Lehrer fehlen fast überall

4 SALZBURG AKTUELL
FREIT AG, 22. M AI 20 15
Jugend bestach mit
großen Leistungen
Die Polytechnischen Schulen luden
am Donnerstag zum Landeswettbewerb in den Europark – und die
Schülerinnen und Schüler zeigten
großartige Leistungen. Im Tourismus ging der Titel nach Mittersill
– an Annabell Empl, Anna-Maria
Grander und Lena Hofer. Die weiteren Sieger: Kevin Moser aus
Tamsweg (Maler), Hubert Aichhorn
aus St. Johann (Bau), Bernhard
Hofauer aus Neumarkt (Elektro),
Stefan Ronacher aus Taxenbach
(Handel/Büro) und Christoph
Salchegger aus Taxenbach (Holz).
BILDER: SN/SPAR/WILD & TEAM
Lehrer fehlen fast überall
STEFAN VEIGL
Nicht nur bei den
Volksschullehrern wird es, wie
berichtet, zu einem Mangel kommen. Noch viel gravierender
dürfte die Lage bei den Sonderschulen und Neuen Mittelschulen (NMS) werden.
Ursache ist auch hier, dass die
Ausbildung zum NMS-Lehrer
unter dem neuen Titel „Sekundarstufenlehrer“ von sechs auf
elf Semester verlängert wird –
SALZBURG.
und zwar mit Herbst 2016. Bei
den Volks- und Sonderschullehrern wird, wie berichtet, schon
heuer von sechs auf zehn Semester umgestellt.
Durch die derzeitige Warteliste
werde man den Mangel bei den
NMS-Lehrern wohl nicht auffangen können, bestätigt Eva
Veichtlbauer, Leiterin der Schulabteilung des Landes: „Auf der
Warteliste für Volksschullehrer
stehen 168 Personen. Bei den
NMS ist sie mit 22 viel, viel kür-
BILD: SN/PRIVAT
Ab Herbst 2016 wird das Studium für Lehrer an Neuen Mittelschulen um fünf Semester länger.
Damit droht auch dort ein Lehrermangel. Zu einem ersten Engpass kam es schon einmal.
„Der nächste
Mangel an
NMS-Lehrern
ist absehbar.“
Eva Veichtlbauer, Schulabteilung
zer. Sonderpädagogen stehen sogar nur neun auf der Warteliste.“
Bei der letzteren Gruppe habe
man also schon jetzt zu wenig,
sagt Veichtlbauer. Durch die jährlichen Anstellungszahlen werde
sich das nicht ändern. Denn im
laufenden Schuljahr seien 43
Volksschul-, 68 NMS- sowie 27
Sonderpädagogen neu angestellt
worden. Durch die Pensionierungswelle in den nächsten Jahren dürfte aber die Nachfrage
nach Junglehrern weiter steigen.
Eng werden könnte es bei den
Volks- und Sonderschulen erstmals im Herbst 2018 und bei den
Mittelschulen im Herbst 2019 –
weil dann jeweils keine Junglehrer die Pädagogische Hochschule
(PH) verlassen.
Am meisten Sorgen machen
Veichtlbauer die Mittelschullehrer – aus zwei Gründen: „Bei den
NMS war es schon im Februar/März 2014 so, dass wir kurzfristig gar keinen Lehrer mehr
auf der Warteliste hatten.“ Daher
musste das Land kurzfristig auf
Volksschullehrer zurückgreifen
und an einzelnen Schulen bis Juni mit Supplierungen arbeiten.
Der zweite Grund für Veichtlbauers Sorgen: Dadurch, dass bei den
NMS in den Hauptfächern ein
zweiter Lehrer in der Klasse steht,
wird sich der Bedarf an NMSLehrern weiter erhöhen. „Denn
erst mit dem Schuljahr 2015/16
werden die letzten Hauptschulen
in Salzburg umgestellt – beginndend mit den ersten Klassen.“
Für den heurigen Herbst ist die
Zahl der Bewerber für das NMSLehramt mit 85 noch im Durchschnitt der letzten Jahre, sagt PHRektorin Elfriede Windischbauer. „Aber nehmen würden wir bis
zu 120.“
Eine Abhilfe wäre eine Abwerbeaktion bei den Nachbarn. Die
lehnt Landesschulratspräsident
Johannes Plötzeneder ab: „Werben in Oberösterreich oder Bayern ist sinnlos, weil es auch dort
keinen Lehrer-Überschuss gibt.“
LEO
„Neuer Streit im Rathaus zwischen Rot und Grün. Die
Bürgerliste hat eine dringliche Anfrage an Bürgermeister
Heinz Schaden gestellt, warum die roten schwulen Ampelpärchen länger zu sehen sind als die in Grün.“
Wieder Baustelle auf
der Tauernautobahn
– auch im Sommer
Einbruchsserie:
Diebe stahlen
Fußbodenheizung
Asfinag erneuert bei
Flachau Brücken, Belag
und Lärmschutzwände.
Bei Einbrüchen im Land
erbeuteten die Täter
teilweise Kurioses.
Sie haben bereits 40
Jahre auf dem Buckel: Drei Brücken der A10 im Pongau müssen
saniert werden. Betroffen ist ein
zweieinhalb Kilometer langer
Abschnitt zwischen der Einhausung Flachau und dem Parkplatz
Rohr. Zudem würden neue Lärmschutzwände errichtet, bestehende Wände bei Flachau auf
den neuesten Stand gebracht und
52.000 Quadratmeter „lärmschluckender“ Splitt-Mastix-Asphalt aufgebracht, sagt Projektleiter Manfred Gartler. Die Autobahngesellschaft Asfinag investiert rund 4,6 Mill. Euro. Die Arbeiten laufen von heute, Freitag,
bis Ende November. Es werden in
beide Richtungen je zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen.
SALZBURG. Mehrere Einbrüche ereigneten sich im Bundesland Salzburg in der Nacht
auf Mittwoch. In Fuschl stahlen Einbrecher aus einer Gerätehalle neben Werkzeug
auch zwei Räder eines Heuwenders. In Eugendorf montierten Diebe auf einem Firmengelände fünf Katalysatoren von dort abgestellten Autos. Und aus den Kellerabteilen mehrerer Wohnhäuser
wurden in Bruck Werkzeug
und Gefriergut gestohlen. In
Kuchl montierten Diebe aus
einer Wohnanlage, die kurz
vor der Fertigstellung steht,
die Anschlüsse für die Fußbodenheizung. Die Türen waren
noch nicht montiert.
FLACHAU.
Staatsbrücke erhält
drei Ampelpärchen
SALZBURG-STADT. Die Stadt
Salzburg sei weltoffen und tolerant, und daher werde man
auch in der Landeshauptstadt
Ampelpärchen installieren –
nach Wiener Vorbild. Das sagte SPÖ-Klubobmann Bernhard
Auinger, just einen Tag nach
dem Beschluss des sektoralen
Bettelverbots. Ein Ampelpärchen kostet laut Auinger 1400
Euro. Im Straßen- und Brückenamt des Magistrats heißt
es, man habe am Donnerstag
vom Büro des Bürgermeisters
den Auftrag erhalten, die
Ampelpärchen zu bestellen.
SOHO-Vorsitzender
Georg
Djundja startete die Initiative.
Die Ampelpärchen sollen so
bald wie möglich auf der
Staatsbrücke zwischen Platzl
und Rathaus leuchten. Zwei
Ampelpaare sollen gleichgeschlechtlich sein, eines heterosexuell. „Das ist ein Zeichen,
dass die Stadt Salzburg Respekt, Liebe und Weltoffenheit
gegenüber homosexuellen Menschen ausstrahlt“, sagt Djundja.
Seit Wien anlässlich des Life
Balls schwule und lesbische Ampelpärchen an 120 Schutzwegen
installiert hat, ist der Hype ungebrochen. Das Sujet für die Pärchen wurde vom Wiener Pla-
„Die Stadt Salzburg
ist weltoffen und
tolerant.“
Bernhard Auinger, SPÖ
nungsbüro FCP entwickelt. „Die
Verwertungsrechte liegen bei der
MA 33 der Stadt Wien“, sagt der
Sprecher von Wiens Vizebürgermeisterin. Salzburg muss also zuerst anfragen, damit der Musterschutz freigegeben wird. Auf die
Ampel kann dann eine entsprechende schwarze Maske geklebt
werden. „Die Materialkosten für
einen Schutzweg liegen bei 50
Euro“, heißt es bei der MA 33. hei
Homo- und Heteropaare werden Fußgänger
künftig auf den
Ampeln der
Staatsbrücke
sehen.
BILD: SN/APA/SCHLAGER
KURZ GEMELDET
Patronenkiste in
Kirche gefunden
Arbeiter fanden
am Mittwoch bei Renovierungsarbeiten in einer Kirche
in Mariapfarr eine Patronenkiste aus dem Zweiten Weltkrieg. Fachkräfte des Entminungsdienstes konnten das
Kriegsmaterial sicherstellen.
MARIAPFARR.