Kuratoriumspreis: Sebastian Schrader. Aufgeschoben

PRESSEMITTEILUNG
Mannheimer Kunstverein e.V.
Mannheim, Oktober 2015
Kuratoriumspreis: Sebastian Schrader. Aufgeschoben
Der Preis des Kuratoriums des Mannheimer Kunstvereins geht in diesem Jahr an den Berliner
Maler Sebastian Schrader: Vom 29.11.2015 bis zum 10.01.2016 werden Werke des Künstlers
präsentiert, die gleichermaßen aus Licht und Dunkel gebaut sind und Figuration sowie abstrakte
Elemente in sich binden. Gegenständlichkeit und Ungegenständliches sind dabei keineswegs
Widerspruchspaare. Der Ausstellungstitel Aufgeschoben bezieht sich auf eine Werkreihe des
Künstlers.
»Mich interessiert, was meine Generation unter Begriffen wie Freiheit und Glück versteht.
Was unser Zusammenleben ausmacht und zusammenhält. Schließlich vergeht kein Tag,
an dem wir nicht an die Verteidigung unserer westlichen Grundwerte, Freiheit und
Demokratie, erinnert werden. Es wird verbal aufgerüstet, das ist zu spüren. Meine Helden
sind müde, erschöpft von der andauernden Selbstbefragung. Sie suchen nach
Orientierung und Halt in einer Zeit, die ohne erkennbares Ziel in die Zukunft stürzt. Sie
widersetzen sich, indem sie innehalten, warten und nicht die Alternativlosigkeit des
einfach Weitermachens akzeptieren. Aber sie bleiben Gefangene und Zweifler, letztlich
auch lächerliche Gestalten. Sie fallen in ein Zeitloch, das sie absorbiert wie der Tod.«
(Sebastian Schrader über seine Malerei)
Schrader präsentiert seine müden Helden in einer Art Bühnenraum, hüllt sie in zeitgenössisch
jugendliche Gewänder und gibt ihnen Gegenstände des Alltags und des Theaters an die Hand.
Farbeimer und Farbtuben, ein Sixpack Bier und eine Supermarkttüte, Kronen, purpurne
Königsmäntel und Spielzeugautos — mit solchen Requisiten an ihrer Seite erinnern Schraders
Figuren doch an die der Kunst- und Literaturgeschichte: Wenn zwei Männer einen dritten durchs
Bild tragen, erkennt man darin unschwer eine Grablegung Christi (Die Probe). Oblomow (nach
den Romanen von Iwan Gontscharow) sitzt, mit den Insignien der herrschenden Klasse versehen
(Krone und Porsche), als willensschwacher Neurotiker in Verdopplung auf dem Boden und hält
seinen Mittagsschlaf (ein Selbstporträt des Künstlers: Oblomow 3). Doch gerade dieses
Anklingenlassen tradierter Rhythmen macht die Brüche und Leerstellen in der aktualisierten
Szenerie deutlich und wirft Fragen zur aktuellen Kultur auf.
Der Kuratoriumspreis des Mannheimer Kunstvereins wird seit 1997 alle zwei Jahre vergeben,
um ein Zeichen für junge Künstler zu setzen, dass diese auf einem schwierigen Kunstmarkt
Beachtung und Anerkennung finden, und um die Förderung junger Kunst durch den Kunstverein
zu dokumentieren. Zu den Preisträgern der letzten Jahre gehören Nina Wallentin (Fotografie,
2013), Stephen Craig (2011, Plastik), Serena Amrein (2009, Malerei) und Bénédicte Peyrat
(2007, Malerei).
Weitere Informationen:
http://www.sebastian-schrader.de/
http://www.mannheimer-kunstverein.de/7.html
http://www.mannheimer-kunstverein.de/21.html
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Dr. Martin Stather
[email protected]
Tel: 0621-402208
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Augustaanlage 58 · 68165 Mannheim
www.mannheimer-kunstverein.de
TERMINE
Ausstellung
Pressegespräch
Eröffnung
Führungen
29.11.2015 - 10.01.2016
Donnerstag, der 26.11. / 11 Uhr (Der Künstler wird anwesend sein.)
Sonntag, der 29.11. / 11 Uhr
Es sprechen: Klemens Zapp (Sprecher des Kuratoriums), Dr. Verena Titze
(Leiterin SV Kulturförderung), Dr. Martin Stather (Ausstellungsleitung)
sonntags, jeweils 15 Uhr
Bücher-Bazar
15.-27.12., Eröffnung 15.12., 15 Uhr
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