2015 2015 Heidelberg, 26.02.2016. Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) präsentiert mit dem „Conflict Barometer 2015“ seine aktuellen Daten und Analysen zum globalen Konfliktgeschehen für das Jahr 2015. Nach seiner Methodik zählte das HIIK insgesamt 409 Konflikte, von denen 223 unter Gewalteinsatz ausgetragen wurden. Mit 19 blieb die Anzahl der Kriege im Vergleich zum Vorjahr konstant, während sich die Zahl der begrenzten Kriege auf 24 verringerte. Im Vergleich zum Jahr 2014 verzeichnete das HIIK drei neue Kriege: In der Türkei bedeutete die Eskalation des Konfliktes zwischen Regierung und der PKK das Ende einer zweijährigen Waffenruhe. In den Philippinen kam es zu schweren Kämpfen zwischen Kämpfern der BIFF und dem Militär. Auch der Konflikt zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Südsudan über die Verteilung von Vieh und Land eskalierte zu einem Krieg. Weitere 16 Kriege wurden auch in 2015 mit unveränderter Gewaltintensität weitergeführt. Fast ein Viertel aller politischen Konflikte weltweit wurde in der Region des subsaharischen Afrikas beobachtet. Boko Haram führten deutlich häufiger Angriffe in Nachbarländern Nigerias aus, mit einer sich verändernden Strategie. Insgesamt starben mindestens 12.000 Menschen im Zuge dieses Konfliktes im letzten Jahr und weitere 2,4 Millionen wurden vertrieben. Weitere fünf Kriege konnten in den beiden Sudans beobachtet werden. In der Zentralafrikanischen Republik und in Somalia wurden ebenfalls schwere Kämpfe zwischen den Konfliktparteien geführt. Vor allem Kenia verzeichnete deutlich mehr Anschläge der islamistischen Gruppe al-Shabaab. Im mittleren Osten und nördlichen Afrika beobachtete das HIIK neben den Kriegsschauplätzen in Syrien und im Irak auch kriegerische Auseinandersetzungen in Afghanistan, der Türkei, dem Jemen und Libyen. Im Kampf gegen den sogenannten “Islamischen Staat” (IS) wurden die Regierungen in Syrien, Irak und weiteren Ländern der Region von einer internationalen Koalition unterstützt. Durch Anschläge in Afghanistan, Frankreich und Bangladesch und die Kontrolle in Gebieten der meisten Maghreb-Staaten gelang es dem IS jedoch seinen Einflussbereich zu erweitern. In Asien und Ozeanien fanden mehr als 90 Prozent der Konflikte auf einem gering-gewaltsamen oder nicht-gewaltsamen Level statt. Insgesamt sechs hochgewaltsame Konflikte wurden in Myanmar, den Philippinen und Pakistan beobachtet. Zudem verschärfte sich die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel, nachdem zwei Soldaten bei Explosionen von Landminen südlich der Demilitarisierten Zone schwer verletzt worden waren Neben dem Drogenkrieg in Mexiko war die Konfliktlage in 2015 auf dem amerikanischen Kontinent vor allem durch gewaltsame Konflikte zwischen Regierungen auf der einen und Indigenen und anderen Oppositionsgruppen auf der anderen Seite geprägt. Obwohl sich die Anzahl der Konflikte in Europa erhöhte, wurden die meisten Konflikte in der Region ohne Gewalt ausgetragen. Der einzige hochgewaltsame Konflikt fand weiterhin in der Ukraine statt, wo der Krieg über die Kontrolle der Donbas-Region zwischen Separatisten und der Regierung mehr als 4.000 Tote forderte. Insgesamt wurden sieben neue Konflikte in 2015 registriert, darunter zwei gewaltsame Oppositionskonflikte in der Republik Kongo und in Serbien, sowie ein Konflikt zwischen der Regierung Nicaraguas und indigenen Teilen der Bevölkerung. Board: Christopher Becker, Sara Engelberg, Jason Franz, Jasper Linke, Johannes Nickl Bergheimer Straße 58 │ 69115 Heidelberg │ T+49 (6221) 54 31 98 │ F +49 (6221) 542896 | [email protected]│ www.hiik.de bank details: Sparkasse Heidelberg │ BLZ 672 500 20 │ account 240 69 50 IBAN: DE71672500200002406950 │ SWIFT-BIC: SOLADES1HDB | creditor-identifier: DE79HIK00000581032 Für 2015 verzeichnete das HIIK insgesamt 75 zwischenstaatliche, 280 innerstaatliche und 55 substaatliche Konflikte. Die Mehrzahl der Konflikte zwischen Staaten fand auf einem nicht-gewaltsamen Level statt. Die Länder, die sich am häufigsten an zwischenstaatlichen Konflikten in 2015 beteiligten, waren die USA (12), Russland (8), die Türkei (6), der Iran (5), Japan (5) und die Volksrepublik China (5). Das Heidelberger Instut für Internaonale Konflikorschung (HIIK) widmet sich seit 1991 der Erforschung, Dokumentation und Auswertung innerstaatlicher und zwischenstaatlicher, polischer Konflikte weltweit. Das jährlich erscheinende "Conflict Barometer" gibt einen Überblick über die aktuelle Entwicklung gewaltsamer und nichtgewaltsamer Konflikte. Die aktuelle Publikation kann ab dem 26. Februar 2016 um 12.00 Uhr unter www.hiik.de kostenlos heruntergeladen werden. Kontakt: Sara Engelberg | Telefon: 06221 54 31 98 | Mail: [email protected] Bitte beachten Sie: Diese Meldung unterliegt einer Sperrfrist bis Freitag, 26. Februar 2016, 12.00 Uhr Board: Christopher Becker, Sara Engelberg, Jason Franz, Jasper Linke, Johannes Nickl Bergheimer Straße 58 │ 69115 Heidelberg │ T+49 (6221) 54 31 98 │ F +49 (6221) 542896 | [email protected]│ www.hiik.de bank details: Sparkasse Heidelberg │ BLZ 672 500 20 │ account 240 69 50 IBAN: DE71672500200002406950 │ SWIFT-BIC: SOLADES1HDB | creditor-identifier: DE79HIK00000581032 CONFLICTS IN 2015 (NATIONAL AND INTERNATIONAL LEVEL) INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3 VIOLENT CRISIS VIOLENT ___________________________________ NON-VIOLENT 2 NON-VIOLE NT C RISIS 1 DISPUTE S 0 NO C ONFLICT Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 Croatia Sudan INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3_V_IOL S____ _____VI_O_L_E_N_T________ _ __E_N_T__C_RI_S_I_ NON-VIOLENT 2 NON-VIOLENT CRISIS 1 DISPUTE VIOLENT CONFLICTS IN EUROPE IN 2015 (SUBNATIONAL LEVEL) INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3 VIOLENT CRISIS NO VI OLENT CON FL ICT Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 Europe VIOLENT CONFLICTS IN SUB-SAHARAN AFRICA IN 2015 (SUBNATIONAL LEVEL) INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3 VIOLENT CRISIS NO VI OLENT CON FL ICT Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 Sub-Sahara Africa NIGERIA, CAMEROON, CHAD, NIGER (BOKO HARAM) NO VIOLENT CONFLICT MEASURES January February March April May June July August September October November December VIOLENT CRISIS LIMITED WAR WAR data: HIIK map: jok VIOLENT CONFLICTS IN THE AMERICAS IN 2015 (SUBNATIONAL LEVEL) INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3 VIOLENT CRISIS NO VI OLENT CON FL ICT Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 The Americas MEXICO (DRUG CARTELS) NO VIOLENT CONFLICT MEASURES January February March April May June July August September October November December VIOLENT CRISIS LIMITED WAR WAR data: HIIK map: jok VIOLENT CONFLICTS IN ASIA AND OCEANIA IN 2015 (SUBNATIONAL LEVEL) INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3 VIOLENT CRISIS NO VI OLENT CON FL ICT Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 Asia and Oceania PAKISTAN (ISLAMIST MILITANT GROUPS) NO VIOLENT CONFLICT MEASURES January February March April May June July August September October November December VIOLENT CRISIS LIMITED WAR WAR data: HIIK map: jok VIOLENT CONFLICTS IN THE MIDDLE EAST AND MAGHREB IN 2015 (SUBNATIONAL LEVEL) INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3 VIOLENT CRISIS NO VI OLENT Heidelberg Institute for International Conflict Research I 2015 Middle East and Maghreb SYRIA, IRAQ, ET AL. (IS) January - March April - June July - September October - December Please note that in highly violent conflicts, reliable reports on violent measures become even more sparse. HIIK, opting for a conservative estimate of violence, is only considering incidents that presented with detailed and reasonably reliable data. NO VIOLENT CONFLICT MEASURES VIOLENT CRISIS LIMITED WAR WAR data: HIIK map: flr VIOLENT CONFLICTS IN 2015 (SUBNATIONAL LEVEL) INTENSITY 5 WAR 4 LIMITED WAR 3 VIOLENT CRISIS NO VI OLENT CON FL ICT (c) 2011 by Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung e.V.
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