Rheinberg erobert Rang eins zurück

Rheinberg erobert Rang eins zurück
Tischtennis-NRW-Liga: Der TuS 08 gewann das Spitzenspiel nach
vier Stunden mit 9:6.
Einen Tischtennis-Krimi boten die beiden besten Mannschaften der NRW-Liga den rund 50
Zuschauern in der Sporthalle an der Fossastraße. In einem vierstündigen, nervenaufreibendem
Match holte sich der TuS 08 Rheinberg die Tabellenführung zurück. Das gastgebende
Sextett schlug Union Velbert II mit 9:6. "Wir haben uns für ein Spiel belohnt, das wir
dominiert haben", war Kapitän Ermin Besic im Freudentaumel.
Schon in den Doppeln zeichnete sich die bessere Tagesform der Hausherren ab. Nikolai
Solakov/Besic gewannen das wichtige Einserdoppel. "Kiki" Dietze/Jens Menden legten nach.
Einzig Thomas Büssen/Damian Ciuberek unterlagen. Im oberen Paarkreuz ließ Topmann
Solakov nichts anbrennen, während Ciuberek dem 15-jährigen Velberter Ausnahmetalent und
Spitzenspieler, Timotius Köchling, gratulieren musste. Überraschend verloren danach sowohl
Besic als auch Dietze im mittleren Paarkreuz. Menden und Büssen münzten "unten" den 3:4Rückstand in eine Führung um.
In der zweiten Einzelrunde knöpfte der Velberter Jungspund Solakov noch den ersten Satz ab.
Danach behielt Rheinbergs Topakteur aber mit drei Gewinnsätzen in Folge seine makellose
Einzelbilanz. Die Augen reiben mussten sich alle Anwesenden, als Ciuberek danach Bälle
vom Allerfeinsten auftischte. "Das könnte hier der Knackpunkt werden", kommentierte Besic
das zwischenzeitliche 2:0 seines Teamkollegen. Zwei Sätze lang spielte Ciuberek seinen
Gegner förmlich an die Wand, gab noch einen Satz ab und behielt die Nerven. Das Remis
machte danach Besic sicher. Er provozierte reihenweise Fehler bei Rainer Jungblut und
gewann zum 8:4. Danach waren alle Augen in der Halle auf die Nachbarplatte gerichtet. Dort
ging's für Dietze gerade in den fünften Satz. Auf 9:5 zog die Nummer Vier des TuS 08 im
Entscheidungssatz voraus. Doch sein Gegenüber kam noch einmal heran, so dass Dietze mit
11:12 ins Hintertreffen geriet. Besonders ärgerlich für ihn: Den letzten Ball verlor er durch
einen Aufschlagfehler. So mussten Menden und Büssen im unteren Paarkreuz erneut an die
Platte. Menden hatte sich vermutlich schon auf das Feierabendbier eingestellt. Jedenfalls
bekam die Nummer Fünf keinen Fuß mehr auf den Boden und verlor mit 0:3. Büssen wollte
seinen Mannschaftskollegen Solakov und Besic hingegen das Schlussdoppel ersparen. Beim
Stand von 2:1 spielte er einen grandiosen vierten Satz und lief uneinholbar auf 10:3 voraus. In
der Euphorie des Abends wollte der Rheinberger Kapitän aber keine voreiligen
Meisterschaftsgratulationen entgegennehmen: "Wir haben einen großen Schritt nach vorne
gemacht, aber haben auch ein schweres Restprogramm." Und die Velberter versprachen noch
in der Rheinberger Halle: "Wir bleiben euch auf den Fersen."