lesen... - Hugo Beck

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September 2015
PRODUKTI ON
VE RPAC KUNG
MA NA GEM ENT
DIE NSTLE ISTUNG
Tablettenpresse
mit Inline-Waage
Messespecial
Fachpack
Smart Warehousing
nach GMP
Raumdekontamination
mit Wasserstoffperoxid
Folienverpackungsmaschine
für Aerosoldosen
EDI TO RI AL
Zusammen
sind wir
besser.
Nach der Achema
ist vor der Fachpack
Im Juni – das war vor Ihrem Sommerurlaub – fand in Frankfurt am
Main die Achema statt. Dort wurde nicht nur über die Drehzahlen
von Pumpen oder die Geschwindigkeit von Verpackungsstraßen gesprochen, sondern über den nachhaltigen Einsatz von Wasser, Rohstoffen und Energie sowie über flexible Produktionsprozesse – kurzum über die Lebens- und Arbeitswelt von morgen. Und genau deshalb ist die Achema nicht nur eine einfache Leistungsschau in Sachen Prozesstechnik, sondern ein internationales Schaufenster für
Zukunftstechnologien, mit deren Hilfe die Herausforderungen von
morgen gelöst werden können.
Insgesamt fanden 166 444 Fachbesucher aus aller Welt den Weg auf
das Frankfurter Messegelände. 3813 Aussteller haben auf 133 436 m2
in elf Ausstellungsgruppen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentiert. Deutliche Zuwächse gab es in der Pharma-, Verpackungsund Lagertechnik, wo zwei zusätzliche Ausstellungsflächen angemietet wurden, sowie in der Mess-, Regel- und Prozessleittechnik. Letztere profitierte von zwei Trends, der stetig voranschreitenden Automatisierung in der Prozessindustrie und dem Megathema Industrie 4.0.
Leicht rückläufig waren dagegen der Anlagenbau sowie die Laborund Analysentechnik. Produkte und Dienstleistungen, die dem Redaktionsteam der Pharmaproduktion bei ihren Messerundgängen besonders ins Auge gefallen sind, finden Sie in unserer umfangreichen
Messenachlese ab Seite 54.
Nach der Achema ist vor der Fachpack. Letztere wird Ende September
ihre Tore in Nürnberg öffnen. Auch über diese wichtige europäische
Verpackungsmesse berichten wir ausführlich, damit Sie bereits vor
Messebeginn wissen, welche Neuigkeiten Sie in Nürnberg erwarten.
Die Messevorschau beginnt auf Seite 12.
Hugo Beck – ebenfalls Aussteller auf der Fachpack – hat vor kurzem
eine Verpackungsmaschine für Aerosoldosen an das französische Unternehmen Laboratoires Fabre geliefert. Die vollautomatische Folienverpackungsmaschine ist mit einem Rundläufer-Zuführsystem ausgestattet. Außerdem wird den Dosen beim Verpacken noch ein Leaflet beigefügt. Timo Kollmann, Vertriebsleiter des Maschinenbauers
aus dem schwäbischen Dettingen an der Erms, beschreibt die komplette Verpackungslösung im Titelbeitrag auf Seite 14.
Lukas Lehmann
Stellvertretender Chefredakteur
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SPEC IAL
F ACHPACK
Verpackungsmaschine Servo X zum Verpacken der
Aerosoldosen mit Beipackzettel
Folienverpackung von Aerosoldosen, Leaflet inklusive
Immer im Fluss – auch
bei 150 Takten
Es ist bereits die dritte Verpackungsmaschine für Aerosoldosen, die Hugo Beck gerade an den französischen Kunden Laboratoires Fabre ausgeliefert hat, aber die erste vollautomatische Folienverpackungsmaschine mit Rundläufer-Zuführsystem. Die Maschine zeichnet sich besonders durch ihren
ruhigen Lauf und kompakte Bauweise aus.
A
m traditionsreichen Kurort Avène in Frankreich schöpft das multinationale Pharmazieund Kosmetikunternehmen Laboratoires
Pierre Fabre seit 1990 ein Thermalwasser ab,
das reich an Mineralstoffen, Spurenelementen
und Kieselerde ist. Das Unternehmen, mit Sitz
Autor
Timo Kollmann
Vertriebsleiter,
Hugo Beck
14
Pharmaproduktion 3/2015
im französischen Castres, ist mit 9000 Mitarbeitern in 130 Ländern aktiv und hat sich auf
verschiedenste Heil- und Pflegeprodukte spezialisiert. Absolute Naturbelassenheit der Produkte hat für die Laboratoires Pierre Fabre
höchste Priorität. Mit Hugo Beck arbeitet das
französische Unternehmen seit etwa 15 Jahren zusammen. Laboratoires Fabre war auf der
Suche nach einem Verpackungsmaschinenhersteller, mit dem ein neues Marketingkonzept maschinell automatisiert werden konnte,
nämlich dem Verpacken der Aerosoldosen einzeln bei hoher Leistung. Jeder Flasche sollte
dabei noch zusätzlich ein Leaflet hinzugefügt
werden, auf dem das Produkt beworben und
auch die Anwendung in der jeweiligen Landessprache erklärt wird. Hierdurch kann das Design der Dose immer gleich sein, nur das Leaflet muss entsprechend des Zielmarktes angepasst werden
Die besondere Herausforderung für die Verpackung liegt in der Verknüpfung zwischen Aerosoldose und Leaflet, die punktgenau und lageorientiert miteinander verpackt werden.
Hierdurch ist die Sichtseite der Dose immer zu
erkennen und das Leaflet liegt sicher auf der
Rückseite, unter einer klaren Polyolefin-Flachfolie in der Stärke zwischen 10 bis 30 µm.
Hugo Beck überzeugte gemeinsam mit der
französischen Vertretung AERA, die ihren Sitz
im Elsass hat. Vor 15 Jahren lieferte der Hersteller zunächst eine Super-400-HorizontalSchlauchbeutelmaschine mit einer Leistung
von 30 Takten pro Minute und bald darauf eine zweite mit doppelter Leistung. Von Anfang
an stellte Laboratoire Fabre hohe Anforderungen an die Verarbeitung und Verpackung der
Produkte.
Mit dem neusten Auftrag, bei dem sich die geforderte Leistung deutlich erhöhte, konnte
man nicht auf das bestehende System zurückgreifen. Aus diesem Grund wurde eine neue
Übernahme- und Orientierungsstation gemeinsam mit dem Kunden entwickelt. Bei dieser Lösung sind die Produkte kontinuierlich im
Fluss und können somit ohne ein zeitkritisches Stop-and-go verpackt werden. Beim alten System wären die Produkte mehrfach zu
greifen und auf vier Stränge zu vereinzeln gewesen, um sie am Schluss wieder in eine Fingerkette zusammenzuführen. Das war den
Einlauf der gestauten Aerosoldosen in den Drehstern
Hugo-Beck-Ingenieuren zu risikoreich, sodass
sich das Entwicklungsteam entschloss, nach
alternativen Lösungen zu suchen. Ein vollständiger Perspektivwechsel war nötig, bekannte
Techniken mussten neu bewertet und mit
Neuem kombiniert werden.
Rundläufer für die Folienverpackung
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Verpackungsmodul selbst, genau wie der Anleger
zum Spenden des Leaflets und der Schrumpftunnel entsprechen dem Standard. Kern der
neuen Anlage ist jedoch ein Rundläufer-Zuführsystem, das das Übernehmen, Anreihen,
Greifen, Fixieren, Orientieren, Drehen und Ablegen in der Fingerkette der einzeln zu verpackenden Aerosoldosen ausführt. Die Arbeitsschritte sehen wie folgt aus:
Im ersten Schritt treffen die Aerosoldosen
in Linie aus der Abfüllanlage dicht an dicht
auf einem Plattenförderer stehend und gestaut ein. Ein kontinuierlich laufender Eintaktstern übernimmt nun schonend immer
die erste Flasche aus der Reihe. Bereits hier
wird das Produkt mit der gleichen Geschwindigkeit und dem gleichen Abstand
transportiert, der beim Ablegen in die Fingerkette ebenfalls notwendig ist.
Die im Rundläufer oben und unten gegriffene Flasche wird mittels eines Servomotors
exakt auf eine Druckmarke orientiert. Diese
Orientierung ist notwendig, um die Flasche
später an exakter Position über dem bereitliegenden Leaflet abzulegen. Nach der Orientierung hat das Karussell erst 25 % seines
Weges zurückgelegt. Da die Geschwindig-
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Die Drehstation ist ein zentrales Element der Servo X
keit mit 150 Takten/Minute sehr hoch ist
und die Geschwindigkeiten bereits hier an
den Vorschub in der Verpackungsmaschine
angepasst werden, sind acht solcher Stationen notwendig.
Anschließend beginnt im Rundläufer eine
Schwenkbewegung. Hierzu werden die einzelnen Flaschen mittels Vakuum angesaugt
und dann von den Greifern wieder freigegeben. Die Sauger drehen die Flaschen um 90°
und passen die Mittelachse an die Höhe der
Fingerkette an.
Am Anfang der Fingerkette wird zeitgleich
das Leaflet gespendet, das bei der Abgabeposition punktgenau mit den Flaschen verheiratet wird.
Die so kombinierten Produkte, bestehend aus
Aerosoldose mit Leaflet untenliegend und
Sichtseite der Dose oben, werden produktschonend dem Verpackungsmodul zugeführt.
Dieses besitzt ein mitlaufendes Querschweißaggregat, um die hohen Leistungen zu erreichen und die Produkte stets im Fluss zu halten. Im Anschluss werden die verpackten Aerosoldosen geschrumpft und an nachgeschaltete Maschinen übergeben, die für das Kartonieren und Palettieren zuständig sind.
Da die Laboratoires Fabre rund um die Uhr abgefüllte Dosen liefern, verfügt die Verpackungsmaschine über einen Folienrollenwechselautomat, der ein Stoppen unnötig macht.
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150 Takte mit acht Stationen
Die einzelnen Arbeitsschritte im Karussell der
Anlage werden mittels Bus-Technik und Drehdurchführung gesteuert. Die Bewegungsab-
läufe des Rundläufers werden zentral im inneren über eine robuste Kurventechnik gesteuert. Die Servomotoren zum Orientieren drehen
sich hierbei mit. Um die Maschine zügig auf
die drei Flaschengrößen umzurüsten, wurde
größter Wert auf schnell wechselbare und bedienerfreundliche Komponenten gelegt. Die
einzelnen Stationen können mit wenigen
Handgriffen getauscht werden.
Die wichtigsten Merkmale dieser Anlage sind:
Rundläufer zum Übernehmen, Anreihen,
Greifen, Fixieren, Orientieren, Drehen und
Ablegen in der Fingerkette
Friktionsanleger zum Spenden der Leaflets
Folienverpackungsmaschine Servo X
Leistung: 9000 Takte/Stunde
Verarbeitet Aerosoldosen in drei Formaten
Obwohl man bei Laboratoires Fabre ein anderes System gewohnt war, konnte die kompakte
und platzsparende Bauweise der Maschine
schnell überzeugen. Sieht man die Maschine
und insbesondere das Karussell im vollen Lauf,
ist kaum zu glauben, dass gerade 150 Aerosoldosen in der Minute verarbeitet werden. Erst
bei der mitlaufenden Querschweißung mit ihren 150 Mitfahrbewegungen jede Minute, erkennt man die hohe Leistung.
Ziel war für Hugo Beck, eine Lösung zu realisieren, bei der die Produkte immer im Fluss bleiben. Die aufkommenden Kräfte sollten gleichmäßig verteilt werden, um die in den Flaschen
bei dieser Taktzahl in Bewegung geratende
Flüssigkeit sicher zu beherrschen.
Halle 4A, Stand 307
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Pharmaproduktion 3/2015
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