Neujahrsansprache Bürgermeister Christof Sommer am 10. Januar

Neujahrsansprache
Bürgermeister Christof Sommer
am 10. Januar 2016
im Stadttheater Lippstadt
Es gilt das gesprochene Wort!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
verehrte Gäste,
meinen herzlichen Dank dem Tambourcorps Hörste für diesen
musikalischen Auftakt zu unserem diesjährigen Neujahrsempfang hier im Stadttheater Lippstadt. So kann man schwungvoll in das noch junge neue Jahr 2016 starten.
Ich freue mich mit Ihnen auf das weitere Programm, das einen
kleinen Ausschnitt des vielfältigen, kulturellen und sportlichen
Lebens in unserer Stadt vorstellt und uns einen stimmungsvollen Auftakt für 2016 bietet.
Hierzu begrüße ich Sie im Namen von Rat und Verwaltung
unserer Stadt sehr herzlich. Ich begrüße alle, die der ‘offenen
Einladung‘ zu diesem traditionellen Neujahrsempfang gefolgt
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sind, die Bürgerinnen und Bürger aus der Kernstadt und den
Ortsteilen, die Mitglieder des Rates, die Vertreter aus der Verwaltung, den Kirchen und Glaubensgemeinschaften, der
politischen Parteien, der Wirtschaft aus Industrie, Handel,
Handwerk und Gewerbe, die Abordnung von Vereinen,
Verbänden, Hilfsorganisationen, sportlichen, kulturellen und
sozialen
Einrichtungen
und
Organisationen,
der
Wohlfahrtsverbände und städt. Gesellschaften – des gesamten
öffentlichen und gesellschaftlichen, so vielfältigen Lebens
unserer Stadt. Sie alle repräsentieren und sind Teil unserer
Stadtgesellschaft!
Ich freue mich bereits jetzt auf viele gute Begegnungen und
Gespräche
mit
Ihnen
im
Anschluss
an
den
offiziellen
Programmteil im Foyer.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
seit dem Jahre 1949 fragt das Institut Allensbach zum
Jahreswechsel die Deutschen danach, ob sie dem neuen Jahr
mit Hoffnungen oder Befürchtungen entgegensehen. In den
vergangenen Jahren überwogen dabei immer deutlich die
Hoffnungen gegenüber den Befürchtungen. Hauptgrund für den
Optimismus war eine dauerhafte gute wirtschaftliche Lage in
unserem Land und diese ist auch bis heute weiterhin zu
konstatieren. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist für die
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meisten Leute so gut wie selten zuvor, es herrscht ein hohes
Maß an Beschäftigung und Wachstum, die Arbeitslosigkeit sank
auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Und genau dieses
Bild zeigen auch die Daten für unsere Stadt.
Umso entgegengesetzter die Antworten der Deutschen auf die
Frage
der
Demoskopen
nach
den
Befürchtungen
und
Hoffnungen für 2016. Es ist ein Einbruch der Hoffnungswerte
festzustellen. Nur ganz selten in der Nachkriegszeit schlug die
Stimmung so plötzlich um wie heute.
Es mag daran liegen, dass das vergangene Jahr in hohem Maß
gekennzeichnet war durch Unglücke, Gewalt, Terror, Krieg und
eine Vielzahl von Krisen. Beispielhaft seien nur die Finanzkrise
und
die
Differenzen
in
der
europäischen
Union,
die
Ukrainekrise, zwei Mal islamistischer Terror in unserem
Nachbarland Frankreich zu nennen. Überall auf der Welt greifen
Krieg und Terror um sich. Und ganz besonders hat uns
beschäftigt und beschäftigt uns weiter die Flüchtlingskrise, die
Frage, wie wir mit den vielen Flüchtlingen umgehen sollen, die
in unserem Land Zuflucht und Zukunft suchen.
Wir stehen hier vor außergewöhnlichen Herausforderungen und
es wird heftig darüber gestritten. Deutschland streitet – und das
ist auch gut so! Auch, wenn die Heftigkeit der Debatte zum Teil
erschreckt, hat unser Bundespräsident nicht zu Unrecht darauf
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hingewiesen, dass der Meinungsstreit keine Störung des
Zusammenlebens, sondern Teil der Demokratie ist. In seiner
Weihnachtsansprache führt Joachim Gauck aus: ‘Lassen Sie
uns
einen
Weg
beschreiten
heraus
aus
falschen
Polarisierungen. Gerade die solidarischen und aktiven Bürger
und Bürgermeister sind es ja oft, die auf ungelöste Probleme
hinweisen. … Nur mit offenen Diskussionen und Debatten
können wir Lösungen finden, die langfristig Bestand haben und
von Mehrheiten getragen werden‘.
Gleichzeitig verweist unser Bundespräsident völlig zu Recht
aber darauf, dass Gewalt und Hass kein legitimes Mittel der
Auseinandersetzung sind, Brandstiftung und Angriffe auf
wehrlose Menschen Verachtung und Bestrafung verdienen.
Gleiches gilt m. E. für die schlimmen Vorfälle in Köln und
anderswo in der Silvesternacht. Die Handlungen der Täter bei
den Übergriffen sind genauso inakzeptabel wie zumindest
einige der Reaktionen hierauf. Soweit diese offen oder
versteckt darauf zielen, Unfrieden und Radikalismus zu
schüren, so können wir dies nicht hinnehmen.
Ja, wir dürfen und müssen diskutieren. Aber nicht alles ist
akzeptabel. Bundestagspräsident Lammert hat zuletzt auf die
Zunahme
von
Pöbeleien
beim
wachsenden
Verfall
der
Umgangsformen in Deutschland hingewiesen. Die Freiheit der
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Meinungsfreiheit sei kein Freifahrtschein für Beschimpfungen
und verbale Verletzungen. Gerade in den sozialen Netzwerken
scheine jede Schamschwelle gefallen zu sein.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich bin mit diesem Staat groß geworden, ich hänge daran, an
unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, unserem
Rechtsstaat. Dies sind feste Größen für mich und ich möchte
sie erhalten wissen. Gerade jetzt müssen sich Staat und
Gesellschaft, müssen wir alle uns bewähren.
Aber lassen Sie mich zurückkommen auf die Situation in
unserer Stadt, in Lippstadt. Was war in 2015, wie geht es weiter
in 2016?
Wahrscheinlich gab es selten ein Jahr, in dem so große,
unvorhergesehene Herausforderungen auf uns zugekommen
sind. Viel Positives war zu bearbeiten, zu begehen und zu
feiern,
wie
Vereinsjubiläen
und
Preisverleihungen.
Die
Megathemen des vergangenen Jahres hießen sicherlich aber
‘Brücken‘ und ‘Flüchtlinge‘. Beide Themen haben uns gezeigt,
wie sehr wir einerseits überrascht und herausgefordert werden
können. Andererseits haben sie auch gezeigt, was wir alles
zusammen schaffen können, wenn wir gemeinsam handeln und
an einem Strang ziehen.
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‘Brücken‘ haben wir im Großen und Kleinen behandelt. In
Hörste und Cappel haben sich Bürger erfolgreich für den Erhalt
liebgewonnener Infrastruktur und Lebensqualität eingesetzt. Im
Mittelpunkt stand aber sicher das Dilemma der festgestellten
mangelnden Tragfähigkeit der Brücken auf der B 55. Dies hat
uns vor Augen gehalten, wie verletzlich unsere Infrastruktur und
damit unsere Lebensqualität und ein ganzer Wirtschaftsstandort
sein können. Die Folgen hätten verheerend sein können. Es ist
aber durch vielerlei parallele und koordinierte Bemühungen von
Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Privaten in vielerlei Form
gelungen, die für uns wohl beste Lösung zu finden. Im Ergebnis
bleibt festzuhalten, dass in fast beispielloser Weise sowohl eine
Behelfslösung als auch eine dauerhafte Erneuerung in Angriff
genommen werden, ohne dass die Finanzierung in Frage
gestellt wird.
Und
ich
fand
es
Landesverkehrsminister
schon
beeindruckend,
Groschek
mich
als
bei
unser
einem
Messebesuch in München sah, direkt auf mich zustürzte und
über den aktuellen Stand verbesserter Umleitungsmöglichkeiten
wegen der Brückensperrungen berichtete. Da haben wir wirklich
Spuren hinterlassen! Der Wohn- und Wirtschaftsstandort
Lippstadt ist dadurch an einigen Stellen noch einmal deutlich
bewusst gemacht geworden.
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Ich möchte hier die Gelegenheit nutzen, allen Mitstreitern für ihr
Engagement herzlich zu danken. Aktuell kann ich berichten,
dass der Zeitplan zur Errichtung der Stützmaßnahmen als
Behelfslösung lt. Straßen NRW im Zeitplan ist und in diesem
Jahr bis zum Herbst auch umgesetzt werden. Gleichzeitig
laufen die konkreten Planungen für den Ersatzneubau.
Auf die Flüchtlingsproblematik bin ich bereits eingegangen.
Auch, wenn ich bereits im vergangenen Jahr an dieser Stelle
diese Herausforderung erwähnt habe, so war das Ausmaß, das
uns in 2015 auch in Lippstadt getroffen hat, so natürlich nicht
vorhersehbar. Man muss sich das auch vor Augen führen:
Während im Jahr 2010 in den Medien noch darüber berichtet
wurde, dass sich die Anzahl der Asylbewerber gegenüber 2005
auf nunmehr 6.726
Antragsteller in Nordrhein-Westfalen
verdoppelt habe, so waren es im vergangenen Jahr alleine in
Nordrhein-Westfalen ca. 300.000 Flüchtlinge, die aufgenommen
wurden. Und auch hier hieß es in Lippstadt, in kürzester Zeit zur
Unterbringung
Lösungen
zu
finden.
Auch
dies
ist
mit
hochengagierten Haupt- und insbesondere auch Ehrenamtlern
bis heute gelungen. Auch hier möchte ich mich bei allen
Mitarbeitern und freiwilligen Helfern ganz herzlich bedanken.
Wie sieht es heute aus?
ZZt. haben wir 520 Flüchtlinge in städtischen Einrichtungen als
sog. ‘regulär Zugewiesene‘ untergebracht. Hinzu kommen 610
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Plätze in den Notunterkünften des Kreises und der Stadt, die
allerdings sehr unterschiedlich und zuletzt nie voll belegt sind
und die auch dauerhaft in dieser Form nicht bestehen bleiben
werden. Weitere Zuweisungen werden wir erhalten. Gleichzeitig
werden weitere dezentrale Kapazitäten zur Unterbringungen
aufgebaut. Dies war bisher so erfolgreich, das wir auf eine
Unterbringung
in
Zelten,
städtischen
Turnhallen
und
Bürgerhäusern etc. verzichten konnten. Dies ist auch weiter
unser Ziel. Allerdings müssen wir gleichzeitig hier mit vielen
Unbekannten rechnen. Hinzu kommt, dass Lippstadt bereits
ohne Flüchtlinge eine wachsende Stadt ist, was den Druck auf
den Wohnungsmarkt deutlich erhöht. Nach unserer Statistik ist
Lippstadt im vergangenen Jahr um 845 Einwohner gewachsen.
Dies ist eine Entwicklung, die auch ohne Flüchtlinge den
bisherigen
staatlichen
Prognosen
entgegensteht.
Eine
erfreuliche Entwicklung und Herausforderung zugleich.
Die Unterbringung von Flüchtlingen bleibt deshalb bei uns eine
große Aufgabe, die bisher gut gelungen ist, aber nicht immer
ganz konfliktfrei vonstattengeht.
Wie geht es weiter?
Ich denke, viele von Ihnen wissen, dass ich da eine sehr klare
Meinung vertrete. Der Zustrom von Flüchtlingen muss begrenzt
werden.
Unsere
Aufnahmefähigkeit
ist
begrenzt.
Die
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Kommunen, die die Hauptlast bei dieser Aufgabe tragen, dürfen
nicht überfordert werden. Dies ist eine schwierige Aufgabe für
die nationalen und übernationalen politischen Ebenen. An
entsprechenden Appellen und Hinweisen durfte ich selber
mitformulieren und habe dies auch mit Überzeugung getan.
Gleichzeitig müssen wir vor Ort unserer gesetzlichen und
moralischen Aufgabe gerecht werden, die Menschen, die zu
uns
kommen,
auch
unterzubringen,
Obdachlosigkeit
zu
vermeiden und die Integration voranzutreiben.
ZZt. üben wir im übertragenen Sinne hier in Lippstadt wie alle
Kommunen nämlich eine Sportart aus, die es eigentlich gar
nicht gibt: Sprint und Marathon gleichzeitig. Sprint ist die akute
Unterbringungssituation, Marathon die langfristige Aufgabe der
Integration der Menschen, die mit einem entsprechenden
Status länger bei uns bleiben werden. Dabei müssen wir raus
aus dem Notfallmodus und rein in die Integration. Und
Integration
heißt:
Sprachförderung,
Qualifizierung
und
Vermittlung unserer gesellschaftlichen Ordnung. Die Menschen,
die bei uns bleiben, müssen möglichst schnell in Arbeit
gebracht
werden,
heraus
aus
den
sozialen
Sicherungssystemen. Hier gibt es bereits einige Maßnahmen
und Angebote, wie Auffangklassen an den Schulen, ein
erfolgreiches Patenmodell u. v. a. m. Dies wollen wir mit vielen
Partnern und ehrenamtlichen Engagierten weiter ausbauen.
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Integration heißt aber auch die Abweisung derjenigen, die die
Grundregeln unseres Zusammenlebens nicht beachten. Unser
Rechtsstaat,
die
Menschenwürde,
die
Religions-
und
Meinungsfreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau,
unsere gesamte Werteordnung sind nicht disponibel und zu
respektieren.
Neben
dem
Willkommen
müssen
auch
Anforderungen und Begleitung, Rechte und Pflichten stehen.
Dies ist ein breites Feld und wird uns noch über Jahre
beschäftigen. Wie bereits gesagt: Die Kommunen tragen hier
die Hauptlast. Auch hier gilt der richtige Satz von Hermann
Schmitt-Vockenhausen, dem ehemaligen Präsidenten des
Deutschen
Städte-
und
Gemeindebundes
und
Bundestagspräsidenten, der einmal gesagt hat: ‘Die Gemeinden sind der eigentliche Ort der Wahrheit, weil sie der Ort der
Wirklichkeit sind‘. Hierfür brauchen die Städte und Gemeinden
Unterstützung, auch in finanzieller Hinsicht, von den staatlichen
Ebenen. Integration und die Schaffung von mehr bezahlbarem
Wohnraum sind auch für uns in Lippstadt deshalb eine der
wichtigsten zukünftigen Aufgaben.
Auch
dies
kann
nur
gelingen
mit
allen
beteiligten
gesellschaftlichen Gruppen, den haupt- und ehrenamtlich
Aktiven. Und über diese Aufgabe hinaus dürfen wir die Arbeit
an der Zukunftsfähigkeit und Attraktivitätssteigerung unserer
Stadt nicht vernachlässigen, sondern müssen den Kurs
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beibehalten und den Standort weiter verbessern. Lassen Sie
mich mit Blick auf das vergangene und das neue Jahr hierzu
einige Punkte ansprechen:
Stichwort: Ehrenamt
Mit Beginn diesen Jahres haben wir in unserer Stadt die
Ehrenamtskarte NRW eingeführt. Diese bietet für engagierte
ehrenamtlich
Tätige
die
Möglichkeit
zu
einigen
Vergünstigungen im ganzen Land. Natürlich ist dies in erster
Linie eine Form der Anerkennung für die geleistete Arbeit. Dies
wird besonders dann deutlich, wenn es uns gelingt, weitere
Angebote und Vergünstigungen mit dieser Karte zu gewähren.
Ich würde mich daher freuen, wenn noch viele andere z. B.
Händler und Dienstleister Angebote für Karteninhaber machen.
Gleichzeitig darf ich die engagierten Bürgerinnen und Bürger
auffordern, diese Karte zu beantragen. Ohne Ehrenamt sind wir
um vieles ärmer und der größte Teil wird nicht durch staatliche
oder kommunale Leistungen ersetzt werden können.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Lippstadt ist attraktiv und muss attraktiv bleiben. Wie attraktiv
Lippstadt ist, sehen wir nicht zuletzt an dem bereits erwähnten
Anstieg
der
Einwohnerzahlen.
Auch
die
Zahl
der
Erwerbstätigen, der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse, die öffentlichen und privaten Investitionen,
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die Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes und v. a. m.
sprechen hier eine deutliche Sprache. Und dabei setzen wir
auch Schwerpunkte und setzen Projekte fort, die wir im
vergangenen Jahr begonnen haben.
Ein Schwerpunkt liegt dabei weiterhin auf dem Ausbau und der
Verbesserung des Bildungsstandortes, also unserer Schulen.
Die Sanierung der Grundschule in Dedinghausen und die
Baumaßnahmen an der Grundschule ‘An der Pappelallee‘
konnten wir im vergangenen Jahr abschließen. Der Bau der
modernen und großzügigen Mensa am Schulzentrum im
Dusternweg ist abgeschlossen und sie wird in naher Zukunft
offiziell eingeweiht.
Für eine bedarfsgerechte
schulische
Inklusion konnten wir neben der erweiterten Beschulung von
Behinderten in den Regelschulen im vergangenen Jahr auch
die Bestandssicherung für beide Lippstädter Förderschulen in
Zusammenarbeit mit unseren Nachbarkommunen erreichen.
Hierdurch besteht für die Eltern eine Auswahlentscheidung
zwischen der Inklusion an Regelschulen bzw. eine Betreuung
an Förderschulen.
Im Jahre 2016 wird es hier weitere erhebliche Investitionen in
die Attraktivität des Schulstandortes geben. Im Mittelpunkt steht
dabei natürlich der Neubau der Gesamtschule, der mit großen
Schritten vorangeht. Die Fertigstellung erwarten wir für den
Anfang des kommenden Jahres. Gleichzeitig wird mit dem Bau
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der dazugehörigen neuen Sporthalle begonnen. Bei diesen
Maßnahmen handelt es sich um die größte städtische
Hochbaumaßnahme seit dem Bau des Stadttheaters in den
70er Jahren.
Zur Stärkung des Standortes als sog. ‘MINT-Standortes‘ –
‘Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik‘ setzen wir
die
Sanierung
und
naturwissenschaftlichen
die
qualitative
Fachräumen
Aufwertung
am
von
Ostendorf-
Gymnasium und am Schulstandort ‘Dusternweg‘ fort.
Hier liegt für uns ein Schwerpunkt. Ich erinnere daran, dass wir
an
der
Hochschule
Hamm-Lippstadt
inzwischen
2100
Studierende in MINT-Fächern zählen – eine unglaubliche
Entwicklung.
Die Zunahme der Zahl von Kindern und Jugendlichen führt
insgesamt dazu, dass aktuell keine Schulen geschlossen
werden müssen, sondern ggf. eher kleinere Anbauten für offene
Ganztagsschule oder Inklusionszwecke erforderlich werden.
Die Entwicklung unserer Stadt führt auch dazu, dass wir nach
dem massiven Ausbau der Kindertagesbetreuung durch 27
Baumaßnahmen zur Erfüllung des Rechtsanspruches für Kinder
unter drei Jahren in den vergangenen Jahren zusätzlich weitere
Plätze in Kindertagesstätten benötigen. Deshalb konnten wir in
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2015 mit dem zweiten Hella-Kinderhaus am Nordwerk die 38.
Kindertagesstätte in unserer Stadt eröffnen. Im neuen Jahr
werden
wir
den
Bau
der
39.
Kindertagesstätte
am
Neubaugebiet ‘Goethestraße‘ verfolgen können.
Im Bereich ‘Stadtentwicklung und Bauen‘ haben wir im
vergangenen
Jahr
außerordentlich
viele
Mittel
in
die
Unterhaltung von Straßen, Wegen und Plätzen investiert. Allein
für unsere Straßeninfrastruktur
wurden
über
1 Mio.
€
ausgegeben. Größte aktuelle Maßnahme bleibt der Ausbau der
Lippestraße. Dieses große Projekt, das dringend erforderlich
war, möchten wir im August dieses Jahres abschließen, damit
die Einschränkungen besonders für die Lipperoder Bürger
möglichst zügig beendet werden. Hoffentlich spielt das Wetter
mit. Viele einzelne Maßnahmen haben oder werden die
Attraktivität der Stadt voranbringen. Hierzu gehören beispielhaft
das Programm zur Verbesserung der Bushaltestellen mit einem
Volumen von über einer halben Mio. €, das wir großzügig
gefördert
bekommen,
Straßenleuchten
durch
Fahrradabstellanlage
Untersuchung
der
zur
am
weitere
Ersatz
von
moderne
LED-Technik,
Bahnhof,
die
Optimierung
der
zzt.
alten
die
laufende
Ampelanlagen
zur
Verbesserung der Leistungsfähigkeit (die Ergebnisse sollen im
Frühjahr vorgestellt und beraten werden), die laufenden
Maßnahmen am Ausbau unserer Parkanlage Südertor und
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Grüner Winkel mit der Weiterführung des vorliegenden
Masterplanes.
Nach dem Bau der Unterführung ‘Südertor‘ konnten wir im
vergangenen Jahr die Erneuerung des Bahnhofstunnels mit
einem Gesamtvolumen von 750.000 € erfolgreich abschließen.
In 2016 liegen jetzt wichtige Entscheidungen an, um die
Stadttheaterkomplettsanierung mit der Beauftragung eines
Generalplanungsbüros in die nächste Phase zu bringen.
Gleiches gilt für die Herrichtung der Brachflächen des
ehemaligen Güterbahnhofgeländes und der Konkretisierungen
der Planungen für einen Stadthaus-Neubau mit Versorgern für
unsere Kernstadt/Altstadt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
die Arbeit wird uns nicht ausgehen. Nach der Klärung der
Brückenproblematik B 55 geht es jetzt um die Umsetzung des
beschlossenen Mobilitätskonzeptes für unsere Altstadt. Dies
musste ausgesetzt werden, um die schwer überschaubare
Problematik aus der Brückensperrung nicht zu verschärfen.
Nunmehr geht es um weitere Umsetzungsschritte. Wir wollen
das Einzelhandelskonzept im ersten Halbjahr in unseren
Gremien vorstellen und beschließen lassen. Und endlich auch
den Flächennutzungsplan entscheidend voranbringen. Dies
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ist Grundlage für die weitere Siedlungsentwicklung und den
Ausweis von Bauflächen. Hier ist die Abstimmung mit der
Bezirksregierung
in
Arnsberg
zwar
ein
schwieriges
Unternehmen, das aber vorangehen muss. Auf den erheblichen
Bedarf durch die wachsende Bevölkerung und große Nachfrage
habe ich bereits verwiesen. Die hervorragende Nachfrage bei
den Neubaugebieten an der Goethestraße, in Esbeck und in
Lipperbruch zeigt auf, wie positiv die Stadtentwicklung ist und
wie groß die Nachfrage. Dies gilt für alle Bereiche der
Zurverfügungstellung
von
Wohnflächen.
Ein
wichtiges
Arbeitsgebiet, wo wir bald Ergebnisse benötigen, z. B. auf dem
Gelände
der
ehemaligen
Kreuzkampklinik
und
an
der
Boschstraße.
Gerade
der
grundlegende
Stadtentwicklungsausschuss
Projekte
wie
die
wird
weitere
energetische
Quartiersentwicklung Südwest, das LEADER-Projekt für die
Ortsteile und beispielhaft das Dorfinnenentwicklungskonzept für
Dedinghausen zu beraten haben.
Gern hätte ich Ihnen auch einen aktuellen Stand zum Projekt
‘Auenzentrum‘ gegeben. Hier dränge ich seit langem auf eine
abschließende Entscheidung und erhoffe sie mir jetzt in
Abstimmung mit dem Landesumweltministerium und anderen
Partnern noch zu Beginn dieses Jahr.
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Und dann habe ich auch noch den Wunsch, dass wir bei aller
Konzentration auf das Wesentliche und bei stetigem Blick auf
die Sparsamkeit und weitere Konsolidierung der Stadtfinanzen
nicht den Anspruch auf eine qualitative Weiterentwicklung
unseres Standortes verlieren. Konkret meine ich hiermit, z. B.
die Erweiterung der Lichtpromenade mit einer entsprechenden
Bewerbung dieses kulturellen Highlights und eine künstlerische,
jedenfalls anspruchsvolle Gestaltung der beachtlichen Anzahl
von Kreisverkehren in unserer Stadt. Ja, so etwas kostet Geld.
Aber ich empfinde es auch als unpassend und wenig
anspruchsvoll, wenn wir solche neuralgischen Punkte, wie vor
dem Bahnhof und an den Stadteingängen einfach zuasphaltieren oder mit ein paar Büschen bepflanzen. Ich bin
gespannt, ob wir hier in diesem Jahr weiterkommen.
Liebe Lippstädterinnen und Lippstädter,
ich freue mich auf dieses gerade begonnene Jahr 2016. Ich
bedanke mich bei allen, die in unserer Stadt Verantwortung
tragen und sich engagieren, weil ihnen diese Stadt und ihre
Bürgerinnen und Bürger am Herzen liegen. Gleichzeitig freue
ich mich auf die Zusammenarbeit und viele Begegnungen mit
Ihnen in diesem Jahr.
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Danke möchte ich allen, die an diesem Neujahrsempfang
mitgewirkt
und
ihn
vorbereitet
haben,
bei
unserer
Pressesprecherin, Frau Julia Scharte, für die Moderation bei
Frau Dagmar Weinert für die Inszenierung, Herrn Jürgen
Brieskorn für die technische Leitung, Herrn Norbert Dormann,
für die Übersetzung in die Gebärdensprache und natürlich allen
Aktiven auf der Bühne und im Hintergrund.
Herr Dormann nimmt die Übersetzung in die Gebärdensprache
seit vielen Jahren bei dieser Veranstaltung wahr. Heute bin ich
ihm besonders dankbar dafür, da eigentlich heute zu Hause der
Geburtstag seiner Frau zu feiern wäre. Die hat sich aber
entschieden, lieber zu uns ins Stadttheater zu kommen.
Herzlichen Glückwunsch Frau Dormann.
Auch besonders groß ist heute der Dank an alle aktiven
Mitarbeiter des Stadttheaters. In diesem Jahr bestand die
besondere Herausforderung, dass gestern Abend hier das
Neujahrskonzert der Stadt Erwitte stattgefunden hat. Die Halle
in
Erwitte
stand
in
diesem
Jahr
wegen
der
Flüchtlingsunterbringung nicht zur Verfügung und wir haben im
Rahmen der guten nachbarschaftlichen Zusammenarbeit das
Stadttheater zur Verfügung gestellt. Dies bedeutete aber für die
Mitarbeiter, dass sie in einem nächtlichen Einsatz hier alles
umbauen und für diesen Empfang herrichten mussten. Ganz
herzlichen Dank an alle für diesen besonderen Einsatz.
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Jetzt im Anschluss sehen Sie einige Impressionen aus
Lippstadt, musikalisch untermalt von Andreas Hermeyer. Dabei
handelt es sich um Aufnahmen, die Dagmar Weinert im Jahre
2005 aus der Vogelperspektive von unserer schönen Stadt
gemacht hat. Einiges hat sich in den letzten Jahren verändert,
aber eines ist geblieben: Wir leben in einer schönen Stadt.
Lassen Sie mich deshalb zum Abschluss Nicole Heesters
zitieren, die anlässlich des Wortfestivals im vergangenen Jahr
in Lippstadt war. Sie eröffnete hier im Stadttheater den Abend
mit den Worten: ‘Ich bin heute durch Ihre Stadt gegangen – ich
war beglückt!‘
Ich wünsche Ihnen allen ein gesundes und friedliches Jahr
2016.