Bürgerinformation zur neuen Straßenbahnlinie

Bürgerinformation
zur neuen Straßenbahnlinie
Postwurfsendung an sämtliche Haushalte
Der Gemeinderat der Stadt Ulm hat am 6. Mai 2015 den Ausbau der
Straßenbahn durch eine zweite Linie beschlossen. Es handelt sich
dabei um die größte Maßnahme der Verkehrsinfrastruktur in der
Ulmer Geschichte.
Die künftige Linie 2, deren Fertigstellung bis Sommer 2018 erfolgen
wird, verbindet die Wissenschaftsstadt auf dem Oberen Eselsberg
mit dem Kuhberg. Sie bringt bedeutende Verbesserungen für mehr
als 20.000 Anwohner, Beschäftigte, Schüler und Studierende,
aber ebenso für die Stadt insgesamt.
02 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Vorwort
Linie 2 Anschluß Zukunft | Die Linie im Überblick | 03
Warum Ulm auf den Ausbau
der Straßenbahn setzt
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
die langjährigen und gründlichen Vorbereitungen haben
sich ausgezahlt. Nachdem Bund und Land ihre Zuschusszusagen gegeben haben, hat auch der Ulmer Gemeinderat die Signale für die Linie 2 auf „Grün“ gestellt. Der
Straßenbahnausbau kann jetzt beginnen! Er ist die richtige
Antwort auf die steigende Nachfrage im öffentlichen
Nahverkehr und geeignet, der Stadt insgesamt zu einem
weiteren Entwicklungsimpuls zu verhelfen.
Ivo Gönner
Oberbürgermeister der Stadt Ulm
Die neue Linie 2 hat auch eine sinnbildliche Bedeutung,
wenn nun eine direkte Verbindung zwischen den Bildungseinrichtungen auf dem Kuhberg und der Forschungsund Wissenschaftslandschaft auf dem Oberen Eselsberg
geschaffen wird – die Schienenstränge als ein „Band“, das
beide Kraftzentren miteinander verknüpft, und das mitten
durch die Stadt verläuft.
Profitieren werden natürlich vor allem diejenigen, die
direkt im Einzugsbereich der neuen Linie wohnen oder
arbeiten, mehr als 20.000 Bürger insgesamt.
Letztlich aber ziehen alle Ulmerinnen und Ulmer Nutzen
aus dem Projekt, das die Straßen vom Individualverkehr
entlasten und die Umweltbilanz der Stadt verbessern wird.
Ingo Wortmann
Technischer Geschäftsführer SWU Verkehr GmbH
Nach der Planung geht es nun an die bauliche Umsetzung,
welche die SWU Verkehr GmbH als Bauherrin im Auftrag
der Stadt abwickeln wird. Offenheit und Transparenz, die
bereits den Planungsprozess ausgezeichnet haben, werden
auch während der Bauphase oberstes Gebot sein.
Zu dieser Offenheit zählt auch die klare Ansage, dass es
im Verlauf der kommenden drei Jahre zu verkehrlichen
Einschränkungen, Änderungen und mitunter auch
Zumutungen kommen wird. Wir bitten alle daher um
Geduld und die nötige Gelassenheit, ja auch um Nachsicht, wenn es während der Bauzeit mal eng wird.
Beachten Sie daher die Informationen in dieser Publikation, aber ebenso die zu gegebenem Zeitpunkt folgenden
Informationen über bevorstehende Maßnahmen, die
Umwege und Umleitungen bedingen. Von Planerseite wird
mittels Baustellenverkehrsmanagement und einer exakten
Taktung und Detailplanung der Bauphasen alles nur Denkbare getan, um reibungslose Abläufe sicherzustellen.
Die Linie 2 wird zweifellos die Attraktivität des öffentlichen
Nahverkehrs und damit die Lebensqualität in unserer Stadt
erhöhen, für die jetzigen wie die kommenden Generationen. Lassen Sie uns für dieses erstrebenswerte Ziel alle am
selben Strang ziehen.
Ivo Gönner
Ingo Wortmann
Oberbürgermeister der Stadt Ulm
Technischer Geschäftsführer SWU Verkehr GmbH
Von Takten und Fakten – ein kurzer Überblick zur Linie 2
Der Bau der Linie 2 ist so komplex wie kein anderes
Ulmer Verkehrsprojekt vor ihm – deshalb die auf
knapp drei Jahre berechnete Bauzeit. Dafür geht’s
hinterher umso flotter zum Ziel.
Ist die Linie 2 erst einmal in Betrieb, dann verkürzt sich die
Fahrtzeit von der Wissenschaftsstadt zum Hauptbahnhof
von bisher 20 auf dann noch 14 Minuten. Vom Hauptbahnhof zum Kuhberg-Schulzentrum dauert die Fahrt
künftig zehn statt bisher zwölf Minuten. Die Züge werden
im 10-Minuten-Takt verkehren, in Spitzenzeiten sogar alle
fünf Minuten. Die Vorarbeiten haben längst begonnen.
An vielen Abschnitten müssen erst einmal die unter den
Straßen verlaufenden Rohre und Versorgungsleitungen
verlegt werden. Offizieller Start der Baumaßnahmen war
am Donnerstag, 15. Oktober, mit dem symbolischen Spatenstich. Voraussichtlich im Februar 2016 wird dann mit
dem Trassenbau begonnen. Die Länge der Neubaustrecke
beträgt insgesamt 9,3 km, auf der sich 17 neue Haltestellen verteilen. Auf 1,2 Kilometern – zwischen Ehinger Tor
und Theater – nutzt die Linie 2 die bereits bestehende Trasse der Linie 1. Der Erhöhung der betrieblichen Flexibilität
dienen drei Zwischenwendeanlagen (Ehinger Tor, Zeitblom-
straße und Botanischer Garten), die schrittweise entstehen.
Das stärkste Gefälle beträgt 7,6%.
Bauherrin des Projekts ist die SWU Verkehr GmbH, die in
Abstimmung mit der Stadt Ulm die Planung, die Umsetzung und den späteren Betrieb übernimmt. Planer diverser
Fachrichtungen, Bauüberwacher und die Ausführenden
der Firmen müssen eine immense Fülle an Aufgaben abstimmen und in einem straffen Zeitplan abarbeiten.
Ausschlaggebend für den Baubeschluss des
Ulmer Gemeinderats war ein ganzes Bündel
an guten Argumenten.
Die Straßenbahn ist das Verkehrsmittel im ÖPNV
mit der höchsten Attraktivität: zuverlässig, bequem,
lärmarm, leistungsfähig, schnell. Wo sie rollt, gewinnt
der ÖPNV an Anziehungskraft.
Im Verkehrsverbund bildet die Linie 2 ein wichtiges Glied in der Verknüpfung mit der künftigen regionalen S-Bahn und dem überregionalen Zugverkehr
(„ICE-Neubaustrecke“).
Die Linie 2 ist das Ulmer Standortprojekt schlechthin.
Über rein verkehrliche Ziele hinaus bildet sie das Rückgrat einer vitalen Entwicklungsachse der Stadt.
Die Wissenschaftsstadt und das Schulzentrum expan-
dieren weiter, die Areale der Hindenburgkaserne und am Egginger Weg, der Bahnanlagen beim Theater und östlich der Neutorbrücke bergen Entwicklungspotential für Wohnen bzw. Gewerbe.
Hinzu kommt der ökologische Aspekt. Die Straßenbahn ist ein umweltfreundliches öffentliches Verkehrsmittel, ganz besonders in Ulm. Die zum Betrieb der Bahn benötigte Energie wird zu 100 Prozent Naturstrom sein. Eine einzige Straßenbahnfahrt kann bis zu 45 Fahrten mit dem PKW ersetzen. Verglichen mit dem Auto spart sie pro Person und Kilometer rund drei Viertel des klimaschädlichen CO2.
Finanziell bewegt sich der Aufwand für den Bau der Linie 2 ebenfalls im grünen Bereich. Der volkswirt- schaftliche Kosten-Nutzen-Faktor liegt bei 1,16 und damit
deutlich über dem geforderten Mindestwert von 1,0.
Was alles dazugehört:
Der Zeitrahmen ist eng gesteckt
Verzögerungen beim Bau hätten für die Stadt Ulm womöglich negative Folgen. Das Gesamtprojekt muss aus
förderrechtlichen und terminlichen Gründen bis zum
31. Dezember 2019 fix und fertig abgerechnet sein.
Nach aktuellem Stand muss die Stadt Ulm von den
prognostizierten Kosten in Höhe von 192 Millionen Euro
86 Millionen Euro selbst aufbringen. 106 Millionen Euro
sind Zuschüsse von Bund und Land. Verbleiben noch
33 Millionen für neue Fahrzeuge. Die Kosten dafür streckt
die Stadt den SWU vor. Insgesamt ist das Vorhaben mit
225 Millionen Euro berechnet.
Neubau Streckenast Ehinger Tor – Kuhberg
Neubau Streckenast Theater – Wissenschaftsstadt
inklusive ÖPNV-Brücke
Anpassung Stammstrecke Ehinger Tor – Theater
neue Straßenbahnfahrzeuge
Erweiterung des Betriebshofes Bauhoferstraße
Vom Baubeschluss bis zur Inbetriebnahme:
6. Mai 2015
August 2015
Oktober 2015
Februar 2016
Juni 2017
Sommer 2017
Winter 2017/2018
Mai 2018
Sommer 2018
Gemeinderat der Stadt Ulm
beschließt den Bau der Linie 2
Baubeginn an der ÖPNV-Brücke
zum Kienlesberg
Kanal- und Leitungsverlegungen,
Wurzelschutzmaßnahmen und
Rodungen im Bereich der
Streckenäste Kuhberg und
Wissenschaftsstadt
Start der Bauhauptmaßnahmen
der Streckenäste Kuhberg und
Wissenschaftsstadt
Auslieferung
des ersten
neuen Straßenbahnfahrzeugs
vom Typ Avenio
nach Ulm
Inbetriebnahme der neuen
Abstellanlage für Straßenbahnen
im erweiterten Betriebshof
Inbetriebnahme
Streckenast Kuhberg
Fertigstellung
ÖPNV-Brücke zum Kienlesberg
Inbetriebnahme
Streckenast Wissenschaftsstadt
04 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Wie Rädchen in einem Getriebe
Linie 2 Anschluß Zukunft | Die Bauabschnitte der Linie 2 | 05
Bauabschnitte Wissenschaftsstadt
Wie Rädchen in einem Getriebe
Vielzahl von Bauphasen und Bauabschnitten
Warum eigentlich wird die neue Straßenbahnlinie 2
nicht Abschnitt für Abschnitt gebaut? Diese Frage
wurde sehr wohl geprüft, dann aber rasch wieder
verworfen. Einmal aus Gründen des Zeitdrucks.
Gelänge die Endabrechung des Projekts noch vor
Ablauf des Förderprogramms nicht, müsste die Stadt
Ulm die Kostendifferenz selbst tragen.
Aber auch aus planerischer Sicht macht der Bau an
einem Stück mehr Sinn. Die Einschränkungen und
Behinderungen würden sich sonst nur noch mehr in
die Länge ziehen.
Die Herausforderung wird noch dadurch gesteigert, dass
die Linie 2 nicht das einzige große Bauvorhaben in der
Stadt sein wird. Beispiele: die Sedelhöfe und das neue
Parkhaus am Bahnhof. Die Stadt Ulm hat daher die Koordinierungsstelle für Großprojekte, kurz KOST, eingerichtet.
Ihre Aufgabe ist die Steuerung der zeitgleich zur Linie 2
laufenden Bauprojekte, um mögliche Konflikte schon im
Vorfeld zu entschärfen. Dazu hat sie ein Logistikkonzept
für die Innenstadt erarbeitet. Der Baustellenverkehr wird
so gesteuert, dass so wenig Verkehrsbehinderungen wie
möglich entstehen und unnötiger Verkehr vermieden wird.
Damit die Bauarbeiten möglichst reibungslos ablaufen,
wurde das Gesamtprojekt in eine Vielzahl einzelner
Bauabschnitte untergliedert. Und dann wurden für jeden
dieser Abschnitte die nötigen Arbeitsschritte und Abläufe
festgelegt. In der Praxis soll dann alles ineinander greifen,
so wie die Zahnräder in einem Getriebe.
Darin eingeschlossen ist auch die Planung des Verkehrsablaufs. Mittels verkehrstechnischer Untersuchungen wurde
die Leistungsfähigkeit der betroffenen Strecken ermittelt.
In Simulationen ergab sich ein Bild von den durchschnittlichen Verzögerungen für den Individualverkehr und den
ÖPNV ebenso wie von den maximalen Rückstaulängen.
Bauabschnitte Kuhberg
Bauabschnitte Eselsberg
06 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Im Takt eines großen Brückenschlags
Im Takt eines großen
Brückenschlags
Die Zwei von der
Kümmererstelle
Das größte Bauprojekt im Zuge der neuen Linie 2 ist
zugleich das Schwierigste. Denn die im Bau befindliche ÖPNV-Brücke zum Kienlesberg quert mit den
Gleisanlagen der Deutschen Bahn gleich auch eine
weitere Baustelle. Uwe Lange, der Projektleiter
dieses außergewöhnlichen „Brückenschlags“,
verliert dennoch nicht den Überblick.
Werner Reichert und Hans Hengartner sind gerade
dabei, sich in eine neue berufliche Rolle einzufinden.
Beide sind sie diplomierte Bauingenieure, beide
haben sie Jahrzehnte im Baugewerbe zugebracht
in leitender Funktion. Seit Oktober nun führen sie
eine neue Bezeichnung: Sie sind die offiziellen
„Baustellenbeauftragten“ für die Linie 2.
Lange nippt am Cappuccino. Das kurz vor Baustart angesetzte Interview bedeutet für ihn eine kurze Unterbrechung
eines langen Arbeitstags voller Termine. Noch wenige
Wochen, und auf „seiner“ Baustelle unterhalb des Kienlesbergs kehrt Leben ein. Er spüre förmlich, wie der Stress
zunehme, redet der Konstruktionsingenieur nicht lange um
den heißen Brei herum. Ein Brückenbauwerk über ein Gelände zu spannen, das seinerseits eine komplexe Baustelle
ist, stellt selbst für einen erfahrenen Fachmann wie ihn,
Mitarbeiter im Unternehmen Krebs + Kiefer Ingenieure,
eine besondere Herausforderung dar.
Uwe Lange, Projektleiter
Linie 2 Anschluß Zukunft | Die Zwei von der Kümmererstelle | 07
Die weitere Baustelle ist die der Deutschen Bahn mit der
in Bau befindlichen Neubaustrecke Wendlingen-Ulm.
Jahre. „Mittlerweile sind wir bei der zehnten Variante
angelangt.“ „Wir“, das sei ein Team mit bis zu 15 Köpfen.
Der Auftrag: eine Punktlandung
Die Ausgangsbedingungen sind klar festgelegt: Der
Straßenverkehr muss während der Bauzeit im Bereich der
Brückenköpfe ebenso aufrecht erhalten werden wie der
Eisenbahnbetrieb auf den Strecken und Gleisanlagen der
Deutschen Bahn AG. Etwaige Verzögerungen während
der Bauzeit der Brücke müssten auf jeden Fall wieder aufgeholt werden. Denn eine Verschiebung der für Anfang
2018 geplanten Fertigstellung wäre schlicht nicht möglich.
Dennoch bleiben natürlich Unwägbarkeiten bestehen,
darunter Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg.
Es könnte sein, dass solche trotz akribischer Voruntersuchungen eben erst im letzten Moment entdeckt würden,
während der Baustellenbetrieb längst schon voll im Gange
ist. Ein Restrisiko gehe ebenfalls vom Baugrund aus, der
teils tiefgründig ist, teils karstig – „vorher reingucken kann
Die Baustellenbeauftragten Hans Hengartner (links) und Werner Reichert.
Worin genau ihre Aufgabe besteht? „Wir müssen das
gute Wetter schaffen“, sagt Hengartner halb im Scherz.
Als „Kümmerer“ sieht sein Kollege ihre Rolle. Man könnte
diese auch so beschreiben: Das Duo aus dem Ingenieurbüro r+h ist Ansprechpartner für die Bürger und tritt bei
baustellenbedingten Schwierigkeiten in Aktion.
Da immer im Bilde, können Reichert und Hengartner entweder mit kompetenten Auskünften ein etwaiges Problem
aus der Welt schaffen. Wenn aber nicht, dann tragen sie
es an die Zuständigen weiter, an die Baufirmen oder an
die Bauherrin SWU Verkehr GmbH, mit der sie eng zusammenarbeiten. Dann wird gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten gesucht.
Nicht immer werden sich alle dunklen Wolken überm Baustellenhimmel vertreiben lassen, dämpfen beide vorneweg
unrealistische Erwartungen. Die Bauterminpläne zu verrücken beispielsweise, das ließen ihre Kompetenzen nicht zu.
Umso mehr werde ihr Erfolg von ihrem Auftreten und
ihrer persönlichen Art der Kommunikation abhängen.
Werden sie – ihr unbedingtes Ziel – von den Bürgern als
vertrauenswürdig anerkannt, könne allein dies sehr zur
Aufhellung am Himmel beitragen, sind beide überzeugt.
Die Bürger ernst nehmen, ist daher erste Beauftragtenpflicht. Antworten mit Tiefgang und rasche Reaktionen
sind weitere.
In ihrem Büro werden sie zu festen Zeiten persönlich
erreichbar sein, bei Abwesenheit ist ein Anrufbeantworter geschaltet. Sie rufen dann zurück. Doch Reichert und
Hengartner werden auch vor Ort Präsenz zeigen: in einem
„Info-Mobil“, einem „Sprechzimmer auf Rädern“.
Info:
Das Info-Telefon der
Baustellenbeauftragten:
0731 166-4466
Termine für Sprechzeiten
werden unter www.linie2-ulm.de
bekannt gegeben.
Konkrete Beispiele: Ein Baustellen-Anlieger erwartet eine
Öllieferung; ein anderer plant eine bauliche Maßnahme
an seinem Haus; ein weiterer fühlt sich durch ein Bauloch
vor der Haustüre verunsichert. Die Baustellenbeauftragten
würden dann nach Terminen und Lösungen suchen, „Je
rechtzeitiger wir davon erfahren, desto größer die Erfolgsaussichten“, meint Hengartner.
keiner.“ Und dann ist da noch das Wetter. Lange Hitze
oder anhaltender Regen könnten anstehende Arbeiten
vereiteln, etwa die Anbringung des Korrosionsschutzes.
Im Schönheitswettbewerb
Während das Brückenbauwerk in den kommenden Monaten immer mehr Kontur annehmen wird, beschäftigen sich
die Ingenieure der DB mit der Anbindung der Neubaustrecke an den Ulmer Hauptbahnhof. Dabei müssen bestehende Trassen verlegt und provisorische Gleise gelegt werden.
Zwei Jahre Tüftelarbeit
Info:
Außer für die Straßenbahn der
künftigen Linie 2 wird die Brücke
Fußgängern und Radfahrern zur
Verfügung stehen. In Notfällen
aber können sie auch Rettungsfahrzeuge oder Busse benutzen.
Für die beteiligten Planer wirft dies eine ganze Reihe von
Koordinierungsproblemen auf. Wohin mit den Hilfspfeilern
für die Brücke? Wann ist welches Baufeld frei? Wann das
Zeitfenster für den Bau von Widerlagern und Pfeilern?
Wann ist das Baugelände erreichbar, und auf welchem
Weg? Wo entstehen zeitliche Engpässe? Wie bei Zahnrädchen muss alles sehr passgenau ineinandergreifen.
Das Bahn-Projekt womöglich zu blockieren oder auch nur
zu bremsen, ist für das Team um Lange absolut tabu. Die
Bahn war zuerst da, hatte zuerst die Genehmigung in
der Tasche. „Also genießt ihr Projekt Vorrang“, stellt der
Ingenieur klar.
Noch ein Schlückchen, und dann verrät der Karlsruher,
was die bei ihm immer mal wieder steigende Anspannung
ebenso schnell wieder abklingen lässt. Das Zauberwort
lautet „Bauterminplan“. Auf cirka 1000 eng beschriebenen Zeilen beschreibt dieser den gesamten Bauablauf,
damit es auf der Zweifach-Baustelle nicht drunter und
drüber geht. Die Tüftelarbeit daran dauere bereits zwei
Denn der 270 Meter lange Brücken-Koloss wird aus Stahl
gefertigt. Seine Herstellung wird über eine sogenannte
Vorschublösung erfolgen. Dabei wird die Brückenauflage
in zehn knapp 30 Meter langen Segmenten vormontiert.
Anschließend werden diese Stück für Stück im so genannten „Taktschiebeverfahren“ in ihre endgültige Position
verschoben, zwei bis drei Meter die Stunde. Weil in dieser
Zeit kein Zug passieren darf, muss dieser Arbeitsschritt
wiederum mit der Deutschen Bahn genauestens
abgestimmt werden, erläutert Projektleiter Lange.
Die etwa 60 Einzelelemente werden in Hannover
produziert. Das Zusammenschweißen zu Segmenten
werde in Ulm erfolgen, und zwar im Bereich der Neutorstraße nahe der Baustelle.
Die Pläne für das Verkehrsbauwerk stammen von einer
deutsch-britischen Bietergemeinschaft, dem Unternehmen
Krebs + Kiefer Ingenieure (u.a. Karlsruhe) sowie Knight
Architects (Bucks bei London). Ihr Entwurf hatte bei einem
internationalen Wettbewerb, den die SWU Verkehr GmbH
als Bauherrin ausgeschrieben hatte, den ersten Preis
geholt.
Dass ein solcher Wettbewerb als „Gestaltungswettbewerb“ ausgeschrieben wird, hält Lange für bemerkenswert. Das zeige an, dass in Ulm selbst bei reinen Funktionsbauten die Ästhetik einen hohen Stellenwert genieße.
Aber die neue ÖPNV-Brücke wird sich ja auch dem
direkten „Schönheits-Vergleich“ stellen müssen – mit der
nahen Neutorbrücke, dem gusseisernen Jugendstil-Juwel.
Hilfe Baustelle!
Was Anlieger beachten sollten
Der Bau der Linie 2 wirft gerade bei Immobilienbesitzern und Bewohnern im unmittelbaren Baustellenbereich viele Fragen auf. Mit gezielten Info-Schreiben an die Betroffenen, aber auch bei öffentlichen
Streckenbegehungen am Kuhberg und am Eselsberg
am 19. und 26. September 2015 konnten die meisten
von ihnen bereits geklärt werden.
Beweissicherung an Gebäuden: Vor Beginn der Bauarbeiten wurde an den Gebäuden entlang der Trasse die
Beweissicherung durchgeführt. Das Verfahren, bei dem
der Zustand der im Einflussbereich der Baumaßnahme
liegenden Baulichkeiten vorher dokumentiert wird, dient
beiden Seiten – Hausbesitzer wie Bauherrn – zur Absicherung bei womöglich auftretenden Schäden.
Vorneweg: „Der Müll wird auch weiterhin entsorgt, die
Rettungswege und Zufahrten sind gesichert, die Häuser
bleiben erreichbar.“ Und: „Strom, Wasser und Abwasser
bleiben durchgängig gewährleistet“ – so lautet das Versprechen, das Ingo Wortmann, technischer Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH, im Dialog mit den Anwohnern gab. Sichergestellt während der Bauphase ist zudem
der Winterdienst in den Straßen.
Inanspruchnahme von Grundstücken, Anbringung
von Wandankern: Für den Neubau der Linie 2 werden
in geringem Maße auch private Grundstücke vorübergehend oder dauerhaft beansprucht, etwa für den Baustellenbetrieb oder die Aufstellung von Fahrleitungsmasten.
Sowohl der SWU Verkehr als auch der Stadt Ulm ist es
gestattet, im Zuge des Baus der Fahrleitung Wandanker
an Gebäuden zu befestigen. Bevor dies geschieht, wird
eine statische Prüfung vorgenommen und wiederum eine
Beweissicherung durchgeführt.
Das Parken: Einschränkungen gibt es für das „Heilix Blechle“.
So wird der ein oder andere öffentliche Stellplatz im Straßenraum während der Bauzeit mitunter entfallen müssen.
Schallschutz an Gebäuden: Für etwaige passive Schallschutzmaßnahmen an Gebäuden wurden Fachbüros
eingeschaltet, welche bis zum Baustart bei Terminen vor
Ort für Klärung sorgen.
Info:
www.linie-2-ulm.de
08 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Der Streckenverlauf
Die neue Linie 2 –
heute und morgen
Kuhberg
vorher
nachher
vorher
nachher
Haltestelle Kliniken Oberer Eselsberg vorher
nachher
Haltestelle Uni West
nachher
Theater/Neutorstraße
vorher
Linie 2 Anschluß Zukunft | Der Streckenverlauf | 09
Linie 2 Anschluß Zukunft | Neue Streckenführungen, neue Steige, neue Haltestellen | 11
10 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Neue Streckenführungen, neue Steige, neue Haltestellen
Neue Streckenführungen,
neue Steige, neue Haltestellen
Fahrplanumstellung zum 13. Dezember 2015
Aufgrund der Baumaßnahmen an der Linie 2 gibt es
Änderungen der Linienführungen im gesamten städtischen ÖPNV-Liniennetz der SWU sowie im Regionalverkehr. Die Umstellungen erfolgen zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 im Vorgriff auf den
eigentlichen Baubeginn im Winter. Daher werden
bereits im Dezember die Baufelder freigehalten und
der Linienverkehr über neue Routen geführt, obwohl
noch keine Bautätigkeit erfolgen wird.
Diese Vorgehensweise bringt für alle Beteiligten Vorteile
mit sich. Die Fahrgäste müssen sich damit nur ein Mal an
eine Umstellung gewöhnen. Der „Baustellen-Fahrplan“
kann so während der gesamten Bauzeit möglichst stabil
gehalten werden. Und die Busse kommen den Bauleuten
nicht ins Gehege.
Ab voraussichtlich Sommer 2016 wird der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) aufgrund der bevorstehenden Bauarbeiten im Bahnhofsumfeld umgebaut. Weitere Änderungen
im Liniennetz werden rechtzeitig vorher bekannt gegeben.
Die Änderungen im Liniennetz der
SWU Verkehr:
Linie 3
– neuer Fahrweg zwischen Ehinger Tor und Universität Süd: Ehinger Tor – ZOB – Ehinger Tor – Beim Alten Fritz/
Roncallihaus – Bahnhof Söflingen – Ruländerweg –
Universität Süd
Linie 4
– neuer Fahrweg zwischen Saarlandstraße und Haßler straße in Richtung Böfingen Süd: Saarlandstraße –
Speidelweg – Haßlerstraße; der Fahrweg wird erst
mit Baubeginn in Betrieb genommen, dies wird
rechtzeitig bekannt gegeben
– bereits seit 12.10.2015 neuer Fahrweg zwischen
Römerplatz und Gewerbeschulen Königstraße in
Richtung Kuhberg / Grimmelfingen: Römerplatz – Saar-
landstraße (Haltestelle in der Saarlandstraße) – Jörg Syrlin-Schule – Neunkirchenweg – Gewerbeschulen Königstraße
– neuer Fahrweg der E-Wagen zwischen Ehinger Tor und Kuhberg Schulzentrum: ohne Zwischenhalte über
Wagnerstraße, Söflinger Straße und Königstraße
– morgens zwei E-Wagen ab ZOB über Ehinger Tor,
Haßlerstraße, Römerplatz und Weyermannweg zum
Speidelweg
– Schüler mit Start/Ziel Kuhberg Schulzentrum nutzen
zwischen Innenstadt und Kuhberg bitte die Linie E mit Zieltext „E Kuhberg“ bzw. in der Gegenrichtung
„E ZOB“.
– Schüler der Freien Waldorfschulen, der Albrecht Berblinger-Schule und der St.-Hildegard-Schule nutzen zwischen Innenstadt und Bildungseinrichtung bitte die Linie 4 oder die Linie E mit Zieltext „E Speidelweg“.
– Schüler der Friedensschule nutzen zwischen Innenstadt und Bildungseinrichtung bitte die Linie E mit Zieltext
„E Speidelweg“ und fahren bis zur Endhaltestelle
Speidelweg. In der Gegenrichtung kann ab der gleichen Haltestelle die Linie 4 genutzt werden.
Linie 5
– neuer Fahrweg zwischen Steinerne Brücke und
Ruländerweg: Steinerne Brücke – ZOB – Ehinger Tor – Beim Alten Fritz/Roncallihaus – Bleicher Hag –
Weinbergweg – Ruländerweg
Linie 6
– wird im Abschnitt Hauptbahnhof – Universität Süd durch die Linien 3 und 5 und im Abschnitt
Hauptbahnhof – Donaustadion durch die Linie 7 ersetzt
– Abschnitt Hauptbahnhof – Donaustadion wird wegen zu geringer Nachfrage nur noch montags bis freitags zwischen ca. 6 und 19 Uhr sowie samstags zwischen
ca. 13 und 19 Uhr bedient. Fahrgäste außerhalb der Bedienzeiten dieses Abschnittes weichen bitte auf die Haltestellen Donaustadion (Linie 1), Congress Centrum (Linie 7), Willy-Brandt-Platz (Linien 1, 4 und 7) oder Hafengasse (Linie 4) aus.
Linie 7
– neuer Fahrweg zwischen Frauenstraße und Hauptbahn-
hof: Frauenstraße – Pauluskirche – Straßenbahnhalte stellen Justizgebäude und Theater – Hauptbahnhof
– zusätzlicher Fahrweg zwischen Hauptbahnhof und Donaustadion (bisher Linie 6), wodurch zeitweise eine umsteigefreie Verbindung von Jungingen und Michels-
berg in die Neue Mitte entsteht
– montags bis freitags tagsüber und am Samstagnachmit-
tag 10-Minuten-Takt zwischen Hauptbahnhof und
Kliniken Michelsberg
Neue Haltestellen werden wie folgt eingerichtet:
– Beim Alten Fritz (bereits seit 24.08.2015): zwischen
Ehinger Tor und Bleicher Hag (Linien 3, 5 und N2,
jeweils nur in Richtung Eselsberg)
– Jörg-Syrlin-Schule (bereits seit 12. Oktober 2015):
zwischen Saarlandstraße und Neunkirchenweg
(Linien 4 und N8, jeweils nur in Richtung Kuhberg)
– Lehrer Tal: in der Kienlesbergstraße zwischen Beringer-
brücke und Roncallihaus (Linien 3, 5 und N2)
– Lindenhöhe: zwischen Barbaralinde und Häberlinweg
(Linien 4, 14 und N8)
– Pauluskirche: zwischen Frauenstraße und Justizgebäude
(Linie 7)
– Roncallihaus: zwischen Lehrer Tal bzw. Beim B’scheid und Ehinger Tor (Linien 3, 5 und 10, jeweils nur in Richtung Ehinger Tor)
– Saarlandstraße (bereits seit 12. Oktober 2015): in der Saarlandstraße zwischen Römerplatz und Jörg-Syrlin-Schule
(Linien 4 und N8)
– Speidelweg: zwischen Saarlandstraße und Haßlerstraße (Linien 4 und N8, jeweils nur in Richtung Ehinger Tor)
– Weyermannweg: zwischen Römerplatz und Speidelweg (Linie E, nur in Richtung Speidelweg)
Nicht mehr bediente Haltestellen ab 13. Dezember 2015
– Fort Unterer Eselsberg (Ersatzhaltestelle: Eselsberg Hasenkopf)
– Haltestelle Haßlerstraße in der Haßlerstraße
Linie 8
– neue Linie zwischen Multscherschule, Burgunderweg (Ersatzhaltestelle: Haßlerstraße in der St.-Barbara-Straße)
und Ruländerweg
– Karlstraße (Ersatzhaltestellen: Straßenbahnhaltestelle – Umsteigemöglichkeit an der Haltestelle Ruländerweg Theater, Justizgebäude)
in die Linien 3, 5 und 13 in Richtung Innenstadt bzw.
– Keplerstraße (Ersatzhaltestellen: Frauenstraße,
Wissenschaftsstadt
Pauluskirche, Justizgebäude)
– Kienlesberg (Ersatzhaltestellen: Beim Alten Fritz, Lehrer Tal und Schillerhöhe)
– Haltestelle Lehrer Tal im Mähringer Weg
Linie 10
– neuer Fahrweg zwischen Ehinger Tor und Beim B’scheid: (Ersatzhaltestelle: Lehrer Tal auf der Kienlesbergstraße)
Ehinger Tor – ZOB – Ehinger Tor – Roncallihaus
– Neutorstraße
(Ersatzhaltestelle: Straßenbahnhaltestelle Theater)
(nur in Richtung Ehinger Tor) – Beim B’scheid
– Haltestelle Römerplatz in der Haßlerstraße
(Ersatzhaltestellen: Saarlandstraße, Haßlerstraße in der St.-Barbara-Straße und Speidelweg)
Linie E
– Bushaltestelle Theater
– Die E-Busse, die an Schultagen die regulären Linien
(Ersatzhaltestelle: Straßenbahnhaltestelle Theater)
verstärken, sind in die Fahrpläne der regulären Linien
integriert. Bitte beachten Sie auch die Informationen zur Linie 4, insb. im Schülerverkehr zwischen Innenstadt und Aufgeführt sind hier die baubedingten Fahrplanänderungen
Kuhberg.
der SWU-Linien. Weitere Angebotsveränderungen zum Fahrplanwechsel finden Sie unter http://www.swu.de/
privatkunden/swu-nahverkehr/nahverkehr-aktuell.html.
NachtBusse
– Linie N2: neuer Fahrweg zwischen ZOB und
Änderungen bei den Stadtverkehrslinien Ruländerweg: ZOB – Ehinger Tor – Beim Alten Fritz
der DB ZugBus RAB:
(nur in Richtung Herrlingen) – Bleicher Hag –
Linien 20/21
Weinbergweg – Ruländerweg
– neuer Fahrweg zwischen ZOB und Haßlerstraße:
– Linie N3: neuer Fahrweg zwischen ZOB und Beim B’scheid: ZOB – Ehinger Tor – Beim B’scheid
ZOB, Steig C – Haßlerstraße
– Linie N4: verkehrt am ZOB künftig ab Steig B
– die Haltestelle Beyerstraße entfällt
– Linie N8: verkehrt zwischen Ehinger Tor und
Gewerbeschulen Königstraße wie Linie 4 tagsüber
Linien 36/37/38 (Gesamtverkehr Ulm-Blaustein):
– neuer Fahrweg zwischen ZOB und Beim B‘scheid:
(Richtung Donaustetten über Jörg-Syrlin-Schule,
ZOB, Steig C – Beim B‘scheid
Richtung ZOB über Speidelweg)
– Folgende Haltestellen entfallen: Hauptbahnhof, Theater
– übrige Linien: nur Fahrplanänderungen
Neue Haltestellen
– Generell fahren die Linien 3, 5 und 10 sowie die E-Busse statt der Haltestelle Hauptbahnhof den ZOB an
– Die Steige am ZOB werden künftig mit Buchstaben bezeich-
net; Steig 1 wird zum Steig A, Steig 2 zum Steig B usw.
– Steig 9 wird unterteilt in zwei Bereiche: Der südliche Teil heißt H1, der nördliche H2
– Die neuen Linienführungen bringen auch Änderungen der Steigbelegung am Ehinger Tor mit sich
– Die Abfahrtspositionen können den Übersichtsplänen auf Seite 12 entnommen werden
Linie 48
– neuer Fahrweg zwischen ZOB und Mähringen:
ZOB, Steig D – Ehinger Tor, Steig F – Beim Alten Fritz
– Folgende Haltestellen entfallen: Theater, Kienlesberg, Multscherschule, Fort Unterer Eselsberg
Weitere Regionalverkehrslinien:
– die Haltestelle Beyerstraße entfällt; dafür wird die
Ersatzhaltestelle Finanzamt eingerichtet
Bitte beachten Sie die veränderten Ankunfts- und
Abfahrtssteige am ZOB.
12 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Neue Streckenführungen, neue Steige, neue Haltestellen
Linie 2 Anschluß Zukunft | Gerhard Späth, Straßenbahner aus Passion – der Beruf steckt im Keller | 13
ZOB und Ehinger Tor mit
veränderten Haltestellen-Plänen
Gerhard Späth,
Straßenbahner aus Passion –
der Beruf steckt jetzt im Keller
Der Zentrale Omnibusbahnhof ZOB sowie die Haltestelle Ehinger Tor werden für die Dauer der
Baumaßnahmen einen Großteil der Buslinien aufnehmen. Dort sind daher Neuordnungen notwendig.
Aus dem Beruf wurde eine Leidenschaft fürs Leben –
die Straßenbahn lässt Gerhard Späth auch im Ruhestand nicht in Ruhe. Mit dem Bau der künftigen Linie 2
geht für ihn ein lang gehegter Traum in Erfüllung.
Ulm ZOB
Steig A:
Ankunft Regionalbusse, N1, N2
Steig B:
Ankunft Regionalbusse, N3, N4
Steig C:
20, 21, 36, 37, 38, 231, 368, N5
Steig D:
24, 30, 48, 49, 70, N7, N8
Steig E:
58, 84, 85, 88, 737, 763, 870
Steig F:
71, 73, 77, 78, 79, 850
Steig G:
22, 23, 46, 59, 74, 597
Steig H1:
3 (Wissenschaftsstadt); 5 (Wissenschaftsstadt), 10 (Blautal Center)
Steig H2:
3 (Wiblingen), 5 (Ludwigsfeld / Wiley), 10 (Donautal),
Linie E (Congress Centrum), Linie E (Kuhberg), Schienenersatzverkehr
Die Renaissance der Straßenbahn in Ulm ist für Späth eine
besondere Genugtuung. Er sieht sie als Anerkennung,
dass sein unermüdlicher Einsatz für dieses Verkehrsmittel
nicht vergebens war, sondern schlussendlich von Erfolg
gekrönt ist. Wir schreiben das Jahr 1964. Gerhard Späth
arbeitet bereits seit neun Jahren bei den SWU, als die letzte Fahrt auf der Tram-Linie 4 ansteht. Ein neuer Tiefpunkt
ist erreicht. Die Linie, vom Kuhberg übers Rathaus zum
Safranberg führend, wird eingestellt. Das habe damals
einfach im Trend gelegen, auch andernorts. Doch wie
bitter muss es sein, wenn ein Straßenbahner mit Leib und
Seele daran mitzuwirken hat, dass diese immer mehr aufs
Abstellgleis entschwindet?
Ulm HBF
Steig 1:
1 (Böfingen), 7 (Jungingen)
Steig 2: 1 (Söflingen), 7 (Willy-Brandt-Platz / Donaustadion)
Ehinger Tor
Steig A:
nur Ausstieg 20, 21, 23, 24, 30, 36, 37, 38, 48, 49, 70, 74, 368
Steig B.
3 (ZOB), 4 (Böfingen Süd), 5 (Ludwigsfeld / Wiley), 9 (Rosengasse),
10 (ZOB), N2 (ZOB), N7 (ZOB), N8 (ZOB)
Steig C: 1 (Böfingen), 3 (ZOB), 7 (Jungingen), 10 (ZOB), N1 (ZOB), N3 (ZOB)
Steig D:
1 (Söflingen), 3 (Wissenschaftsstadt), 5 (Wissenschaftsstadt),
10 Blautal-Center, N1 (Einsingen), N2 (Herrlingen), N3 (Jungingen)
Steig E:
3 (Wiblingen), 4 (Kuhberg / Grimmelfingen), 7 (Willy-Brandt-Platz),
9 (Wiblingen, Reutlinger Str.), 10 (Donautal), E (Kuhberg),
N7 (Wiblingen), N8 (Donaustetten)
Steig F:
20 (Einsingen), 30 (Laichingen), 36 (Wippingen), 37 (Bermaringen),
38 (Markbronn), 48 (Mähringen), 49 (Nellingen), 368 (Ehingen),
585 (Gerstetten)
Er hat selbst noch die Fahrerlaubnis für die neuen Combino-Züge erworben. Für die Ulmer Straßenbahn brachte
dies einen Quantensprung, für Späth eine besondere
Genugtuung am Ende seines Arbeitslebens. Endlich konnte
er den Ulmern den aktuellen Stand der Straßenbahntechnik vorführen.
Jahrzehntelang aber sah er sich des Sparzwangs wegen
gezwungen, sich in anderen Städten nach gebrauchtem
rollenden Material umzusehen, das dort gerade ausgemustert wurde. Der GT4 („Gelenktriebwagen 4“) war das
„modernste“, das Ulm vor dem Combino aufs Tramgleis
setzte. Die Züge hatten in Stuttgart bereits an die
20 Einsatzjahre hinter sich. Späth brachte es nicht nur
fertig, 14 davon für 25.000 D-Mark das Stück, einen
Bruchteil des Neupreises, nach Ulm zu holen.
Über deren Zustand genau im Bilde, pickte sich dazu aus
dem 350 Züge großen Fuhrpark die am besten erhaltenen
heraus und handelte auch noch drei Stück als Gratis-Dreingabe aus. Die Hauptstadt-Schwaben konnten von diesem
Schwaben aus Ulm also in Sachen Sparsamkeit durchaus
noch etwas lernen.
Die künftigen Straßenbahnfahrzeuge
Die neuen Wagen entsprechen in ihren Maßen den aktuellen Combino-Straßenbahnen der Linie 1, unterscheiden
sich allerdings im Design. Da die Züge bereits vor dem
Start der „Zweier“ ihre Testphase absolviert haben müssen,
beginnen sie ihr Ulmer Leben im Pendelbetrieb zwischen
Söflingen und Böfingen.
Mehr Fahrzeuge –
mehr Werkstatt
Die Erhöhung des Bestands an Straßenbahnfahrzeugen
von derzeit zehn auf künftig 22 macht den Ausbau der
technischen Infrastruktur notwendig. Der Betriebshof der
SWU in der Bauhoferstraße wird daher erweitert, um die
Instandsetzung und Wartung des größeren Wagenparks
zu ermöglichen und um ausreichende Abstellmöglichkeiten zu schaffen.
Noch immer fährt er täglich Straßenbahn oder Bus.
Er merkt auf, wenn er einen der zehn Straßenbahnzüge
aus dem SWU-Fuhrpark oder einen von „unseren rund
70 Bussen“ daraus mal einige Tage nicht entdecken kann.
– er sagt tatsächlich „unseren“. Kreuzt die Tram-Trasse
seine Spazierwege, wendet sich sein Blick instinktiv immer
wieder der Oberleitung zu. Ob auch die Fahrdraht-Halter
richtig sitzen? Späth hält dies auch in anderen Städten so.
So manches Mal hat er die Zuständigen verständigt,
als bei der Verdrahtung, aber auch bei Fahrzeugen und
Schienen etwas nicht in Ordnung war. Sein Verantwortungsbewusstsein ist „old school“. Sein Gedächtnis überdies phänomenal.
Man könnte im opulenten Band „100 Jahre Straßenbahn
Ulm/Neu-Ulm“ aus dem Jahr 1997 nachschlagen, an
dem er mitgewirkt hat. Oder kurzerhand das wandelnde
Lexikon Späth fragen. Wann noch mal ging eigentlich die
Verlängerung der Linie 1 nach Böfingen in Betrieb?
„Am 21. März 2009“, antwortet Späth, ohne lange nachdenken zu müssen. Ob das Datum sich ihm deshalb eingebrannt hat, weil es doch einen ersten kleinen Triumph für
den damaligen Werkstatt-Leiter der SWU markierte?
Sparen auf Ulmer Art
Ticketautomat
Für den Betrieb der Linie 2 werden zwölf zusätzliche
Straßenbahnen beschafft. Als Ergebnis einer Ausschreibung fiel die Wahl auf den Typ „Avenio M“ des
Herstellers Siemens. Die Kosten sind mit 33 Mio. Euro
veranschlagt, die in den Baukosten von 192 Mio.
Euro noch nicht enthalten sind.
Macht der Gewohnheit
Zur bestehenden Tageswartungshalle kommt eine neue
Abstellhalle dazu, 186 Meter lang, 17 Meter breit und
6 Meter hoch. In ersterer wird außerdem ein zweiter
Wartungstand eingerichtet, die darin befindliche Waschanlage wird von 24 auf 36 Meter verlängert. Nötig ist zudem
der Bau eines dritten Zufahrtsgleises zur Zentralwerkstatt.
Insgesamt ist die Baumaßnahme mit 13,9 Mio. Euro veranschlagt, wobei etwa die Hälfte davon auf Fördermittel des
Landes Baden-Württemberg entfällt.
Die ökologischen Eingriffe sind relativ gering. In einem
ökologischen Begleitplan sind als Ausgleich Baumpflanzungen und die Anlage einer artenreichen Wiese festgelegt.
Gerhard Späth, Straßenbahner
Ein (Berufs-)leben für die Straßenbahn
Noch ein Blick in den Hobbykeller
Übrig vom Ulmer Schienennetz war nun einzig noch die
Linie 1. „Und auch die ist dann von der Politik mehrmals
in Frage gestellt worden“, erinnert sich Späth. Doch sie
überlebt, fast schon ein Wunder. „Diese auch noch stillzulegen, das hat sich dann doch niemand getraut.“ Warum
nicht? „Na, weil die Ulmer doch an der Straßenbahn
hängen.“
Zwei Stunden Gespräch mit Gerhard Späth sind vorüber.
Und doch hat er dabei nur ein wenig aus dem üppig
gefüllten Nähkästchen geplaudert. Er hätte auch keine
Mühe, einen eintägigen Vortrag zu halten, fügt er mit
einem verschmitzten Lächeln hinzu. „Das Straßenbahnthema ist bei mir reingegangen wie in einen Schwamm“.
Doch vor dem Abschied geht es noch in den Hobbykeller
– Besucherpflichtprogramm. Dort steht keine Modelleisenbahnanlage, sondern: eine Modell-Straßenbahnanlage, Maßstab 1:36, mit 14 Volt betrieben. Sämtliche
Straßenbahn-Wagen, mit denen Späth in seinen langen
Ulmer Berufsjahren zu tun hatte, sind hier präsent,
allesamt aus Holz und Blech und in liebevoller Detailtreue
selbst angefertigt.
Und Späth „hängt“ an ihr ganz besonders. Die Grenzen
zwischen Beruf und Hobby verliefen bei ihm immer
schon fließend. 49 Berufsjahre verbrachte der gebürtige
Ulmer bei den Stadtwerken, davon rund 30 Jahre bis
zur Pensionierung im Jahr 2003 als Leiter der Abteilung
Straßenbahn- und Nebenwerkstätten. Die Arbeit war
gleichbedeutend mit hoher Verantwortung für die Verkehrssicherheit des rollenden Materials. Sie brachte ihm
Sonntagsdienste, Stress-Situationen bei Störungen, die
Handicaps eines stets sehr knappen Budgets.
Übrigens: In Späths Miniatur-Ulm fährt die Linie 2 bereits.
Halt nicht in maßstäblicher Trassenlänge. Ein Loch durch
die Wand zum Nachbarraum wäre selbst ihm dann doch
zu weit gegangen.
14 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Autoverkehr: Alternativrouten und Umleitungen
Linie 2 Anschluß Zukunft | Was sich für Radfahrer und Fußgänger ändert | 15
Autoverkehr: Alternativrouten
und Umleitungen
Durch die Verkehrsregelungen in Folge
der voraussichtlich im Februar 2016 beginnenden Baumaßnahmen ist auf dem
Bismarckring, der B 10 sowie weiteren
Hauptverkehrsstraßen mit einem erhöhten
Verkehrsaufkommen zu rechnen. Autofahrern, die nicht ins Stadtzentrum müssen,
empfiehlt sich, diesen Bereich großräumig
zu umfahren.
Für Autofahrer, die von Norden kommend die
Innenstadt ansteuern, wird eine Alternativroute
ausgewiesen. Sie führt von der B 10 über die
Stuttgarter Straße in die Oststadt.
Im Bereich Eselsberg wird der Mähringer Weg
(ab voraussichtlich Februar) dauerhaft während
der gesamten Baumaßnahme für den Autoverkehr halbseitig gesperrt. Der Mähringer Weg
ist dann nur in Einbahnrichtung bergauf befahrbar. Die (ausgeschilderte) Umleitungstrecke
führt über den Weinbergweg.
Im Bereich Kuhberg wird die Römerstraße
zwischen Saarlandstraße und Allewinder Weg
zur Einbahnstraße und halbseitig in Richtung
Schulzentrum gesperrt. Die Umleitungsroute
führt über Saarlandstraße, Neunkirchenweg
und Königstraße
In Gegenrichtung, d.h. stadteinwärts, wird die
Römerstraße ab der Einmündung Allewinder
Weg in Einbahnrichtung bis zur Einmündung
Westerlinger Straße befahren.
Ab dort erfolgt die Führung ebenfalls in Einbahnrichtung über die Westerlinger Straße
und St.-Barbara-Straße zur Haßlerstraße.
Mit weiteren, kurzfristigen Umleitungen ist
zu rechnen, abhängig vom jeweiligen Stand
der Bauabschnitte. Diese werden rechtzeitig
bekanntgegeben.
Beispielsweise wird in einer späteren Bauphase
die Sedanstraße zum Römerplatz für einen
kurzen Zeitraum unterbrochen.
Ausblick: Ab Mitte 2016 wird es durch den
Bau der Sedelhöfe und des Parkhaus am Hauptbahnhof auch in der Friedrich-Ebert-Straße zu
Einschränkungen kommen.
Was sich für Radfahrer
und Fußgänger ändert
Radfahrer müssen sich aber ab voraussichtlich
Februar in der unmittelbaren Umgebung der
Baustelle für die Linie 2 auf Veränderungen
einstellen – auf Umleitungen wie auf Einbahnstraßen-Regelungen. Doch werden überall,
wo notwendig, Alternativrouten ausgewiesen
und auch entsprechend ausgeschildert.
Auf dem abgebildeten Plan sind diese orange
markiert. Vor Ort dann bitte auf die gelben
Zusatzschilder achten!
Überall sonst im Stadtgebiet bleibt das
gewohnte Radnetz in seiner bisherigen Form
natürlich bestehen. Im Baustellenbereich sind
leider jedoch auch für Radler Einschränkungen
unumgänglich. Komplett gesperrt wird aber
lediglich der nördliche Abschnitt der Beyerstraße.
Fußgänger werden, der jeweiligen Situation angepasst, durch den Baustellenbereich geleitet.
Wenigstens auf einer Seite der Baufelder wird
es immer einen Gehweg geben. Somit bleiben
die gewohnten Wegebeziehungen grundsätzlich erhalten. Wo notwendig, werden Querungshilfen angelegt.
16 | Linie 2 Anschluß Zukunft | Alle auf einer Linie
Alle auf einer Linie
Damit die Straßenbahn auf der Linie 2 reibungslos ins
Rollen kommt, ist eine Vielzahl völlig unterschiedlicher
Aufgaben abzuarbeiten. Ein kleiner Ausschnitt aller
Beteiligten wird auf dieser Seite vorgestellt.
Sie stehen beispielhaft für alle, die an dem
aufregenden Zukunftsprojekt mitwirken.
Ralf Gummersbach, Abteilungsleiter Infrastruktur
der SWU Verkehr GmbH und Projektleiter Linie 2:
„Die Projektleitung muss nach der Planungsphase jetzt
das Projekt Linie 2 termintreu und kostenstabil umsetzen. Ich freue mich auf die anstehenden Aufgaben und
darüber, meinen Beitrag für dieses wichtige Infrastrukturprojekt leisten zu können.“
Torsten Fisch, Stadt Ulm, Task Force Linie 2: „Dieses
Team koordiniert das Projekt Neubau Straßenbahnlinie
2 innerhalb der Stadtverwaltung und ist gegenüber der
Bauherrin SWU Verkehr der zentrale Ansprechpartner.
Meine Aufgaben bestehen in der stadtinternen Projektsteuerung sowie in der Vertretung der Stadt Ulm im
Projekt.“
Christoph Wielandt, nps Bauprojektmanagement
GmbH: „Meine Aufgabe ist die Projektsteuerung, insbesondere die Organisation der Abstimmungsprozesse in
der Planung und Ausführung der Maßnahme sowie die
Dokumentation der Ergebnisse. Dabei unterstützen wir
die SWU Verkehr GmbH bei der Wahrnehmung ihrer
Aufgaben.“
Anke Färber, Stadt Ulm, Task Force Linie 2: „Ich beschäftige mich mit Themenstellungen, die sich bei der finanziellen Abwicklung des Projektes bei der Stadt ergeben.“
Markus Schwille, Geschäftsführer Reik Ingenieurgesellschaft mbH: „Wir unterstützen die SWU Verkehr GmbH
bei der Ausführungsplanung für den Streckenast Kuhberg.
Unsere Leistungen umfassen die Grundlagenvermessung
und die fachspezifische Koordination bei den umfangreichen Umverlegungen von Kanälen, Leitungen und Kabeln
im Trassenbereich. Dabei führen wir die Planungen der
einzelnen Spartenplaner zusammen und stellen sicher,
dass alle Leitungen und Kabel geordnet im Straßenquerschnitt untergebracht werden.“
Jörg Zeeb, SWU Verkehr, Leiter Gleisanlagen:
„Mein Beitrag besteht in der Überwachung und
Abstimmung der Herstellung der neuen Gleisanlagen
als Vertreter der Bauherrin.“
Henrike Heier, Stadt Ulm, Task Force Linie 2:
„Meine Zuständigkeit umfasst den Bereich
Planung und Ausführung als Vertreter der Stadt Ulm.
Dazu gehört beispielsweise die Prüfung der Pläne
nach dem Gesichtspunkt, ob die Ulmer Standards
eingehalten werden.“
Thomas Langensteiner, Ingenieurbüro Blaser: „Als Projektleiter in unserem Büro habe ich für den Ast Kuhberg
zum einen die Erstellung der Genehmigungsunterlagen
zu den Themen Umweltverträglichkeit, Landschaftspflege
und Artenschutz verantwortet. Zum anderen oblag mir die
Ausführungsplanung zu den Themen Gehölzfällung und
Baumschutz sowie die Grünplanung, bei welcher Baumpflanzungen den Schwerpunkt bilden. Die Bauüberwachung ist ebenfalls meine Aufgabe.“
Achim Klein, SW Ingenieure Ludwigsburg: „Meine Aufgabe ist die Leitungskoordination, also die Lenkung der
Planungen der verschiedenen Leistungsträger und deren
koordinierte Zusammenführung im Gesamtprojekt.“
Johann Karmann, Grontmij GmbH, Niederlassung Neusäß: „Als Projektleiter unseres Büros habe ich die Bauablaufplanung erstellt und die Ausschreibungsunterlagen
erarbeitet. Nun ist es in der Bauüberwachung mein Ziel,
unsere Planung vor Ort möglichst zügig und wirtschaftlich
umzusetzen. Dabei ist immer auch die Qualität am Bau im
Auge zu behalten und auf Unvorhergesehenes flexibel zu
reagieren.“
Monika Kneher, Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH:
„Als Leiterin des Referats S7-UP ‚Unternehmensplanung‘
zählt das Projektcontrolling seitens der SWU zu meinen
Aufgaben, im Einzelnen das Projekt-Auftragswesen, die
Erstellung und Auswertung von verschiedenen Projektberichten, das Projektreporting sowie das Zuschusswesen
(Antrag, Abruf von Mitteln, Schlussverwendungsnachweis).“
Thomas Vogel, KommunikationPublikation:
„Damit sie akzeptiert werden, bedürften Großprojekte
wie diese einer offenen und ausführlichen Kommunikation gegenüber der Bürgerschaft. Vorgänge und Fakten zu
recherchieren und daraus allgemein verständliche Texte zu
verfassen, ist meine Aufgabe in einem der Task Force
Linie 2 zugeordneten Team, das die Öffentlichkeitsarbeit
zur Linie 2 zur Aufgabe hat.“
Alwin Bühner und Nina Doll, Abteilung Liegenschaften
und Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm: „Über unseren
Schreibtisch liefen alle Vorgänge im Zusammenhang mit
dem Grunderwerb für die beiden Streckenäste.“
Bernd Rezepka, EBU EntsorgungsBetriebe der Stadt Ulm:
„Ich bin bei der EBU für die jeweiligen Fachplaner der
Ansprechpartner im Bereich Planung und Ausführung der
Maßnahmen, die die Abwasserkanäle der EBU betreffen,
welche durch den Neubau der Linie 2 betroffen sind.
Die Ausführung der Leistungen obliegt der SWU Verkehr –
meine zwei Kollegen und ich werden prüfen und kontrollieren, ob beim Bau neuer Kanäle die Qualitätsanforderungen
der EBU eingehalten werden.“
Thomas Deubler, Bau und Instandsetzung
Strom- und Telekommunikationsnetze bei
der SWU Netze GmbH: „Meine Aufgabe als
Gruppenleiter in der Planungsphase war es,
mit dem Team den ersten Entwurf der Lichtplanung zu erstellen. Während der Bauphase
werden meine Kollegen und ich im Bedarfsfall
– z.B. Störungen beim Strom oder der Straßenbeleuchtung – in Aktion treten.“
Dr. Nicole Weiß, SWU, Abteilungsleiterin Recht,
Versicherungen und Immobilien: „Meine Tätigkeit für die
Linie 2 umfasst die Beratung und Koordination aller rechtlichen,
versicherungs- sowie immobilientechnischen Fragestellungen.“
Annemarie Rupp, Stadt Ulm, Task Force Linie 2 und Koordinierungsstelle für Großprojekte KOST: „Eine meiner Aufgaben
ist die Koordination der Öffentlichkeitsarbeit für die Linie 2.
Eine weitere ist es, im Rahmen der Koordinierungsstelle die
weiteren Bauprojekte innerhalb der Stadt planerisch und zeitlich
aufeinander abzustimmen.
Große Transparenz, umfassende Informationen
Impressum
Diese Zeitung ist Teil eines umfassenden Informationsangebots, das den Bau
der Linie 2 in allen Bauphasen begleiten wird. So ist es allen Bürgerinnen und
Bürgern möglich, sich rechtzeitig auf die leider unumgänglichen Einschränkungen und Behinderungen einzustellen: Ein Teil der Ulmer Buslinien erhält in
einzelnen Streckenabschnitten einen neuen Streckenverlauf, auf den Individualverkehr kommen Engstellen und Umleitungen zu. Alles ist präzise und
minutiös vorgeplant und wird transparent und bedarfsgerecht in unterschiedlicher medialer Form kommuniziert: in den lokalen Medien, in Broschüren und
Faltblättern, per Beschilderung, in gezielten Veranstaltungen zu besonderen
Themen und nicht zuletzt über die Informationsplattform www.linie2-ulm.de.
Auf dieser Webseite werden tagesaktuell alle einschneidenden Änderungen im
Verkehrsverlauf abzurufen sein. Ferner stehen Baustellenbeauftragte
(siehe Seite 7) allen Anliegern und Interessenten für Fragen rund um den Bau
Rede und Antwort.
Herausgegeben von: Stadt Ulm, Fachbereich Stadtentwicklung, Bau und Umwelt,
Task Force Linie 2, 89070 Ulm
Bauherrin: SWU Verkehr GmbH, Bauhoferstr. 9, 89077 Ulm
Visualisierungen: Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH, Stuttgart;
Eder&Rupprecht Ingenieure, Tübingen; KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH, Karlsruhe;
Bildnachweise: Conné van d´Grachten, Stadtarchiv Ulm, SWU Verkehr GmbH,
Thomas Vogel, Busse Design+Engineering, fotolia.com
Pläne: Stadt Ulm, Abteilung Vermessung/Kartographie
Texte: Thomas Vogel – Kommunikation/Publikation
Koordination, Gestaltung: Werk II – kultur & kommunikation/Rehwald Grafik
Druck: Druckerei Grau, Erbach
Auflage: 85.000 Stück
Stand: 30. Oktober 2015/Änderungen vorbehalten
Infotelefon Linie 2: 0731 166-4466
www.linie2-ulm.de
Der Bau der Linie 2 wird gefördert durch: