FAIRE KLEIDUNG KONSUMFÜHRER KARLSRUHE HINTERGRÜNDE ZUR TEX TILINDUSTRIE Woher kommen eigentlich die Kleider in deinem Schrank? Die meisten Menschen können darauf keine Antwort geben, denn heutzutage haben unsere Jeans, Shirts und Pullis einen weiten Weg hinter sich, häufig einmal um die halbe Welt. In letzter Zeit ist das Bewusstsein für die Herkunft von Kleidung und für die Bedingungen, unter denen sie hergestellt wird, gewachsen. Ein Grund dafür ist unter anderem das tragische Fabrikunglück in der Nähe von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka im April 2013. Durch den Einsturz des neunstöckigen „Rana Plaza“-Gebäudes kamen damals über 1.130 Näherinnen und Näher ums Leben und 1.650 weitere wurden verletzt. In den Nähereien, in denen unter anderem auch unsere Kleidung hergestellt wird, arbeiten die Näherinnen und Näher unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Die Produktionskette von Textilien – auch „textile Kette“ genannt – umspannt die ganze Welt. Zwei Schritte sollen hier näher beschrieben werden. 1. ROHFASERHERSTELLUNG Die Textilien werden entweder aus Naturfasern oder aus Chemiefasern hergestellt. Die Herstellung von Naturfasern erfordert mehrere Schritte: Anbau, Ernte, Entkörnung und anschließend das Spinnen. Der nächste Schritt ist je nach Gewebe das Stricken oder das Weben. Auf dem Weg zur Verarbeitung werden einige Stoffe zudem veredelt; sie werden gefärbt, imprägniert oder bedruckt. Bei der Rohfaser-Herstellung können der Einsatz von genmanipuliertem Saatgut oder andere gesundheitsgefährdende Einflüsse ein Problem sein. Im Fall von Chemiefasern sorgen Öl und Chemikalien für Gesundheits- und Umweltbelastungen. Auch beim Bleichen, Färben und Imprägnieren kommen gesundheits- und umweltschädigende Chemikalien zum Einsatz. Zusätzlich sind in der Konfektionierung lange Arbeitszeiten, mangelnde Sicherheit und niedrige Löhne die Norm. Manchmal hat auch der Endverbraucher gesundheitliche Probleme aufgrund von Schadstoffen in Kleidungsstücken oder Heimtextilien. 80 % des weltweiten Baumwollanbaus werden von China, Indien, den USA, Pakistan und Brasilien abgedeckt. Auch wenn sie global gesehen nicht zu den größten Baumwollexporteuren gehören, sind einige Länder Westafrikas und Zentralasiens mit ihrer gesamten Wirtschaft vom Baumwollanbau abhängig. Die gesundheitlichen und ökologischen Folgen des Baumwollanbaus sind alarmierend. Baumwollpflanzen benötigen enorme Mengen an Wasser, was in den ohnehin trockenen Anbaugebieten zum Versiegen der Flüsse und Seen führt. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation -1- (WHO) sterben infolge des Baumwollanbaus jährlich mehr als 20.000 Menschen an Pestizidvergiftungen. Probleme: Probleme: a) Einsatz von genmanipuliertem Saatgut, Agrarchemikalien, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen a) Bleichen, Färben, Imprägnieren mit teils gefährlichen Chemikalien, die zu Gesundheits- und Umweltbelastungen führen b) Einsatz von Erdöl und Chemikalien, Gesundheits- und Umweltbelastung b) Lange Arbeitszeiten, Niedrigstlöhne, beeinträchtigte Gesundheit und Sicherheit Probleme: a) Schadstoffe im Endprodukt b) Greenwashing: Täuschung der Verbraucher durch übertriebenes Öko-Marketing Quelle: Illustration Marco Fischer www.grafischer.com, Christliche Initiative Romero (CIR) 2. TEXTILVERARBEITUNG In der Konfektionierung werden die Stoffe geschnitten, zusammengenäht und für den Versand in den Handel verpackt. In Ländern wie Pakistan, Kambodscha und Indien arbeiten die Näherinnen und Näher hierbei häufig unter katastrophalen Zuständen. 12 bis 14 Stunden tägliche Arbeitszeit sind normal, dazu kommen bei Eilaufträgen zusätzliche Wochenend- und Nachtschichten. Das Zuschneiden und Zusammennähen von Kleidung ist noch heute vor allem Handarbeit. Der Lohn für diese Arbeit ist äußerst gering und reicht nicht zur Existenzsicherung. Gelernte Näherinnern und Näher in Bangladesch erhalten umgerechnet ungefähr 40 bis 50 Euro im Monat, bei einem Bedarf von rund 116 Euro zur Deckung der Grundbedürfnisse. Die Folgen sind oft Mangelernährung, Schlafdefizite und andere gesundheitliche Schäden. Abgesehen davon werden Überstunden nicht bezahlt, der Mutterschutz nicht gewährleistet und die meist am untersten Ende der Rangordnung stehenden Näherinnen sind Diskriminierungen und sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Bei einer Auflehnung gegen solche Missstände drohen den Näherinnen und Nähern Kündigungen oder andere schwerwiegende Konsequenzen. -2- PREISZUSAMMENSETZUNG EINES T-SHIRTS 4 % Zwischenhändler 8 % Transportkosten 3,5 % Profit Lieferant in Bangladesch 0,9 % Fixkosten 12 % Materialkosten 0,6 % Zahlung an Arbeiter/innen 12 % Profit der Marke 59 % Handelsspanne Quelle: Fairwear Foundation AKTUELLE ENTWICKLUNGEN Nach dem Einsturz des „Rana Plaza“-Gebäudes in Bangladesch und der darauf folgenden massiven öffentlichen Wirkung gelang es, Modefirmen zu einem Abkommen mit Brand- und Gebäudeschutz sowie besserem Arbeitsschutz in Bangladesch zu bewegen. Einige Unternehmen haben das Abkommen inzwischen unterzeichnet. Ebenso wurde ein Fonds über 30 Mio. USD geschaffen, um Hinterbliebene und Opfer zu entschädigen. Kürzlich wurden 41 mutmaßliche Verantwortliche für den Fabrikeinsturz wegen Mordes angeklagt. Aufgrund der Initiative des Bundesentwicklungsministers Gerd Müller wurde im Oktober 2014 ein „Bündnis für nachhaltige Textilien“ geschaffen. Mehr als 120 Mitglieder, zusammengesetzt aus Vertretern der Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und Standardorganisationen, arbeiten dabei an dem gemeinsamen Ziel, die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen entlang der gesamten Lieferkette des Textilund Bekleidungssektors zu verbessern. Eine Liste der Teilnehmer findet sich auf: www.textilbuendnis.com -3- KONSUMRATGEBER Als aktive und kritische Konsumenten können wir unseren Teil zur Veränderung beitragen. Im Folgenden ein paar Anregungen. WAS BRAUCHE ICH WIRKLICH? Die Kleidungsindustrie funktioniert nach dem Prinzip „fast fashion“: Die Idee ist, möglichst schnell und möglichst günstig neue Kollektionen auf den Markt zu bringen. Das Interesse, Kleidungsstücke qualitativ hochwertig und haltbar zu produzieren, ist dadurch entsprechend gering. Wir können uns fragen, wie viele Kleidungsstücke wir wirklich brauchen, ohne uns dabei gleich gegen die Modetrends stellen zu müssen. Die Methoden der führenden Modemarken, unnötige Bedürfnisse bei uns Konsumenten zu wecken, sollten wir kritisch hinterfragen. Eine Möglichkeit bewusster zu konsumieren ist: weniger, aber dafür gezielter einkaufen, ein Grundsortiment an Kleidung, das gut kombiniert werden kann, dazu einige ausgewählte, besondere Kleidungsstücke. Auf diesem Weg entsteht gleichzeitig auch mehr persönlicher finanzieller Spielraum, um Hersteller zu unterstützen, die ethisch verantwortlich handeln. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Studien und Rankings, die uns helfen können, die Bedingungen bei unterschiedlichen Marken, vor allem auch konventionellen Herstellern, miteinander zu vergleichen. Dazu helfen die folgenden Internetplattformen: blog.rankabrand.de www.ci-romero.de/gruenemode-labels www.ci-romero.de/themen_konzerne Bekommt eine teuer erworbene Hose oder der Pulli doch mal ein Loch, dann ist das kein Grund zur Panik. Auf www.gelbeseiten.de findet man genügend Schneider in der Stadt, die für ein paar Euro jegliche Arten von Löchern so stopfen, dass die entsprechende Stelle wieder voll belastbar ist und optisch nicht auffällt. SECONDHAND Eine zweite Möglichkeit nachhaltiger zu konsumieren bieten Secondhand-Läden. Bevor man sich eine brandneue Hose kauft, lohnt sich ein Blick in die Karlsruher SecondhandLandschaft. Dort kann man nicht nur günstig neuwertige Kleidung erwerben, sondern gleichzeitig auch seine Kleiderschrankhüter loswerden. Eine Auswahl an Adressen für Karlsruhe haben wir hier zusammengestellt: -4- LADEN & ADRESSE ZIELGRUPPE / ANGEBOT HINTERGRÜNDE Atelier HEXENSTICH Kaiserstr. 50 Damen, Herren, Kinder / exklusive Mode bis aufgewertete Kleidung, Kleidertauschpartys, Nähkurse Ein Schneideratelier, das alte Bekleidung neu aufwertet Chaplin’s Second Hand Schillerstr. 6 Damen / vorzugsweise Designerkleidung, Accessoires Private SecondhandBoutique Charisma Jollystr. 17 Damen / Bekleidung (auch große Größen) Private SecondhandBoutique Crazy Bomb Gerwigstr. 37 www.crazy-bomb.de Damen, Herren / Bekleidung, Schuhe, Accessoires, Taschen Secondhand und Upcycling alter Kleidung auch im Onlineversand Déjà-vu Fritz-Erler-Str. 1-3 Junge Erwachsene / Bekleidung, Medien, Elektrogeräte, Deko Einnahmen gehen an die Arbeit der Diakonie High Style Ritterstr. 32 Damen, Herren / aktuelle Designerkleidung, Schuhe, Accessoires Private SecondhandBoutique Hot Wollée Yorckstr. 24 Damen, Herren / Designerkleidung Private SecondhandBoutique Jacke wie Hose Winterstr. 3 Damen, Herren, Kinder / Bekleidung, Hausrat, Bücher, u. v. m. Einnahmen gehen an die Arbeit der Diakonie KASHKA Kaiserstr. 172 Damen, Herren, Kinder / Bekleidung, Hausrat, Möbel, u. v. m. Einnahmen gehen an die Arbeit der Diakonie Laden23 Karlstr. 124 Damen, Herren / Kinder / Bekleidung, Haushaltswaren, Bücher, u.v.m Secondhand-Laden als sozial-diakonisches Projekt Mann-o-Mann Yorckstr. 2 Herren / Bekleidung, Schuhe, Accessoires Private SecondhandBoutique Nearly new Goethestr. 41 Damen / Bekleidung, Schmuck Private SecondhandBoutique Oxfam Waldstr. 41-43 Damen, Herren / Bekleidung, Unterhaltung, Süßigkeiten, Tee, Kaffee (fairer Handel) Einnahmen gehen zum Teil an Oxfam e. V. Pepita Yorckstr. 15 Damen / Bekleidung, Accessoires Private SecondhandBoutique pomp höschen Klauprechtstr. 27 Damen / Bekleidung ab Größe 40 Private SecondhandBoutique Eine ausführlichere Übersicht der Karlsruher Secondhand-Läden gibt es auf: ka.stadtwiki.net/Secondhandladen -5- Eine unkomplizierte Art, seine aussortierten Kleidungsstücke mit anderen zu tauschen, sind Kleidertauschpartys. Mehr Infos dazu auf Seiten wie: kleidertausch.info www.klamottentausch.net PRODUKTSIEGEL Als dritte Möglichkeit, mit seinem Konsum ein Zeichen zu setzen, bieten sich Siegel an, welche soziale und/oder ökologische Standards garantieren. Es gibt inzwischen neben den konventionellen Herstellern, von denen einige immer stärker auf Nachhaltigkeit achten, auch zunehmend kleine Labels, in deren Firmenphilosophie ethische Herstellungsbedingungen einen zentralen Stellenwert einnehmen. Einige setzen dabei vor allem auf regionale Produktion und zeigen, dass die Textilwirtschaft auch in Deutschland bzw. Europa wieder eine Zukunft hat. Andere produzieren ihre Kleidungsstücke weiterhin in anderen Teilen der Welt, legen aber großen Wert auf hohe soziale und ökologische Produktionsstandards. Siegel sollen die nötige Transparenz liefern. Dabei ist es hilfreich zu wissen, wofür die einzelnen Siegel stehen. Produktsiegel werden durch verschiedene Instanzen vergeben: durch staatliche Stellen (z. B. der Blaue Engel), durch Nichtregierungsorganisationen (z. B. Fairtrade, Fair Wear Foundation) oder durch die Privatwirtschaft (iVN). Einen guten Überblick über die sozialen und ökologischen Kriterien und deren Überprüfung bietet die Plattform: www.ci-romero.de/gruenemode-labels Jedes Produktsiegel hat unterschiedliche Schwerpunkte und deckt meistens nur einen Teilbereich der gesamten Produktionskette ab. Manche Siegel zertifizieren eher ökologische, andere eher soziale Standards. Im Folgenden stellen wir die vier bekanntesten Siegel vor, die man auch in Kleidungsstücken findet. FAIRTRADE CERTIFIED COTTON Fokus: bessere Arbeits-/ Lebensbedingungen von Baumwollbauern Mindestpreis für Baumwolle zur Absicherung gegen Schwankungen am Weltmarkt 100 % des Baumwollanteils fair gehandelt ressourcenschonende Produktion ILO-Kernarbeitsnormen werden gefordert jedoch keine Forderung existenzsichernder Löhne geplant für Ende 2015: Standard für die gesamte Textilkette Hintergrundinfos & Produktfinder: www.fairtrade-deutschland.de -6- INTERNATIONALER VERBAND DER NATURTEXTILWIRTSCHAFT E.V. (IVN BEST) Fokus: höchste ökologische Standards in der gesamten Produktionskette 100 % Naturfasern aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft existenzsichernde Löhne werden gefordert Sozialstandards zu Menschenrechten, Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit sehr hohe ökologische Standards mit unabhängigen Kontrollen Hintergrundinfos: www.naturtextil.de GLOBAL ORGANIC TEXTILE STANDARD (GOTS) Fokus: hohe ökologische Standards in der gesamten Produktionskette vom IVN und anderen internationalen Textilverbänden entwickelt mind. 70 % der Fasern aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft existenzsichernde Löhne sind nicht verpflichtend Sozialstandards zu Menschenrechten, Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit hohe ökologische Standards mit unabhängigen Kontrollen Hintergrundinfos & öffentl. Datenbanken: www.global-standard.org FAIR WEAR FOUNDATION (FWF) Fokus: höchster sozialer Standard in der Konfektionierung externe Kontrollen der Arbeitsbedingungen interne Kontrollen und unabhängige Beschwerdestellen für Arbeiter/innen Schulungen für Management und Arbeiter/innen existenzsichernde Löhne ökologische Kriterien nicht im Fokus Hintergrundinfos & Links zu Labels: www.fairwear.org Es gibt noch viele weitere Siegel. Einen guten Überblick bietet das kleine Heft „WearFair? Ein Wegweiser durch den Label-Dschungel bei Textilien“ von der Christlichen Initiative Romero (CIR). Daneben gibt es viele Internetseiten, die die Glaubwürdigkeit und die Kriterien der Siegel bewerten wie zum Beispiel: www.ci-romero.de/gruenemode-siegel www.siegelklarheit.de label-online.de -7- Läden in Karlsruhe, die Kleidung aus fairem Handel führen Um nun zu wissen, wo man Kleidung mit diesen oder anderen Siegeln kaufen kann, haben wir eine kleine Auswahl an Läden in Karlsruhe zusammengestellt, die (unter anderem) fair gehandelte Kleidung anbieten. Details zur Herstellung der einzelnen Kleidungsstücke lassen sich bei den Verkäufer/innen erfragen. LADEN & ADRESSE ZIELGRUPPE / ANGEBOT / STIL SIEGEL / HINTERGRÜNDE ANA & ANDA Gablonzer Str. 11 Damen, Herren / nachhaltig elegante Accessoires (Krawatten, Fliegen, Tücher) Hergestellt aus fair produzierter Bioseide Comazo Karlstr. 56 Damen, Herren, Kinder / Unterwäsche und Nachtwäsche GOTS (comazo earth) KULT Karlstr. 3-5 Damen / Oberbekleidung, v. a. Kleider / teils ausgefallen, bunt, stylisch FWF, GOTS, Fairtrade Rasselfisch Akademiestr. 9-11 Kinderwagen /-möbel/ -spielzeug deutsche / europ. Herstellung; Unterstützung von Fair Trade Projekten Schizo Amalienstr. 46 Damen, Herren, Kinder / Ober-/ Unterbekleidung / junge Mode FWF, GOTS, Fairtrade / vegane, fair gehandelte Kleidung, u. a. Label bleed Skog 42 Waldstr. 42a Damen, Herren / Ober-/ Unterbekleidung / stilvoll, schick Europäische nachhaltige Produktion; u. a. Label Armed Angels Spinnrad Karlstr. 99 Damen, Herren, Kinder, Babys / Ober-/ Unterbekleidung IVN BEST , GOTS, langjährige Erfahrung in Sachen Nachhaltigkeit FaireWare Herrenstr. 46 Damen, Herren / Unterbekleidung, Taschen, Haushaltswaren / Laden, der alles führt, was fair ist Fair gehandelte, nachhaltige Ware, z.T. aus recycelten Materialien Waschbär Rüppurer Str. 92 Damen, Herren, Kinder / Ober-/ Unterbekleidung, Kosmetika, Haushaltsprodukte / frischer Öko-Stil FWF , GOTS Weltladen Kronenstr. 1 Damen, Herren / Taschen, Schmuck, Deko etc. / internationaler Stil GOTS, Fairtrade u. a. Weitere Adressen in Karlsruhe auch zu anderen Kategorien bietet das Portal: oekofair.anaundanda.de -8- Darüber hinaus ist es sinnvoll, immer wieder in herkömmlichen Läden nach fair hergestellter Kleidung zu fragen, um auch dort das Bewusstsein zu schärfen, dass wir Konsumenten uns für die Herstellung unserer Kleidung interessieren. FAIRE KLEIDUNG ONLINE Auch im Internet findet man eine Vielzahl von Anbietern, die entweder ausschließlich oder zumindest teilweise fair gehandelte Kleidungsstücke führen. Damit Du von der Vielzahl an Links nicht erschlagen wirst, haben wir unsere persönlichen Empfehlungen, die wir aufgrund guter Erfahrungen weitergeben möchten, mit einem versehen. Eine alternative, sehr zu empfehlende Übersicht von Online-Versandhäusern und lokalen Händlern findest Du auf: www.fairtradekleidung.org NAME & ADRESSE ZIELGRUPPE / ANGEBOT / STIL VORHANDENE SIEGEL 3FREUNDE www.3freunde.de Damen, Herren / Oberbekleidung / Basics und bedruckbar GOTS, Fairtrade, klimaneutrale Produktion ARMEDANGELS www.armedangels.de Damen, Herren / Ober-/ Unterbekleidung GOTS, Fairtrade bleed www.bleed-clothing.com Damen, Herren /Ober-/ Unterbekleidung GOTS, Bluesign, OekoTex Standard 100, Fokus auf RecyclingMaterialien DaWanda www.dawanda.com Portal vieler Einzelhändler, in der Suchleiste „fair“ eingeben Damen, Herren, Kinder / Ober-/ Unterbekleidung GOTS, Fairtrade u. a. fairjeans www.fairjeans.de Jeans / kein Online-Versand!, Verkauf nur in Boutiquen GOTS-Standards Fairmondo www.fairmondo.de Marktplatz fairer Produkte, u.a. auch Oberbekleidung, Schuhe GOTS, FWF fairretail www.fairretail.de Kinder, Babys / Kleidung, Spielwaren u. a. GOTS fairtragen www.fairtragen.de Damen, Herren, Kinder, Babys / Kleidung, Haushalt FWF, IVN BEST, GOTS -9- GLIMPSE www.glimpseclothing.com Damen, Herren / Oberbekleidung / lässig urban GOTS, eigene Produktion von früheren Opfern von Menschenhandel GREENALITY www.greenality.de Damen, Herren / Kleidung, Accessoires GOTS gruene wiese www.gruenewieseshop.de Damen, Herren / Oberbekleidung, Accessoires, Schuhe IVN BEST, GOTS, Fairtrade GRÜNSCHNABEL www.gruenschnabelshop.de Damen, Herren, Kinder, Babys / Kleidung, Schuhe, Accessoires GOTS u. a. grundstoff www.grundstoff.net Damen, Herren, Kinder / Ober-/ Unterbekleidung, Schuhe (faire Chucks) / Basics GOTS, Fairtrade u. a. Hans Natur www.hans-natur.de Damen, Herren, Kinder, Babys / Unterbekleidung, Nachtwäsche, Merino IVN BEST, GOTS, Made in Germany, KbT, KbA Hess Natur-Textilien www.hessnatur.de Damen, Herren, Kinder / Kleidung, Haushaltsprodukte FWF, IVN BEST, GOTS Hirschkind www.hirschkind.de Damen, Herren, Kinder / Kleidung, Haushaltsprodukte GOTS, Fairtrade u. a. JUNIQE www.juniqe.com -> Rubrik „Mode“ Damen, Herren, Babys / Kleidung, Accessoires / besonderer Style FWF, GOTS, earth positive LANA www.lana-organic.de Damen, Kinder, Babys / Oberbekleidung GOTS Maas Natur maas-natur.de Damen, Herren, Kinder Babys / Ober-/ Unter-/ Sportbekleidung GOTS (sehr übersichtlich dargestellt) manomama www.manomama.de Damen, Herren / Ober-/ Unterbekleidung, Accessoires innovatives Social Business in Deutschland mit Fair-Trade-Gedanken Mr. & Mrs. Green www.mr-mrs-green.com Damen, Herren / Ober-/ Unterbekleidung / Basics, klassisch, schick, schlicht GOTS, Fairtrade, Naturland u. a. NATIVE SOULS www.nativesouls.de Damen, Herren / Ober-/ Unterbekleidung GOTS, Fairtrade u. a. Nudie Jeans www.nudiejeans.com Herren / Ober-/ Unterbekleidung, Jeans / schick, stilvoll FWF, GOTS - 10 - recolution www.recolution.de Damen, Herren / Kleidung / lässig urban GOTS, kontrolliert biologischer Anbau SEY www.sey-fashion.com Damen / Jeanshosen und -röcke GOTS, europäische Produktion Trusted Clothing www.trusted-clothing.de Damen, Herren / Oberbekleidung FWF, GOTS, Fairtrade vivanda www.vivanda.de Damen, Kinder / Kleidung, Haushaltsprodukte / frischer Öko-Stil FWF , GOTS Waschbär www.waschbaer.de Damen, Herren, Babys / Kleidung, Haushaltsprodukte FWF , GOTS zündstoff www.zuendstoffclothing.de Damen, Herren / Ober-/ Unterbekleidung FWF, GOTS, Fairtrade u. a. QUELLEN UND WEITERFÜHRENDE IN FORMATIONEN www.gutzutragen.de Hintergründe und Materialien zur Kampagne „gut zu (er)tragen?“ der Micha-Initiative (z. B. das Materialheft für Gemeinden und Gruppen) www.un-kampagne.de Informationen zu den UN-Millenniumszielen www.textilbuendnis.com Informationen zum „Bündnis für nachhaltige Textilien“ www.saubere-kleidung.de Kampagne für saubere Kleidung / Clean Clothes Campaign: Vernetzung und Inspiration zum Aktivwerden Hintergrundinfos zu Labels und großen Modefirmen wie C&A, H&M etc. Nachhaltigkeitsranking verschiedener Marken und Branchen, Hintergrundinfos zu Labels und großen Modefirmen wie C&A, H&M etc. Blog zu grüner Mode und Link auf die „Grüne Liste“, eine Sammlung an Modeläden und Marken, die umweltbewusste und faire Kleidung anbieten Eine andere Variante unseres Konsumführers im Online-Format. Suchfilter erleichtern das Suchen. www.ci-romero.de blog.rankabrand.de www.gruenemode.de www.fairtradekleidung.org oekofair.anaundanda.de Ökofaires Portal für Karlsruhe mit Adressen etc. www.agenda21karlsruhe.de/konsumfuehrer Nachhaltiger Konsumführer für Karlsruhe. Nicht nur für Kleidung sondern auch alles was darüber hinaus geht. - 11 - HERAUSGEBER DIESER B ROSCHÜRE Wir, die Micha-Gruppe Karlsruhe, haben diese Broschüre herausgegeben. Uns liegt weltweite Gerechtigkeit am Herzen und wir engagieren uns für deren Umsetzung. Wir sind Teil der Micha-Initiative, einer globalen, christlichen Bewegung, die sich als Antwort auf die UN-Millenniumsziele bzw. die „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ versteht. Inhalt der UN-Millenniumsziele ist unter anderem die weltweite Halbierung extremer Armut zwischen 1990 und 2015 sowie die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen. Mit Auslaufen der UN-Millenniumsziele definierte die UN die „Nachhaltigen Entwicklungsziele“, die bis 2030 umgesetzt werden sollen. In Deutschland wird die Micha-Initiative von der Deutschen Evangelischen Allianz getragen und von mehr als 40 christlichen Hilfs- und Missionswerken unterstützt. Mit der zweijährigen Kampagne „gut zu (er)tragen?“ legt die Micha-Initiative seit September 2014 den Fokus auf bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Als Höhepunkt gilt die Aktionswoche vom 12. bis 18. Oktober 2015, die deutschlandweit mit einem besonderen Gottesdienst zum „Micha-Sonntag“ endet. Der Bibelvers „Einer trage des anderen Last“ (Galater 6,2) steht bei der Kampagne „gut zu (er)tragen?“ besonders im Mittelpunkt, um darauf hinzuweisen, dass sich beim Thema Kleidung etwas an der weltweit ungerechten Verteilung der Lasten ändern muss. Als Micha-Lokalgruppe erarbeiteten wir im Rahmen der Kampagne diesen Konsumführer, den wir vor allem während unseren Straßenaktionen in der Aktionswoche 2014 an Passanten verteilten. Die Micha-Initiative unterstützt die politische Forderung der Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“ nach menschenwürdiger Arbeit in allen Sektoren, die im „Manifest für menschenwürdige Arbeit“ zusammengefasst sind. Dabei geht es unter anderem um die Erarbeitung eines deutschen Aktionsplanes zu Wirtschaft und Menschenrechten, der auch von deutschen Herstellern wirksamere Transparenz- und Rechenschaftspflichten fordert. Aber auch existenzsichernde Löhne weltweit und die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards werden verlangt. Wer sich fragt, woher der Name Micha kommt: Bei uns trägt keiner diesen Namen. Die gleichnamige Initiative führt auf den Propheten Micha zurück, von dem im Alten Testament berichtet wird. Micha wies auf Missstände im Volk hin und forderte die Menschen auf zu Gott umzukehren und gerecht zu handeln. Der Leitvers der Micha-Initiative findet sich in Micha 6,8: „Es ist dir gesagt worden Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir erwartet: nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.“ - 12 - IMPRESSUM Diese Broschüre wurde von der Micha-Gruppe Karlsruhe herausgegeben. Der Inhalt erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern gibt einen groben Überblick zum Thema „Faire Kleidung“ und zeigt weitere Handlungsmöglichkeiten auf. Da wir in regelmäßigen Abständen unseren Konsumführer überarbeiten und auf den neuesten Stand bringen, freuen wir uns auch sehr über Deine Anregungen und Verbesserungsideen zu dieser Broschüre. Kontaktiere uns gerne per Email: [email protected] Gerne kannst Du auch mit uns in Kontakt treten falls Du Interesse an unserer Lokalgruppe hast. Auf unserer Homepage gibt es noch ausführlichere Informationen zu uns und unseren Aktivitäten. Außerdem stellen wir dort diese Broschüre und weitere Materialien zum kostenlosen Download bereit: micha.nehemia-initiative.de Die Micha-Gruppe Karlsruhe ist Teil der Micha-Initiative Deutschland: www.micha-initiative.de V. i. S. d. P.: Peter Diez, Eberhard Dörr Stand: 9.10.2015
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