offene Briefe im direkten Vergleich.

Hier findet ihr die beiden Briefe im direkten Vergleich:
Offener Brief von OB Claudio Griese an
Ministerpräsident Weil
Offener Brief von einigen Bürger*innen an
Claudio Griese
Hameln, 05. April 2016
Hameln, 07. April 2016
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil,
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Griese,
mit diesem offenen Brief wende ich mich an Sie, mit diesem offenen Brief wenden wir uns an Sie,
da ich um Unterstützung für unsere Stadt
da wir um Unterstützung für zahlreiche
Hameln bitte.
Geflüchtete aus aller Welt bitten.
Unsere Rattenfängerstadt war bis Sommer 2014 Unsere Rattenfängerstadt war bis zur immer
britische Garnsionsstadt.
stärker werdenden europäischen Abschottung an
den Außengrenzen ein Hoffnungs- und
Rettungspunkt für Menschen aus Krisenregionen
dieser Erde.
Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens sind
mit den Bürgerinnen und Bürgern Vorschläge für
eine Nachnutzung der Konversionsflächen
erarbeitet worden.
In innenstadtnaher Lage befindet sich die
ehemalige Linsingen-Kaserne. Es besteht ein
politischer und gesellschaftlicher Konsens in
unserer Stadt dahingehend, dass das ehemalige
Kasernengelände als Bildungscampus genutzt
werden soll.
In innenstadtnaher Lage befindet sich die
ehemalige Linsingen-Kaserne. Es besteht eine
politische und gesellschaftliche sowie
moralische Notwendigkeit in unserer Stadt
dahingehend, dass das ehemalige
Kasernengelände als Erstaufnahmeeinrichtung
bestehen bleibt.
Dementsprechende Gespräche sind auch mit der Dementsprechende Gespräche sind auch mit den
BIMA geführt worden.
Geflüchteten und den zahlreichen
Flüchtlingsinitiativen geführt worden.
Der Verwaltungsausschuss der Stadt Hameln hat
daraufhin am 22. April 2015 einstimmig einen
Aufstellungsbeschuss (sic!) für das LinsingenKasernengelände gefasst.
Parallel hierzu haben wir als Stadt Hameln einen
Antrag zur Aufnahme in das
Städtebauförderprogramm Stadtumbau West
gestellt.
Am 1.September 2015 erhielten wir von unserer
Landesbeauftragten, Frau Karin Beckmann, des
Landesamtes für Reginale Entwicklung, den
Förderbescheid für den Stadtumbau West
überreicht.
Am 28.08.2015 wurde in Salzhemmendorf ein
Brandanschlag auf ein u.a. von geflüchteten
Menschen bewohntes Haus verübt, wobei eine
Frau mit ihren Kindern nur durch Zufall dem
Tod entkommen konnte.
Drei Tage später entschied der Landrat des
Landkreises Hameln-Pyrmont die ehemalige
Linsingen-Kaserne als Erstaufnahmeeinrichtung
zu nutzen.
Sieben Tage später entschied der Landrat des
Landkreises Hameln Pyrmont die ehemalige
Linsingen-Kaserne als Erstaufnahmeeinrichtung
zu nutzen.
Angesichts der Flüchtlingssituation,
Angesichts der Geflüchtetensituation, nicht nur
insbesondere an der ungarischen Grenze, sind
auch wir als Stadt Hameln unserer humanitären
Verantwortung nachgekommen und haben diese
Entscheidung mitgetragen.
an der ungarischen Grenze, sind wir als
Bürger*innen der Stadt Hameln unserer
humanitären Verantwortung nachgekommen und
haben durch zahlreiche Initiativen diese
Entscheidung unterstützt.
Bereits bei der Entscheidung zur Nutzung der
Konversionsfläche war ein Zeitraum für den
Betrieb der Einrichtung von zunächst einem Jahr
erörtert worden.
Bereits bei der Entscheidung zur Nutzung der
Konversionsfläche als Erstaufnahmeeinrichtung
war leider nur ein Zeitraum für den Betrieb der
Einrichtung für ein Jahr erörtert worden.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Hameln für ca.
1000 Schutzsuchende wird vom Landkreis
Hameln-Pyrmont selbst in Trägerschaft als
Außenstelle der Landesaufnahmeeinrichtung
Friedland geführt.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Hameln für ca.
1000 Schutzsuchende wird vom Landkreis
Hameln Pyrmont selbst in Trägerschaft als
Außenstelle der Landeserstaufnahmeeinrichtung
Friedland geführt.
Der Betrieb ist zunächst bis zum 31.12. 2016
befristet.
Der Betrieb ist leider bis zum 31.12.2016
befristet.
Der Landkreis hat ein Interesse an einer zeitlich Der Landkreis hat glücklicherweise ein Interesse
nicht begrenzten Fortführung der
an einer zeitlich nicht befristeten Fortführung
Erstaufnahmeeinrichtung.
der Erstaufnahmeeinrichtung.
Die Stadt Hameln hingegen hat ein großes
Interesse an einer Freigabe der Fläche zum
31.12.2016, damit danach die Planungen für die
Realisierung des Bildungscampus wieder
aufgegriffen werden können.
Wir als Bürger*innen der Stadt Hameln haben
ein großes Interesse an einer Freigabe anderer
Flächen zum 31.12.2016, damit danach die
Planungen für die Realisierung eines
Bildungscampus aufgegriffen werden können.
Auf der Oberbürgermeisterkonferenz des
Niedersächsischen Städtetages am 11.03.2016
hat Herr Staatssekretär Manke die Strategie des
Landes Niedersachsen zur Reduzierung der
Plätze in den Erstaufnahmeeinrichtungen und
Notunterkünften erläutert.
Vor diesem Hintergrund möchte ich Sie, sehr
geehrter Herr Ministerpräsident Weil, im Namen
der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hameln
bitten, sich für eine Freigabe der ehemaligen
Linsingen-Kaserne sowohl im Hinblick auf die
derzeit noch bestehende
Erstaufnahmeeinrichtung als auch im Hinblick
auf die Verfügbarkeit dieser BIMA-Immobilien
einzusetzen.
Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie, sehr
geehrter Herr Bürgermeister Griese, im Namen
der unterzeichnenden Bürgerinnen und Bürger
der Stadt Hameln auffordern, sich für den Erhalt
der ehemaligen Linsingen-Kaserne sowohl im
Hinblick auf die hoffentlich noch lang
bestehende Erstaufnahmeeinrichtung als auch
für die Verfügbarkeit anderer BIMA-Immobilien
einzusetzen.
Eine anderweitige innenstadtnahe Lage für die
Realisierung eines Bildungscampus ist nicht
gegeben.
Eine anderweitige Lage für die Realisierung
eines Bildungscampus ist gegeben.
Das Entwicklungspotential des ehemaligen
Kasernengeländes für einen Bildungscampus
wird ebenfalls auch von der Niedersächsischen
Landesregierung positiv bewertet; dieses belegt
der erteilte Förderbescheid des Landesamtes für
Regionale Entwicklung für die
Das Entwicklungspotential des ehemaligen
Briten-Geländes Gundolf Park und Ravelins
Camp für einen Bildungscampus wird von uns
positiv bewertet. Dieses belegt die erteilte
Zustimmung des Kreistages zum Neubau der
Elisabeth-Selbert-Schule für die Umnutzung der
Konversionsfläche.
Konversionsfläche.
Wir sind in großer Sorge, dass bei einer
Nichtfreigabe der Fläche der ehemaligen
Linsingen-Kaserne eine historische Chance
unserer Region auf Realisierung eines
Bildungscampus ein unwiederbringlicher
Nachteil entsteht.
Wir sind in großer Sorge, dass uns bei einer
Umnutzung der Fläche die historische Chance
auf ein soziales und humanitäres Signal aus
unserer Region, die bisher durch rassistische
Anschläge bekannt wurde (Salzhemmendorf,
Basinghausen, Emmerthal und Eisbergen),
unwiederbringlich entgeht.
In diesem Zusammenhang möchten wir nicht
unerwähnt lassen, dass wir als Stadt Hameln im
Hinblick auf die Zurverfügungstellung von
sozialem Wohnraum insbesondere auch für
Schutzsuchende, bereits einen
Änderungsbeschluss zum Haushalt 2016 gefasst
haben, wonach wir zusätzlich 16 Millionen Euro
für die Realisierung sozialen Wohnungsbaus
bereit stellen.
In diesem Zusammenhang möchten wir nicht
unerwähnt lassen, dass die Stadt Hameln im
Hinblick auf die Zurverfügungstellung von
sozialem Wohnraum, insbesondere auch für
Schutzsuchende, nicht alle der vorhandenen
BIMA-Wohnungen- und Häuser genutzt hat.
Unzählige Wohnungen stehen bezugsbereit leer!
Stattdessen wird sozialer Wohnungsbau
betrieben, der grundsätzlich notwendig und zu
befürworten ist, aber auch dazu genutzt wird,
Bauflächen auszuweisen, die ohne „sozialen
Wohnungsbau“ als solchen nicht ohne
Gegenstimmen realisierbar wären und langfristig
eher den Finanzinteressen der
Immobilienbranche dienen könnten.
Auch setzen wir mit Unterstützung der
Integrationsbeauftragten der niedersächsischen
Landesregierung, Frau Dr. Schröder-Köpf, MdL,
hier gemeinsam mit dem Landkreis ein Konzept
für einen ehemals von den britischen
Streitkräften genutzte Reihenhaussiedlung in der
Nordstadt als sogenanntes britisches Viertel um,
in dem ein multikulturelles Wohnen gemeinsam
mit Zuwanderern erfolgen soll.
Wir freuen uns darüber, dass hier auf Initiative
des Landkreises gemeinsam mit der Stadt
Hameln ein Konzept umgesetzt wird, bei dem
eine ehemals von britischen Militärangehörigen
genutzte Reihenhaussiedlung in der Nordstadt
zu einem bunten, friedlich genutzten Viertel
umstrukturiert wird, das multikulturelles
Wohnen ermöglicht.
Gerne möchte ich Sie hiermit auch persönlich in
unsere Rattenfängerstadt einladen, damit Sie
sich vor Ort einen Eindruck von den
Entwicklungsmöglichkeiten des ehemaligen
Linsingen-Kasernen-Areals verschaffen können.
Gerne möchten wir Sie einladen, auch
persönlich den Kontakt zu den Helfer*innen und
Helfern, Flüchtlingsinitiativen, Netzwerken und
zu den Bürger*innen und Bürgern (ob nun
geflüchtet oder nicht) , zu suchen, um zu
erkennen, was möglich ist, wenn nicht Bildung
gegen Geflüchtete ausgespielt wird. Bildung in
der Stadt Hameln endet nicht mit einer
Erstaufnahmeeinrichtung, sondern schafft
Entwicklungsmöglichkeiten durch Vielfalt und
gegenseitige Hilfe.
Im Namen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Im Namen der Bürger*innen und Bürger (wir
Hameln danke ich Ihnen für Ihren Einsatz und
möchten uns hier nicht anmaßen für alle
Ihr Verständnis.
Bürger*innen und Bürger zu sprechen!)
appellieren wir an Ihren Einsatz und Ihr
Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Mit freundlichen Grüßen
Claudio Griese
Freiraum Hameln und andere unterzeichnende
Gruppen