Farbgamut Der Farbgamut beschreibt den Farbbereich innerhalb des Farbspektrums, den das menschliche Auge wahrnehmen kann (sichtbares Farbspektrum). Die in modernen Geräten zur Darstellung von Farben eingesetzte Technologie unterscheidet sich von Gerät zu Gerät. Digitalkameras, Scanner, Monitore, Drucker, Tablets, Projektoren usw. stellen alle einen anderen Farbbereich dar. Zur Standardisierung dieser Farbunterschiede wurden verschiedene Methoden zur Farbbereichsmessung herangezogen, um untereinander kommunikationsfähige Farbbereiche zu erstellen, damit die Fähigkeiten jedes Geräts verstanden werden. 1931 setzte die Internationale Beleuchtungskommission CIE (Commission Internationale de l'Éclairage) einen Normalbeobachter ein; die wichtigste Tätigkeit besteht in der Entwicklung des XYZ-Farbraums (CIEXYZ). Dessen Koordinaten werden zur Bildung des aktuellen Standarddiagramms verwendet, das den Farbbereich des menschlichen Auges mithilfe einer mathematischen Theorie festlegt. Dieses Chromatizitätsdiagramm ist so konzipiert, dass der Y-Parameter ein Maß für die Helligkeit einer Farbe darstellt, während die Chromatizität einer Farbe durch die Parameter x und y (Yxy) festgelegt wird. Beispielsweise hat Weiß dieselbe Chromatizität wie Grau. Dies bedeutet, dass deren Wert (x,y) im Diagramm identisch ist, aber der y-Wert anders ist, da die Helligkeit abweicht. Der Farbton wird durch die äußeren Punkte dargestellt, wobei eine Bewegung von Weiß in der Mitte in Richtung 100%iger Sättigung, also des reinen Farbtons geht. Dies wird durch numerische Werte in der obigen Abbildung dargestellt. Abdeckung und Bereich Bei der Beschreibung von Farbstandards werden in Verbindung mit Abdeckung und Bereich verschiedene Begriffe vorgestellt. Der Farbbereich ist der tatsächliche Raum im CIEXYZ-Farbsystem, der im Diagramm abgebildet ist, wobei das Spektrum des menschlichen Auges als Parameter und Farbstandard herangezogen wird. Bei der Abdeckung geht es um die Fähigkeit von Monitoren, Druckern usw., die Farbbereiche der unterschiedlichen Standards darzustellen und diese Fähigkeit als quantifizierbare Farbdaten (sRGB, AdobeRGB, NTSC) weiterzugeben. Mit diesen beiden Begriffen können die Fähigkeit und der Bereich, bei dem ein Produkt den Farbgamut in jedem bestimmten Standard darstellen kann, definiert werden. Dies ist leichter zu vermitteln als mathematische Statistiken und Farbtheorien. Die Verwendung von Wörtern wie Flächenverhältnis kann riskant sein, da das Verhältnis in die Irre führen kann, wenn es um die Bereichsabdeckung geht. Wenn ein Produkt beispielsweise ein 100%iges Flächenverhältnis für sRGB in Anspruch nimmt, ist es unmöglich, den Unterschied bei der Farbabdeckung für sRGB zu berechnen. Aus diesem Grund wird die Farbabdeckung als einfacherer Deskriptor für die Farbressourcen des Monitors verwendet. sRGB sRGB ist der am meisten genutzte Farbgamut in digitalen AV-Geräten, Windows-Umgebungen und Monitoren. Der Vorteil dieses Farbgamuts ist, dass es basierend auf dem schmalen Bereich geringere Farbabweichungen zwischen Eingang und Ausgang gibt. Diese Einschränkungen ermöglichten eine schnelle Farbreproduktion und waren der Grund für die Annahme des frühen Standards bei digitalen AV-Geräten und Displays. Mit der Zeit wurde die Technologie verbessert, und dieser schmale Bereich wird nun nach und nach von Adobe RGB ersetzt. Adobe RGB Adobe RGB wurde als Erweiterung des aktuellen Angebots und der derzeitigen Standards entwickelt, die vom IEC verabschiedet wurden. Ziel war ein breiterer Farbgamut und eine realistischere Darstellung der sichtbaren Farben im Display-, Scan- und Druckbereich. Dieser Farbbereich bietet einen breiteren Farbgamut als sRGB, überlappt sich aufgrund geringer Unterschiede bei Rot- und Blautönen aber nicht komplett mit NTSC. Die fortschreitende Technologie und der Wunsch nach lebendigeren Farbdetails haben zum verstärkten Einsatz dieses Standards geführt. Mit einer steigenden Anzahl von LCD-Monitoren mit der Fähigkeit zur Darstellung des größten Anteils dieses Farbgamuts ist er auch der Standard für professionelle Farbverarbeitungsumgebungen und in der Druck- und Verlagsbranche. NTSC Der Farbgamut des National Television Standards Committee (NTSC) deckt, ähnlich wie Adobe RGB, einen großen Gamutbereich ab. Die Rot- und Blauwerte variieren leicht, da dieser Bereich als Fernsehstandard entwickelt wurde, und werden von 72 % des sRGB-Farbgamuts abgedeckt. Profi-Monitore für Videobearbeitung müssen in der Lage sein, diesen Farbgamut darzustellen. Der Durchschnittsnutzer verwendet aber meistens nur Bildbearbeitungsanwendungen. EBU Die EBU (Europäische Rundfunkunion) hat ihren eigenen Farbgamut entwickelt, der auf Y’CbCr basiert und sich leicht von NTSC und SECAM (Frankreich) unterscheidet. Der aktuelle Farbgamut EBU High Definition (HD) ähnelt sehr der Rec. 709-Norm, wobei die Rot- und Blauwerte identisch sind und nur ein Unterschied beim Grünwert existiert. Diese Farbräume sind in Wirklichkeit sehr ähnlich. Jede Region der Welt hat ihre eigene Präferenz und Methode, Schwierigkeiten mit jedem Farbraum und mit technologischen Einschränkungen bei der effektiven Replikation eines großen Farbgamuts zu lösen. Mit der Bearbeitung von HD-Material werden größere Farbgamuts verwendet, besonders wenn 4K Ultra High Definition zu einer beliebteren Plattform wird. Diese Palette garantiert Nutzern eine nie dagewesene Farbklarheit, auf die früher nur Fotografen, Grafikdesigner und Videoeditoren Wert legten.
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