Mensch und Maschine Willkommen in China Beeilung, Deutschland

Mensch und Maschine
Die Geste zählt
Willkommen in China
Bilaterale Stärken
Beeilung, Deutschland
Industrie 4.0
GESCHÄFTSBERICHT 2014
www.din.de
„Normen
schaffen
Vertrauen.“
Dr.-Ing. Torsten Bahke
Magazin
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Das Gespräch: Professor Klaus Homann und Dr.-Ing. Torsten Bahke
Themen 2014: Fragen an Rüdiger Marquardt
DIN im Überblick
Die Zahl zum Thema
Industrie 4.0: Beeilung, Deutschland
Mensch und Maschine: Die Geste zählt
Smart Cities: Die intelligente Stadt
Building Information Modeling: BIM schon fertig
Neue Werkstoffe marktreif machen: Leichte Prüfungen
DIN und die Welt
Normung 18.0
Normungsroadmap Dienstleistungen
Bildung: Zukunft mit Wissen gestalten
Geschäftsbericht
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Finanzierung
Personal
Internationales
40 Jahre DIN-Verbraucherrat
Veranstaltungen
Preise
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
Ehrungen
Präsidium
Impressum: DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin
Tel + 49 30 2601-1111, Fax + 49 30 2601-1115
[email protected], www.din.de
Projektleitung: Hans-Peter Ahle
Redaktionsschluss: 2015-03-20
Konzept | Redaktion | Gestaltung: www.thillmannundteam.de
Druck: BGZ Druckzentrum GmbH, Berlin
Bildnachweis: Alle Fotos von Christian Kruppa bis auf S. 1, 5 Mitte oben, unten links, 26/27, 29, 30, 34 Mitte, Thinkstock | S. 5 unten, 39, 41, Dirk Hasskarl/vor-ort-foto.de | S. 5 oben links, 20, 24, 34 links Mitte/unten, unten rechts, shutterstock | S. 7, 8, 9, 11, 19, 28, 34 oben rechts, 51 oben,
53 oben, 54, 56, Johannes Pöttgens | S. 5 oben rechts, 33, Textechno Herbert Stein GmbH & Co. KG I S. 23 oben rechts, Leap Motion, Inc. USA, unten Mitte, Tom Kirkpatrick, BMW AG, unten rechts, © KARL STORZ Endoskope, Tuttlingen | S. 34 oben links, 43 oben und unten, 61 rechts und unten,
67, 68, 69, 78 oben, Mitte links und rechts, © DIN | S. 36, © plainpicture/Aurora Photos | S. 43 Mitte, © HTW Berlin/Jennifer Weber | S. 63 unten und rechts, © HSCPA
Helfritz – Strategies, Concepts & Public Affairs, Fotograf Alexander Labrentz | S. 78 unten links, Deutsche Gesellschaft für
Fettwissenschaft e. V. Frankfurt am Main
I N H A LT
4 — DIN
HIGHLIGHTS
DIN — 5
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24
Smart Cities
Smart Cities zeichnen sich durch
nachhaltige Produkte, Dienstleistungen, Technologien, Prozesse
und Infrastrukturen aus. DIN hat
dazu gemeinsam mit der DKE die
erste Normungsroadmap auf den
Weg gebracht und damit wichtige
Weichen für die Stadt der Zukunft
gestellt.
Leichter prüfen: Neue Werkstoffe
In nur sechs Wochen entstand bei
DIN die Spezifikation DIN SPEC
4885. Sie beschreibt ein Verfahren,
mit dem faserverstärkte Kunststoffe für den Automobil- und
Flugzeugbau geprüft werden können. Anwender sind zum Beispiel
Automobilhersteller, die Elektround Hybrid-Fahrzeuge entwickeln.
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38
42
Die standardisierte Geste
Intuitiv und innovativ: Die Interaktion zwischen Mensch und
Maschine schreitet fort. Berührungslose Gesten werden in vielen
Bereichen der Technik eine wichtige Rolle spielen. Im Herbst 2014
hat DIN gemeinsam mit Experten
die entsprechende Spezifikation
entworfen.
Willkommen in China
Im Februar 2014 hat DIN ein Büro
in China eröffnet. Damit baut DIN das internationale Netzwerk weiter aus und trägt dazu bei, die wirt-
schaftlichen Beziehungen zwischen
Deutschland und China zu stützen.
China ist für Deutschland in Asien
der wichtigste Handelspartner.
Das Exportvolumen ins Reich der
Mitte umfasst 66,6 Milliarden Euro.
Dienstleistungen:
Bitte hier entlang!
Dienstleistungen werden als
Wirtschaftsfaktor immer wichtiger.
Mit der ersten Normungsroadmap
zum Thema definierte DIN Anfang
2015 die wichtigsten strategischen
Handlungsfelder. 32
Junge Experten
Willkommen im MINT-Schülercamp: 19 Jugendliche trafen sich
bei DIN, um Einblick in das Thema
Normung zu erhalten. Sie hörten
Expertenvorträge, führten Experimente durch und lernten unter
anderem, dass zu der Erarbeitung
einer Norm auch der Konsens
gehört. 6 — DIN — Strategie
N O R M E N U N D S TA N D A R D S – H E U T E U N D M O R G E N
Das Gespräch
Wo geht die Reise hin? DIN-Präsident Professor Klaus Homann und
Dr.-Ing. Torsten Bahke, Vorsitzender des DIN-Vorstandes,
beantworten Fragen zur DIN-Strategie.
Vor welchen größeren Herausforderungen stand DIN im Jahr 2014?
der Kommission aufstellen müssen, um somit den
Einfluss der Politik zu beschränken.
TORSTEN BAHKE — Im vergangenen Jahr legte die Generaldirektion Unternehmen der Europäischen Kommission den Akteuren des europäischen Normungssystems den Entwurf eines Leitfadens für die Ausführung
der Normungsverordnung vor. Dieser gibt Anlass zu
Befürchtungen, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Kommission und den privatwirtschaftlichen Normungsorganisationen aus dem
Gleichgewicht geraten könnte. Diese Entwicklungen
auf europäischer Ebene müssen wir kritisch begleiten. Auch die neue Kommission sollte die erfolgreiche
Arbeitsteilung zwischen Gesetzgebung und Normung
weiterführen und die Selbstverwaltung der Wirtschaft
auf europäischer Ebene weiter fördern.
Wie lautet Ihr Fazit zur Normungsverordnung, die ja nun seit zwei Jahren in
Kraft ist?
KLAUS HOMANN — Seit Anfang 2013 gilt die Verordnung zur europäischen Normung, die die Steigerung
der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zum Ziel hat. DIN hatte sich in den Jahren vor
Inkrafttreten intensiv in die politische Diskussion ein-
gebracht. Es ist uns gelungen, ursprüngliche Pläne
für eine Zentralisierung und Verstaatlichung des Normungssystems abzuwenden und, im Interesse der
deutschen Wirtschaft, das erfolgreiche nationale Delegationsprinzip zu stärken und den privatwirtschaftlichen Charakter der Normung beizubehalten. Nun
hat die Kommission einen Berater engagiert, der die
Umsetzung der Verordnung überprüfen soll – eine
Initiative, die wir im Auge behalten müssen.
KH — Grundsätzlich begrüßen wir die Verordnung
als gute Basis, die auf den Pfeilern des europäischen
Normungssystems aufbaut: dem nationalen Delegationsprinzip, der freiwilligen Anwendung von Normen
und dem Prinzip der eigenständigen Finanzierung
der nationalen Normungsorganisationen. Wir setzen
die Verordnung erfolgreich um. Das beweist auch der
Fortschrittsbericht, den wir der Europäischen Kommission im April 2014 überreicht haben. Er präsentiert
anhand von Beispielen aus Großbritannien, Österreich
und Deutschland die Umsetzung von Themen wie
Transparenz, rechtzeitige Bearbeitung von Normen,
Beteiligung von Interessengruppen und Unterstützung von Innovationen und Dienstleistungsnormung
sowohl in Europa als auch auf nationaler Ebene.
Die europäische Normung stellt eine funktionierende
Public-Private-Partnership dar. Das europäische Normungssystem ist ein Instrument der Wirtschaft, um
die Sicherheit, Effizienz, Interoperabilität sowie Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu steigern.
Dieses Prinzip muss erhalten bleiben.
Auf internationaler Ebene stellte die
ISO im vergangenen Jahr den Entwurf
ihrer Strategie 2016 bis 2020 vor. Wie
bewerten Sie diesen?
TB — Auch die langwierigen Verhandlungen um das
Framework Partnership Agreement, das die Zusammenarbeit zwischen der Kommission und CEN/CENELEC KH — Wir begleiten die Arbeiten an der Strategie aktiv
vertraglich regelt, haben gezeigt, dass die Normungsor- und intensiv, bis sie Ende 2015 abgeschlossen sein
ganisationen sich unabhängiger von den Zuwendungen werden.
DIN — Strategie — 7
„Die Selbstverwaltung der
Wirtschaft muss auch auf
europäischer Ebene weiter
gefördert werden.“
Dr.-Ing. Torsten Bahke, Vorsitzender des DIN-Vorstandes
8 — DIN — Strategie
nicht zuletzt muss sich ISO dafür einsetzen, dass ISO-
Normen konsequent als nationale Normen übernommen werden. Nur so können Handelshemmnisse abgebaut werden – der EU-Binnenmarkt ist dafür das
beste Erfolgsbeispiel.
Wie setzt DIN sich in diesem
schwierigen internationalen Umfeld
für die Interessen der deutschen
Wirtschaft ein?
„Unser Ziel ist es, auch verstärkt bilaterale Partnerschaften einzugehen.“
Professor Klaus Homann, DIN-Präsident
Bei einem Workshop im Juli 2014 hatten Vertreter
unserer interessierten Kreise die Möglichkeit, ihre
strategischen Vorstellungen direkt mit dem ISO-Generalsekretär Rob Steele zu diskutieren. Erfolg und
Bedeutung der internationalen Normung basieren auf
dem großen Einsatz und dem wertvollen Beitrag der
nationalen Mitglieder und ihrer Interessengruppen,
die über das nationale Delegationsprinzip eingebunden werden. ISO darf nur Projekte starten, die markt-
relevant oder innovationsfördernd sind. Es ist die
Aufgabe der Mitglieder – und nicht der ISO – mit den
interessierten Kreisen den Bedarf an Normungsthemen zu identifizieren und auf die internationale Ebene
zu tragen. Vertreter der jeweiligen Wirtschaftszweige
sollten über die Relevanz der Projekte entscheiden.
Bei technikkonvergenten Themen ist es erfolgsentscheidend, dass ISO und IEC sich eng verzahnen und
Doppelarbeit ausschließen. Das Kerngeschäft der ISO
ist die Erarbeitung Internationaler Normen. Der Normenverkauf sollte nach wie vor dezentral über die
nationalen Normungsorganisationen erfolgen. Und
KH — Unser strategisches Ziel ist es, neben der Mitarbeit bei CEN und ISO auch verstärkt bilaterale Partnerschaften mit wichtigen Handelspartnern der deutschen Wirtschaft einzugehen: zum Beispiel mit China,
wo wir im vergangenen Jahr ein eigenes Büro eröffnet
haben, oder mit den USA. Im Zusammenhang mit dem
transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP sind
wir in engem Austausch mit den US-Normungsorganisationen sowie mit Industrievertretern, um Möglichkeiten der Angleichung der sehr unterschiedlichen Normungsphilosophien zu erörtern. So könnten
insbesondere in neuen Themenfeldern, wie zum Beispiel autonomes Fahren oder Elektromobilität, zuerst
gemeinsam bilaterale Ansätze verfolgt werden, bevor
diese einer globalen Normung zugeführt werden. DIN
fördert den Austausch über mögliche gemeinsame
Normungsprojekte im Rahmen der Diskussionen zu
TTIP und hat bereits bei mehreren Anlässen Vertreter
der deutschen und der US-Industrie, des Staates und
der amerikanischen Standardisierungsorganisationen
zusammengebracht. Ziel der Gespräche ist die Identifizierung gemeinsamer Normungsprojekte, um so die
nächste Phase der transatlantischen Zusammenarbeit
einzuleiten.
Auf welche Erfolge des vergangenen
Jahres ist DIN besonders stolz?
TB — Die DIN SPEC wird immer besser angenommen,
insbesondere in innovativen Bereichen, die bisher
normungsfern waren. Mit der DIN SPEC bieten wir Innovatoren die Möglichkeit, die Markteinführung ihrer
Produkte oder Dienstleistungen durch einen schnell
und flexibel entwickelten Standard zu unterstützen. Ein
weiterer Vorteil der DIN SPEC: Wir können unabhängig
von CEN und ISO agieren und den Standard direkt auf
internationaler Ebene platzieren. Einer späteren Überführung in eine europäische oder Internationale Norm
DIN — Strategie — 9
steht ja dennoch nichts im Wege. Unsere Strategie,
durch die DIN SPEC in innovativen Bereichen Fuß zu
fassen und somit die Normungsthemen von morgen zu
sichern, geht auf. Wir wollen diese Projekte nicht konkurrierenden Konsortien überlassen, die nicht in der
Lage sind, den Mittelstand und die Sozialpartner einzubinden. DIN muss auch in diesen Sektoren zur bevorzugten Adresse für Normung und Standardisierung
werden, damit deutsche Spitzentechnologie weltweit
zum Standard wird.
Deshalb gehen wir aktiv in die Akquise neuer Standardisierungsprojekte und eruieren gemeinsam mit Branchenbeteiligten, in welchen Bereichen Standards von
Nutzen sein könnten. Auch diese Investitionen zeigen
Erfolge: Mit unserem Innovationsmanagement haben
wir Themen wie zum Beispiel Smart Cities, Elektromobilität oder Industrie 4.0 zu DIN geholt.
Mit der Dienstleistungsbranche sprechen Sie ebenfalls einen völlig neuen
Sektor an. Wie sind Ihre Erfahrungen?
TB — Der Dienstleistungssektor leistet mit rund 70 Prozent einen bedeutenden Beitrag zur Bruttowertschöpfung in Deutschland. Nachholbedarf besteht jedoch
beim Export. Der Dienstleistungsexport macht heute
erst 15 Prozent des deutschen Gesamtexports aus.
Umso wichtiger ist es, dass der Dienstleistungssektor
an seinem Profil arbeitet, sich klar positioniert und im
internationalen Wettbewerb weiter an Marktanteilen
gewinnt. Normen und Standards spielen dabei eine
bedeutende Rolle.
Sie zeigt auf, in welchen Feldern Normen sinnvoll sind –
und in welchen nicht. Es geht hier nicht um „Normung
um jeden Preis“. Wir wollen in Deutschland nur solche
Normungsprojekte starten, die die jeweilige Branche
voranbringen.
Wir haben die Roadmap übrigens der Europäischen
Kommission zur Verfügung gestellt, die noch an der
Entwicklung einer Strategie für den Bereich Dienstleistungsnormung arbeitet.
Was sind Ihre Ziele für das Jahr 2015?
TB — Wir setzen unsere Strategie konsequent fort. Ein
besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Qualität und
der Effizienz unserer Arbeitsprozesse und Ergebnisse.
DIN hat ein herausragendes Image – und das nicht nur
in Deutschland, sondern weltweit. Darauf wollen wir
uns jedoch nicht ausruhen: Wir wollen noch schneller
und noch besser werden. Mit dem Projekt „Normung
18.0“ wollen wir eine Durchlaufzeit von 18 Monaten für
alle Normen und eine Quote von null Fehlern erreichen.
Unterstützt werden wir dabei durch einen externen ExMit der deutschen Normungsroadmap Dienstleistun- perten für Prozessoptimierung. Dieser Blick von außen,
gen, die Vertreter verschiedenster Dienstleistungsfel- in Kombination mit unserer Expertise im Bereich Norder im vergangenen Jahr unter der Projektleitung von men und Standards, wird es uns ermöglichen, nicht nur
DIN erarbeitet haben, wurde ein wichtiger Meilenstein Benchmark zu sein, sondern Benchmark zu bleiben
für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Dienstleis- und die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser zu
tungsnormung erreicht – auch im europäischen Kontext. erfüllen. Die Europäische Kommission hat diese herausragende Bedeutung erkannt und die Förderung der Dienstleistungsnormung in der Verordnung zur europäischen
Normung festgeschrieben, um so Wirtschaftswachstum und Beschäftigung zu generieren. Das damit
verfolgte Ziel ist klar: der Ausbau des europäischen
Binnenmarktes für Dienstleistungen, aber auch der
globalen Handelsbeziehungen.
10 — DIN — Aktuelles
DREI FRAGEN – DREI ANTWORTEN
Themen 2014
DIN engagiert sich dafür, den Nutzen von Normen für Anwender
kontinuierlich zu steigern. Um welche Themen es bei DIN in 2014 außerdem
ging, beleuchtet Rüdiger Marquardt, Mitglied des DIN-Vorstandes.
01
Was bedeutet XML für DIN?
XML dient zur Auszeichnung hierarchisch strukturierter Daten, also zum Beispiel unserer Normeninhalte.
Für einen plattformunabhängigen Austausch können
diese Daten dann maschinell interpretiert werden.
DIN hat mit „Normung 18.0“ ein Projekt gestartet, das
die Erarbeitungszeit von Normen verkürzen und die
Qualität verbessern soll. Die Integration von XML wird
diesen Prozess unterstützen. Die Bereitstellung der
Normeninhalte im XML-Format ermöglicht es, Inhalte
vielseitig zu verwenden und die Qualität bestmöglich
zu sichern. Die Nutzung bzw. Erzeugung von XML wird
dabei im Hintergrund erfolgen und für den Normungsexperten kaum spürbar sein.
Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sich unsere Mitarbeiter
und Experten weniger um Layoutfragen kümmern müssen und sich ganz auf die Inhalte konzentrieren können.
Es ist sogar denkbar, dass noch zusätzliche Hilfestellungen für Experten in die Dokumentvorlage integriert
werden.
Zudem können wir mit XML unkompliziert Daten austauschen: zwischen Experten und DIN, aber auch mit
CEN und ISO. Auch die Weiterbearbeitung für den
Beuth Verlag wird einfacher. Normen und Standards
können schneller veröffentlicht werden, und das in verschiedensten Medien.
Für den Anwender wird es ebenfalls leichter. Zukünftig
werden neue Recherchemethoden und die computergestützte Ausgabe von Normeninformationen direkt
im Kontext des Arbeitsprozesses möglich.
Wir haben 2014 eine Pilotanwendung für die Nutzung
von XML vorbereitet, die seit Anfang 2015 im Einsatz ist.
Aus diesem Test werden wir entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung ableiten.
DIN — Aktuelles — 11
Rüdiger Marquardt, Mitglied des DIN-Vorstandes
12 — DIN — Aktuelles
DIN im Überblick
2014
2013
33.856
33.694
davon neu erschienen
1.801
2.087
DIN-Norm-Entwürfe
4.333
3.971
davon neu erschienen
2.016
1.724
DIN-Spezifikationen
1.307
1.222
davon neu erschienen
164
120
DIN SPEC (Bestand)
601
464
70/3
72/4
3.600
3.222
31.366
30.698
2.036
1.978
Erträge der DIN-Gruppe (in Mio. Euro)
112
108
Mitarbeiter von DIN e. V.
411
423
Mitarbeiter der Tochtergesellschaften
187
175
DIN-Normen
Normenausschüsse/Kommissionen
Arbeitsausschüsse
Experten der interessierten Kreise
Mitglieder von DIN e. V.
DIN — Aktuelles — 13
02
Was gibt es Neues in Sachen
Elektromobilität?
Im Dezember 2014 hat die Nationale Plattform Elek-
tromobilität (NPE) als Beratungsgremium der Bundesregierung ihren Fortschrittsbericht 2014 vorgestellt.
Darin berichtet sie, dass die deutsche Industrie sich
auf einem guten Weg befindet, zum internationalen
Leitanbieter für Elektromobilität zu werden. Die NPE
besteht aus Vertretern von Industrie, Wissenschaft,
Politik, Gewerkschaften und Verbänden. Ende 2014
waren 17 Elektrofahrzeugmodelle deutscher Anbieter
auf dem Markt, für 2015 sind zwölf neue vorgesehen.
Die Konzentration auf Forschung und Entwicklung,
auf Normung und Standardisierung sowie auf Bildung
und Qualifizierung bewährt sich im internationalen
Vergleich, so der Bericht der NPE. Jetzt gilt es, das
Potenzial in höhere Marktanteile umzusetzen. Elek-
trofahrzeuge müssen sich im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen vor allem im Hinblick auf Preis und
Reichweite behaupten.
Wenn verschiedenste Branchen und Industriezweige
zusammenwachsen, wie es bei der Elektromobilität
der Fall ist, sind Normen und Standards essentiell,
um Schnittstellen zu definieren und Kompatibilität zu
gewährleisten. Aus diesem Grund befasst sich eine
Arbeitsgruppe der NPE seit ihrer Gründung mit dem
Thema Normung. Sie hat ebenfalls im Dezember eine
überarbeitete Version der „Deutschen Normungsroad-
map“ vorgestellt. Darin wird die Normungsstrategie
der deutschen Akteure im Bereich Elektromobilität
dargestellt.
Die Absatzmärkte für Kraftfahrzeuge sind international. Deshalb fordert die Roadmap unter anderem, von
Beginn an Internationale Normen anzustreben. Bislang konkurrieren nationale und internationale Normungskonzepte. DIN steht in engem Austausch unter
anderem mit den Playern in den USA und in China, um
die verschiedenen Ansätze im Sinne der deutschen Industrie zusammenzuführen.
03
Wie spielen die Unternehmen der
DIN-Gruppe zusammen, um ihre
Kunden optimal zu bedienen?
Unser Ziel als DIN-Gruppe ist es, der Wirtschaft alle
Informationen zur technischen Regelsetzung und Regulierung aus einer Hand zu bieten. Jeder trägt dazu
seinen Teil bei: DIN verfügt über das Expertennetzwerk und bündelt die technische Kompetenz, die wir in
Deutschland haben. Der Beuth Verlag veröffentlicht die
Normen und entwickelt zusammen mit der DIN Software GmbH maßgeschneiderte Produkte und Dienste.
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, neben den reinen
Informationen auch zielgruppenorientierte Services zu
entwickeln. Damit meine ich beispielsweise spezielle
Angebote für den Mittelstand. Das Normenportal Ar-
chitektur ermöglicht jederzeit den direkten Online-Zugriff auf die für die tägliche Arbeit wichtigsten Normen –
und das zu günstigen Sonderkonditionen.
Ein weiteres Beispiel für solche Mehrwertangebote
sind datengestützte Services wie die Suchmaschine
SNIF der DIN Software. Sie vereinfacht und beschleunigt die Suche nach und in Normen.
Auch in innovativen Themenfeldern werden wir unser
Angebot ausbauen. Durch unser großes Netzwerk und
den regelmäßigen Austausch mit Experten, etwa bei
der Erarbeitung von Normungsroadmaps, wissen wir
frühzeitig, wohin die Reise geht. So können wir entsprechende Produkte anbieten, beispielsweise in Bereichen wie Logistik, Smart Cities oder Building Information Modeling (BIM). 14 — DIN — Die Zahl zum Thema
Zahlen können viel erzählen.
Hinter ihnen verbergen sich
nicht nur Fakten. Sondern
auch Leidenschaft, Energie,
Motivation und viele weitere
hochemotionale Themen. Einige beeindruckende Beispiele aus der DIN-Welt.
DIN — Die Zahl zum Thema — 15
77224
Kundenbegeisterung
Wenn Kundenbegeisterung in einer Zahl
ausgedrückt werden müsste, könnte es keine andere
sein als diese. Denn die DIN SPEC 77224 widmet
sich dem Thema „Erzielung von Kundenbegeisterung
durch Service Excellence“. Unternehmen, die nach
dieser Spezifikation arbeiten, weisen sich damit als
besonders kundenorientiert aus. Jetzt wird die
DIN SPEC auf die europäische Ebene ausgeweitet.
4.333
Nutzen
So viele Norm-Entwürfe gab es Ende 2014.
Das sind mehr als 2013. Bei der Normung geht es
nicht darum, möglichst viele Normen aufzustellen.
Sondern nur solche, die einen echten Nutzen für
Wirtschaft und Gesellschaft mitbringen. 18.0
Gute Prozesse
Noch schneller und besser zu werden, ist das
Ziel des Projekts Normung 18.0. Dabei werden alle
Prozesse rund um die Normenerstellung kritisch
durchleuchtet. 18.0 bedeutet: eine Norm in 18 Monaten
mit 0 Fehlern zu erarbeiten.
25
Führungsrolle
DIN engagiert sich stark in der internationalen Normungsarbeit. Mit der Folge, dass DIN zurzeit
rund 25 Prozent aller Normungsprojekte in der europäischen Normung leitet. 90
Freiheit
Laut ifo-Institut würde das Handelsvolumen zwischen Deutschland und den USA um 90 Prozent
steigen, wenn Handelshemmnisse wie zum Beispiel
unterschiedliche Prüfverfahren abgebaut würden.
31.366
Stärke
Über 31.000 Experten in Deutschland engagieren
sich in der Normung. Sie alle sorgen dafür, dass
Normen entstehen, die nützlich und anwendbar
sind. Von der Praxis für die Praxis.
Das müssen wir sch nell bewältigen.
Angela Merkel zum Thema Industrie 4.0, Weltwirtschaftsgipfel Davos, 2015
18 — DIN — Innovationen
INDUSTRIE 4.0
Beeilung, Deutschland
Es wird Zeit. Damit Deutschland beim Thema Industrie 4.0
nicht den Anschluss verliert, müssen die nächsten Schritte erfolgen.
DIN ist bereit. Die Roadmap steht. Die Strukturen, die das Zusammenspiel
aller Fachkreise ermöglichen, sind da. Denn wer morgen
mitspielen will, muss heute die Standards setzen.
D
ie Kämpfer für die vierte Revolution brauchen Verstärkung. Zumindest in Deutschland. Während in den USA entscheidende
Impulse zum Thema Industrie 4.0 schon
erfolgt sind, hadert man in Deutschland
noch mit Zuständigkeiten. Noch fehlt es an der bündelnden Kraft und einem gemeinsamen strategischen
Vorgehen der Akteure. Die Uhr tickt ziemlich laut. Will
Deutschland mit seinen weltweit erfolgreichen Disziplinen, wie etwa dem Maschinenbau, auch beim Thema
Industrie 4.0 ganz vorn mitspielen, muss es zügig vorangehen.
Die Selbstoptimierungsmaschine
Selbstoptimierung, hochdynamisch auf Kundenbedürfnisse reagieren. Es geht um die intelligente Maschine, die Personal- und Ressourcenplanung übernimmt. Die Aufträge in der richtigen Reihenfolge
abarbeitet. Die für optimale Auslastung selbst sorgt
und sich entsprechend (re-)konfiguriert. Es entsteht
ein Internet der Dinge, das die physikalische und
virtuelle Welt zu cyberphysischen Systemen (CPS)
verschmelzen lässt. Höchst feinfühlig und extrem
intelligent.
Die Anlagen sind da
Wenn es dann gut läuft, läuft es so: In der industriellen
Automation wirken verschiedene Systeme reibungslos
DIN hat sich dafür beizeiten aufgestellt. Denn so viel zusammen. Durchgängig, global, effizient. Die Beiträge
steht fest: „Ohne Normen und Standards führt der aus den unterschiedlichen Disziplinen – etwa MaschiWeg zur Smart Factory in die Irre“, so Dr.-Ing. Torsten nenbau, Logistik, IT, Ergonomie, AutomatisierungsBahke, Vorsitzender des Vorstandes DIN e. V.. „Die technik, Dienstleistungen – sind perfekt miteinander
Vernetzung der virtuellen Welt mit der realen Ferti- verzahnt, entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
gung erfordert eine nie dagewesene Integration der Ein klassisches Thema für Normen und Standards,
Systeme, die nur mit Hilfe von Normen und Stan- ein zukunftsweisendes für die deutsche Industrie. Und
dards realisiert werden kann.“ Darum geht es bei In- keinesfalls ein Feld, das man nur wenigen Big Playern
dustrie 4.0: um Fertigungsprozesse, die, Meister der überlassen sollte.
DIN — Innovationen — 19
Gemeinsam Standards setzen
Um Industrie, Forschung und Politik bei der Umsetzung von Industrie 4.0 bestmöglich zu unterstützen,
hat DIN Strukturen geschaffen, die eine effektive Zusammenarbeit aller Akteure ermöglichen. Bereits im
November 2013 hat DIN gemeinsam mit der DKE die
Normungsroadmap Industrie 4.0 veröffentlicht. Sie
skizziert Handlungsempfehlungen und den Bedarf an
Normen. Anfang 2014 hat der Steuerkreis 4.0 seine
Arbeit aufgenommen. Er führt alle Fachkreise zusammen und bündelt die Normungsaktivitäten.
DIN unterstützt diese und ähnliche Projekte, weil es
beim Thema Industrie 4.0 jetzt schnell vorangehen
muss. Mit marktreifen Lösungen und den notwendigen Normen und Standards, die das ermöglichen.
Damit die wegweisenden Lösungen auch morgen aus
der deutschen Industrie kommen. „Wir beobachten innovative
Themen und regen Normungsund Standardisierungsaktivitäten in den Feldern an, die dem
Wirtschaftsstandort Deutschland
einen Wettbewerbsvorteil
verschaffen könnten.“
Dr.-Ing. Torsten Bahke
Die Kybernetik, die Sensoren und DIN
Weiter nach vorn bringen das Thema Industrie 4.0
auch verschiedene Projekte der Bundesministerien für
Wirtschaft und Forschung. DIN ist daran aktiv beteiligt. Zum Beispiel mit ProSense: ein Projekt des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) an der RWTH Aachen.
Hier werden entscheidende Fragen für die Fabrik der
Zukunft gestellt: Wie können Montage- und Bearbeitungszeiten exakt ermittelt werden? Wie lassen sich
Störungen reduzieren? Wie lässt sich Personalmangel
automatisch erkennen? Die Forscher simulieren einen
Produktionsprozess, in dem kybernetische Systeme
und intelligente Sensorik zusammenwirken. Die reale
Produktion ist direkt mit einer modularen IT-Struktur
verbunden, die hochauflösende, echtzeitfähige Produktionsdaten liefert. Durch diese Verbindung gelingt
es, schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Der Mensch kann mit Hilfe der visualisierten
Daten die Produktion viel besser, weil dynamischer,
planen.
Dr. Stefan Weisgerber ist Abteilungsleiter im Bereich Normung und bei
DIN verantwortlich für das Thema Industrie 4.0: „Industrie 4.0 bringt in
großem Maß die Integration von Industriebranchen mit sich. Sie lässt
sich nur mit konsensbasierten Normen und Standards realisieren.“
MENSCH UND MASCHINE
Die Geste zählt
Müssen wir reden? Nicht unbedingt.
In der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine zählt immer
mehr auch die Geste, um Aktionen auszulösen. Zum Beispiel in Branchen
wie Maschinenbau und Automobil, Medizin und Unterhaltungselektronik. Aber
was ist eine Geste? Wann beginnt sie, und wann ist sie abgeschlossen? Wie kann
die Ausführung einer Geste technisch dargestellt werden, und wie merke ich, ob
ein System meine Gesten erkennt? Was steht in Zukunft in
Benutzerhandbüchern? Wie wird gewährleistet, dass die Systeme
nutzerfreundlich gestaltet werden?
Ein Fall für DIN.
22 — DIN — Innovationen
M
it einem Fingerschnipsen den
Wettbewerb hinter sich lassen?
Ein luftiges Winken als Kundenmagnet? So ist es. Das Auslösen von Aktionen durch berührungslose Gesten wird ein immer wichtigeres
Produktmerkmal. In den unterschiedlichsten
Branchen schaffen sich Unternehmen damit
den Vorsprung, auf den es ankommt. Manches
kennt man bereits: das Autoradio, das auf die
Geste hört, der Rauchmelder, der durch eine
schnelle Bewegung wieder schweigt, die lustigen Verrenkungen, die Spielkonsolen ihrem
Gegenüber entlocken. Berührungslose Gesten
setzen immer mehr Zeichen.
Gemeinsame Sprache
So verbinden die Nutzer, die auf diesem Feld
der Kommunikation unterwegs sind, ganz unterschiedliche Aufgaben und Ziele damit. Bis
vor kurzem gab es keine einheitliche Definition
für Begrifflichkeiten und Darstellungsformen
von Gesten. Es gibt verschiedene Ansätze,
wie sich die Schnittstellen auf dem Weg vom
WORUM GEHT’S?
—
Man versteht sich:
Mensch und Maschine
Berührungslose Gesten spielen in der Kommunikation zwischen Mensch und
Maschine eine immer größere Rolle. Sie
können Türen öffnen, Radios anstellen oder
im Operationssaal die Hygiene verbessern.
Und in naher Zukunft sicher noch viel mehr.
Vorausgesetzt, die Maschine versteht die
menschliche Geste und eine einheitliche
Sprache wird gefunden. Standards helfen.
Sender der Botschaft (per Geste) bis hin zur
Aktion gestalten. Eine gemeinsame Sprache
aber macht die Entwicklung und Anwendung
dieser Technologie leichter. Eine einheitliche
Beschreibung, was zum Beispiel eine Wischgeste ist, und zwar über alle Branchen hinweg,
schien sinnvoll zu sein. Was man auch herausfand: dass die Wischgeste im Auto etwas anderes bedeuten darf als beim Computerspiel.
Obwohl sie genauso aussieht. Das war eine
von vielen Erkenntnissen, die DIN in vier vorbereitenden Workshops im Jahr 2013 gewann.
Im Anschluss daran beantragte die Berliner
Youse GmbH den Standardisierungsprozess,
gemeinsam mit weiteren Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Was muss? Was muss nicht?
Anlass für die Workshops war das Ziel, einen
Standard zu erarbeiten. Das INS-Projekt unter dem Namen „Standardisierung der Gestensteuerung zur Mensch-System-Interaktion
(INS 1215)“ wurde vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
An den Workshops nahmen Experten aus der
Wissenschaft und Vertreter aus vielen Unternehmen teil. Eine der zentralen Fragen war,
wo eine Standardisierung sinnvoll und relevant
ist – und wo nicht.
Wie kann eine Maschine, wie kann ein System
eine Geste eindeutig erkennen? Was und wie
viel muss festgelegt sein, damit Mensch und
Maschine sich richtig gut verstehen? Worte haben hier nicht mehr viel zu melden, wohl aber
diverse Hilfsmittel: Handschuhe, Armbänder,
Fingerringe oder Kameras sind im Einsatz,
damit Systeme die Gesten erkennen und das
richtige Feedback geben. Die Workshop-Teilnehmer waren sich einig, dass eine Spezifikation auf jeden Fall eine Terminologie und eine
Festlegung zur Beschreibung von Gesten enthalten sollte. Auf anderes sollte der Standard
verzichten: ein umfangreicher Katalog von
Standardgesten in Verbindung mit bestimmten
Anwendungen – eine Sache für die einzelnen
Branchen. Der Fokus bei den Workshops lag
auf Automobil, Medizintechnik, Smart Home
und Maschinenbau.
So weit alles klar. Davis Eisape, bei DIN Projektmanager im Bereich Entwicklung Neuer
Arbeitsgebiete (ENA), beschreibt die Herausforderung bei der Spezifikation: „Es ging darum,
eine gemeinsame Sprache zu finden, dabei
branchenspezifische Bedürfnisse einfließen und
gleichzeitig Entwicklern und Herstellern die
notwendigen Freiräume zu lassen.“ In 2014 kam
DIN diesem Ziel entscheidende Schritte näher.
KEINE FALSCHE BEWEGUNG > Im März 2015 veröffentlichte DIN
den ersten Entwurf zur Spezifikation:
die DIN SPEC 91333 „Berührungslose Gestensteuerung zur MenschSystem-Interaktion“. Sie schafft
für Unternehmen eine einheitliche
Basis im Wettbewerb und unterstützt
sie dabei, ihre Produkte im Markt
erfolgreich zu etablieren. Auch der
Anwender hat Vorteile: Die Spezifikation macht die Nutzung einfacher und
sicherer. Im Herbst 2015 soll die DIN
SPEC 91333 veröffentlicht werden.
Gib mir ein Zeichen:
Mit den neuen Technologien
zur Gestenerkennung fährt
es sich intuitiver.
DIN — Innovationen — 23
Fertig für Europa
Wie immer bei einer DIN SPEC haben interessierte Experten die Möglichkeit, daran mitzuarbeiten. Am 15. September 2014 fiel der
Startschuss zur Erarbeitung der DIN SPEC
im Rahmen einer Auftaktveranstaltung. Ende
März 2015 wurde ein erster Entwurf auf der
Internetseite www.entwuerfe.din.de veröffent-
licht und zur Kommentierung durch die Öffentlichkeit freigegeben. Alle eingegangenen
Kommentare werden daraufhin im Expertengremium diskutiert und in die Endfassung
eingearbeitet. Nach der Veröffentlichung der
DIN SPEC ist die Erstellung einer englischen
Übersetzung vorgesehen.
Dass es auch europäische, wenn nicht internationale Standards bei der gestengesteuerten
Kommunikation geben wird, ist zu erwarten.
So relevant ist das Thema. Die DIN SPEC 91333
kann dabei die Interessen der deutschen Wirtschaft erfolgreich unterstützen. Denn die sind
dann mit der Spezifikation bereits definiert. So
erzeugt dieser Standard eine Win-Win-Win-Situation. Für die Bundesregierung (HightechStrategie 2020), für die Wirtschaft und für die
Nutzer. Auch berührungslose Gesten brauchen eine
klare Sprache, damit man sie versteht.
Neues aus dem OP:
Ärzte können Informationen über Bildschirme
abrufen, ohne diese zu berühren.
24 — DIN — Innovationen
SMART CITIES
Die intelligente Stadt
DIN — Innovationen— 25
70 Prozent der Weltbevölkerung werden im Jahr 2050 in Städten leben.
Nicht allein: Vernetzte, intelligente Technologien werden zu ihren ständigen
Begleitern gehören. Weltweit beschäftigen sich Experten aus Stadtplanung,
Industrie und Forschung mit dem Thema Smart Cities. DIN ist dabei ein
wichtiger Gesprächspartner.
S
mart Cities. Das Thema ist so aktuell wie
komplex. Auf allen Ebenen, in allen Ländern setzen sich Fachleute mit einem der
Zukunftsthemen auseinander. Von San
Francisco über Berlin bis Tokio finden
jährlich dutzende Veranstaltungen statt, die die zunehmende Urbanisierung diskutieren und deren Folgen auf Mensch, Umwelt und Technologieintegration
prognostizieren. Wie kann es gelingen, für 70 Prozent
der Weltbevölkerung lebenswerte, sichere Städte zu
gestalten? Wie muss man Lebensräume planen, die
sowohl nachhaltig als auch resilient sind? Welche
Maßnahmen sind notwendig, um diese Lebensräume
effizienter zu betreiben? Antworten suchen Experten
aus Bereichen wie Städtebau und Infrastruktur, Mobilität und Logistik, Energie, Kommunikation, Information
und Sicherheitstechnik.
Weichen stellen
Neben nationalen Diskussionen in Politik und Forschung finden bei DIN Gespräche zu internationalen
Stadtentwicklungsstrategien statt. Smart Cities werden
gerne als „System von Systemen“ beschrieben: intelligente Stromnetze (Smart Grids), intelligente Stromund Wasserzähler (Smart Meter), E-Government und
eine automatisierte Gebäudetechnik (Smart Home), die
sich per Smartphone von unterwegs bedienen lässt. In
den Smart Cities kommunizieren die Systeme miteinander. Im Verlauf der kommenden Jahre wird der Grad
der Vernetzung kontinuierlich zunehmen, wobei sich
das Ausmaß der technologischen Schnittstellen noch
kaum erahnen lässt. Smart Cities brauchen also Lösun-
gen, die ein reibungsloses Interagieren der Systeme
ermöglichen. Die Schnittstellen müssen geschmeidig
sein, die Technik robust und sicher, bürgerzentriert
und menschenfreundlich ohnehin. Wie kann dieses Zusammenspiel gelingen? Normen und Standards helfen
dabei.
Die Weichen für Smart Cities werden gerade gestellt.
Vor allem im ostasiatischen Raum gibt es großes Interesse, das Thema voranzutreiben. DIN übernimmt
dabei einen wichtigen Part. Durch das Mitwirken in
allen relevanten Strategiegruppen ist DIN nah dran an
den entscheidenden Entwicklungen. Zudem hat DIN
einen internationalen Arbeitskreis organisiert, der direkt an das Management Board bei ISO berichtet. Hier
sollen die Interessen der deutschen Städte, Gemeinden, Industrie und Wissenschaft vertreten werden,
bevor Standards ohne deutsche Beteiligung gesetzt
werden. Einbringen ist also die Devise. Während man
in Deutschland mit bevorstehenden Veränderungen
nur zögerlich umgeht und die Risiken vor die Chancen stellt, werden in vielen anderen Industrienationen
Maßnahmen ergriffen, die Chancen umzusetzen. Hier
kommt internationale Normung und Standardisierung
zum Tragen. DIN schafft Orientierung
Als offizielle Vertreter der deutschen Interessen beim
Thema Smart Cities haben DIN und die DKE den
Schulterschluss mit anderen Beteiligten gesucht. Ziel
ist es, Produkte und Dienstleistungen aus Deutschland
mit den asiatischen Entwicklungen durch Standards
in Einklang zu bringen. Damit öffnen sich Türen für
deutsche Unternehmen. Und nicht nur das. Durch das
26 — DIN — Innovationen
aktive Mitgestalten neuer Standards wachsen auch die
Chancen, deutsche Technologien erfolgreich in andere
Länder zu exportieren. Zuvor aber müssen Wege geebnet werden. Das heißt bei einem so komplexen Thema
wie Smart Cities vor allem: klare Strukturen. Wie arbeiten die Normungsorganisationen miteinander? Wer
hat welche Interessen? Was ist der nächste Schritt?
Diese strukturierende Hilfe leistet die Normungsroadmap, die DIN im April 2014 unter Mithilfe zahlreicher
Experten veröffentlicht hat. Sie beschreibt den Stand
der Dinge in sechs relevanten Bereichen, wie Gebäude,
Sicherheit, Mobilität/Logistik, Energie, Information/
Kommunikation und Produktion (Industrie 4.0).
Erster Wegweiser
Die Normungsroadmap dient als Leitfaden, um zukünftige Arbeiten an Normen und Standards zu skizzieren. Und um sich grundsätzlich zu verständigen:
Sie enthält wesentliche Aussagen zu Terminologie und
Methodik, zu Handlungs- und Anwendungsfeldern.
Dabei kommt die so genannte Use-Case-Methode
zum Tragen: Anwendungsfälle verdeutlichen einzelne
Funktionen und deren Interaktionen in einem System.
Dies macht es möglich, Anforderungen an das System zu formulieren. Außer einer Normungslandkarte
zeichnet die Roadmap auch ein aussagekräftiges Bild
der Interessen all jener, die am Thema Smart Cities
beteiligt sind. DIN musste für die Normungsroadmap
übrigens nicht bei null anfangen. Bereits bestehende
WORUM GEHT’S?
—
Smart Cities
Städte müssen zukünftig neue
Herausforderungen erfüllen. Diese haben mit
komplexen Informationssystemen, automatisierten
Versorgungsstrukturen und neuen Technologien
zu tun, die verknüpft sind und interagieren. Solche
Prozesse müssen strukturiert und gestaltet werden.
Einen wesentlichen Beitrag dazu bringt DIN mit der
Roadmap Smart Cities ein, die unter anderem den
aktuellen Stand der Normung beschreibt. DIN arbeitet
in allen wichtigen Gremien mit, in denen die Weichen
für die Entwicklung von Smart Cities
gestellt werden. Dadurch eröffnen sich für deutsche
Unternehmen, wenn es so weit ist, gute Chancen,
um in diesem neuen Markt mit ihren Produkten
und Dienstleistungen Fuß zu fassen.
Roadmaps, etwa zu Themen wie Elektromobilität,
Smart Grids und IT-Sicherheit, fanden darin Eingang. Die Roadmap erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ob und welche Anforderung eine einzelne Branche an einen Standard hat, kann die Roadmap nicht
klären. Parallel zu den nationalen Aktivitäten engagiert
sich DIN in europäischen und internationalen Strategiegruppen zum Thema Smart Cities, um gemeinsame
Konzepte zu finden. Erste Standards konnten bereits
gesetzt werden, zum Beispiel zur Neugestaltung technologiebasierter Infrastrukturen (ISO/TR 37150). DIN — Innovationen — 27
ZUKUNFTSGESTALTER GESUCHT > Die Normungsroadmap Smart
Cities ist ein erster Schritt, um Standards für die Städte der Zukunft zu
setzen. DIN und die DKE werden den
Dialog mit den Experten zu diesem
dynamischen Thema kontinuierlich
weiterführen. Interessenten sind herzlich eingeladen, sich an den weiteren
Arbeiten zu beteiligen.
Das Interesse an zukunftsorientierter
Stadtentwicklung ist groß – vor allem in Asien.
28 — DIN — Innovationen
De-Won Cho, Projektmanager bei DIN, begleitete
die Erstellung der DIN SPEC 91400.
Building Information Modeling (BIM) kann das Realisieren
von Bauwerken spektakulär erleichtern. 2014 wurde ein einheitliches Klassifikations- und Beschreibungssystem für
BIM-Objekte standardisiert. Gerade mal acht Monate sind von
der ersten Anfrage bis zur Veröffentlichung der Spezifikation
vergangen. Damit lässt sich jetzt noch besser bauen.
B U I L D I N G I N F O R M AT I O N M O D E L I N G
BIM schon fertig
DIN — Innovationen — 29
„Die DIN SPEC war ein schneller und
pragmatischer Weg, um der Baubranche
diesen wichtigen Standard unkompliziert
zur Verfügung zu stellen.“
De-Won Cho, Projektmanager bei DIN
Im Kölner Rheinauhafen entstanden zwischen 2006 und 2010 nacheinander die Kranhäuser. In ihrer Form sind sie
Hafenkränen nachempfunden - frei nach den utopischen Wolkenbügeln von El Lissitzky aus dem Jahr 1924.
30 — DIN — Innovationen
HER MIT DER INNOVATION:
DIN SPEC
> Einen neuen Standard zu erstellen
und umzusetzen, funktioniert mit einer
DIN SPEC innerhalb kürzester Zeit. Die
DIN SPEC 91400 ist beispielhaft dafür:
Februar 2014: Antrag wird eingereicht
April: Geschäftsplan wird zur
Kommentierung veröffentlicht
Mai: Workshop bildet sich
Dezember: DIN SPEC 91400 wird
veröffentlicht
Ausgezeichnet: Das Umweltbundesamt in Dessau hat Maßstäbe im ökologischen Bauen gesetzt.
2009 erhielt es das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen in Gold.
DIN — Innovationen — 31
L
ocker aus dem Handgelenk. So beginnt nicht
selten große Architektur. Wenn sie Realität
wird, scheint allerdings der schöpferische
Freiraum zuweilen in den Hintergrund zu
treten. Allein schon die komplexen Wort-
schöpfungen sind anstrengend: Planungsgrundlagen.
Leistungsbeschreibungen. Kostenvoranschläge. Mate-
rialberechnungen. Wartungsrichtlinien. Aber die Akteure müssen sich damit befassen. Monate, oft Jahre.
Ernüchternd? Nicht nur. Ein großer Vorteil ist es, dass
alle Beteiligten hier auf Unterstützung zurückgreifen
können, die ihnen das „Bau“-Leben leichter machen.
Ebenso wie Entwickler von Maschinen und Autos benutzen sie Software-Lösungen, die dreidimensionale
Modelle auf die Bildschirme bringen. Elegante, präzise
Gebilde, die sich drehen und wenden und aus allen Perspektiven betrachten lassen.
Digitaler Lebensabschnittsbegleiter?
Die Systeme, die dies möglich machen, sind unglaublich
intelligent. Sie sorgen dafür, dass hinter dem Bild auf
dem Schirm eine Menge Informationen stecken. Denn
hinter jedem Bauteil verbergen sich Objekte mit genau
definierten Eigenschaften. Ein Klick auf die Wand, und
der Planer weiß, wie dick, wie schwer, wie teuer sie
wird. Keine Anforderung, die sich nicht mit Leichtigkeit
aus diesem versteckten Katalog ableiten ließe.
Building Information Modeling (BIM) heißt der Champion, der sich in diesem Fall hinterm Bildschirm versteckt. Er hilft nicht nur bei Entwurf und Planung,
sondern auch bei der Wartung bis hin zum Rückbau,
sofern er denn notwendig wird. BIM ist für das Bauwerk also viel mehr als der digitale Lebensabschnittsbegleiter, eher eine Art genetischer Code.
Raumgreifendes, weltweit
Weltweit wird BIM genutzt – für die größten und spektakulärsten Beuwerke. Und doch existierte noch bis
vor kurzem kein Standard, der die Beschreibung der
einzelnen Bauteile festlegt. Für das Unternehmen
Dr. Schiller & Partner GmbH in Dresden eine Lücke,
die es zu beheben galt: „Für uns“, so der Geschäftsführer Dr. Klaus Schiller, „war es darum ein Gebot
der Stunde, die Eigenschaften der raumbildenden
Bauteile zu standardisieren.“ Gemeinsam mit dem
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, dem building SMART e. V., dem Branchenverband CAFM RING
und der f:data GmbH reichte er darum im Februar
2014 bei DIN den Plan für eine neue DIN SPEC ein.
Standards setzen mit DIN SPEC
Der große Vorteil der DIN SPEC nach dem PAS-Verfahren: Ein neuer Standard wird in wenigen Monaten
umsetzbar. Innovative Technologien, Produkte oder
Dienstleistungen kommen schneller in den Markt.
Ist der Antrag angenommen, organisiert DIN den kompletten Prozess. Die Akteure sitzen an einem Tisch, ihre
Anforderungen fließen direkt ein. Zum Beispiel die der
Planer: Sie können mit der neuen Spezifikation DIN
SPEC 91400 aus einem Katalog die Eigenschaften auswählen, die etwa Türen, Wände oder Sanitärausstattung
haben sollen. Per Mausklick und Drop-down-Menü.
Tausende von Bauteilen im BIM sprechen damit eine
Sprache: die gleiche wie das Standardleistungsbuch
(STLB-Bau).
Der Katalog der Eigenschaften
„Wir können aus dem Modell eines Gebäudes auf
Knopfdruck komplette Leistungsbeschreibungen mit
den Aufgaben der einzelnen Gewerke ableiten“, erklärt
Dr. Schiller. Damit noch nicht genug. Die von f:data
entwickelte Online-Lösung DBD-BIM zeigt dem Nutzer auch automatisch, welche DIN-Normen und Bestimmungen aus der Vergabe- und Vertragsordnung
für Bauleistungen für das Objekt gelten.
Das Interesse der Branche an dem neuen Standard ist
groß. Gut möglich, dass auch noch eine Norm daraus
wird. „Aber“, so De-Won Cho, der zuständige Projektmanager bei DIN, „die DIN SPEC war hier einfach der
schnelle und pragmatische Weg, der Baubranche diesen wichtigen Standard unkompliziert bereitzustellen.“
Von dem profitiert sogar noch der spätere Hausherr.
Ist mal eine Wasserleitung oder ein Fenster kaputt,
muss er keine dicken Aktenordner bemühen und nicht
lange suchen. Einmal in den Computer gucken reicht –
die Objektliste ist ja da. So können sich auch Hausverwalter und Gebäudebetreiber entspannen.
Und alles dank einer DIN SPEC. 32 — DIN — Innovationen
NEUE WERKSTOFFE MARKTREIF MACHEN
Leichte Prüfungen
Faserverbundwerkstoffe (FVW) bzw. Composites bringen
Branchen wie Automobil- und Flugzeugbau mit Leichtigkeit auf Touren.
Noch aber existieren kaum verbindliche Normen und Standards, um diese
Stoffe zu prüfen. Wie verhalten sie sich im Herstellungsprozess?
Fragen, die Hersteller und Anwender brennend interessieren.
An der Zukunft stricken
Tatsächlich: Es wird noch gestickt, gestrickt, gewirkt
und gewebt. So werden technische Textilien hergestellt,
die in innovativen Faserverbundwerkstoffen zum Einsatz kommen. Ohne diese Stoffe ist Zukunft praktisch
nicht denkbar. Ob in Luft- und Raumfahrttechnik, im
Automobilbau und in der Medizintechnik: Die leichten,
aber belastbaren neuen Werkstoffe sind gefragt. Und
Deutschland ist bei der Entwicklung dieser Werkstoffe
gut im Rennen. Im neuen BMW i3 und i8 etwa zeigen sie
bereits, was sie können. Es gibt da aber ein Problem.
mittelständische Unternehmen. Denn für diese öffnen
sich damit nationale und internationale Märkte.
Erste Erfolge
Der erste wichtige Schritt ist bereits gemacht. Die DIN
SPEC 4885 beschreibt ein neues Verfahren, mit dem
sich mechanische Kennwerte von faserverstärkten
Kunststoffen einheitlich messen lassen. Diese Spezifikation wurde in nur sechs Wochen erarbeitet. Mit dem
Ergebnis, dass eine Person innerhalb von nur zehn Minuten die Messung des so genannten Schubkennwertes
Starke Nachfrage – auch nach Normen
WORUM GEHT’S?
Die Branche der FVW-Entwickler freut sich zwar über
die steigende Nachfrage, ihr fehlen aber einheitliche
Standards und Normen. Dabei ist es unerlässlich, eine
gemeinsame Sprache für Materialeigenschaften und
Prüfverfahren zu finden. Normen machen die Herstellung effizienter und preisgünstiger. Die Karriere von Faserverbundwerkstoffen werden sie weiter beflügeln.
DIN unterstützt die noch junge Composite-Szene und
will insbesondere im Sektor Materialprüfung dazu
beitragen, zu branchenweit anerkannten Normen zu
gelangen. Davon profitieren nicht zuletzt kleine und
—
Innovative
Faserverbundwerkstoffe und
technische Textilien brauchen standardisierte
Prüfverfahren. Nach der DIN SPEC 4885 zur
Ermittlung des Schubkennwerts bringt DIN nun
eine weitere Spezifikation auf den Weg: Mit ihr
gelingen schnelle und eindeutige Aussagen
darüber, wie sich technische Textilien
bei der Herstellung drapieren lassen.
Der Herstellungsprozess wird
damit effizienter.
DIN — Innovationen — 33
durchführen kann. Kunden aus der Chemieindustrie,
dem Automobilbau und der Windkraftbranche nutzen
diesen Standard bereits, um die Produktion zu optimieren und Qualität zu sichern.
Unterwegs im Neuland
Weitere Projekte sind schon auf dem Weg. Unter Feder-
führung der Textechno Herbert Stein GmbH & Co. KG
ist die Standardisierung eines neuen Prüfverfahrens für
die Drapierbarkeit von Verstärkungstextilien geplant.
Für die Qualität der Endprodukte ist entscheidend, dass
die Kräfte vom Werkstoff gleichmäßig aufgenommen
werden können. Was heißt das für die Fasern? Gibt
es Leerräume, die womöglich hinterher zu Schwachstellen im Gewebe führen? Das wollen Hersteller von
Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen wissen. Bisher
nutzen sie verschiedene Aufbauten, um das Um- und
Preformen der Textilien zu prüfen. Das aber kann zu
unterschiedlichen Aussagen führen – nicht gut für die
Kommunikation.
Test follows Verformung
Dass das aber bald schon ganz anders aussehen könnte, liegt am so genannten DRAPETEST. Dabei handelt es sich um ein Messgerät, das die mechanische
Drapierbarkeit von Textilien bestimmt. Dazu werden
sie mit Hilfe eines Referenzkörpers verformt. Eine Bild-
analyse mit einer hochauflösenden Kamera erlaubt die
automatische Charakterisierung der Drapierbarkeit
und der Bildung von Fehlstellen während der Verformung und Drapierung. Heraus kommen Kennwerte,
die das Produkt eindeutig charakterisieren. DRAPETEST ist bereits erfolgreich im Einsatz und wurde 2012
auf der Leichtbau-Leitmesse JEC in Singapur mit dem
„Innovation Award“ ausgezeichnet.
DRAPETEST entstand im Rahmen eines ZIM-Projektes
(Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand), gefördert
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi). Beteiligt an der Entwicklung waren die Tex-
techno Herbert Stein, das Faserinstitut Bremen (FIBRE),
das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen, die
Unternehmen SAERTEX, Schilgen und HAINDL.
In Kürze da: der nächste Standard
Initiiert von Textechno erarbeiten Branchenexperten
bei DIN nun eine DIN SPEC, die definierte Kennzahlen
liefern soll. Ziel ist es, das Umformverhalten verschiedenster Textilien reproduzierbar, schnell und automatisiert zu messen. Damit sind dann auch einheitliche
Aussagen möglich. So kann es für die Faserverbundwerkstoffe und ihre Verstärker weiter aufwärts gehen.
Mit noch mehr Leichtigkeit. Verhaltensmuster: DRAPETEST liefert Messdaten über die Drapierbarkeit von
technischen Textilien. Das erspart Kosten und Aufwand in der Leichtbauindustrie.
34 — DIN — DIN und die Welt
01 / Im Gespräch: Dr.-Ing. Torsten Bahke und
Tian Shihong,
Administrator
von SAC
02 / Worüber Deutsche und Chinesen
sprechen: die gemeinsame Arbeit
an Normen
Die DIN-Gruppe zeigt Präsenz:
hier auf der Hannover Messe, eine
der wichtigsten internationalen
Industrie-Messen
03 / Normungsgipfel: CEN und CENELEC zu Gast in Istanbul
06 / Die American
Chamber of Commerce
zu Gast bei DIN
06 / Für TTIP setzt DIN auch auf
den Dialog mit der Autoindustrie
DIN — DIN und die Welt — 35
Welt-Geschichten
Internationale Normungsarbeit findet für DIN auf vielen Ebenen
statt. Und an vielen Orten. Eindrücke aus dem Jahr 2014.
01/ 20. Feb
Hallo Peking!
Dr.-Ing. Torsten Bahke eröffnete
das DIN-Büro in Peking. Von hier
aus wird DIN das deutsch-chinesische Netzwerk weiter ausbauen,
um die Handelsbeziehungen mit
dem Reich der Mitte zu stärken.
Bei seinem Besuch traf Bahke
sich auch mit Tian Shihong zum
Gedankenaustausch. Er ist neuer
Administrator des SAC (Standards
Administration of China), des chinesischen Pendants zu DIN.
03 / 11. Jun
Silberglanz in Istanbul
Europäischer Normungsgipfel in
Istanbul. Neue Funktionsträger
wurden gewählt, neue Strukturen
beschlossen, neue Einsichten
zu einem drängenden Thema
ausgetauscht: silberne Ökonomie.
Normen sind wichtig dabei. Sie
helfen mit, dass ältere Menschen
möglichst lange ein selbstständiges Leben führen können.
04 / 04. Jul
02 / 09. Mai
Worüber Deutsche und Chinesen sprechen
Was passierte: Tagung der
Deutsch-Chinesischen Kommission zur Zusammenarbeit in der
Normung in Berlin. Worüber man
spricht: Smart Cities, Elektromobilität, Medizintechnik, Industrie
4.0, Automobil- und Schiffbau. Was
offensichtlich ist: Die Interessen
decken sich. Die gemeinsame Arbeit an Normen bringt alle weiter.
Und nächstes Jahr sieht man sich
wieder.
Quo vadis, ISO?
Wie sieht die ISO-Strategie bis
2020 aus? Zu diesem Thema lud
DIN zu einer Konferenz in Berlin.
Ihre Ergebnisse gehen als deutscher Beitrag in die Strategie ein,
sie sind die Grundlage für weitere
Beratungen.
05 / Sep
China und die Deutsche Norm
China wieder. Mit einem Handelsvolumen von 140 Milliarden Euro
Deutschlands wichtigster Handelspartner in Asien. Dr.-Ing. Torsten
Bahke besuchte den designierten
ISO-Präsidenten Dr. Zhang Xiaogang und unterzeichnete anschließend eine Vereinbarung mit SAC,
die die Partnerschaft weiter stärkt:
Deutsche Normen sind in China
jetzt noch einfacher zugänglich.
06 / 15. Okt
Runder Tisch
Beim Round Table der American
Chamber of Commerce dominierte
TTIP die Tischgespräche. Gastgeber war DIN. Dass Normen den
transatlantischen Handel erleichtern könnten, ist Konsens. Normen, zu denen sich beide Seiten
bekennen. Dr.-Ing. Torsten Bahke
betonte die Chancen, die bilaterale Lösungen für die globale
Normung bedeuten. Einen Anfang
könnte die Automobilindustrie
machen. Anregungen dazu kamen
von Gastredner Dr. Karl-Thomas
Neumann, Chef der Opel Group
GmbH und Executive Vice President von General Motors.
07 / 11. Nov
TTIP im Zeichen der IT-Sicherheit
Auch die 8. Transatlantische Jahreswirtschaftskonferenz der
AmCham Germany in Frankfurt
stand im Zeichen von TTIP. DIN
war 2014 zum dritten Mal Partner
und veranstaltete einen Workshop
zum Thema Cyber Security. Volker
Jacumeit, Geschäftsführer des
DIN-Normenausschusses IT, erklärte, wie Deutschland über DIN
im Komitee für IT-Sicherheitsverfahren bei ISO die Organisation
übernommen hat. Diese führende
Rolle könne Deutschland auch
zukünftig einnehmen.
36 — DIN — Strategie
Im November 2014 hat das Projekt Normung 18.0 Kurs aufgenommen.
Die Reise ist noch nicht zu Ende.
NORMUNG 18.0
„Es kommt
darauf an, dass
alle an einem
Strang ziehen.“
Schneller. Flexibler. Besser.
DIN arbeitet kontinuierlich daran, Prozesse zu optimieren.
Darum geht es auch bei dem Projekt Normung 18.0.
DIN — Strategie — 37
S
ich weiterentwickeln, neue Kundenbedürfnisse erfüllen, Prozesse verbessern – mit
diesen Themen beschäftigt sich jedes Unternehmen, das erfolgreich sein will. Auch
DIN. Dabei wirken äußere Einflüsse ein.
Die letzte Befragung unter den Experten der Normenausschüsse von DIN und der DKE aus dem Jahr 2012
ergab, dass drei Viertel der Experten einen Zeitraum
für die Normenerarbeitung von ein bis zwei Jahren
für angemessen halten. Die Umfrage wird regelmäßig alle drei Jahre durchgeführt. Darüber hinaus hat
die EU-Kommission im vergangenen Jahr mit CEN ein
Framework Partnership Agreement (FPA) vereinbart.
Danach darf ab dem Jahr 2020 ein Normungsvorhaben,
das von der Kommission beauftragt wird, nicht länger
als 18 Monate dauern.
Ambitionierte Ziele
Schneller, flexibler, kundenorientierter – dieses Ziel
hat sich DIN mit dem Projekt Normung 18.0 gesetzt:
Die Erarbeitung von Normen soll zukünftig nicht länger als 18 Monate dauern, und das bei null Fehlern. Ein
ambitioniertes Ziel, das schon jetzt die künftigen Anforderungen der EU-Kommission vorwegnimmt.
Und auch ein Kraftakt: Einen Bearbeitungszeitraum
von durchschnittlich 34 Monaten auf 18 Monate zu
reduzieren, das geht nicht ohne ein grundlegendes
Durchleuchten bestehender Abläufe. Vor allem nicht
ohne die Mitarbeiter. Schließlich werden sie es sein,
die veränderte Prozesse in der täglichen Arbeit langfristig umsetzen. Und sie so stabil machen, dass damit
nachhaltige Erfolge erreichbar werden. Deshalb befasst sich bei DIN das Projektteam Normung 18.0 seit
Ende 2014 federführend mit dem Thema, unterstützt
von einem Beratungsunternehmen.
Zeit für Veränderung
Dabei ist sich DIN bewusst, dass Veränderungen Zeit
brauchen: „Man kann“, erklärt Mario Beier, Projektleiter
Normung 18.0, „bei diesem Projekt nicht einfach einen
Schalter umlegen, und von heute auf morgen ist das
Ziel erreicht. Dazu ist das Thema viel zu komplex.“ Normungsarbeit wird zudem nicht von DIN allein gestemmt.
Externe Experten leisten – oft neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit – wesentliche Beiträge zu einer Norm.
Dazu kommen die vorgegebenen Prozesse auf europäischer und internationaler Ebene. Trotzdem: DIN hat das
Projekt Normung 18.0 im November 2014 gestartet, um
die Anforderungen von morgen schon heute aktiv anzugehen.
Schneller und besser
Beschleunigung und Qualität – das sind bei Normung
18.0 die Kernthemen. Um nicht auf die Perspektive
von außen zu verzichten, zieht DIN externe Berater
hinzu, die ihr Fachwissen rund um Transformationsprozesse einbringen. Zum Ende des Projekts hin wird
DIN das Steuer vollständig übernehmen.
Am Anfang von Normung 18.0 stand die Evaluation. Auf
Basis der gewonnenen Erkenntnisse betrachtet das
Team drei Kernfelder:
1. Das technische System: Wie gestalten sich die
Strukturen, Prozesse und Abläufe?
2. Management-Infrastruktur: Werden Ressourcen
und Kennzahlen zur Steuerung optimal eingesetzt,
um Werte zu generieren?
3. Einstellung/Fähigkeiten: Welche personellen Voraussetzungen sind notwendig?
Piloten am Start
In diesen drei Kernfeldern hat sich das Projektteam fünf
Arbeitspakete vorgenommen: Durchlaufzeiten, Fehlervermeidung, Prozesseffizienz, Kennzahlen und Kommunikation. In 2015 soll das Projekt nach und nach auf
alle technischen Gruppen ausgerollt werden. Eine Pilotgruppe unter der Leitung von Dr. Bärbel Schambach hat
den Anfang gemacht: „Gemeinsam mit den Coaches hat
mein Team Ziele definiert, Erfolgsfaktoren herausgearbeitet und auch potenzielle Hürden identifiziert, die bei
der Umsetzung stören könnten.“
Auf lange Sicht stabil
Die Kennwerte, die dabei herauskommen, helfen, den
Veränderungsprozess zu steuern. Damit dies gelingt,
haben die Projektbeteiligten klar definierte Rollen. Neben dem verantwortlichen Programmleiter etwa gibt
es zwei „Navigatoren“, die Analysen und Workshops
durchführen. Sie stehen im Austausch mit „Multiplikatoren“ aus den technischen Gruppen, die koordinieren
und beauftragt sind, das methodische Wissen in das
Unternehmen zu tragen. „Wichtig beim Projekt 18.0 ist
es, dass uns alle ein gemeinsames Ziel verbindet“, so
Mario Beier. „Das ist für uns das Fundament, auf dem
wir alles Weitere aufbauen, wie zum Beispiel die Definition und Umsetzung neuer Arbeitsweisen und Prozesse. Und das kann nur im Team gelingen. Es kommt
darauf an, dass alle an einem Strang ziehen.“
38 — DIN — Dienstleistungen
DIN BRINGT NORMUNGSROADMAP AUF DEN WEG
Was heißt hier Dienstleistung?
Er wächst und wächst. Und wächst. Der Dienstleistungssektor macht in Deutschland bereits 70 Prozent der Bruttowertschöpfung aus. Drei von vier Erwerbstätigen
arbeiten in diesem Sektor. 80 Prozent aller deutschen Unternehmen erwirtschaften
ihren Umsatz mit Dienstleistungen. In Europa sieht es ähnlich aus.
E
s sind Dienstleistungen, die den Wandel von
der Produktions- hin zur modernen Dienstleistungsgesellschaft kennzeichnen. Und ihr
Potenzial ist noch lange nicht erschöpft. Die
beste Zeit scheint sogar noch zu kommen:
zum Beispiel mit Smart Services, die an neue Informationstechnologien gekoppelt sind. Oder mit Dienstleistungen, die in neuen Wachstumsfeldern gerade erst
erdacht werden, etwa im Zusammenhang mit Smart
Cities oder Industrie 4.0.
Die Politik sagt „Go“
Wer hier frühzeitig die Standards setzt, ist im Vorteil.
Denn Normen und Standards machen Dienstleistungen vergleichbarer und transparenter. Damit spielen
sie auch eine wichtige Rolle in internationalen Märkten: Sie stärken den Export und die Wirtschaft, sichern
Wettbewerbsfähigkeit und öffnen Zugang zu neuen
Märkten. Das fördert den Abbau von Handelshemmnissen. Verständigt man sich grenzüberschreitend über
die Qualität von Dienstleistungen, wird vieles einfacher
für die Wirtschaft, transparenter. Deshalb sagen auch
Bundesregierung und Europäische Kommission „Go“
zur Normung von Dienstleistungen.
Am besten begeistern
Anhand von Standards lässt sich auch die Qualität von
Dienstleistungen definieren, messen und optimieren.
Exzellente Dienstleistungen stärken das Vertrauen von
Kunden, oder, noch besser, schaffen Begeisterung.
Der erste Schritt in diese Richtung war die DIN SPEC
77224 „Erzielung von Kundenbegeisterung durch Service Excellence“. Gefördert vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (BMWi), wurde sie initiiert
von Professor Matthias Gouthier vom Center for Service
Excellence an der Universität Koblenz-Landau: „Die DIN
SPEC 77224 hat seit ihrem Erscheinen in Deutschland
sehr große Anerkennung gefunden. Es war Wunsch der
Unternehmen, hierauf basierend einen europäischen
Standard zu entwickeln. Deutschland übernimmt dabei
eine Führungsrolle und setzt international Akzente.“
Was heißt hier Dienstleistung?
Nur: Wie sind Dienstleistungen auf europäischer Ebene zu definieren? Was brauchen, was wollen Unternehmen eines extrem heterogenen Sektors, in dem
Dienstleistungen von Ein-Personen-Betrieben ebenso
wie von weltweit agierenden Gesellschaften erbracht
DIN — Dienstleistungen — 39
Kunden begeistern. Ein Mehrwert, mit dem viele Unternehmen strategische Wettbewerbsvorteile anstreben. Initiiert
von Professor Matthias Gouthier vom Center for Service Excellence an der Universität Koblenz-Landau wurde die erste
DIN SPEC zum Thema auf den Weg gebracht. DIN leitet das Projekt DIN CEN/TS Service Excellence mit dem Ziel, auch
auf europäischer Ebene die Standards zu setzen.
40 — DIN — Dienstleistungen
werden, von Unternehmen aus IT, Finanzen, Logistik
ebenso wie vom Sonnenstudio um die Ecke? Wobei:
Den weitaus größten Teil der Wertschöpfung haben die
unternehmensbezogenen Dienstleistungen.
vom Finanzdienstleister DEFINO, „sind die Ergebnisse
einer Finanzanalyse künftig messbar, objektiv und am
individuellen Bedarf eines Haushaltes ausgerichtet.“
Um hier Aufschlüsse zu erlangen, hatte DIN im März
2014 zu einem Workshop mit 120 Experten eingeladen.
Ziel sollte es sein, herauszufinden, was die Chancen
und Herausforderungen, die Treiber und Hemmnisse
für die Normung von Dienstleistungen sein könnten.
Die DIN SPEC 77222 „Standardisierte Finanzanalyse
für den Privathaushalt“ geht maßgeblich auf die Initiative von Möller zurück. An der Erarbeitung waren verschiedene Kreise beteiligt, unter anderem die Stiftung
Warentest, Finanzberater, Vertreter von Universitäten
und der DIN-Verbraucherrat.
Ein Sektor, 18 Perspektiven
Hauptsache Relevanz
Die Ergebnisse flossen in die erste deutsche Nor- Was das Beispiel auch zeigt: DIN geht es nicht darum,
mungsroadmap Dienstleistungen ein. Die Roadmap Normung um jeden Preis umzusetzen. Sondern nur
wurde am 29. Januar 2015 auf der 2. Normungs- da, wo sie sinnvoll und marktrelevant ist. Genau das
konferenz Dienstleistungen in der Aula des Bundesmi- macht die Normungsroadmap deutlich. Entlang der
nisteriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin 18 Dienstleistungsfelder gibt sie Handlungsempfehvorgestellt. Sie teilt den Dienstleistungssektor in 18 lungen und Brancheneinschätzungen. Die vorgestellverschiedene Felder ein. Vor allem zeigt sie auf, wel- te Roadmap hat aber noch einen weiteren Vorteil. Die
deutsche Dienstleistungswirtschaft positioniert sich
damit im internationalen Umfeld. Sie definiert Bedarf
WORUM GEHT’S?
und Ziele und übernimmt eine aktive Rolle. So fließen
—
die Interessen der deutschen Unternehmen direkt in
Normungsroadmap Dienstleistungen
europäische Normungsprozesse ein.
Am 28. / 29. Januar 2015 hat DIN zur
2. Normungskonferenz Dienstleistungen geladen.
Sie fand unter dem Motto „Potenziale, Positionen,
Perspektiven“ im Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi) statt. Anlass war die Vorstellung
der Normungsroadmap Dienstleistungen, die unter der
Federführung von DIN entstanden ist. Die Roadmap, die
vom BMWi gefördert wurde, zeigt Nutzen und Grenzen
von Normung in diesem Sektor auf. Sie definiert die
wichtigen strategischen Handlungsfelder für die
deutsche Wirtschaft, enthält Empfehlungen und Einschätzungen der Branchen. Die interessierten Kreise
werden die Roadmap kontinuierlich weiterentwickeln.
DIN als Projektleiter wird das Konzept der Roadmap
CEN empfehlen, um die deutschen Interessen in die
europäischen Aktivitäten einfließen zu lassen.
chen Nutzen die Akteure in diesen Feldern von Normen
erwarten. Und wo sie lieber darauf verzichten. So bewerten beispielsweise Ärzte die Standardisierung von
medizinischen Leistungen ganz anders als Unternehmen in der Finanzbranche. Die einen lehnen Normung
nahezu komplett ab, für die anderen ist sie unabdingbar. Im Finanzsektor bringen Standards nach Ansicht
von Experten klare Vorteile für Berater und Verbraucher: „Dank der Standardisierung“, so Dr. Klaus Möller
Wo es langgeht
Wie geht es weiter? Mit der Normungsroadmap haben die Experten die Richtung vorgegeben. Im nächsten Schritt werden die Fachkreise daraus detaillierte
Normen und Standards für die eigenen Bedürfnisse
erarbeiten. DIN als Projektleiter wird mit dem Konzept dieser Roadmap CEN und ggf. der Europäischen
Kommission empfehlen, eine entsprechende Roadmap
auch länderübergreifend umzusetzen. Die Aussichten
für deutsche Unternehmen wären damit noch besser.
Vor allem die Aussichten auf begeisterte Kunden.
DIENSTLEISTUNGSPORTAL BEI DIN > Weiterführende Infos zum Thema
sowie eine Übersicht über alle Dienstleistungsfelder und aktuellen Normen
und Standards gibt es hier:
www.dienstleistungen.din.de
DIN — Dienstleistungen — 41
Standards bei der Finanzberatung schaffen eine Win-Win-Situation: Sie erleichtern die Prozesse für Berater und sichern
Endverbrauchern ein einheitliches Qualitätsniveau. Dr. Klaus Möller vom Finanzdienstleister DEFINO hat an der DIN SPEC
77222 entscheidend mitgewirkt. Der Zuspruch in der Branche ist groß.
42 — DIN — Bildung
SCHLAUE SACHEN MACHEN
Zukunft mit Wissen gestalten
JUNGE MINT-EXPERTEN ÜBEN DIE NORM
> Ohne Konsens keine Norm. Dies erkannten 19 Jugendliche am Ende eines zweitägigen Schülercamps, bei dem sie
in die Welt der Normung eintauchten. Eingeladen hatte DIN
gemeinsam mit dem Verein MINT-EC und der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e. V. (DGZfP). Die Jugendlichen nahmen dabei viele Erkenntnisse mit. Anwenden
konnten sie das Gelernte in einer simulierten Normungssitzung, in der sie eine Norm zum Thema wiederverwendbare
Kunststofftragetasche erarbeiten wollten. So weit kam es
allerdings nicht ... Dafür gab es lebendige Eindrücke davon,
wie arbeitsintensiv das Zustandekommen einer Norm ist.
HÖRT, HÖRT: TAG GEGEN LÄRM BEI DIN
> Beruhigend ist es zu wissen, was Lärm bedeutet und
wie man sich davor schützen kann. Dies und noch viel mehr
erlebten 160 Berliner Schülerinnen und Schüler bei DIN am
17. Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day.
Motto des Tages: „Die Ruhe weg!“ Die 6- bis 14-Jährigen
verbrachten einen spielerischen Tag rund um Geräusche,
Töne, Klänge und Rhythmen. Dafür gab’s am Ende des
Tages den „Hörführerschein“!
Initiator des Tages ist die Deutsche Gesellschaft für Akustik
(DEGA). Ziel ist es, über Ursachen und Auswirkungen von
Lärm zu informieren.
DIN — Bildung — 43
STUDIFORUM ZU MEDIZINTECHNIK
> Wohin entwickelt sich die Medizintechnik? Über diese
Frage tauschten sich Studenten mit Experten und Vertretern aus der Wirtschaft beim studiFORUM in Berlin aus. Die
Veranstaltungsreihe von DIN fand 2014 bereits zum achten
Mal statt. Für Studenten ist das studiFORUM eine Plattform,
um sich über aktuelle Trends in innovativen Branchen zu
informieren. Dieses Jahr konnten sie unter anderem mit
Vertretern der TU Berlin und des Fraunhofer-Instituts IZM
diskutieren. Mit dabei waren außerdem die Unternehmen
Siemens AG und BIOTRONIK SE & Co. KG.
DIN BETEILIGT AN MASTERSTUDIENGANG
> Der demographische Wandel erfordert neue Qualifizierungen. Der Masterstudiengang „Ambient Assisted Living“
an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ist
beispielhaft dafür. Aufgabe von DIN war es in diesem Zusammenhang, das Studienmodul „Normung und Standardisierung“ zu entwickeln. DIN ist Ansprechpartner für Projektpartner und Studenten in allen Fragen rund ums Thema.
EXPERTEN VON MORGEN AUSBILDEN
> Viele der Normungsexperten von morgen studieren
heute noch. Um ihnen frühzeitig den Nutzen der Normung zu
vermitteln, unterrichten Experten von DIN an verschiedenen
deutschen Hochschulen. In 2014 hat DIN Studenten der TU
Berlin ausgezeichnet, die das Modul „Strategische Normung –
Grundlagen der Normung“ erfolgreich absolviert haben.
Zurzeit unterrichten Dr. Albert Hövel an der TU Berlin,
Dr. Bernd Hartlieb an der TU Clausthal, Dr. Burkhard Raith
an der Universität Duisburg-Essen und Michael Vanselow
an der Hochschule Pforzheim.
„Die Marke DIN ist ein Erfolgsmodell.“
Professor Klaus Homann
46 — DIN — Finanzierung
FINANZIERUNG DER NORMUNG 2014
Solides Fundament Als Selbstverwaltungsorgan der Wirtschaft nimmt DIN Aufgaben für eine breite Öffentlichkeit wahr. In der Rechtsform eines eingetragenen Vereins kann DIN diese gemeinnützigen
Aufgaben bestmöglich verfolgen. Die Vielfalt der Mitgliedsunternehmen, die sich hinsichtlich
Größe, Rechtsform und Branche stark unterscheiden, ist Ausdruck der Unabhängigkeit von
DIN. 2014 konnte DIN das 2.000ste Mitgliedsunternehmen begrüßen. Die wichtige finanzielle
Säule durch Mitgliedsbeiträge konnte so weiter gestärkt werden.
MITGLIEDER
2.500
2.000
1.500
1.000
500
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
DIN sieht diese Entwicklung als sehr positiv an. Denn das Engagement der Mitgliedsunternehmen führt zu einer breiteren und nachhaltigen finanziellen Basis und macht DIN
unabhängiger. Wie notwendig das ist, zeigt gerade der weltweite Trend, Urheberrechte an
Normen infrage zu stellen. Zu beobachten sind diese Bestrebungen aktuell in den USA, in
Israel und bei unseren Nachbarn in Österreich. Im Interesse der Wirtschaft muss es DIN
gelingen, weiterhin eine freie, unabhängige und kundenorientierte Normungs- und Standardisierungsarbeit auszuüben. Seit fast 50 Jahren verbindet DIN eine erfolgreiche, gleichberechtigte Partnerschaft mit dem Staat. Beide Seiten profitieren von diesem Modell. Es
garantiert, dass die Normung durch die Interessen der Wirtschaft gesteuert und der Staat
entlastet wird.
DIN — Finanzierung — 47
Starke Partner, finanzieller Freiraum
Das Ziel von DIN ist, diese Partnerschaft so erfolgreich fortzuführen wie bisher, ohne jedoch
in finanzielle Abhängigkeiten zu geraten. Bei mehreren europäischen Normungsorganisationen, aber auch bei CEN, ist dies der Fall. Die Abhängigkeit von CEN von finanziellen
Mitteln der Europäischen Kommission birgt auch Risiken für die nationalen Normungsorganisationen wie DIN. Die möglichen Folgen zeigten sich im vergangenen Jahr. In der ersten Jahreshälfte produzierte DIN deutlich weniger Europäische Normen. Die Ursache: Das
Framework Partnership Agreement zwischen CEN und der Europäischen Kommission war
bis dato nicht verlängert worden. Projekte konnten nicht vollendet werden, da die vertragliche Zusammenarbeit der Organisationen nicht geregelt war. Diesen Rückgang hat DIN
im zweiten Halbjahr dank intensiver Bemühungen aufhalten können. Er führte aber zu Unsicherheiten in der wichtigsten finanziellen Säule von DIN. Gerade deshalb investiert die
DIN-Gruppe in Produkte, Dienstleistungen und Verfahren, die vom reinen Normenverkauf
unabhängiger machen. Beispielhaft dafür sind Drittpublikationen, Added-Value-Produkte
und umfassende Normen-Management-Lösungen. Ergänzend gelingt es DIN zunehmend,
das Geschäftsfeld Standardisierung zu erweitern und damit ein zweites Standbein neben
der klassischen Normung aufzubauen. Mit verschiedenen KITE-Projekten und bilateralen
Aktivitäten, zum Beispiel mit den amerikanischen Normungsorganisationen, sichern wir
uns Themenvielfalt und damit Aufträge. Zum anderen unterstützen wir damit den Verkauf
von Produkten. KITE steht für „Konvergente und innovative Themen entwickeln“ und meint
die Entwicklung neuer Arbeitsgebiete. DIN regt Standardisierung in Themenfeldern wie Industrie 4.0, Energiewende oder Smart Cities proaktiv an, damit deutsche Spitzentechnologie
weltweit zum Standard wird.
AUFGEWENDETE STUNDEN FÜR KITE-AKTIVITÄTEN
2.500
2.000
1.500
Logistik
Energiewende
Smart Cities
1.000
Innovationsmanagement
Industrie 4.0
500
Biotechnologie
Stunden 2014
48 — DIN — Finanzierung
Im Jahr 2014 investierte DIN insgesamt 742.000 Euro in die Entwicklung neuer Arbeitsgebiete.
Mit den KITE-Aktivitäten erschließt DIN neue Kundenkreise, die mit Normung und Standardisierung bislang wenig Berührungspunkte hatten. Damit gelingt es auch, die Basis für
neue Kunden, neue Experten, neue Mitglieder und letztlich für eine wirtschaftlich starke und
unabhängige Organisation zu schaffen.
DIN ist als eingetragener Verein gesetzlich nicht dazu verpflichtet, Geschäftszahlen zu veröffentlichen. Im Sinne von Transparenz und Vertrauen sieht DIN es aber als Pflicht an, über
die Kostendeckung zu berichten.
Die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG, Berlin, hat die Jahresabschlüsse der drei
Gesellschaften der DIN-Gruppe (DIN e. V., Beuth Verlag GmbH, DIN Software GmbH) für das
Geschäftsjahr 2014 geprüft. Wie in den Vorjahren finanzierte DIN die Normungs- und Standardisierungsarbeiten durch unterschiedliche Quellen. Dies sind zum einen projektbezogene Mittel der öffentlichen Hand und der Wirtschaft und zum anderen eigene Erträge. In 2014
ist es DIN gelungen, alle Aufwendungen durch Erträge zu decken und ein ausgeglichenes
Ergebnis auszuweisen. Die zufließenden finanziellen Mittel gehen jeweils vollständig an die
satzungsmäßigen gemeinnützigen Zwecke von DIN.
ENTWICKLUNG DER EXTERNEN PROJEKTMITTEL IN DEN LETZTEN ZEHN JAHREN in Mio. €
16,0
14,0
12,0
10,0
8,0
6,0
4,0
2,0
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Projektmittel der Wirtschaft
Projektmittel der öffentlichen Hand
DIN — Finanzierung — 49
DIN hat im Geschäftsjahr 2014 von rund 4.500 Projektmittelgebern insgesamt 28 Millionen
Euro erhalten. Der Anteil der Wirtschaft betrug dabei 15 Millionen Euro, die öffentliche Hand
investierte 10,9 Millionen Euro.
Die projektbezogenen Mittel der Wirtschaft und der öffentlichen Hand decken weitgehend
die direkten Kosten der Normungsarbeit. Dies ist gemäß Präsidiumsbeschluss Ziel von DIN.
DIREKTE FINANZIERUNGSBEITRÄGE (DIN)
30,0
Sonstige 2,1 Mio. €
25,0
Projektmittel der
öffentlichen Hand
10,9 Mio. €
20,0
15,0
Direkte Kosten
Normung
26,6 Mio. €
Projektmittel der Wirtschaft
15,0 Mio. €
10,0
5,0
Aufwand
Ertrag
Kraft für Innovationen
Die eigenen Erträge sind für DIN von besonderer Bedeutung: Sie sind nicht projektgebunden und schaffen Spielraum für Investitionen und Innovationsfähigkeit. DIN verwendet
eigene Erträge zudem, um die Kosten der Normungs- und Standardisierungsarbeit inklusive
aller Gemein- und Verwaltungskosten vollständig zu decken und den Jahresüberschuss zu
sichern. Er ist notwendig, um das Eigenkapital von DIN nachhaltig zu stärken und Investitionen zu ermöglichen.
Eine Finanzierung aus eigenen Erträgen und unterschiedlichen Quellen ist vor allem dann
wichtig, wenn es zum Beispiel durch politische Einflüsse und Entscheidungen nicht im gleichen Maß wie früher möglich ist, durch den Verkauf von Normen und Standards Erträge zu
schaffen und damit Kosten zu decken.
Eigene Erträge hat DIN aus Wertpapieranlagen erzielt, mit denen die Mitarbeiter-Altersversorgung finanziert wird. Im Jahr 2014 konnte DIN mittels dieser zweckgebundenen Erträge
seine entsprechenden Pflichten finanziell weiter festigen. Bei den Erträgen handelt es sich
um reine Buchgewinne, die das Ergebnis maßgeblich mitbestimmen. Sie stellen jedoch weder
Liquidität noch Ergebnisbestandteile dar, die in Projekte bzw. Investitionen fließen könnten.
50 — DIN — Finanzierung
ERTRAGSSTRUKTUR DIN-GRUPPE 2014
in Mio. € Eigene Erträge
Projektmittel der Wirtschaft
Projektmittel der öffentlichen Hand
Mitgliedsbeiträge
79,4
15,0
10,9
6,3
Innerhalb der Gesamtaufwendungen der DIN-Gruppe in Höhe von 102,3 Millionen Euro stellen die Personalaufwendungen wiederum mit 45,2 Millionen Euro den mit Abstand größten
Kostenblock dar. Durch die Vereinbarung neuer, zukunftsweisender Regelungen und Modelle zur Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann DIN seinen Ruf als attraktiver
Arbeitgeber festigen und ausbauen. Insgesamt waren zum Jahresende 598 Mitarbeiter in
der DIN-Gruppe beschäftigt.
Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind IT- und Gebäudeaufwendungen die
größten Kostentreiber. Sie fließen in die Substanzerhaltung ein und helfen, Arbeitsprozesse
kontinuierlich zu verbessern. In den Gebäudeaufwendungen schlagen sich auch die Kosten
nieder, die zur Schaffung moderner Konferenz- und Sitzungsräume notwendig waren. DIN
hat im Januar 2014 sein neues Konferenzzentrum samt Bistro und neu gestaltetem NormenWerk eröffnet. Die Teilnehmerzahlen sind von 60.000 vor wenigen Jahren auf nahezu
90.000 im Jahr 2014 angestiegen. Die neuen Konferenzräume können über 800 Besucher
täglich aufnehmen. Mit den vielen zukunftsweisenden Arbeitsinhalten von DIN am Hauptstadt-Standort ist absehbar, dass die Besucherzahlen weiter steigen werden.
Mit den Investitionen in zeitgemäße Räumlichkeiten und in eine effiziente IT-Infrastruktur
festigt DIN die Basis eines modernen, international tätigen Dienstleistungsunternehmens.
5 Fragen an …
Alexandra Engelt, Teamkoordinatorin
Worauf ich gut verzichten könnte:
Schlechtes Essen
An meiner Arbeit schätze ich:
Den Blick in die Glaskugel – ich bin jetzt an Entwicklungen
beteiligt, die in Zukunft der Stand der Technik sein werden
Präzision bedeutet für mich:
Wenn sich die Blase in der Wasserwaage in der
Mitte befindet
Dieses Buch liegt zurzeit auf meinem Nachttisch:
„Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie
besser anderen überlassen“ von Rolf Dobelli
Dieses Land möchte ich unbedingt mal bereisen:
Die Mongolei
52 — DIN — Personal
IM GESPRÄCH: ASTRID WIRGES
Auf der Höhe der Zeit
Astrid Wirges, Mitglied der Geschäftsleitung
bei DIN, äußert sich zu Personalmarketing und
Recruiting-Strategien bei DIN.
Frau Wirges, Personalmarketing für die DIN-Gruppe ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit DIN, dem Beuth Verlag und der DIN Software GmbH sind sehr unterschiedliche Unternehmen unter einem
Dach vereint. Welche Recruiting-Strategie verfolgen Sie?
Recruiting für die DIN-Gruppe ist in der Tat eine spannende Herausforderung. Nehmen wir
allein DIN: Hier arbeiten 70 Normenausschüsse, von A wie Akustik über L wie Luft- und
Raumfahrt bis W wie Werkzeugmaschinen. Das heißt, unsere technischen Gruppen bedienen
ein sehr breites Spektrum, nahezu alle Branchen der deutschen Wirtschaft decken wir ab. Für
den Recruiting-Prozess bedeutet das, dass wir die Generalisten gepaart mit Fachwissen suchen, Spezialistentum ist weniger gefragt. Denn unsere Projektmanager sollen nicht nur für
einen Normenausschuss tätig sein, sondern flexibel übergreifende Projekte betreuen können.
Dazu kommt, dass die DIN-Normen den anerkannten Stand der Technik widerspiegeln. Das
heißt, unsere Projektmanager müssen auf der Höhe der Zeit sein. Sie müssen wissen, was
draußen vorgeht und mit welchen Problemstellungen die Industrie sich derzeit auseinandersetzt. Darüber hinaus sind die Soft Skills äußerst bedeutend, die sie brauchen, um eine Arbeitsgruppe mit zahlreichen externen Experten erfolgreich führen zu können – und zwar auch
auf internationaler Ebene. Dies sind die, wie ich finde, anspruchsvollen Anforderungshorizonte, die wir im Recruiting für DIN berücksichtigen.
Für den Beuth Verlag stellt sich die Situation anders dar: Das Anforderungsprofil für neue
Mitarbeiter ist durch die hohe Produktvielfalt vorgegeben. Wir haben primär rund 34.000
Normen, die es zu verkaufen gilt, und für die Sekundär- und auch Tertiärliteratur hergestellt
und verkauft werden will. Deshalb sind hier zum einen vertriebsorientierte Mitarbeiter gefragt, die auch in der Kundenberatung stark sind: etwa wenn der Kunde im Beuth WebShop
nicht weiterkommt, bei der Beratung von Verbänden zu den Portalen oder ganz klassisch
bei der Beratung im Buchhandel. In der Entwicklung geeigneter Sekundärliteratur zu technischen Regeln geht es um Produktmanagement: Hier suchen wir Mitarbeiter mit hohem
Fachwissen, wie Maschinenbauingenieure, Bauingenieure und Architekten. Ihre Aufgabe ist
es, in den festgelegten Wachstumssektoren geeignete Themen und geeignete Produkte zu
identifizieren, geeignete Autoren zur Aufbereitung der Inhalte zu suchen und diese bei der
Erstellung des Produktes zu begleiten – sei es ein Buch, ein Kommentar oder ein elektronisches Werkzeug. Dies gilt bei den im Beuth Verlag angebotenen elf Sparten, insbesondere
für die wichtigen Fachbereiche Bauwesen, Maschinenbau, Medizintechnik und Elektronik.
Astrid Wirges, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung
54 — DIN — Personal
5 Fragen an …
Davis Eisape, Projektmanager
Mein wichtigster Charakterzug:
Netzwerker und Querdenker mit dem Blick für das Ganze
Was mir bei Freunden am wichtigsten ist:
„Über-sich-selbst-lachen-können“ – gepaart mit
Schlagfertigkeit
Ohne DIN wäre die Welt:
Chaotischer
Als Kind wollte ich am liebsten diesen Beruf ergreifen:
NBA-Basketball-Star
Dieses Buch liegt zurzeit auf meinem Nachttisch:
„On China“ von Henry Kissinger
Bei der DIN Software, die vorrangig die vorhandenen Datenbanken bestückt, ist bibliothekarisches Wissen vonnöten, in Verbindung mit dem entsprechenden IT-Know-how. Hier ist
es gut zu wissen, wie ich die richtigen Daten zusammenbringe oder wie ich die richtigen
Auswertungen durchführe, unter anderem auch, um die Suchanwendung SNIF weiterzuentwickeln. Dabei setzen wir auf Hochschulabgänger aus den Fachbereichen Informationswissenschaften, wie zum Beispiel von der Fachhochschule Potsdam oder von der Humboldt
Universität Berlin.
Was würden Sie sagen: Was sind die größten
Unterschiede im Personalmarketing bei DIN im
Vergleich zu anderen Unternehmen?
Fakt ist: Wir sind nicht Coca-Cola oder die Daimler AG, bei denen jeder sofort weiß, worum
es geht. Wir sind auch kein Ingenieurdienstleister, bei dem klar ist: Hier wird entwickelt. Im
Personalmarketing arbeiten wir schon länger daran, die Kernaufgaben unserer Mitarbeiter
herauszustellen: Dass es bei DIN nicht darum geht, einzelne Normen zu schreiben, sondern
dass die Kernkompetenz der DIN-Mitarbeiter vielmehr im Projekt- bzw. Prozessmanagement
besteht. Hinzu kommt: DIN hat eine hohe Reputation in der deutschen Wirtschaft, aber nicht
in der breiten Bevölkerung und auch nicht in der studentischen Ausbildung. Um junge Leute
an das Thema Normung heranzuführen, veranstalten wir zum Beispiel das studiFORUM, oder
wir beteiligen uns an Vorlesungsreihen.
DIN — Personal — 55
„Wir verstehen uns als Dienstleister,
der Normen proaktiv anregt.“
Astrid Wirges, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung
Ähnliches gilt für Beuth. Aus der Tradition heraus ist er ein technisch-wissenschaftlicher
Verlag. Er wendet sich aber nicht an die Wissenschaft, sondern vertreibt als Komplettanbieter von Fachwissen für alle wichtigen Branchen und Berufsgruppen Nationale und Internationale Normen sowie andere technische Regelwerke. Beuth entwickelt Fachliteratur in allen
medialen Aufbereitungen für Beschäftigte in Industrie, Wissenschaft, Handel, Dienstleistungsgewerbe, Studium und Handwerk. Diese Vielfalt macht die Darstellung der Aufgaben
sowie der Verantwortlichkeiten im Hinblick auf das Personalmarketing etwas schwieriger.
Nicht jedem potenziellen Bewerber erschließen sich auf den ersten Blick die Komplexität,
aber auch die interessanten und vielfältigen Aufgaben im Beuth Verlag. Nicht nur aus diesem
Grund wird im Beuth Verlag wie auch in den beiden anderen Unternehmen der DIN-Gruppe
Wert auf eine Personalentwicklung gelegt, die auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet ist.
Welche sind die wichtigsten Zielgruppen für das
Personalmarketing bzw. für das Recruiting?
Wir suchen Wirtschaftsingenieure, und zwar hauptsächlich aus dem Maschinenbau, der
Verfahrenstechnik, Medizintechnik und Bauingenieure. Wie der Name sagt, ist der Wirtschaftsingenieur stärker wirtschaftlich geprägt und hat deshalb eine für unser Profil besser
passende Ausbildung als der klassische Ingenieur. Der Hintergrund ist: Wir wollen Normen
proaktiv anregen. Hier ist ein wirtschaftliches Verständnis für die Märkte von morgen notwendig, ebenso wie für den zukünftigen Stand der Technik. Dazu kommt, dass wir künftig bei
unseren Gesprächspartnern und Experten viel stärker rüberbringen wollen, wo der strategische Nutzen liegt und wie hoch die Wertschöpfung ist, die sich durch die Beteiligung bei der
Erstellung einer Norm bzw. durch deren Anwendung ergibt.
DIN durchlebt derzeit eine Veränderung der Unternehmenskultur durch den Wandel vom Institut zum Unternehmen,
zum Dienstleister der Wirtschaft. Wie begleitet der Bereich
Personal und Recht diesen Wandel?
DIN war in der Tat lange Zeit in einer abwartenden Position nach dem Motto: Wenn der Markt
eine Norm will, dann kommt die Wirtschaft auf uns zu. Heute ist die Situation eine andere:
Heute agieren wir – wie bereits erläutert – proaktiv. Wir verstehen uns jetzt als Dienstleister, der viel stärker Normungsprozesse anregt. Ein gutes Beispiel ist der Sektor technische
Textilien, eine vergleichsweise junge Industrie. Hier ist das DIN-Projektmanagement auf die
56 — DIN — Personal
5 Fragen an …
Anita Lehmann, Fremdsprachensekretärin
Mein wichtigster Charakterzug:
Fürsorglichkeit
An meiner Arbeit schätze ich:
Die kollegiale Atmosphäre
Als Kind wollte ich am liebsten diesen Beruf ergreifen:
Astronautin
Am besten lachen kann ich über:
Loriot
Als Außerirdischer würde mich auf der Erde
am meisten wundern:
Emotionen
wichtigsten Player in dieser Branche zugegangen. Und die Argumente,
dass Normung erheblich dazu beitragen kann, den Markt für technische
Textilien entscheidend weiterzuentwickeln, waren offensichtlich für die
angesprochenen Unternehmen überzeugend.
Wir unterstützen diesen Wandel derzeit durch eine Potenzialanalyse unserer Mitarbeiter, die wir gemeinsam mit den Gruppenleitern durchführen. Auf diese Weise wollen wir die Mitarbeiter identifizieren, die mehr für
das Akquisegeschäft geeignet sind, und auch die, deren Stärken in der
klassischen Normungsarbeit liegen. Denn es muss sichergestellt sein,
dass Normen und Standards in gleichbleibend guter Qualität mit einer
Null-Prozent-Fehlerkultur hergestellt werden.
Vorbereitend auf die Potenzialanalyse haben wir vier Kompetenzfelder
definiert, die unseren Erfolg fördern und grundlegend für die Mitarbeiteranalyse sind. Dies sind Ergebniskompetenz, Fachkompetenz, Methodenkompetenz und Sozialkompetenz. Für die Führungskräfte kommt
noch die Führungskompetenz hinzu. Diesen Kompetenzfeldern sind 20
Kompetenzen zugeordnet. Je nachdem, wie der einzelne Mitarbeiter die
Anforderungen erfüllt, beeinflusst dies auch die Gehaltszulage.
MITARBEITER > DIN e. V.
Mitarbeiter: 411
Davon 58 % Spezialisten (241 MA)
Davon 44 % weiblich (108 MA)
> Beuth Verlag GmbH
Mitarbeiter: 164
Davon 26 % Spezialisten (43 MA)
Davon 55 % weiblich (23 MA)
> DIN Software GmbH
Mitarbeiter: 23
Davon 30 % Spezialisten (7 MA)
Davon 42 % weiblich (3 MA)
> DIN-Gruppe
Mitarbeiter: 598
Davon 49 % Spezialisten (291 MA)
Davon 46 % weiblich (134 MA)
DIN — Personal — 57
„DIN hat eine ausgeprägt positive
Unternehmenskultur.“
Astrid Wirges, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung
So können wir sagen: Die Veränderung der Unternehmenskultur findet
sich im Vergütungsmodell wieder. Was die Realisierung angeht, stehen
wir dabei teilweise bei DIN noch am Anfang. Umgesetzt ist es allerdings
bereits bei der DIN Software GmbH, und dort haben wir damit sehr gute
Erfahrungen gemacht. Ein Beleg dafür, dass wir mit dem Kompetenzmodell auf dem richtigen Weg sind.
NEUEINSTELLUNGEN (ohne Zeitarbeit /ohne Praktikanten) DIN-Gruppe: 59
Davon 35 DIN e. V.
Davon 23 Beuth Verlag GmbH
Davon 1DIN Software GmbH
FRAUENQUOTE
DIN-Gruppe: 598 Mitarbeiter
Davon 61,9 % weiblich
(370 MA)
Weibliche Führungskräfte:
17 von 33 (51,5 %)
DURCHSCHNITTLICHE BETRIEBSZUGEHÖRIGKEIT
> DIN e. V.
> Beuth Verlag GmbH
> DIN Software GmbH > DIN-Gruppe 13,2 Jahre
15,6 Jahre
12,5 Jahre
13,8 Jahre
Bleiben wir beim Thema Zielgruppen –
welche Maßnahmen sieht der Bereich Personal
für die internen Kunden vor?
Die Personalentwicklung haben wir bereits angesprochen, aber auch der
äußere Rahmen muss stimmen: Wir bieten zum Beispiel sehr flexible Arbeitszeitmodelle, wobei wir bei der Höhe der wöchentlichen Arbeitszeit
sehr flexibel reagieren. Das gilt auch für die Führungskräfte. Wir legen
allerdings Wert auf eine Fünftagewoche. Darüber hinaus ist der pme-Familienservice bei uns unter Vertrag. Er unterstützt unsere Mitarbeiter
dabei, Beruf und Privatleben insbesondere in kritischen Situationen erfolgreich miteinander zu vereinbaren.
Das Gesundheitsmanagement durch das hauseigene Physiozentrum
wird sehr gut angenommen. Hier trainieren rund ein Drittel unserer Mitarbeiter aktiv und regelmäßig. Nicht zuletzt zählt auch der alljährlich hier
in Berlin durchgeführte Firmenlauf B2RUN dazu, auf den sich rund 80
Mitarbeiter das ganze Jahr über gezielt vorbereiten und dann, wenn es
darauf ankommt, von über 100 Fans begleitet und angefeuert werden.
All das führt zu einer ausgeprägt positiven Unternehmenskultur. Diese
ist unter anderem ablesbar an der überdurchschnittlichen Verweildauer unserer Mitarbeiter: In der DIN-Gruppe liegen wir im Schnitt bei 13,8
Jahren, beim Beuth Verlag sind es sogar 15,6 Jahre. 58 — DIN — Internationales
FRAGEN UND ANTWORTEN
Do you speak DIN?
Deutsche Normen setzen international Maßstäbe. Deshalb
ist DIN ein hochgeschätzter Gesprächspartner sowohl für
andere Normungsorganisationen als auch für Unternehmen.
Was ist die DIN-Strategie auf internationaler Ebene?
Internationale Normen sind die Sprache des globalen Marktes. Sie schaffen die Grundlage für
grenzübergreifende Zusammenarbeit, internationalen Handel und Technologietransfer. DIN
unterstützt die Exportfähigkeit der deutschen Wirtschaft und fördert den Austausch mit den
wichtigsten Handelspartnern Deutschlands zu möglichen gemeinsamen Normungsprojekten auf vielen Ebenen. Dabei fährt DIN zweigleisig: Zum einen engagieren sich die Mitarbeiter
in den etablierten Prozessen der europäischen und internationalen Normung bei CEN und
ISO. Keine andere nationale Normungsorganisation leitet so viele europäische und internationale Projekte wie DIN. Den zweiten Strang bilden bilaterale Kooperationen mit wichtigen
nationalen Normungsorganisationen zum Beispiel in China, Singapur und den USA.
Wie ist Deutschland in internationalen
Normungsorganisationen vertreten?
Der Präsident des Europäischen Komitees für Normung CEN ist bis 2016 Friedrich Smaxwil
(Deutschland). DIN ist Mitglied in allen Lenkungsgremien des CEN. DIN beteiligt sich aktiv
daran, Strukturen effektiv zu gestalten. Auf Beschluss der CEN-Generalversammlung wurde mit Wirkung zum Januar 2014 der Verwaltungsrat verkleinert. Diesem Gremium gehören
jetzt außer dem Präsidenten und den drei Vizepräsidenten neun weitere gewählte Mitglieder
an. Als eines der führenden Mitglieder hat DIN einen ständigen Sitz. Die begrenzte Anzahl der
Teilnehmer führt zu konstruktiven Diskussionen und schnellen Entscheidungen.
Mit Beginn des Jahres 2015 hat Dr. Zhang Xiaogang (China) seine dreijährige Amtszeit als Präsident der internationalen Normungsorganisation ISO angetreten. Der promovierte Ingenieur
der Fachrichtung metallische Werkstoffe ist seit 2010 Präsident der Ansteel Group Corporation, Anshan, eines der führenden Stahl-Unternehmen Chinas. International engagiert war er
unter anderem als Vorsitzender der World Steel Association. DIN ist in allen Lenkungsgremien
der ISO vertreten.
Wie gestaltet sich die Arbeit zwischen ISO und IEC?
Die Herausforderungen der Technikkonvergenz verlangen neue Lösungsansätze für die Zusammenarbeit von ISO und der International Electrotechnical Commission IEC. Das von der
IEC entwickelte Konzept der Systemkomitees, also fachübergreifender Expertengruppen, ist
ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings nur dann, wenn die Systemkomitees gemeinsam
von ISO und IEC eingesetzt werden. Dies ist bisher nicht der Fall. Beim Thema Smart Cities gibt
es zum Beispiel noch kein gemeinsames Systemkomitee. An dieser Stelle wäre die Einsetzung
eines gemeinsamen Gremiums sinnvoll, das mit Entscheidungsbefugnis bei Koordinierungsfragen ausgestattet ist.
DIN GESCHÄFTSBERICHT — Internationales — 59
Um den globalen Handel zu fördern, pflegen Deutschland
und China einen engen Dialog. Im Mai 2014 fand in Berlin
eine Tagung der deutsch-chinesischen Normungskommission statt.
DIN hat einen internationalen Beratungsdienst. Was ist das?
Um sich international zu positionieren, brauchen Volkswirtschaften definierte Strukturen und
Prozesse, die Qualität sichern. Sie sind Türöffner für den wirtschaftlichen Erfolg, und Normen spielen dabei eine zentrale Rolle. Deutschland hat diesbezüglich eine herausragende
Expertise. Diese stellt DIN im internationalen Beratungsdienst zur Verfügung. Ein Ziel dabei
ist, andere Normungsinstitutionen zu unterstützen, eigene Expertise und Strukturen aufzubauen. 2014 hat DIN an Projekten in Moldawien, in der Mongolei, in Costa Rica sowie auf dem
Balkan mitgearbeitet. Außerdem besuchten 14 Delegationen mit insgesamt 150 Teilnehmern
DIN, um sich zu informieren.
Welche Normungsthemen werden weltweit wichtiger?
Themen wie Industrie 4.0, Logistik, Smart Cities, Sicherheit und Dienstleistungen gewinnen
in der Normung international an Bedeutung. Auf dem Gebiet der Sicherheit befassen sich
bereits zahlreiche Komitees der ISO mit Teilaspekten, die jetzt durch das neue Technische
Komitee für Sicherheit effektiv koordiniert werden sollen. Das Aufgabengebiet umfasst unter anderem das allgemeine Sicherheitsmanagement, die Kontinuität der Geschäftsabläufe,
Reaktionen auf Notfälle, Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung, Sicherheitsdienstleistungen und Zivilschutz. EUROPÄISCHE UND INTERNATIONALE NORMUNG
2014
2013
Europäisches Komitee für Normung (CEN) und Europäisches
Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC)
Normen (EN und HD)
20.682
20.236
Davon neu erschienen
1.609
1.523
Norm-Entwürfe (Bestand)
2.600
2.600
Aktuelle Projekte
4.299
4.299
534
522
27.426
26.916
1.955
1.561
Arbeitsausschüsse
International Organization for Standardization (ISO) und
International Electrotechnical Commission (IEC)
Normen /andere Dokumente
Davon neu erschienen
Norm-Entwürfe (Bestand)
2.945
2.773
Aktuelle Projekte
6.273
6.076
Arbeitsausschüsse
4.867
4.751
60 — DIN — 40 Jahre DIN-Verbraucherrat
4 0 J A H R E D I N - V E R B R A U C H E R R AT
Im Sinne des Verbrauchers
„Kein anderer europäischer Mitgliedsstaat
hat eine solche Verbrauchervertretung in
der Normung wie wir in Deutschland.“
Dr. Holger Brackemann, Stiftung Warentest
1974. Da sah die Welt der Produkte noch anders aus. Bankgeschäfte übers
Smartphone? Verrückte Idee. Cappuccino in Castrop-Rauxel? Höchstens
in der Eisdiele, aber kaum aus der eigenen Maschine zuhause. Wenn es
um sichere und gut anwendbare Alltagsprodukte ging, war eher die Rede
von Fahrrädern, Haushaltsgeräten und Kinderspielzeug. Bei allen Themen,
die für den Verbraucher relevant waren, hatte er fortan einen Anwalt. Denn
1974 betrat der DIN-Verbraucherrat die Bühne: Der Rat redete mit, wenn
es bei der Normung um Dinge des Alltags ging. Er setzte sich dafür ein,
dass Produkte und Dienstleistungen sicher und zuverlässig sind, einfach in
der Anwendung und schonend für die Umwelt.
Und so ist es auch heute noch. Am 5. Dezember 2014 feierte der Verbraucherrat sein 40-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass eröffnete DIN eine
Ausstellung mit Einblicken in eine Welt, die durch Normen noch grenzenloser wird. Ob der Schnuller für das Baby oder der Kaffeevollautomat: Jeder nutzt täglich Gegenstände, die genormt sind.
Und die Arbeit wird nicht weniger für den Verbraucherrat. Rund 180 Normungsprojekte begleitet er pro Jahr. 40 Jahre nach seiner Gründung beschäftigt er sich zwar auch noch mit Haushaltsgeräten wie zum Beispiel
Espressomaschinen. Das Spektrum ist aber ungleich größer. Heute geht
es bei Normen nicht mehr nur um Produkte, sondern auch um Dienstleistungen. Gerade letztere sind für Kunden oft schwierig zu vergleichen. Deshalb engagiert sich der Rat immer dafür, dass Normen eine Dienstleistung
transparent und vergleichbar machen.
Es gibt aber noch mehr Gründe für die Themenvielfalt. Der demographische
Wandel stellt ebenso Hausaufgaben an die Normung wie neue Technologien. Das geht auch den Verbraucherrat viel an: Elektromobilität, Carbon
Footprint und Barrierefreiheit. Oder Ambient Assisted Living (AAL) – Lösungen, die älteren Menschen helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Und zwar so, dass auch Datenschutz und Beratung im Sinne der Verbraucher gestaltet werden.
Womit der Rat sich 2054 auseinandersetzen wird, lässt sich kaum erahnen. Kühlschränke, die den Einkauf regeln, oder Autos, die selbst fahren,
sind dann womöglich kalter Kaffee. DER DIN-VERBRAUCHERRAT > Der Verbraucherrat ist ein Präsidialausschuss von DIN und arbeitet aktiv
in Normungsprojekten mit. Aktuell
setzt sich der DIN-Verbraucherrat aus
je einem Mitglied der folgenden Institutionen zusammen: Bundesanstalt
für Materialforschung und -prüfung
(BAM), DHB – Netzwerk Haushalt,
Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, Stiftung Warentest,
Verbraucherzentrale Bundesverband
(VZBV).
Gegründet: 1974
Vorsitzender: Dr. Holger Brackemann
(Stiftung Warentest)
Geschäftsführerin: Karin Both
Mitarbeiter: 8 hauptamtlich,
60 ehrenamtlich
Aufgaben: Interessenvertretung der
Verbraucher in der Normung auf nationaler, europäischer und internationaler
Ebene
Finanzierung: ca. 70 Prozent Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, ca. 30 Prozent DIN
Anlässlich des Jubiläums „40 Jahre DIN-Verbraucherrat“
hat DIN zu einer Ausstellung in Berlin geladen.
Oben im Bild (von links): Dr. Holger Brackemann,
Ulrich Kelber, Dr.-Ing. Torsten Bahke
„Es ist gut, wenn Normen im Konsens mit den
Verbrauchern entstehen. Normen können
Gesetzgebung beschleunigen und ergänzen.“
Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
62 — DIN — Veranstaltungen
DIN und DAkkS bündeln Know-how
Normen sind ein zentraler Teil der Akkreditierung. Am 12. Dezember
haben DIN und die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) einen
Vertrag zur Kooperation unterzeichnet (Foto, von links: DAkkS-Geschäftsführer Norbert Barz mit Dr.-Ing. Torsten Bahke und Rüdiger
Marquardt). Dies bringt für Anwender einen Mehrwert: Sie werden
zum Beispiel zukünftig noch schneller erkennen können, welche
Normen und Regeln zur Akkreditierung und Konformitätsbewertung
notwendig sind. Geplant sind unter anderem ein Online-Portal, das
technische Regeln bereitstellt, Informationsveranstaltungen und
gemeinsame Strategien in internationalen Gremien.
Brücken bauen für F & E
Horizont 2020 heißt das Programm der Europäischen Kommission,
das eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft fördern
soll. In diesem Rahmen veranstalteten DIN und die DKE im Mai
einen Workshop, an dem auch Vertreter aus den Bundesministerien
für Wirtschaft (Foto, von links: Dr.-Ing. Karlhanns Gindele, DIN,
mit Dr. Ulrich Romer, BMWi) sowie für Bildung und Forschung
teilnahmen. Standards, das zeigte der Workshop unter anderem,
unterstützen den Wissens- und Technologietransfer enorm. Sie
beschleunigen den Weg von Innovationen in den Markt. Deshalb sind
sie auch für die Politik ein wichtiges Instrument, um Forschung und
Entwicklung zu fördern.
Tag der Logistik
Am Tag der Logistik (10. April) öffneten 650 Unternehmen in 18
europäischen Ländern ihre Türen. DIN war 2014 zum ersten Mal mit
dabei und zeigte aktuelle Projekte im Bereich Logistik. Normen spielen hier eine wichtige Rolle, unter anderem bei so zukunftsträchtigen
Themen wie Elektromobilität oder Flughafenmanagement. Davon
konnten sich die Besucher bei einer Führung und der anschließenden Diskussion mit den DIN-Projektmanagern ein Bild machen.
DIN auf Hannover Messe
Präsenz auf der wichtigsten Industriemesse weltweit zeigte DIN
auch in 2014. Vorstand und Präsident von DIN berichteten auf der
Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Normung. Einen der
Höhepunkte setzte DIN mit der Verleihung der DIN-Innovationspreise.
Bei einer Vortragsreihe zum Thema Industrie 4.0 im Forum tech
transfer führten die Besucher eine rege Diskussion über Trends,
Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen.
Erste Konferenz zur IT-Sicherheit
150 hochrangige Experten diskutierten im Juni auf Einladung
von DIN über IT-Sicherheit und Standardisierung. Vor allem im
Kontext von Industrie 4.0 hat das Thema zentrale Bedeutung. Um
hier voranzukommen, so zeigte die erste KITS-Konferenz (Koordinierungsstelle IT-Sicherheit), helfen gemeinsames Vorgehen und
branchenübergreifender Wissensaustausch.
64 — DIN — Preise
PREISE FÜR DIN – PREISE VON DIN
Ein ausgezeichnetes Jahr
Für DIN.
GERMAN DESIGN AWARD 2015
Der Rat für Formgebung hat das neue Corporate Design von DIN mit dem Special-Mention-
Prädikat des German Design Awards 2015 prämiert. Der Preis geht an Projekte mit wegweisendem Design. Entworfen hat das CD die Berliner Agentur kleiner und bold, es ist das Ergebnis der neuen Markenpositionierung von DIN. Der Rat für Formgebung wurde bereits 1953 gegründet und ist eine weltweit renommierte Institution für Kommunikation und Markenführung.
PREIS FÜR DIN SPEC
Für die DIN SPEC-Methodik erhielt DIN 2014 den Sonderpreis „Hightech-Service Know-howTransfer“. Dr. Martin Faust, Präsident des AFSMI, lobte in seiner Laudatio die DIN SPEC als
optimales Transferinstrument, um innovative Dienstleistungen in den Markt einzuführen. Der
AFSMI (Association for Service Management International) ist ein internationaler Berufs- und
Interessenverband für Führungskräfte in der Hightech-Dienstleistungsbranche.
ERSTER PLATZ FÜR DIN-TERM BEIM COLLABORATIVE ENTERPRISE CUP
Kommunikation ist alles: DIN-TERM eröffnet Nutzern die Möglichkeit, genormte Benennungen und ihre Übersetzung zu finden. In Englisch, Französisch und demnächst auch in Polnisch. Dafür erhielt DIN-TERM beim CEC 2014 den ersten Preis in der Kategorie Best Community & Knowledge Platform. DIN nahm den Preis beim Social Business Collaborative Event
in Berlin entgegen.
Von DIN.
DIN-PREISE 2014
Alljährlich schreibt DIN Preise in verschiedenen Kategorien aus: Nutzen der Normung, Best
Practice, Junge Wissenschaft und Sonderpreis Wissenschaft. 2014 konnten sich insgesamt sieben Preisträger über eine Auszeichnung freuen. Die Preisverleihung fand am 6. November 2014
im Rahmen der 14. Festveranstaltung „Weltfaktor Normung“ im Museum für Kommunikation in
Berlin statt. Die DIN-Innovationspreise wurden während der Hannover Messe verliehen.
NUTZEN DER NORMUNG
Karl Ludwig Blumenthal (Siemens AG, Frankfurt/Main) erhielt den mit 10.000 Euro dotierten
Preis für einen Beitrag, der sich mit einer Weiterentwicklung bestehender Normen im Apparatebau befasst. Sie ermöglicht es, enorme Kosten einzusparen und zudem die Kommunikation zwischen Herstellern und Nutzern deutlich zu verbessern.
BEST-PRACTICE
Die Best-Practice-Auszeichnungen gehen an Arbeiten, die erfolgreich angewendete Normen
im betrieblichen Ablauf veranschaulichen. Holger Diehm (velotech GmbH, Schweinfurt) ist dies
Preisträger:
Hinten (v. l. n. r.): Dr.-Ing. Torsten Bahke, Julius Rauber
(Sonderpreis Wissenschaft), Paul von Gruben (Junge
Wissenschaft), Prof. Dr. Günter Zöllner (Best Practice),
Christian Wais (Best Practice), Rüdiger Marquardt.
Vorn (v. l. n. r.): Holger Diehm (Best Practice), KarlLudwig Blumenthal (Nutzen der Normung), Jannis
Augustin (Junge Wissenschaft)
bei der Fahrradprüfung und -zertifizierung gelungen. Im Beitrag von Christian Wais (Wassermann GmbH & Co. KG, Nürnberg) geht es um Konzepte, die Normen erfolgreich in der Praxis
verankern und helfen, sie besser zu verstehen. Die Arbeit von Professor Günter Zöllner beschäftigt sich mit den Normen für Heizkostenverteiler und ist mit einem direkten Nutzen für
den Verbraucher verbunden.
JUNGE WISSENSCHAFT
Jannis Augustin (Westfälische Hochschule, Gelsenkirchen) widmet sich der Frage, welche
Anforderungen Intensivtransportwagen für Früh- und Neugeborene erfüllen müssen. Seine
Arbeit erläutert, welche Aspekte bei zukünftigen Normen, Richtlinien und Vorschriften in der
neonatalen Versorgung berücksichtigt werden sollten.
Paul von Gruben (Edinburgh University) untersucht in seinem Beitrag den Umgang mit Normen in der Automobilindustrie. Dabei stellt er unter anderem fest, dass Normen die Verhandlungen mit Zulieferern und Abnehmern positiv beeinflussen.
SONDERPREIS WISSENSCHAFT
Die Dissertation von Julius Rauber (TU Berlin) zeigt unter anderem, dass sich vor allem innovative und forschungsaktive Unternehmen mit Normen beschäftigen. Entweder, wenn sie
neue Entwicklungen in den Markt bringen wollen, oder wenn sie die für Innovationen relevanten Normen beeinflussen wollen.
DIN-INNOVATIONSPREISE
Normen und Standards machen es Innovationen leichter – sowohl bei der Markteinführung
als auch in der praktischen Anwendung. Im Rahmen der Hannover Messe verlieh DIN am
8. April 2014 drei Innovationspreise für Leistungen, die genau dies unter Beweis stellen.
Gerald Däuble hat in seiner Masterarbeit an der Universität Hamburg untersucht, welche
Determinanten über den Erfolg hybrider Produkte und der hybriden Wertschöpfung entscheiden. Ergebnisse seiner Arbeit flossen in die DIN SPEC 77234 ein.
Um optische Freiformflächen geht es in dem Beitrag von Dirk Jahn, Optikdesigner bei der
Carl Zeiss AG in Jena. Auch seine Arbeit mündete in der Entwicklung einer Internationalen
Norm.
Den Preisträgern Dr.-Ing. Fabian Grasse und Malte Zur (Grasse Zur Ingenieurgesellschaft
mbH, Berlin) ist es gelungen, ein innovatives Prüfverfahren für die neuen Faserverbundwerkstoffe zu entwickeln. Die DIN SPEC 4885 dokumentiert dieses Schubprüfverfahren und unterstützt es im industriellen Einsatz. 66 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
DIE DIN-GRUPPE
Gut aufgestellt für morgen
BEUTH VERLAG GMBH:
Vom Verlag zum Wissensdienstleister
2014 war ein besonderes Jahr für den Beuth Verlag: Im April feierte der
Verlag sein 90-jähriges Bestehen. Zugleich setzte er die Strategie, sich
als multimedialer Wissensdienstleister zu positionieren, konsequent fort:
mit einem gezielt überarbeiteten Verlagsprogramm, der Fortführung der
Digitalisierung von Prozessen und Angeboten sowie einer verstärkten
Beratungskompetenz. Durch die Übernahme der AVENTUM innovations
GmbH können Kunden nun auf ein noch umfassenderes und zielgerichtetes Angebot zum innerbetrieblichen Normen-Management zurückgreifen.
Auch wirtschaftlich war das Jahr erfolgreich. Der Verlag steigerte den
Umsatz auf rund 62 Millionen Euro und hat so seine führende Marktposition weiter ausgebaut. 2014 hat Beuth 170 Neuerscheinungen veröffentlicht. Der WebShop verzeichnete knapp sechs Millionen Besucher, 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Strategische Veränderung
Um sich strategisch neu auszurichten, hat der Verlag im Jahr 2012 das
Projekt Beuth2015 gestartet: 2014 wurde die Planungsphase abgeschlossen und mit der konkreten Umsetzung der Projekte begonnen.
Die Schwerpunkte zielen auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur, die
Einführung neuer Geschäftsmodelle und mehr individuelle Lösungen für
Neu- und Bestandskunden.
Die Programmstrategie: Profil geschärft
Der Fokus der Neuausrichtung liegt auf den Kernmärkten Bauwesen,
Technische Gebäudeausrüstung (TGA) und Maschinenbau, in denen Beuth
ausgewiesener Spezialist ist. Für diese Kundengruppen hat der Verlag in
eine Portfolioerweiterung investiert und die digitalen Angebotsformen ausgebaut. Hervorzuheben ist der Online-Dienst Eurocode, der alle relevanten
Informationen und Dokumente für Tragwerksplaner abbildet und um die
gültigen Normen-Handbücher (E-Books) erweitert wurde. Zudem erlebte
die interaktive Anwendung „Brandschutz im Bestand. Schulen und Kinder-
tagesstätten“ ihre Markteinführung als Multi-Touch-eBook mit innovativen Funktionen.
BEUTH INTERNATIONAL > Der Beuth Verlag hat 2014 seine
führende Position im Handel mit
Lizenzen von internationalen Normungsinstituten und technischen
Regelsetzern weiter ausgebaut. Ein
Beispiel dafür sind die American
Petroleum Institute (API)-Standards,
die Beuth digital und gedruckt bereitstellt. Ebenfalls seit 2014 haben BeuthKunden die Möglichkeit, E-Books des
US-amerikanischen Regelsetzers
ASTM zu erwerben. Die Publikationen
sind ohne DRM-Schutz verfügbar.
BEUTH VERLAG GMBH: DAS UNTERNEHMEN Gesellschafter: DIN Deutsches Institut für Normung e. V.,
VDI Verein Deutscher Ingenieure,
Schweizerische Normen-Vereinigung
(SNV), Austrian Standards Institute (ASI)
Geschäftsführer:
Dipl.-Kfm. Hans Oppermann
(Vorsitzender), Dr.-Ing. Mario Schacht
Mitarbeiter: 164
Geschäftssitz: Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin
www.beuth.de
Dr.-Ing. Mario Schacht,
Geschäftsführer
Dipl.-Kaufmann Hans Oppermann,
Vorsitzender der Geschäftsführung
Das zweisprachige Portal „Internationaler Stahlvergleich - Online“, ebenfalls in 2014 als neues digitales Angebot konzipiert, bietet Entwicklungsingenieuren, Materialprüfern und Einkäufern eine nutzerfreundliche Darstellung der wichtigsten Stahleigenschaften und Normen.
DIN-AKADEMIE Darüber hinaus hat Beuth neue Potenzialmärkte identifiziert, um attraktive
Wachstumsfelder zu besetzen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf
der Medizin- und Energietechnik.
Mehr als Publikationen
Ein strategisches Ziel des Beuth Verlages ist es, die führende Position als
Komplettanbieter für technische Fachinformationen weiter auszubauen.
Schwerpunkt in 2015 wird es sein, Lösungsangebote in drei Bereichen des
Normen-Managements systematisch zu realisieren: > Ausbau des Beratungsangebots für Kunden, die ein Normen-
Management in ihrem Unternehmen aufbauen
> Normen-Management im Kundenauftrag für Unternehmen, die
diese Tätigkeiten auslagern wollen
> Software-Integration und Bereitstellung von Schnittstellen zu anderen Systemen, die beim Kunden im Einsatz sind
Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Übernahme der Hagener AVENTUM innovations GmbH. Durch die Akquisition wurden das Portfolio um
die Lösung e-NORM für das innerbetriebliche Normen-Management erweitert und gleichzeitig die Beratungs- und Entwicklungskompetenzen
von Beuth gestärkt. Zusammen mit weiteren erfolgreichen Produkten wie
dem Normen-Ticker und der Perinorm, die 2014 ihr 25-jähriges Jubiläum
feierte und mittlerweile 1,8 Millionen Normen-Referenzen aus aller Welt
umfasst, stehen für jeden Kunden maßgeschneiderte Lösungen bereit. > Seit fast 50 Jahren engagiert sich
DIN in der beruflichen Weiterbildung.
Organisiert und durchgeführt durch
den Beuth Verlag, besteht das Angebot
aus Seminaren, Workshops und Tagungen. 2014 gab es 153 Seminare und 14
Tagungen. Das Programm wurde durch
eine Seminarkooperation mit der Your
Expert Cluster GmbH (YEC) erweitert.
Seit 2014 bietet die DIN-Akademie
auch E-Learning-Kurse und Webinare
an. Darüber hinaus ist ein gemeinsames Fortbildungsangebot mit der
Beuth Hochschule und der Bauakademie geplant, das 2015 umgesetzt wird.
68 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
Individuelle Kundenansprache – für passgenaue
Lösungen
Der Beuth Verlag hat im vergangenen Geschäftsjahr Vertrieb und Marktforschung weiter ausgebaut, um steigende Kundenanforderungen individuell und flexibel zu erfüllen sowie die Kundenbeziehungen zu stärken.
„Kaufgewohnheiten und Nutzungspräferenzen der Kunden kennen und
verstehen“ lautet die Maxime.
Ein wichtiger Baustein dabei war die Einführung einer neuen CRM-Software als Basis für ein weiter professionalisiertes Kundenbeziehungsmanagement. Die Software gewährleistet, alle relevanten Vorgänge digital
zu verwalten und so Marketing und Vertrieb noch stärker zu verzahnen.
Ergänzt durch eine neue Kampagnenmanagement-Software, können
Marketingkampagnen jetzt gezielt durchgeführt und evaluiert werden.
Über den Ausbau der digitalen Infrastruktur intensivierte Beuth die
persönlichen Beziehungen mit Bestands- und Zielkunden. Der Vertrieb
sprach definierte Kundengruppen proaktiv an. Das Resultat: Aufgrund
überaus positiver Reaktionen konnten mehr Vertragsabschlüsse erzielt
werden. Seit 2014 berät zudem ein Außendienst-Team Kunden vor Ort bei
der Auswahl und Anwendung einer Normen-Management-Lösung.
Ziel ist es, zukünftig die führende Position als innovativer Komplettanbieter
für technische Informationen und Produktkonformität weiter zu festigen. Beuth nahm das 90-jährige Firmenjubiläum zum Anlass, sich für soziale
Zwecke zu engagieren: Im Rahmen
der Geburtstagsfeier für die Mitarbeiter übergab die Geschäftsführung
einen Spendenscheck in Höhe von
10.000 Euro an die Jenny De la TorreStiftung (im Bild: Ludmila Baumgärtner, stellv. Vorsitzende), die sich
für die medizinische Versorgung von
Obdachlosen in Berlin einsetzt.
Beuth zeigt Gesicht
Auch im Jahr 2014 war Beuth vor Ort präsent, beispielsweise mit
einem Stand auf der Hannover Messe (Bild links oben). Darüber
hinaus lud der Verlag 2014 zu zwei Autorentreffen (Bild links unten)
ein. 35 Autoren aus der Holschemacher-Reihe waren eingeladen,
90 Jahre Beuth Verlag Revue passieren zu lassen. Das zweite
Autorentreffen fand traditionell auf der Frankfurter Buchmesse im
Oktober 2014 statt. Dort war der Verlag mit den Themenschwerpunkten Brandschutz, Maschinenrichtlinien und den crossmedialen
Produkten vertreten.
Gesicht zeigte der Beuth Verlag außerdem bei der Nachwuchsförderung: Im Juli 2014 wurde der „Beuth-Raum“ am mediacampus (Bild
links Mitte) in Frankfurt offiziell eröffnet. Der Verlag präsentiert sich
dort mit Info-Plakaten und einer aktuellen Auswahl an Publikationen.
Mit dem Raumsponsoring wird der Nachwuchs im Buchhandel aktiv
unterstützt.
Erfolgreiche Großkundenveranstaltungen (Bild oben) waren darüber
hinaus der Buchhändler-Tag, auf dem mit den wichtigsten Buchhandelspartnern über neue Wege der Zusammenarbeit gesprochen
wurde, und eine zweitägige Großkundentagung in Berlin, auf der
gezielt über Neuigkeiten des Verlages sowie Angebote und Lösungen
informiert wurde.
70 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
DIN SOFTWARE GMBH:
Mehrwert schaffen
Die DIN Software GmbH betreibt die zentrale Datenbankinfrastruktur
von DIN und dem Beuth Verlag. Aus der DITR-Datenbank werden die
dynamischen Inhalte der Websites beider Unternehmen fortlaufend mit
aktualisierten Daten und Dokumenten versorgt. Die weltweit führende
Datenbank für die Bereitstellung von Normen-Informationen für Industrie,
Wirtschaft und Verwaltung enthielt Ende Dezember 2014 536.754 aktuelle Datensätze mit Informationen zu Normen, technischen Regeln sowie
nationalen, europäischen und internationalen Vorschriften.
Kunden des Beuth Verlags können über das Archiv fast 550.000 Dokumente kaufen, die mehr als 13,6 Millionen A4-Seiten umfassen. Im
WebShop des Beuth Verlags, der aus dem Archiv mit Inhalten versorgt
wird, stehen ihnen über 70 Regelwerke der unterschiedlichen nationalen
und internationalen Regelsetzer zur Verfügung, viele davon im Direktdownload. Die Funktionen der DITR-Datenbank werden fortlaufend verbessert, um das Auffinden der gesuchten Themen für den Kunden immer
effizienter und einfacher zu gestalten. Innovative Techniken wie das Semantische Normen-Informations-Framework (SNIF) gehören ebenfalls
zum Leistungsspektrum der DIN Software GmbH.
ANZAHL DER AKTUELLEN REFERENZEN IN DER DITR-DATENBANK
550.000
500.000
450.000
400.000
350.000
300.000
250.000
2009 2010 2011 2012 2013 2014
DIN SOFTWARE GMBH: DAS UNTERNEHMEN Gesellschafter: DIN e. V.
Geschäftsführer:
Dr.-Ing. Mario Schacht
Mitarbeiter: 23
Geschäftssitz: Am DIN-Platz,
Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin
www.dinsoftware.de
www.dinsoftware.com
DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften — 71
VOM SCHNELLEN SUCHEN UND FINDEN
Besser arbeiten mit SNIF
Im Jahr 2014 hat die DIN Software GmbH ihre Strategie fortgesetzt, gemeinsam mit dem Beuth Verlag die Dienstleistungen für Unternehmen
auszubauen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch SNIF. Das Semantische
Normen-Informations-Framework wurde von der DIN Software GmbH entwickelt.
Das Framework macht die Inhalte von Normen nun noch einfacher und
schneller zugänglich, der eigene Bestand an Werksnormen in Unternehmen wird deutlich besser analysierbar. Redundanzen und bisher verborgene Zusammenhänge zwischen einzelnen Normen gelangen durch die neue
semantische Analyse ans Tageslicht. So wird es mit Dienstleistungen, die
auf SNIF basieren, für Unternehmen noch einfacher, Normen anzuwenden.
SNIF ist ein gutes Beispiel dafür, wie DIN Software kontinuierlich an intelligenten Lösungen für die Praxis arbeitet. 2015 geht es weiter in diese Richtung. Gemeinsam mit dem Beuth Verlag und seinem Tochter-
unternehmen, der AVENTUM innovations GmbH, wird DIN Software Unternehmen dabei unterstützen, Dienstleistungen und Produkte schneller in
den Markt zu bringen. Auf einem Qualitätslevel, das nicht nur in Deutschland, sondern auch international Standards setzt.
72 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
REGELWERKE (291) DER DITR-DATENBANK (NUR AKTUELLE DOKUMENTE)
Stand Dezember 2014
DIN-Normen (inkl. Entwürfen)
DIN Technische Regeln (DIN-Spezifikationen, VG u. a.)
38.189
7,1 %
4.191
0,8 %
DIN-Übersetzungen
18.038
3,4 %
Europäisch: CEN/CENELEC
23.735
4,4 %
Europäische technische Regeln (HD, CWA u. a.)
2.125
0,4 %
Europäische sonstige Standards
2.657
0,5 %
Europäisch: ETSI (Normen und technische Regeln)
17.709
3,3 %
International: ISO/IEC (inkl. aller Stufen von Entwürfen)
30.677
5,7 %
8.289
1,5 %
Internationale sonstige Standards (ITU u. a.)
AFNOR (FR)
38.478
7,2 %
BSI (GB)
37.022
6,9 %
TSE (TR)
34.709
6,5 %
ASI (AT)
32.145
6,0 %
SAC (CN)
31.406
5,9 %
PKN (PL)
31.045
5,8 %
GOST (RU)
29.599
5,5 %
AENOR (ES)
23.617
4,4 %
SNV (CH)
20.427
3,8 %
Deutsche technische Regeln
18.228
3,4 %
JIS (JP)
17.042
3,2 %
Technische Rechtsvorschriften
14.130
2,6 %
ASTM
12.580
2,3 %
ANSI
10.706
2,0 %
9.654
1,8 %
Beuth-Literatur
SAE
9.020
1,7 %
API/ASME/AWS/IEEE/EIA/NEMA/NFPA/UL (US) (u. a.)
8.696
1,6 %
ABNT (BRA) und Mercosur
8.651
1,6 %
CSA
3.989
0,7 %
536.754
100,0 %
Summe
DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften — 73
DIN GOST TÜV GMBH:
Zugang zu Märkten
Die DIN GOST TÜV GmbH unterstützt deutsche und europäische Unternehmen dabei, technische Erzeugnisse, Lebensmittel, Textilien und andere Produkte nach Russland und in die Zollunion Russland-Kasachstan-Weißrussland zu exportieren. Das Tätigkeitsfeld ist umfassend: Das
Unternehmen stellt Konformitätsnachweise für den Export in die Zollunion bereit und holt die erforderlichen Nachweise und Prüfunterlagen für
den Einsatz von überwachungsbedürftigen Anlagen und Ausrüstungen in
der Russischen Föderation ein. Dabei geht es vor allem um Anlagen, die in
der chemischen sowie in der Erdöl- und Erdgasindustrie angesiedelt sind.
DIN GOST TÜV entwickelt sich erfolgreich auf diesem Gebiet. Dies gelingt
der Gesellschaft vor allem durch die gute Zusammenarbeit mit den Gesellschaften der TÜV Rheinland GmbH sowie mit Partnern in Russland,
Weißrussland und Kasachstan.
DIN GOST TÜV GMBH:
DAS UNTERNEHMEN Ein unverändert wichtiges Geschäftsfeld ist weiterhin Hygiene. So holt
DIN GOST TÜV Hygienenachweise der russischen Hygienebehörde ein,
die für viele Produkte mit dem Ziel Russland gebraucht werden. Zudem
kümmert sich die Gesellschaft um Zulassungen von explosionsgeschützten Anlagen und Ausrüstungen für den Betrieb in Russland sowie um die
Typzulassung von Mess- und Bauprodukten.
www.din-gost.de
Netzwerke und Dienstleistungen
Weiter ausgebaut hat DIN GOST TÜV in 2014 die engen Arbeitskontakte zu
ROSSTANDART Russland und zur russischen Technischen Überwachung
ROSTEKHNADSOR. Die Gesellschaft beteiligte sich aktiv an der Arbeit der
Deutsch-Russischen Außenhandelskammer in der Russischen Föderation. Sie hielt Vertreter der deutschen und europäischen Wirtschaft über
aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden, die für den Export wichtig
sind. Dabei geht es zum Beispiel um Veränderungen beim Konformitätsnachweis oder bei den normativ-technischen Anforderungen in Russland.
Besondere Aufmerksamkeit widmet die Gesellschaft Veränderungen, die
mit dem Übergang von nationalen russischen zu einheitlichen Anforderungen in der Zollunion Russland-Kasachstan-Weißrussland verbunden sind.
Hierüber wird die deutsche Exportwirtschaft praxis- und zeitnah informiert.
Weiterentwickelt wurde auch das Geschäftsfeld Technische Dienstleistungen
für den russischen Markt. Es erleichtert deutschen und europäischen Unternehmen den Zugang zum Markt der Zollunion Russland-Kasachstan-Weißrussland.
> DIN GOST TÜV Berlin Brandenburg
Gesellschaft für Zertifizierung in
Europa mbH
Gesellschafter: DIN e. V., TÜV Rheinland Group
Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Gerd Slapke
Geschäftssitz: Budapester Straße 31,
10787 Berlin (Filiale in Moskau)
Mitarbeiter: 12
Externe Sachverständige: 4
74 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
DQS HOLDING GMBH:
Wertschöpfung und Kundennähe
57.000 Zertifikate in 110 Ländern, über 80 Geschäftsstellen weltweit – die
DQS UL Gruppe ist in 2014 deutlich gewachsen. Die Zertifikate der Unternehmensgruppe sind international anerkannt.
Die DQS UL Gruppe ist bei der Zertifizierung von Managementsystemen
führend. Diese Rolle will sie zukünftig weiter ausbauen. Dabei setzt sie
drei Schwerpunkte:
> Revisionen der weit verbreiteten Systemnormen ISO 9001 und ISO 14001
> Hohe Expertise in Industriebranchen mit besonderem Qualitätsanspruch wie Automobil, Luftfahrt und Medizin
> Spezielle Begutachtungen für Industrieverbände, Konzerne und Organisationen nach individuell festgelegten Regelwerken
Über zwei Millionen Euro hat die Gruppe 2014 in Weiterbildung investiert.
Weitere Investitionen fließen in Prozesse, Werkzeuge und die Arbeitsumgebung. Die Erneuerung der IT-Systeme trägt beispielsweise dazu bei,
Prozesse zu beschleunigen. Darüber hinaus führt der Umbau der eigenen
Geschäftsräume zu einem deutlich verringerten Energieverbrauch.
Wachsender Markt: Nachhaltigkeit
Beim Thema Nachhaltigkeit hat sich DQS in 2014 verstärkt engagiert, unter
anderem mit deutlich mehr Angeboten bei der Verbraucher- und Lebensmittelsicherheit. DQS ist nun im Auditorenpool von VCH Responsible Care
vertreten, einer weltweit tätigen Initiative der chemischen Industrie. Internationale Lebensmittelkonzerne setzen auf DQS als bevorzugten Partner
für SEDEX-Audits, bei denen es um nachhaltige Produktion geht. Als eine
von nur vier Zertifizierungsgesellschaften ist DQS weltweit für Gutachten
nach dem Programm „Together for Sustainability (TfS)“ zugelassen. Im
deutschen Markt hat die Gruppe allein 1.000 Audit-Tage im Energiemanagement erbracht. Ziel ist es, die qualitativen Stärken der DQS-Kunden
im Markt sichtbar zu machen.
Im Oktober 2014 hat die DQS Medizinprodukte GmbH bei dem Re-Akkreditierungsaudit für die Medizinprodukte-Richtlinie 93/42/EWG hervorragend abgeschnitten. Am Audit waren Vertreter der EU-Kommission, der
Zulassungsbehörden anderer EU-Staaten und der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) beteiligt.
DQS HOLDING GMBH: DAS UNTERNEHMEN > Die DQS Holding GmbH ist eine
weltweit tätige Gesellschaft, die
Managementsysteme zertifiziert. Sie
prüft und bewertet Systeme, Prozesse
und Ergebnisse.
Gesellschafter: DIN e. V., Deutsche Gesellschaft für
Qualität, UL Underwriters Laboratories,
HDB, Spectaris, VDMA, ZWEI
Geschäftsführer:
Stefan Heinloth (Vorsitzender),
Michael Drechsel, Ganesh Rao
Geschäftssitz: August-SchanzStraße 21, 60433 Frankfurt am Main
Mitarbeiter: 2.800
Internationale Präsenz: über
80 Geschäftsstellen in 63 Ländern
www.dqs.de
DIN in Berlin: Ort für internationale Konferenzen –
Raum für Austausch und Begegnung
Markenkern Audit-Kompetenz
Auftraggeber verbinden klare Erwartungen mit Audits: Rechtssicherheit,
den Ausweis der Normkonformität – und Wertschöpfung. Dass DQS hier
ein exzellentes Image genießt, belegten 2014 Ergebnisse einer Umfrage.
Sie zeigten unter anderem, dass DQS die Erwartungen an Wertschöpfungspotenziale aus Audits bei 75 Prozent der deutschen Kunden erfüllt. Damit
rückt auch der nichtakkreditierte Bereich außerhalb der Welt von Standards
stärker in den Fokus. Hier steigt die Nachfrage: Immer mehr Organisationen wollen maßgeschneiderte Prüfungen. DQS liefert dafür die Lösungen.
Auch im Veranstaltungsangebot der DQS spiegelt sich der Markenkern Audit-Kompetenz wider: Experten und engagierte Moderatoren sorgen ideenreich und praxisorientiert dafür, dass Kunden im persönlichen Kontakt vom
Wissen der Auditorinnen und Auditoren der DQS profitieren.
Die wertschöpfende Nähe zum Kunden – beim Produktangebot, bei der Bedarfsklärung, im Audit und bei Veranstaltungen – wird ein wichtiger, belastbarer Pfeiler für den Wachstumskurs der DQS UL Gruppe auch in 2015 sein.
76 — DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
DIN CERTCO GMBH:
Verbraucher vertrauen DIN
In einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld hat sich die DIN CERTCO
GmbH in 2014 gut behaupten können. Der Umsatz der Gesellschaft und
die Anzahl der Mitarbeiter stiegen erneut an. Zertifizierungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Personen wurden ausgebaut, ebenso die Prüfungen beim Augen- und Gesichtsschutz. Dadurch konnte sich DIN CERTCO auch international gut positionieren. Die Zertifizierungsstelle der DIN
CERTCO wurde nach der neuen ISO-Norm akkreditiert.
DIN – Marke made in Germany
Anwender und Verbraucher haben großes Vertrauen in die Marken
„DIN-Geprüft“ und „DINplus“. Auch international setzen sich DIN-Zeichen
immer mehr als Garant für hochwertige Produkte durch. Die Qualität der
Zertifikate untermauert DIN CERTCO mit einer Akkreditierung durch die
Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS nach der Internationalen Norm
DIN EN ISO/IEC 17065. Die DAkkS begutachtet regelmäßig das Managementsystem sowie die Kompetenz des Personals von DIN CERTCO.
Speziell für Produkte „Made in Germany“ wächst der Markt in den arabischen Ländern enorm. Bei diesen Handelsbeziehungen gilt es, zahlreiche
Besonderheiten zu beachten. Viele Exportwaren benötigen so genannte
Konformitätsbescheinigungen. So unterstützt DIN CERTCO die deutsche
Wirtschaft dabei, den Handel mit den arabischen Ländern ohne Hürden zu
realisieren. DIN CERTCO ist autorisiert, für Lieferungen nach Saudi-Arabien, Kuwait, in den Irak und seit 2014 auch nach Kurdistan Konformitätsbescheinigungen auszustellen. Mit den Versandkontrollen von DIN CERTCO haben zudem viele internationale Handelsunternehmen die Möglichkeit, ihre Exportwaren vor der Verschiffung unabhängig prüfen zu lassen.
Unternehmen aus aller Welt fragten 2014 beim DIN CERTCO Prüflaboratorium für Augenschutz, Nürnberg, verstärkt nach den Qualitätszeichen
„DIN-Geprüft“ und „DINplus“. Hersteller von Schutzprodukten und Arbeitsplätzen für Schweißer stärken mit diesen Zeichen die Qualität und den
Absatz ihrer Angebote. Das Zentrum für Augenschutz bietet auch Prüfungen nach internationalen Normen an. Im August wurde es zudem von der
australischen Zertifizierungsstelle SAI GLOBAL als Prüflabor anerkannt.
DIN CERTCO GMBH:
DAS UNTERNEHMEN > DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH, zertifiziert
Produkte, Dienstleistungen, Fachbetriebe und Personen. Darüber hinaus
prüft das Unternehmen persönliche
Schutzausrüstungen für Augen und
Gesicht. DIN CERTCO arbeitet mit ca.
130 anerkannten Prüflaboren zusammen, ca. 11.900 gültige Zertifikate
stammen aktuell von DIN CERTCO.
Gesellschafter:
TÜV Rheinland Service GmbH, DIN e.V.
Geschäftsführer:
Robert Zorn, M.Sc.
Geschäftssitz:
Alboinstraße 56, 12103 Berlin
Außenstellen: Nürnberg, Bonn
Mitarbeiter: 40
www.dincertco.de
DIN — Tochter- und Beteiligungsgesellschaften — 77
Zertifiziert und qualifiziert
Gemeinsam mit dem Normenausschuss Lichttechnik und weiteren Partnern hat DIN CERTCO in 2014 eine Zertifizierung für Lichttechniker entwickelt – für einen Markt, der aufgrund neuer Technologien stark wächst.
Eine systematische, zertifizierte Weiterbildung nach festgelegten Qualitätsstandards ist damit gesichert.
Einen neuen Qualifikationsausweis gibt es seit 2014 auch für Fachpersonal, das technische Anlagen für Raumluft betreut, die nach VDI 6022
konstruiert und betrieben werden. Mit dem VDI-Ausweis Lufthygiene der
Kategorie A und B von DIN CERTCO kann man sich zudem in einem öffentlichen Register eintragen lassen.
Zeichen setzen im Umweltschutz
Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe für Terrassendielen, Wandbekleidungen oder Zaunprofile haben einen hohen Anteil an nachwachsenden
Rohstoffen bzw. entsprechenden Polymeren. Der Nachweis des biogenen
Anteils kann über die Radiokarbonmethode geführt werden. Dafür bietet
DIN CERTCO die Zertifizierung „DIN-Geprüft biobasiert“ an. Auch für biologisch abbaubare Werkstoffe gibt es eine entsprechende Zertifizierung.
Das neue „DIN-Geprüft“-Kombinationszeichen vereint beide Eigenschaften mit einem Zeichen. 78 — DIN — Ehrungen
AUSGEZEICHNETES ENGAGEMENT
Ehrungen 2014
Mit dem DIN-Ehrenring und der Beuth-Denkmünze ehrt
DIN Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise
um Normen verdient gemacht und damit Vorbildliches
geleistet haben.
Den DIN-Ehrenring gibt es bereits seit 73 Jahren. Seine Träger
sind auch Mitglieder im Waldemar-Hellmich-Kreis. Die BeuthDenkmünze von 1846 hat DIN anlässlich des 200. Geburtstages
von Peter Christian Wilhelm Beuth neu prägen lassen.
(im Bild von oben nach unten: Dr.-Ing. Harald Stallforth, Professor
Ernst Otto Göbel, Dr. Hans-Jochen Fiebig)
DIN — Ehrungen — 79
DIN-EHRENRINGE:
Professor Ernst Otto Göbel und Dr.-Ing. Harald Stallforth
Im Jahr 2014 erhielten gleich zwei Persönlichkeiten die Auszeichnung: Professor Ernst Otto
Göbel, der langjährige Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), sowie
Dr.-Ing. Harald Stallforth, der über 30 Jahre Forschung, Entwicklung und Qualitätsmanagement bei Aesculap in Tuttlingen verantwortet hat. Die Ehrenringträger sind automatisch Mitglieder im Waldemar-Hellmich-Kreis.
In seiner Laudatio für Professor Göbel hob DIN-Präsident Professor Homann das langjährige und hohe Engagement des Preisträgers in verschiedenen Ausschüssen hervor. Von 1995
bis 2013 war Professor Göbel Mitglied des DIN-Präsidiums, wo er den Bereich Metrologie
vertrat. Von 2011 bis 2013 war er zudem zweiter Stellvertreter des Präsidenten und Mitglied
im DIN-Finanzausschuss. Professor Göbel hat unter anderem maßgeblich dazu beigetragen,
dass die Zusammenarbeit zwischen der PTB und DIN laufend verbessert wurde. Damit hat er
die Umsetzung der deutschen Normungsstrategie entschieden unterstützt. Professor Göbel
erhielt den DIN-Ehrenring am 8. April 2014 im Rahmen der Hannover Messe.
Während der Festveranstaltung „Weltfaktor Normung“ am 6. November 2014 überreichte
DIN-Präsident Professor Homann den Ehrenring an Dr.-Ing. Harald Stallforth. Seit über 30
Jahren engagiert sich Dr.-Ing. Stallforth in der Normung. Mit seinem großen Fachwissen bereicherte er insbesondere die Normungsarbeit in der Medizintechnik im Normenausschuss
Feinmechanik und Optik. Auch das Normenwerk für chirurgische Implantate hat er entscheidend geprägt. Dr.-Ing. Stallforth engagiert sich bis heute in wichtigen Gremien der Normung
und im DIN-Präsidium. Auch gegenüber Unternehmen, Verbänden und der Politik hat sich
Dr.-Ing. Stallforth konsequent für die Normung eingebracht.
BEUTH-DENKMÜNZE:
Dr. Hans-Jochen Fiebig
Schon 1983 wurden Dr. Hans-Jochen Fiebig herausragende Kenntnisse in der Fettwissenschaft bescheinigt. Für seine Dissertation erhielt er den H. P. Kaufmann-Preis. Jetzt wurden seine Kompetenz und sein Engagement erneut geehrt: Dr. Fiebig erhielt in 2014 die
Beuth-Denkmünze. Fast 30 Jahre engagiert sich Dr. Fiebig bis heute auf dem Gebiet der nationalen und internationalen Normung. Er leitete den DIN-Arbeitsausschuss Fette und Öle,
seit 2005 auch den Gemeinschaftsausschuss von DIN und der Deutschen Gesellschaft für
Fettwissenschaft (DGF). Seit 2002 leitet er zudem das internationale Komitee „Tierische und
pflanzliche Fette und Öle“, das viele wichtige Normen erarbeitet hat. Mit der Beuth-Denkmünze ehrt DIN eine Persönlichkeit, die der Normung bedeutende Impulse gegeben hat. 80 — DIN — Präsidium
I M E I N S AT Z F Ü R D I N
Präsidium
DIN GESCHÄFTSBERICHT — Präsidium — 81
PRÄSIDENT
Prof. Dr.-Ing. Klaus Homann
c/o Thyssengas GmbH
1. STELLVERTRETER
Dr.-Ing. Manfred Lerch
Funkwerk AG
2. STELLVERTRETER
Prof. Dr. Joachim Ullrich
Physikalisch-Technische
Bundesanstalt (PTB)
MEDIEN
Baltz, Theodor
Geschäftsführung, Medienkontor GmbH
STAHLINDUSTRIE
Bannenberg, Norbert, Prof. Dr.-Ing.
Mitglied des Vorstandes der AG der Dillinger Hüttenwerke
NORMUNG
Barfuß, Walter, Univ.-Prof. Dr. jur. Dr.
Präsident Austrian Standards
Institute (ASI), Österreichisches
Normungsinstitut
LUFT- UND RAUMFAHRTINDUSTRIE
Baumgarten, Ludwig, Dr. rer. pol.
CHEMISCHE INDUSTRIE
Beers, Christian
Vorsitzender Geschäftsführer,
Direktor Sustainable Solutions,
DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH
ELEKTROINDUSTRIE
Bent, Roland
Mitglied der Geschäftsführung,
Entwicklung & Marketing der
PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG
82 — DIN — Präsidium
LÄNDERBAUAUFSICHT
Bohle, Anne Katrin, MinDirig.
Ministerium für Wirtschaft, Energie,
Bauen, Wohnen und Verkehr des
Landes Nordrhein-Westfalen
PETROCHEMIE
Bremer, Johannes, Dr.
Geschäftsführer, BP Refining &
Petrochemicals GmbH
BERGBAU
Grimmig, Gerd, Dipl.-Ing.
LUFT- UND RAUMFAHRTINDUSTRIE
Gruppe, Gerd, Dr.
Mitglied des Vorstandes, Deutsches
Zentrum für Luft- und Raumfahrtindustrie e. V.
MEDIZIN
Jonitz, Günther, Dr. med.
Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer und Präsident der
Ärztekammer Berlin
AUTOMOBILINDUSTRIE
Kohler, Herbert, Prof.
Leiter Forschung und Nachhaltigkeit,
Daimler AG
WASSERWIRTSCHAFT
Bückemeyer, Dietmar, Dipl.-Ing.
Technischer Vorstand, Stadtwerke
Essen AG
ELEKTROINDUSTRIE
Harting, Dietmar,
Dipl.-Kfm. Dr.-Ing. E. h.
Persönlich haftender Gesellschafter
der HARTING KGaA
STAHLINDUSTRIE
Dahlmann, Peter, Dr.-Ing.
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Stahlinstitut VDEh
BAUPRODUKTEHERSTELLER
Hauk, Franz
Geschäftsführer, F. R. Hauk Stahlund Leichtmetallbau GmbH
BUNDESREGIERUNG
Dauke, Detlef, MinDir.
Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi)
Leiter der Abteilung VI „Innovations-,
IT- und Kommunikationspolitik“
ELEKTROTECHNIK UND
DEUTSCHER STÄDTE- UND GEMEINDEBUND
Leindecker, Jürgen
Landesgeschäftsführer des Städteund Gemeindebundes Sachsen-Anhalt
ELEKTRONIKINDUSTRIE
Helmrich, Klaus
Mitglied des Vorstandes und CTO der
Siemens AG
BAHNINDUSTRIE
Lerch, Manfred, Dr.-Ing.
Erster Stellvertreter des Präsidenten
VDI
Hirschberg, Rainer, Prof. Dr.-Ing.
Ingenieurbüro für Technische
Gebäudeausrüstung
Naase, Birgit, MinDirig.
Leiterin UA 12 im Bundesministerium
für Gesundheit
MEDIZINTECHNIK
Dräger, Stefan
Vorsitzender des Vorstandes,
Drägerwerk AG
BAUINDUSTRIE
Dürr, Albert, Dr.
Geschäftsführender Gesellschafter,
WOLFF & MÜLLER Holding GmbH &
Co. KG
DIENSTLEISTUNGEN
Eilert, Joachim, Dipl. oec.
CC Consulting GmbH
ARCHITEKTEN
Ettinger-Brinckmann,
Barbara, Dipl.-Ing.
Geschäftsführerin ANP Architekturund Planungsgesellschaft mbH,
Präsidentin BAK e. V.
BAUGEWERBE
Frölich, Christian, Dipl.-Wirt.-Ing.
Geschäftsführer, August Frölich GmbH
MASCHINENBAU
Geis, Harald, Dr.-Ing.
c /o Thomas Magnete GmbH
BUNDESREGIERUNG
Hoffmann, Günther, MinDir. Dipl.-Ing.
Leiter der Abteilung Bauwesen,
Bauwirtschaft und Bundesbauten
im BMUB
ELEKTROTECHNIK/AUTOMOBILINDUSTRIE
Hoheisel, Dirk, Dr.
Mitglied der Geschäftsführung,
Robert Bosch GmbH
GASWIRTSCHAFT
Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing.
c/o Thyssengas GmbH, Präsident
BUNDESREGIERUNG
Horn, Dietmar, MinDir.
Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Leiter der Abteilung G „Grundsatzangelegenheiten der Umwelt-,
Bau- und Stadtentwicklungspolitik“
MASCHINENBAU
Kroos, Karsten, Dr.-Ing.
Vorsitzender des Bereichsvorstandes
Business Area Components Technology
der ThyssenKrupp AG
BUNDESREGIERUNG
MATERIALPRÜFUNG
Panne, Ulrich, Prof. Dr. rer. nat.
Präsident der BAM Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung
BAUINDUSTRIE
Pöllath, Klaus
Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG
VERKEHRSSICHERHEIT
Schultze, Wolfgang, Dr. h. c.
Vizepräsident, Deutsche
Verkehrswacht e. V.
KUNSTSTOFFVERARBEITENDE
INDUSTRIE
Schwank, Günter
Ehrenpräsident des Gesamtverbandes der Kunststoffverarbeitenden
Industrie
LUFT- UND RAUMFAHRT
Spott, Matthias
DIN — Präsidium — 83
FEINMECHANIK UND OPTIK
Stallforth, Harald, Dr.-Ing.
c/o Aesculap AG, Geschäftsleitung
Forschung und Entwicklung
INFORMATIONSTECHNIK
Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw.
Vorsitzender des Finanzausschusses
BUNDESREGIERUNG
Stein, Harald, Dipl.-Ing.
Präsident des Bundesamtes für
Ausrüstung, Informationstechnik und
Nutzung der Bundeswehr
BUNDESREGIERUNG
Thiel, Georg, MinDirig., Dr.
Ständiger Vertreter des Abteilungsleiters „Verwaltungsmodernisierung,
Verwaltungsorganisation“ im Bundesministerium des Innern
HANDWERK
Tschischka, Walter, Dipl.-Ing.
Präsident des Zentralverbandes der
Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
METROLOGIE
Ullrich, Joachim, Prof. Dr.
Präsident Physikalisch-Technische
Bundesanstalt Braunschweig und
Berlin PTB, Zweiter Stellvertreter
des Präsidenten
BUNDESREGIERUNG
Viethen, Hans Peter, MinDir.
Leiter der Abteilung Arbeitsrecht und
Arbeitsschutz im Bundesministerium
für Arbeit und Soziales
ELEKTRIZITÄTSWIRTSCHAFT
Waning, Paul
Energy Consulting Bildungsinitiativen,
Energieeffizienz
NORMUNG
Werner, Jürg, Dr.
CEO METALL ZUG AG und Präsident SNV
Ständige Gäste des DIN-Präsidiums:
DIENSTLEISTUNGEN
vom Berg, Udo
Managing Director,
vomBerg Management GmbH
DEUTSCHER STÄDTETAG
Best, Hans-Jürgen
Beigeordneter Stadt Essen
TECHNISCHE ÜBERWACHUNG
Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil.
Vorsitzender des Vorstandes des TÜV
Rheinland und Berlin-Brandenburg
Pfalz e. V.
ARBEITSSICHERHEIT UND
GESUNDHEITSSCHUTZ
Eichendorf, Walter, Dr.
Stellv. Hauptgeschäftsführer,
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung (DGUV)
Präsident Deutscher
Verkehrssicherheitsrat (DVR)
BDI
Lösch, Holger
Mitglied der Hauptgeschäftsführung
des BDI - Bundesverband der
Deutschen Industrie e. V.
ITK
Tuszik, Oliver, Dipl.-Ing.
Vice President und Vorsitzender der
Geschäftsführung Cisco Deutschland,
Cisco Systems GmbH
HANDEL
Wolfram, Gerd, Dr.
Head of CIO-Office, Metro AG
DEUTSCHER RAT FÜR KONFORMITÄTSBEWERTUNG (DIN KONRAT)
(Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums)
Bahke, Torsten, Dr.-Ing.
Vorsitzender
Bohnsack, Ulrike, Dr.
Geschäftsführung
FOCUS.ICT
(Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums)
Steusloff, Hartwig, Prof. Dr.
Vorsitzender
Weisgerber, Stefan, Dr.
Geschäftsführung
FORSCHUNG, INNOVATION UND
ENTWICKLUNG (SO-FIE)
(Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums)
Ziegahn, Karl-Friedrich, Dr.-Ing.
Vorsitzender
Gindele, Karlhanns, Dr.-Ing.
Geschäftsführung
PRÄSIDIALAUSSCHUSS
NORMUNGSPOLITIK (PNP)
(Ständiger Ausschuss des
DIN-Präsidiums)
Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing.
Vorsitzender
Bahke, Torsten, Dr.-Ing.
Geschäftsführung
VERBRAUCHERRAT
(Ständiger Ausschuss des
DIN-Präsidiums)
Brackemann, Holger, Dr. rer. nat.
Vorsitzender
Both, Karin, Dipl. oec. troph.
Geschäftsführung
FINANZAUSSCHUSS
(Ausschuss für die Dauer einer
Amtszeit des DIN-Präsidiums)
vom Berg, Udo
Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil.
Stellv. Vorsitzender
Dauke, Detlef, MinDir.
Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing.
Lerch, Manfred, Dr.-Ing.
Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw.
Vorsitzender
Ullrich, Joachim, Prof. Dr.
WAHLAUSSCHUSS
(Ausschuss für die Dauer einer
Amtszeit des DIN-Präsidiums)
Baumgarten, Ludwig, Dr.
Dahlmann, Peter, Dr.-Ing.
Eilert, Joachim, Dipl. oec.
Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing.
V O R S TA N D U N G G E S C H Ä F T S L E I T U N G
DIN — Präsidium — 83
DIN e. V.
FEINMECHANIK UND OPTIK
Stallforth, Harald, Dr.-Ing.
c/o Aesculap AG, Geschäftsleitung
Forschung und Entwicklung
INFORMATIONSTECHNIK
Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw.
Vorsitzender des Finanzausschusses
BUNDESREGIERUNG
Stein, Harald, Dipl.-Ing.
Präsident des Bundesamtes für
Ausrüstung, Informationstechnik und
Nutzung der Bundeswehr
BUNDESREGIERUNG
Thiel, Georg, MinDirig., Dr.
Ständiger Vertreter des Abteilungsleiters „Verwaltungsmodernisierung,
Verwaltungsorganisation“ im Bundesministerium des Innern
HANDWERK
Tschischka, Walter, Dipl.-Ing.
Präsident des Zentralverbandes der
Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
METROLOGIE
Ullrich, Joachim, Prof. Dr.
Präsident Physikalisch-Technische
Bundesanstalt Braunschweig und
Berlin PTB, Zweiter Stellvertreter
des Präsidenten
BUNDESREGIERUNG
Viethen, Hans Peter, MinDir.
Leiter der Abteilung Arbeitsrecht und
Arbeitsschutz im Bundesministerium
für Arbeit und Soziales
ELEKTRIZITÄTSWIRTSCHAFT
Waning, Paul
Energy Consulting Bildungsinitiativen,
Energieeffizienz
NORMUNG
Werner, Jürg, Dr.
CEO METALL ZUG AG und Präsident SNV
DIN_GB_2014_Umschlag_RZ.indd 5-84
Ständige Gäste des DIN-Präsidiums:
DIENSTLEISTUNGEN
vom Berg, Udo
Managing Director,
vomBerg Management GmbH
DEUTSCHER STÄDTETAG
Best, Hans-Jürgen
Beigeordneter Stadt Essen
TECHNISCHE ÜBERWACHUNG
Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil.
Vorsitzender des Vorstandes des TÜV
Rheinland und Berlin-Brandenburg
Pfalz e. V.
ARBEITSSICHERHEIT UND
GESUNDHEITSSCHUTZ
Eichendorf, Walter, Dr.
Stellv. Hauptgeschäftsführer,
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung (DGUV)
Präsident Deutscher
Verkehrssicherheitsrat (DVR)
BDI
Lösch, Holger
Mitglied der Hauptgeschäftsführung
des BDI - Bundesverband der
Deutschen Industrie e. V.
ITK
Tuszik, Oliver, Dipl.-Ing.
Vice President und Vorsitzender der
Geschäftsführung Cisco Deutschland,
Cisco Systems GmbH
HANDEL
Wolfram, Gerd, Dr.
Head of CIO-Office, Metro AG
DEUTSCHER RAT FÜR KONFORMITÄTSBEWERTUNG (DIN KONRAT)
(Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums)
Bahke, Torsten, Dr.-Ing.
Vorsitzender
Bohnsack, Ulrike, Dr.
Geschäftsführung
FOCUS.ICT
(Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums)
Steusloff, Hartwig, Prof. Dr.
Vorsitzender
Weisgerber, Stefan, Dr.
Geschäftsführung
FORSCHUNG, INNOVATION UND
ENTWICKLUNG (SO-FIE)
(Ständiger Ausschuss des DINPräsidiums)
Ziegahn, Karl-Friedrich, Dr.-Ing.
Vorsitzender
Gindele, Karlhanns, Dr.-Ing.
Geschäftsführung
DR.-ING. TORSTEN BAHKE
Vorsitzender des Vorstandes
RÜDIGER MARQUARDT
Mitglied des Vorstandes
DR.-ING. ULRIKE BOHNSACK
Geschäftsleitung Bereich Normung
DR.-ING. KARLHANNS GINDELE
Geschäftsleitung Bereich Innovation
DANIEL SCHMIDT
Geschäftsleitung Bereich Finanzen und Controlling
DR. RER. NAT. HARTMUT STRAUSS
Geschäftsleitung Bereich Informationstechnologie
ASTRID WIRGES
Geschäftsleitung Bereich Personal und Recht
ERNST-PETER ZIETHEN
Geschäftsleitung Bereich Internationale
Zusammenarbeit
PRÄSIDIALAUSSCHUSS
NORMUNGSPOLITIK (PNP)
(Ständiger Ausschuss des
DIN-Präsidiums)
Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing.
Vorsitzender
Bahke, Torsten, Dr.-Ing.
Geschäftsführung
VERBRAUCHERRAT
(Ständiger Ausschuss des
DIN-Präsidiums)
Brackemann, Holger, Dr. rer. nat.
Vorsitzender
Both, Karin, Dipl. oec. troph.
Geschäftsführung
FINANZAUSSCHUSS
(Ausschuss für die Dauer einer
Amtszeit des DIN-Präsidiums)
vom Berg, Udo
Braun, Bruno O., Prof. Dr.-Ing. habil.
Stellv. Vorsitzender
Dauke, Detlef, MinDir.
Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing.
Lerch, Manfred, Dr.-Ing.
Staudt, Erwin, Dipl.-Volksw.
Vorsitzender
Ullrich, Joachim, Prof. Dr.
WAHLAUSSCHUSS
(Ausschuss für die Dauer einer
Amtszeit des DIN-Präsidiums)
Baumgarten, Ludwig, Dr.
Dahlmann, Peter, Dr.-Ing.
Eilert, Joachim, Dipl. oec.
Homann, Klaus, Prof. Dr.-Ing.
04.05.15 14:03
O R G A N I S AT I O N D E R D I N - G R U P P E
DIN e. V.
PRÄSIDIALAUSSCHÜSSE
Mensch und Maschine
Die Geste zählt
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
Willkommen in China
PRÄSIDIALAUSSCHÜSSE
Bilaterale Stärken
Finanzausschuss
PRÄSIDIUM
Staudt
Stv. Prof. Dr.-Ing. Braun
FOCUS.ICT
Prof. Dr. rer. nat. Steusloff
Präsident
Normungspolitik
1. Stellvertreter des Präsidenten
Verbraucherrat
Forschung, Innovation und
Entwicklung (SO-FIE)
2. Stellvertreter des Präsidenten
Wahlausschuss
Industrie 4.0
Dr.-Ing. Bahke
Dr.-Ing. Lerch
Dr. rer. nat. Brackemann
Beeilung, Deutschland
Deutscher Rat für
Konformitätsbewertung
Prof. Dr.-Ing. Homann
Prof. Dr.-Ing. Homann
Prof. Dr. rer. nat. Ullrich
Dr.-Ing. Ziegahn
VORSTAND
DR.-ING. BAHKE
MARQUARDT
Vorsitzender des Vorstandes
Mitglied des Vorstandes
GESCHÄFTSLEITUNG
Personal und
Recht
Finanzen und
Controlling
Internationale
Zusammenarbeit
Normung
Innovation
Informationstechnologie
Fr. Wirges
Schmidt
Ziethen
Fr. Dr.-Ing. Bohnsack
Dr.-Ing. Gindele
Dr. rer. nat. Strauß
GESCHÄFTSBERICHT 2014
ABTEILUNGEN
Technische Abteilung 1
· Feinmechanik und Optik
· Gesundheit
· Lebensmittel
· Sicherheitstechnik
· Umwelt
Technische Abteilung 2
· Bauwesen
· Luft- und Raumfahrt
· Schiffs- und Meerestechnik
· Technischer Ausbau
· Wasserwesen
Technische Abteilung 3
· Dienstleistungen
· Informationstechnik
· Maschinen- und Anlagenelemente
· Materialprüfung
· Technische Grundlagen
· Werkstoffe
DKE
Deutsche Kommission
Elektrotechnik
Elektronik
Informationstechnik
im DIN und VDE
Dr.-Ing. Hövel
Desler
Dr. rer. nat. Weisgerber
Dr.-Ing. Thies (Sprecher)
Teigeler
Prozessmanagement Normung
Entwicklung neuer Arbeitsgebiete
Fr. Dr.-Ing. Bohnsack
Krüger
Behrens
DIN e. V. | Geschäftsbericht 2014
Externe Normenausschüsse
KOMMISSIONEN UND KOORDINIERUNGSSTELLEN
Koordinierungsstellen
· Mittelstand
· Gesundheitswesen
· Dienstleistungen
· IT-Sicherheit
· Sicherheitswirtschaft
· Umweltschutz
· Sicherheitstechnik
· KMU-Helpdesk
· Geschäftsstelle Elektromobilität
DIN e. V.
TOCHTER- UND BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN
Beuth Verlag GmbH
DIN Software GmbH
DQS Holding GmbH
Berlin
DIN GOST TÜV BerlinBrandenburg Gesellschaft für
Zertifizierung in Europa mbH
Berlin
Oppermann (Vors.)
Dr.-Ing. Schacht
Dr.-Ing. Schacht
Berlin / Moskau
Heinloth (Vors.)
Drechsel
Rao
Slapke
Fr. Wermke
DIN_GB_2014_Umschlag_RZ.indd 1-4
Frankfurt a. M.
DIN CERTCO
Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH
Berlin
Am DIN-Platz
Burggrafenstraße 6
10787 Berlin
Tel + 49 30 2601-1111
Fax+ 49 30 2601-1115
[email protected]
www.din.de
04.2015 / 93615
Kommissionen
www.din.de
Zorn
04.05.15 14:03
Am DIN-Platz
Burggrafenstraße 6
10787 Berlin
Tel + 49 30 2601-1111
Fax+ 49 30 2601-1115
[email protected]
www.din.de
04.2015 / 93615
DIN e. V.