Pure Provokation aus Wahren

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
22 |
AUS DEN STADTTEILEN
FREITAG, 16. OKTOBER 2015 | NR. 241
Landsberger
Brücke: Zweifel
an der Stadt
Wiederitzscher hinterfragen
Abstimmung mit Bahn
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WIEDERITZSCH. „Wir sind sehr enttäuscht
und verärgert“ – so lautete das Fazit von
Andreas Diestel (CDU) nach der jüngsten
Sitzung des Ortschaftsrates Wiederitzsch.
Der Ortschef hatte einen Vertreter des Verkehrs- und Tiefbauamtes (VTA) eingeladen, um Neuigkeiten in Sachen Landsberger Brücke zu erfahren, die seit sieben
Jahren für den Autoverkehr gesperrt ist.
„Ralf Barwick vom VTA hat uns im Prinzip den gleichen Sachstand mitgeteilt, der
schon im Januar beim Gespräch mit dem
Oberbürgermeister Thema war“, teilte
Diestel mit. Der Abteilungsleiter habe mitgeteilt, dass die Entwurfsplanung abgeschlossen und die Kreuzungsvereinbarung
mit der Deutschen Bahn in Bearbeitung
sei, dass bis Jahresende ein unterschriftsreifes Exemplar an die Bahn übergeben
und der Bau- und Finanzierungsbeschluss
ins Verfahren gebracht werden solle. Der
weitere Ablauf sehe vor, im Juni 2016 das
Ausschreibungsverfahren zu starten,
damit der Zuschlag noch im Dezember
2016 erteilt werden könne. Als Baubeginn
sei Februar 2017, als Bauende April 2018
genannt worden. „Alles gut und schön, wir
fragen uns nur, ob die Bahn von diesem
geplanten Ablauf etwas weiß“, so Diestel.
Denn das Unternehmen benötige mindestens zwei Jahre Vorlauf, um die Sperrung
in ihre Fahrpläne einzutakten. „Wenn die
Kreuzungsvereinbarung erst im Dezember
dieses Jahres bei der Bahn auf den Tisch
kommt, haben wir Zweifel, ob das Vorhaben bereits abgestimmt ist.“
Unsicherheit besteht bei den Ortschaftsräten auch darüber, ob das Verkehrs- und Tiefbauamt die Bedeutung des
Themas für Wiederitzsch erkannt hat.
„Auf Nachfrage konnte Herr Barwick
nicht mal Auskunft über die Kosten des
Projektes geben“, bedauerte der Ortsvorsteher.
Die 100 Jahre alte Landsberger Brücke
war am 1. November 2008 aufgrund ihres
Bauzustandes für Kraftfahrzeuge gesperrt
worden. In regelmäßigen Abständen wurde Autofahrern und Anwohnern Hoffnung
auf baldigen Baubeginn gemacht. So hieß
es beispielsweise im November 2011 aus
dem Rathaus, die Planung für ein neues
Bauwerk sei „in vollem Gange“.
Um weiteren Enttäuschungen vorzubeugen, wollen der Wiederitzscher Ortschaftsrat und Stadtrat Gerd Heinrich
(CDU) nun Nägel mit Köpfen machen.
Letzterer wird beim Verkehrs- und Tiefbauamt um Einsicht in die entsprechenden
Unterlagen bitten.
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ENGELSDORF. Das Hofgebäude des
Engelsdorfer Gymnasiums in der ArthurWinkler-Straße 6 soll zu einer Mensa
umgebaut werden. Das hat die Verwaltungsspitze auf Vorschlag von Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD) und
Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau
(parteilos) beschlossen. Die Arbeiten sollen von Ende April bis Ende Dezember
2016 ausgeführt werden. Die Kosten
belaufen sich auf 800000 Euro. Derzeit
befindet sich die Schulspeisung im Keller
des Gymnasiums. Der dort zur Verfügung
stehende Platz reicht hinten und vorne
nicht aus (die LVZ berichtete). „Mit dem
Umbau des aus den 1960er Jahren stammenden eingeschossigen Hofgebäudes
werden die Bedingungen deutlich verbessert“, sagte Fabian. „Die äußere Hülle des
Gebäudes wird energetisch aufgewertet
und so die Energiebilanz verbessert“,
ergänzte Dubrau. Der Raum für die Schulspeisung wird 113 Plätze umfassen, sodass
bei drei Durchgängen knapp 340 Schüler
und Lehrer versorgt werden können.
Der Ortschaftsrat der einst selbstständigen Gemeinde hatte zuletzt immer wieder auf die unbefriedigenden Zustände
im Keller der Bildungseinrichtung hingewiesen, dabei die Verwaltung mehrfach
eindringlich aufgefordert, die Lösung des
Mensa-Problems nicht auf den SanktNimmerleins-Tag zu verschieben. „Zu
Mittag essen in einem viel zu engen
Raum samt Geruchsbelästigung, weil sich
gleich nebenan die Toiletten befinden –
ich bin froh, dass damit bald Schluss ist“,
kommentierte Ortsvorsteherin Annemarie Opitz (Bürgerinitiative Pro Engelsdorf)
die frohe Botschaft aus dem Rathaus. Seit
vielen, vielen Jahren sei über eine neue
Mensa intensiv diskutiert worden. Dass
zunächst die Ratsversammlung grünes
Licht gegeben habe und es nunmehr an
die Umsetzung des Projekts gehe, „ist das
Ergebnis einer gemeinsamen Kraftanstrengung“. Opitz lobte in diesem Zusammenhang das Engagement von Stadträten, Mitarbeitern des Amtes für Jugend,
Familie und Bildung, des Gymnasiums
und nicht zuletzt der Ortschaftsräte.
Mit Blick auf den Rest der Schule, die
sie einst selbst besuchte, sagte die Ortschefin: „Und jetzt wäre es schön, würde
auch die Aula in Haus 2 fertiggestellt. Es
fehlt nur noch der Fußboden, dann hätten
wir für kulturelle Veranstaltungen den
passenden Rahmen. Denn die Aula hat
eine super Akustik.“
dom
Treffen im Atelier: Künstler Andreas Weißgerber (links) und Texter Gottfried Schleinitz (rechts) mit Drucken jener Zeichnungen, die das
neue Buch „Unterwegs zum Schalom“ zieren. Grafikdesignerin Ulrike Weißgerber gab Wort und Bild eine Form.
Foto: André Kempner
Pure Provokation
aus Wahren
Pfarrer holt alte Predigten hervor, Künstler zeichnet die Bilder dazu
VON DOMINIC WELTERS
WAHREN. Wort trifft Bild und Bild trifft
Wort – und heraus kommt bei derartigen
Begegnungen manchmal ein Buch. In
Wahren ist es so gelaufen. Der Theologe
und Autor Gottfried Schleinitz und der
Maler und Grafiker Andreas Weißgerber
stellen heute ihr druckfrisches Werk
„Unterwegs zum Schalom“ vor. Der
77-jährige emeritierte Pfarrer Schleinitz
hat dazu 36 Predigten aus der Zeit zwischen 1996 und 2013 beigesteuert, der
64-jährige Künstler Weißgerber exakt
20 Zeichnungscollagen aus der vollendeten Gegenwart. Beim 120. Offenen
Abend des Fördervereins Gemeindeaufbau der evangelisch-lutherischen Gnadenkirche, der um 19.30 Uhr in dem Gotteshaus am Opferweg 2 beginnt, sind die
Weißgerberschen Zeichnungen auch in
Originalgröße zu sehen. Bis 15. Januar
2016 werden die Bilder hängen.
Schleinitz und Weißgerber kennen
sich schon seit einer halben Ewigkeit.
Bei der ersten Begegnung war der eine
geistliches Oberhaupt, der andere gläubiges Mitglied der Gnadenkirchgemeinde. Anno 2012 war es, da steckten die
beiden Herren mal nicht auf dem Opferberg von Wahren, sondern auf dem Burgberg von Assisi die Köpfe zusammen;
jener italienischen Kleinstadt, in der am
Übergang vom 12. ins 13. Jahrhundert
ein gewisser Francesco Bernardone die
radikale
Jesus-Nachfolge
vorlebte.
Schleinitz verehrt diesen Mann, der als
Heiliger Franziskus in die Geschichte
einging. Wegen dessen „noch heute
aktueller Spiritualität“ zieht es den Pfarrer i.R. regelmäßig nach Umbrien. Weißgerber stand zum Zeitpunkt des
Gesprächs hoch oben über den Dächern
von Assisi unter dem Eindruck der
Das Cover des neuen Buches, das heute
Abend in Wahren vorgestellt wird. Repro: LVZ
„magischen Kunst“ in der Basilika
San Francesco. Ober- und Unterkirche
stellen ein einzigartiges Museum dar.
Bedeutende Maler der italienischen
Renaissance, unter ihnen der große Giotto di Bondone, haben sich in der Grablegungskirche des Franz von Assisi verewigt. Beseelt von den vielen Impressionen und gerührt vom Untergang der
glutroten Sonne redeten Schleinitz und
Weißgerber auch übers Älter-Werden.
Und über Erntezeit. Was in des Theologen Kopf zu folgender Überlegung führte: „Ich habe so viele Texte und Predigten verfasst, die muss ich ja nicht alle
kompostieren.“ Sollte heißen: Einiges
von dem, was Schleinitz einst von der
Kanzel zum Besten gab, könnte ja auch
heutzutage noch zur Reflexion anregen.
Und weil „konzipierte und praktizierte
Spiritualität nicht ohne Bilder funktio-
niert“, wie der Theologe schreibt, bat er
den Freund um künstlerische Begleitung. „Ich kannte ja Gottfrieds Predigten, er hat nie ein Blatt vor den Mund
genommen, manchmal sogar die
Gemeinde beschimpft. Seiner Gedanken-Flut konnte ich aber unmöglich
gerecht werden, deshalb verstehe ich
meine gezeichneten Collagen als
Gedankenstriche. Ich habe dabei Teile
von Gemälden zitiert, in denen sich die
ganz Großen wie Leonardo, Dürer oder
Rembrandt christlichen Themen mit
menschlicher Tiefe näherten. Ich hoffe,
ich habe das mit der gebührenden
Demut getan“, sagt Weißgerber über seinen Anteil am Gesamtkunstwerk.
Das ist in drei Kapitel unterteilt, deren
Titel die pure Provokation verheißen:
Gerechtigkeit – Träume haben kein Verfallsdatum; Frieden – Wir haben von der
Schildkröte nur den Panzer gelernt;
Bewahrung der Schöpfung – Vorwärts
zum Faustkeil. Gerechtigkeit, Frieden,
Bewahrung der Schöpfung: Das sind im
Übrigen die erklärten Ziele des „Konziliaren Prozesses“. Die Bewegung begann
auf der VI. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver 1983. Damals, in der Zeit des Kalten
Krieges, ging es vor allem um die Ächtung der Stationierung von Massenvernichtungswaffen und den Beginn einer
christlichen Gegenbewegung. In diesem
Geiste wollen Schleinitz und Weißgerber
Anstöße geben. In Wort und Bild. Und sie
wollen den Leser und Betrachter in die
Pflicht nehmen, weiterzudenken. „Es sei
denn, er gäbe das Denken auf“, sagt
Schleinitz.
Gottfried Schleinitz/Andreas Weißgerber,
 „Unterwegs
zum Schalom“, Edition Akanthus,
176 Seiten, 19,50 Euro;
ISBN: 978-3-00-050769-4
Lichtblick für die Große Eiche
Investor zeigt Interesse an Böhlitz-Ehrenberger Kulturzentrum
VON ANDREA RICHTER
BÖHLITZ-EHRENBERG. Nicht unbedingt
in Riesenschritten geht’s voran, wenn’s um
die Böhlitz-Ehrenberger Große Eiche geht.
Denn für das Soziokulturelle Zentrum in
der Leipziger Straße erwarten die Ortschaftsräte seit der Eingemeindung von
der Stadt ein Konzept, um bei einem möglichen Verkauf dem Investor die Nutzung
des Hauses deutlich machen zu können.
Nun immerhin ein Lichtblick: Obwohl dieses Papier noch immer fehlt, gibt es inzwischen einen Kaufinteressenten.
„Ich habe mit dem potenziellen Käufer
und dem Abteilungsleiter Grundstücksverkehr im Liegenschaftsamt, Ralph
Rinner, über das gesprochen, was wir
schon seit 16 Jahren anmahnen: ein Konzept für unsere Große Eiche“, sagt Ortsvorsteher Dietmar Kern (CDU). Erfreulich
sei, dass der Investor, der aus Leipzig
stammt, aufgeschlossen sei für die Wünsche, die die Böhlitz-Ehrenberger für die
Zukunft der Großen Eiche haben. „Das
Haus ist für keinen unserer Vereine entbehrlich, sie brauchen die Räume für ihre
Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen“, betont Kern. Auch für den Ortschaftsrat, die beiden Grundschulen Böhlitz-Ehrenberg und Gundorf, die Oberschule, die vier Kindergärten und die ortsansässige Bürgergesellschaft ist das
Soziokulturelle Zentrum eine feste Adres-
Für die Große Eiche in
Böhlitz-Ehrenberg gibt
es einen Kaufinteressenten. Der Ortschaftsrat mahnt derweil
weiter ein Nutzungskonzept an.
Foto: André Kempner
se. Außerdem würden viele Familien die
Große Eiche für private Feiern nutzen.
Alles das habe der potenzielle Käufer
offen aufgenommen, allerdings benötige
er noch Zahlen, die unter anderem Auskunft über Einnahmen und Ausgaben
geben und die der jetzigen Grundstücksverwaltung vorliegen, so der Ortschef.
„Wir haben auch darüber diskutiert, die
Bibliothek von der ersten Etage ins Erdgeschoss zu verlegen. Die Sportgruppen
könnten dann den Saal im ersten Stock
nutzen.“ Auf jeden Fall setze sich der Ortschaftsrat für die weitere öffentliche Nutzung der Großen Eiche ein, sagt Kern.
Was den benachbarten Altbau anbelangt, so plant der potenzielle Käufer dort
Wohnungen zu errichten – was die
Zustimmung des Ortschaftsrates findet.
Erst im September hatte die Stadt Leipzig den Böhlitz-Ehrenbergern eine Vorlage
präsentiert, die den Verkauf „einer Teilfläche des Flurstücks 555 der Gemarkung
Böhlitz-Ehrenberg“ vorsieht. Die Ortsräte
merkten daraufhin kritisch an, dass die
Große Eiche, die den Hauptteil dieses
Areals ausmacht, mit keinem Wort erwähnt
wurde.
„Wir müssen diese Vorgänge aufmerksam beobachten, damit die öffentliche Nutzung des Hauses erhalten bleibt, glauben
aber, dass der derzeitige Kaufinteressent
unsere Intentionen respektiert“, sagt Ortsvorsteher Kern.