www.tierschutzmachtschule.at Steckbrief: Äskulapnatter Fotos: © Christoph Riegler/www.herpetofauna.at Äskulapnatter Lateinischer Name: Zamenis longissimus Aussehen: Die Augen sind relativ groß mit runden Pupillen. Ihr Rücken ist meist einfarbig gelbbraun, olivfarben, braun bis schwarzbraun gefärbt. Die Bauchunterseite ist weißlich bis gelblich. Die Bauchschuppen sind eine Hilfe beim Klettern. Sie haben auf der Seite einen Kiel. Wo sie sind, sieht man bei der am Boden liegenden Schlange einen gelben Längsstreifen. Mit ihrer Hilfe kann sie sehr gut auf Sträucher und Bäume klettern. Sie kann auch gut schwimmen. Sie ist die größte heimische Schlange. Weibchen können bis zu 1,80 Meter lang werden. Lebensraum: Laub-Nadel-Mischwäldern, Waldränder und Lichtungen, Steinmauern, Felsen, Schluchten und Böschungen. Oft in Gärten und Parks, Siedlungsgebieten und auf Friedhöfen. Verbreitung in Österreich: in allen Bundesländern, außer Vorarlberg Sie ist eine ungiftige Natter. Nahrung: Mäuse, Ratten, Maulwürfe, Vogeleier, Vögel und Eidechsen. Da die Äskulapnatter keine Giftzähne hat, erdrückt sie ihre Beutetiere, indem sie diese fest umschlingt. Fortpflanzung: Von Mai bis Juni findet die Paarungszeit statt. Dabei kommt es zu Revierkämpfen unter den Männchen. Sie werden Kommentkämpfe genannt. Was wie ein Schlangentanz aussieht, soll die schwächeren Männchen aus dem Revier vertreiben. Bei der Paarung versucht das Männchen, das Weibchen am Nacken zu packen und festzuhalten. Das Weibchen legt 2 bis 11 Eier in Kompostoder Laubhäufen ab. Die Größe des Eigeleges hängt zum Beispiel vom Angebot an Beutetieren und von der Größe des Weibchens ab. Die Eier haben eine weiche Schale. Nur mit Hilfe von Wärme entwickeln sie die Jungen darin. Das Weibchen verlässt die Eier sofort nach dem Legen, deshalb muss eine andere Wärmequelle die Jungen schützen. Und das geht so: Der Kompost-oder Laubhaufen produziert Wärme, weil Pilze und Bakterien organischen Abfälle wie Blätter abbauen. Bei diesem Prozess wird Wärme erzeugt. Auch in alten Baumstämmen verrotten organische Materialien. Auch dort ist es so warm, dass Äskulapnattern ihre Eier hineinlegen können. Nach circa sechs Wochen schlüpfen die Jungen. Sie sind dann schon 12-38 cm lang. Erst nach fünf bis sechs Jahren sind Äskulapnattern fortpflanzungsfähig. Sie können bis zu 30 Jahre alt werden. Winterquartier: Im Herbst ziehen sich die Äskulapnattern in Hohlräume unter der Erde, z.B. unter Wurzelwerk oder in Komposthäufen zurück. Oft überwintert sie gemeinsam mit anderen Äskulapnattern. Sie verlassen das Winterquartier im April. Äskulapnattern sind Beutetiere für Wildschweine, Greifvögel, Uhu, Dachs, Fuchs, Marder Gefahr für die Äskulapnatter: Straßenverkehr: Besonders im Frühjahr ist der Asphalt die erste Wärmequelle. Deshalb liegen zu dieser Zeit Schlangen häufig auf Straßen und werden überfahren. Ein Garten für die Äskulapnatter: Naturbelassene Bäume und heimische Sträucher zum Klettern, sowie größere Komposthaufen zum Überwintern und für die Eiablage machen einen Garten zu einem Paradies für diese völlig harmlose Schlange. Im Römischen Reich und im alten Griechenland wurde sie von den Menschen verehrt. Die Menschen haben Äskulapnattern gern beim Haus gesehen, denn sie fangen Mäuse und Ratten. Wie alle europäischen Schlangenarten ist sie streng geschützt! Das bedeutet: Sie darf nicht gefangen oder getötet werden. Tipp: Weitere Informationen und Fotos zu heimischen Schlangen und anderen Reptilien sowie Amphibien: www.herpetofauna.at Zusammenstellung des Steckbriefs: Mag. Daniela Lipka, Verein „Tierschutz macht Schule“ Fachliche Betreuung: Mag. Silke Schweiger, Naturhistorisches Museum Wien Vielen herzlichen Dank an Christoph Riegler von www.herpetofauna.at für die Bereitstellung der Fotos.
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