Kunst am Bau “Kontorhof Teltow” Projektpräsentation Katrin Glanz/Linda Kowsky © Glanz/Kowsky 1 Fernansicht von der Warthe-Straße © Glanz/Kowsky 2 Projektanalyse Der Kontorhof Teltow liegt in der Oderstraße in einem klassischen Gewerbegebiet direkt zwischen dem Teltowkanal und der zubringenden Warthe, Potsdamer- und Zehlendorferstraße. Das umliegende Gewerbe umfasst Bildungseinrichtungen, die Handwerkskammer, junge Innovationsunternehmen, das Autohaus Renault, mehrere Büro- und Lagerkomplexe und in unmittelbarer Nachbarschaft ein Gebäude, in dem medizinale und chemische Firmen und Labore untergebracht sind. Die Architektur der Nachbarbauten wurde in den letzten 20 Jahren angelegt, das Grundstück gegenüber dem Haupteingang des Kontorhofs steht zur Bebauung frei. Da es bisher noch keine Geschäfte, keine Wohnhäuser und keine Freizeitangebote gibt, ist der Betrieb hier auf die Arbeitszeiten beschränkt, abends und am Wochenende ist hier wenig bis kaum Betrieb. © Glanz/Kowsky 3 Lageplan/Luftbild Gewerbegebiet rund um den Kontorhof Teltow © Glanz/Kowsky 4 Eingang, unten: Innenhof © Glanz/Kowsky Durchgang, unten: Innenhof/Blick auf Kanalufer 5 Projektanalyse Der Kontorhof selbst ist ein moderner, freundlicher Bürokomplex, der in Hufeisenform angelegt ist und mit seiner offenen Seite zum Teltowkanal liegt. Die Grundrissform des Kontorhofes erinnert an einen Hafen. Eine einmalige Lage, die durch dichte Bewachsung der Uferbereiche eine ursprüngliche, wilde Note erhält und im Widerspruch zum mediterran anmutenden Innenhof steht, auf dem Zypressen ordentlich angeordnet gepflanzt wurden. Der Innenhof ist von aussen nur durch einen Durchgang von der Oderstraße zu betreten. Von hier kann man dann einen der vier Haus-Eingänge wählen, jeweils einer an den Hufeisenflügeln und 2 an der Stirnseite gegenüber der Uferseite. Auffällig ist der terrakotta-orangefarbene Ton der Aussenfassade und im Gegensatz dazu der intensiv blaue Farbton der Fenster- und Türrahmen. © Glanz/Kowsky 6 Ansicht Zufahrts- und Eingangsbereich Kontorhof Teltow 7 Projektanalyse Am Eingang befindet sich ein kantinenähnliches Kaffee, links daneben eine Laderampe und rechts daneben stehen die Müllcontainer. Direkt vor dem Eingang ist die Zufahrt (eine Sackgasse) kreisförmig angelegt. Es gibt die Möglichkeit, von hier in die Tiefgarage des Komplexes zu fahren. In der Mitte liegt ein zentrales, ins Auge fallendes, ebenerdiges Rondell mit einer einzelnen ca. 8 m hohen Strassenlaterne im Zentrum. Eigentlich soll diese gepflasterte Zone als Leitzone für die im Kreis fahrenden PKWs funktionieren. Leider wird sie als Parkplatz genutzt und arbeitet optisch gegen eine einladene Eingangssituation. © Glanz/Kowsky 8 Projektanalyse © Glanz/Kowsky Auftrag: Ein Konzept zur Attraktivierung des Kontorhofs Teltow durch Kunst am Bau Ziel: Langfristige Vermietung der leerstehenden Büroeinheiten Subziel: Aufmerksamkeit und Presse Aufgabe: Herstellung einer neuen Identität für den Kontorhof, Erschaffung einer gut kommunizierbaren Marke inklusive neuem Namen und neuem Logo 9 Projektanalyse Zu bearbeitende Areale: - Rondell vor dem Eingang - Durchgang - Mülltonnenbereich - Innenhof © Glanz/Kowsky - Eingänge (Leitsystem) - Dach/Fassade 10 Projektanalyse Konzeptherleitung: Der Kontorhof Teltow steht in einem Gebiet, welches ab 1900 mit den Bereichen der Forschung und Technik verbunden ist. Hier waren Standorte der Biotechnologie, Medizintechnik, Computertechnik (Robotron), Umwelttechnik zuhause, nicht zuletzt 1991 zusammengefaßt im TZT, dem Technologiezentrum von Teltow. . Der Ort, an dem der Kontorhof steht, erscheint einseitig und zweckorientiert. Hier soll gearbeitet werden. Hier fehlt die Kreativität, die Orte zu lebendigen, beliebten Arbeitsplätzen macht. Die Menschen lieben es konzentriert zu arbeiten, aber sie lieben es auch, sich zwischendurch mit anderen Dingen zu beschäftigen: sich die Beine vertreten, gucken, bummeln, essen, sich unterhalten. Das alles kommt hier zu kurz. Die Gegend ist dafür zu unwirtlich, zu vernachlässigt. © Glanz/Kowsky 11 Projektanalyse Der Kontorhof selbst erscheint farb-freundlich und durch seine auf 3 Stockwerke reduzierte Höhe übersichtlich und dazu geeignet, die Kommunikation zwischen den Büroeinheiten zu unterstützen. Das zweite große Plus: die Lage am Teltowkanal. Für Menschen, die tagaus, tagein im Büro arbeiten, hat es etwas ungemein entspannendes, in der Pause ans Wasser gehen zu können oder durch das Fenster auf urwüchsige Uferlandschaft zu schauen. Wenn man das einmal weiß, kennt man die Vorteile des Bürostandortes Kontorhof. Des weiteren soll in nächster Zeit auch ein großer Supermarkt (Kaufland) in unmittelbarer Nähe entstehen, und die Oderstraße als Ring verlängert werden, so daß ein größerer Durchgangsverkehr und mehr Publikum zu erwarten ist. Problem: Dieses Publikum, also neue Kunden, haben weder eine Chance, die Schokoladenseite, nämlich die Lage am Teltowkanal von aussen bzw. beim Vorbeifahren zu sehen, noch lädt die zurückhaltend gestaltete und zweckorientierte Fassade zum Besuch oder näherer Kontaktaufnahme ein. © Glanz/Kowsky 12 Projektanalyse Konzept- Parameter: Für uns heißt das, ein Konzept zu erschaffen, das folgende standortaufwertende Vorgaben zu erfüllen hat: © Glanz/Kowsky 1. Signalwirkung 2. Verständlichkeit 3. Haltbarkeit 4. Identifikationsmöglichkeit 5. Kommunikationsfördernd 6. Fotogenität 13 Projektanalyse 1. Signalwirkung Die zu entwickelnden Zeichen oder Objekte müssen weithin sichtbar sein. Sie müssen sowohl tagsüber gut zu sehen sein, als auch in den ersten Abendstunden, wenn noch viele Autofahrer unterwegs sind. Sie sollen nicht nur auffallen, sondern auch werbewirksam sein. 2. Verständlichkeit Die zu entwickelnden Zeichen oder Objekte müssen speziell, durchdacht und doch gut verständlich sein. Kunst und Design sind schön, doch wenn sie zu intellektuell sind, wirken sie manchmal bedrohlich. Deshalb muss das Design leicht, fröhlich und aufmerksamkeitsstark sein. Nicht nur, wenn man längere Zeit darauf schaut, auch beim Vorbeifahren soll man verstehen, was gemeint ist. Dazu ist es vorteilhaft, die Gestaltung aus dem Objekt bzw. aus dem Umfeld heraus zu entwickeln. © Glanz/Kowsky 14 Projektanalyse 3. Haltbarkeit Die zu entwickelnden Zeichen oder Objekte müssen vandalismusresistent sein. Wir wollen viele Menschen anlocken, aber keine mit Baseballschlägern. 4. Identifikationsmöglichkeit Die zu entwickelnden Zeichen oder Objekte müssen so gestaltet sein, dass sie einmalig sind. Man sieht sie nur im Zusammenhang mit dem Kontorhof. Es entsteht eine Marke. Wenn man sie sieht, denkt man an den Kontorhof und wenn man den Kontorhof sieht, denkt man an sie. 5. Kommunikationsfördernd Die zu entwickelnden Zeichen oder Objekte müssen soviel Spaß machen, daß man darüber redet. 6. Fotogenität Die zu entwickelnden Zeichen oder Objekte müssen auf Fotos gut wirken. Je besser die Fotobrauchbarkeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Veröffentlichung, desto höher der PR- Effekt. © Glanz/Kowsky 15 Projekt “Port Lumen” © Glanz/Kowsky 16 Projekt “Port Lumen”/ Ansicht Eingang © Glanz/Kowsky 17 Projekt “Port Lumen”/ Ansicht, Durchgang © Glanz/Kowsky 18 Projekt “Port Lumen”/ Ansicht, vier Eingänge Innenhof © Glanz/Kowsky 19 Projekt “Port Lumen”/ Ansicht Containersituation © Glanz/Kowsky 20 Projekt “Port Lumen” Der Besucher sieht zunächst von Ferne den neuen Namen des Gebäudes: “Port Lumen”. Port: abgeleitet von Porta, “Tür”, aber auch “Hafen” und für “Verbindungsstelle im Computerbereich”. Lumen: abgeleitet vom Lateinischen für Licht, Leuchte, aber auch Maß, bzw. Einheit des Lichtstroms. Port Lumen ist also der “Licht - Hafen”. Hier am Kanal liegt das Zentrum von Geistesblitzen und Ideen. Helligkeit zieht an, Licht ist Leben und Wärme, Strom ist Bewegung und Entwicklung. 3-dimensionale Buchstaben benennen das Gebäude, lassen aber auch weiterführende Gedankenebenen zu. Der Name, der gewählt ist, ist international verständlich und zeigt die neue, moderne Ausrichtung des Kontorhofes und macht neugierig. Die gewählte Typo ist ebenfalls ungewöhnlich für ein Bürogebäude: es ist eine “Schreibschrift”, die einen sehr persönlichen Duktus hat. Des weiteren sieht der Besucher einen bunten Strauß von für ihn noch nicht exakt zu bestimmenden Objekten. Nähert er sich dem Gebäude, erkennt er die Umwandlung einer altbekannten Form, nämlich einer Straßenlaterne, die ihn in einer Fülle begegnet, die er so noch nie gesehen hat: Port Lumen. Tagsüber bestechen die schön auf einander abgestimmten fröhlichen Farben. Gegen Abend besteht die Möglichkeit, einige der Lampen auch leuchtend zu erleben. © Glanz/Kowsky 21 Projekt “Port Lumen” Interaktion Um die Attraktivität des Ortes noch zu erhöhen, wird ein interaktives Element eingeführt. Am Durchgang installieren wir einen Bewegungsmelder, dessen Einsatz eine Änderung der Farbkonstellationen der Leuchten bewirkt. D.h. die Mieter oder auch die Besucher haben durch ihren Besuch am Gebäude einen direkten Einfluss auf die Installation. Wir versprechen uns folgende werbewirksame Effekte: zum einen werden verschiedene Farbstimmungen auf Fotos vorteilhaft wirken ( z.B. im WEB), zum anderen werden die Besucher zum Eingang des Gebäudes geleitet, wo auch die neuen Firmen auf einer Infotafel aufgeführt sein werden. © Glanz/Kowsky 22 Projekt “Port Lumen”/ Die Lampenobjekte markieren als sich visuell wiederholende Wegweiser eine Eingangsbewegung vom aussen liegenden Rondell durch den Objektdurchgang bis zum Innenhof, wo man sich für einen der vier Aufgänge entscheiden kann. Durchgang: Ein Lampenobjekt ragt von der Aussenfassade in den Durchgang hinein- der einzige Zugang zum Gebäude ist nun unübersehbar und trotzdem elegant im Rahmen des Corporate Designs integriert. Das Port Lumen- Logo ist als gestalterisches Detail an den Wänden wiederzufinden: als farbige Bemalung und als Hintergrund für die vier Infotafeln, die die neuen Mieter und die entsprechenden Aufgänge ankündigen. Innenhof: Im Innenhof wird der Betrachter durch vier große Buchstaben, die die vier Eingänge bezeichnen und drei der Lampenobjekte zu den Eingängen geleitet. Mülltonnenbereich: Dieser wird nicht in das Gestaltungskonzept einbezogen, da eine zusätzliche Blickkonzentration am Eingang verhindert werden soll. Es ist angebracht, diesen Bereich mit einer fließenden Bepflanzung (Efeu etc.) an Gitterobjekten zu verdecken. Somit haben die Müllfahrzeuge weiterhin freie Zufahrt. Café: Die neu vorgegebenen Farben können die Grundlage einer neuen Innenraumgestaltung darstellen. © Glanz/Kowsky 23
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