Mensch und Maschine Die Geste zählt Willkommen in China Bilaterale Stärken Beeilung, Deutschland Industrie 4.0 GESCHÄFTSBERICHT 2014 www.din.de „Normen schaffen Vertrauen.“ Dr.-Ing. Torsten Bahke Magazin 06 10 12 14 18 20 24 28 32 34 36 38 42 Das Gespräch: Professor Klaus Homann und Dr.-Ing. Torsten Bahke Themen 2014: Fragen an Rüdiger Marquardt DIN im Überblick Die Zahl zum Thema Industrie 4.0: Beeilung, Deutschland Mensch und Maschine: Die Geste zählt Smart Cities: Die intelligente Stadt Building Information Modeling: BIM schon fertig Neue Werkstoffe marktreif machen: Leichte Prüfungen DIN und die Welt Normung 18.0 Normungsroadmap Dienstleistungen Bildung: Zukunft mit Wissen gestalten Geschäftsbericht 46 52 58 60 62 64 66 78 80 Finanzierung Personal Internationales 40 Jahre DIN-Verbraucherrat Veranstaltungen Preise Tochter- und Beteiligungsgesellschaften Ehrungen Präsidium Impressum: DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin Tel + 49 30 2601-1111, Fax + 49 30 2601-1115 [email protected], www.din.de Projektleitung: Hans-Peter Ahle Redaktionsschluss: 2015-03-20 Konzept | Redaktion | Gestaltung: www.thillmannundteam.de Druck: BGZ Druckzentrum GmbH, Berlin Bildnachweis: Alle Fotos von Christian Kruppa bis auf S. 1, 5 Mitte oben, unten links, 26/27, 29, 30, 34 Mitte, Thinkstock | S. 5 unten, 39, 41, Dirk Hasskarl/vor-ort-foto.de | S. 5 oben links, 20, 24, 34 links Mitte/unten, unten rechts, shutterstock | S. 7, 8, 9, 11, 19, 28, 34 oben rechts, 51 oben, 53 oben, 54, 56, Johannes Pöttgens | S. 5 oben rechts, 33, Textechno Herbert Stein GmbH & Co. KG I S. 23 oben rechts, Leap Motion, Inc. USA, unten Mitte, Tom Kirkpatrick, BMW AG, unten rechts, © KARL STORZ Endoskope, Tuttlingen | S. 34 oben links, 43 oben und unten, 61 rechts und unten, 67, 68, 69, 78 oben, Mitte links und rechts, © DIN | S. 36, © plainpicture/Aurora Photos | S. 43 Mitte, © HTW Berlin/Jennifer Weber | S. 63 unten und rechts, © HSCPA Helfritz – Strategies, Concepts & Public Affairs, Fotograf Alexander Labrentz | S. 78 unten links, Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft e. V. Frankfurt am Main I N H A LT 4 — DIN HIGHLIGHTS DIN — 5 20 24 Smart Cities Smart Cities zeichnen sich durch nachhaltige Produkte, Dienstleistungen, Technologien, Prozesse und Infrastrukturen aus. DIN hat dazu gemeinsam mit der DKE die erste Normungsroadmap auf den Weg gebracht und damit wichtige Weichen für die Stadt der Zukunft gestellt. Leichter prüfen: Neue Werkstoffe In nur sechs Wochen entstand bei DIN die Spezifikation DIN SPEC 4885. Sie beschreibt ein Verfahren, mit dem faserverstärkte Kunststoffe für den Automobil- und Flugzeugbau geprüft werden können. Anwender sind zum Beispiel Automobilhersteller, die Elektround Hybrid-Fahrzeuge entwickeln. 34 38 42 Die standardisierte Geste Intuitiv und innovativ: Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine schreitet fort. Berührungslose Gesten werden in vielen Bereichen der Technik eine wichtige Rolle spielen. Im Herbst 2014 hat DIN gemeinsam mit Experten die entsprechende Spezifikation entworfen. Willkommen in China Im Februar 2014 hat DIN ein Büro in China eröffnet. Damit baut DIN das internationale Netzwerk weiter aus und trägt dazu bei, die wirt- schaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China zu stützen. China ist für Deutschland in Asien der wichtigste Handelspartner. Das Exportvolumen ins Reich der Mitte umfasst 66,6 Milliarden Euro. Dienstleistungen: Bitte hier entlang! Dienstleistungen werden als Wirtschaftsfaktor immer wichtiger. Mit der ersten Normungsroadmap zum Thema definierte DIN Anfang 2015 die wichtigsten strategischen Handlungsfelder. 32 Junge Experten Willkommen im MINT-Schülercamp: 19 Jugendliche trafen sich bei DIN, um Einblick in das Thema Normung zu erhalten. Sie hörten Expertenvorträge, führten Experimente durch und lernten unter anderem, dass zu der Erarbeitung einer Norm auch der Konsens gehört. 6 — DIN — Strategie N O R M E N U N D S TA N D A R D S – H E U T E U N D M O R G E N Das Gespräch Wo geht die Reise hin? DIN-Präsident Professor Klaus Homann und Dr.-Ing. Torsten Bahke, Vorsitzender des DIN-Vorstandes, beantworten Fragen zur DIN-Strategie. Vor welchen größeren Herausforderungen stand DIN im Jahr 2014? der Kommission aufstellen müssen, um somit den Einfluss der Politik zu beschränken. TORSTEN BAHKE — Im vergangenen Jahr legte die Generaldirektion Unternehmen der Europäischen Kommission den Akteuren des europäischen Normungssystems den Entwurf eines Leitfadens für die Ausführung der Normungsverordnung vor. Dieser gibt Anlass zu Befürchtungen, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Kommission und den privatwirtschaftlichen Normungsorganisationen aus dem Gleichgewicht geraten könnte. Diese Entwicklungen auf europäischer Ebene müssen wir kritisch begleiten. Auch die neue Kommission sollte die erfolgreiche Arbeitsteilung zwischen Gesetzgebung und Normung weiterführen und die Selbstverwaltung der Wirtschaft auf europäischer Ebene weiter fördern. Wie lautet Ihr Fazit zur Normungsverordnung, die ja nun seit zwei Jahren in Kraft ist? KLAUS HOMANN — Seit Anfang 2013 gilt die Verordnung zur europäischen Normung, die die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zum Ziel hat. DIN hatte sich in den Jahren vor Inkrafttreten intensiv in die politische Diskussion ein- gebracht. Es ist uns gelungen, ursprüngliche Pläne für eine Zentralisierung und Verstaatlichung des Normungssystems abzuwenden und, im Interesse der deutschen Wirtschaft, das erfolgreiche nationale Delegationsprinzip zu stärken und den privatwirtschaftlichen Charakter der Normung beizubehalten. Nun hat die Kommission einen Berater engagiert, der die Umsetzung der Verordnung überprüfen soll – eine Initiative, die wir im Auge behalten müssen. KH — Grundsätzlich begrüßen wir die Verordnung als gute Basis, die auf den Pfeilern des europäischen Normungssystems aufbaut: dem nationalen Delegationsprinzip, der freiwilligen Anwendung von Normen und dem Prinzip der eigenständigen Finanzierung der nationalen Normungsorganisationen. Wir setzen die Verordnung erfolgreich um. Das beweist auch der Fortschrittsbericht, den wir der Europäischen Kommission im April 2014 überreicht haben. Er präsentiert anhand von Beispielen aus Großbritannien, Österreich und Deutschland die Umsetzung von Themen wie Transparenz, rechtzeitige Bearbeitung von Normen, Beteiligung von Interessengruppen und Unterstützung von Innovationen und Dienstleistungsnormung sowohl in Europa als auch auf nationaler Ebene. Die europäische Normung stellt eine funktionierende Public-Private-Partnership dar. Das europäische Normungssystem ist ein Instrument der Wirtschaft, um die Sicherheit, Effizienz, Interoperabilität sowie Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu steigern. Dieses Prinzip muss erhalten bleiben. Auf internationaler Ebene stellte die ISO im vergangenen Jahr den Entwurf ihrer Strategie 2016 bis 2020 vor. Wie bewerten Sie diesen? TB — Auch die langwierigen Verhandlungen um das Framework Partnership Agreement, das die Zusammenarbeit zwischen der Kommission und CEN/CENELEC KH — Wir begleiten die Arbeiten an der Strategie aktiv vertraglich regelt, haben gezeigt, dass die Normungsor- und intensiv, bis sie Ende 2015 abgeschlossen sein ganisationen sich unabhängiger von den Zuwendungen werden. DIN — Strategie — 7 „Die Selbstverwaltung der Wirtschaft muss auch auf europäischer Ebene weiter gefördert werden.“ Dr.-Ing. Torsten Bahke, Vorsitzender des DIN-Vorstandes 8 — DIN — Strategie nicht zuletzt muss sich ISO dafür einsetzen, dass ISO- Normen konsequent als nationale Normen übernommen werden. Nur so können Handelshemmnisse abgebaut werden – der EU-Binnenmarkt ist dafür das beste Erfolgsbeispiel. Wie setzt DIN sich in diesem schwierigen internationalen Umfeld für die Interessen der deutschen Wirtschaft ein? „Unser Ziel ist es, auch verstärkt bilaterale Partnerschaften einzugehen.“ Professor Klaus Homann, DIN-Präsident Bei einem Workshop im Juli 2014 hatten Vertreter unserer interessierten Kreise die Möglichkeit, ihre strategischen Vorstellungen direkt mit dem ISO-Generalsekretär Rob Steele zu diskutieren. Erfolg und Bedeutung der internationalen Normung basieren auf dem großen Einsatz und dem wertvollen Beitrag der nationalen Mitglieder und ihrer Interessengruppen, die über das nationale Delegationsprinzip eingebunden werden. ISO darf nur Projekte starten, die markt- relevant oder innovationsfördernd sind. Es ist die Aufgabe der Mitglieder – und nicht der ISO – mit den interessierten Kreisen den Bedarf an Normungsthemen zu identifizieren und auf die internationale Ebene zu tragen. Vertreter der jeweiligen Wirtschaftszweige sollten über die Relevanz der Projekte entscheiden. Bei technikkonvergenten Themen ist es erfolgsentscheidend, dass ISO und IEC sich eng verzahnen und Doppelarbeit ausschließen. Das Kerngeschäft der ISO ist die Erarbeitung Internationaler Normen. Der Normenverkauf sollte nach wie vor dezentral über die nationalen Normungsorganisationen erfolgen. Und KH — Unser strategisches Ziel ist es, neben der Mitarbeit bei CEN und ISO auch verstärkt bilaterale Partnerschaften mit wichtigen Handelspartnern der deutschen Wirtschaft einzugehen: zum Beispiel mit China, wo wir im vergangenen Jahr ein eigenes Büro eröffnet haben, oder mit den USA. Im Zusammenhang mit dem transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP sind wir in engem Austausch mit den US-Normungsorganisationen sowie mit Industrievertretern, um Möglichkeiten der Angleichung der sehr unterschiedlichen Normungsphilosophien zu erörtern. So könnten insbesondere in neuen Themenfeldern, wie zum Beispiel autonomes Fahren oder Elektromobilität, zuerst gemeinsam bilaterale Ansätze verfolgt werden, bevor diese einer globalen Normung zugeführt werden. DIN fördert den Austausch über mögliche gemeinsame Normungsprojekte im Rahmen der Diskussionen zu TTIP und hat bereits bei mehreren Anlässen Vertreter der deutschen und der US-Industrie, des Staates und der amerikanischen Standardisierungsorganisationen zusammengebracht. Ziel der Gespräche ist die Identifizierung gemeinsamer Normungsprojekte, um so die nächste Phase der transatlantischen Zusammenarbeit einzuleiten. Auf welche Erfolge des vergangenen Jahres ist DIN besonders stolz? TB — Die DIN SPEC wird immer besser angenommen, insbesondere in innovativen Bereichen, die bisher normungsfern waren. Mit der DIN SPEC bieten wir Innovatoren die Möglichkeit, die Markteinführung ihrer Produkte oder Dienstleistungen durch einen schnell und flexibel entwickelten Standard zu unterstützen. Ein weiterer Vorteil der DIN SPEC: Wir können unabhängig von CEN und ISO agieren und den Standard direkt auf internationaler Ebene platzieren. Einer späteren Überführung in eine europäische oder Internationale Norm DIN — Strategie — 9 steht ja dennoch nichts im Wege. Unsere Strategie, durch die DIN SPEC in innovativen Bereichen Fuß zu fassen und somit die Normungsthemen von morgen zu sichern, geht auf. Wir wollen diese Projekte nicht konkurrierenden Konsortien überlassen, die nicht in der Lage sind, den Mittelstand und die Sozialpartner einzubinden. DIN muss auch in diesen Sektoren zur bevorzugten Adresse für Normung und Standardisierung werden, damit deutsche Spitzentechnologie weltweit zum Standard wird. Deshalb gehen wir aktiv in die Akquise neuer Standardisierungsprojekte und eruieren gemeinsam mit Branchenbeteiligten, in welchen Bereichen Standards von Nutzen sein könnten. Auch diese Investitionen zeigen Erfolge: Mit unserem Innovationsmanagement haben wir Themen wie zum Beispiel Smart Cities, Elektromobilität oder Industrie 4.0 zu DIN geholt. Mit der Dienstleistungsbranche sprechen Sie ebenfalls einen völlig neuen Sektor an. Wie sind Ihre Erfahrungen? TB — Der Dienstleistungssektor leistet mit rund 70 Prozent einen bedeutenden Beitrag zur Bruttowertschöpfung in Deutschland. Nachholbedarf besteht jedoch beim Export. Der Dienstleistungsexport macht heute erst 15 Prozent des deutschen Gesamtexports aus. Umso wichtiger ist es, dass der Dienstleistungssektor an seinem Profil arbeitet, sich klar positioniert und im internationalen Wettbewerb weiter an Marktanteilen gewinnt. Normen und Standards spielen dabei eine bedeutende Rolle. Sie zeigt auf, in welchen Feldern Normen sinnvoll sind – und in welchen nicht. Es geht hier nicht um „Normung um jeden Preis“. Wir wollen in Deutschland nur solche Normungsprojekte starten, die die jeweilige Branche voranbringen. Wir haben die Roadmap übrigens der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellt, die noch an der Entwicklung einer Strategie für den Bereich Dienstleistungsnormung arbeitet. Was sind Ihre Ziele für das Jahr 2015? TB — Wir setzen unsere Strategie konsequent fort. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Qualität und der Effizienz unserer Arbeitsprozesse und Ergebnisse. DIN hat ein herausragendes Image – und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Darauf wollen wir uns jedoch nicht ausruhen: Wir wollen noch schneller und noch besser werden. Mit dem Projekt „Normung 18.0“ wollen wir eine Durchlaufzeit von 18 Monaten für alle Normen und eine Quote von null Fehlern erreichen. Unterstützt werden wir dabei durch einen externen ExMit der deutschen Normungsroadmap Dienstleistun- perten für Prozessoptimierung. Dieser Blick von außen, gen, die Vertreter verschiedenster Dienstleistungsfel- in Kombination mit unserer Expertise im Bereich Norder im vergangenen Jahr unter der Projektleitung von men und Standards, wird es uns ermöglichen, nicht nur DIN erarbeitet haben, wurde ein wichtiger Meilenstein Benchmark zu sein, sondern Benchmark zu bleiben für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Dienstleis- und die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser zu tungsnormung erreicht – auch im europäischen Kontext. erfüllen. Die Europäische Kommission hat diese herausragende Bedeutung erkannt und die Förderung der Dienstleistungsnormung in der Verordnung zur europäischen Normung festgeschrieben, um so Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu generieren. Das damit verfolgte Ziel ist klar: der Ausbau des europäischen Binnenmarktes für Dienstleistungen, aber auch der globalen Handelsbeziehungen. 10 — DIN — Aktuelles DREI FRAGEN – DREI ANTWORTEN Themen 2014 DIN engagiert sich dafür, den Nutzen von Normen für Anwender kontinuierlich zu steigern. Um welche Themen es bei DIN in 2014 außerdem ging, beleuchtet Rüdiger Marquardt, Mitglied des DIN-Vorstandes. 01 Was bedeutet XML für DIN? XML dient zur Auszeichnung hierarchisch strukturierter Daten, also zum Beispiel unserer Normeninhalte. Für einen plattformunabhängigen Austausch können diese Daten dann maschinell interpretiert werden. DIN hat mit „Normung 18.0“ ein Projekt gestartet, das die Erarbeitungszeit von Normen verkürzen und die Qualität verbessern soll. Die Integration von XML wird diesen Prozess unterstützen. Die Bereitstellung der Normeninhalte im XML-Format ermöglicht es, Inhalte vielseitig zu verwenden und die Qualität bestmöglich zu sichern. Die Nutzung bzw. Erzeugung von XML wird dabei im Hintergrund erfolgen und für den Normungsexperten kaum spürbar sein. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sich unsere Mitarbeiter und Experten weniger um Layoutfragen kümmern müssen und sich ganz auf die Inhalte konzentrieren können. Es ist sogar denkbar, dass noch zusätzliche Hilfestellungen für Experten in die Dokumentvorlage integriert werden. Zudem können wir mit XML unkompliziert Daten austauschen: zwischen Experten und DIN, aber auch mit CEN und ISO. Auch die Weiterbearbeitung für den Beuth Verlag wird einfacher. Normen und Standards können schneller veröffentlicht werden, und das in verschiedensten Medien. Für den Anwender wird es ebenfalls leichter. Zukünftig werden neue Recherchemethoden und die computergestützte Ausgabe von Normeninformationen direkt im Kontext des Arbeitsprozesses möglich. Wir haben 2014 eine Pilotanwendung für die Nutzung von XML vorbereitet, die seit Anfang 2015 im Einsatz ist. Aus diesem Test werden wir entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung ableiten. DIN — Aktuelles — 11 Rüdiger Marquardt, Mitglied des DIN-Vorstandes 12 — DIN — Aktuelles DIN im Überblick 2014 2013 33.856 33.694 davon neu erschienen 1.801 2.087 DIN-Norm-Entwürfe 4.333 3.971 davon neu erschienen 2.016 1.724 DIN-Spezifikationen 1.307 1.222 davon neu erschienen 164 120 DIN SPEC (Bestand) 601 464 70/3 72/4 3.600 3.222 31.366 30.698 2.036 1.978 Erträge der DIN-Gruppe (in Mio. Euro) 112 108 Mitarbeiter von DIN e. V. 411 423 Mitarbeiter der Tochtergesellschaften 187 175 DIN-Normen Normenausschüsse/Kommissionen Arbeitsausschüsse Experten der interessierten Kreise Mitglieder von DIN e. V. DIN — Aktuelles — 13 02 Was gibt es Neues in Sachen Elektromobilität? Im Dezember 2014 hat die Nationale Plattform Elek- tromobilität (NPE) als Beratungsgremium der Bundesregierung ihren Fortschrittsbericht 2014 vorgestellt. Darin berichtet sie, dass die deutsche Industrie sich auf einem guten Weg befindet, zum internationalen Leitanbieter für Elektromobilität zu werden. Die NPE besteht aus Vertretern von Industrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Verbänden. Ende 2014 waren 17 Elektrofahrzeugmodelle deutscher Anbieter auf dem Markt, für 2015 sind zwölf neue vorgesehen. Die Konzentration auf Forschung und Entwicklung, auf Normung und Standardisierung sowie auf Bildung und Qualifizierung bewährt sich im internationalen Vergleich, so der Bericht der NPE. Jetzt gilt es, das Potenzial in höhere Marktanteile umzusetzen. Elek- trofahrzeuge müssen sich im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen vor allem im Hinblick auf Preis und Reichweite behaupten. Wenn verschiedenste Branchen und Industriezweige zusammenwachsen, wie es bei der Elektromobilität der Fall ist, sind Normen und Standards essentiell, um Schnittstellen zu definieren und Kompatibilität zu gewährleisten. Aus diesem Grund befasst sich eine Arbeitsgruppe der NPE seit ihrer Gründung mit dem Thema Normung. Sie hat ebenfalls im Dezember eine überarbeitete Version der „Deutschen Normungsroad- map“ vorgestellt. Darin wird die Normungsstrategie der deutschen Akteure im Bereich Elektromobilität dargestellt. Die Absatzmärkte für Kraftfahrzeuge sind international. Deshalb fordert die Roadmap unter anderem, von Beginn an Internationale Normen anzustreben. Bislang konkurrieren nationale und internationale Normungskonzepte. DIN steht in engem Austausch unter anderem mit den Playern in den USA und in China, um die verschiedenen Ansätze im Sinne der deutschen Industrie zusammenzuführen. 03 Wie spielen die Unternehmen der DIN-Gruppe zusammen, um ihre Kunden optimal zu bedienen? Unser Ziel als DIN-Gruppe ist es, der Wirtschaft alle Informationen zur technischen Regelsetzung und Regulierung aus einer Hand zu bieten. Jeder trägt dazu seinen Teil bei: DIN verfügt über das Expertennetzwerk und bündelt die technische Kompetenz, die wir in Deutschland haben. Der Beuth Verlag veröffentlicht die Normen und entwickelt zusammen mit der DIN Software GmbH maßgeschneiderte Produkte und Dienste. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, neben den reinen Informationen auch zielgruppenorientierte Services zu entwickeln. Damit meine ich beispielsweise spezielle Angebote für den Mittelstand. Das Normenportal Ar- chitektur ermöglicht jederzeit den direkten Online-Zugriff auf die für die tägliche Arbeit wichtigsten Normen – und das zu günstigen Sonderkonditionen. Ein weiteres Beispiel für solche Mehrwertangebote sind datengestützte Services wie die Suchmaschine SNIF der DIN Software. Sie vereinfacht und beschleunigt die Suche nach und in Normen. Auch in innovativen Themenfeldern werden wir unser Angebot ausbauen. Durch unser großes Netzwerk und den regelmäßigen Austausch mit Experten, etwa bei der Erarbeitung von Normungsroadmaps, wissen wir frühzeitig, wohin die Reise geht. So können wir entsprechende Produkte anbieten, beispielsweise in Bereichen wie Logistik, Smart Cities oder Building Information Modeling (BIM). 14 — DIN — Die Zahl zum Thema Zahlen können viel erzählen. Hinter ihnen verbergen sich nicht nur Fakten. Sondern auch Leidenschaft, Energie, Motivation und viele weitere hochemotionale Themen. Einige beeindruckende Beispiele aus der DIN-Welt. DIN — Die Zahl zum Thema — 15 77224 Kundenbegeisterung Wenn Kundenbegeisterung in einer Zahl ausgedrückt werden müsste, könnte es keine andere sein als diese. Denn die DIN SPEC 77224 widmet sich dem Thema „Erzielung von Kundenbegeisterung durch Service Excellence“. Unternehmen, die nach dieser Spezifikation arbeiten, weisen sich damit als besonders kundenorientiert aus. Jetzt wird die DIN SPEC auf die europäische Ebene ausgeweitet. 4.333 Nutzen So viele Norm-Entwürfe gab es Ende 2014. Das sind mehr als 2013. Bei der Normung geht es nicht darum, möglichst viele Normen aufzustellen. Sondern nur solche, die einen echten Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft mitbringen. 18.0 Gute Prozesse Noch schneller und besser zu werden, ist das Ziel des Projekts Normung 18.0. Dabei werden alle Prozesse rund um die Normenerstellung kritisch durchleuchtet. 18.0 bedeutet: eine Norm in 18 Monaten mit 0 Fehlern zu erarbeiten. 25 Führungsrolle DIN engagiert sich stark in der internationalen Normungsarbeit. Mit der Folge, dass DIN zurzeit rund 25 Prozent aller Normungsprojekte in der europäischen Normung leitet. 90 Freiheit Laut ifo-Institut würde das Handelsvolumen zwischen Deutschland und den USA um 90 Prozent steigen, wenn Handelshemmnisse wie zum Beispiel unterschiedliche Prüfverfahren abgebaut würden. 31.366 Stärke Über 31.000 Experten in Deutschland engagieren sich in der Normung. Sie alle sorgen dafür, dass Normen entstehen, die nützlich und anwendbar sind. Von der Praxis für die Praxis. Das müssen wir sch nell bewältigen. Angela Merkel zum Thema Industrie 4.0, Weltwirtschaftsgipfel Davos, 2015 18 — DIN — Innovationen INDUSTRIE 4.0 Beeilung, Deutschland Es wird Zeit. Damit Deutschland beim Thema Industrie 4.0 nicht den Anschluss verliert, müssen die nächsten Schritte erfolgen. DIN ist bereit. Die Roadmap steht. Die Strukturen, die das Zusammenspiel aller Fachkreise ermöglichen, sind da. Denn wer morgen mitspielen will, muss heute die Standards setzen. D ie Kämpfer für die vierte Revolution brauchen Verstärkung. Zumindest in Deutschland. Während in den USA entscheidende Impulse zum Thema Industrie 4.0 schon erfolgt sind, hadert man in Deutschland noch mit Zuständigkeiten. Noch fehlt es an der bündelnden Kraft und einem gemeinsamen strategischen Vorgehen der Akteure. Die Uhr tickt ziemlich laut. Will Deutschland mit seinen weltweit erfolgreichen Disziplinen, wie etwa dem Maschinenbau, auch beim Thema Industrie 4.0 ganz vorn mitspielen, muss es zügig vorangehen. Die Selbstoptimierungsmaschine Selbstoptimierung, hochdynamisch auf Kundenbedürfnisse reagieren. Es geht um die intelligente Maschine, die Personal- und Ressourcenplanung übernimmt. Die Aufträge in der richtigen Reihenfolge abarbeitet. Die für optimale Auslastung selbst sorgt und sich entsprechend (re-)konfiguriert. Es entsteht ein Internet der Dinge, das die physikalische und virtuelle Welt zu cyberphysischen Systemen (CPS) verschmelzen lässt. Höchst feinfühlig und extrem intelligent. Die Anlagen sind da Wenn es dann gut läuft, läuft es so: In der industriellen Automation wirken verschiedene Systeme reibungslos DIN hat sich dafür beizeiten aufgestellt. Denn so viel zusammen. Durchgängig, global, effizient. Die Beiträge steht fest: „Ohne Normen und Standards führt der aus den unterschiedlichen Disziplinen – etwa MaschiWeg zur Smart Factory in die Irre“, so Dr.-Ing. Torsten nenbau, Logistik, IT, Ergonomie, AutomatisierungsBahke, Vorsitzender des Vorstandes DIN e. V.. „Die technik, Dienstleistungen – sind perfekt miteinander Vernetzung der virtuellen Welt mit der realen Ferti- verzahnt, entlang der gesamten Wertschöpfungskette. gung erfordert eine nie dagewesene Integration der Ein klassisches Thema für Normen und Standards, Systeme, die nur mit Hilfe von Normen und Stan- ein zukunftsweisendes für die deutsche Industrie. Und dards realisiert werden kann.“ Darum geht es bei In- keinesfalls ein Feld, das man nur wenigen Big Playern dustrie 4.0: um Fertigungsprozesse, die, Meister der überlassen sollte. DIN — Innovationen — 19 Gemeinsam Standards setzen Um Industrie, Forschung und Politik bei der Umsetzung von Industrie 4.0 bestmöglich zu unterstützen, hat DIN Strukturen geschaffen, die eine effektive Zusammenarbeit aller Akteure ermöglichen. Bereits im November 2013 hat DIN gemeinsam mit der DKE die Normungsroadmap Industrie 4.0 veröffentlicht. Sie skizziert Handlungsempfehlungen und den Bedarf an Normen. Anfang 2014 hat der Steuerkreis 4.0 seine Arbeit aufgenommen. Er führt alle Fachkreise zusammen und bündelt die Normungsaktivitäten. DIN unterstützt diese und ähnliche Projekte, weil es beim Thema Industrie 4.0 jetzt schnell vorangehen muss. Mit marktreifen Lösungen und den notwendigen Normen und Standards, die das ermöglichen. Damit die wegweisenden Lösungen auch morgen aus der deutschen Industrie kommen. „Wir beobachten innovative Themen und regen Normungsund Standardisierungsaktivitäten in den Feldern an, die dem Wirtschaftsstandort Deutschland einen Wettbewerbsvorteil verschaffen könnten.“ Dr.-Ing. Torsten Bahke Die Kybernetik, die Sensoren und DIN Weiter nach vorn bringen das Thema Industrie 4.0 auch verschiedene Projekte der Bundesministerien für Wirtschaft und Forschung. DIN ist daran aktiv beteiligt. Zum Beispiel mit ProSense: ein Projekt des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) an der RWTH Aachen. Hier werden entscheidende Fragen für die Fabrik der Zukunft gestellt: Wie können Montage- und Bearbeitungszeiten exakt ermittelt werden? Wie lassen sich Störungen reduzieren? Wie lässt sich Personalmangel automatisch erkennen? Die Forscher simulieren einen Produktionsprozess, in dem kybernetische Systeme und intelligente Sensorik zusammenwirken. Die reale Produktion ist direkt mit einer modularen IT-Struktur verbunden, die hochauflösende, echtzeitfähige Produktionsdaten liefert. Durch diese Verbindung gelingt es, schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Der Mensch kann mit Hilfe der visualisierten Daten die Produktion viel besser, weil dynamischer, planen. Dr. Stefan Weisgerber ist Abteilungsleiter im Bereich Normung und bei DIN verantwortlich für das Thema Industrie 4.0: „Industrie 4.0 bringt in großem Maß die Integration von Industriebranchen mit sich. Sie lässt sich nur mit konsensbasierten Normen und Standards realisieren.“ MENSCH UND MASCHINE Die Geste zählt Müssen wir reden? Nicht unbedingt. In der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine zählt immer mehr auch die Geste, um Aktionen auszulösen. Zum Beispiel in Branchen wie Maschinenbau und Automobil, Medizin und Unterhaltungselektronik. Aber was ist eine Geste? Wann beginnt sie, und wann ist sie abgeschlossen? Wie kann die Ausführung einer Geste technisch dargestellt werden, und wie merke ich, ob ein System meine Gesten erkennt? Was steht in Zukunft in Benutzerhandbüchern? Wie wird gewährleistet, dass die Systeme nutzerfreundlich gestaltet werden? Ein Fall für DIN. 22 — DIN — Innovationen M it einem Fingerschnipsen den Wettbewerb hinter sich lassen? Ein luftiges Winken als Kundenmagnet? So ist es. Das Auslösen von Aktionen durch berührungslose Gesten wird ein immer wichtigeres Produktmerkmal. In den unterschiedlichsten Branchen schaffen sich Unternehmen damit den Vorsprung, auf den es ankommt. Manches kennt man bereits: das Autoradio, das auf die Geste hört, der Rauchmelder, der durch eine schnelle Bewegung wieder schweigt, die lustigen Verrenkungen, die Spielkonsolen ihrem Gegenüber entlocken. Berührungslose Gesten setzen immer mehr Zeichen. Gemeinsame Sprache So verbinden die Nutzer, die auf diesem Feld der Kommunikation unterwegs sind, ganz unterschiedliche Aufgaben und Ziele damit. Bis vor kurzem gab es keine einheitliche Definition für Begrifflichkeiten und Darstellungsformen von Gesten. Es gibt verschiedene Ansätze, wie sich die Schnittstellen auf dem Weg vom WORUM GEHT’S? — Man versteht sich: Mensch und Maschine Berührungslose Gesten spielen in der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine eine immer größere Rolle. Sie können Türen öffnen, Radios anstellen oder im Operationssaal die Hygiene verbessern. Und in naher Zukunft sicher noch viel mehr. Vorausgesetzt, die Maschine versteht die menschliche Geste und eine einheitliche Sprache wird gefunden. Standards helfen. Sender der Botschaft (per Geste) bis hin zur Aktion gestalten. Eine gemeinsame Sprache aber macht die Entwicklung und Anwendung dieser Technologie leichter. Eine einheitliche Beschreibung, was zum Beispiel eine Wischgeste ist, und zwar über alle Branchen hinweg, schien sinnvoll zu sein. Was man auch herausfand: dass die Wischgeste im Auto etwas anderes bedeuten darf als beim Computerspiel. Obwohl sie genauso aussieht. Das war eine von vielen Erkenntnissen, die DIN in vier vorbereitenden Workshops im Jahr 2013 gewann. Im Anschluss daran beantragte die Berliner Youse GmbH den Standardisierungsprozess, gemeinsam mit weiteren Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Was muss? Was muss nicht? Anlass für die Workshops war das Ziel, einen Standard zu erarbeiten. Das INS-Projekt unter dem Namen „Standardisierung der Gestensteuerung zur Mensch-System-Interaktion (INS 1215)“ wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. An den Workshops nahmen Experten aus der Wissenschaft und Vertreter aus vielen Unternehmen teil. Eine der zentralen Fragen war, wo eine Standardisierung sinnvoll und relevant ist – und wo nicht. Wie kann eine Maschine, wie kann ein System eine Geste eindeutig erkennen? Was und wie viel muss festgelegt sein, damit Mensch und Maschine sich richtig gut verstehen? Worte haben hier nicht mehr viel zu melden, wohl aber diverse Hilfsmittel: Handschuhe, Armbänder, Fingerringe oder Kameras sind im Einsatz, damit Systeme die Gesten erkennen und das richtige Feedback geben. Die Workshop-Teilnehmer waren sich einig, dass eine Spezifikation auf jeden Fall eine Terminologie und eine Festlegung zur Beschreibung von Gesten enthalten sollte. Auf anderes sollte der Standard verzichten: ein umfangreicher Katalog von Standardgesten in Verbindung mit bestimmten Anwendungen – eine Sache für die einzelnen Branchen. Der Fokus bei den Workshops lag auf Automobil, Medizintechnik, Smart Home und Maschinenbau. So weit alles klar. Davis Eisape, bei DIN Projektmanager im Bereich Entwicklung Neuer Arbeitsgebiete (ENA), beschreibt die Herausforderung bei der Spezifikation: „Es ging darum, eine gemeinsame Sprache zu finden, dabei branchenspezifische Bedürfnisse einfließen und gleichzeitig Entwicklern und Herstellern die notwendigen Freiräume zu lassen.“ In 2014 kam DIN diesem Ziel entscheidende Schritte näher. KEINE FALSCHE BEWEGUNG > Im März 2015 veröffentlichte DIN den ersten Entwurf zur Spezifikation: die DIN SPEC 91333 „Berührungslose Gestensteuerung zur MenschSystem-Interaktion“. Sie schafft für Unternehmen eine einheitliche Basis im Wettbewerb und unterstützt sie dabei, ihre Produkte im Markt erfolgreich zu etablieren. Auch der Anwender hat Vorteile: Die Spezifikation macht die Nutzung einfacher und sicherer. Im Herbst 2015 soll die DIN SPEC 91333 veröffentlicht werden. Gib mir ein Zeichen: Mit den neuen Technologien zur Gestenerkennung fährt es sich intuitiver. DIN — Innovationen — 23 Fertig für Europa Wie immer bei einer DIN SPEC haben interessierte Experten die Möglichkeit, daran mitzuarbeiten. Am 15. September 2014 fiel der Startschuss zur Erarbeitung der DIN SPEC im Rahmen einer Auftaktveranstaltung. Ende März 2015 wurde ein erster Entwurf auf der Internetseite www.entwuerfe.din.de veröffent- licht und zur Kommentierung durch die Öffentlichkeit freigegeben. Alle eingegangenen Kommentare werden daraufhin im Expertengremium diskutiert und in die Endfassung eingearbeitet. Nach der Veröffentlichung der DIN SPEC ist die Erstellung einer englischen Übersetzung vorgesehen. Dass es auch europäische, wenn nicht internationale Standards bei der gestengesteuerten Kommunikation geben wird, ist zu erwarten. So relevant ist das Thema. Die DIN SPEC 91333 kann dabei die Interessen der deutschen Wirtschaft erfolgreich unterstützen. Denn die sind dann mit der Spezifikation bereits definiert. So erzeugt dieser Standard eine Win-Win-Win-Situation. Für die Bundesregierung (HightechStrategie 2020), für die Wirtschaft und für die Nutzer. Auch berührungslose Gesten brauchen eine klare Sprache, damit man sie versteht. Neues aus dem OP: Ärzte können Informationen über Bildschirme abrufen, ohne diese zu berühren. 24 — DIN — Innovationen SMART CITIES Die intelligente Stadt DIN — Innovationen— 25 70 Prozent der Weltbevölkerung werden im Jahr 2050 in Städten leben. Nicht allein: Vernetzte, intelligente Technologien werden zu ihren ständigen Begleitern gehören. Weltweit beschäftigen sich Experten aus Stadtplanung, Industrie und Forschung mit dem Thema Smart Cities. DIN ist dabei ein wichtiger Gesprächspartner. S mart Cities. Das Thema ist so aktuell wie komplex. Auf allen Ebenen, in allen Ländern setzen sich Fachleute mit einem der Zukunftsthemen auseinander. Von San Francisco über Berlin bis Tokio finden jährlich dutzende Veranstaltungen statt, die die zunehmende Urbanisierung diskutieren und deren Folgen auf Mensch, Umwelt und Technologieintegration prognostizieren. Wie kann es gelingen, für 70 Prozent der Weltbevölkerung lebenswerte, sichere Städte zu gestalten? Wie muss man Lebensräume planen, die sowohl nachhaltig als auch resilient sind? Welche Maßnahmen sind notwendig, um diese Lebensräume effizienter zu betreiben? Antworten suchen Experten aus Bereichen wie Städtebau und Infrastruktur, Mobilität und Logistik, Energie, Kommunikation, Information und Sicherheitstechnik. Weichen stellen Neben nationalen Diskussionen in Politik und Forschung finden bei DIN Gespräche zu internationalen Stadtentwicklungsstrategien statt. Smart Cities werden gerne als „System von Systemen“ beschrieben: intelligente Stromnetze (Smart Grids), intelligente Stromund Wasserzähler (Smart Meter), E-Government und eine automatisierte Gebäudetechnik (Smart Home), die sich per Smartphone von unterwegs bedienen lässt. In den Smart Cities kommunizieren die Systeme miteinander. Im Verlauf der kommenden Jahre wird der Grad der Vernetzung kontinuierlich zunehmen, wobei sich das Ausmaß der technologischen Schnittstellen noch kaum erahnen lässt. Smart Cities brauchen also Lösun- gen, die ein reibungsloses Interagieren der Systeme ermöglichen. Die Schnittstellen müssen geschmeidig sein, die Technik robust und sicher, bürgerzentriert und menschenfreundlich ohnehin. Wie kann dieses Zusammenspiel gelingen? Normen und Standards helfen dabei. Die Weichen für Smart Cities werden gerade gestellt. Vor allem im ostasiatischen Raum gibt es großes Interesse, das Thema voranzutreiben. DIN übernimmt dabei einen wichtigen Part. Durch das Mitwirken in allen relevanten Strategiegruppen ist DIN nah dran an den entscheidenden Entwicklungen. Zudem hat DIN einen internationalen Arbeitskreis organisiert, der direkt an das Management Board bei ISO berichtet. Hier sollen die Interessen der deutschen Städte, Gemeinden, Industrie und Wissenschaft vertreten werden, bevor Standards ohne deutsche Beteiligung gesetzt werden. Einbringen ist also die Devise. Während man in Deutschland mit bevorstehenden Veränderungen nur zögerlich umgeht und die Risiken vor die Chancen stellt, werden in vielen anderen Industrienationen Maßnahmen ergriffen, die Chancen umzusetzen. Hier kommt internationale Normung und Standardisierung zum Tragen. DIN schafft Orientierung Als offizielle Vertreter der deutschen Interessen beim Thema Smart Cities haben DIN und die DKE den Schulterschluss mit anderen Beteiligten gesucht. Ziel ist es, Produkte und Dienstleistungen aus Deutschland mit den asiatischen Entwicklungen durch Standards in Einklang zu bringen. Damit öffnen sich Türen für deutsche Unternehmen. Und nicht nur das. Durch das 26 — DIN — Innovationen aktive Mitgestalten neuer Standards wachsen auch die Chancen, deutsche Technologien erfolgreich in andere Länder zu exportieren. Zuvor aber müssen Wege geebnet werden. Das heißt bei einem so komplexen Thema wie Smart Cities vor allem: klare Strukturen. Wie arbeiten die Normungsorganisationen miteinander? Wer hat welche Interessen? Was ist der nächste Schritt? Diese strukturierende Hilfe leistet die Normungsroadmap, die DIN im April 2014 unter Mithilfe zahlreicher Experten veröffentlicht hat. Sie beschreibt den Stand der Dinge in sechs relevanten Bereichen, wie Gebäude, Sicherheit, Mobilität/Logistik, Energie, Information/ Kommunikation und Produktion (Industrie 4.0). Erster Wegweiser Die Normungsroadmap dient als Leitfaden, um zukünftige Arbeiten an Normen und Standards zu skizzieren. Und um sich grundsätzlich zu verständigen: Sie enthält wesentliche Aussagen zu Terminologie und Methodik, zu Handlungs- und Anwendungsfeldern. Dabei kommt die so genannte Use-Case-Methode zum Tragen: Anwendungsfälle verdeutlichen einzelne Funktionen und deren Interaktionen in einem System. Dies macht es möglich, Anforderungen an das System zu formulieren. Außer einer Normungslandkarte zeichnet die Roadmap auch ein aussagekräftiges Bild der Interessen all jener, die am Thema Smart Cities beteiligt sind. DIN musste für die Normungsroadmap übrigens nicht bei null anfangen. Bereits bestehende WORUM GEHT’S? — Smart Cities Städte müssen zukünftig neue Herausforderungen erfüllen. Diese haben mit komplexen Informationssystemen, automatisierten Versorgungsstrukturen und neuen Technologien zu tun, die verknüpft sind und interagieren. Solche Prozesse müssen strukturiert und gestaltet werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu bringt DIN mit der Roadmap Smart Cities ein, die unter anderem den aktuellen Stand der Normung beschreibt. DIN arbeitet in allen wichtigen Gremien mit, in denen die Weichen für die Entwicklung von Smart Cities gestellt werden. Dadurch eröffnen sich für deutsche Unternehmen, wenn es so weit ist, gute Chancen, um in diesem neuen Markt mit ihren Produkten und Dienstleistungen Fuß zu fassen. Roadmaps, etwa zu Themen wie Elektromobilität, Smart Grids und IT-Sicherheit, fanden darin Eingang. Die Roadmap erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ob und welche Anforderung eine einzelne Branche an einen Standard hat, kann die Roadmap nicht klären. Parallel zu den nationalen Aktivitäten engagiert sich DIN in europäischen und internationalen Strategiegruppen zum Thema Smart Cities, um gemeinsame Konzepte zu finden. Erste Standards konnten bereits gesetzt werden, zum Beispiel zur Neugestaltung technologiebasierter Infrastrukturen (ISO/TR 37150). DIN — Innovationen — 27 ZUKUNFTSGESTALTER GESUCHT > Die Normungsroadmap Smart Cities ist ein erster Schritt, um Standards für die Städte der Zukunft zu setzen. DIN und die DKE werden den Dialog mit den Experten zu diesem dynamischen Thema kontinuierlich weiterführen. Interessenten sind herzlich eingeladen, sich an den weiteren Arbeiten zu beteiligen. Das Interesse an zukunftsorientierter Stadtentwicklung ist groß – vor allem in Asien. 28 — DIN — Innovationen De-Won Cho, Projektmanager bei DIN, begleitete die Erstellung der DIN SPEC 91400. Building Information Modeling (BIM) kann das Realisieren von Bauwerken spektakulär erleichtern. 2014 wurde ein einheitliches Klassifikations- und Beschreibungssystem für BIM-Objekte standardisiert. Gerade mal acht Monate sind von der ersten Anfrage bis zur Veröffentlichung der Spezifikation vergangen. Damit lässt sich jetzt noch besser bauen. B U I L D I N G I N F O R M AT I O N M O D E L I N G BIM schon fertig DIN — Innovationen — 29 „Die DIN SPEC war ein schneller und pragmatischer Weg, um der Baubranche diesen wichtigen Standard unkompliziert zur Verfügung zu stellen.“ De-Won Cho, Projektmanager bei DIN Im Kölner Rheinauhafen entstanden zwischen 2006 und 2010 nacheinander die Kranhäuser. In ihrer Form sind sie Hafenkränen nachempfunden - frei nach den utopischen Wolkenbügeln von El Lissitzky aus dem Jahr 1924. 30 — DIN — Innovationen HER MIT DER INNOVATION: DIN SPEC > Einen neuen Standard zu erstellen und umzusetzen, funktioniert mit einer DIN SPEC innerhalb kürzester Zeit. Die DIN SPEC 91400 ist beispielhaft dafür: Februar 2014: Antrag wird eingereicht April: Geschäftsplan wird zur Kommentierung veröffentlicht Mai: Workshop bildet sich Dezember: DIN SPEC 91400 wird veröffentlicht Ausgezeichnet: Das Umweltbundesamt in Dessau hat Maßstäbe im ökologischen Bauen gesetzt. 2009 erhielt es das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen in Gold. DIN — Innovationen — 31 L ocker aus dem Handgelenk. So beginnt nicht selten große Architektur. Wenn sie Realität wird, scheint allerdings der schöpferische Freiraum zuweilen in den Hintergrund zu treten. Allein schon die komplexen Wort- schöpfungen sind anstrengend: Planungsgrundlagen. Leistungsbeschreibungen. Kostenvoranschläge. Mate- rialberechnungen. Wartungsrichtlinien. Aber die Akteure müssen sich damit befassen. Monate, oft Jahre. Ernüchternd? Nicht nur. Ein großer Vorteil ist es, dass alle Beteiligten hier auf Unterstützung zurückgreifen können, die ihnen das „Bau“-Leben leichter machen. Ebenso wie Entwickler von Maschinen und Autos benutzen sie Software-Lösungen, die dreidimensionale Modelle auf die Bildschirme bringen. Elegante, präzise Gebilde, die sich drehen und wenden und aus allen Perspektiven betrachten lassen. Digitaler Lebensabschnittsbegleiter? Die Systeme, die dies möglich machen, sind unglaublich intelligent. Sie sorgen dafür, dass hinter dem Bild auf dem Schirm eine Menge Informationen stecken. Denn hinter jedem Bauteil verbergen sich Objekte mit genau definierten Eigenschaften. Ein Klick auf die Wand, und der Planer weiß, wie dick, wie schwer, wie teuer sie wird. Keine Anforderung, die sich nicht mit Leichtigkeit aus diesem versteckten Katalog ableiten ließe. Building Information Modeling (BIM) heißt der Champion, der sich in diesem Fall hinterm Bildschirm versteckt. Er hilft nicht nur bei Entwurf und Planung, sondern auch bei der Wartung bis hin zum Rückbau, sofern er denn notwendig wird. BIM ist für das Bauwerk also viel mehr als der digitale Lebensabschnittsbegleiter, eher eine Art genetischer Code. Raumgreifendes, weltweit Weltweit wird BIM genutzt – für die größten und spektakulärsten Beuwerke. Und doch existierte noch bis vor kurzem kein Standard, der die Beschreibung der einzelnen Bauteile festlegt. Für das Unternehmen Dr. Schiller & Partner GmbH in Dresden eine Lücke, die es zu beheben galt: „Für uns“, so der Geschäftsführer Dr. Klaus Schiller, „war es darum ein Gebot der Stunde, die Eigenschaften der raumbildenden Bauteile zu standardisieren.“ Gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, dem building SMART e. V., dem Branchenverband CAFM RING und der f:data GmbH reichte er darum im Februar 2014 bei DIN den Plan für eine neue DIN SPEC ein. Standards setzen mit DIN SPEC Der große Vorteil der DIN SPEC nach dem PAS-Verfahren: Ein neuer Standard wird in wenigen Monaten umsetzbar. Innovative Technologien, Produkte oder Dienstleistungen kommen schneller in den Markt. Ist der Antrag angenommen, organisiert DIN den kompletten Prozess. Die Akteure sitzen an einem Tisch, ihre Anforderungen fließen direkt ein. Zum Beispiel die der Planer: Sie können mit der neuen Spezifikation DIN SPEC 91400 aus einem Katalog die Eigenschaften auswählen, die etwa Türen, Wände oder Sanitärausstattung haben sollen. Per Mausklick und Drop-down-Menü. Tausende von Bauteilen im BIM sprechen damit eine Sprache: die gleiche wie das Standardleistungsbuch (STLB-Bau). Der Katalog der Eigenschaften „Wir können aus dem Modell eines Gebäudes auf Knopfdruck komplette Leistungsbeschreibungen mit den Aufgaben der einzelnen Gewerke ableiten“, erklärt Dr. Schiller. Damit noch nicht genug. Die von f:data entwickelte Online-Lösung DBD-BIM zeigt dem Nutzer auch automatisch, welche DIN-Normen und Bestimmungen aus der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen für das Objekt gelten. Das Interesse der Branche an dem neuen Standard ist groß. Gut möglich, dass auch noch eine Norm daraus wird. „Aber“, so De-Won Cho, der zuständige Projektmanager bei DIN, „die DIN SPEC war hier einfach der schnelle und pragmatische Weg, der Baubranche diesen wichtigen Standard unkompliziert bereitzustellen.“ Von dem profitiert sogar noch der spätere Hausherr. Ist mal eine Wasserleitung oder ein Fenster kaputt, muss er keine dicken Aktenordner bemühen und nicht lange suchen. Einmal in den Computer gucken reicht – die Objektliste ist ja da. So können sich auch Hausverwalter und Gebäudebetreiber entspannen. Und alles dank einer DIN SPEC. 32 — DIN — Innovationen NEUE WERKSTOFFE MARKTREIF MACHEN Leichte Prüfungen Faserverbundwerkstoffe (FVW) bzw. Composites bringen Branchen wie Automobil- und Flugzeugbau mit Leichtigkeit auf Touren. Noch aber existieren kaum verbindliche Normen und Standards, um diese Stoffe zu prüfen. Wie verhalten sie sich im Herstellungsprozess? Fragen, die Hersteller und Anwender brennend interessieren. An der Zukunft stricken Tatsächlich: Es wird noch gestickt, gestrickt, gewirkt und gewebt. So werden technische Textilien hergestellt, die in innovativen Faserverbundwerkstoffen zum Einsatz kommen. Ohne diese Stoffe ist Zukunft praktisch nicht denkbar. Ob in Luft- und Raumfahrttechnik, im Automobilbau und in der Medizintechnik: Die leichten, aber belastbaren neuen Werkstoffe sind gefragt. Und Deutschland ist bei der Entwicklung dieser Werkstoffe gut im Rennen. Im neuen BMW i3 und i8 etwa zeigen sie bereits, was sie können. Es gibt da aber ein Problem. mittelständische Unternehmen. Denn für diese öffnen sich damit nationale und internationale Märkte. Erste Erfolge Der erste wichtige Schritt ist bereits gemacht. Die DIN SPEC 4885 beschreibt ein neues Verfahren, mit dem sich mechanische Kennwerte von faserverstärkten Kunststoffen einheitlich messen lassen. Diese Spezifikation wurde in nur sechs Wochen erarbeitet. Mit dem Ergebnis, dass eine Person innerhalb von nur zehn Minuten die Messung des so genannten Schubkennwertes Starke Nachfrage – auch nach Normen WORUM GEHT’S? Die Branche der FVW-Entwickler freut sich zwar über die steigende Nachfrage, ihr fehlen aber einheitliche Standards und Normen. Dabei ist es unerlässlich, eine gemeinsame Sprache für Materialeigenschaften und Prüfverfahren zu finden. Normen machen die Herstellung effizienter und preisgünstiger. Die Karriere von Faserverbundwerkstoffen werden sie weiter beflügeln. DIN unterstützt die noch junge Composite-Szene und will insbesondere im Sektor Materialprüfung dazu beitragen, zu branchenweit anerkannten Normen zu gelangen. Davon profitieren nicht zuletzt kleine und — Innovative Faserverbundwerkstoffe und technische Textilien brauchen standardisierte Prüfverfahren. Nach der DIN SPEC 4885 zur Ermittlung des Schubkennwerts bringt DIN nun eine weitere Spezifikation auf den Weg: Mit ihr gelingen schnelle und eindeutige Aussagen darüber, wie sich technische Textilien bei der Herstellung drapieren lassen. Der Herstellungsprozess wird damit effizienter. DIN — Innovationen — 33 durchführen kann. Kunden aus der Chemieindustrie, dem Automobilbau und der Windkraftbranche nutzen diesen Standard bereits, um die Produktion zu optimieren und Qualität zu sichern. Unterwegs im Neuland Weitere Projekte sind schon auf dem Weg. Unter Feder- führung der Textechno Herbert Stein GmbH & Co. KG ist die Standardisierung eines neuen Prüfverfahrens für die Drapierbarkeit von Verstärkungstextilien geplant. Für die Qualität der Endprodukte ist entscheidend, dass die Kräfte vom Werkstoff gleichmäßig aufgenommen werden können. Was heißt das für die Fasern? Gibt es Leerräume, die womöglich hinterher zu Schwachstellen im Gewebe führen? Das wollen Hersteller von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen wissen. Bisher nutzen sie verschiedene Aufbauten, um das Um- und Preformen der Textilien zu prüfen. Das aber kann zu unterschiedlichen Aussagen führen – nicht gut für die Kommunikation. Test follows Verformung Dass das aber bald schon ganz anders aussehen könnte, liegt am so genannten DRAPETEST. Dabei handelt es sich um ein Messgerät, das die mechanische Drapierbarkeit von Textilien bestimmt. Dazu werden sie mit Hilfe eines Referenzkörpers verformt. Eine Bild- analyse mit einer hochauflösenden Kamera erlaubt die automatische Charakterisierung der Drapierbarkeit und der Bildung von Fehlstellen während der Verformung und Drapierung. Heraus kommen Kennwerte, die das Produkt eindeutig charakterisieren. DRAPETEST ist bereits erfolgreich im Einsatz und wurde 2012 auf der Leichtbau-Leitmesse JEC in Singapur mit dem „Innovation Award“ ausgezeichnet. DRAPETEST entstand im Rahmen eines ZIM-Projektes (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand), gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Beteiligt an der Entwicklung waren die Tex- techno Herbert Stein, das Faserinstitut Bremen (FIBRE), das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen, die Unternehmen SAERTEX, Schilgen und HAINDL. In Kürze da: der nächste Standard Initiiert von Textechno erarbeiten Branchenexperten bei DIN nun eine DIN SPEC, die definierte Kennzahlen liefern soll. Ziel ist es, das Umformverhalten verschiedenster Textilien reproduzierbar, schnell und automatisiert zu messen. Damit sind dann auch einheitliche Aussagen möglich. So kann es für die Faserverbundwerkstoffe und ihre Verstärker weiter aufwärts gehen. Mit noch mehr Leichtigkeit. Verhaltensmuster: DRAPETEST liefert Messdaten über die Drapierbarkeit von technischen Textilien. Das erspart Kosten und Aufwand in der Leichtbauindustrie. 34 — DIN — DIN und die Welt 01 / Im Gespräch: Dr.-Ing. Torsten Bahke und Tian Shihong, Administrator von SAC 02 / Worüber Deutsche und Chinesen sprechen: die gemeinsame Arbeit an Normen Die DIN-Gruppe zeigt Präsenz: hier auf der Hannover Messe, eine der wichtigsten internationalen Industrie-Messen 03 / Normungsgipfel: CEN und CENELEC zu Gast in Istanbul 06 / Die American Chamber of Commerce zu Gast bei DIN 06 / Für TTIP setzt DIN auch auf den Dialog mit der Autoindustrie DIN — DIN und die Welt — 35 Welt-Geschichten Internationale Normungsarbeit findet für DIN auf vielen Ebenen statt. Und an vielen Orten. Eindrücke aus dem Jahr 2014. 01/ 20. Feb Hallo Peking! Dr.-Ing. Torsten Bahke eröffnete das DIN-Büro in Peking. Von hier aus wird DIN das deutsch-chinesische Netzwerk weiter ausbauen, um die Handelsbeziehungen mit dem Reich der Mitte zu stärken. Bei seinem Besuch traf Bahke sich auch mit Tian Shihong zum Gedankenaustausch. Er ist neuer Administrator des SAC (Standards Administration of China), des chinesischen Pendants zu DIN. 03 / 11. Jun Silberglanz in Istanbul Europäischer Normungsgipfel in Istanbul. Neue Funktionsträger wurden gewählt, neue Strukturen beschlossen, neue Einsichten zu einem drängenden Thema ausgetauscht: silberne Ökonomie. Normen sind wichtig dabei. Sie helfen mit, dass ältere Menschen möglichst lange ein selbstständiges Leben führen können. 04 / 04. Jul 02 / 09. Mai Worüber Deutsche und Chinesen sprechen Was passierte: Tagung der Deutsch-Chinesischen Kommission zur Zusammenarbeit in der Normung in Berlin. Worüber man spricht: Smart Cities, Elektromobilität, Medizintechnik, Industrie 4.0, Automobil- und Schiffbau. Was offensichtlich ist: Die Interessen decken sich. Die gemeinsame Arbeit an Normen bringt alle weiter. Und nächstes Jahr sieht man sich wieder. Quo vadis, ISO? Wie sieht die ISO-Strategie bis 2020 aus? Zu diesem Thema lud DIN zu einer Konferenz in Berlin. Ihre Ergebnisse gehen als deutscher Beitrag in die Strategie ein, sie sind die Grundlage für weitere Beratungen. 05 / Sep China und die Deutsche Norm China wieder. Mit einem Handelsvolumen von 140 Milliarden Euro Deutschlands wichtigster Handelspartner in Asien. Dr.-Ing. Torsten Bahke besuchte den designierten ISO-Präsidenten Dr. Zhang Xiaogang und unterzeichnete anschließend eine Vereinbarung mit SAC, die die Partnerschaft weiter stärkt: Deutsche Normen sind in China jetzt noch einfacher zugänglich. 06 / 15. Okt Runder Tisch Beim Round Table der American Chamber of Commerce dominierte TTIP die Tischgespräche. Gastgeber war DIN. Dass Normen den transatlantischen Handel erleichtern könnten, ist Konsens. Normen, zu denen sich beide Seiten bekennen. Dr.-Ing. Torsten Bahke betonte die Chancen, die bilaterale Lösungen für die globale Normung bedeuten. Einen Anfang könnte die Automobilindustrie machen. Anregungen dazu kamen von Gastredner Dr. Karl-Thomas Neumann, Chef der Opel Group GmbH und Executive Vice President von General Motors. 07 / 11. Nov TTIP im Zeichen der IT-Sicherheit Auch die 8. Transatlantische Jahreswirtschaftskonferenz der AmCham Germany in Frankfurt stand im Zeichen von TTIP. DIN war 2014 zum dritten Mal Partner und veranstaltete einen Workshop zum Thema Cyber Security. Volker Jacumeit, Geschäftsführer des DIN-Normenausschusses IT, erklärte, wie Deutschland über DIN im Komitee für IT-Sicherheitsverfahren bei ISO die Organisation übernommen hat. Diese führende Rolle könne Deutschland auch zukünftig einnehmen. 36 — DIN — Strategie Im November 2014 hat das Projekt Normung 18.0 Kurs aufgenommen. Die Reise ist noch nicht zu Ende. NORMUNG 18.0 „Es kommt darauf an, dass alle an einem Strang ziehen.“ Schneller. Flexibler. Besser. DIN arbeitet kontinuierlich daran, Prozesse zu optimieren. Darum geht es auch bei dem Projekt Normung 18.0. DIN — Strategie — 37 S ich weiterentwickeln, neue Kundenbedürfnisse erfüllen, Prozesse verbessern – mit diesen Themen beschäftigt sich jedes Unternehmen, das erfolgreich sein will. Auch DIN. Dabei wirken äußere Einflüsse ein. Die letzte Befragung unter den Experten der Normenausschüsse von DIN und der DKE aus dem Jahr 2012 ergab, dass drei Viertel der Experten einen Zeitraum für die Normenerarbeitung von ein bis zwei Jahren für angemessen halten. Die Umfrage wird regelmäßig alle drei Jahre durchgeführt. Darüber hinaus hat die EU-Kommission im vergangenen Jahr mit CEN ein Framework Partnership Agreement (FPA) vereinbart. Danach darf ab dem Jahr 2020 ein Normungsvorhaben, das von der Kommission beauftragt wird, nicht länger als 18 Monate dauern. Ambitionierte Ziele Schneller, flexibler, kundenorientierter – dieses Ziel hat sich DIN mit dem Projekt Normung 18.0 gesetzt: Die Erarbeitung von Normen soll zukünftig nicht länger als 18 Monate dauern, und das bei null Fehlern. Ein ambitioniertes Ziel, das schon jetzt die künftigen Anforderungen der EU-Kommission vorwegnimmt. Und auch ein Kraftakt: Einen Bearbeitungszeitraum von durchschnittlich 34 Monaten auf 18 Monate zu reduzieren, das geht nicht ohne ein grundlegendes Durchleuchten bestehender Abläufe. Vor allem nicht ohne die Mitarbeiter. Schließlich werden sie es sein, die veränderte Prozesse in der täglichen Arbeit langfristig umsetzen. Und sie so stabil machen, dass damit nachhaltige Erfolge erreichbar werden. Deshalb befasst sich bei DIN das Projektteam Normung 18.0 seit Ende 2014 federführend mit dem Thema, unterstützt von einem Beratungsunternehmen. Zeit für Veränderung Dabei ist sich DIN bewusst, dass Veränderungen Zeit brauchen: „Man kann“, erklärt Mario Beier, Projektleiter Normung 18.0, „bei diesem Projekt nicht einfach einen Schalter umlegen, und von heute auf morgen ist das Ziel erreicht. Dazu ist das Thema viel zu komplex.“ Normungsarbeit wird zudem nicht von DIN allein gestemmt. Externe Experten leisten – oft neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit – wesentliche Beiträge zu einer Norm. Dazu kommen die vorgegebenen Prozesse auf europäischer und internationaler Ebene. Trotzdem: DIN hat das Projekt Normung 18.0 im November 2014 gestartet, um die Anforderungen von morgen schon heute aktiv anzugehen. Schneller und besser Beschleunigung und Qualität – das sind bei Normung 18.0 die Kernthemen. Um nicht auf die Perspektive von außen zu verzichten, zieht DIN externe Berater hinzu, die ihr Fachwissen rund um Transformationsprozesse einbringen. Zum Ende des Projekts hin wird DIN das Steuer vollständig übernehmen. Am Anfang von Normung 18.0 stand die Evaluation. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse betrachtet das Team drei Kernfelder: 1. Das technische System: Wie gestalten sich die Strukturen, Prozesse und Abläufe? 2. Management-Infrastruktur: Werden Ressourcen und Kennzahlen zur Steuerung optimal eingesetzt, um Werte zu generieren? 3. Einstellung/Fähigkeiten: Welche personellen Voraussetzungen sind notwendig? Piloten am Start In diesen drei Kernfeldern hat sich das Projektteam fünf Arbeitspakete vorgenommen: Durchlaufzeiten, Fehlervermeidung, Prozesseffizienz, Kennzahlen und Kommunikation. In 2015 soll das Projekt nach und nach auf alle technischen Gruppen ausgerollt werden. Eine Pilotgruppe unter der Leitung von Dr. Bärbel Schambach hat den Anfang gemacht: „Gemeinsam mit den Coaches hat mein Team Ziele definiert, Erfolgsfaktoren herausgearbeitet und auch potenzielle Hürden identifiziert, die bei der Umsetzung stören könnten.“ Auf lange Sicht stabil Die Kennwerte, die dabei herauskommen, helfen, den Veränderungsprozess zu steuern. Damit dies gelingt, haben die Projektbeteiligten klar definierte Rollen. Neben dem verantwortlichen Programmleiter etwa gibt es zwei „Navigatoren“, die Analysen und Workshops durchführen. Sie stehen im Austausch mit „Multiplikatoren“ aus den technischen Gruppen, die koordinieren und beauftragt sind, das methodische Wissen in das Unternehmen zu tragen. „Wichtig beim Projekt 18.0 ist es, dass uns alle ein gemeinsames Ziel verbindet“, so Mario Beier. „Das ist für uns das Fundament, auf dem wir alles Weitere aufbauen, wie zum Beispiel die Definition und Umsetzung neuer Arbeitsweisen und Prozesse. Und das kann nur im Team gelingen. Es kommt darauf an, dass alle an einem Strang ziehen.“ 38 — DIN — Dienstleistungen DIN BRINGT NORMUNGSROADMAP AUF DEN WEG Was heißt hier Dienstleistung? Er wächst und wächst. Und wächst. Der Dienstleistungssektor macht in Deutschland bereits 70 Prozent der Bruttowertschöpfung aus. Drei von vier Erwerbstätigen arbeiten in diesem Sektor. 80 Prozent aller deutschen Unternehmen erwirtschaften ihren Umsatz mit Dienstleistungen. In Europa sieht es ähnlich aus. E s sind Dienstleistungen, die den Wandel von der Produktions- hin zur modernen Dienstleistungsgesellschaft kennzeichnen. Und ihr Potenzial ist noch lange nicht erschöpft. Die beste Zeit scheint sogar noch zu kommen: zum Beispiel mit Smart Services, die an neue Informationstechnologien gekoppelt sind. Oder mit Dienstleistungen, die in neuen Wachstumsfeldern gerade erst erdacht werden, etwa im Zusammenhang mit Smart Cities oder Industrie 4.0. Die Politik sagt „Go“ Wer hier frühzeitig die Standards setzt, ist im Vorteil. Denn Normen und Standards machen Dienstleistungen vergleichbarer und transparenter. Damit spielen sie auch eine wichtige Rolle in internationalen Märkten: Sie stärken den Export und die Wirtschaft, sichern Wettbewerbsfähigkeit und öffnen Zugang zu neuen Märkten. Das fördert den Abbau von Handelshemmnissen. Verständigt man sich grenzüberschreitend über die Qualität von Dienstleistungen, wird vieles einfacher für die Wirtschaft, transparenter. Deshalb sagen auch Bundesregierung und Europäische Kommission „Go“ zur Normung von Dienstleistungen. Am besten begeistern Anhand von Standards lässt sich auch die Qualität von Dienstleistungen definieren, messen und optimieren. Exzellente Dienstleistungen stärken das Vertrauen von Kunden, oder, noch besser, schaffen Begeisterung. Der erste Schritt in diese Richtung war die DIN SPEC 77224 „Erzielung von Kundenbegeisterung durch Service Excellence“. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), wurde sie initiiert von Professor Matthias Gouthier vom Center for Service Excellence an der Universität Koblenz-Landau: „Die DIN SPEC 77224 hat seit ihrem Erscheinen in Deutschland sehr große Anerkennung gefunden. Es war Wunsch der Unternehmen, hierauf basierend einen europäischen Standard zu entwickeln. Deutschland übernimmt dabei eine Führungsrolle und setzt international Akzente.“ Was heißt hier Dienstleistung? Nur: Wie sind Dienstleistungen auf europäischer Ebene zu definieren? Was brauchen, was wollen Unternehmen eines extrem heterogenen Sektors, in dem Dienstleistungen von Ein-Personen-Betrieben ebenso wie von weltweit agierenden Gesellschaften erbracht DIN — Dienstleistungen — 39 Kunden begeistern. Ein Mehrwert, mit dem viele Unternehmen strategische Wettbewerbsvorteile anstreben. Initiiert von Professor Matthias Gouthier vom Center for Service Excellence an der Universität Koblenz-Landau wurde die erste DIN SPEC zum Thema auf den Weg gebracht. DIN leitet das Projekt DIN CEN/TS Service Excellence mit dem Ziel, auch auf europäischer Ebene die Standards zu setzen. 40 — DIN — Dienstleistungen werden, von Unternehmen aus IT, Finanzen, Logistik ebenso wie vom Sonnenstudio um die Ecke? Wobei: Den weitaus größten Teil der Wertschöpfung haben die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. vom Finanzdienstleister DEFINO, „sind die Ergebnisse einer Finanzanalyse künftig messbar, objektiv und am individuellen Bedarf eines Haushaltes ausgerichtet.“ Um hier Aufschlüsse zu erlangen, hatte DIN im März 2014 zu einem Workshop mit 120 Experten eingeladen. Ziel sollte es sein, herauszufinden, was die Chancen und Herausforderungen, die Treiber und Hemmnisse für die Normung von Dienstleistungen sein könnten. Die DIN SPEC 77222 „Standardisierte Finanzanalyse für den Privathaushalt“ geht maßgeblich auf die Initiative von Möller zurück. An der Erarbeitung waren verschiedene Kreise beteiligt, unter anderem die Stiftung Warentest, Finanzberater, Vertreter von Universitäten und der DIN-Verbraucherrat. Ein Sektor, 18 Perspektiven Hauptsache Relevanz Die Ergebnisse flossen in die erste deutsche Nor- Was das Beispiel auch zeigt: DIN geht es nicht darum, mungsroadmap Dienstleistungen ein. Die Roadmap Normung um jeden Preis umzusetzen. Sondern nur wurde am 29. Januar 2015 auf der 2. Normungs- da, wo sie sinnvoll und marktrelevant ist. Genau das konferenz Dienstleistungen in der Aula des Bundesmi- macht die Normungsroadmap deutlich. Entlang der nisteriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin 18 Dienstleistungsfelder gibt sie Handlungsempfehvorgestellt. Sie teilt den Dienstleistungssektor in 18 lungen und Brancheneinschätzungen. Die vorgestellverschiedene Felder ein. Vor allem zeigt sie auf, wel- te Roadmap hat aber noch einen weiteren Vorteil. Die deutsche Dienstleistungswirtschaft positioniert sich damit im internationalen Umfeld. Sie definiert Bedarf WORUM GEHT’S? und Ziele und übernimmt eine aktive Rolle. So fließen — die Interessen der deutschen Unternehmen direkt in Normungsroadmap Dienstleistungen europäische Normungsprozesse ein. Am 28. / 29. Januar 2015 hat DIN zur 2. Normungskonferenz Dienstleistungen geladen. Sie fand unter dem Motto „Potenziale, Positionen, Perspektiven“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) statt. Anlass war die Vorstellung der Normungsroadmap Dienstleistungen, die unter der Federführung von DIN entstanden ist. Die Roadmap, die vom BMWi gefördert wurde, zeigt Nutzen und Grenzen von Normung in diesem Sektor auf. Sie definiert die wichtigen strategischen Handlungsfelder für die deutsche Wirtschaft, enthält Empfehlungen und Einschätzungen der Branchen. Die interessierten Kreise werden die Roadmap kontinuierlich weiterentwickeln. DIN als Projektleiter wird das Konzept der Roadmap CEN empfehlen, um die deutschen Interessen in die europäischen Aktivitäten einfließen zu lassen. chen Nutzen die Akteure in diesen Feldern von Normen erwarten. Und wo sie lieber darauf verzichten. So bewerten beispielsweise Ärzte die Standardisierung von medizinischen Leistungen ganz anders als Unternehmen in der Finanzbranche. Die einen lehnen Normung nahezu komplett ab, für die anderen ist sie unabdingbar. Im Finanzsektor bringen Standards nach Ansicht von Experten klare Vorteile für Berater und Verbraucher: „Dank der Standardisierung“, so Dr. Klaus Möller Wo es langgeht Wie geht es weiter? Mit der Normungsroadmap haben die Experten die Richtung vorgegeben. Im nächsten Schritt werden die Fachkreise daraus detaillierte Normen und Standards für die eigenen Bedürfnisse erarbeiten. DIN als Projektleiter wird mit dem Konzept dieser Roadmap CEN und ggf. der Europäischen Kommission empfehlen, eine entsprechende Roadmap auch länderübergreifend umzusetzen. Die Aussichten für deutsche Unternehmen wären damit noch besser. Vor allem die Aussichten auf begeisterte Kunden. DIENSTLEISTUNGSPORTAL BEI DIN > Weiterführende Infos zum Thema sowie eine Übersicht über alle Dienstleistungsfelder und aktuellen Normen und Standards gibt es hier: www.dienstleistungen.din.de DIN — Dienstleistungen — 41 Standards bei der Finanzberatung schaffen eine Win-Win-Situation: Sie erleichtern die Prozesse für Berater und sichern Endverbrauchern ein einheitliches Qualitätsniveau. Dr. Klaus Möller vom Finanzdienstleister DEFINO hat an der DIN SPEC 77222 entscheidend mitgewirkt. Der Zuspruch in der Branche ist groß. 42 — DIN — Bildung SCHLAUE SACHEN MACHEN Zukunft mit Wissen gestalten JUNGE MINT-EXPERTEN ÜBEN DIE NORM > Ohne Konsens keine Norm. Dies erkannten 19 Jugendliche am Ende eines zweitägigen Schülercamps, bei dem sie in die Welt der Normung eintauchten. Eingeladen hatte DIN gemeinsam mit dem Verein MINT-EC und der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e. V. (DGZfP). Die Jugendlichen nahmen dabei viele Erkenntnisse mit. Anwenden konnten sie das Gelernte in einer simulierten Normungssitzung, in der sie eine Norm zum Thema wiederverwendbare Kunststofftragetasche erarbeiten wollten. So weit kam es allerdings nicht ... Dafür gab es lebendige Eindrücke davon, wie arbeitsintensiv das Zustandekommen einer Norm ist. HÖRT, HÖRT: TAG GEGEN LÄRM BEI DIN > Beruhigend ist es zu wissen, was Lärm bedeutet und wie man sich davor schützen kann. Dies und noch viel mehr erlebten 160 Berliner Schülerinnen und Schüler bei DIN am 17. Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day. Motto des Tages: „Die Ruhe weg!“ Die 6- bis 14-Jährigen verbrachten einen spielerischen Tag rund um Geräusche, Töne, Klänge und Rhythmen. Dafür gab’s am Ende des Tages den „Hörführerschein“! Initiator des Tages ist die Deutsche Gesellschaft für Akustik (DEGA). Ziel ist es, über Ursachen und Auswirkungen von Lärm zu informieren. DIN — Bildung — 43 STUDIFORUM ZU MEDIZINTECHNIK > Wohin entwickelt sich die Medizintechnik? Über diese Frage tauschten sich Studenten mit Experten und Vertretern aus der Wirtschaft beim studiFORUM in Berlin aus. Die Veranstaltungsreihe von DIN fand 2014 bereits zum achten Mal statt. Für Studenten ist das studiFORUM eine Plattform, um sich über aktuelle Trends in innovativen Branchen zu informieren. Dieses Jahr konnten sie unter anderem mit Vertretern der TU Berlin und des Fraunhofer-Instituts IZM diskutieren. Mit dabei waren außerdem die Unternehmen Siemens AG und BIOTRONIK SE & Co. KG. DIN BETEILIGT AN MASTERSTUDIENGANG > Der demographische Wandel erfordert neue Qualifizierungen. Der Masterstudiengang „Ambient Assisted Living“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ist beispielhaft dafür. Aufgabe von DIN war es in diesem Zusammenhang, das Studienmodul „Normung und Standardisierung“ zu entwickeln. DIN ist Ansprechpartner für Projektpartner und Studenten in allen Fragen rund ums Thema. EXPERTEN VON MORGEN AUSBILDEN > Viele der Normungsexperten von morgen studieren heute noch. Um ihnen frühzeitig den Nutzen der Normung zu vermitteln, unterrichten Experten von DIN an verschiedenen deutschen Hochschulen. In 2014 hat DIN Studenten der TU Berlin ausgezeichnet, die das Modul „Strategische Normung – Grundlagen der Normung“ erfolgreich absolviert haben. Zurzeit unterrichten Dr. Albert Hövel an der TU Berlin, Dr. Bernd Hartlieb an der TU Clausthal, Dr. Burkhard Raith an der Universität Duisburg-Essen und Michael Vanselow an der Hochschule Pforzheim. „Die Marke DIN ist ein Erfolgsmodell.“ Professor Klaus Homann 46 — DIN — Finanzierung FINANZIERUNG DER NORMUNG 2014 Solides Fundament Als Selbstverwaltungsorgan der Wirtschaft nimmt DIN Aufgaben für eine breite Öffentlichkeit wahr. In der Rechtsform eines eingetragenen Vereins kann DIN diese gemeinnützigen Aufgaben bestmöglich verfolgen. Die Vielfalt der Mitgliedsunternehmen, die sich hinsichtlich Größe, Rechtsform und Branche stark unterscheiden, ist Ausdruck der Unabhängigkeit von DIN. 2014 konnte DIN das 2.000ste Mitgliedsunternehmen begrüßen. Die wichtige finanzielle Säule durch Mitgliedsbeiträge konnte so weiter gestärkt werden. MITGLIEDER 2.500 2.000 1.500 1.000 500 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 DIN sieht diese Entwicklung als sehr positiv an. Denn das Engagement der Mitgliedsunternehmen führt zu einer breiteren und nachhaltigen finanziellen Basis und macht DIN unabhängiger. Wie notwendig das ist, zeigt gerade der weltweite Trend, Urheberrechte an Normen infrage zu stellen. Zu beobachten sind diese Bestrebungen aktuell in den USA, in Israel und bei unseren Nachbarn in Österreich. Im Interesse der Wirtschaft muss es DIN gelingen, weiterhin eine freie, unabhängige und kundenorientierte Normungs- und Standardisierungsarbeit auszuüben. Seit fast 50 Jahren verbindet DIN eine erfolgreiche, gleichberechtigte Partnerschaft mit dem Staat. Beide Seiten profitieren von diesem Modell. Es garantiert, dass die Normung durch die Interessen der Wirtschaft gesteuert und der Staat entlastet wird. DIN — Finanzierung — 47 Starke Partner, finanzieller Freiraum Das Ziel von DIN ist, diese Partnerschaft so erfolgreich fortzuführen wie bisher, ohne jedoch in finanzielle Abhängigkeiten zu geraten. Bei mehreren europäischen Normungsorganisationen, aber auch bei CEN, ist dies der Fall. Die Abhängigkeit von CEN von finanziellen Mitteln der Europäischen Kommission birgt auch Risiken für die nationalen Normungsorganisationen wie DIN. Die möglichen Folgen zeigten sich im vergangenen Jahr. In der ersten Jahreshälfte produzierte DIN deutlich weniger Europäische Normen. Die Ursache: Das Framework Partnership Agreement zwischen CEN und der Europäischen Kommission war bis dato nicht verlängert worden. Projekte konnten nicht vollendet werden, da die vertragliche Zusammenarbeit der Organisationen nicht geregelt war. Diesen Rückgang hat DIN im zweiten Halbjahr dank intensiver Bemühungen aufhalten können. Er führte aber zu Unsicherheiten in der wichtigsten finanziellen Säule von DIN. Gerade deshalb investiert die DIN-Gruppe in Produkte, Dienstleistungen und Verfahren, die vom reinen Normenverkauf unabhängiger machen. Beispielhaft dafür sind Drittpublikationen, Added-Value-Produkte und umfassende Normen-Management-Lösungen. Ergänzend gelingt es DIN zunehmend, das Geschäftsfeld Standardisierung zu erweitern und damit ein zweites Standbein neben der klassischen Normung aufzubauen. Mit verschiedenen KITE-Projekten und bilateralen Aktivitäten, zum Beispiel mit den amerikanischen Normungsorganisationen, sichern wir uns Themenvielfalt und damit Aufträge. Zum anderen unterstützen wir damit den Verkauf von Produkten. KITE steht für „Konvergente und innovative Themen entwickeln“ und meint die Entwicklung neuer Arbeitsgebiete. DIN regt Standardisierung in Themenfeldern wie Industrie 4.0, Energiewende oder Smart Cities proaktiv an, damit deutsche Spitzentechnologie weltweit zum Standard wird. AUFGEWENDETE STUNDEN FÜR KITE-AKTIVITÄTEN 2.500 2.000 1.500 Logistik Energiewende Smart Cities 1.000 Innovationsmanagement Industrie 4.0 500 Biotechnologie Stunden 2014 48 — DIN — Finanzierung Im Jahr 2014 investierte DIN insgesamt 742.000 Euro in die Entwicklung neuer Arbeitsgebiete. Mit den KITE-Aktivitäten erschließt DIN neue Kundenkreise, die mit Normung und Standardisierung bislang wenig Berührungspunkte hatten. Damit gelingt es auch, die Basis für neue Kunden, neue Experten, neue Mitglieder und letztlich für eine wirtschaftlich starke und unabhängige Organisation zu schaffen. DIN ist als eingetragener Verein gesetzlich nicht dazu verpflichtet, Geschäftszahlen zu veröffentlichen. Im Sinne von Transparenz und Vertrauen sieht DIN es aber als Pflicht an, über die Kostendeckung zu berichten. Die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG, Berlin, hat die Jahresabschlüsse der drei Gesellschaften der DIN-Gruppe (DIN e. V., Beuth Verlag GmbH, DIN Software GmbH) für das Geschäftsjahr 2014 geprüft. Wie in den Vorjahren finanzierte DIN die Normungs- und Standardisierungsarbeiten durch unterschiedliche Quellen. Dies sind zum einen projektbezogene Mittel der öffentlichen Hand und der Wirtschaft und zum anderen eigene Erträge. In 2014 ist es DIN gelungen, alle Aufwendungen durch Erträge zu decken und ein ausgeglichenes Ergebnis auszuweisen. Die zufließenden finanziellen Mittel gehen jeweils vollständig an die satzungsmäßigen gemeinnützigen Zwecke von DIN. ENTWICKLUNG DER EXTERNEN PROJEKTMITTEL IN DEN LETZTEN ZEHN JAHREN in Mio. € 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Projektmittel der Wirtschaft Projektmittel der öffentlichen Hand DIN — Finanzierung — 49 DIN hat im Geschäftsjahr 2014 von rund 4.500 Projektmittelgebern insgesamt 28 Millionen Euro erhalten. Der Anteil der Wirtschaft betrug dabei 15 Millionen Euro, die öffentliche Hand investierte 10,9 Millionen Euro. Die projektbezogenen Mittel der Wirtschaft und der öffentlichen Hand decken weitgehend die direkten Kosten der Normungsarbeit. Dies ist gemäß Präsidiumsbeschluss Ziel von DIN. DIREKTE FINANZIERUNGSBEITRÄGE (DIN) 30,0 Sonstige 2,1 Mio. € 25,0 Projektmittel der öffentlichen Hand 10,9 Mio. € 20,0 15,0 Direkte Kosten Normung 26,6 Mio. € Projektmittel der Wirtschaft 15,0 Mio. € 10,0 5,0 Aufwand Ertrag Kraft für Innovationen Die eigenen Erträge sind für DIN von besonderer Bedeutung: Sie sind nicht projektgebunden und schaffen Spielraum für Investitionen und Innovationsfähigkeit. DIN verwendet eigene Erträge zudem, um die Kosten der Normungs- und Standardisierungsarbeit inklusive aller Gemein- und Verwaltungskosten vollständig zu decken und den Jahresüberschuss zu sichern. Er ist notwendig, um das Eigenkapital von DIN nachhaltig zu stärken und Investitionen zu ermöglichen. Eine Finanzierung aus eigenen Erträgen und unterschiedlichen Quellen ist vor allem dann wichtig, wenn es zum Beispiel durch politische Einflüsse und Entscheidungen nicht im gleichen Maß wie früher möglich ist, durch den Verkauf von Normen und Standards Erträge zu schaffen und damit Kosten zu decken. Eigene Erträge hat DIN aus Wertpapieranlagen erzielt, mit denen die Mitarbeiter-Altersversorgung finanziert wird. Im Jahr 2014 konnte DIN mittels dieser zweckgebundenen Erträge seine entsprechenden Pflichten finanziell weiter festigen. Bei den Erträgen handelt es sich um reine Buchgewinne, die das Ergebnis maßgeblich mitbestimmen. Sie stellen jedoch weder Liquidität noch Ergebnisbestandteile dar, die in Projekte bzw. Investitionen fließen könnten. 50 — DIN — Finanzierung ERTRAGSSTRUKTUR DIN-GRUPPE 2014 in Mio. € Eigene Erträge Projektmittel der Wirtschaft Projektmittel der öffentlichen Hand Mitgliedsbeiträge 79,4 15,0 10,9 6,3 Innerhalb der Gesamtaufwendungen der DIN-Gruppe in Höhe von 102,3 Millionen Euro stellen die Personalaufwendungen wiederum mit 45,2 Millionen Euro den mit Abstand größten Kostenblock dar. Durch die Vereinbarung neuer, zukunftsweisender Regelungen und Modelle zur Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann DIN seinen Ruf als attraktiver Arbeitgeber festigen und ausbauen. Insgesamt waren zum Jahresende 598 Mitarbeiter in der DIN-Gruppe beschäftigt. Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind IT- und Gebäudeaufwendungen die größten Kostentreiber. Sie fließen in die Substanzerhaltung ein und helfen, Arbeitsprozesse kontinuierlich zu verbessern. In den Gebäudeaufwendungen schlagen sich auch die Kosten nieder, die zur Schaffung moderner Konferenz- und Sitzungsräume notwendig waren. DIN hat im Januar 2014 sein neues Konferenzzentrum samt Bistro und neu gestaltetem NormenWerk eröffnet. Die Teilnehmerzahlen sind von 60.000 vor wenigen Jahren auf nahezu 90.000 im Jahr 2014 angestiegen. Die neuen Konferenzräume können über 800 Besucher täglich aufnehmen. Mit den vielen zukunftsweisenden Arbeitsinhalten von DIN am Hauptstadt-Standort ist absehbar, dass die Besucherzahlen weiter steigen werden. Mit den Investitionen in zeitgemäße Räumlichkeiten und in eine effiziente IT-Infrastruktur festigt DIN die Basis eines modernen, international tätigen Dienstleistungsunternehmens. 5 Fragen an … Alexandra Engelt, Teamkoordinatorin Worauf ich gut verzichten könnte: Schlechtes Essen An meiner Arbeit schätze ich: Den Blick in die Glaskugel – ich bin jetzt an Entwicklungen beteiligt, die in Zukunft der Stand der Technik sein werden Präzision bedeutet für mich: Wenn sich die Blase in der Wasserwaage in der Mitte befindet Dieses Buch liegt zurzeit auf meinem Nachttisch: „Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen“ von Rolf Dobelli Dieses Land möchte ich unbedingt mal bereisen: Die Mongolei 52 — DIN — Personal IM GESPRÄCH: ASTRID WIRGES Auf der Höhe der Zeit Astrid Wirges, Mitglied der Geschäftsleitung bei DIN, äußert sich zu Personalmarketing und Recruiting-Strategien bei DIN. Frau Wirges, Personalmarketing für die DIN-Gruppe ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit DIN, dem Beuth Verlag und der DIN Software GmbH sind sehr unterschiedliche Unternehmen unter einem Dach vereint. Welche Recruiting-Strategie verfolgen Sie? Recruiting für die DIN-Gruppe ist in der Tat eine spannende Herausforderung. Nehmen wir allein DIN: Hier arbeiten 70 Normenausschüsse, von A wie Akustik über L wie Luft- und Raumfahrt bis W wie Werkzeugmaschinen. Das heißt, unsere technischen Gruppen bedienen ein sehr breites Spektrum, nahezu alle Branchen der deutschen Wirtschaft decken wir ab. Für den Recruiting-Prozess bedeutet das, dass wir die Generalisten gepaart mit Fachwissen suchen, Spezialistentum ist weniger gefragt. Denn unsere Projektmanager sollen nicht nur für einen Normenausschuss tätig sein, sondern flexibel übergreifende Projekte betreuen können. Dazu kommt, dass die DIN-Normen den anerkannten Stand der Technik widerspiegeln. Das heißt, unsere Projektmanager müssen auf der Höhe der Zeit sein. Sie müssen wissen, was draußen vorgeht und mit welchen Problemstellungen die Industrie sich derzeit auseinandersetzt. Darüber hinaus sind die Soft Skills äußerst bedeutend, die sie brauchen, um eine Arbeitsgruppe mit zahlreichen externen Experten erfolgreich führen zu können – und zwar auch auf internationaler Ebene. Dies sind die, wie ich finde, anspruchsvollen Anforderungshorizonte, die wir im Recruiting für DIN berücksichtigen. Für den Beuth Verlag stellt sich die Situation anders dar: Das Anforderungsprofil für neue Mitarbeiter ist durch die hohe Produktvielfalt vorgegeben. Wir haben primär rund 34.000 Normen, die es zu verkaufen gilt, und für die Sekundär- und auch Tertiärliteratur hergestellt und verkauft werden will. Deshalb sind hier zum einen vertriebsorientierte Mitarbeiter gefragt, die auch in der Kundenberatung stark sind: etwa wenn der Kunde im Beuth WebShop nicht weiterkommt, bei der Beratung von Verbänden zu den Portalen oder ganz klassisch bei der Beratung im Buchhandel. In der Entwicklung geeigneter Sekundärliteratur zu technischen Regeln geht es um Produktmanagement: Hier suchen wir Mitarbeiter mit hohem Fachwissen, wie Maschinenbauingenieure, Bauingenieure und Architekten. Ihre Aufgabe ist es, in den festgelegten Wachstumssektoren geeignete Themen und geeignete Produkte zu identifizieren, geeignete Autoren zur Aufbereitung der Inhalte zu suchen und diese bei der Erstellung des Produktes zu begleiten – sei es ein Buch, ein Kommentar oder ein elektronisches Werkzeug. Dies gilt bei den im Beuth Verlag angebotenen elf Sparten, insbesondere für die wichtigen Fachbereiche Bauwesen, Maschinenbau, Medizintechnik und Elektronik. Astrid Wirges, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung 54 — DIN — Personal 5 Fragen an … Davis Eisape, Projektmanager Mein wichtigster Charakterzug: Netzwerker und Querdenker mit dem Blick für das Ganze Was mir bei Freunden am wichtigsten ist: „Über-sich-selbst-lachen-können“ – gepaart mit Schlagfertigkeit Ohne DIN wäre die Welt: Chaotischer Als Kind wollte ich am liebsten diesen Beruf ergreifen: NBA-Basketball-Star Dieses Buch liegt zurzeit auf meinem Nachttisch: „On China“ von Henry Kissinger Bei der DIN Software, die vorrangig die vorhandenen Datenbanken bestückt, ist bibliothekarisches Wissen vonnöten, in Verbindung mit dem entsprechenden IT-Know-how. Hier ist es gut zu wissen, wie ich die richtigen Daten zusammenbringe oder wie ich die richtigen Auswertungen durchführe, unter anderem auch, um die Suchanwendung SNIF weiterzuentwickeln. Dabei setzen wir auf Hochschulabgänger aus den Fachbereichen Informationswissenschaften, wie zum Beispiel von der Fachhochschule Potsdam oder von der Humboldt Universität Berlin. Was würden Sie sagen: Was sind die größten Unterschiede im Personalmarketing bei DIN im Vergleich zu anderen Unternehmen? Fakt ist: Wir sind nicht Coca-Cola oder die Daimler AG, bei denen jeder sofort weiß, worum es geht. Wir sind auch kein Ingenieurdienstleister, bei dem klar ist: Hier wird entwickelt. Im Personalmarketing arbeiten wir schon länger daran, die Kernaufgaben unserer Mitarbeiter herauszustellen: Dass es bei DIN nicht darum geht, einzelne Normen zu schreiben, sondern dass die Kernkompetenz der DIN-Mitarbeiter vielmehr im Projekt- bzw. Prozessmanagement besteht. Hinzu kommt: DIN hat eine hohe Reputation in der deutschen Wirtschaft, aber nicht in der breiten Bevölkerung und auch nicht in der studentischen Ausbildung. Um junge Leute an das Thema Normung heranzuführen, veranstalten wir zum Beispiel das studiFORUM, oder wir beteiligen uns an Vorlesungsreihen. DIN — Personal — 55 „Wir verstehen uns als Dienstleister, der Normen proaktiv anregt.“ Astrid Wirges, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung Ähnliches gilt für Beuth. Aus der Tradition heraus ist er ein technisch-wissenschaftlicher Verlag. Er wendet sich aber nicht an die Wissenschaft, sondern vertreibt als Komplettanbieter von Fachwissen für alle wichtigen Branchen und Berufsgruppen Nationale und Internationale Normen sowie andere technische Regelwerke. Beuth entwickelt Fachliteratur in allen medialen Aufbereitungen für Beschäftigte in Industrie, Wissenschaft, Handel, Dienstleistungsgewerbe, Studium und Handwerk. Diese Vielfalt macht die Darstellung der Aufgaben sowie der Verantwortlichkeiten im Hinblick auf das Personalmarketing etwas schwieriger. Nicht jedem potenziellen Bewerber erschließen sich auf den ersten Blick die Komplexität, aber auch die interessanten und vielfältigen Aufgaben im Beuth Verlag. Nicht nur aus diesem Grund wird im Beuth Verlag wie auch in den beiden anderen Unternehmen der DIN-Gruppe Wert auf eine Personalentwicklung gelegt, die auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet ist. Welche sind die wichtigsten Zielgruppen für das Personalmarketing bzw. für das Recruiting? Wir suchen Wirtschaftsingenieure, und zwar hauptsächlich aus dem Maschinenbau, der Verfahrenstechnik, Medizintechnik und Bauingenieure. Wie der Name sagt, ist der Wirtschaftsingenieur stärker wirtschaftlich geprägt und hat deshalb eine für unser Profil besser passende Ausbildung als der klassische Ingenieur. Der Hintergrund ist: Wir wollen Normen proaktiv anregen. Hier ist ein wirtschaftliches Verständnis für die Märkte von morgen notwendig, ebenso wie für den zukünftigen Stand der Technik. Dazu kommt, dass wir künftig bei unseren Gesprächspartnern und Experten viel stärker rüberbringen wollen, wo der strategische Nutzen liegt und wie hoch die Wertschöpfung ist, die sich durch die Beteiligung bei der Erstellung einer Norm bzw. durch deren Anwendung ergibt. DIN durchlebt derzeit eine Veränderung der Unternehmenskultur durch den Wandel vom Institut zum Unternehmen, zum Dienstleister der Wirtschaft. Wie begleitet der Bereich Personal und Recht diesen Wandel? DIN war in der Tat lange Zeit in einer abwartenden Position nach dem Motto: Wenn der Markt eine Norm will, dann kommt die Wirtschaft auf uns zu. Heute ist die Situation eine andere: Heute agieren wir – wie bereits erläutert – proaktiv. Wir verstehen uns jetzt als Dienstleister, der viel stärker Normungsprozesse anregt. Ein gutes Beispiel ist der Sektor technische Textilien, eine vergleichsweise junge Industrie. Hier ist das DIN-Projektmanagement auf die 56 — DIN — Personal 5 Fragen an … Anita Lehmann, Fremdsprachensekretärin Mein wichtigster Charakterzug: Fürsorglichkeit An meiner Arbeit schätze ich: Die kollegiale Atmosphäre Als Kind wollte ich am liebsten diesen Beruf ergreifen: Astronautin Am besten lachen kann ich über: Loriot Als Außerirdischer würde mich auf der Erde am meisten wundern: Emotionen wichtigsten Player in dieser Branche zugegangen. Und die Argumente, dass Normung erheblich dazu beitragen kann, den Markt für technische Textilien entscheidend weiterzuentwickeln, waren offensichtlich für die angesprochenen Unternehmen überzeugend. Wir unterstützen diesen Wandel derzeit durch eine Potenzialanalyse unserer Mitarbeiter, die wir gemeinsam mit den Gruppenleitern durchführen. Auf diese Weise wollen wir die Mitarbeiter identifizieren, die mehr für das Akquisegeschäft geeignet sind, und auch die, deren Stärken in der klassischen Normungsarbeit liegen. Denn es muss sichergestellt sein, dass Normen und Standards in gleichbleibend guter Qualität mit einer Null-Prozent-Fehlerkultur hergestellt werden. Vorbereitend auf die Potenzialanalyse haben wir vier Kompetenzfelder definiert, die unseren Erfolg fördern und grundlegend für die Mitarbeiteranalyse sind. Dies sind Ergebniskompetenz, Fachkompetenz, Methodenkompetenz und Sozialkompetenz. Für die Führungskräfte kommt noch die Führungskompetenz hinzu. Diesen Kompetenzfeldern sind 20 Kompetenzen zugeordnet. Je nachdem, wie der einzelne Mitarbeiter die Anforderungen erfüllt, beeinflusst dies auch die Gehaltszulage. MITARBEITER > DIN e. V. Mitarbeiter: 411 Davon 58 % Spezialisten (241 MA) Davon 44 % weiblich (108 MA) > Beuth Verlag GmbH Mitarbeiter: 164 Davon 26 % Spezialisten (43 MA) Davon 55 % weiblich (23 MA) > DIN Software GmbH Mitarbeiter: 23 Davon 30 % Spezialisten (7 MA) Davon 42 % weiblich (3 MA) > DIN-Gruppe Mitarbeiter: 598 Davon 49 % Spezialisten (291 MA) Davon 46 % weiblich (134 MA) DIN — Personal — 57 „DIN hat eine ausgeprägt positive Unternehmenskultur.“ Astrid Wirges, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung So können wir sagen: Die Veränderung der Unternehmenskultur findet sich im Vergütungsmodell wieder. Was die Realisierung angeht, stehen wir dabei teilweise bei DIN noch am Anfang. Umgesetzt ist es allerdings bereits bei der DIN Software GmbH, und dort haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein Beleg dafür, dass wir mit dem Kompetenzmodell auf dem richtigen Weg sind. NEUEINSTELLUNGEN (ohne Zeitarbeit /ohne Praktikanten) DIN-Gruppe: 59 Davon 35 DIN e. V. Davon 23 Beuth Verlag GmbH Davon 1DIN Software GmbH FRAUENQUOTE DIN-Gruppe: 598 Mitarbeiter Davon 61,9 % weiblich (370 MA) Weibliche Führungskräfte: 17 von 33 (51,5 %) DURCHSCHNITTLICHE BETRIEBSZUGEHÖRIGKEIT > DIN e. V. > Beuth Verlag GmbH > DIN Software GmbH > DIN-Gruppe 13,2 Jahre 15,6 Jahre 12,5 Jahre 13,8 Jahre Bleiben wir beim Thema Zielgruppen – welche Maßnahmen sieht der Bereich Personal für die internen Kunden vor? Die Personalentwicklung haben wir bereits angesprochen, aber auch der äußere Rahmen muss stimmen: Wir bieten zum Beispiel sehr flexible Arbeitszeitmodelle, wobei wir bei der Höhe der wöchentlichen Arbeitszeit sehr flexibel reagieren. Das gilt auch für die Führungskräfte. Wir legen allerdings Wert auf eine Fünftagewoche. Darüber hinaus ist der pme-Familienservice bei uns unter Vertrag. Er unterstützt unsere Mitarbeiter dabei, Beruf und Privatleben insbesondere in kritischen Situationen erfolgreich miteinander zu vereinbaren. Das Gesundheitsmanagement durch das hauseigene Physiozentrum wird sehr gut angenommen. Hier trainieren rund ein Drittel unserer Mitarbeiter aktiv und regelmäßig. Nicht zuletzt zählt auch der alljährlich hier in Berlin durchgeführte Firmenlauf B2RUN dazu, auf den sich rund 80 Mitarbeiter das ganze Jahr über gezielt vorbereiten und dann, wenn es darauf ankommt, von über 100 Fans begleitet und angefeuert werden. All das führt zu einer ausgeprägt positiven Unternehmenskultur. Diese ist unter anderem ablesbar an der überdurchschnittlichen Verweildauer unserer Mitarbeiter: In der DIN-Gruppe liegen wir im Schnitt bei 13,8 Jahren, beim Beuth Verlag sind es sogar 15,6 Jahre. 58 — DIN — Internationales FRAGEN UND ANTWORTEN Do you speak DIN? Deutsche Normen setzen international Maßstäbe. Deshalb ist DIN ein hochgeschätzter Gesprächspartner sowohl für andere Normungsorganisationen als auch für Unternehmen. Was ist die DIN-Strategie auf internationaler Ebene? Internationale Normen sind die Sprache des globalen Marktes. Sie schaffen die Grundlage für grenzübergreifende Zusammenarbeit, internationalen Handel und Technologietransfer. DIN unterstützt die Exportfähigkeit der deutschen Wirtschaft und fördert den Austausch mit den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands zu möglichen gemeinsamen Normungsprojekten auf vielen Ebenen. Dabei fährt DIN zweigleisig: Zum einen engagieren sich die Mitarbeiter in den etablierten Prozessen der europäischen und internationalen Normung bei CEN und ISO. Keine andere nationale Normungsorganisation leitet so viele europäische und internationale Projekte wie DIN. Den zweiten Strang bilden bilaterale Kooperationen mit wichtigen nationalen Normungsorganisationen zum Beispiel in China, Singapur und den USA. Wie ist Deutschland in internationalen Normungsorganisationen vertreten? Der Präsident des Europäischen Komitees für Normung CEN ist bis 2016 Friedrich Smaxwil (Deutschland). DIN ist Mitglied in allen Lenkungsgremien des CEN. DIN beteiligt sich aktiv daran, Strukturen effektiv zu gestalten. Auf Beschluss der CEN-Generalversammlung wurde mit Wirkung zum Januar 2014 der Verwaltungsrat verkleinert. Diesem Gremium gehören jetzt außer dem Präsidenten und den drei Vizepräsidenten neun weitere gewählte Mitglieder an. Als eines der führenden Mitglieder hat DIN einen ständigen Sitz. Die begrenzte Anzahl der Teilnehmer führt zu konstruktiven Diskussionen und schnellen Entscheidungen. Mit Beginn des Jahres 2015 hat Dr. Zhang Xiaogang (China) seine dreijährige Amtszeit als Präsident der internationalen Normungsorganisation ISO angetreten. Der promovierte Ingenieur der Fachrichtung metallische Werkstoffe ist seit 2010 Präsident der Ansteel Group Corporation, Anshan, eines der führenden Stahl-Unternehmen Chinas. International engagiert war er unter anderem als Vorsitzender der World Steel Association. DIN ist in allen Lenkungsgremien der ISO vertreten. Wie gestaltet sich die Arbeit zwischen ISO und IEC? Die Herausforderungen der Technikkonvergenz verlangen neue Lösungsansätze für die Zusammenarbeit von ISO und der International Electrotechnical Commission IEC. Das von der IEC entwickelte Konzept der Systemkomitees, also fachübergreifender Expertengruppen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings nur dann, wenn die Systemkomitees gemeinsam von ISO und IEC eingesetzt werden. Dies ist bisher nicht der Fall. Beim Thema Smart Cities gibt es zum Beispiel noch kein gemeinsames Systemkomitee. An dieser Stelle wäre die Einsetzung eines gemeinsamen Gremiums sinnvoll, das mit Entscheidungsbefugnis bei Koordinierungsfragen ausgestattet ist. DIN GESCHÄFTSBERICHT — Internationales — 59 Um den globalen Handel zu fördern, pflegen Deutschland und China einen engen Dialog. Im Mai 2014 fand in Berlin eine Tagung der deutsch-chinesischen Normungskommission statt. DIN hat einen internationalen Beratungsdienst. Was ist das? Um sich international zu positionieren, brauchen Volkswirtschaften definierte Strukturen und Prozesse, die Qualität sichern. Sie sind Türöffner für den wirtschaftlichen Erfolg, und Normen spielen dabei eine zentrale Rolle. Deutschland hat diesbezüglich eine herausragende Expertise. Diese stellt DIN im internationalen Beratungsdienst zur Verfügung. Ein Ziel dabei ist, andere Normungsinstitutionen zu unterstützen, eigene Expertise und Strukturen aufzubauen. 2014 hat DIN an Projekten in Moldawien, in der Mongolei, in Costa Rica sowie auf dem Balkan mitgearbeitet. Außerdem besuchten 14 Delegationen mit insgesamt 150 Teilnehmern DIN, um sich zu informieren. Welche Normungsthemen werden weltweit wichtiger? Themen wie Industrie 4.0, Logistik, Smart Cities, Sicherheit und Dienstleistungen gewinnen in der Normung international an Bedeutung. Auf dem Gebiet der Sicherheit befassen sich bereits zahlreiche Komitees der ISO mit Teilaspekten, die jetzt durch das neue Technische Komitee für Sicherheit effektiv koordiniert werden sollen. Das Aufgabengebiet umfasst unter anderem das allgemeine Sicherheitsmanagement, die Kontinuität der Geschäftsabläufe, Reaktionen auf Notfälle, Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung, Sicherheitsdienstleistungen und Zivilschutz. EUROPÄISCHE UND INTERNATIONALE NORMUNG 2014 2013 Europäisches Komitee für Normung (CEN) und Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) Normen (EN und HD) 20.682 20.236 Davon neu erschienen 1.609 1.523 Norm-Entwürfe (Bestand) 2.600 2.600 Aktuelle Projekte 4.299 4.299 534 522 27.426 26.916 1.955 1.561 Arbeitsausschüsse International Organization for Standardization (ISO) und International Electrotechnical Commission (IEC) Normen /andere Dokumente Davon neu erschienen Norm-Entwürfe (Bestand) 2.945 2.773 Aktuelle Projekte 6.273 6.076 Arbeitsausschüsse 4.867 4.751 60 — DIN — 40 Jahre DIN-Verbraucherrat 4 0 J A H R E D I N - V E R B R A U C H E R R AT Im Sinne des Verbrauchers „Kein anderer europäischer Mitgliedsstaat hat eine solche Verbrauchervertretung in der Normung wie wir in Deutschland.“ Dr. Holger Brackemann, Stiftung Warentest 1974. Da sah die Welt der Produkte noch anders aus. Bankgeschäfte übers Smartphone? Verrückte Idee. Cappuccino in Castrop-Rauxel? Höchstens in der Eisdiele, aber kaum aus der eigenen Maschine zuhause. Wenn es um sichere und gut anwendbare Alltagsprodukte ging, war eher die Rede von Fahrrädern, Haushaltsgeräten und Kinderspielzeug. Bei allen Themen, die für den Verbraucher relevant waren, hatte er fortan einen Anwalt. Denn 1974 betrat der DIN-Verbraucherrat die Bühne: Der Rat redete mit, wenn es bei der Normung um Dinge des Alltags ging. Er setzte sich dafür ein, dass Produkte und Dienstleistungen sicher und zuverlässig sind, einfach in der Anwendung und schonend für die Umwelt. Und so ist es auch heute noch. Am 5. Dezember 2014 feierte der Verbraucherrat sein 40-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass eröffnete DIN eine Ausstellung mit Einblicken in eine Welt, die durch Normen noch grenzenloser wird. Ob der Schnuller für das Baby oder der Kaffeevollautomat: Jeder nutzt täglich Gegenstände, die genormt sind. Und die Arbeit wird nicht weniger für den Verbraucherrat. Rund 180 Normungsprojekte begleitet er pro Jahr. 40 Jahre nach seiner Gründung beschäftigt er sich zwar auch noch mit Haushaltsgeräten wie zum Beispiel Espressomaschinen. Das Spektrum ist aber ungleich größer. Heute geht es bei Normen nicht mehr nur um Produkte, sondern auch um Dienstleistungen. Gerade letztere sind für Kunden oft schwierig zu vergleichen. Deshalb engagiert sich der Rat immer dafür, dass Normen eine Dienstleistung transparent und vergleichbar machen. Es gibt aber noch mehr Gründe für die Themenvielfalt. Der demographische Wandel stellt ebenso Hausaufgaben an die Normung wie neue Technologien. Das geht auch den Verbraucherrat viel an: Elektromobilität, Carbon Footprint und Barrierefreiheit. Oder Ambient Assisted Living (AAL) – Lösungen, die älteren Menschen helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Und zwar so, dass auch Datenschutz und Beratung im Sinne der Verbraucher gestaltet werden. Womit der Rat sich 2054 auseinandersetzen wird, lässt sich kaum erahnen. Kühlschränke, die den Einkauf regeln, oder Autos, die selbst fahren, sind dann womöglich kalter Kaffee. DER DIN-VERBRAUCHERRAT > Der Verbraucherrat ist ein Präsidialausschuss von DIN und arbeitet aktiv in Normungsprojekten mit. Aktuell setzt sich der DIN-Verbraucherrat aus je einem Mitglied der folgenden Institutionen zusammen: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), DHB – Netzwerk Haushalt, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Gegründet: 1974 Vorsitzender: Dr. Holger Brackemann (Stiftung Warentest) Geschäftsführerin: Karin Both Mitarbeiter: 8 hauptamtlich, 60 ehrenamtlich Aufgaben: Interessenvertretung der Verbraucher in der Normung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene Finanzierung: ca. 70 Prozent Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, ca. 30 Prozent DIN Anlässlich des Jubiläums „40 Jahre DIN-Verbraucherrat“ hat DIN zu einer Ausstellung in Berlin geladen. Oben im Bild (von links): Dr. Holger Brackemann, Ulrich Kelber, Dr.-Ing. Torsten Bahke „Es ist gut, wenn Normen im Konsens mit den Verbrauchern entstehen. Normen können Gesetzgebung beschleunigen und ergänzen.“ Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz 62 — DIN — Veranstaltungen DIN und DAkkS bündeln Know-how Normen sind ein zentraler Teil der Akkreditierung. Am 12. Dezember haben DIN und die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) einen Vertrag zur Kooperation unterzeichnet (Foto, von links: DAkkS-Geschäftsführer Norbert Barz mit Dr.-Ing. Torsten Bahke und Rüdiger Marquardt). Dies bringt für Anwender einen Mehrwert: Sie werden zum Beispiel zukünftig noch schneller erkennen können, welche Normen und Regeln zur Akkreditierung und Konformitätsbewertung notwendig sind. Geplant sind unter anderem ein Online-Portal, das technische Regeln bereitstellt, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Strategien in internationalen Gremien. Brücken bauen für F & E Horizont 2020 heißt das Programm der Europäischen Kommission, das eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft fördern soll. In diesem Rahmen veranstalteten DIN und die DKE im Mai einen Workshop, an dem auch Vertreter aus den Bundesministerien für Wirtschaft (Foto, von links: Dr.-Ing. Karlhanns Gindele, DIN, mit Dr. Ulrich Romer, BMWi) sowie für Bildung und Forschung teilnahmen. Standards, das zeigte der Workshop unter anderem, unterstützen den Wissens- und Technologietransfer enorm. Sie beschleunigen den Weg von Innovationen in den Markt. Deshalb sind sie auch für die Politik ein wichtiges Instrument, um Forschung und Entwicklung zu fördern. Tag der Logistik Am Tag der Logistik (10. April) öffneten 650 Unternehmen in 18 europäischen Ländern ihre Türen. DIN war 2014 zum ersten Mal mit dabei und zeigte aktuelle Projekte im Bereich Logistik. Normen spielen hier eine wichtige Rolle, unter anderem bei so zukunftsträchtigen Themen wie Elektromobilität oder Flughafenmanagement. Davon konnten sich die Besucher bei einer Führung und der anschließenden Diskussion mit den DIN-Projektmanagern ein Bild machen. DIN auf Hannover Messe Präsenz auf der wichtigsten Industriemesse weltweit zeigte DIN auch in 2014. Vorstand und Präsident von DIN berichteten auf der Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Normung. Einen der Höhepunkte setzte DIN mit der Verleihung der DIN-Innovationspreise. Bei einer Vortragsreihe zum Thema Industrie 4.0 im Forum tech transfer führten die Besucher eine rege Diskussion über Trends, Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen. Erste Konferenz zur IT-Sicherheit 150 hochrangige Experten diskutierten im Juni auf Einladung von DIN über IT-Sicherheit und Standardisierung. Vor allem im Kontext von Industrie 4.0 hat das Thema zentrale Bedeutung. Um hier voranzukommen, so zeigte die erste KITS-Konferenz (Koordinierungsstelle IT-Sicherheit), helfen gemeinsames Vorgehen und branchenübergreifender Wissensaustausch. 64 — DIN — Preise PREISE FÜR DIN – PREISE VON DIN Ein ausgezeichnetes Jahr Für DIN. GERMAN DESIGN AWARD 2015 Der Rat für Formgebung hat das neue Corporate Design von DIN mit dem Special-Mention- Prädikat des German Design Awards 2015 prämiert. Der Preis geht an Projekte mit wegweisendem Design. Entworfen hat das CD die Berliner Agentur kleiner und bold, es ist das Ergebnis der neuen Markenpositionierung von DIN. Der Rat für Formgebung wurde bereits 1953 gegründet und ist eine weltweit renommierte Institution für Kommunikation und Markenführung. PREIS FÜR DIN SPEC Für die DIN SPEC-Methodik erhielt DIN 2014 den Sonderpreis „Hightech-Service Know-howTransfer“. Dr. Martin Faust, Präsident des AFSMI, lobte in seiner Laudatio die DIN SPEC als optimales Transferinstrument, um innovative Dienstleistungen in den Markt einzuführen. Der AFSMI (Association for Service Management International) ist ein internationaler Berufs- und Interessenverband für Führungskräfte in der Hightech-Dienstleistungsbranche. ERSTER PLATZ FÜR DIN-TERM BEIM COLLABORATIVE ENTERPRISE CUP Kommunikation ist alles: DIN-TERM eröffnet Nutzern die Möglichkeit, genormte Benennungen und ihre Übersetzung zu finden. In Englisch, Französisch und demnächst auch in Polnisch. Dafür erhielt DIN-TERM beim CEC 2014 den ersten Preis in der Kategorie Best Community & Knowledge Platform. DIN nahm den Preis beim Social Business Collaborative Event in Berlin entgegen. Von DIN. DIN-PREISE 2014 Alljährlich schreibt DIN Preise in verschiedenen Kategorien aus: Nutzen der Normung, Best Practice, Junge Wissenschaft und Sonderpreis Wissenschaft. 2014 konnten sich insgesamt sieben Preisträger über eine Auszeichnung freuen. Die Preisverleihung fand am 6. November 2014 im Rahmen der 14. Festveranstaltung „Weltfaktor Normung“ im Museum für Kommunikation in Berlin statt. Die DIN-Innovationspreise wurden während der Hannover Messe verliehen. NUTZEN DER NORMUNG Karl Ludwig Blumenthal (Siemens AG, Frankfurt/Main) erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für einen Beitrag, der sich mit einer Weiterentwicklung bestehender Normen im Apparatebau befasst. Sie ermöglicht es, enorme Kosten einzusparen und zudem die Kommunikation zwischen Herstellern und Nutzern deutlich zu verbessern. BEST-PRACTICE Die Best-Practice-Auszeichnungen gehen an Arbeiten, die erfolgreich angewendete Normen im betrieblichen Ablauf veranschaulichen. Holger Diehm (velotech GmbH, Schweinfurt) ist dies Preisträger: Hinten (v. l. n. r.): Dr.-Ing. Torsten Bahke, Julius Rauber (Sonderpreis Wissenschaft), Paul von Gruben (Junge Wissenschaft), Prof. Dr. Günter Zöllner (Best Practice), Christian Wais (Best Practice), Rüdiger Marquardt. Vorn (v. l. n. r.): Holger Diehm (Best Practice), KarlLudwig Blumenthal (Nutzen der Normung), Jannis Augustin (Junge Wissenschaft) bei der Fahrradprüfung und -zertifizierung gelungen. Im Beitrag von Christian Wais (Wassermann GmbH & Co. KG, Nürnberg) geht es um Konzepte, die Normen erfolgreich in der Praxis verankern und helfen, sie besser zu verstehen. Die Arbeit von Professor Günter Zöllner beschäftigt sich mit den Normen für Heizkostenverteiler und ist mit einem direkten Nutzen für den Verbraucher verbunden. JUNGE WISSENSCHAFT Jannis Augustin (Westfälische Hochschule, Gelsenkirchen) widmet sich der Frage, welche Anforderungen Intensivtransportwagen für Früh- und Neugeborene erfüllen müssen. Seine Arbeit erläutert, welche Aspekte bei zukünftigen Normen, Richtlinien und Vorschriften in der neonatalen Versorgung berücksichtigt werden sollten. Paul von Gruben (Edinburgh University) untersucht in seinem Beitrag den Umgang mit Normen in der Automobilindustrie. Dabei stellt er unter anderem fest, dass Normen die Verhandlungen mit Zulieferern und Abnehmern positiv beeinflussen. SONDERPREIS WISSENSCHAFT Die Dissertation von Julius Rauber (TU Berlin) zeigt unter anderem, dass sich vor allem innovative und forschungsaktive Unternehmen mit Normen beschäftigen. Entweder, wenn sie neue Entwicklungen in den Markt bringen wollen, oder wenn sie die für Innovationen relevanten Normen beeinflussen wollen. DIN-INNOVATIONSPREISE Normen und Standards machen es Innovationen leichter – sowohl bei der Markteinführung als auch in der praktischen Anwendung. Im Rahmen der Hannover Messe verlieh DIN am 8. April 2014 drei Innovationspreise für Leistungen, die genau dies unter Beweis stellen. Gerald Däuble hat in seiner Masterarbeit an der Universität Hamburg untersucht, welche Determinanten über den Erfolg hybrider Produkte und der hybriden Wertschöpfung entscheiden. Ergebnisse seiner Arbeit flossen in die DIN SPEC 77234 ein. Um optische Freiformflächen geht es in dem Beitrag von Dirk Jahn, Optikdesigner bei der Carl Zeiss AG in Jena. Auch seine Arbeit mündete in der Entwicklung einer Internationalen Norm. Den Preisträgern Dr.-Ing. Fabian Grasse und Malte Zur (Grasse Zur Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin) ist es gelungen, ein innovatives Prüfverfahren für die neuen Faserverbundwerkstoffe zu entwickeln. Die DIN SPEC 4885 dokumentiert dieses Schubprüfverfahren und unterstützt es im industriellen Einsatz. 66 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften DIE DIN-GRUPPE Gut aufgestellt für morgen BEUTH VERLAG GMBH: Vom Verlag zum Wissensdienstleister 2014 war ein besonderes Jahr für den Beuth Verlag: Im April feierte der Verlag sein 90-jähriges Bestehen. Zugleich setzte er die Strategie, sich als multimedialer Wissensdienstleister zu positionieren, konsequent fort: mit einem gezielt überarbeiteten Verlagsprogramm, der Fortführung der Digitalisierung von Prozessen und Angeboten sowie einer verstärkten Beratungskompetenz. Durch die Übernahme der AVENTUM innovations GmbH können Kunden nun auf ein noch umfassenderes und zielgerichtetes Angebot zum innerbetrieblichen Normen-Management zurückgreifen. Auch wirtschaftlich war das Jahr erfolgreich. Der Verlag steigerte den Umsatz auf rund 62 Millionen Euro und hat so seine führende Marktposition weiter ausgebaut. 2014 hat Beuth 170 Neuerscheinungen veröffentlicht. Der WebShop verzeichnete knapp sechs Millionen Besucher, 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Strategische Veränderung Um sich strategisch neu auszurichten, hat der Verlag im Jahr 2012 das Projekt Beuth2015 gestartet: 2014 wurde die Planungsphase abgeschlossen und mit der konkreten Umsetzung der Projekte begonnen. Die Schwerpunkte zielen auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Einführung neuer Geschäftsmodelle und mehr individuelle Lösungen für Neu- und Bestandskunden. Die Programmstrategie: Profil geschärft Der Fokus der Neuausrichtung liegt auf den Kernmärkten Bauwesen, Technische Gebäudeausrüstung (TGA) und Maschinenbau, in denen Beuth ausgewiesener Spezialist ist. Für diese Kundengruppen hat der Verlag in eine Portfolioerweiterung investiert und die digitalen Angebotsformen ausgebaut. Hervorzuheben ist der Online-Dienst Eurocode, der alle relevanten Informationen und Dokumente für Tragwerksplaner abbildet und um die gültigen Normen-Handbücher (E-Books) erweitert wurde. Zudem erlebte die interaktive Anwendung „Brandschutz im Bestand. Schulen und Kinder- tagesstätten“ ihre Markteinführung als Multi-Touch-eBook mit innovativen Funktionen. BEUTH INTERNATIONAL > Der Beuth Verlag hat 2014 seine führende Position im Handel mit Lizenzen von internationalen Normungsinstituten und technischen Regelsetzern weiter ausgebaut. Ein Beispiel dafür sind die American Petroleum Institute (API)-Standards, die Beuth digital und gedruckt bereitstellt. Ebenfalls seit 2014 haben BeuthKunden die Möglichkeit, E-Books des US-amerikanischen Regelsetzers ASTM zu erwerben. Die Publikationen sind ohne DRM-Schutz verfügbar. BEUTH VERLAG GMBH: DAS UNTERNEHMEN Gesellschafter: DIN Deutsches Institut für Normung e. V., VDI Verein Deutscher Ingenieure, Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV), Austrian Standards Institute (ASI) Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Hans Oppermann (Vorsitzender), Dr.-Ing. Mario Schacht Mitarbeiter: 164 Geschäftssitz: Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin www.beuth.de Dr.-Ing. Mario Schacht, Geschäftsführer Dipl.-Kaufmann Hans Oppermann, Vorsitzender der Geschäftsführung Das zweisprachige Portal „Internationaler Stahlvergleich - Online“, ebenfalls in 2014 als neues digitales Angebot konzipiert, bietet Entwicklungsingenieuren, Materialprüfern und Einkäufern eine nutzerfreundliche Darstellung der wichtigsten Stahleigenschaften und Normen. DIN-AKADEMIE Darüber hinaus hat Beuth neue Potenzialmärkte identifiziert, um attraktive Wachstumsfelder zu besetzen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Medizin- und Energietechnik. Mehr als Publikationen Ein strategisches Ziel des Beuth Verlages ist es, die führende Position als Komplettanbieter für technische Fachinformationen weiter auszubauen. Schwerpunkt in 2015 wird es sein, Lösungsangebote in drei Bereichen des Normen-Managements systematisch zu realisieren: > Ausbau des Beratungsangebots für Kunden, die ein Normen- Management in ihrem Unternehmen aufbauen > Normen-Management im Kundenauftrag für Unternehmen, die diese Tätigkeiten auslagern wollen > Software-Integration und Bereitstellung von Schnittstellen zu anderen Systemen, die beim Kunden im Einsatz sind Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Übernahme der Hagener AVENTUM innovations GmbH. Durch die Akquisition wurden das Portfolio um die Lösung e-NORM für das innerbetriebliche Normen-Management erweitert und gleichzeitig die Beratungs- und Entwicklungskompetenzen von Beuth gestärkt. Zusammen mit weiteren erfolgreichen Produkten wie dem Normen-Ticker und der Perinorm, die 2014 ihr 25-jähriges Jubiläum feierte und mittlerweile 1,8 Millionen Normen-Referenzen aus aller Welt umfasst, stehen für jeden Kunden maßgeschneiderte Lösungen bereit. > Seit fast 50 Jahren engagiert sich DIN in der beruflichen Weiterbildung. Organisiert und durchgeführt durch den Beuth Verlag, besteht das Angebot aus Seminaren, Workshops und Tagungen. 2014 gab es 153 Seminare und 14 Tagungen. Das Programm wurde durch eine Seminarkooperation mit der Your Expert Cluster GmbH (YEC) erweitert. Seit 2014 bietet die DIN-Akademie auch E-Learning-Kurse und Webinare an. Darüber hinaus ist ein gemeinsames Fortbildungsangebot mit der Beuth Hochschule und der Bauakademie geplant, das 2015 umgesetzt wird. 68 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften Individuelle Kundenansprache – für passgenaue Lösungen Der Beuth Verlag hat im vergangenen Geschäftsjahr Vertrieb und Marktforschung weiter ausgebaut, um steigende Kundenanforderungen individuell und flexibel zu erfüllen sowie die Kundenbeziehungen zu stärken. „Kaufgewohnheiten und Nutzungspräferenzen der Kunden kennen und verstehen“ lautet die Maxime. Ein wichtiger Baustein dabei war die Einführung einer neuen CRM-Software als Basis für ein weiter professionalisiertes Kundenbeziehungsmanagement. Die Software gewährleistet, alle relevanten Vorgänge digital zu verwalten und so Marketing und Vertrieb noch stärker zu verzahnen. Ergänzt durch eine neue Kampagnenmanagement-Software, können Marketingkampagnen jetzt gezielt durchgeführt und evaluiert werden. Über den Ausbau der digitalen Infrastruktur intensivierte Beuth die persönlichen Beziehungen mit Bestands- und Zielkunden. Der Vertrieb sprach definierte Kundengruppen proaktiv an. Das Resultat: Aufgrund überaus positiver Reaktionen konnten mehr Vertragsabschlüsse erzielt werden. Seit 2014 berät zudem ein Außendienst-Team Kunden vor Ort bei der Auswahl und Anwendung einer Normen-Management-Lösung. Ziel ist es, zukünftig die führende Position als innovativer Komplettanbieter für technische Informationen und Produktkonformität weiter zu festigen. Beuth nahm das 90-jährige Firmenjubiläum zum Anlass, sich für soziale Zwecke zu engagieren: Im Rahmen der Geburtstagsfeier für die Mitarbeiter übergab die Geschäftsführung einen Spendenscheck in Höhe von 10.000 Euro an die Jenny De la TorreStiftung (im Bild: Ludmila Baumgärtner, stellv. Vorsitzende), die sich für die medizinische Versorgung von Obdachlosen in Berlin einsetzt. Beuth zeigt Gesicht Auch im Jahr 2014 war Beuth vor Ort präsent, beispielsweise mit einem Stand auf der Hannover Messe (Bild links oben). Darüber hinaus lud der Verlag 2014 zu zwei Autorentreffen (Bild links unten) ein. 35 Autoren aus der Holschemacher-Reihe waren eingeladen, 90 Jahre Beuth Verlag Revue passieren zu lassen. Das zweite Autorentreffen fand traditionell auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2014 statt. Dort war der Verlag mit den Themenschwerpunkten Brandschutz, Maschinenrichtlinien und den crossmedialen Produkten vertreten. Gesicht zeigte der Beuth Verlag außerdem bei der Nachwuchsförderung: Im Juli 2014 wurde der „Beuth-Raum“ am mediacampus (Bild links Mitte) in Frankfurt offiziell eröffnet. Der Verlag präsentiert sich dort mit Info-Plakaten und einer aktuellen Auswahl an Publikationen. Mit dem Raumsponsoring wird der Nachwuchs im Buchhandel aktiv unterstützt. Erfolgreiche Großkundenveranstaltungen (Bild oben) waren darüber hinaus der Buchhändler-Tag, auf dem mit den wichtigsten Buchhandelspartnern über neue Wege der Zusammenarbeit gesprochen wurde, und eine zweitägige Großkundentagung in Berlin, auf der gezielt über Neuigkeiten des Verlages sowie Angebote und Lösungen informiert wurde. 70 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften DIN SOFTWARE GMBH: Mehrwert schaffen Die DIN Software GmbH betreibt die zentrale Datenbankinfrastruktur von DIN und dem Beuth Verlag. Aus der DITR-Datenbank werden die dynamischen Inhalte der Websites beider Unternehmen fortlaufend mit aktualisierten Daten und Dokumenten versorgt. Die weltweit führende Datenbank für die Bereitstellung von Normen-Informationen für Industrie, Wirtschaft und Verwaltung enthielt Ende Dezember 2014 536.754 aktuelle Datensätze mit Informationen zu Normen, technischen Regeln sowie nationalen, europäischen und internationalen Vorschriften. Kunden des Beuth Verlags können über das Archiv fast 550.000 Dokumente kaufen, die mehr als 13,6 Millionen A4-Seiten umfassen. Im WebShop des Beuth Verlags, der aus dem Archiv mit Inhalten versorgt wird, stehen ihnen über 70 Regelwerke der unterschiedlichen nationalen und internationalen Regelsetzer zur Verfügung, viele davon im Direktdownload. Die Funktionen der DITR-Datenbank werden fortlaufend verbessert, um das Auffinden der gesuchten Themen für den Kunden immer effizienter und einfacher zu gestalten. Innovative Techniken wie das Semantische Normen-Informations-Framework (SNIF) gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum der DIN Software GmbH. ANZAHL DER AKTUELLEN REFERENZEN IN DER DITR-DATENBANK 550.000 500.000 450.000 400.000 350.000 300.000 250.000 2009 2010 2011 2012 2013 2014 DIN SOFTWARE GMBH: DAS UNTERNEHMEN Gesellschafter: DIN e. V. Geschäftsführer: Dr.-Ing. Mario Schacht Mitarbeiter: 23 Geschäftssitz: Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin www.dinsoftware.de www.dinsoftware.com DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften — 71 VOM SCHNELLEN SUCHEN UND FINDEN Besser arbeiten mit SNIF Im Jahr 2014 hat die DIN Software GmbH ihre Strategie fortgesetzt, gemeinsam mit dem Beuth Verlag die Dienstleistungen für Unternehmen auszubauen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch SNIF. Das Semantische Normen-Informations-Framework wurde von der DIN Software GmbH entwickelt. Das Framework macht die Inhalte von Normen nun noch einfacher und schneller zugänglich, der eigene Bestand an Werksnormen in Unternehmen wird deutlich besser analysierbar. Redundanzen und bisher verborgene Zusammenhänge zwischen einzelnen Normen gelangen durch die neue semantische Analyse ans Tageslicht. So wird es mit Dienstleistungen, die auf SNIF basieren, für Unternehmen noch einfacher, Normen anzuwenden. SNIF ist ein gutes Beispiel dafür, wie DIN Software kontinuierlich an intelligenten Lösungen für die Praxis arbeitet. 2015 geht es weiter in diese Richtung. Gemeinsam mit dem Beuth Verlag und seinem Tochter- unternehmen, der AVENTUM innovations GmbH, wird DIN Software Unternehmen dabei unterstützen, Dienstleistungen und Produkte schneller in den Markt zu bringen. Auf einem Qualitätslevel, das nicht nur in Deutschland, sondern auch international Standards setzt. 72 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften REGELWERKE (291) DER DITR-DATENBANK (NUR AKTUELLE DOKUMENTE) Stand Dezember 2014 DIN-Normen (inkl. Entwürfen) DIN Technische Regeln (DIN-Spezifikationen, VG u. a.) 38.189 7,1 % 4.191 0,8 % DIN-Übersetzungen 18.038 3,4 % Europäisch: CEN/CENELEC 23.735 4,4 % Europäische technische Regeln (HD, CWA u. a.) 2.125 0,4 % Europäische sonstige Standards 2.657 0,5 % Europäisch: ETSI (Normen und technische Regeln) 17.709 3,3 % International: ISO/IEC (inkl. aller Stufen von Entwürfen) 30.677 5,7 % 8.289 1,5 % Internationale sonstige Standards (ITU u. a.) AFNOR (FR) 38.478 7,2 % BSI (GB) 37.022 6,9 % TSE (TR) 34.709 6,5 % ASI (AT) 32.145 6,0 % SAC (CN) 31.406 5,9 % PKN (PL) 31.045 5,8 % GOST (RU) 29.599 5,5 % AENOR (ES) 23.617 4,4 % SNV (CH) 20.427 3,8 % Deutsche technische Regeln 18.228 3,4 % JIS (JP) 17.042 3,2 % Technische Rechtsvorschriften 14.130 2,6 % ASTM 12.580 2,3 % ANSI 10.706 2,0 % 9.654 1,8 % Beuth-Literatur SAE 9.020 1,7 % API/ASME/AWS/IEEE/EIA/NEMA/NFPA/UL (US) (u. a.) 8.696 1,6 % ABNT (BRA) und Mercosur 8.651 1,6 % CSA 3.989 0,7 % 536.754 100,0 % Summe DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften — 73 DIN GOST TÜV GMBH: Zugang zu Märkten Die DIN GOST TÜV GmbH unterstützt deutsche und europäische Unternehmen dabei, technische Erzeugnisse, Lebensmittel, Textilien und andere Produkte nach Russland und in die Zollunion Russland-Kasachstan-Weißrussland zu exportieren. Das Tätigkeitsfeld ist umfassend: Das Unternehmen stellt Konformitätsnachweise für den Export in die Zollunion bereit und holt die erforderlichen Nachweise und Prüfunterlagen für den Einsatz von überwachungsbedürftigen Anlagen und Ausrüstungen in der Russischen Föderation ein. Dabei geht es vor allem um Anlagen, die in der chemischen sowie in der Erdöl- und Erdgasindustrie angesiedelt sind. DIN GOST TÜV entwickelt sich erfolgreich auf diesem Gebiet. Dies gelingt der Gesellschaft vor allem durch die gute Zusammenarbeit mit den Gesellschaften der TÜV Rheinland GmbH sowie mit Partnern in Russland, Weißrussland und Kasachstan. DIN GOST TÜV GMBH: DAS UNTERNEHMEN Ein unverändert wichtiges Geschäftsfeld ist weiterhin Hygiene. So holt DIN GOST TÜV Hygienenachweise der russischen Hygienebehörde ein, die für viele Produkte mit dem Ziel Russland gebraucht werden. Zudem kümmert sich die Gesellschaft um Zulassungen von explosionsgeschützten Anlagen und Ausrüstungen für den Betrieb in Russland sowie um die Typzulassung von Mess- und Bauprodukten. www.din-gost.de Netzwerke und Dienstleistungen Weiter ausgebaut hat DIN GOST TÜV in 2014 die engen Arbeitskontakte zu ROSSTANDART Russland und zur russischen Technischen Überwachung ROSTEKHNADSOR. Die Gesellschaft beteiligte sich aktiv an der Arbeit der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer in der Russischen Föderation. Sie hielt Vertreter der deutschen und europäischen Wirtschaft über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden, die für den Export wichtig sind. Dabei geht es zum Beispiel um Veränderungen beim Konformitätsnachweis oder bei den normativ-technischen Anforderungen in Russland. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Gesellschaft Veränderungen, die mit dem Übergang von nationalen russischen zu einheitlichen Anforderungen in der Zollunion Russland-Kasachstan-Weißrussland verbunden sind. Hierüber wird die deutsche Exportwirtschaft praxis- und zeitnah informiert. Weiterentwickelt wurde auch das Geschäftsfeld Technische Dienstleistungen für den russischen Markt. Es erleichtert deutschen und europäischen Unternehmen den Zugang zum Markt der Zollunion Russland-Kasachstan-Weißrussland. > DIN GOST TÜV Berlin Brandenburg Gesellschaft für Zertifizierung in Europa mbH Gesellschafter: DIN e. V., TÜV Rheinland Group Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Gerd Slapke Geschäftssitz: Budapester Straße 31, 10787 Berlin (Filiale in Moskau) Mitarbeiter: 12 Externe Sachverständige: 4 74 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften DQS HOLDING GMBH: Wertschöpfung und Kundennähe 57.000 Zertifikate in 110 Ländern, über 80 Geschäftsstellen weltweit – die DQS UL Gruppe ist in 2014 deutlich gewachsen. Die Zertifikate der Unternehmensgruppe sind international anerkannt. Die DQS UL Gruppe ist bei der Zertifizierung von Managementsystemen führend. Diese Rolle will sie zukünftig weiter ausbauen. Dabei setzt sie drei Schwerpunkte: > Revisionen der weit verbreiteten Systemnormen ISO 9001 und ISO 14001 > Hohe Expertise in Industriebranchen mit besonderem Qualitätsanspruch wie Automobil, Luftfahrt und Medizin > Spezielle Begutachtungen für Industrieverbände, Konzerne und Organisationen nach individuell festgelegten Regelwerken Über zwei Millionen Euro hat die Gruppe 2014 in Weiterbildung investiert. Weitere Investitionen fließen in Prozesse, Werkzeuge und die Arbeitsumgebung. Die Erneuerung der IT-Systeme trägt beispielsweise dazu bei, Prozesse zu beschleunigen. Darüber hinaus führt der Umbau der eigenen Geschäftsräume zu einem deutlich verringerten Energieverbrauch. Wachsender Markt: Nachhaltigkeit Beim Thema Nachhaltigkeit hat sich DQS in 2014 verstärkt engagiert, unter anderem mit deutlich mehr Angeboten bei der Verbraucher- und Lebensmittelsicherheit. DQS ist nun im Auditorenpool von VCH Responsible Care vertreten, einer weltweit tätigen Initiative der chemischen Industrie. Internationale Lebensmittelkonzerne setzen auf DQS als bevorzugten Partner für SEDEX-Audits, bei denen es um nachhaltige Produktion geht. Als eine von nur vier Zertifizierungsgesellschaften ist DQS weltweit für Gutachten nach dem Programm „Together for Sustainability (TfS)“ zugelassen. Im deutschen Markt hat die Gruppe allein 1.000 Audit-Tage im Energiemanagement erbracht. Ziel ist es, die qualitativen Stärken der DQS-Kunden im Markt sichtbar zu machen. Im Oktober 2014 hat die DQS Medizinprodukte GmbH bei dem Re-Akkreditierungsaudit für die Medizinprodukte-Richtlinie 93/42/EWG hervorragend abgeschnitten. Am Audit waren Vertreter der EU-Kommission, der Zulassungsbehörden anderer EU-Staaten und der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) beteiligt. DQS HOLDING GMBH: DAS UNTERNEHMEN > Die DQS Holding GmbH ist eine weltweit tätige Gesellschaft, die Managementsysteme zertifiziert. Sie prüft und bewertet Systeme, Prozesse und Ergebnisse. Gesellschafter: DIN e. V., Deutsche Gesellschaft für Qualität, UL Underwriters Laboratories, HDB, Spectaris, VDMA, ZWEI Geschäftsführer: Stefan Heinloth (Vorsitzender), Michael Drechsel, Ganesh Rao Geschäftssitz: August-SchanzStraße 21, 60433 Frankfurt am Main Mitarbeiter: 2.800 Internationale Präsenz: über 80 Geschäftsstellen in 63 Ländern www.dqs.de DIN in Berlin: Ort für internationale Konferenzen – Raum für Austausch und Begegnung Markenkern Audit-Kompetenz Auftraggeber verbinden klare Erwartungen mit Audits: Rechtssicherheit, den Ausweis der Normkonformität – und Wertschöpfung. Dass DQS hier ein exzellentes Image genießt, belegten 2014 Ergebnisse einer Umfrage. Sie zeigten unter anderem, dass DQS die Erwartungen an Wertschöpfungspotenziale aus Audits bei 75 Prozent der deutschen Kunden erfüllt. Damit rückt auch der nichtakkreditierte Bereich außerhalb der Welt von Standards stärker in den Fokus. Hier steigt die Nachfrage: Immer mehr Organisationen wollen maßgeschneiderte Prüfungen. DQS liefert dafür die Lösungen. Auch im Veranstaltungsangebot der DQS spiegelt sich der Markenkern Audit-Kompetenz wider: Experten und engagierte Moderatoren sorgen ideenreich und praxisorientiert dafür, dass Kunden im persönlichen Kontakt vom Wissen der Auditorinnen und Auditoren der DQS profitieren. Die wertschöpfende Nähe zum Kunden – beim Produktangebot, bei der Bedarfsklärung, im Audit und bei Veranstaltungen – wird ein wichtiger, belastbarer Pfeiler für den Wachstumskurs der DQS UL Gruppe auch in 2015 sein. 76 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften DIN CERTCO GMBH: Verbraucher vertrauen DIN In einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld hat sich die DIN CERTCO GmbH in 2014 gut behaupten können. Der Umsatz der Gesellschaft und die Anzahl der Mitarbeiter stiegen erneut an. Zertifizierungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Personen wurden ausgebaut, ebenso die Prüfungen beim Augen- und Gesichtsschutz. Dadurch konnte sich DIN CERTCO auch international gut positionieren. Die Zertifizierungsstelle der DIN CERTCO wurde nach der neuen ISO-Norm akkreditiert. DIN – Marke made in Germany Anwender und Verbraucher haben großes Vertrauen in die Marken „DIN-Geprüft“ und „DINplus“. Auch international setzen sich DIN-Zeichen immer mehr als Garant für hochwertige Produkte durch. Die Qualität der Zertifikate untermauert DIN CERTCO mit einer Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS nach der Internationalen Norm DIN EN ISO/IEC 17065. Die DAkkS begutachtet regelmäßig das Managementsystem sowie die Kompetenz des Personals von DIN CERTCO. Speziell für Produkte „Made in Germany“ wächst der Markt in den arabischen Ländern enorm. Bei diesen Handelsbeziehungen gilt es, zahlreiche Besonderheiten zu beachten. Viele Exportwaren benötigen so genannte Konformitätsbescheinigungen. So unterstützt DIN CERTCO die deutsche Wirtschaft dabei, den Handel mit den arabischen Ländern ohne Hürden zu realisieren. DIN CERTCO ist autorisiert, für Lieferungen nach Saudi-Arabien, Kuwait, in den Irak und seit 2014 auch nach Kurdistan Konformitätsbescheinigungen auszustellen. Mit den Versandkontrollen von DIN CERTCO haben zudem viele internationale Handelsunternehmen die Möglichkeit, ihre Exportwaren vor der Verschiffung unabhängig prüfen zu lassen. Unternehmen aus aller Welt fragten 2014 beim DIN CERTCO Prüflaboratorium für Augenschutz, Nürnberg, verstärkt nach den Qualitätszeichen „DIN-Geprüft“ und „DINplus“. Hersteller von Schutzprodukten und Arbeitsplätzen für Schweißer stärken mit diesen Zeichen die Qualität und den Absatz ihrer Angebote. Das Zentrum für Augenschutz bietet auch Prüfungen nach internationalen Normen an. Im August wurde es zudem von der australischen Zertifizierungsstelle SAI GLOBAL als Prüflabor anerkannt. DIN CERTCO GMBH: DAS UNTERNEHMEN > DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH, zertifiziert Produkte, Dienstleistungen, Fachbetriebe und Personen. Darüber hinaus prüft das Unternehmen persönliche Schutzausrüstungen für Augen und Gesicht. DIN CERTCO arbeitet mit ca. 130 anerkannten Prüflaboren zusammen, ca. 11.900 gültige Zertifikate stammen aktuell von DIN CERTCO. Gesellschafter: TÜV Rheinland Service GmbH, DIN e.V. Geschäftsführer: Robert Zorn, M.Sc. Geschäftssitz: Alboinstraße 56, 12103 Berlin Außenstellen: Nürnberg, Bonn Mitarbeiter: 40 www.dincertco.de DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften — 77 Zertifiziert und qualifiziert Gemeinsam mit dem Normenausschuss Lichttechnik und weiteren Partnern hat DIN CERTCO in 2014 eine Zertifizierung für Lichttechniker entwickelt – für einen Markt, der aufgrund neuer Technologien stark wächst. Eine systematische, zertifizierte Weiterbildung nach festgelegten Qualitätsstandards ist damit gesichert. Einen neuen Qualifikationsausweis gibt es seit 2014 auch für Fachpersonal, das technische Anlagen für Raumluft betreut, die nach VDI 6022 konstruiert und betrieben werden. Mit dem VDI-Ausweis Lufthygiene der Kategorie A und B von DIN CERTCO kann man sich zudem in einem öffentlichen Register eintragen lassen. Zeichen setzen im Umweltschutz Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe für Terrassendielen, Wandbekleidungen oder Zaunprofile haben einen hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen bzw. entsprechenden Polymeren. Der Nachweis des biogenen Anteils kann über die Radiokarbonmethode geführt werden. Dafür bietet DIN CERTCO die Zertifizierung „DIN-Geprüft biobasiert“ an. Auch für biologisch abbaubare Werkstoffe gibt es eine entsprechende Zertifizierung. Das neue „DIN-Geprüft“-Kombinationszeichen vereint beide Eigenschaften mit einem Zeichen. 78 — DIN — Ehrungen AUSGEZEICHNETES ENGAGEMENT Ehrungen 2014 Mit dem DIN-Ehrenring und der Beuth-Denkmünze ehrt DIN Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um Normen verdient gemacht und damit Vorbildliches geleistet haben. Den DIN-Ehrenring gibt es bereits seit 73 Jahren. Seine Träger sind auch Mitglieder im Waldemar-Hellmich-Kreis. Die BeuthDenkmünze von 1846 hat DIN anlässlich des 200. Geburtstages von Peter Christian Wilhelm Beuth neu prägen lassen. (im Bild von oben nach unten: Dr.-Ing. Harald Stallforth, Professor Ernst Otto Göbel, Dr. Hans-Jochen Fiebig) DIN — Ehrungen — 79 DIN-EHRENRINGE: Professor Ernst Otto Göbel und Dr.-Ing. Harald Stallforth Im Jahr 2014 erhielten gleich zwei Persönlichkeiten die Auszeichnung: Professor Ernst Otto Göbel, der langjährige Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), sowie Dr.-Ing. Harald Stallforth, der über 30 Jahre Forschung, Entwicklung und Qualitätsmanagement bei Aesculap in Tuttlingen verantwortet hat. Die Ehrenringträger sind automatisch Mitglieder im Waldemar-Hellmich-Kreis. In seiner Laudatio für Professor Göbel hob DIN-Präsident Professor Homann das langjährige und hohe Engagement des Preisträgers in verschiedenen Ausschüssen hervor. Von 1995 bis 2013 war Professor Göbel Mitglied des DIN-Präsidiums, wo er den Bereich Metrologie vertrat. Von 2011 bis 2013 war er zudem zweiter Stellvertreter des Präsidenten und Mitglied im DIN-Finanzausschuss. Professor Göbel hat unter anderem maßgeblich dazu beigetragen, dass die Zusammenarbeit zwischen der PTB und DIN laufend verbessert wurde. Damit hat er die Umsetzung der deutschen Normungsstrategie entschieden unterstützt. Professor Göbel erhielt den DIN-Ehrenring am 8. April 2014 im Rahmen der Hannover Messe. Während der Festveranstaltung „Weltfaktor Normung“ am 6. November 2014 überreichte DIN-Präsident Professor Homann den Ehrenring an Dr.-Ing. Harald Stallforth. Seit über 30 Jahren engagiert sich Dr.-Ing. Stallforth in der Normung. Mit seinem großen Fachwissen bereicherte er insbesondere die Normungsarbeit in der Medizintechnik im Normenausschuss Feinmechanik und Optik. Auch das Normenwerk für chirurgische Implantate hat er entscheidend geprägt. Dr.-Ing. Stallforth engagiert sich bis heute in wichtigen Gremien der Normung und im DIN-Präsidium. Auch gegenüber Unternehmen, Verbänden und der Politik hat sich Dr.-Ing. Stallforth konsequent für die Normung eingebracht. BEUTH-DENKMÜNZE: Dr. Hans-Jochen Fiebig Schon 1983 wurden Dr. Hans-Jochen Fiebig herausragende Kenntnisse in der Fettwissenschaft bescheinigt. Für seine Dissertation erhielt er den H. P. Kaufmann-Preis. Jetzt wurden seine Kompetenz und sein Engagement erneut geehrt: Dr. Fiebig erhielt in 2014 die Beuth-Denkmünze. Fast 30 Jahre engagiert sich Dr. Fiebig bis heute auf dem Gebiet der nationalen und internationalen Normung. Er leitete den DIN-Arbeitsausschuss Fette und Öle, seit 2005 auch den Gemeinschaftsausschuss von DIN und der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF). Seit 2002 leitet er zudem das internationale Komitee „Tierische und pflanzliche Fette und Öle“, das viele wichtige Normen erarbeitet hat. Mit der Beuth-Denkmünze ehrt DIN eine Persönlichkeit, die der Normung bedeutende Impulse gegeben hat. 80 — DIN — Präsidium I M E I N S AT Z F Ü R D I N Präsidium DIN GESCHÄFTSBERICHT — Präsidium — 81 PRÄSIDENT Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann c/o Thyssengas GmbH 1. STELLVERTRETER Dr.-Ing. Manfred Lerch Funkwerk AG 2. STELLVERTRETER Prof. Dr. Joachim Ullrich Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) MEDIEN Baltz, Theodor Geschäftsführung, Medienkontor GmbH STAHLINDUSTRIE Bannenberg, Norbert, Prof. Dr.-Ing. Mitglied des Vorstandes der AG der Dillinger Hüttenwerke NORMUNG Barfuß, Walter, Univ.-Prof. Dr. jur. Dr. Präsident Austrian Standards Institute (ASI), Österreichisches Normungsinstitut LUFT- UND RAUMFAHRTINDUSTRIE Baumgarten, Ludwig, Dr. rer. pol. CHEMISCHE INDUSTRIE Beers, Christian Vorsitzender Geschäftsführer, Direktor Sustainable Solutions, DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH ELEKTROINDUSTRIE Bent, Roland Mitglied der Geschäftsführung, Entwicklung & Marketing der PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG 82 — DIN — Präsidium LÄNDERBAUAUFSICHT Bohle, Anne Katrin, MinDirig. Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen PETROCHEMIE Bremer, Johannes, Dr. Geschäftsführer, BP Refining & Petrochemicals GmbH BERGBAU Grimmig, Gerd, Dipl.-Ing. LUFT- UND RAUMFAHRTINDUSTRIE Gruppe, Gerd, Dr. Mitglied des Vorstandes, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. MEDIZIN Jonitz, Günther, Dr. med. Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer und Präsident der Ärztekammer Berlin AUTOMOBILINDUSTRIE Kohler, Herbert, Prof. Leiter Forschung und Nachhaltigkeit, Daimler AG WASSERWIRTSCHAFT Bückemeyer, Dietmar, Dipl.-Ing. Technischer Vorstand, Stadtwerke Essen AG ELEKTROINDUSTRIE Harting, Dietmar, Dipl.-Kfm. Dr.-Ing. E. h. Persönlich haftender Gesellschafter der HARTING KGaA STAHLINDUSTRIE Dahlmann, Peter, Dr.-Ing. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Stahlinstitut VDEh BAUPRODUKTEHERSTELLER Hauk, Franz Geschäftsführer, F. R. Hauk Stahlund Leichtmetallbau GmbH BUNDESREGIERUNG Dauke, Detlef, MinDir. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Leiter der Abteilung VI „Innovations-, IT- und Kommunikationspolitik“ ELEKTROTECHNIK UND DEUTSCHER STÄDTE- UND GEMEINDEBUND Leindecker, Jürgen Landesgeschäftsführer des Städteund Gemeindebundes Sachsen-Anhalt ELEKTRONIKINDUSTRIE Helmrich, Klaus Mitglied des Vorstandes und CTO der Siemens AG BAHNINDUSTRIE Lerch, Manfred, Dr.-Ing. Erster Stellvertreter des Präsidenten VDI Hirschberg, Rainer, Prof. Dr.-Ing. Ingenieurbüro für Technische Gebäudeausrüstung Naase, Birgit, MinDirig. Leiterin UA 12 im Bundesministerium für Gesundheit MEDIZINTECHNIK Dräger, Stefan Vorsitzender des Vorstandes, Drägerwerk AG BAUINDUSTRIE Dürr, Albert, Dr. Geschäftsführender Gesellschafter, WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG DIENSTLEISTUNGEN Eilert, Joachim, Dipl. oec. CC Consulting GmbH ARCHITEKTEN Ettinger-Brinckmann, Barbara, Dipl.-Ing. Geschäftsführerin ANP Architekturund Planungsgesellschaft mbH, Präsidentin BAK e. V. BAUGEWERBE Frölich, Christian, Dipl.-Wirt.-Ing. Geschäftsführer, August Frölich GmbH MASCHINENBAU Geis, Harald, Dr.-Ing. c /o Thomas Magnete GmbH BUNDESREGIERUNG Hoffmann, Günther, MinDir. Dipl.-Ing. Leiter der Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten im BMUB ELEKTROTECHNIK/AUTOMOBILINDUSTRIE Hoheisel, Dirk, Dr. Mitglied der Geschäftsführung, Robert Bosch GmbH GASWIRTSCHAFT Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing. c/o Thyssengas GmbH, Präsident BUNDESREGIERUNG Horn, Dietmar, MinDir. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Leiter der Abteilung G „Grundsatzangelegenheiten der Umwelt-, Bau- und Stadtentwicklungspolitik“ MASCHINENBAU Kroos, Karsten, Dr.-Ing. Vorsitzender des Bereichsvorstandes Business Area Components Technology der ThyssenKrupp AG BUNDESREGIERUNG MATERIALPRÜFUNG Panne, Ulrich, Prof. Dr. rer. nat. Präsident der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAUINDUSTRIE Pöllath, Klaus Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG VERKEHRSSICHERHEIT Schultze, Wolfgang, Dr. h. c. Vizepräsident, Deutsche Verkehrswacht e. V. KUNSTSTOFFVERARBEITENDE INDUSTRIE Schwank, Günter Ehrenpräsident des Gesamtverbandes der Kunststoffverarbeitenden Industrie LUFT- UND RAUMFAHRT Spott, Matthias DIN — Präsidium — 83 FEINMECHANIK UND OPTIK Stallforth, Harald, Dr.-Ing. c/o Aesculap AG, Geschäftsleitung Forschung und Entwicklung INFORMATIONSTECHNIK Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw. Vorsitzender des Finanzausschusses BUNDESREGIERUNG Stein, Harald, Dipl.-Ing. Präsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BUNDESREGIERUNG Thiel, Georg, MinDirig., Dr. Ständiger Vertreter des Abteilungsleiters „Verwaltungsmodernisierung, Verwaltungsorganisation“ im Bundesministerium des Innern HANDWERK Tschischka, Walter, Dipl.-Ing. Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) METROLOGIE Ullrich, Joachim, Prof. Dr. Präsident Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig und Berlin PTB, Zweiter Stellvertreter des Präsidenten BUNDESREGIERUNG Viethen, Hans Peter, MinDir. Leiter der Abteilung Arbeitsrecht und Arbeitsschutz im Bundesministerium für Arbeit und Soziales ELEKTRIZITÄTSWIRTSCHAFT Waning, Paul Energy Consulting Bildungsinitiativen, Energieeffizienz NORMUNG Werner, Jürg, Dr. CEO METALL ZUG AG und Präsident SNV Ständige Gäste des DIN-Präsidiums: DIENSTLEISTUNGEN vom Berg, Udo Managing Director, vomBerg Management GmbH DEUTSCHER STÄDTETAG Best, Hans-Jürgen Beigeordneter Stadt Essen TECHNISCHE ÜBERWACHUNG Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil. Vorsitzender des Vorstandes des TÜV Rheinland und Berlin-Brandenburg Pfalz e. V. ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ Eichendorf, Walter, Dr. Stellv. Hauptgeschäftsführer, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Präsident Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) BDI Lösch, Holger Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. ITK Tuszik, Oliver, Dipl.-Ing. Vice President und Vorsitzender der Geschäftsführung Cisco Deutschland, Cisco Systems GmbH HANDEL Wolfram, Gerd, Dr. Head of CIO-Office, Metro AG DEUTSCHER RAT FÜR KONFORMITÄTSBEWERTUNG (DIN KONRAT) (Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums) Bahke, Torsten, Dr.-Ing. Vorsitzender Bohnsack, Ulrike, Dr. Geschäftsführung FOCUS.ICT (Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums) Steusloff, Hartwig, Prof. Dr. Vorsitzender Weisgerber, Stefan, Dr. Geschäftsführung FORSCHUNG, INNOVATION UND ENTWICKLUNG (SO-FIE) (Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums) Ziegahn, Karl-Friedrich, Dr.-Ing. Vorsitzender Gindele, Karlhanns, Dr.-Ing. Geschäftsführung PRÄSIDIALAUSSCHUSS NORMUNGSPOLITIK (PNP) (Ständiger Ausschuss des DIN-Präsidiums) Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing. Vorsitzender Bahke, Torsten, Dr.-Ing. Geschäftsführung VERBRAUCHERRAT (Ständiger Ausschuss des DIN-Präsidiums) Brackemann, Holger, Dr. rer. nat. Vorsitzender Both, Karin, Dipl. oec. troph. Geschäftsführung FINANZAUSSCHUSS (Ausschuss für die Dauer einer Amtszeit des DIN-Präsidiums) vom Berg, Udo Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil. Stellv. Vorsitzender Dauke, Detlef, MinDir. Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing. Lerch, Manfred, Dr.-Ing. Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw. Vorsitzender Ullrich, Joachim, Prof. Dr. WAHLAUSSCHUSS (Ausschuss für die Dauer einer Amtszeit des DIN-Präsidiums) Baumgarten, Ludwig, Dr. Dahlmann, Peter, Dr.-Ing. Eilert, Joachim, Dipl. oec. Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing. V O R S TA N D U N G G E S C H Ä F T S L E I T U N G DIN — Präsidium — 83 DIN e. V. FEINMECHANIK UND OPTIK Stallforth, Harald, Dr.-Ing. c/o Aesculap AG, Geschäftsleitung Forschung und Entwicklung INFORMATIONSTECHNIK Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw. Vorsitzender des Finanzausschusses BUNDESREGIERUNG Stein, Harald, Dipl.-Ing. Präsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BUNDESREGIERUNG Thiel, Georg, MinDirig., Dr. Ständiger Vertreter des Abteilungsleiters „Verwaltungsmodernisierung, Verwaltungsorganisation“ im Bundesministerium des Innern HANDWERK Tschischka, Walter, Dipl.-Ing. Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) METROLOGIE Ullrich, Joachim, Prof. Dr. Präsident Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig und Berlin PTB, Zweiter Stellvertreter des Präsidenten BUNDESREGIERUNG Viethen, Hans Peter, MinDir. Leiter der Abteilung Arbeitsrecht und Arbeitsschutz im Bundesministerium für Arbeit und Soziales ELEKTRIZITÄTSWIRTSCHAFT Waning, Paul Energy Consulting Bildungsinitiativen, Energieeffizienz NORMUNG Werner, Jürg, Dr. CEO METALL ZUG AG und Präsident SNV DIN_GB_2014_Umschlag_RZ.indd 5-84 Ständige Gäste des DIN-Präsidiums: DIENSTLEISTUNGEN vom Berg, Udo Managing Director, vomBerg Management GmbH DEUTSCHER STÄDTETAG Best, Hans-Jürgen Beigeordneter Stadt Essen TECHNISCHE ÜBERWACHUNG Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil. Vorsitzender des Vorstandes des TÜV Rheinland und Berlin-Brandenburg Pfalz e. V. ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ Eichendorf, Walter, Dr. Stellv. Hauptgeschäftsführer, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Präsident Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) BDI Lösch, Holger Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. ITK Tuszik, Oliver, Dipl.-Ing. Vice President und Vorsitzender der Geschäftsführung Cisco Deutschland, Cisco Systems GmbH HANDEL Wolfram, Gerd, Dr. Head of CIO-Office, Metro AG DEUTSCHER RAT FÜR KONFORMITÄTSBEWERTUNG (DIN KONRAT) (Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums) Bahke, Torsten, Dr.-Ing. Vorsitzender Bohnsack, Ulrike, Dr. Geschäftsführung FOCUS.ICT (Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums) Steusloff, Hartwig, Prof. Dr. Vorsitzender Weisgerber, Stefan, Dr. Geschäftsführung FORSCHUNG, INNOVATION UND ENTWICKLUNG (SO-FIE) (Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums) Ziegahn, Karl-Friedrich, Dr.-Ing. Vorsitzender Gindele, Karlhanns, Dr.-Ing. Geschäftsführung DR.-ING. TORSTEN BAHKE Vorsitzender des Vorstandes RÜDIGER MARQUARDT Mitglied des Vorstandes DR.-ING. ULRIKE BOHNSACK Geschäftsleitung Bereich Normung DR.-ING. KARLHANNS GINDELE Geschäftsleitung Bereich Innovation DANIEL SCHMIDT Geschäftsleitung Bereich Finanzen und Controlling DR. RER. NAT. HARTMUT STRAUSS Geschäftsleitung Bereich Informationstechnologie ASTRID WIRGES Geschäftsleitung Bereich Personal und Recht ERNST-PETER ZIETHEN Geschäftsleitung Bereich Internationale Zusammenarbeit PRÄSIDIALAUSSCHUSS NORMUNGSPOLITIK (PNP) (Ständiger Ausschuss des DIN-Präsidiums) Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing. Vorsitzender Bahke, Torsten, Dr.-Ing. Geschäftsführung VERBRAUCHERRAT (Ständiger Ausschuss des DIN-Präsidiums) Brackemann, Holger, Dr. rer. nat. Vorsitzender Both, Karin, Dipl. oec. troph. Geschäftsführung FINANZAUSSCHUSS (Ausschuss für die Dauer einer Amtszeit des DIN-Präsidiums) vom Berg, Udo Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil. Stellv. Vorsitzender Dauke, Detlef, MinDir. Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing. Lerch, Manfred, Dr.-Ing. Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw. Vorsitzender Ullrich, Joachim, Prof. Dr. WAHLAUSSCHUSS (Ausschuss für die Dauer einer Amtszeit des DIN-Präsidiums) Baumgarten, Ludwig, Dr. Dahlmann, Peter, Dr.-Ing. Eilert, Joachim, Dipl. oec. Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing. 04.05.15 14:03 O R G A N I S AT I O N D E R D I N - G R U P P E DIN e. V. PRÄSIDIALAUSSCHÜSSE Mensch und Maschine Die Geste zählt MITGLIEDERVERSAMMLUNG Willkommen in China PRÄSIDIALAUSSCHÜSSE Bilaterale Stärken Finanzausschuss PRÄSIDIUM Staudt Stv. Prof. Dr.-Ing. Braun FOCUS.ICT Prof. Dr. rer. nat. Steusloff Präsident Normungspolitik 1. Stellvertreter des Präsidenten Verbraucherrat Forschung, Innovation und Entwicklung (SO-FIE) 2. Stellvertreter des Präsidenten Wahlausschuss Industrie 4.0 Dr.-Ing. Bahke Dr.-Ing. Lerch Dr. rer. nat. Brackemann Beeilung, Deutschland Deutscher Rat für Konformitätsbewertung Prof. Dr.-Ing. Homann Prof. Dr.-Ing. Homann Prof. Dr. rer. nat. Ullrich Dr.-Ing. Ziegahn VORSTAND DR.-ING. BAHKE MARQUARDT Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes GESCHÄFTSLEITUNG Personal und Recht Finanzen und Controlling Internationale Zusammenarbeit Normung Innovation Informationstechnologie Fr. Wirges Schmidt Ziethen Fr. Dr.-Ing. Bohnsack Dr.-Ing. Gindele Dr. rer. nat. Strauß GESCHÄFTSBERICHT 2014 ABTEILUNGEN Technische Abteilung 1 · Feinmechanik und Optik · Gesundheit · Lebensmittel · Sicherheitstechnik · Umwelt Technische Abteilung 2 · Bauwesen · Luft- und Raumfahrt · Schiffs- und Meerestechnik · Technischer Ausbau · Wasserwesen Technische Abteilung 3 · Dienstleistungen · Informationstechnik · Maschinen- und Anlagenelemente · Materialprüfung · Technische Grundlagen · Werkstoffe DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE Dr.-Ing. Hövel Desler Dr. rer. nat. Weisgerber Dr.-Ing. Thies (Sprecher) Teigeler Prozessmanagement Normung Entwicklung neuer Arbeitsgebiete Fr. Dr.-Ing. Bohnsack Krüger Behrens DIN e. V. | Geschäftsbericht 2014 Externe Normenausschüsse KOMMISSIONEN UND KOORDINIERUNGSSTELLEN Koordinierungsstellen · Mittelstand · Gesundheitswesen · Dienstleistungen · IT-Sicherheit · Sicherheitswirtschaft · Umweltschutz · Sicherheitstechnik · KMU-Helpdesk · Geschäftsstelle Elektromobilität DIN e. V. TOCHTER- UND BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN Beuth Verlag GmbH DIN Software GmbH DQS Holding GmbH Berlin DIN GOST TÜV BerlinBrandenburg Gesellschaft für Zertifizierung in Europa mbH Berlin Oppermann (Vors.) Dr.-Ing. Schacht Dr.-Ing. Schacht Berlin / Moskau Heinloth (Vors.) Drechsel Rao Slapke Fr. Wermke DIN_GB_2014_Umschlag_RZ.indd 1-4 Frankfurt a. M. DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH Berlin Am DIN-Platz Burggrafenstraße 6 10787 Berlin Tel + 49 30 2601-1111 Fax+ 49 30 2601-1115 [email protected] www.din.de 04.2015 / 93615 Kommissionen www.din.de Zorn 04.05.15 14:03 Am DIN-Platz Burggrafenstraße 6 10787 Berlin Tel + 49 30 2601-1111 Fax+ 49 30 2601-1115 [email protected] www.din.de 04.2015 / 93615 DIN e. V.
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