Jungfrau Zeitung - Von Tourbussen und Nachhaltigkeit 1 of 3 http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/137357/ News Agenda Forum Marktplatz Galerie Suche Verlag Wetter Übersicht Politik Gesellschaft Wirtschaft Kultur Sport Leute Dossiers Rund ein Dutzend Journalisten reisen derzeit durch die Alpen. Ihre Spurensuche nach dem Klimawandel führte sie zu TOI-Direktor Stefan Otz. Dieser erklärt, warum man trotz hoher Reisebusfrequenzen die Mitgliedschaft bei Alpine Pearls verdient hat. Als einer von 28 Mitgliedsorten der nachhaltigen Tourismusvereinigung Alpine Pearls kann Interlaken seinen Einwohnern ab… Stefan Otz, Direktor von Interlaken Tourismus, zieht nach zehn Jahren im Amt eine Bilanz. Viele seiner Ziele habe er… Anfang 2006 schlossen sich 17 Orte aus sechs Ländern der Alpen zu einer der grössten touristischen Kooperationen zusammen. Aus der Schweiz sind Disentis, Arosa, Les Diablerets und Interlaken dabei. Für die Mitgliedschaft überweist der TOI jährlich 12'000 Euro an die in Österreich domizilierte Organisation, wie Direktor Stefan Otz auf Anfrage sagt. Das rechne sich. Zum einen, «weil die Gäste vermehrt Reiseziele wählen, die auf Nachhaltigkeit setzen.» Es gibt aber noch einen weiteren Grund für die Mitgliedschaft. Als 2003 der Öffentliche Verkehr probehalber für Gäste gratis wurde, flossen zur Finanzierung auch Fördergelder einer EU-nahen Organisation. Die Gästekarte mit Gratis-ÖV ist mittlerweile vom Bödeli nicht mehr wegzudenken. Die Fördergelder mussten die Touristiker nicht zurückzahlen. Dies weil man Mitglied von «Alpine Pearls» wurde, dem Ergebnis zweier EU-Förderprojekte. Das sei bei Weitem die günstigere Lösung, argumentiert Stefan Otz. Der grosszügige Batzen alleine reicht für die Mitgliedschaft nicht aus. Schliesslich hat sich «Alpine Pearls» der Nachhaltigkeit verschrieben. Was die mittlerweile 29 Ortschaften im gesamten Alpenraum verbindet, ist das Angebot von umweltfreundlicher Mobilität. E-Bike-Mietstationen, Solarboote, 14.07.2015 10:36 Jungfrau Zeitung - Von Tourbussen und Nachhaltigkeit 2 of 3 http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/137357/ Autostopplattformen – die Mitglieder zeigen sich innovativ. 13 Journalisten aus Europa und Nepal touren derzeit auf Einladung des Vereins durch die Alpen. Mit dem Öffentlichen Verkehr. Auch Interlaken liegt auf der Route. Stefan Otz nutzt im Hotel Interlaken die Gelegenheit, um für seine Destination Werbung zu machen. Interlaken sei das «Gateway» zu Eiger, Mönch und Jungfrau. «Unsere Highlights sind alle mit dem ÖV erreichbar», sagt Otz auf Englisch. Was die Journalisten abschliessend am meisten interessiert, ist die Finanzierung des Gratis-ÖV. 80 Prozent davon trägt die Beherbergungsabgabe. Das sind ungefähr 300'000 Franken pro Jahr, wie Otz auf die Frage eines deutschen Journalisten antwortet. Den Rest der Kosten tragen Kanton und Gemeinden sowie die Postauto AG. Nicht so recht ins Bild der «sanften Mobilität» in Interlaken passen die Tourbusse. Über 200 Cars sind es an Spitzentagen im Juli und August. 40 Prozent der Gäste reisen so für einen Kurzaufenthalt nach Interlaken – bevor es weiter nach Luzern oder Mailand geht. Noch sind sie jenen Gästen zahlenmässig überlegen, die mit dem ÖV anreisen. Diese machen gemäss Otz rund 30 Prozent der Übernachtungen aus. «Wir sind uns bewusst, dass sich der Carverkehr nicht wirklich mit den Zielen von Alpine Pearls verträgt», gibt Stefan Otz zu. Doch der Peak sei bald erreicht. Der TOI-Direktor glaubt nicht, dass die Anzahl Reisecars in den nächsten Jahren im gleichen Rahmen weiter zunimmt, wie in den vergangenen Saisons. Man suche aber nach Lösungen um den Carverkehr noch mehr in den Griff zu bekommen. Eine Möglichkeit wäre etwa, die Busse ausserhalb von Interlaken abzustellen und die Gäste mit einem Shuttle-Service ins Zentrum zu bringen. 14.07.2015 10:36 Jungfrau Zeitung - Von Tourbussen und Nachhaltigkeit 3 of 3 http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/137357/ 14.07.2015 10:36
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