Nürnberger Nachrichten 27/01/2016 Mittwoch, 27. Januar 2016 Verkleinert auf 71% (Anpassung auf Papiergröße) Seite : L03 DB /Seite 3 LOKAL Flotte Lotte, Null Bock und Schnabelbremsen Feuchter Senioren-Prunksitzung in der Reichswaldhalle mit einer breiten Palette närrischer Darbietungen FEUCHT – „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich der Einladung unserer Marktgemeinde gefolgt sind und hoffe, dass Sie einen vergnügten Nachmittag verbringen, den wieder die Faschingsgesellschaft Feucht-fröhlich in bewährter Weise für uns gestaltet“, begrüßte 1. Bürgermeister Konrad Rupprecht die schon ungeduldig wartenden älteren Herrschaften zur Senioren-Prunksitzung in der Reichswaldhalle. Und weil er beim Rathaussturm Schlüssel und Verantwortung abgegeben hatte, überließ er die weitere Moderation Präsident Markus Frank. Dieser hatte mit seinem Pagen Anita Rugas die Veranstaltung musikalisch eröffnet und dann seinen Elferrat mit dem Jung-Elferrat einmarschieren lassen. Was man aus einem Marsch(tanz) alles herausholen kann, präsentierten den Besuchern Jugend- und Zeidlergarde, sie wurden für ihre teils akrobatischen Leistungen ebenso stürmisch gefeiert wie die Tanzmariechen Amèlie Sommer, Mara Fee Schönweiß, Fabienne Siegl und Sophie Renner. Besonders angetan hatte es den Seniorinnen und Senioren die Buzzerla-Garde mit ihrem Schautanz „Mäuse-Geburtstag“ und ein absolutes Highlight war wieder der Auftritt der Mini-Buzzerla mit ihrem Schautanz „Tief in Afrika“. Da schmelzen die Herzen geradezu, die Kleinsten sind aber auch zu niedlich, wenn sie sich bemühen, den Anweisungen ihrer Trainerinnen zu folgen und dabei schon richtig cool auszusehen. Markus Frank lobte die hervorragende Nachwuchsarbeit, die sich dabei am besten verfolgen lässt. Er konnte neben dem Hausherrn Konrad Rupprecht auch noch die 2. Bürgermeisterin Katharina von Kleinsorgen, den 3. Bürgermeister Gerd Steuer, den neuen Seniorenbeauftragten Helmut Lindner, den Behindertenbeauftragten Dietmar Knorr sowie die beiden ehemaligen Gemeinderäte Walter Käppner und Rudolf Urbanger begrüßen. Helmut Lindner stellte sich den Besuchern vor und versprach, jederzeit ein Ansprechpartner zu sein für die Belange der älteren Generation. Mit seiner „flotten Lotte“, dem Rollator, hatte sich Wolfgang Düringer aus Gochsheim auf den Weg nach Feucht gemacht. Die Erfahrungen mit diesem Verkehrsmittel im tägli- Die Mini-Buzzerla in Afrika. chen Leben unterhielten das Publikum bestens. Ob der Nachbar im Wartezimmer mit Zewa-Figur (dick und durstig) oder die Freundin, die nach dem Genuss von Sauerkraut und Erbsen zum „Bläh-Girl“ wird, der Einsatz von Corega-Tabs in der Badewanne als Whirlpool und die täglichen Erlebnisse mit dem Ehemann – alles nahm er gnadenlos aufs Korn. Und am besten kamen die leicht zweideutigen Erzählungen an. Der missbilligenden Einstellung zur Jugend von heute wurde die „rotzfreche Null-Bock-Schülerin“ Katharina Weiser von den Grün Weiß Wenden gerecht. Keine Lust aufzustehen, kein Bock auf Schule, Kampf um den besten Sitzplatz im Bus zum Weiterschlafen und Schulstunden, die mehr oder weniger engagiert absolviert werden, damit in der Pause endlich geraucht werden kann – sie bediente alle Vorurteile, hatte aber immer die Lacher auf ihrer Seite. Zumindest Sport macht ihr Spaß, weil es da knackige Jungs zu sehen gibt und Geschichte liebt sie, oder eigentlich mehr ihren Geschichtslehrer. Zur beliebten Schunkelrunde lud Markus Frank zusammen mit dem Musiker Otto Dorner aus Allersberg ein. Textsicher sangen die Besucher mit und hängten sich gern beim Nachbarn ein. Und sie waren auch immer wieder bereit, für den Einmarsch der Garden aufzustehen sowie Schlachtrufe und Raketen anzustimmen. Die Schnabelbremsen auf Wallfahrt. NAMEN IM GESPRÄCH Ingeborg Müller aus Winkelhaid feierte in rüstiger Verfassung ihren 90. Geburtstag. Die Jubilarin wurde in Reichenbach im Vogtland geboren. Durch ihre Mutter, die bereits seit einiger Zeit in Winkelhaid wohnte, kam sie nach Winkelhaid und wurde hier sesshaft. Die letzten 25 Jahre vor ihrem Ruhestand war sie als Montiererin bei SEL beschäftigt. Seit einigen Jahren macht sie bei den Gymnastikübungen der Osteoporosegruppe mit und fühlt sich auch im AWO-Seniorenclub wohl. Zu den vielen Gratulanten zählten neben ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn sowie ihren zwei Enkeln mit Familien auch zwei Urenkel. Neben Nachbarn und Bekannten, dem Bürgermeister Michael Schmidt Copyright (c)2016 Verlag und Marianne Degenhard von der Osteoporosegruppe gratulierten Georg Schönweiß und seine Frau als Nachbarn und im Auftrag des Ortsver- Freude über die tolle Unterhaltung war bei den Seniorinnen und Senioren spürbar. Diese setzte sich auch fort beim Auftritt der „Schnabelbremsen“ aus der Gemeinde Heideck. Die beiden Damen befinden sich seit langer Zeit auf der Suche nach einem passenden Mann, der aber auch Geld haben soll. Ansonsten sind ihre Ansprüche nicht so hoch, dick oder dünn, jung oder alt, schief oder gerade, nur freiwillig soll er sich melden. Weil sich auch in der Reichswaldhalle kein „Opfer“ fand, flehten sie singend zum heiligen Schikanus und suchten sich dafür beim Elferrat und bei den Ehrengästen die passenden Exemplare. Weil auch diese Wallfahrt nichts half, beschlossen sie, ledig zu bleiben und sich dem Jungfrauenbund anzuschließen. Besonders für die Damen ließ der Präsident dann das Männerballett mit seinem Gefängnis-Ausbruch antreten, gab es dabei doch viele junge Fotos: Anita Wilcke Wolfgang Düringer als „flotte Lotte“. und gut durchtrainierte Männerkörper zu sehen. Mit dem Auftritt des Nürnberger Prinzenpaars und seinem Gefolge war der Höhepunkt des Nachmittags erreicht. Prinzessin Iris I. begeisterte vor allem mit ihrem rauschenden Tüllkleid und Prinz Levent I. mit seinen Tanzkünsten. Nach dem Marschtanz der Prinzengarde verliehen die 1. Vorsitzende des Festausschusses Nürnberger Fastnacht, Angelika Wimmer, und der 2. Vorsitzende, Karlheinz Walter, ihre Orden und erhielten im Gegenzug von Markus Frank den Feuchter Orden als Dank für den glamourösen Auftritt. Die Nürnberger Abordnung bildete auch den glanzvollen Rahmen für das Finale, zu dem Präsident Frank dann all seine Aktiven und die Gäste auf die Bühne bat. Mit einem großen Dankeschön für ihre Unterstützung bat er noch einmal Konrad Rupprecht dazu, dem die Verabschiedung der Besucher oblag. Zuvor bedankte er sich aber noch bei Markus Frank und den Feucht-fröhlichen für die großartige Veranstaltung und überreichte Geschenke. Die Seniorinnen und Senioren spendeten begeisterten Applaus und wurden dann Zeuge, wie der Präsident vom Trainer der Nürnberger Prinzengarde etwas mühsam geschultert wurde und sich zappelnd und winkend verabschiedete. Ein ungewöhnlicher Abgang, der allen viel Spaß machte. A NITA WILCKE Stiftung Muschelkinder spendet 50.000 Euro Geld fließt in ergotherapeutische Maßnahmen für die Bewohner von Haus Weiher Bei einem Besuch im Haus Weiher übergab Stiftungsvorstand Hans David (3.v.r.) einen symbolischen Spendenscheck an Karl Schulz (2.v.r), Vorstand der Rummelsberger Diakonie. Thomas Jacoby (Regionalleiter der Dienste für Menschen mit Behinderung) freut sich mit Armin Deierling (Vorstand Autismus Mittelfranken e.V.), Bewohnern vom Haus Weiher (von links) und Martin Chmel (Leitung Haus Weiher) (rechts außen) über die großzügige Spende der Stiftung. Foto: Mathias Kippenberg/RD Störung. Gerade diese Männer und NÜRNBERGER LAND – Hersbruck – Die Stiftung Muschelkinder Frauen benötigen ein Mehr an ZuwenSprinter war viel zu schwer hat 50.000 Euro an das Haus Weiher dung und Begleitung, das unter andeFEUCHT – Beamte der Autorem durch ergotherapeutische Maßeins der Arbeiterwohlfahrt mit ei- gespendet, eine Einrichtung der Rumbahnpolizei kontrollierten einen nahmen ermöglicht werden kann. nem Geburtstagsgeschenk und guten melsberger Dienste für Menschen mit 40-jährigen Polen, der mit seinem Behinderung. Das Geld soll in ergoNuernberger Ausgabe 27/01/2016 Januar 27, 2016 2:03 pm (GMT +0:00) / Powered TECNAVIA Wünschen für diePresse, Zukunft. Sieglinde Die täglicheby Begleitung von MenSprinter Richtung Berlin unterBräunlein überbrachte mit einem Ge- therapeutische Maßnahmen fließen, schen mit Autismus-Spektrum-Stöwegs war. Wegen des tiefer lieschenk die Glückwünsche des AWO- die den Bewohnern der Einrichtung rung fordert klare Rahmenbedingenden Hecks bestand ein VerSeniorclubs. Foto: privat zugutekommen. Karl Schulz, Gegungen des Wohnens, einen eindeutig dacht auf Überladung, weshalb schäftsführer der Dienste für Menstrukturierten Tagesablauf, feste Be-
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