www.stadtanzeiger-soest.de 7 Lokales Mittwoch 1. Juli 2015 Die Kunst, das Feuer zu kontrollieren Kevin Rigby tritt bei der Irish Folk Nacht am 17. Juli in Weslarn auf – Freier Eintritt Weslarn. Der Show-Drumcorps „The Flaming Stix“ veranstaltet wieder eine Irish Folk Nacht in Weslarn. Und zwar am Freitag, 17. Juli, ab 19 Uhr bei freiem Eintritt auf dem Pilgerhof in Bad Sassendorf-Weslarn. Mit dabei sind zwei Livebands: das Duo Glengar, das von 19.30 bis 22.30 auf der Bühne steht, und das Quintett „Fragile Matt“, das von 23 bis 1 Uhr spielt. Die Gastgeber, „The Flaming Stix“, haben auch einen Auftritt, sie spielen um 22.30 Uhr. „Das Highlight“, versprechen die Veranstalter, „ist aber der Auftritt von Kevin Rigby.“ Der Künstler von „Fire walk with me“ ist ein Feuerjongleur- und Feuer-Spucker, der seinen Auftritt um etwa 22.45 Uhr haben wird. Schließlich wirkt so eine Feuershow auch erst, wenn es richtig dunkel ist. Stadtanzeiger-Redakteurin Manuela Kübler-Schubert hatte Gelegenheit, Kevin Rigby vorab einige Fragen zu stellen. Wie und wann sind Sie zum Feuerkünstler geworden? KEVIN RIGBY: Bereits in jungen Jahren war ich von diesem Element fasziniert, da es schwer kontrollierbar und gefährlich ist. Dies zeigte sich unter anderem in einer großen Leidenschaft für Lagerfeuer. Mit 17 ergab es sich, das durch einen befreundeten Artisten ein Workshop angeboten wurde, an dem ich teilnahm. Seitdem lässt mich die Kunst, das Feuer zu kontrollieren und andere damit zu begeistern, nicht mehr los. Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, dass Sie seit 2012 selbstständiger Feuerkünstler aus Leidenschaft sind? KEVIN RIGBY: Mit 19 schloss ich mich das erste Mal einer professionellen FeuershowGruppe an, da ich der Meinung war, auf einem auftrittsreifen Niveau angelangt zu sein. In dieser Gruppe entwickelte ich mich weiter, musste 2012 durch meinen Umzug nach Lippstadt die Gruppe leider wieder verlas- sen und biete seit dem über- fühl der Naturverbundenheit regional Feuershows an. erzeugt. Ebenso strahlt die Musik eine starke LebensKönnen Sie von dieser Lei- freude aus. Feuerkunst setzt denschaft leben oder ist es da an, wo die Realität endet. eher ein Nebenjob? Früher schon als sehr gefährKEVIN RIGBY: Selbstständiger lich angesehen, in den MyFeuerkünstler zu sein ist ein then mystifiziert, heute konTraum, kollidiert jedoch mit trolliert und gezähmt. Feuermeiner zweiten Leidenschaft, kunst hat nicht zum Sinn, eiwelche gleichzeitig mein nen Trick nach dem anderen Hauptberuf ist. Somit ist zu zeigen, man möchte Gedie Feuerkunst ein re- fühle erzeugen. gelmäßiger Nebenjob mit drei bis vier Auftritten im Monat. Was machen Sie denn hauptberuflich? KEVIN RIGBY: Ich bin ausgebildeter Tontechniker, erweitere jedoch momentan meinen Aufgabenbereich mit einem Studium an der IBS Lippstadt im Bereich International Business Management mit Schwerpunkt Eventmanagement. nen regen Austausch gibt. Gut, wenn ich es mir recht überlege, ist mein persönliches Vorbild der „Flamewater Circus“ aus Australien, der Das Spiel mit dem Feuer ist seit Jahren spektakuläre ja nicht ganz ungefährlich – Shows mit hoher technischer haben Sie sich schon mal ver- Perfektion verbindet. letzt? KEVIN RIGBY: Nein, das heißt Sie sind außerdem Trainer nicht ernsthaft, kleinere Bles- beim Soester Circuszentrum suren gab es schon. Das regel- Balloni, mäßige Training – zweimal die Woche – und umfangreiche Schulungen sorgen für die nötige Sicherheit sowohl von mir als auch der Zuschauer. Trotzdem ist bei jeder Show eine mir vertraute, ebenso geschulte Person anwesend, die eingreifen könnte, wenn etwas schief gehen sollte. Dies war zum Glück noch nie nötig. Was macht für Sie den Reiz an dieser Kunstform aus? KEVIN RIGBY: Der Reiz für mich liegt an der Kombination von (Spiel-)Technik und Konzentration. Jeder Auftritt erfordert vollste Konzentration und genaue Vorbereitung, damit er für alle sicher und zugleich effektvoll und spannend ist. Feuer wird zu Recht als sehr gefährlich bewertet, ist bedingt kontrollierbar und folgt wie alles physikalischen Gesetzen. Ich denke, auch der Reiz, diese zu kennen, auszunutzen und zu manipulieren, ist eine großartige Sache. Sie haben verschiedene Shows im Programm, welche zeigen Sie bei der Irish Folk Night in Weslarn am 17. Juli? KEVIN RIGBY: Für die Irish Folk Nacht war es den Veranstaltern und mir wichtig, eine spannende Überleitung von dem Duo Glengar zu dem folgenden Quintett „Fragile Matt“ zu gestalten und gleichzeitig dem Publikum die Möglichkeit der Neu-Orientierung zu geben. Daher zeige ich eine extra auf diesen Anlass angepasste SoloShow, die das Publikum bannen und in eine andere Welt entführen soll. Neben ruhigen ausdrucksstarken Teilen wird diese rasante, effektvolle Elemente bieten. Um was geht es genau? KEVIN RIGBY: Die Show entführt in eine mystische Welt. Jeder ist eingeladen, sich selbst auf das Gesehene einzulassen und in Kombination mit der Musik seine eigene Geschichte im Kopf zu entwickeln. Wie passen Irish Folk und Feuerkunst zusammen? KEVIN RIGBY: Irish Folk ist eine sehr traditionelle ausdrucksstarke Musik, welche oft im inneren Auge Bilder der Landschaften und das Ge- Somit fügen sich die Musik und das Feuer zu einem Bild zusammen, was sicher eine spannende Show garantiert. Foto: Lux Homini, Martin Würzburger unterrichten dort regelmäßig Luftakrobatik und Akrobatik – eine zweite Leidenschaft von Ihnen? KEVIN RIGBY: Eigentlich kann man dies zu meiner ersten Leidenschaft dazu zählen, denn auch in meinen Feuershows binde ich akrobatische Elemente ein. Die Luftakrobatik ist für mich ein tolles ebenso spannendes Hobby, das nebenbei übrigens unglaublich fit hält. Trotzdem merkt man nach 20 Minuten Solo-Show jeden Muskel. Was reizt Sie an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen? KEVIN RIGBY: Kinder sind unsere Zukunft, und wenn ich sehe, wie viel Spaß sie haben, im Zirkus neue Tricks zu lernen und sich nicht nur körperlich, sondern auch sozial und geistig in der Gemeinschaft weiterentwickeln, dann weiß ich, dass ich dort richtig bin. Natürlich trainiere ich dort komplett ohne Feuer, denn, das möchte ich noch einmal betonen, mit Feuer spielt man nicht – zumindest nicht ohne erfahrene Anleitung. Entwickeln Sie Ihre Shows auch weiter? KEVIN RIGBY: Unsere Shows unterliegen einem konstanten Wandel, um sie immer neu und überraschend zu halten. Die Ideen dafür tauchen oft einfach während des Trainings auf, manchmal sogar im www.firewalkwithme.de Schlaf. Oft reicht es, sich INFO Musik anzuhören und die Bilder entstehen im Kopf Irish Folk Nacht von alleine. Die Irish Folk Nacht am FreiHaben Sie ein Vorbild in tag, 17. Juli, wird von dem Verein „The Flaming Stix“ order Szene? ganisiert. Die Veranstaltung KEVIN RIGBY: Ein direktes Vorbild habe Ich nicht, je- findet auf dem Pilgerhof in doch trifft man auf Feu- Weslarn statt, der Eintritt ist er-Conventions immer so frei. Neben dem Feuerkünstviele andere passionierte ler Kevin Rigby treten auch Menschen, die teilweise noch zwei Livebands auf: das viel länger schon „das Feuer Duo Glengar und das Quinzähmen“, dass es immer ei- tett „Fragile Matt“.
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