu erfreuen. Szenenfotoalbum bauen • Teilen Sie die Kinder in Gruppen auf. Jede Gruppe soll sich zu zwei Momenten aus dem Stück zwei Standbilder („Fotos“) überlegen. Anschließend werden diese Bilder vor der Klasse präsentiert. Für das Umbauen von einem Standbild ins andere bekommt das Publikum die Anweisung kurz die Augen zu schließen und erst zu öffnen, wenn das „Augen auf!-Signal“ aus der Gruppe kommt. So sind die Bildwechsel für den Zuschauenden interessanter. Aktives Nacharbeiten/Einfühlen in Gesehenes auf der Bühne. Falls Klassentagebücher geführt werden (oder auch für Berichte auf der Schulwebsite) eignen sich diese „Bilder“ auch gut zum Fotografieren. „Schraub, schraub! Was kommt als nächstes?“ • Alice betont während des Stückes immer wieder, das sie „seit heute Morgen ein paar Mal vertauscht worden sein muss“, anders kann sie sich die Absurditäten um sich herum nicht erklären. Auch die Herzkönigin prahlt gerne damit, dass sie anderen den Kopf abschraubt und ihnen dafür eventuell einen neuen stattdessen aufsetzt. Folgende Skizzenübung kann als Grundlage einer kleinen WunderlandVorstellungsrunde dienen: Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 14 Jedes Kind erhält einen DIN-A4-Zettel und malt ins obere Fünftel einen beliebigen Kopf (Phantasiewesen, Mensch, Tier), dann wird das Blatt umgeknickt, so dass man nichts sehen kann, nur zwei kleine Hilfslinien, woran man erkennen kann, das der Hals dort ansetzen muss. Der Zettel wird zum rechten Sitznachbarn weiter gereicht, der nun einen Hals hinzufügt u.s.w. Es folgen: Rumpf, Beine, Schuhe/Füße nach der gleichen Vorgehensweise. Sind die Schuhe/Füße von allen gezeichnet worden, gibt man den Zettel ein letztes Mal an seinen rechten Sitznachbarn weiter. Nun darf jeder sein Blatt auffalten und die entstandene Figur bewundern. Jedes Kind hat nun 5 Minuten Zeit, um sich einen Namen, Alter, besondere Fähigkeit, Lieblingsessen (etc.) für seinen skurrilen Wunderland-Bewohner auszudenken. In Form von Mini-Referaten stellt jedes Kind seinen Bewohner mit möglichst großer Glaubwürdigkeit (ohne zu Lachen), den anderen in der Klasse vor. Sätze bestimmen (ab 4. Klasse) • Auf den folgenden vier Seiten finden Sie Sätze aus der Inszenierung, die in Streifen ausgeschnitten werden und gemischt in die Mitte eines Stuhlkreises oder ähnliches gelegt werden können. Jedes Kind zieht einen Streifen und überlegt sich, von welcher Figur der Satz stammte. Aufgabe ist es dann, reihum diesen Satz möglichst in der Intonation der entsprechenden Rolle nachzusprechen. Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 15 „Tun wir doch so, als ob es Zuckerwatte schneien würde!“ „Tun wir doch so, als wären wir Kopf über in dieses Kaninchenloch gefallen!“ „Tun wir doch so, als ob oben unten wäre und umgekehrt!“ „Ob ich am Ende heute Nacht vertauscht worden bin?“ „Also gut, Erdkunde! London ist die Hauptstadt von Paris und Paris ist die Hauptstadt von Wien und Wien ist...“ „Spielst Du heute Ball mit der Herzkönigin?“ „Sei nicht empfindlich.“ „Du wirst mit der Zeit daran gewöhnt werden. Die eine Seite macht dich größer, die andere Seite macht dich kleiner.“ „Nun, die Geschichte in der wir uns befinden, heißt „Alice im Wunderland“, da wäre ein kleines wundern hier und da wohl durchaus nicht unpassend!“ „Zwei Tage falsch! Ich wusste doch, dass Butter im Uhrwerk alles ruinieren würde. Besser eine Prise Pfeffer...“ „Wenn Du von Zeit genau so viel verstehen würdest wie ich, würdest Du nicht sagen: DIE Zeit. DIE Zeit verschwenden. DER Zeit muss es heißen. Er ist ein ER.“ „Ganz falsch! Schon gleich zu Beginn: Ganz und gar falsch! Wenn man bei jemandem zu Besuch ist, fragt man zuerst: „Wie geht es Dir?“ und dann gibt man sich die Hand. Und wenn man wieder nach Hause geht, dann sagt man „Auf Wiedersehen“ und gibt sich noch einmal die Hand.“ Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 16 „Es ist doch sehr beleidigend, Ei genannt zu werden. Sehr beleidigend.“ „Aber genau im Klang steckt doch oft die Bedeutung. Mein Name, Humpty Dumpty, klingt und bedeutet zugleich meine Leibesform. Humpty Dumpty! Verstehst Du?“ „364 zu 1! Wenn das keine Kanone ist!“ „Hallöchen! Kopf ab! SchraubSchraubSchraub!“ „Tun wir doch so, als ob das, das Ende der Geschichte wäre.“ „Oder vielleicht meine ich eher: Ich hoffe, ich finde heraus, welcher Kopf mein Kopf ist, es kommt mir so vor als hätte ich heute schon mehr als einen Kopf gehabt und wieder verloren.“ „Das Gefühl kenne ich. Aber, hier wird niemandem der Kopf abgeschraubt. Wenn sie das nächste Mal zu Dir sagt „Schraubschraub!“ dann frage sie „Und dann?“ und Du wirst sehen wie sie die Spielregeln ändert.“ „Wenn ich ein Wort benutze, dann heißt es genau das, was ich damit meinen möchte! Nicht mehr und vor allem nicht weniger!“ „Gut, dass Du mich das jetzt fragst und nicht vor fünf Minuten! Gerade ist es mir wieder eingefallen. Ich heiße Alice.“ „Nun, Dich träumt sie! Und wenn sie aufhört von Dir zu träumen, was glaubst Du, wo Du dann bist?“ „Sehr unwahrscheinlich. Selbst wenn wir uns wiedersehen würden, woran sollten wir Dich denn erkennen? Du siehst ganz und gar gleich aus wie alle anderen. Ganz und gar gleich! Ganz und gar!“ Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 17 „Das muss der Wald sein, in dem nichts einen Namen hat!“ „Tja, das wird er Dir schön übel genommen haben. Er lässt sich nicht gerne vertreiben. Ich habe auch einmal einen ähnlichen Fehler begangen. Damals gab die Herzkönigin eine Festgesellschaft und ich sollte ein Lied vortragen. „Lu Le La – nur die Frau im Mond steht da!“ Du kennst es sicher?“ „Du solltest mal wieder zum Frisör!“ „Möchtest Du etwas Apfelsaft?“ „Wunderland! Wunderland! Wunderland!“ „Alice! Alice! Alice!“ „Alice dachte über alles nach, was ihr im Zusammenhang mit weißen Kaninchen und Briefträgern einfiel. Aber, das Nachdenken war Ruckzuck zu Ende, denn da gab es nicht viel und so blieb ihr nichts anderes übrig, als den verrückten Hutmacher anzustarren.“ „Nun, dann ist es auch egal, welchen Weg Du nimmst. Sie führen alle irgendwo hin, wenn Du nur lang genug gehst.“ „Nie weiß ich, wie ich im nächsten Augenblick sein werde! Aber, diese Größe erscheint ganz brauchbar. Was kommt als nächstes? Alice, was kommt als nächstes? Wir müssen doch noch heraus finden, wer von uns ich ist!“ „Du wirst mit der Zeit daran gewöhnt werden. Die eine Seite macht dich größer, die andere Seite macht dich kleiner.“ „Eine Seite wovon? Die andere Seite wovon?“ Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 18 „Hättest Du wohl die Güte, liebe Kicherkatze, nicht immer so plötzlich zu erscheinen und zu verschwinden! Das macht mich ganz schwindelig.“ „Ok. Eins mit A... Talent, Talent, ein Lichtlein rennt. Nee, noch mal: Talent, Talent, ein Tischlein brennt. Patent, Patent ein Wichtlein flennt. Erst eins, dann drei, dann sieben, dann zwölf … und wenn das fünfte Lichtlein rennt, dann hast du deinen Geburtstag verpennt.“ „Komm' es hat doch keinen Sinn vor Langeweile zu streiten! Ich rate Dir augenblicklich damit aufzuhören!“ Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 19 Kleiner `Knigge´ für den Theaterbesuch Szenenfoto mit Pola Jane O´Mara und Patrick Dollas Die meisten Kinder haben bereits schon einmal eine Aufführung im Theater besucht und wissen ungefähr, was auf sie zukommt. Wir möchten Sie trotzdem bitten, vor dem Besuch der Vorstellung die besondere Situation im Vorfeld mit Ihrer Klasse noch einmal zu besprechen und dabei folgende Regeln zu beachten: 1. Wir bitten, rechtzeitig in der Festivalhalle (Filder Straße 144) einzutreffen, so dass genügend Zeit bleibt, die Jacken und Taschen in die für jede Klasse aufgestellten großen Kartons zu legen. 2. Im Eingangsfoyer befinden sich ausreichend Toiletten, es wäre schön, wenn diese vor der Vorstellung besucht werden können und dies nicht während der Vorstellung geschehen muss – das stört nicht nur die Schauspieler, sondern auch die übrigen Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected] 20 Zuschauer. 3. Theater ist kein Kino, wo essen und trinken erlaubt ist. Die Vorstellung dauert 60 Minuten, so lange sollte man versuchen, mit der Aufmerksamkeit beim Bühnengeschehen zu bleiben. 4. Handys müssen unbedingt auf lautlos gestellt werden. Am besten schaltet man sie ganz aus, damit der Funkverkehr der Theatertechnik nicht von den Mobilgeräten unterbrochen wird. 5. Das Fotografieren und Filmen sowie Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. 6. Während der gesamten Vorstellung sollte nicht laut gesprochen werden aus Fairness für die anderen Zuschauer und Schauspieler, die sich auf der Bühne konzentrieren müssen. Selbstverständlich freuen sich aber die Schauspieler, wenn ihnen das Publikum an einigen Stellen mithilft - gelacht werden darf natürlich auch, wenn etwas Komisches auf der Bühne passiert. 7. Applaus ist der schönste Lohn für einen Künstler! Deshalb sollte man sich nicht scheuen, am Ende der Vorstellung noch einmal ordentlich zu klatschen! Literaturangaben: Bettina Hurrelmann: Klassiker der Kinder und Jugendliteratur. Fischer Taschebuch Verlag, Frankfurt am Main 1995, S.108-110 Lewis Carroll: Alices Abenteuer im Wunderland. Mit Illustrationen von Jassen Ghiuselev. Aufbau-Verlag GmbH, Berlin 2005 Klaus Reichert: Lewis Carroll. Studien zum literarischen Unsinn. Carl Hanser GmbH, München 1982 Fotos: Lars Heidrich Junges STM – Schlosstheater Moers Leitung: Holger Runge Maria Filimonov Kastell 6 47441 Moers www.schlosstheater-moers.de Kontakt: [email protected]
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