Die Geschichte von Lützow in Mecklenburg 1230 begann die erwähnte Geschichte von Lützow. Als Vogt und Ritter zu Lützow und Alt-Pokrent hatte sich Ulrich Blücher hier niedergelassen. In einer kirchlichen Urkunde vom 23.April 1385 wird der Ort zum ersten Mal bezeichnet als “Mornas in villa Luzowe que sita est in terra Godebuze" Zu jener Zeit hatten oft mehrere Familien in ein und demselben Ort Anteile inne. Auch die v. Lützow hatten durch Familienbande mit der v. Blücher bereits zur Zeit des 13. Jahrhunderts Anteile in Lützow. Aus kirchlichen Unterlagen sind weitere Besitzstände und Veränderungen der Jahrhunderte zu entnehmen. 1438 tritt in Lützow ein Knappe Rauen Metzke als Zeuge zum Kirchspiel Pokrezt (der Nachbarort Pokrent hatte bereits eine Kirche) auf. Er hatte ebenfalls Anteile in Lützow. 1470 - Hans Lützow zu Grabow unterstützt seinen Vetter Johann Lützauen finanziell in Lützow. Wappen v. Lützow 1922 1506 hatte ein Erbe aus Grabow, Klaus v. Lützow, Besitz an Lützow. Danach ab 1545 sein Sohn, Joachim v. Lützow, der das Gut nur 10 Jahre innehatte. 1555 Joachim v. Lützow besaß Lützow bis zu seinem Tode. 1565 nach seinem Tode setzten sich Henning und Klaus Lützow mit dem Erbe auseinander. Von 1566 bis zur Einigung 17.01.1571 wurde das Gut gemeinsam, danach von Henning Lützow persöhnlich geführt. Zum Hofe Lützow gehörten 1571 weitere umfangreiche Besitze. Ebenso gehörte zu Lützow eine Fischerei zwischen Lützow und Blesse. 1615 starb Henning v. Lützow. Es erbte sein einziger Sohn, Matthias v. Lützow. Dieser nannte sich Matthias v. Lützow zu Lützow. Der Besitz war nur von kurzer Dauer. Leutnant Otto Friedrich v. Penz 1616 wurde Lützow an Andreas von Warnstedt verpfändet. Der Pfandbrief wurde 1632 an den mecklenburgischen Rat, Barthold von Bülow, der mit Anna Sophia von Lützow aus dem Hause Priztier verheiratet war, weitergegeben. 1650 ist die Familie von Meltzing aus dem Lüneburgschen neuer Besitzer. Als 1686 Johann Rudolf von Meltzing verstarb, übernahm Leutnant Otto Friedrich von Pentz das Gut für 9200 Gulden auf 12 Jahre in Pfand. Auf seine Beantragung erhält er aber vor Ablauf der Laufzeit einen Lehnbrief über Lützow. Im Jahre 1696 bekommt er ihn ausgestellt. Ein Zitat von ihm ist niedergeschrieben: " Er habe das Gut in einem elenden Zustande empfangen, besonders ein neues Wohnhaus müsse her!". Vermutlich stammt aus dieser Zeit das erste Gutswohnhaus in Fachwerkbauweise, welches bildlich dokumentiert ist. Dieses Gutshaus ist auch auf historischen Lageplänen von 1771 und 1776 verzeichnet. An dieser Stelle und zum Teil auch auf diesen alten Fundamenten gründet sich das heute befindliche Schloss. Nach 8 Jahren verkaufte v. Meltzing für 17000 Taler sein Lehen am 14.04.1704 an den Hauptmann von Drieberg. “Schema von den Adelichen Gütern” Wappen v. Lützow Wappen v. Bülow Bald darauf gelangte Lützow nochmals in Bülowsche Hände in dem der von Drieberg das Gut gegen das seines Schwiegervaters, dem Lüneburger Rat Hartwig von Bülow gehörende Gottmannsförde eintauschte. 1713 starb v. Bülow und Lützow ging an Georg Ludwig v. Bülow über. 1750 war Lützow wieder im Besitz der Lützower. Kuno Ludwig von Lützow wurde Eigentümer und wurde bereits ab 1743 Herr von Lützow zu Lützow genannt. Knapp 20 Jahre später verkaufte er das Gut wieder an den Konferentrat von Witzendorf und nahm dafür dessen Besitz in Pokrent auf 20 Jahre ab dem Jahre 1762 in Pfand. Nun ist die Zeit der Lützower in Lützow beendet. Ab dem Jahre 1796 ist Lützow im Besitz von Georg Christof von Behr. Nach seinem Tode übernimmt sein Sohn, der Major Ernst Theodor Freiherr von Behr des Kürassier-Regiments, das Gut. Von ihm stammt auch die Kapelle nahe dem Schloss. In seiner Testamentverfügung gibt er das Gut Lützow als Majorat dem Grafen von Bassewitz als Patengeschenk. Als Auflage verfügt er, der Name Behr solle im Namensanhang zu finden sein, so lange die Grafen v. Bassewitz Lützow bewohnen. So geschah es denn auch. Wappen v. Behr Kapelle v. Behr Der Graf Adolf v. Bassewitz bekam 1865, im Jahr des Todes des Majors, das Gut Lützow und nannte sich fortan Graf Adolf Bassewitz-Behr. Der Graf, wohnhaft zu dieser Zeit in Wakendorf i.M., ließ das alte Gutshaus abreißen und an gleicher Stelle 1876 vom wismarschener Architekten Heinrich G. Thormann ein Schloss im damals modernen neogotischen Stil errichten. Zur gleichen Zeit entstand um das Schloss herum ein englischer Landschaftspark in einer Größe von ca. 3 ha. Der Bauherr starb 1915 auf Lützow. Sein Sohn, Graf Georg Henning von Bassewitz-Behr, übernahm das Gut. Er ließ außerhalb des Schlossparks eine Familiengruft erstellen in der sein Vater und Großvater nebst Frauen beerdigt wurden. 1930 verschenkte der studierte Landwirt v. BassewitzBehr die größten Teile seines Gutes an die Kultur und Siedlungs A.G. deutscher Landwirte. Aus dieser Zeit entstanden einige Siedlungshäuser, die zum Teil noch heute erhalten sind. 1936 verkaufte der Graf auch das Schloss nebst Restgut und Schlossgärtnerei an einen Landwirt und Unternehmer, Rolf Kleinjung aus Klein-Varchow, allerdings nur für kurze Zeit. 1938 verkaufte er wieder an den Landeshauptmann Dr. Hugo Swart aus Schönhof, Kreis Schöneberg. Auch diese Dauer ward nur kurz. Herr Dr. Swart verkaufte 1941 das Schloss und den Schlosspark an die Reichsbahn, welche das Gut als Verwaltungszentralschule nutze. Nach Kriegsende 1945 teile das Schloss das Schicksal vieler anderer ähnlicher Gebäude und wurde von den sowjetischen Besatzungstruppen als Lazarett genutzt. Nach Auflösung des Lazarettes wurde das Schloss wieder an die Deutsche Reichsbahn übergeben, welche es wieder als Schule nutzte. Nach der politischen Wende 1990 versuchte das Bundeseisenbahnvermögen als Rechtsnachfolger verschiedene Konzepte und den Verkauf. Einige Gastronomische-/ Hotelversuche scheiterten und erst Ende Wappen v. Bassewitz Allinazwappen v. Bassewitz-Behr Graf Georg Henning v. Bassewitz-Behr Familiengruft v. Bassewitz-Behr 2002 gelang der Verkauf kurz vor dem Verfall des Schlosses an einen privaten Investor. 2005 wurde die Renovierung des Schlosses nach historischen Unterlagen von 1876 abgeschlossen. Schloss Lützow im Jahre 2005
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