Die schwul-lesbische Fußball-Europameisterschaft 11. – 14. Juni 2015 in Hamburg ausgerichtet von Startschuss SLSV Hamburg e.V. Fast 400 Teilnehmer in 30 Teams aus 8 Ländern 77 Spiele, 317 Tore – und eine wichtige Botschaft! Stimmen „Es tut der Stadt und den Profivereinen gut, dass hier eine solche Veranstaltung durchgeführt wird, die auf die Zukunft ausgerichtet ein ganz wichtiger Schritt ist. Es gibt eine große FußballFamilie, und dem Ball ist es egal, wer ihn tritt.“ DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg „Homosexuelle zeigen sich immer selbstbewusster in der Öffentlichkeit. Dennoch: Auch im Fußball stoßen sie auf Vorbehalte – auf dem Platz und in den Fankurven. Dabei darf es nicht bleiben. Sie helfen, Vorurteile abzubauen. Und das ist auch gut so.“ Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz Schirmherr der IGLFA European Championship III „Die schwul-lesbische Fußball-EM ist ein starkes Signal für Vielfalt. Ich bin sehr froh, dass Hamburg Austragungsort ist.“ Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank „Ich möchte mich bedanken, dass sie diesen Kampf aufgenommen haben. Als Mitglied des Senats und als Bürger dieser Stadt bin ich stolz darauf, dass sie das angepackt haben.“ Hamburgs Sportsenator Michael Neumann „Well done, STARTSCHUSS, for a brillantly run European Cup.” IGLFA Europe Delegate Ed Connell “Es war für mich das beste Turnier, seit ich in diesem Verein spiele – also seit 15 Jahren. Weil es mir so viel Spaß gemacht hat, möchte ich mich in Zukunft selbst engagieren.“ Ein Hamburger Teilnehmer Zusammenfassung Die IGLFA European Championship III war ein buntes Fußball-Fest für die schwul-lesbische Community: Über die Jahre sind über Grenzen hinweg Freundschaften entstanden, knapp 400 Sportler/-innen aus Deutschland, England, Tschechien, Schweden, Irland, Russland, den Niederlanden und Irland feierten ein Wiedersehen. Darüber hinaus setzte die Veranstaltung ein wichtiges Signal gegen Homophobie im Sport. In den knapp zwei Jahren Vorbereitungszeit schmiedeten die Ausrichter von Hamburgs schwul/lesbischem Sportverein STARTSCHUSS ein breites Bündnis von Unterstützern und betrieben intensive Pressearbeit. So gelang es, Sichtbarkeit herzustellen und die Botschaft in die Öffentlichkeit hinaus zu tragen: für einen Sport ohne Diskriminierung. Auch wenn sich die Situation in den letzten Jahren verbessert hat: Ob Homosexuelle im Fußball voll akzeptiert oder aus der Kabine gemobbt werden, ist leider immer noch stark vom Zufall abhängig. Durch die Teilnahme von Teams aus Russland bekam die IGLFA European Championship eine besondere politische Dimension: Viele Presseberichte machten die dortige Menschenrechtssituation zum Thema. In einem Outreach-Programm erhielten die russischen Teams Reisekostenzuschüsse und wurden von der Teilnahmegebühr befreit. Allein die Werder Bremen Stiftung stellte dafür 4.500 Euro zur Verfügung, mit Mitteln des Hauptsponsors Google Deutschland wurde diese Summe weiter aufgestockt. Ein Frauen-Team aus Serbien sagte die Teilnahme leider kurzfristig ab. Der sportliche Wettkampf Teilnehmer waren keine Nationalmannschaften, sondern 30 Vereinsteams aus verschiedenen europäischen Städten. Gespielt wurde in unterschiedlichen Leistungsklassen bzw. auf Großfeld sowie Kleinfeld. Eine sportliche Qualifikation gab es nicht. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme war eine Mitgliedschaft des Vereins im schwul-lesbischen Fußball-Verband IGLFA. Die IGLFA European Championship steht für Akzeptanz unabhängig von sexueller Orientierung. Daher konnten natürlich auch heterosexuelle Sportler teilnehmen, die übrigens häufiger in schwul-lesbischen Sportvereinen mitspielen als man denkt! Für die Wettkämpfe standen auf dem Gelände des Hamburger SV in Norderstedt insgesamt acht Rasenplätze zur Verfügung. Mit Unterstützung des Hauptsponsors Google Deutschland konnte im Zentrum der Anlage eine Zeltstadt errichtet werden, in der die Sportler/-innen aus dem In- und Ausland miteinander ins Gespräch kamen und über das Turnierwochenende eine familiäre Atmosphäre herrschte. Innerhalb der zwei Spieltage wurden in den vier Leistungsklassen insgesamt 77 Partien ausgetragen, in denen insgesamt 317 Tore erzielt wurden. Damit die Teams das Pensum bewältigen konnten, wurde die Spielzeit auf 2x 30 Minuten in den Großfeldturnieren bzw. 2x 20 Minuten in den Kleinfeldturnieren verkürzt. Ein besonderes Highlight nicht nur aus medialer Sicht, sondern auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war der Besuch des 52-maligen Nationalspielers Thomas Hitzlsperger am zweiten Spieltag. Der Vize-Europameister nahm sich viel Zeit für persönliche Gespräche und für Fotos. Auf dem Platz überreichte er die Medaillen und am Abend bei der Abschlussparty die Pokale. Die Sieger Neuer Europameister des schwul-lesbischen Fußball-Verbandes IGLFA ist Vorspiel Berlin. Weitere Platzierungen in der leistungsstärksten Division 1: 2. Dublin Devils FC 3. Panamboyz United (Paris) 4. Village Manchester FC 5. Streetboys München 6. London Falcons GFC Bei den Frauen ging der Titel an den FC Krylya aus Moskau. Weitere Platzierungen im Frauenturnier: 2. Kicking Deerns II (Hamburg) 3. SLS Leinebagger Hannover 4. Atlanta (St. Petersburg) 5. SC Sternschanze (Hamburg) 6. Kicking Deerns I Platzierungen in Division 2 der Herren: 1. Cream Team Cologne, 2. London Titans 2 Brewers, 3. Stockholm Snipers, 4. Ballboys Hamburg I, 5. London Titans Food Chain, 6. Bexley Invicta FC (London), 7. GFC Friends Prague, 8. Soho FC (London) Platzierungen in Division 3 der Herren (Kleinfeld): 1. Stuttgart Allstars, 2. FC Paris Lutece, 3. SG Karlsruhe/Mannheim, 4. Moscow Minders International Team, 5. GFCA (Amsterdam), 6. Trowbridge Tigers (bei Bath), 7. Rosa Teufel (Kaiserslautern), 8. Vorspiel Berlin II, 9. SLS Leinebagger Hannover, 10. Ballboys Hamburg II Gemeinsam gegen Homophobie im Sport Zahlreiche Unterstützer haben nicht nur im Hintergrund Hilfestellung für das Turnier geleistet, sondern auch die Botschaft nach außen getragen. Die Ausrichtung der IGLFA European Championship entfaltete so eine eigene Dynamik. Zum Beispiel ergänzte der Hamburger Sportbund im Sommer 2014 seine Satzung und verankerte darin das Vorgehen gegen Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung – in der Begründung wurde unter anderem Bezug genommen auf die schwul-lesbische Fußball-EM. Partner wie der Deutsche Fußball-Bund, der Hamburger Fußball-Verband, der Hamburger SV, die Werder Bremen Stiftung oder der FC St. Pauli kommunzierten ihr Engagement regelmäßig ohne Berührungsängste über ihre eigenen Kanäle. Dies wirkte nachhaltig in doppelter Hinsicht: Einerseits schuf das Vertrauen bei ungeouteten Sportlerinnen und Sportlern, zum anderen erfüllte dieser selbstverständliche Umgang mit der Materie eine wichtige Vorbildfunktion gegenüber Mitgliedern bzw. Fans. Presse-Echo Zahlreiche Medien nutzten die IGLFA European Championship III, um Homophobie im Fußball zu thematisieren. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Diskriminierungserfahrungen konnten als Interviewpartner vermittelt werden, so dass die Berichterstattung authentisch und anschaulich die Probleme aufzeigte. Nicht nur regionale Medien berichteten, das Ereignis wurde bundesweit wahrgenommen. Eine Auswahl der Berichterstattung: 11.06.2015 SPIEGEL Online „Schwul-lesbische Fußball-EM: Der Kampf um Normalität“ http://www.spiegel.de/sport/fussball/schwul-lesbische-fussball-europameisterschaft-in-hamburg-a1037958.html 12.06.2015 ZEIT Online "Es gibt auch ein paar, die etwas tuntiger spielen" (Interview mit dem Leiter des Organisationskomitees) http://www.zeit.de/sport/2015-06/schwul-lesbische-fussball-em-von-beyme 9.-14.06. 2015 (fortlaufend aktualisiert) ndr.de „Schwul-lesbische EM: Die Titel sind verteilt“ (mit Video vom NDR Hamburg Journal) https://www.ndr.de/sport/fussball/Schwul-lesbische-EM-Kicken-gegen-Homophobie,fussball1754.html 14.06.2015, 18:10 Uhr DeutschlandRadio Kultur: „Fußball gegen Diskriminierung" http://www.deutschlandradiokultur.de/schwullesbische-em-in-hamburg-fussballgegen.966.de.html?dram:article_id=322601 16.06., TAGESSPIEGEL Online: "Eklatanter Spielermangel" (insbesondere zur Situation in Russland) http://www.tagesspiegel.de/berlin/schwullesbische-fussball-em-in-hamburg-eklatanterspielermangel/11920608.html Sponsoren Kontakt: Startschuss schwul/lesbischer Sportverein Hamburg e.V. Alexander v. Beyme c/o Hein & Fiete Pulverteich 21 20099 Hamburg [email protected]
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