s h c u w h c a n P.b.b. Erscheinungsort Wien · Verlagspostamt: 1230 Wien, ZulNr.: 02z031770M, DVR-Nr. 0046655, ZVR 576 439 352 Foto: Stefan Baumann / Red Bull Content Pool DAS MAGAZIN DER VEREINIGUNG DER FUSSBALLER AUSGABE 5 · JULI 2015 SPIELER www.vdf.at www.gdg-kmsfb.at Das „andere“ Red Bull WER FLIEGEN WILL, BRAUCHT FLÜGEL Seiten 5–10 TABELLE DER ANDEREN ART SEITEN 12–13 PITCH-COMPETITION SEITEN 14–15 VdF-Mitglieder erhalten 10 % Rabatt (ausgenommen Angebote, die mit Partnerhochschulen umgesetzt werden) KARRIERE nach der Profikarriere Per Fernstudium weiterbilden MBA Sportmanagement* Bachelor Sportbusiness Management (Vollzeit | Teilzeit | NEU: Dual) Sportökonom (FH)* International Sportbusiness Sportvermarktung Geprüfter Sportfachwirt (IHK) Fußballmanagement Sportmanagement Social Media Management Sport Sportmarketing Sportjournalismus Sport-Mentaltraining * In Kooperation mit der FH Schmalkalden „Es ist wichtig, sich neben dem Beruf als Fußballprofi ein zweites Standbein aufzubauen. Durch ihre hohe Flexibilität sind die IST-Weiterbildungen trotz der vielen Reisen auch für Berufssportler sehr gut durchzuführen.“ Marcel Schäfer, VfL Wolfburg Anerkannte Abschlüsse IST-Studieninstitut | 0211 8 66 68-0 | www.ist.de SPIELER 3 Das „andere“ Red Bull EIN HERZ FÜR DEN NACHWUCHS! M arketingverein oder Klub ohne Tradition sind noch die netteren Bezeichnungen, die Dietrich Mateschitz und Red Bull Salzburg seit der Übernahme der Salzburger Austria und der Umfärbung von Violett zu Rot-Weiß regelmäßig zu hören bekommen. Auf die Anfeindungen im Ausland muss man gar nicht eingehen, da es auch in Österreich unzählige Beschimpfungen und Verunglimpfungen gibt – derweil auch von höchsten Stellen bzw. Mitbewerbern. Ist es Neid oder Nostalgie muss man sich fragen, wenn man zum Beispiel an Ex-Rapid-Präsident Rudi Edlinger denkt, der seinen Konkurrenten aus Salzburg stets abfällig als Dosenklub bezeichnet. Ob EADS halt vierkommazwei Millionen mehr (für was eigentlich?) bezahlt hätte, wenn ihm Red Bull nicht den Andi Ivanschitz um diese Rekordsumme abgelöst hätte? Jedenfalls ist es Fakt, dass der notorisch „klamme“ österreichische Fußball ohne Red Bull um sehr vieles schlechter dastehen würde. Ex Salzburg-Präsident Rudi Quehenberger wird heute noch froh sein, dass Red Bull ihn von seinen ärgsten Geldsorgen befreit hat, und ihm mit Austria Salzburg ein Finanz-Schicksal à la Sturm Graz und vielen anderen mehr erspart blieb. Und im Gegensatz zum SwarovskiKonzern, der in den Neunzigerjahren massiv in Tirols damaliges Fußball-Aushängeschild Wacker Innsbruck investierte und ohne Nachhaltigkeit den Verein einige Zeit später wieder seinem Schicksal überließ, ist ein Ende der Ära Red Bull in unserem Fußball – Gott sei Dank – bei weitem nicht abzusehen. tig umgesetzt. Den Ansatz von Frank Stronach (nur wer in die Zukunft investiert hat auch eine) setzt man bei den Bullen nahezu in allen Bereichen perfekt um. INFRASTRUKTUR UND PERSONAL VOM FEINSTEN RED-BULL-ARENA IN WIEN? Es soll jetzt auch gar nicht darüber nachgedacht werden, ob es im Gegensatz zur Red-Bull-Philosophie besser ist, einen politisch infiltrierten Fußball wie z. B. in Wien oder Innsbruck zu haben. Allein der Vergleich spricht für sich! Während nahezu alle österreichischen Klubs infrastrukturell davon abhängig sind, was von ihren Kommunen, dem Land und dem Bund – also der Allgemeinheit – finanziert wird, hat Red Bull in Salzburg bereits einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und gewissermaßen auch dafür gesorgt, dass andere Fußballvereine sich in der Argumentation leichter tun, ihre politischen Unterstützer von der Notwendigkeit zu überzeugen, ebenfalls in die Infrastruktur zu investieren. Red Bull hat für den heimischen Fußball-Nachwuchs ein noch nie dagewesenes Trainingszentrum erbaut, welches selbst international seinesgleichen sucht. Man beschäftigt eine Armada an Spitzenkräften für den Nachwuchs und kümmert sich mit einer eigenen LehrAkademie nicht nur um deren Schul-, sondern auch um deren Berufsausbildung. Vorbildhaft und ohne großartige Eigen-PR werden sinnvolle Projekte nachhal- Auch die Bundesliga hat endlich erkannt, dass ihre Vereine punkto Infrastruktur weit hintennach hinken und eine Infrastruktur-Offensive ausgerufen, die man rund um die Heim-Euro 2008 zusammen mit dem Fußball-Bund versäumt hatte. Internationale Maßstäbe (Verkauf des Stadionnamens, große VIPBereiche …) werden mittlerweile auch von den Wiener Vereinen mit massiver öffentlicher Unterstützung umgesetzt. Erstaunlicherweise werden dabei von der Politik keine Visionen für unseren Fußball, sondern nur die Vereinsinteressen berücksichtigt. Wie sonst sollte es möglich sein, dass in die Stadien der beiden Wiener Großvereine groß investiert wird und das Happel-Stadion, wo Österreichs aufstrebendes Nationalteam spielt, zusehends verfällt und an frühere Ostblockzeiten erinnert? Warum ging das, was man in Rom, München oder Mailand praktiziert (zwei Großvereine – ein Stadion) nicht auch in Wien? Und wer wenn nicht ein privater Investor könnte nun noch einen Anstoß für ein neues Großstadion geben? Wer wenn nicht Red Bull könnte hier bereit sein, auf lange Sicht gesehen in ein Stadion eine zweistel- Foto: Harri Mannsberger AUSGABE 5 • JULI 2015 chs nachwu VORSPIEL lige Millionensumme zu investieren, welches dann dessen Name trägt? Also ist es an der Zeit, dem RedBull-Bashing ein Ende zu bereiten und ganz im Sinne unseres hoffnungsvollen Fußball-Nachwuchses daran zu arbeiten, mithilfe eines Investors ein modernes Stadion hinzustellen. Aber da bedarf es Eigeninitiativen und nicht bloß das Auftreten als Bittsteller. Und es bedarf auch viel Mut! Denn wenn man das Stadion in Wien nicht mehr haben oder finanzieren will, dann sollten auch andere Standorte in Betracht gezogen werden. Mithilfe eines privaten Investors wäre viel möglich – vorausgesetzt der ÖFB zieht mit und der Fußball bleibt nicht länger ein Spielball der Politik … Von Gernot Zirngast chs nachwu 4 SPIELER INHALT/EDITORIAL AUSGABE 5 • JULI 2015 Red Bull Akademie Liefering Wer fliegen will, braucht Flügel 5–10 Pitch-Competition 14–15 Tabelle der anderen Art 12–13 VdF-Golf-Charity Schiedsrichter im Nachwuchs 18–19 22–23 Jugendfußball im Fokus .......................................... 20–21 Das wurde aus .......................................................... 26–27 ÖGB-Jugendsporttag ................................................ 29–33 Kommentar ..................................................................... 34 „Das große Geheimnis der Erziehung besteht darin, dass die Übungen des Geistes und des Körpers einander wechselseitig entspannen.“ Dieses Zitat ist nicht erst vor kurzem entstanden oder existiert auf Basis einer Studie aus jüngster Vergangenheit. Jean-Jacques Rousseau erkannte dies schon Mitte des 18. Jahrhunderts. Dieses Zitat ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts aber so aktuell wie nie zuvor. Der Sport hat in Österreich nicht die Bedeutung, die ihm eigentlich zustehen sollte. Er besitzt kein eigenes Ressort in unserer Regierung und ist ein „Beiwagerl“ im Verteidigungsministerium. Turnstunden werden gekürzt, infrastrukturell hinken wir vielen anderen Ländern weit hinterher. Das Ergebnis daraus ist, dass sich Kinder und Jugendliche immer weniger bewegen. In den wichtigsten goldenen Lernjahren verkümmert unser Nachwuchs immer mehr. Was in der Jungend beginnt, zieht sich ins Erwachsenenalter weiter, das ist kein Geheimnis. Aber es taucht zum Glück immer wieder ein Hoffnungsschimmer am Ende des Horizonts auf. In ziemlich engstirniger Manier wird es erfolgreichen Unternehmen/erInnen aber oft leider ziemlich schwer gemacht, wenn sie in den heimischen Sport und somit auch in die Gesundheit und die Erziehung investieren wollen. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe des Nachwuchsspielers mit der Red-Bull-Akademie. Einerseits wollen wir unseren Leserinnen und Lesern veranschaulichen, was dort in Liefering entstanden ist, und andererseits wollen wir Herrn Mateschitz auf diese Art und Weise danken, dass er Geld und Knowhow in unseren heimischen Sport investiert. Denn wo keine Spitze, da auch keine Breite, und wo es keine Breite gibt, ist auch keine Spitze. Das Prädikat „äußerst lesenswert“ verdient sich der Kommentar von VSW-Sport-Geschäftsführer Thomas Kattnig am Ende dieser Ausgabe. In einer (für mich) beängstigenden Zeit, in der der Rechtsruck in unserer Gesellschaft immer spürbarer wird, zeigt er auf, dass ein großer Teil unserer Nationalmannschaft aus Spielern mit Migrationshintergrund besteht. Ich hoffe, dass dies vielen Mitmenschen auch bei den nächsten Wahlen bewusst ist und nicht nur, wenn sie ihren Migrationshelden im Stadion oder vor dem Fernseher zujubeln. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Vergnügen beim Lesen und einen wunderschönen Sommer, Impressum Herausgeber: Österreichischer Gewerkschaftsbund, GdG-KMSfB; FG VdF – Vereinigung der Fußballer, Maria-Theresien-Straße 11, 1090 Wien | Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Tel: 01/662 32 96, Fax: 01/662 32 96-39793, E-Mail: [email protected], Web: www.oegbverlag.at | UID: ATU 55591005, FN 226769i Chefredakteur: Gernot Baumgartner | Redaktion: Thomas Kattnig, Gernot Zirngast Grafik/Layout: Rainer Müllauer Redaktionsadresse: Maria-Theresien-Straße 11, 1090 Wien, [email protected] Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. DVR-Nr.: 0046655 | ZVR 576 439 352 Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25: http://www.vdf.at/offenlegung Gernot Baumgartner Foto: Michael Graf EDITORIAL AUSGABE 5 • JULI 2015 TITELSTORY chs nachwu SPIELER 5 WER FLIEGEN WILL, BRAUCHT FLÜGEL In der Red-Bull-Akademie in Liefering werden die Stars von morgen ausgebildet. Auf moderne Weise und auf allerhöchstem Niveau. I n insgesamt zwölf Akademien werden österreichweit talentierte Nachwuchsfußballer an den professionellen Kick herangeführt. Am 6. September 2014 eröffnete in dern auch Eishockeyspieler beherbergt. Red Bull als Sponsor wird von vielen Fans gegnerischer Klubs kritisiert, von anderen wiederum argwöhnisch den heimischen Fußball dar, speziell für den Nachwuchs. Firmen-Boss Didi Mateschitz zeigte sich anlässlich der Akademie-Eröffnung im vergangenen Jahr stolz auf Nicht nur im Modell sieht die Akademie in Liefering modern aus. Man findet dort alles, was ein Fußballer-Herz begehrt. Liefering die wohl modernste Akademie dieses Landes, die nicht nur Fußballer, son- beäugt. Doch das Engagement des Konzerns stellt einen ganz großen Beitrag für das realisierte Projekt: „Die Red-Bull-Fußball- und Eishockey-Akademie ist eines Von Gernot Baumgartner Fotos: GEPA chs nachwu 6 SPIELER TITELSTORY AUSGABE 5 • JULI 2015 Auch Ralf Rangnick machte sich höchst persönlich ein Bild von der Talente-Schmiede. jener Projekte, das mich besonders bewegt. Vom ersten Gedanken an war es unser Ziel, hier etwas Außergewöhnliches entstehen zu lassen.“ Und das ist sehr wohl gelungen. In Zahlen liest sich das dann wie folgt: • 550 km Kabel und 36 km Rohre wurden verlegt, 10.500 Dosen, Schalter und Stecker eingebaut. • Mit der Red-Bull-Fußball& Eishockey-Nachwuchsakademie in Salzburg-Liefering erhalten knapp 400 junge Talente eine neue sportliche Heimat. • Nach der Fertigstellung der Akademie im Juli 2014 spielt und trainiert die gesamte Nachwuchsabteilung von Red Bull in Liefe- ring, wobei auch zirka 100 Fußball- bzw. EishockeyTalente dort wohnen. • Acht Jugend- (U7–U14) und drei Akademiemannschaften (U15, U16, U18) Den Nachwuchs-Kickern werden auch unkonventionelle Trainingsmöglichkeiten angeboten. umfasst die Akademie. Das sind rund 180 Spieler und 30 Betreuer. • Auch die gesamte medizinische Abteilung (Physiotherapeuten, Masseure etc.) ist in Liefering sesshaft. • Sämtliche Mannschaften absolvieren die Meisterschafts-Heimspiele auf der Akademie. • Zusätzlich finden auf dieser Anlage jede Menge Freundschaftsspiele, Turniere, Talentetage, Probetrainings sowie Trainings mit Kooperationsvereinen statt. • S i e b e n F u ß b a l l f e l d e r (Kunst- bzw. Naturrasen; eines davon Indoor) und zwei Eishallen sowie alle notwendigen Trainings- und Regenerationseinrichtun- TITELSTORY AUSGABE 5 • JULI 2015 chs nachwu SPIELER 7 „WIR BRAUCHEN DEN VERGLEICH NICHT SCHEUEN“ Nachwuchsspieler: Was macht die Red-Bull-Akademie so besonders? Ernst Tanner: Neben all den baulichen Merkmalen sind es vor allem die Menschen. Sie bringen viel Erfahrung mit im Leistungssport und im Nachwuchsbereich. Sie wissen, was es braucht, um Erfolg zu haben und wie man dorthin kommt, wo die Spieler bei uns hin wollen. Die Ausbildung umfasst ein ganzheitliches Konzept, abgestimmt auf die Jugendbereiche. Und wir haben natürlich alle einen Arbeitgeber, der es uns ermöglicht, kreativ und innovativ zu sein. Welche Schwerpunkte gibt es in der Ausbildung in der Akademie? Bei uns steht der Mannschaftsspieler im Vordergrund. Das hat natürlich den Side-Effect, dass die jeweiligen Persönlichkeiten der Spieler mit entwickelt werden. Die PersönlichkeitsEntwicklung jedes Einzelnen ist besonders wichtig. Darüber hinaus entspricht die Akademie den Anforderungen einer modernen Ausbildung nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wir haben sicher nicht den klassischen Ansatz mit einem Baukas- Foto: GEPA Seit 2012 leitet Ernst Tanner die Red-BullAkademie in Liefering. Er brachte viel internationale Erfahrung mit von seinen Stationen 1860 München und Hoffenheim. ten-System, sondern denken vielmehr ganzheitlich. Wir wollen den Spielern eine fundierte Ausbildung geben. Und Sie trachten, dass die Besten zu Ihnen kommen. Natürlich, wir schauen uns stets um. Bei den Salzburger Mannschaften, ab der U13 und U14 auch landesweit, ab der U18 EU-weit und für den FC Liefering wird natürlich weltweit gescoutet. Da kommen dann auch die Akademien in New York und Brasilien ins Spiel. Aber auch in Asien sind wir gut aufgestellt. Da tummeln sich dann Spieler aus der ganzen Welt. Hat es im Laufe der Zeit Änderungen in der Ausbildung einer Akademie hin zu mehr Persönlichkeit gegeben? Die Thematik wird mindestens seit zehn Jahren diskutiert. Welche Spieler sollen wir schlussendlich ausbilden? Spieler wurden mit Training überfrachtet, dazu kam die schulische Ausbildung. Und um 21 Uhr sind sie völlig erschöpft ins Bett gefallen. Ein junger Spieler benötigt aber auch Zeit, um sich zu sozialisieren. Diese Freizeit müssen wir ihnen geben. Ich glaube, dass wir mit der Privatschule und dem Training eine gute Mischung gefunden haben, wo sie genügend Freizeit haben. Sie wollen also keine Fußballer, die 24 Stunden nur an Fußball denken? Das wäre pseudo-professionell und würde nur zu Engstirnigkeit verbunden mit dem berühmten Tunnelblick führen. Dabei gibt es noch viele andere Faktoren im Leben, die für die Entwicklung eines Jugendlichen wichtig sind. Das heißt nicht, dass sie nicht den Fokus auf Fußball gerichtet haben sollen. Dann nämlich, wenn sie auf dem Platz stehen und sich voll konzentrieren müssen. Die VdF kritisiert die vielen vereinslosen Kicker, die das System auch produziert. Weisen Sie Ihre Spieler darauf hin, dass nicht jeder Profi wird? Nein, das sagen wir ihnen nicht, denn damit würden wir sie sofort desillusionieren. Außerdem sind wir keine Hellseher, ob einer ein Profi wird oder nicht. Ich finde, es ist in Österreich gar nicht so schwer Profi zu werden. Die Frage ist vielmehr, wie hoch geht es am Ende rauf, und wie gut kann man damit verdienen. Wir halten die Spieler aber sehr wohl dazu an, dass jeder eine Ausbildung haben muss. Denn wenn sich jemand erst nach der Karriere in diese Richtung orientiert, dann hat er es schwer. Wie sehen Sie die Akademie im internationalen Vergleich? Wir brauchen den Vergleich nicht scheuen. In Europa haben wir in Sachen Struktur sicherlich eine führende Rolle – vor allem mit dem schulischen Angebot. Hoffenheim ist vielleicht ähnlich gut, kommt aber nicht ganz an Salzburg heran. Im Ausland spielt der Aspekt Schule oft nicht so eine wichtige Rolle. Sommer in einem grünen Tal www.tirolerhaus.at Bernd Baumgartner Vorderjägerweg 3 6382 Kirchdorf-Gasteig Tirol, Austria Telefon: 0043/5352/641 31 Fax-Nr.: 0043/5352/641 31-5 E-Mail: [email protected] Hier ist Sommer einfach Sommer. 14 Ferienwohnungen in Topausstattung bis ca. 76 m², hell, freundlich und geräumig. Mit Kindern, mit Freunden, die Großeltern wollten doch schon immer einmal mitkommen. Sollte es einmal regnen, so ist das eher ein willkommener Anlass. Endlich einen Tag zum Wohnen und Faulenzen. 14 großzügige Ferienwohnungen in Top-Ausstattung – Gasteig/Kirchdorf bei Kitzbühel. Unsere luxuriösen bis ca. 76 m² großen Ferienwohnungen bieten bis zu 6 Personen Platz. Sie sind modernst und absolut überkomplett, wie z. B. mit Geschirrspüler, Mikrowelle, TV & Internetanschluss in the room, Tiefgarage, Sauna, Solarium, Waschmaschine und Wäschetrockner, ausgestattet. Schlüsselübergabe bei Herrn Baumgartner, 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr Andere Anreisetermine bitte vorher absprechen! Wir bitten unsere Gäste, das Appartement bis spätestens 9.30 Uhr freizugeben. Babysitting und Frühstücks-Service möglich, rollstuhlgerecht. MOUNTAIN HIGH Mountain High bietet Adrenalinhungrigen den Kick, den sie suchen! Direkt an der Tiroler Ache in Kirchdorf gelegen, bietet das Adventure-Center Mountain High ein reichhaltiges Action-Angebot für Groß und Klein. Das Repertoire reicht von Rafting über Canyoning bis hin zu Tandem-Paragleiten und Fallschirmspringen. Dabei werden sämtliche Möglichkeiten der Natur im atemberaubenden Umfeld der Kitzbüheler Alpen auf aufregende Art und Weise genutzt. Alle Guides sind staatlich geprüft und werden ständig kontrolliert – Sicherheit wird großgeschrieben! Filmreife Action im größten Kletterwald der Kitzbüheler Alpen Der „Drehort“ befindet sich an der Mittelstation der St. Johanner Gondelbahn Harschbichl (Kitzbüheler Horn). Dort wartet der familienfreundliche Kletterwald direkt am Speichersee auf alle Abenteuerlustigen. Auf acht verschiedenen Parcours mit 85 Elementen und 25.000 m2 Gelände wird für jeden Schwierigkeitsgrad und jedes Alter das richtige „Terrain“ geboten. Auch der Flying-Fox-Parcours – der im Sommer und im Winter geöffnet ist – überzeugt mit einer Gesamtflugstrecke von über 530 m und entführt auf Höhen von bis zu 21 m. Oder genießen Sie bei einer geführten Segway-Tour die unvergleichbare Kulisse der Kitzbüheler Alpen. FI LM RE IF E ACT IO N IM GRÖSSTEN KLETTERWALD DER KITZBÜHELER ALPEN Hornwe g 21 · 63 80 St. Johann in Tirol rnpark .at Tel: +43 (0) 676 / 84 80 62 100 · www.ho AUSGABE 5 • JULI 2015 gen (Krafträume, Motorikpark, Turnhalle, medizinische Versorgung etc.) und insgesamt 92 Zimmer sind auf dem Gelände entstanden. Ganz nach dem Motto: wohnen, spielen, trainieren. TITELSTORY ckey-Talenten an der Verwirklichung ihrer Träume arbeiten“, so Tanner. Das Kernstück der täglichen Arbeit in der Akademie ist das sogenannte LPS-System – ein Videoanalyse- und chs nachwu SPIELER 9 Trainingsmessgerät, mit dem Spieler im Training mittels Chip „getrackt“ werden können. Mit dem LPS-System werden unter anderem Laufleistung und Laufwege gemessen. So soll verhindert werden, dass Verletzungen durch Überbelastung entstehen. Der 47-jährige Tanner gibt zu: „Es ist schon so, dass wir etwas anders ausbilden wollen. Aber wir kommen Die Jung-Bullen trainieren nach den modernsten medizinischen Erkenntnissen mit modernsten Fitnessgeräten. DOPPELTES KONZEPT Ernst Tanner ist ein Akademie-Leiter mit viel internationaler Erfahrung. Umso mehr zählt, wenn er meint: „Von Anfang an wurde die Akademie rund um ein bis ins kleinste Detail durchdachtes und geplantes Konzept gebaut.“ Nichts wurde dem Zufall überlassen, nicht einmal die Farbe der Inneneinrichtung in den Zimmern: Gelb. Denn diese Farbe wirkt beruhigend und verbessert die Regeneration. „Doch der wahre Wert des neuen Leistungszentrums offenbart sich in den Menschen, die tagtäglich mit den jungen Fußball- und Eisho- natürlich nicht drum herum, uns an dem modernsten Stand der Wissenschaft zu orientieren. Damit sie zusätzlich unsere Spielphilosophie verinnerlichen, steht den jungen Talenten dann noch ein langer und harter Ausbildungsweg bevor.“ SCHULFORMEN Zur Eröffnung wagten auch die Stars wie Ramalho und Alan ein Probespielchen gegen die künftigen Primgeiger. Vor allem der Doppelpass zwischen Sport und Schule muss funktionieren. Red Bull bietet auf der einen Seite eine Gymnasium-Schulform an, andererseits eine kaufmännische Ausbildung an. „Das Gymnasium hat freilich hohe Anforderungen, und ist selbst für flotte Lerner chs nachwu 10 SPIELER und trotz der Ausdehnung auf fünf Jahre nicht so leicht zu bewältigen“, weiß Tanner. „Wenn die Jungs dann auch noch mit den Nationalteams unterwegs sind und sich die Fehlstunden häufen, dann ist das Pensum oft nicht mehr zu bewältigen.“ Die kaufmännische Ausbildung stellt eine etwas abgespeckte Lernvariante dar, „allerdings wird auch hier eine fundierte Ausbildung garantiert“. Damit möchte man auch verhindern, dass Spieler, die den Sprung in den gut bezahlten Fußball nicht schaffen, gänzlich ohne Alternative dastehen. „Wir sagen ihnen aber nicht, dass nicht jeder Profi werden kann, weil wir keine Hellseher sind und dies kontraproduktiv wäre.“ Vor allem auf diesem Gebiet engagiert sich die VdF besonders stark, um gegen die vielen arbeitsund vereinslosen Fußballer TITELSTORY gen sind wichtig, damit sich Kreativität entwickeln kann. Ohne Kreativität wird man auf dem Feld berechenbar.“ Das war nicht immer so im beit ist im Vergleich zu den 1990er- und den frühen 2000er-Jahren absolut professionalisiert worden. Das macht sich in vielerlei Hin- Akademien, so setzt man auch in Salzburg auf das Wissen und die Qualitäten ehemaliger Profispieler. Alexander Zickler zum Beispiel coacht die U14 und die U15. Sein Wort hat bei den Jugendlichen großes Gewicht, gewann der ehemalige Stürmer mit den Bayern sogar die Champions League. Eddie Gustafsson, ehemalige Nummer 1 bei den Salzburgern, trainiert die talentierten Nachwuchsgoalies der Akademie. ÜBERBLICK Lässt das Wetter ein Training im freien nicht zu, kann man jederzeit bequem in die geräumige Halle ausweichen, wo ein volles Mannschaftstraining möglich ist. Zwischen den Einheiten sind die Nachwuchsspieler bei der medizinischen Abteilung in guten Händen. im sogenannten besten Fußballeralter oder sogar davor anzukämpfen. Die Salzburger Akademie legt auch großen Wert auf die Entwicklung der Persönlichkeit jedes Spielers. „Die Jungs können auch mal Mist bauen. Diese Erfahrun- AUSGABE 5 • JULI 2015 allgemeinen Akademie-System in Österreich, wo viele Spieler auf gewissen Positionen nach dem berühmten Schema F ausgebildet worden sind. Was dann fehlte, waren kreative Spieler, die den Unterschied ausmachten. „Die Nachwuchsar- sicht bemerkbar. Vor allem in den unterstützenden Bereichen. Früher wurde da für den Nachwuchs wenig bis kein Geld bereitgestellt, mittlerweile ist das Standard.“ Wer physisch nicht auf der Höhe ist, hat keine Chance. Wie auch in vielen anderen Damit dem Klub auch kein Talent verloren geht, legt man großen Wert auf das Scouting, wo teilweise auch schon per Video im Jugendbereich Spieler gesichtet werden. „In Hinsicht auf die technischen Hilfsmittel müssen wir uns vor keinem deutschen Bundesligisten verstecken. Eine Vision von mir war es immer, eine Art ‚Football Factory‘ zu bauen. Das hier ist das Paradebeispiel dafür.“ Was muss also ein Nachwuchs-Talent mitbringen, um in die Red-Bull-Familie in Liefering aufgenommen zu werden? Tanner zählt auf: „Die Kinder müssen lebendig sein, Freude an der Bewegung und ein gutes motorisches Grundtalent haben. Die Technik ist nicht so wichtig, die lässt sich dann verhältnismäßig leicht trainieren. Deshalb probieren wir es auch mit jedem guten Kind, das wir sehen. Wenn es dann in die Akademie reingeht, werden die Kriterien natürlich deutlich härter.“ Das muss auch so sein. „Wichtig ist, dass sich das Kind bzw. der Jugendliche nicht von seinem Weg abbringen lässt.“ Denn wer fliegen will, der braucht Flügel … SICHERN SIE SICH JETZT IHRE BERUFLICHE ZUKUNFT NACH DER AKTIVEN KARRIERE MBA SPORTMANAGEMENT Deutschsprachige Fernstudiengänge der Middlesex University mit organisatorischer Unterstützung der KMU Akademie & Management AG. international anerkannter akademischer Grad zeit- und ortsunabhängig auch ohne Matura/Abitur möglich Franz Schiemer (Absolvent): Die Entscheidung, neben meiner aktiven Fußballkarriere das MBAFernstudium in Sportmanagement an der KMU Akademie zu absolvieren, weiß ich jetzt nach meinem Karriereende besonders hoch einzuschätzen. Mir stehen dadurch mehr Wege und Tore offen! DIE RICHTIGE ENTSCHEIDUNG www.kmuakademie.ac.at chs nachwu 12 SPIELER TABELLE DER ANDEREN ART AUSGABE 5 • JULI 2015 RAPID UND MATTERSBURG Verein 1. 2. 3. 3. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Rapid Austria Altach Ried Sturm Salzburg Wr. Neustadt Wolfsberg Grödig Admira Frage 1 Frage 2 Frage 3 Frage 4 Frage 5 Frage 6 Punkte 10 9 10 9 9 9 10 10 9 8 9 9 10 9 8 9 9 8 10 10 8 8 9 8 10 9 9 8 8 8 9 9 8 8 8 7 10 10 7 8 6 7 9 9 8 7 7 6 10 9 7 7 5 5 6 8 7 7 5 8 56 55 53 53 52 49 48 46 43 41 *In Klammern die Veränderung zu den Vorjahreswerten. In die Headline hat sich kein Druckfehler eingeschlichen. Der SK Rapid Wien und der SV Mattersburg sind die Meister einer etwas anderen Rangliste – der Tabelle der anderen Art. Grün-Weiß war die Modefarbe in der abgelaufenen Saison und wurde in ihren jeweiligen Ligen von ihren eigenen Angestellten, sprich ihren Spielern am besten bewertet. Kriterien • Frage 1: Pünktlichkeit der Auszahlung von Gehältern • Frage 2: Klarheit der Verträge • Frage 3: Lohnfortzahlung bei Verletzungen • Frage 4: Infomationsaustausch zwischen Management und Mannschaft • Frage 5: Image des Klubs • Frage 6: Medizinische Betreuung im Verein Foto: Christian Hofer Beim SK Rapid fühlten sich die Spieler in der abgelaufenen Saison am wohlsten. I m Zuge der VdF-Mannschaftsbesuche im Frühjahr 2015 wurden alle Spieler (!!!) mittels Fragebogen dazu aufgefordert, ihre Vereine zu bewerten. Auf diesem Wege bekommen die Spieler die Möglichkeit, einerseits auf etwaige Schwierigkeiten im eigenen Verein aufmerksam zu machen, andererseits dienen diese Bewertungen auch Kollegen von anderen Vereinen, die unter Umständen mit einem Wechsel liebäugeln, sich ein Bild vom vermeintlich neuen Klub zu machen. WIE PÜNKLICH WIRD GEZAHLT? Spieler, die gerne pünktlich Foto: Christian Hofer Bundesliga chs nachwu SPIELER 13 TABELLE DER ANDEREN ART AUSGABE 5 • JULI 2015 HOLEN DEN TITEL Erste Liga Verein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 6. 8. 9. 10. Mattersburg A. Lustenau LASK Liefering Innsbruck Horn FAC Kapfenberg St. Pölten Hartberg ihre Gehälter am Konto haben, werden somit vermutlich nicht unbedingt zur Admira wechseln wollen, wie es der Tiefstwert in dieser Kategorie zeigt. Im Allgemeinen zeigt sich aber wiederum, dass die Zahlungsmoral in beiden Ligen eine sehr gute ist! STURM KLETTERT HOCH, GRÖDIG STÜRZT AB Frage 2 Frage 3 Frage 4 Frage 5 Frage 6 Punkte 10 9 10 9 10 9 10 10 9 8 7 9 10 9 8 9 9 8 10 10 7 8 7 9 10 8 9 7 5 9 10 8 6 7 7 8 10 8 6 7 8 7 10 8 8 5 7 7 10 9 7 6 7 4 8 8 6 6 4 5 57 54 53 51 48 46 46 45 43 38 Foto: Christian Hofer Einen umgekehrten Weg schlug der SV Grödig ein. Im Vorjahr belegten die Salzburger noch den hervorragenden dritten Rang. In dieser Saison hat man gerade noch den vorletzten Platz vor der Admira einnehmen können. RAPID IST NICHT NUR DIE NUMMER EINS IN WIEN Nicht nur im Fall vom SV Grödig, auch in anderen Fällen zeigen sich sehr oft Parallelen zwischen den sportlichen Entwicklungen und jenen in den Bewertungen der Spieler. Der SK Rapid ist Foto: Christian Hofer Bei einem Verein scheint die letztjährige Bewertung Positives bewirkt zu haben, der SK Sturm Graz kletterte in der Tabelle der anderen Art vom letzten auf den 5. Platz. Frage 1 Der SV Mattersburg bietet ein tolles Umfeld für seine Spieler. nun auch in der Tabelle der anderen Art die Nummer eins in Wien und stieß somit den Vorjahresmeister FK Austria vom Thron. MATTERSBURG TOP Der SK Sturm verbesserte sich um 5 Plätze. In der Sky Go Erste Liga ist der Meister der Tabelle der anderen Art mit dem sportlichen Meister ident. Die Spieler scheinen sich beim SV Mattersburg sehr wohl zu fühlen, und der SVM konnte sogar einen Punkt mehr ergattern als der große grün-weiße Bruder in der Tipico Liga. Einen auffallenden Tiefstwert gibt es in St. Pölten, die Spieler beurteilen die medizinische Betreuung in ihrem Verein nur mit 4 von 10 möglichen Punkten. VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast: „Es ist nach wie vor bedenklich, dass die Kommunikation zwischen Management und Mannschaft von den Spielern nicht sehr gut beurteilt wird. Eine gute Kommunikation kann oft sehr viel bewirken!“ 14 SPIELER PITCH-COMPETITION AUSGABE 5 • JULI 2015 AUF DIE „PLÄTZE“, FERTIG, LOS! Die Profis der tipico Bundesliga und der sky go Erste Liga bewerteten die Rasenbeschaffenheit der Stadien in Österreich. Der Rasen des Ernst-Happel-Stadions wurde von den Spielern am besten bewertet. A Von Gregor Pötscher Fotos: Christian Hofer lljährlich werden in Österreich die Fußballfelder der 20 Profiklubs von den Spielern der jeweiligen Gastmannschaft benotet. Die Spannweite der Benotung geht von 10 = Wembleyrasen bis 1 = Acker, aber wenn kein Rasen da ist, was soll man dann benoten? Die Ergebnisse der VdFPitch-Competition bringen immer wieder neue Erkenntnisse und Resultate ans Tageslicht. So konnte sich heuer die tipico Bundesliga wieder den ersten Platz mit einen Jahresdurchschnitt von 6,79 Punkten hauchdünn sichern, da die sky go Erste Liga nur auf einen Durchschnittswert von 6,70 Punkten kam. Die beste Bewertung bekam das Ernst-Happel-Stadion die vorläufige Heimstätte von SK Rapid Wien. Der Vizerasenmeister-Titel ging an den FC Red Bull Salzburg gefolgt von der Austria aus Wien. Das schlechteste Geläuf ist laut Spielern in Kärnten beim RZ Pellets WAC zu Hause, aber durch die bekannten Gründe in Grödig kann man sich nicht sicher sein, ob die Untersberg-Arena die rote Laterne, die sie bis zum Rasentausch innehatte, noch abgeben hätte können. Der Sieg in der sky go Erste Liga geht an den FC Liefering vor dem SKN aus St. Pölten und dem Dauergast unter den Top-3-Spielflä- chen in Österreich dem SV Mattersburg. Auch in dieser Bewertung ist zu berücksichtigen, dass der FC Liefering seine Heimspiele in der Untersberg-Arena austrägt. Die schlechtesten Noten bekam die Wies’n vom FAC mit Respektabstand zum Vorletzten auf Kapfenberg. VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast: „Gute Spielfelder sind neben den richtigen Schuhen und dem Matchball das Um und Auf für die Spieler, damit ein perfekter Fußball gespielt werden kann. Mit diesem Feedback soll den Vereinen die Möglichkeit geboten werden, die Zufriedenheit der Spieler mit ihren Plätzen zu messen.“ Foto: Christian Hofer chs nachwu chs nachwu SPIELER 15 PITCH-COMPETITION AUSGABE 5 • JULI 2015 STADIEN DER TIPICO BUNDESLIGA SK Rapid Wien FC Red Bull Salzburg FK Austria Wien SV Josko Ried SK Puntigamer Sturm Graz SCR Cashpoint Altach SV Scholz Grödig FC Admira Wacker Mödling SC Wr. Neustadt RZ Pellets WAC Foto: Christian Hofer 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 8. 10. 8,88 8,00 7,16 7,11 7,08 6,58 6,25 5,83 5,83 5,16 In der NV-Arena verspringt sich nur selten ein Ball. STADIEN DER SKY GO ERSTE LIGA 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. SC Liefering SKN St. Pölten SV Mattersburg SV Horn SV Wacker Innsbruck LASK Linz SC Austria Lustenau TSV Hartberg KSV 1919 FAC 8,22 8,00 7,72 7,61 7,11 6,83 6,80 6,36 5,02 3,38 chs nachwu 16 SPIELER BRUNO-GALA 2015 AUSGABE 5 • JULI 2015 Bruno-Gala 2015 Die Bruno-Gala wird auch in diesem Jahr wieder international besetzt sein. Sportlicher Erfolg und große Fußballtradition spiegeln sich bei der seit 1997 jährlich stattfindenden Bruno-Gala wider. Auch heuer wird es spannend, die Liste der Nominierten lässt viele interessante Spekulationen offen: Kann der FC Red Bull Salzburg nach dem Triumph im Vorjahr erneut die Kategorien Spieler, Mannschaft und Trainer des Jahres für sich entscheiden? Wird David Alaba zum vierten Mal in Folge als bester ÖFB-Legionär des Jahres ausgezeichnet, oder hat einer der anderen Legionäre die NationalteamKollegen, die in dieser Kategorie stimmberechtigt sind, mehr beeindruckt? Kann der GAK seinen Aufwärtstrend fortsetzen und auch in diesem Jahr die Kategorie beliebteste Amateurmannschaft des Jahres für sich entscheiden? Man wird sehen, die Ergebnisse bleiben wie jedes Jahr bis zur Bruno-Gala ein Geheimnis. Die Gala wird heuer ganz im Zeichen der laufenden EMQualifikationsphase französisches Flair versprühen. An den Details wird noch gearbeitet, ein Highlight konnte schon fixiert werden: Mit dabei wird auch Rose May Alaba sein, die dieses Jahr im Musikbusiness voll durchgestartet ist. Die Familie Alaba ist der Bruno-Gala eng verbunden. David nahm 2013 die Auszeichnung als bester Legionär persönlich entgegen, Vater George ist Stammgast. Neben dem Profibereich nehmen beim Bruno auch der Damenfußball, der in den vergangenen Jahren national und international einen Aufschwung erlebte, sowie der Amateurfußball eine bedeutende Rolle ein: So werden auch die Spielerin der Saison und die Damenmannschaft der Saison geehrt. Weitere Kategorien sind Spieler der Saison – Erste Liga, Aufsteiger der Saison, Ehrenpreis, Schiedsrichter und Torhüter der Saison sowie auch die Kategorien Künstler der Saison, Pechvogel der Saison und beliebtester Amateurspieler. Ehrenvolle Auszeichnungen, die den Aufwärtstrend des heimischen Fußballs widerspiegeln und Emotionen versprechen. BRUNO-GALA ALS FEST FÜR ÖSTERREICHS FUSSBALL Die Bruno-Verleihung ist das traditionelle Fest der Spieler, ausgerichtet von der Vereinigung der Fußballer (VdF), einer Fachgruppe in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe. Noch zwei Monate bis zur Bruno-Gala! Bereits zum 19. Mal wird am 30. August im Wiener Rathaus von der Fußballergewerkschaft „Vereinigung der Fußballer“ und der GdG-KMSfB der Bruno verliehen. In 16 Kategorien wählen Österreichs Profifußballer, das Nationalteam, laola1.at sowie fanreport. at die Gewinner. Die Bruno-Gala wird glamourös und ganz im Zeichen der UEFA Euro 2016™ stehen. Schauplatz der 19. Gala ist auch in diesem Jahr wieder das Wiener Rathaus. Rudolf Novotny, geschäftsführender Sekretär und Gründungsmitglied der VdF, freut sich auf den Abend. „Die jährliche Bruno-Gala ist ein wichtiger und fixer Teil unseres Engagements für den österreichischen Fußball. Es spiegelt die soziale Verantwortung unserer Partner und des VdF für Österreichs Fußballer wider.“ Auch VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast und Gernot Baumgartner, stv. Vorsitzender der VdF, blicken der traditionellen Gala mit viel Freude entgegen. „Als ehemalige Fußballer freut es uns jedes Jahr wieder, so viele interessante Persönlichkeiten bei der Bruno-Gala begrüßen zu dürfen. Im Gedenken an Bruno Pezzey, der vor 20 Jahren (Anm. 31.12.1994) überraschend verstarb, ein würdiger Abend.“ Foto: Christian Hofer Foto: Bildagentur Zolles / Martin Steiger FRANKREICH LÄSST GRÜSSEN! AUSGABE 5 • JULI 2015 chs nachwu SPIELER 17 BRUNO-GALA 2015 DIE KATEGORIEN UND DEREN NOMINIERTE 2015 IM ÜBERBLICK gionär der Saison wird von den Spielern der Nationalmannschaft ermittelt. Alle anderen Kategorien (Spieler der Saison – Damenmannschaft der Saison) wählen die Bundesliga-Fußballer. Fotos: Christian Hofer Fotos: Christian Hofer Die Kategorien und deren Wahl: Von den Usern von fanreport.at werden die beliebteste Amateurfußballerin und der beliebteste Amateurfußballer, von den Usern von laola1.at der Künstler der Saison und der Pechvogel der Saison gewählt. Die Kategorie Le- Spieler der Saison • Robert Beric (SK Rapid Wien) • Marcel Sabitzer (FC Red Bull Salzburg) • Jonatan Soriano (FC Red Bull Salzburg) Trainer der Saison • Zoran Barisic (SK Rapid Wien) • Damir Canadi (CASHPOINT SCR Altach) • Adi Hütter (FC Red Bull Salzburg) Spieler der Saison – Erste Liga • Karim Onisiwo (SV Mattersburg) • Markus Pink (SV Mattersburg) • Smail Prevljak (FC Liefering) Ehrenpreis Fotos: Christian Hofer • René Aufhauser (FC Liefering) • Franky Schiemer (FC Red Bull Salzburg) • ÖFB Nachwuchsarbeit (Der österreichische Weg) Aufsteiger der Saison • Karim Onisiwo (SV Mattersburg) • Simon Piesinger (SK Puntigamer Sturm Graz) • Philipp Schobesberger (SK Rapid Wien) Tormann der Saison • Alexander Kofler (RZ Pellets WAC) • Andreas Lukse (CASHPOINT SCR Altach) • Cican Stankovic (SV Scholz Grödig) Mannschaft der Saison • CASHPOINT SCR Altach • Österreichisches Nationalteam • FC Red Bull Salzburg Spielerin der Saison • Lisa Makas (FSK St. Pölten/Spratzern) • Nicole Billa (FSK St. Pölten/Spratzern) • Stefanie Enzinger (FC Wacker Innsbruck/SK Sturm Graz) Schiedsrichter der Saison • René Eisner • Alexander Harkam • Harald Lechner Damen-Team der Saison • FSK St. Pölten /Spratzern • SK Sturm Graz • NÖSV Neulengbach Sonderpreise: Die Nominierten 2015 in den Kategorien Künstler der Saison, Pechvogel der Saison, beliebtester Amateurspieler, beliebteste Amateurmannschaft sowie Legionär der Saison finden Sie auf unserer Homepage (s.u.). Weitere Informationen zur Bruno-Gala finden Sie auf http://www.brunogala.at chs nachwu 18 SPIELER GOLF-CHARITY AUSGABE 5 • JULI 2015 VDF GOLF-TROPHY 2015 Sehr entspannt stellen sich einige der über achtzig Teilnehmer noch vor dem Turnier gemeinsam mit Sponsorenvertretern und den Veranstaltern dem Fotografen. B Von Gernot Zirngast Fotos: Josef Lederer ei traumhaft schönem Wetter und damit verbundener guter Laune nahmen Anfang Juni 84 GolferInnen an der diesjährigen VdF Golf-Trophy teil. Das bereits traditionelle Charity-Turnier der Vereinigung der Fußballer, das von der 2-Thermenregion Bad Waltersdorf großzügig unterstützt wird, hat sich mittlerweile zu einem Fixpunkt im Turnierkalender des GC Mario Haas zeigt auch mit seinem Outfit auf dem Golfplatz, dass er ein „echter Schwarzer“ ist. Bad Waltersdorf gemausert. Viele ehemalige Fußballer wie Mario Haas, Bernd Dallos oder Florian Sturm golften gemeinsam mit anderen SportlerInnen (wie Claudia Kristofics-Binder, Mathias Berthold und Leopold Lechner), Sponsorenvertretern und Gästen um den Sieg. Beste Verpflegung durch das Golf-Restaurant Frauwallner, eine Tombola mit großartigen Preisen sowie die Sie- gerehrung mit musikalischer Umrahmung rundeten einen gelungen Turniertag ab, an dem die Teilnehmer wieder dafür sorgten, dass über das Rote Kreuz 30 Kinder zu einer Fußball-Campwoche eingeladen werden können. Schlussendlich hatte der Tag also viele Sieger und eine gemeinsame Botschaft aller TeilnehmerInnen: Ein Wiedersehen bei der Neuauflage des Turniers 2016! Gemeinsam mit den Turnierverantwortlichen Gernot Deutsch (Direktor des Tourismusverbandes Bad Waltersdorf) und Gernot Zirngast (VdF) zeigen sich einige prominente Teilnehmer wie Claudia Kristofic-Binder mit den Siegern der diesjährigen VdF Golf Trophy. AUSGABE 5 • JULI 2015 chs nachwu SPIELER 19 GOLF-CHARITY Ein Selfie von Tourismuschef Gernot Deutsch mit seinen FlightPartnern Claudia Kristofic-Binder, Mathias Berthold und Gernot Zirngast. Den ROSEcco als Welcome-Back Drink vom Weingut Heinrich genossen alle Teilnehmer des Turniers unmittelbar nach Beendigung ihrer Runde sichtlich mit Genuss. ERGEBNISSE Brutto Damen 1.FIEDLER Daniela 2. POHL Sabine 3. FRITZ Renate Brutto Herren Handicap Bruttopunkte 6 27 10 25 12 23 Netto A 1.STYBLO Pascal 2. WENINGER Peter 3. ROTTER Roman 1.STYBLO Pascal 2.ROTTER Roman 3.BÖHM Joe Handicap Bruttopunkte 10 32 6 32 6 28 Netto B HandicapBruttopunkte 10 42 12 38 6 36 Netto C Handicap Bruttopunkte 1.PÜRIBAUER Martina 20 42 2.PÜRIBAUER Walter 14 42 3.GAUSTER Harry 15 41 4x Nearest to the Pin: Handicap Bruttopunkte 1.RECHBERGER Ernst 45 58 2. BAMINGER Ludwig 41 47 3. MAUERHOFER Beate 35 45 Vor dem ersten Abschlag demonstriert Mathias Berthold, der österreichische Trainer des deutschen Herren –Ski-Teams, noch eindrucksvoll seine Sprungkraft. ROTTER Roman FRITZ Renate DALLOS Bernd WENINGER Peter Ex- WSC-Spieler Bernd Dallos erinnert nicht nur mit seinem Golfschlag an die Golf-Legende John Daly! chs nachwu 20 SPIELER FUSSBALL IM NETZ AUSGABE 5 • JULI 2015 Foto: fussballimnetz.at JUGENDFUSSBALL IM FOKUS Junge Spieler stehen schon früh im Fokus der Öffentlichkeit. Von Marcel Yildiz www.fussballimnetz.at AUSLAND WIE „HIMMEL UND HÖLLE“ Betrachtet man das Nationalteam findet man sowohl Spieler, die sehr jung ins Ausland gewechselt sind als auch Spieler, die den Weg über die österreichische Bundesliga gegangen sind. Viel hängt dabei wohl von der Persönlichkeit des Jugendlichen ab. Nicht alle Spieler sind mit 15 oder 16 Jahren reif genug, um allein im Internat zurechtzukommen. Dauerhaft getrennt von Familie und Freunden versucht man genauso wie 25 andere talentierte Fußballer, seinen Traum zu verwirklichen. Mentale Schwächen können entscheidend sein, ob man es schlussendlich bis ganz oben schafft oder nicht. David Alaba kann hierbei natürlich als positives Beispiel herangezogen werden. Doch auch die Schattenseite sollte nicht übersehen werden. Dominik Burusic zum Beispiel. Kam als großes Talent mit 16 Jahren zum FC Bayern München. Auch dort lief es sportlich gesehen nicht schlecht für den Stürmer. Verletzungen stoppten seine Entwicklung, anstatt dem Schritt in die U23-Mannschaft des FC Bayern München folgte der Schritt zurück nach Österreich. Bei seinem Heimatverein Admira Wacker gelang es Burusic, in der Regionalliga Ost wieder in Fahrt zu kommen, ehe ihn erneut mehrere Verletzungen bremsten. Eine schwerwiegende Verletzung am Knie zwang Burusic nun im Alter von nur 22 Jahren zu einem vorzeitigen Karriereende. Aber auch andere Fälle zeigen, dass es nicht für jeden im Ausland einfach ist. Von einem tollen Durchbruch, wie es bei David Alaba, Marko Arnautovic, Andreas Weimann oder Alessandro Schöpf der Fall war, bis hin zu Spielern wie Dominik Traunmüller, Stefan Sonderegger, Thomas Mayer oder Martin Schwärzler, die heute allesamt nicht im Profibereich spielen, ist alles möglich. Moritz Görgl spielte in seiner Jugend beim GAK und gewann ein Jugendturnier in Barcelona. Im Finale zeigte Görgl groß auf und zog damit einige Interessenten auf sich. Unter ihnen auch der niederländische Topclub PSV Eindhoven, die dem Offensivtalent ein ernsthaftes Angebot unterbreiteten. Görgl und seine Familie lehnten ab. Die Gründe erklärt er wie folgt: „Das Angebot war gut, doch viele Kosten wären auf mich und meine Die Erfolge der österreichischen Nachwuchsnationalteams lassen den Jugendfußball in Österreich aufblühen. Doch die Erfolge, die man nun erntet, sind das Ergebnis aus langer und harter Arbeit. Fast in jedem Jugend-Nationalteam gibt es eine Mischung aus Legionären und heimischen Akademiespielern. Ab und zu gelingt es auch Nicht-Akademiespielern aus Österreich eine Einberufung zu bekommen. Nun stellt sich die Frage: Was ist der beste Weg zum Profi? Eltern zugekommen. Dann musst du auch noch eine neue Sprache lernen, da man meist in diesem Alter noch nicht gut genug Englisch kann, um sich zu verständigen. Es spielt natürlich auch eine Rolle, dass man sich im neuen Land erst an die neue Umgebung gewöhnen muss, alte Freunde muss man hingegen verlassen. Es gibt wie man sieht viele Gründe, die auch gegen einen Auslandswechsel für Jugendspieler sprechen.“ Die Frage, die man sich selbst stellen muss, ist wohl, ob man denn bei so einem Wechsel wirklich realistische Chancen hat, in das Profiteam zu kommen. Denn eine Karriere in der deutschen Regionalliga ist zwar finanziell wohl lohnenswert, aber sportlich sicher nicht das Ziel eines ambitionierten Spielers. Dominik Grabner, Kenner des steirischen Jugendfußballs, meint dazu: „Meiner Meinung nach hängt es sehr davon ab, wie viel Talent ein Spieler wirklich hat. Die besten Chancen auf eine erfolgreiche Auslandskarriere hat man aber, denke ich, wenn man in Österreich bleibt und versucht, über die Bundesliga ins Ausland zu kommen.“ AKADEMIE IST KEIN MUSS Dass man nicht unbedingt aus einer Akademie stammen muss, um den Sprung ins Nationalteam zu schaffen, bewies Philipp Schobesberger. Der Flügelspieler schaffte über Eferding und Pasching den Sprung zum SK Rapid Wien. Beim Rekordmeister sorgte er mit einer starken Saison dafür, dass Teamchef Marcel Koller den Shootingstar nun auch für das Nationalteam nominierte. Andreas Sommer wurde im Alter von 14 Jahren von Sturm Graz getestet, eine Aufnahme in die Akademie blieb ihm verwehrt. Über die Unterschiede im Training von Sturm Graz und jenem von seinem Heimatverein meint das Nachwuchstalent: „Die größten Unterschiede sind die Disziplin, die Trainingsgestaltung sowie die Platzverhältnisse.“ Nach der gescheiterten Aufnahme für die Akademie des SK Sturm Graz musste sich auch Andreas Sommer die Frage stellen, ob es denn möglich ist, auch ohne Akademieausbildung den Traum vom Fußballprofi zu verwirklichen. Auch wenn die Enttäuschung über die NichtAufnahme im ersten Moment groß war, gibt der Flügelspieler die Hoffnung nicht auf: „Klar, vorteilhaft wäre es eine Akademie zu besuchen, aber es ist sicherlich nicht für je- den Spieler notwendig. Man darf nicht eine Sekunde daran denken, dass man es nicht anders auch schaffen kann.“ Ein Grund wieso es recht wenig Spieler der Sorte Schobesberger gibt, könnte sein, dass man in den Landesakademien bereits ein sehr gutes Scoutingnetzwerk besitzt. Jede Akademie ist bemüht, die besten Talente des Bundeslandes in den eigenen Reihen zu haben. Viele Sichtungstage, Spielerbeobachtungen und Probetrainings finden statt, um genau zu filtern, wer das Zeug dazu hat einmal ein Profi zu werden. VIELE FAKTOREN MÜSSEN PASSEN Gesichtet werden pro Akademie durchschnittlich rund 150 bis 200 Spieler. Dazu kommt, dass es bei einigen Großclubs eine eigene Akademie gibt, und man vor der Akademie noch einige Jugendteams durchlaufen kann. Für Eltern ist dies auch nicht immer einfach. Ohne die Unterstützung der Erziehungsberechtigten wäre es wohl nur für die wenigsten Spieler möglich, erfolgreich Fußball zu spielen. Vor allem bei Spielern, die nicht direkt aus der Stadt der Akademie kommen. Unzählige Autofahrten, Kosten für Fußballschuhe, Selbstkostenbeiträge für internationale Turniere sowie Mitgliedsbeiträge bringen auch oft einen hohen finanziellen Aufwand mit sich. Zudem kommt auch eine psychologische Komponente dazu. Grabner meint über die Rolle der Eltern: „Als Elternteil sollte man immer hinter seinem Kind stehen und das Kind unterstützen. Man sollte gemeinsam mit dem Kind darüber reden, ob ein Wechsel in eine Akademie sinnvoll ist oder nicht. Wichtig ist, dass man sein Kind nicht zum SPIELER 21 Training zwingt, da sonst die Gefahr besteht, dass die Lust am Sport verloren geht.“ Es stellt sich natürlich auch die Frage, ab welchem Alter es denn überhaupt Sinn macht Spieler zu scouten. Diverse Experten meinen, dass der größte Entwicklungsschritt im Alter zwischen 14 und 17 Jahren erfolgt. Folglich kann man bei jüngeren Spielern zwar oft erahnen, dass sie gute Anlagen haben. Doch auch die körperliche und mentale Entwicklung des Spielers muss berücksichtigt werden. Oft kommt es auch dazu, dass Spieler aus anderen Bundesländer in die diversen Akademien geholt werden. Weit weg vom Zuhause sind die Spieler dann auf sich allein gestellt. Dies ist nicht jedermanns Sache. Auch Andreas Sommer hätte sich nicht vorstellen können, die Steiermark in jungen Jahren zu verlassen: „Für die Vereine würde es Sinn machen, in näherer Umgebung nach Talenten zu suchen. Das Problem ist, dass Jugendliche in diesem Alter oft nicht umziehen können oder wollen. Da es eher ungünstig ist zwischen Vorarlberg und Graz mehrmals wöchentlich zu pendeln, würde ich empfehlen, den Spieler in seiner gewohnten Umgebung entwickeln zu lassen. Wenn ich die Chance bekommen würde, beispielsweise nach Kärnten in die Akademie zu wechseln, würde ich zuerst mit meinen Eltern sprechen. Denn damit müsste ich auch meine aktuelle schulische Ausbildung abbrechen.“ Im Alter von 16 oder 17 Jahren lässt sich bei manchen Spielern bereits voraussagen, ob sie noch eine realistische Chance auf den Sprung ins Profigeschäft haben. Jene die sich nicht dementsprechend entwickelt haben, suchen sich meist schon in diesem Alter eine neue Herausforderung. Dabei ist es für alle Spieler passieren, dass man zwar viel wichtig, nicht nur auf einem Geld in die Jugendarbeit inBein zu stehen. Sprich, auch vestiert, doch die Profitrainer eine gute Schulausbildung andere Vorstellungen haben zu haben, ist sehr wichtig, und die Jugendspieler nicht um im Fall des „Scheiterns“ einen Plan B zu haben. Nahezu alle Akademien in Österreich legen großen Wert auf die Schulausbildung ihrer Spieler, auch die PersönlichkeitsEs gibt verschiedene Wege zum Profifußball. entwicklung soll gefördert werden. Mittlerweile besteht das ins Konzept des modernen Profigeschäft nicht mehr nur Trainers passen. aus dem Fußballspiel. Auch Ob die Akademie der besder Umgang mit den Medien, sere oder schlechtere Weg der Auftritt abseits des Platzes ist, kann selbstverständlich und der Umgang mit Mitmen- nicht pauschal gesagt werschen gewann in den vergan- den. Doch von den 23 aktuell genen Jahrzehnten viel mehr einberufenen Nationalspiean Bedeutung. Marc Kram- lern wählten lediglich drei mer (Foto) ist 16 Jahre alt und den Nicht-Akademie-Weg. spielt in der Jugend von TuS Klar ist auch, dass die BeRein. Auch er hofft, irgend- dingungen in den Akadewann höherklassig spielen zu mien meist besser sind und können. Doch er weiß, nur die Trainingsintensität und Talent reicht heutzutage nicht Trainingshäufigkeit höher mehr: „Also ich finde Talent ist. Würden aus den Akadeallein reicht nicht mehr. Was mien nur wenige Topspieler du wirklich brauchst, ist na- entstehen, müsste man das türlich der Wille. Denn nur System hinterfragen. mit Talent, ohne den nötigen Fakt ist, in Österreich hat Willen, wird man nicht weit sich in den vergangenen kommen. Dazu kommt noch, Jahren sehr viel im Jugenddass im heutigen Fußball die bereich getan. Vieles entwiJugendspieler immer öfters in ckelte sich sehr positiv. Im Vergleich den Kampfmannschaften be- internationalen reits sehr jung eingesetzt wer- braucht sich Österreich nicht den und daher braucht man zu verstecken, auch die Erauch gute körperliche Voraus- gebnisse der Nachwuchsnatisetzungen. Aber für mich ist onalteams belegen dies. Nur beim Fußball spielen immer wenige Nationen schaffen noch die erlaubte Aggressivi- es, sich im selben Jahr für tät und halt die richtige Ein- drei Jugendgroßereignisse zu qualifizieren. Auch das zeigt, stellung das Wichtigste!“ An der Ausbildung selbst hat dass die Jugendausbildung in sich im Laufe der Zeit auch Österreich funktioniert, auch einiges geändert. Selbstver- wenn man die Augen nicht ständlich muss man auch in vor denen verschließen darf, der Jugendausbildung ständig die aus diversen Gründen Fortschritte machen und die ihren Traum, Profifußballer neuesten taktischen Trends zu werden, nicht realisieren lehren. Ansonsten kann es können. Foto: John R. Amelia AUSGABE 5 • JULI 2015 chs nachwu FUSSBALL IM NETZ chs nachwu 22 SPIELER AUSGABE 5 • JULI 2015 ICH BIN NACHWUCHSSCHIEDSRICHTER Die Karriere eines Schiedsrichters beginnt im Nachwuchs. ... eine Antwort, welche die meisten meiner Gesprächspartner in eine kurze fußballerische Schockstarre versetzt. „Wie kann man das nur machen?“, ist dann zumeist die erste Frage gefolgt von einem interessierten „Wie wird man das eigentlich?“ – Der Blick hinter die Kulissen der Nachwuchsreferees! DER START IN DAS SCHIEDSRICHTERGLÜCK Eine Pfeife, Trikot, Hose, Stutzen, Wurfmarke & Notizkarte – das ist die Grundausstattung, die man vonseiten des Fußballverbands zur Verfügung gestellt bekommt, wenn man sich nach abgelegter Prüfung dafür entscheidet, Fußballschiedsrichter zu werden. Eine Entscheidung, die aus vielerlei Hinsicht getroffen werden kann: Die einen wollen sich sportlich und vor allem läuferisch betätigen, die nächsten nach Fotos: Dusan Kostic JA, FANREPORT einer aktiven Kickerkarriere dem runden Leder treu bleiben, wieder andere sehen es als schönen (Neben-)Erwerb oder wollen den Beweis für ihre Stammtischaussage „das kann ich auch = besser“ antreten. Offen bleiben dabei natürlich die Fragen, wie wird man es und vor allem, auf was lässt man sich da ein? JEDER KANN SCHIEDSRICHTER WERDEN Die gute Nachricht für all jene, die bereits nach den ersten Zeilen ein wenig Gusto verspüren, dem S chie dsrichter-Hobby nachzugehen – jeder kann Schiedsrichter werden! Genau genommen werden Schiedsrichter von den einzelnen Landesverbänden mit Handkuss aufgenommen, gibt es doch in Österreich seit vielen Jahren einen Schiedsrich- termangel, der dazu führt, dass im Nachwuchs einige Alterskategorien und im Erwachsenenbereich einige Leistungsstufen nicht mehr dementsprechend mit Referees besetzt werden können. Hat man den Entschluss zum Schiedsrichter gefasst, läuft auch hier längst alles online ab. Unter www.schiri.at kann man sich zentral für ganz Österreich für das neue Hobby anmelden und wird dann für das weitere Anmeldeprozedere an den jeweiligen Landesverband übergeben. Was folgt ist ein erstes Kennenlernen im Rahmen eines Probetrainings sowie eine grundlegende Regelschulung, welche die Neulinge auf die zu absolvierende Prüfung vorbereiten soll. Während sich beim Stichwort „Prüfung“ so manche an eine (verkorkste) Schulzeit zurückgeführt fühlen, erweist sich jene im Bereich der Pfeifenmänner als sanfte Hürde zum Einstieg in das Metier. Neben einem Lauftest, dem Helsen-Test, der auf die körperlichen Erfordnissen abzielt, muss auch ein Regeltest absolviert werden, um die Standhaftigkeit in jenen 17 Grundbestimmungen zu beweisen, die unser allerliebstes Hobby regeln. UND DANN KANN ES LOSGEHEN Mit der erfolgreichen Prüfung in der Tasche geht es zumeist schon am darauffolgenden Wochenende mit dem ersten Einsatz los. Und schnell stellt sich heraus, ganz so einfach ist es doch AUSGABE 5 • JULI 2015 FANREPORT chs nachwu SPIELER 23 Foto: WylezichM Fotos: Dusan Kostic DIE VORBILDER Auch die Jüngsten üben sich schon manchmal in Kritik. nicht, ein Schiedsrichter zu sein. Selbst der eine oder andere U10-Kicker hat es sich mittlerweile angewöhnt, die Entscheidungen des Mannes in Schwarz zu kritisieren, und dass so manche Spielermama speziell im Nachwuchs durchaus den einen oder anderen kritischen Ton an den Tag legt ist ein längst leidvoll bestätigtes Klischee. Helfend zur Seite steht den Schiedsrichtern dabei gerade am Anfang ein Betreuer der jeweiligen Schiedsrichtergruppe, der auftauchende Fragenklärtund Ve r b e s s e rungs- doch bei rund 50 € pro Spiel und Einsatz. Zum Vergleich – als Schiedsrichter für ein Kampf manns chaf tsspiel im Landesverband erhält man je nach Leistungsstufe in der Regel um die 100 € Aufwandsentschädigung, in der Bundesliga liegt diese bei 1.050 € brutto exklusive Fahrtspesen. vorschläge auf Basis der gezeigten Leistungen gibt. Auch in finanzieller Hinsicht wird ein Schiedsrichter-Einsatz beginnend bereits beim Nachwuchs entschädigt, wobei die Höhe der Entschädigung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist. In der Regel liegt sie je- nur für die Spitze, sondern auch und vor allem für die Breite in immer früherem Alter geschieht, zeigt ein Pilotprojekt aus Wiener Neustadt und der dortigen Schiedsrichtergruppe Süd in Niederösterreich. Sie unternahm einen Versuch, bei welchem gleich 19 Schüler des Bundesgymnasiums FRÜH ÜBT SICH – EIN PILOTPROJEKT AUS WR. NEUSTADT Dass das Lukrieren zukünftiger Schiedsrichter nicht Zehnergasse die Prüfung zum Referee absolvierten, 17 davon werden in den kommenden Wochen auch ihren ersten Schritt als Aktive auf dem grünen Rasen unternehmen. Die Vorbilder für die Schiedsrichterjugend sind dabei auch in Zeiten vorhanden, in denen Schiedsrichter-Österreich auf kein Kaliber von (ehemaligen) WeltklasseReferees wie Günther Benkö oder Konrad Plautz bauen kann. Sie heißen Harald Lechner, Alexander Harkam oder Dominik Ouschan und haben sich neben ihrer beruflichen Laufbahn mit ihrer Schiedsrichter-Karriere den Traum von einer Beteiligung an der österreichischen Bundesliga oder sogar internationalen Ehren erfüllt. Genau deshalb sagen sie stolz – „JA, ich bin Schiedsrichter.“ Von Patrick Mostböck [email protected] Jetzt mit Spezialisierung Fußballmanagement! [email protected] Der Partner der VdF Profitieren Sie von den Kooperationsvorteilen! Starten Sie jetzt Ihre Karriere im Sportmanagement mit einer berufsbegleitenden Weiterbildung! Geprüfter Sportfachwirt (IHK) Sportbetriebswirt (DSA) Machen Sie den ersten Schritt zu Ihrer erfolgreichen Karriere mit E&S! „Wir erleben bei Spielern, die Mitte Zwanzig sind, teilweise dramatische Karriereeinbrüche. Man muss den Spielern klarmachen, dass sie sich schon während ihrer aktiven Karriere und zwar am besten gleich von Beginn an, Gedanken machen müssen über die Zeit nach dem Fußball. Weiterbildung und entsprechende Vorsorge können die Folgen eines frühen, oft überraschenden Karriereendes wesentlich abfedern.“ Die Ertrag & Sicherheit Vermögensberatung Ges.m.b.H. („E&S“)mitSitzinGraz,isteinerderführendenösterreichischen Vermögensberater und spezialisiert auf den langfristigen Vermögensaufbau und innovative Finanzierungskonzepte. 2008 wurde E&S die Auszeichnung „Austrian Leading Company“ vom Wirtschaftsblatt verliehen. Bei E&S haben Sie die Chance als Unternehmer im Unternehmen in einer absoluten Wachstumsbranche eine einzigartige Karriere im familiären Umfeld zu starten, bei der Sie alleVorteilefinanziellerundpersönlicherFreiheiterleben. Ihre Karrieremöglichkeit: Fundierte Einarbeitung und Ausbildung zum Wertpapiervermittler und staatlich geprüften Vermögensberater in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Steiermark Selbstständige Tätigkeit als Gewerbetreibender FreiberuflicherEinstiegwährendIhrerKarriereimSport, ganzeinfachSchrittfürSchrittdie„Zweite“berufliche Zukunft aufbauen Sie entscheiden selbst wieviel Zeit Sie investieren Zusammenarbeit mit österreichweit und international anerkannten Partnern StändigeWeiterbildungimFach-,Persönlichkeits-und Führungsbereich EinkommenabhängigvonIhrerEinsatzbereitschaft Nutzen Sie Ihre Chance und kontaktieren Sie uns! Wir freuen uns auf Sie. Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg. Ihr Ansprechpartner: Manfred Gepperth staatlich geprüfter Vermögensberater Selbständiger Geschäftspartner der Ertrag & Sicherheit Vermögensberatung Ges.m.b.H. Poolpartner der Jung, DMS & Cie. GmbH 5120St.Pantaleon, Pantaleonstraße 27 T: +43 (0)664 144 04 71 [email protected],www.es-investments.at Oliver Prudlo Vdf, Soziale Projekte, Nachwuchs, Auszug aus Artikel in der Zeitschrift „Spieler“, Ausgabe 41 - April 2014 chs nachwu 26 SPIELER SERIE DAS WURDE AUS ... AUSGABE 5 • JULI 2015 Das Leben danach . . VON ANFANG AN EIN ZIEL VOR AUGEN Der Ex-Sturm-Profi Kurt Temm ist heute erfolgreicher Notar in Pöllau. Im Interview spricht er über seine zwei Karrieren und den schwierigen Übergang von der einen zur anderen. Und darüber, was er beim Fußball fürs Leben lernte. Von Robert Bösiger Fotos: Kurt Temm D er gebürtige Grazer Mag. Kurt Temm absolvierte 220 Bundesligaspiele für seinen Heimatverein Sturm, Admira und GAK. Während seiner Profi-Karriere schloss er ein Jus-Studium ab und arbeitete im väterlichen Büro mit. Vor vier Jahren übernahm er das Notariat des Vaters, als dieser in Pension ging. Der Notar und der Fußballer – wie gehtdenn das zusammen? (lacht) Ja, ähm ... mein Vater war Notar in Pöllau. Ich habe das Studium während dem Kicken fertiggemacht. In der Saison 93/94, als ich nach der Admira wieder bei Sturm war, habe ich das Gerichtsjahr gemacht Als ich danach beim Vater im Notariat begonnen habe, habe ich ein halbes Jahr beim Fußball pausiert. Die Belastung – Fußballer und im Büro des Vaters – war zu groß? Studium und Fußball – das ist noch irgendwie gegangen. Die Uni habe ich mehr oder weniger im Fernstudium absolviert. Studienkollegen haben immer für mich mitgeschrieben, im Wesentlichen habe ich nur die Prüfungen gemacht. Aber mit dem Gerichtsjahr ist es immer schwieriger geworden. Als du die Schuhe an den Nagel gehängt hast – wie lief der „innerliche“ Umstieg vom Fußballer zum Juristen ab? Das war nicht so einfach, wenn ich ehrlich bin. Als ich mit dem Studium fertig war, ist es mit dem Fußball immer schwieriger geworden. Mit 24, 25, da war ich bei der Admira, habe ich immer mehr den Blick auf die Karriere danach gerichtet. Durch diesen Fokus ist beim Fußball nicht mehr das rausgekommen, was vielleicht möglich gewesen wäre. Wenn ich nach dem Studium gesagt hätte: „So, ich versuch noch einmal, beim Fußball alles rauszuholen“, wer weiß, wie weit ich noch gekommen wäre. Bereust du diesen frühen Fokus auf die Juristerei, auf das Leben danach? (lacht) Das ist eine sehr gute Frage. Die habe ich mir natürlich selbst schon ab und zu gestellt. Im Nachhinein, aus der heutigen Perspektive, bereue ich es nicht. Denn die Praktikumszeiten, die ich während der Fußballkarriere gesammelt habe, habe ich bei Übernahme des Notariats gebraucht. Hätte ich diese 4, 5 AUSGABE 5 • JULI 2015 Jahre nicht im Büro mitgearbeitet, hätte ich vor vier Jahren das Notariat vom Vater nicht übernehmen dürfen. Und hinsichtlich Fußball? Bereust du, nicht alles versucht zu haben? (zögerlich) Naja, ... sicherlich hätte ich noch mehr erreichen können, wenn ich mich gerade in den letzten Jahren noch 100-%ig aufs Kicken konzentriert hätte. Aber man kann nicht alles haben. Was hättest du deiner Meinung nach noch erreichen können? Ich war mit 23, 24 am Sprung in den Teamkader. Da hätte ich mir schon zugetraut, dass ich auf längere Sicht ein Teamspieler geworden wäre. Dann hätte ich vielleicht auch international etwas erreichen können. Durch das Bosman-Urteil im Jahr 1995 wäre das durchaus möglich gewesen. Hast du einmal fürs Team gespielt? Leider nein. Einmal war ich gegen die Faröer-Inseln auf der Bank. Nicht beim Debakel, sondern beim Rückspiel in Salzburg. Gegen die Schweiz hat mir der „Hicke“ schon einmal zugesichert, dass ich spiele. Leider habe ich mich eine Woche vorher verletzt. Aber wenn ich gegen die Schweiz nicht ganz schlecht gespielt hätte, wäre ich auch bei der geschichtsträchtigen Niederlage gegen die Faröer auswärts zum Einsatz gekommen. Dann hätten wir natürlich nicht verloren. Natürlich nicht. Nach dieser halbjährigen Pause während des Gerichtsjahres bist du von Sturm zum GAK, ein Wechsel zum Erzrivalen. Tut man das? DAS WURDE AUS ... Nach der Pause war es einfach für mich die Möglichkeit, noch einmal in der Bundesliga zu spielen. Eigentlich habe ich schon abgeschlossen gehabt und wollte mit 27 aufhören. Aber dann hat mich noch einmal der Ehrgeiz gepackt. Und ich konnte nebenbei ein paar Stunden beim Vater arbeiten. Präsident Fischl, Manager Svetits und Trainer Thomalle wollten unbedingt aufsteigen. Das hat auch geklappt. Warum hast du dir das JusStudium neben der Profikarriere überhaupt angetan? Das machen nicht viele. Warum gerade du? Von Anfang an hatte ich das Ziel vor Augen, was ich mit meinem Studium einmal machen werde: Denn es war immer schon klar, dass ich die Chance beim Vater bekommen werde. Viele, die mit dem Studium beginnen, haben keine Ahnung, was sie später machen werden. Durch dieses konkrete Ziel konnte ich immer konsequent sein und habe es einfach durchgezogen. Vielleicht war der Fußball in den 1980er-Jahren nicht ganz so professionell wie heute. Vom Verein ist mein Studium „geduldet“ worden. Heute ist das wahrscheinlich schwieriger. Was sind die Stärken des Fußballers Temm? Ich war sicherlich kein begnadeter Techniker. Läuferisch war ich gut und zweikampfstark. Aber ich habe auch eine Phase gehabt, in der ich Tore gemacht habe. In meiner besten Saison habe ich aus dem defensiven Mittelfeld acht Tore erzielt. An eines kann ich mich besonders erinnern: Beim ersten Sieg der Vereinsgeschichte von Sturm bei Rapid, da habe ich das entscheidende 1:0 gemacht. chs nachwu SPIELER 27 ... und die Stärken des Notars Temm? (lacht) Ja, etwas was mir aus der Fußballzeit zugute kommt: Ich denke, dass ich mit den Leuten sehr gut umgehen kann, am Land überhaupt. Ich finde einen guten Draht zu den Parteien. Und ich kann komplexe Zusammenhänge sehr gut auf den Punkt bringen. Was hast du beim Fußball gelernt, das du in die Juristerei mitnehmen konntest? Die Konsequenz. Bei uns Juristen ändert sich ständig etwas, man muss sich ständig fortbilden, damit man dran bleibt. Beim Fußball ist das genauso, man darf sich auch nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Man muss jeden Tag an seinem Erfolg arbeiten, im Büro wie im Fußball. Außerdem lernt man im Sport, mit Niederlagen umzugehen. Wann ist ein Mensch deiner Meinung nach erfolgreich? Beruflich sicherlich dann, wenn man seine gesteckten Ziele erreicht. Im Privaten geht’s mehr um Harmonie und Gesundheit. Familiär bin glücklich und zufrieden. Man braucht eine Familie, der man vertrauen kann. Jetzt bist du schon etwas über vierzig, dein Sohn ist drei Jahre alt. Als Vater also ein Spätberufener? Das hat sich bei meiner Frau und mir so ergeben. Sie hat nach dem Sportstudium ein Medizinstudium absolviert, heute ist sie Anästhesistin. Ich wollte auch nicht unbedingt so früh Vater werden. Aber wir sind sehr glücklich. Eine unglaubliche Bereicherung. Was ist der Fußball heute für dich? Bis vor drei Jahren habe ich noch einmal in der Woche hobbymäßig gespielt. Heute etwas seltener, wegen meines Sohnes. Und bei der Bundesliga bin ich im Protestkomitee, da habe ich die ehrenamtliche Funktion als Verbandsrichter. Auch bei den Sturmspielen bin ich manchmal noch, bald werde ich dann öfter mit meinem Buben ins Stadion gehen. Lang dauert es nicht mehr, dann wird der Kleine beim Verein angemeldet, oder? (lacht) Es schaut fast danach aus. Bewegungsaktiv ist er auf alle Fälle. Steckbrief Mag. Kurt Temm • geboren am 30.7.1967 • wohnt mit Gattin Simone und Sohn Raphael (3) in Graz • 220 Bundesligaspiele, 18 Tore • Stationen: - Sturm (85–91, 93/94) - Admira (92/93) - GAK (95–97) • Der Jurist ist heute Notar in Pöllau. http://www.temm.at/ AUSGABE 5 • JULI 2015 G E L D! S B U A L R U UCH KEIN A T F A H C S K , N I R D X I N R E F F O “ ! K N I H „IM T S I B U A L R U R DE ER OHNE GEW e auf. klich Freud ir w t h ic n t eld! , komm eihnachtsg h erkämpft aubs- und W für dic euer Url ewerkschaft ge und erkämpfen dadurch G ie d s a d , rträ Kollektivve d 14. Gehalt Ohne 13. un hrlich die rhandeln jä schaften ve Die Gewerk 10 GUTE GRÜNDE GEWERKSCHAFTSMITGLIED ZU SEIN! Gesetz) erhöhung (kein n h Lo e h ic rl h esetz) 1. Jä e, u. v. m. htsgeld (kein G ac n h ei W Urlaubsangebot d d n n u u sg n u ild B 2. Urlaubstungen, eizeitveranstal en Fragen sozialrechtlich 3. Kostenlose Fr d n u ts ei b ar eratung in tützung 4. Kostenlose B eitslosenunters rb A e h ic tl af ch 5. Gewerks ufsunfällen eizeit- und Ber Fr ei fällen b d el g g ta chtlichen Streit 6. Spital re ts ei b ar in tz Rechtsschu gericht 7. Kostenloser vor dem Arbeits g n u et tr er V se 8. Kostenlo is € 15.000 versicherung b tz u h sc ts ch re 9. Berufs bis € 75.000 htversicherung ic fl tp af sh uf er 10. B www.oegj.at www.facebook.com/oegj.at AUSGABE 5 • JULI 2015 JUGENDSPORTTAG chs nachwu SPIELER 29 Jugendsporttag der ÖGJ SO MACHT SPORT SPASS Die Stimmung am Jugendsporttag war ausgelassen. Der Jugendsporttag der Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) fand heuer schon zum 50. Mal statt. Mit dabei waren wieder Tausende Jugendliche, die die kostenlose Möglichkeit nutzten, verschiedene Sportarten auszuüben. Im Berufsschulunterricht und Berufsleben haben sie kaum Gelegenheit dazu, kritisiert Ali Dogan, Vorsitzender der Wiener ÖGJ. E in Tag, mehr als 20 Sportstationen – das gibt es nur beim jährlichen Jugendsporttag der Wiener Gewerkschaftsjugend. Bei sonnigem Wetter nahmen daher auch heuer wieder an die 5.000 Lehrlinge und SchülerInnen daran teil. Beim Tennis spie- len konnten sie beweisen, wie beweglich und zielsicher sie sind, beim Kung Fu und Schach hingegen kam es vor allem auf die Konzentration an, während beim Slacklining das Gleichgewicht gefordert war. Die anstrengendste Sportstation war aber wohl Text und Fotos: ÖGJ In der Hopsagasse im 20. Bezirk wurde gekickt statt gearbeitet. Schloßhoferstraße 3 | 1210 Floridsdorf IHRE VORSORGEWOHNUNG der Weg zum entspannten Leben Schloßhoferstraße 3 | 1210 Floridsdorf IHRE VORSORGEWOHNUNG der Weg zum entspannten Leben IHR EIGENTUM. • • • • • • Ausstattung in TOP Qualität Niedrigenergiestandard Alternatives Energiekonzept mit Photovoltaik Erstklassige Infrastruktur (U-Bahn, Schnellbahn) Fertigstellung Frühjahr 2017 Vorsorgewohnungen im Herzen von Floridsdorf IHRE SICHERHEIT. • • • • grundbücherliches Eigentum Wertsteigerungspotential tolle Lage für Vermietungen umfassende Betreuung durch professionelles Servicepaket IHR GEWINN. 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Das Team der Erste Bank, die „Powerpuff Boys“, waren die Gewinner des Turniers und Lorenz-Müller-Gasse. Vor dem Finalspiel gab es für die beiden Mannschaften eine Extraportion Motivation: Platz dabei waren die beiden Fußballer Mario Sonnleitner und Christopher Dibon von SK Rapid Wien, die viele Fragen zum Profifußball beantwortet und Autogramme gegeben haben. „Auch beim Volleyballturnier haben viele Teams mitgemacht und um den ersten Platz gekämpft“, erzähl Kumar. Gewonnen hat das Team „IBIS Dragon“, gefolgt von „Unicredit“ und „KPS smash and volley“. OHNE SPORT GEHT’S NICHT ÖGB-Vizepräsidentin Renate Anderl ehrte die besten Spieler. Teil eines Wuzzlers sein wollte, hatte auch dazu die Möglichkeit. EXPERTEN-COACHING Das Highlight des Jugendsporttags war aber auch diesmal das traditionelle Fußballturnier, an dem 35 Teams haben in allen Kategorien abgeräumt. Denn mit 29 Toren haben sie auch die meisten Tore im Turnier geschossen und mit Alex Steric den besten Spieler gehabt. Der zweite Platz ging an „LMG“, das Team von dem Lehrbetrieb „Jugend am Werk“ in der Sie wurden von den FußballExperten Oliver Prudlo und Paul Gludowatz gecoacht. Den dritten Platz konnte das Team „acam united“ der überbetrieblichen Ausbildungsstätte „ibis acam“ erreichen. Nicht direkt auf dem Spielfeld aber mit am Aber nicht nur bei den Turnieren gab es Gewinner, es haben alle gewonnen, die am Jugendsporttag teilgenommen haben. Denn nur wer sich viel bewegt, kann auch ein gesundes Leben führen. „Dass jedes Jahr so viele Jugendliche teilnehmen zeigt, dass das Bedürfnis nach mehr sportlichen Möglichkeiten groß ist“, sagt der Wiener ÖGJ-Jugendsekretär. Auch der Vorsitzende der Wiener Gewerkschaftsjugend, Ali Dogan, kritisiert, dass es in den Schulen überhaupt kein Sportangebot für Lehrlinge gibt. „Wir müssen STARCAMPS 2015 e ig r h ä J 4 1 Für 7– 5-TAG AGES ESCA CAMP 5-TAGESCAMPS AB MPSS AB 5-T €€ 99,– Begrenzte Teilnehmerzahl! NÄCH CHTIG TIGUNGSCAMPS AB AB NÄCHTIGUNGSCAMPS AB NÄ MARKO STANKOVIC, SK STURM GRAZ €€ 1 79 , – Infos & Anmeldung unter www.starcamps.at JUGENDSPORTTAG AUSGABE 5 • JULI 2015 länger arbeiten, verkündet die Wirtschaft regelmäßig. Dass die Arbeitgeber aber auch verantwortlich dafür sind, wie lange jemand seinen Job ausüben kann oder nicht, verschweigt sie dabei. Denn für viele ArbeitnehmerInnen ist es kaum möglich, bis zum Regelpensionsalter durchzuhalten“, sagt Dogan. Bei der Arbeit schwere Gegenstände zu heben oder starker Hitze ausgesetzt zu sein, belastet nun einmal die Gesundheit. Damit Menschen länger gesund bleiben und länger arbeiten können, muss früh angesetzt werden. „Dazu gehört auch, dass SchülerInnen SPIELER 33 Der Einsatz hat gestimmt. gesünderen Beschäftigten profitieren langfristig auch die Unternehmen.“ ERFOLGREICH SEIT 1966 35 Teams nahmen am Fußballturnier teil. mehr Möglichkeiten bekommen, sich zu bewegen. Die beschlossene tägliche Turnstunde an Ganztagsschulen ist ein wichtiger Schritt. Aber für Lehrlinge wäre schon eine wöchentliche Turnstunde ein Fortschritt. Für sie gibt es überhaupt kein Sportangebot in der Berufsschule, und erst recht nicht in den meisten Betrieben, wo sie mehrere Tage pro Woche verbringen“, erklärt der Wiener ÖGJ-Vorsitzende. Die Gewerkschaftsjugend setzt sich daher dafür ein, dass Sportunterricht an allen Berufsschulen eingeführt wird. Dogan: „Aber auch die Arbeitgeber sind gefragt: Sie sollten ihren Lehrlingen sportliche Freizeitaktivitäten anbieten. Von chs nachwu Der Jugendsporttag der Wiener Gewerkschaftsjugend wird seit 1966 veranstaltet. In den letzten 49 Jahren hat sich so manches verändert: Waren es früher klassische Bewerbe wie Schwimmen, Laufen oder Fußball, so sind es in den vergangenen Jahren vor allem Funsportarten gewesen, die immer größeren Anklang fanden. „Durch das Gesamtkonzept soll Sport, Gesundheit und Spiel nicht nur vonseiten des Wettkampfes dargestellt werden“, sagt Kumar. Dass das Konzept erfolgreich ist, zeigt die große Beliebtheit bei Lehrlingen und SchülerInnen. Informationen und Fotos vom Jugendsporttag gibt es unter: www.jugendsporttag.at und www.facebook.com/oegj.at ÖGB-Jugendsekretär Sumit Kumar freut sich über eine gelungene Jubiläumsveranstaltung. chs nachwu 34 SPIELER KOMMENTAR AUSGABE 5 • JULI 2015 ÖSTERREICH FÄHRT NICHT ZUR EM! W und Austria – mit jeweils 48 Prozent. Die wenigsten Migranten gibt es beim WAC aus Wolfsberg. Insgesamt haben 1,58 Millionen Menschen in Österreich nach dem aktuellen Integrationsbericht Migrationshintergrund, das sind Foto: Christian Hofer as soll das? Unser Team spielt doch hervorragend. Österreich steht an der Spitze der Gruppe G und die Qualifikation Gefühlsebene breit macht, in Zusammenhang mit dem österreichischen Fußball, bleibt wohl allen der Torjubel im Halse stecken. Auf den Punkt gebracht: Hätten die Eltern von Alaba, Junuzovic, Dragovic, Kavlak Fotos: Harri Mannsberger Von Thomas Kattnig VSW-Geschäftsführer Thomas Kattnig Unser Nationalteam baut auf Spieler mit Migrationshintergrund. ist praktisch in der Tasche. Stimmt. Aber warum ist das so? Die österreichische Fußballnationalmannschaft würde höchstwahrscheinlich nicht die Chance haben, zur Fußball-EM 2016 nach Frankreich zu fahren, müssten wir im Sinne der momentan im Land fühlbaren Stimmung „Grenzen dicht“ auf die fußballerischen Künste von Alaba, Junuzovic & Co. verzichten. Ohne die zugewanderten Eltern unserer umjubelten Ballkünstler hätten wir wohl kaum so viel Freude mit unserem Team, wie es aktuell der Fall ist. Bringt man allerdings die aktuelle Stimmung im Lande, die sich weit weg von Fakten hauptsächlich auf der oder Arnautovic in der Vergangenheit nicht zuwandern dürfen, hätten unsere Stars nicht die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen können. Und damit könnten wir uns nicht in rotweiß-rotem Patriotismus ergehen. Eine Umfrage bei den Vereinen der österreichischen Bundesliga hat ergeben, dass etwa jeder dritte Kicker in den Nachwuchsmannschaften und Akademien (U6 bis U18) Migrant ist. Dabei liegen die Zahlen der Spieler mit Migrationshintergrund in den zehn Vereinen teilweise weit auseinander. Am höchsten ist der Anteil der Migranten bei den beiden Wiener Mannschaften Rapid 19 Prozent der Bevölkerung. Aus wirtschaftlicher Perspektive gesehen, wäre ein in der aktuellen Diskussion immer wieder artikulierter „Zuwanderungsstopp“ wohl keine Erfolgsgeschichte. In vielen Bereichen gäbe es Arbeitskräftemangel wie z. B. in den Branchen Sachgütererzeugung, Handel, Bauwirtschaft, Tourismus und Gesundheit. Aber auch die Kunst- und Kulturszene wäre ärmer und Österreichs Fußball und Sport wohl nicht so erfolgreich. Flüchtlinge haben heute in Österreich vielfach mit Vorurteilen, Verunglimpfungen und Rassismus zu kämpfen. Es wäre hoch an der Zeit, wieder einen Schritt zurück zu machen und weniger emotional und etwas rationaler und menschlicher an die Herausforderungen der Migrationsbewegungen heranzugehen. Dabei hat die Politik eine verantwortungsvolle Rolle zu spielen, allerdings haben auch die BürgerInnen wohl mindestens genauso viel Verantwortung zu tragen, damit es zu keiner weiteren Radikalisierung unserer Gesellschaft kommt. Wir sollten uns jedenfalls nicht gegeneinander aufhetzen lassen und klare Rahmenbedingungen von der Politik einfordern. Vielleicht hilft da die Erkenntnis, dass uns ehemalige Flüchtlingskinder sportlich in derartige Verzückung versetzen und von der Fußball-EM in Frankreich träumen lassen. Immer wieder, immer wieder, immer wieder Österreich! Wir sind wo Sie uns brauchen. Über 200.000 Gemeindebedienstete Österreichs in über 200 Berufsgruppen sind 365 Tage im Jahr da, wo Sie sie brauchen. Die Gemeindebediensteten. www.wirsindda.at Eine Initiative der GdG-KMSfB Unsere Apps ab sofort auch ohne Registrierung: Appsolutely free! www.laola1.at /apps
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