Fressen - boerse

NR. 3269/35
FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
be INVESTOR
M&A-Welle:
Das große
Fressen
Schwerpunkt: Die Zahl der Unternehmensübernahmen steigt wieder deutlich an. Der Merger zwischen Nokia und Alcatel,
sowie der Zukauf von Shell sind dabei nur die Spitze des Eisberges.
Foto: dpa/B0193 Bert Reisfeld Universal/bearbeitet
FREITAG, 22. MAI 2015
2
BÖRSE EXPRESS
NEWS MIX
UNIQA
IFO-GESCHÄFTSKLIMA
Startquartal bringt
zweistelliges Wachstum
Ifo-Geschäftsklima sinkt,
wenn auch nur leicht
ie Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich
im Mai erstmals seit einem halben Jahr eingetrübt
- allerdings nur leicht. Das Ifo-Geschäftsklima fiel
zum Vormonat um 0,1 auf 108,5 Punkte, wie das Ifo-Institut mitteilte. Dies ist der erste Rückgang seit vergangenem
Oktober. Bankvolkswirte hatten allerdings wegen der
schwächeren Konjunktur im ersten Quartal einen stärkeren Rückgang auf 108,3 Punkte erwartet.
„Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Kurs“, kommentierte
Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Mit Blick auf die kommenden
Monate hätten sich die Unternehmen jedoch etwas weniger optimistisch gezeigt. <
D
Uniqa-CEO Andreas Brandstetter
Foto: apa
ie Uniqa Group erwirtschaftete in den ersten drei Monaten 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 94,0 Millionen Euro - ein
Plus von 15,5 Prozent. Das Konzernergebnis (nach Steuern
und Minderheitenanteilen) betrug 76,9 Millionen (+37,5 Prozent). Uniqa hat dieses Ergebniswachstum erreicht, obwohl
auf Grund des von der FMA im März erlassenen Schuldenmoratoriums eine Abschreibung von rund 9 Millionen Euro
auf Senior-Anleihen mit Landesgarantie der Heta (ehemalige Hypo Alpe-Adria-Bank International) vorgenommen
wurde.
Uniqa CEO Andreas Brandstetter: „Ausschlaggebend für
den guten Start ins Jahr 2015 waren vor allem eine weitere
Reduktion der Verwaltungskosten und ein höheres Kapitalanlageergebnis. Dazu ist eine positive Prämienentwicklung
gekommen, die wir allerdings in den nächsten Quartalen in
dieser Form nicht fortsetzen werden, weil wir im derzeitigen Umfeld kein weiteres Wachstum des Einmalerlagsgeschäft in der Lebensversicherung anstreben. Trotz der
historischen Herausforderung eines durch die EZB-Anleihekäufe weiter verschärften Niedrigzinsumfelds und einer fragilen Konjunkturentwicklung in Teilen Europas halten wir
an unserem ambitionierten Ausblick für das Ergebnis 2015
fest.“
Die verrechneten Prämien der Uniqa Group, inklusive der
Sparanteile der fonds-und indexgebundenen Lebensversicherung, stiegen in den ersten drei Monaten um 19,8 Prozent auf 2039,5 Millionen Euro. Mehr unter http://goo.gl/23oW0I <
D
Meldungen
in Kürze
Die wichtigsten Meldungen
zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft
der Analysten.
»
Analysen des Tages.
Heute stehen die Aktien
von CA Immo, conwert,
Atrium, Erste Group, OMV, FACC,
Agrana, Vienna Insurance Group
und Raiffeisen im Fokus der
Analysten. Mehr unter http://goo.gl/F1Qp2R
»
conwert-Großaktionär
schlägt neuen Firmenboss vor. Der Immobilienmanager Ben Lehrecke solle
das Unternehmen künftig führen, erklärte der Milliardär
heute, Freitag, über sein zypriotisches Investmentvehikel MountainPeak Trading Limited. Zudem
schlage er zwei neue Vertreter
für das Kontrollgremium vor: Die
Immobilienexperten Barry Gil-
berston und Maureen Harris.
Sagi hält 24,79 Prozent an der
conwert und ist damit der
größte Einzelaktionär. Er hatte
Mitte Mai das Aktienpaket des
österreichischen Bauunternehmers Hans Peter Haselsteiner
übernommen.
»
Japan hält an seiner
expansiven Geldpolitik
fest. Die japanische Notenbank hält an ihrer expansiven
Geldpolitik fest. Die Bank von
Japan bekräftigte ihr Programm
zum Ankauf von Anleihen und
Wertpapieren von jährlich 80 Billionen Yen (593,5 Mrd. Euro). Die
Zentralbank zeichnete dabei ein
etwas rosigeres Bild der japanischen Wirtschaft, die sich nach
ihrer Darstellung insgesamt mit
gemäßigtem Tempo erholt. Die
Notenbank pumpt so viel Geld in
die Wirtschaft, um der Deflationsspirale zu entkommen. Die
nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt
litt jahrelang unter fallenden
Preisen: Verbraucher hielten sich
in Erwartung immer weiter sinkender Preise mit Käufen zurück. Mehr unter http://goo.gl/Qi9697
FREITAG, 22. MAI 2015
3
BÖRSE EXPRESS
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FREITAG, 22. MAI 2015
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
ÜBERNAHMEN
Volle Kassen und billiges Geld
steigern den Appetit der Firmen
Harald Fercher
[email protected]
Nokia schluckt Alcatel, Shell kauft den Konkurrenten BG und auch Wien bleibt nicht
verschont. In Europa türmt sich eine Übernahmewelle auf, die den Markt durcheinanderwirbelt.
ie Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Nokia, einst
weltweit größter Hersteller von Handys, will zurück an
die Weltspitze. Der finnische Konzern, dessen Verkauf
der Handysparte an Microsoft vor etwas mehr als einem Jahr
für viele Finnen einer nationalen Tragödie gleichkam, will den
französischen Konkurrenten Alcatel-Lucent schlucken. Mit
einem Wert von 15,6 Milliarden Euro stellt der Deal den größten Zukauf in der Unternehmensgeschichte von Nokia dar.
Der Clou dabei: Nokia braucht nicht in einmal die Tasche zu
greifen, denn das Angebot für die bisherigen Alcatel-Aktionäre
lautet auf 0,55 neue Nokia-Aktien für einen Anteilsschein von
Alcatel-Lucent. Rein rechnerisch bedeutet dies einen Aufschlag
von 28 Prozent auf den durchschnittlichen Preis der vorangegangenen drei Monate. Geht der Deal wie geplant über die
Bühne - der Zusammenschluß soll im ersten Halbjahr 2016
vollzogen sein -, entsteht ein Technologieriese, der mit einem
Umsatz von zusammengerechnet 25,9 Milliarden Euro Konkurrenten wie Ericsson aus Schweden (Umsatz: 25,06 Milliarden Euro) und Huawei aus China (35,27 Mrd. Euro) die Stirn
bieten kann.
D
Schauplatzwechsel - London am 8. April dieses Jahres. In
der britischen Finanzmetropole geht es heiß her. Eine - wie
sich erst später herausstellen sollte - ‘Opa-Bande’ plündert im
Diamantenviertel Hatton Garden eine Unzahl von Schließfächern, erbeutet Juwelen im Gesamtwert von an die 200 Millionen Pfund und sorgt rund um den Globus für Schlagzeilen
in der Boulevardpresse (siehe unter anderem hier:
http://bit.ly/1JAbJwF).
In den Finanzmedien und vor allem an der Londoner Börse
sorgt hingegen der Erdölgigant Royal Dutch Shell, mit einem
Umsatz von 421 Milliarden Dollar die Nummer 2 im Ölgeschäft, für einen Paukenschlag. Fast 27% schießt die Aktie des
britischen Gasproduzenten BG Group an diesem Tag in die
Höhe. Grund: Royal Dutch Shell will in einem Megadeal den
Die Bilanzen sind geordnet - der Hunger der Unternehmen
wächst wieder.
Foto: APA/LEO OCHSENBAUER / NULLZEIT.AT
1. M&A: Anzahl der Transaktionen seit 2007
Zahl der Transaktionen ist zuletzt wieder deutlich gestiegen.
FREITAG, 22. MAI 2015
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BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
britischen Konkurrenten übernehmen. Der Deal ist nicht nur
die bisher größte Übernahme im heurigen Jahr, sondern
gleichzeitig auch die größte Übernahme in der Energiebranche seit mehr als zehn Jahren.
Wien, neun Tage später. Njet - schleudern die ImmofinanzAktionäre auf einer außerordentlichen HV den beiden von der
CA Immo und der russischen O1-Gruppe nominierten Aufsichtsratskandidaten entgegen*. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass der Versuch der Bietergruppe CA Immo/O1, zum
größten Aktionär der Immofinanz aufzusteigen, auf wenig Gegenliebe stieß. Im Rahmen des freiwilligen Angebots zum Erwerb von 13,5% der Immofinanz-Anteile (15% nach Abzug der
Immofinanz-eigenen Aktien) waren der Gruppe nur 1,57% der
Aktien angedient worden. Mit in Summe 6,08% blieben die
Bieter, deren Angebot vom Immofinanz-Management als
feindlich empfunden wurde, deutlich hinter ihrem selbstgesteckten Ziel zurück. Der monatelange Nervenkrieg zwischen
den beiden Immo-Gesellschaften ist damit beendet.
Der Hunger wächst. Drei Ereignisse aus dem April 2015 - die
an den Börsen Paris, London, Wien und Helsinki für Furore
sorgten. Drei Ereignisse, die eines zeigen: Der Hunger der Unternehmen ist gewachsen, das ‘große Fressen’, das im vierten
Quartal 2014 mit weltweit 9042 Übernahmen seinen vorläufigen Höhepunkt in der Nach-Lehman-Ära verzeichnete, geht
unvermindert weiter (siehe Grafik 1 vorherige Seite und Tabelle 2).
Eine These, die auch von einer jüngst präsentierten Studie
des Beratungshauses Ernst & Young (EY) untermauert wird.
Demnach planen 56% der befragten Manager in den nächsten
12 Monaten eine Übernahme. Vor einem Jahr lag die Anzahl
derer, die sich im M&A-Markt aus der Deckung wagen wollten, lediglich bei 31% (siehe Grafik 3). Doch nicht nur das - die
Zahl jener unter den 1600 befragten Firmenmanagern, die von
einem weiteren Anstieg der M&A-Aktivitäten ausgeht, wuchs
zwischen 2013 und 2015 von 49 auf satte 73% (siehe Grafik 4).
Was die Bewertungen bei eventuellen Übernahmen betrifft,
geben sich die Manager keiner Illusion hin. Die Mehrzahl
rechnet damit, dass sich der Bewertungs-Gap zwischen den
Preisvorstellungen der Käufer und jenen der potenziellen
Übernahmeziele weiter öffnen wird. Hintergrund für diese Ansicht sind nicht zuletzt die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten, der wiedererstarkte M&A-Markt und die anziehende
globale Konjunktur, wie die Experten von EY in ihrer Analyse
schreiben. Diese drei Faktoren heizen den Wettbewerb um die
Assets an.
Tatsächlich zeigen auch die nackten Zahlen, dass die Aufschläge bei M&A-Transaktionen wieder ansteigen. Lag die
durchschnittlich gezahlte Prämie laut der M&A-Datenbank
von Bloomberg im vierten Quartal 2014 bei 16,2% so stieg
* Anmerkung: Zur Abstimmung über die beiden Kandidaten kam es nicht mehr, da die von der Immofinanz nominierten AR vorher gewählt wurden. Das Njet ist symbolisch gemeint.
2. M&A-Markt: Q1 2007 bis Q2 2015
Quartal
2015 Q2
2015 Q1
2014 Q4
2014 Q3
2014 Q2
2014 Q1
2013 Q4
2013 Q3
2013 Q2
2013 Q1
2012 Q4
2012 Q3
2012 Q2
2012 Q1
2011 Q4
2011 Q3
2011 Q2
2011 Q1
2010 Q4
2010 Q3
2010 Q2
2010 Q1
2009 Q4
2009 Q3
2009 Q2
2009 Q1
2008 Q4
2008 Q3
2008 Q2
2008 Q1
2007 Q4
2007 Q3
2007 Q2
2007 Q1
Anzahl
der Deals
4.693
8.155
9.042
8.370
8.013
7.792
7.931
7.384
7.065
7.194
7.818
6.985
7.057
7.354
7.352
7.595
7.681
7.141
7.765
6.733
6.579
7.060
6.936
6.083
5.838
5.603
6.231
7.552
8.556
8.093
9.090
8.919
9.252
8.332
Summe
in Mrd. US-$
508,52
804,44
889,86
846,66
930,32
621,38
593,10
687,95
589,48
503,94
751,01
486,53
554,71
479,18
541,93
616,92
653,21
613,04
669,20
580,89
455,24
499,12
519,45
362,64
407,67
478,83
421,75
726,31
837,17
545,21
838,01
933,25
1.346,81
966,24
Durchschn.
Prämie
21,12%
20,17%
16,20%
18,99%
17,89%
19,99%
16,58%
28,48%
23,63%
32,59%
24,94%
26,55%
13,20%
29,36%
28,53%
23,84%
22,42%
18,32%
21,35%
37,57%
19,24%
18,61%
19,00%
23,45%
22,98%
29,75%
25,56%
20,42%
21,17%
18,38%
19,93%
15,52%
13,27%
25,48%
Quelle: Bloomberg, Stand 20.05.2015
3. M&A-Umfrage: Der Hunger wächst (Quelle: EY)
56% der Manager geben in einer Umfage von EY an, dass ihr
Unternehmen in den nächsten 12 Monaten zukaufen wird.
FREITAG, 22. MAI 2015
6
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
ZUKAUF
diese im ersten Quartal des heurigen Jahres auf 20,17 und liegt
aktuell bei 21,12% (2. Quartal
2015 - siehe Tabelle 2.).
Risikokapital besonders aktiv.
Was nun die Übernehmer betrifft, so zeigt sich, dass sich vor
allem Risikokapitalgeber und
Private Equity Unternehmen
wieder aus der Deckung wagen.
Von den Top 11-Aufkäufern des
heurigen Jahres sind acht dem
Aufschlag auf den durchBereich Risikokapital zuzuordschnittlichen Kurs der vorannen (siehe Tabelle 6.). Der akgegangenen 3 Monate bot
tivste Käufer im heurigen Jahr
Shell-CEO Ben van Beurden
ist die Risikokapitalgesellschaft
für die BG Group.
Sequoia Capital Operations, die
bereits 65 Deals im Gesamtwert von an die drei Milliarden Dollar angekündigt hat. Ebenfalls unter den aktivsten Käufern befindet sich auf Platz 5 ein Unternehmen, dessen Name auch
einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist. Google Ventures, die
Risikokapitaltochter des Suchmaschinengiganten hat heuer laut Bloombergdaten - einen besonders großen Hunger entwickelt.
Dafür, dass der Hunger der Unternehmen wieder deutlich
gestiegen ist und wohl auch noch weiter steigen wird - im ersten Quartal wurde die höchste Anzahl von Deals in einem
Erstquartal seit dem Rekordjahr 2007 verzeichnet -, sorgt
unter anderem das ‘billige Geld’ der Notenbanken und die
Niedrigstzinslandschaft, die so manche Übernahme erst so
richtig attraktiv macht. Auf der anderen Seite hat die Finanzkrise die Unternehmen dazu gezwungen, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen und so manch potenzieller Aufkäufer hat
einen schönen Cash-Poster angesammelt, der nun eingesetzt
werden will. Vor allem strategische Zukäufer werden die
Gunst der Stunde nutzen wollen, bevor der M&A-Markt wieder
richtig abhebt und die Preise in exorbitante Höhen klettern.
Im Vergleich günstige Bewertungen locken - was vor allem
auch auf die aktuellen Preise in der Ölindustrie zutrifft, wo
die Bewertungen der Aktien durch den Ölpreisverfall stark
unter Druck geraten sind. Durchaus möglich, dass sich unter
den Käufern, aber auch unter den potenziellen Übernahmezielen, das eine oder andere Unternehmen an der Wiener
Börse befindet. SBO-Chef Gerald Grohmann hat jedenfalls in
einen Interview mit dem Börse Express (siehe weiter hinten in
dieser Ausgabe) angekündigt, dass er sich Zukäufe vorstellen
kann. Und die beiden heuer erfolgten Übernahme- bzw. Einstiegsversuche bei conwert und der Immofinanz zeigen, dass
die ‘Schnäppchenjäger’ auch in Österreich fündig wurden.
Wer aber sind nun die potenziellen Übernahmekandidaten?
Das lässt sich schwer sagen. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl möglicher Ziele spielt natürlich die Bewertung. Der be
4. M&A-Umfrage: Manager erwarten mehr Deals
52%
73% glauben dass der M&A-Markt weiter anzieht (gelb: April
2013, grau: April’14, hellgrau: April 2015). Foto li.: APA/EPA/ANDY RAIN
5. M&A-Umfrage: Bewertungs-Gap
53% glauben dass die Bewertungen anziehen werden, 6%
rechnen mit einem starken Anstieg.
Quelle Grafiken 3, 4 & 5: EY
6. M&A-Markt: Die aktivsten Käufer
Käufer
Seqouia Cap. Op.
New Enterprise Ass.
Accel Partners
Andreessen Horowitz
Google Ventures
Blackstone Group
Goldman Sachs
Kleiner Perkins Caufield & B.
500 Startups
Matrix Partners
Tiger Global Management
Unternehmenskategorie
Anzahl
d. Deals
Risikokapital
Risikokapital
Risikokapital
Risikokapital
Risikokapital
Private Equity
Diversifiz. Bank
Risikokapital
Risikokapital
Risikokapital
Invest. M./Anlageb.
65
51
42
34
31
29
28
27
27
26
25
Wert
in Mrd. $
3,0
1,4
2,0
2,5
0,96
16,5
2,2
1,1
0,078
0,93
2,3
Quelle: Bloomberg, Stand 22.05.2015
INVESTOR hat versucht. an Hand verschiedener Bewertungskennziffern potenzielle Übernahmeziele im Europe Stoxx 600
auszumachen. Die entsprechende Liste finden Sie auf der
nächsten Seite. Unter den so ausgewählten Unternehmen befinden sich auch zwei Österreicher, deren Bewertungen aktuell besonders günstig sind. Das muss jetzt nicht heißen, dass
bereits potenzielle ‘Übernehmer’ in den Startlöchern scharren. Doch wer weiß das schon? >
FREITAG, 22. MAI 2015
7
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
Europe Stoxx 600-Aktien im Vergleich
Firmenname
Seadrill Ltd
J Sainsbury PLC
AP Moeller - Maersk A/S
Firstgroup PLC
Electricite de France SA
OMV AG
RWE AG
Pargesa Holding SA
Home Retail Group PLC
Enel SpA
Volkswagen AG
Deutsche Lufthansa AG
GDF Suez
Anglo American PLC
CEZ AS
Hellenic Telecommunications Organization
Renault SA
Casino Guichard Perrachon SA
Orange SA
Norsk Hydro ASA
WM Morrison Supermarkets PLC
E.ON SE
voestalpine AG
EDP - Energias de Portugal SA
TDC A/S
Royal Dutch Shell PLC
Eiffage SA
BHP Billiton PLC
K+S AG
Telecom Italia SpA
UPM-Kymmene OYJ
Yara International ASA
TOTAL SA
Neopost SA
Gas Natural SDG SA
STADA Arzneimittel AG
Stora Enso OYJ
Rheinmetall AG
Carillion PLC
Subsea 7 SA
Cie Generale des Etablissements Michelin
Royal Mail PLC
BP PLC
Iberdrola SA
Boskalis Westminster NV
Punkte
Kurs-Buch
Wert
KursCashflow
KursEBITDA
KGV (e)1
16,50
37,25
42,50
43,25
47,75
50,25
54,75
57,25
60,75
64,50
72,25
74,00
74,50
75,25
77,50
79,25
80,00
82,25
92,25
94,75
95,50
96,25
97,00
97,75
98,00
99,50
100,75
101,25
107,50
108,50
110,50
112,25
112,50
116,25
118,75
119,00
119,25
119,50
123,50
126,25
127,00
127,25
127,50
128,00
128,50
0,68
0,90
1,16
1,13
1,22
0,72
1,50
0,74
0,51
1,27
1,23
2,47
0,90
0,88
1,26
1,92
1,19
1,33
1,33
1,04
1,17
1,07
1,38
1,47
1,62
1,17
1,70
1,47
1,32
1,19
1,16
1,63
1,34
1,87
1,52
2,12
1,44
1,78
1,62
0,68
2,02
1,30
1,19
1,10
1,80
4,06
4,98
4,00
3,34
4,04
2,89
2,52
4,74
6,66
3,93
8,86
2,40
5,76
3,92
4,86
3,66
6,77
3,75
4,43
9,58
4,79
4,27
7,21
5,45
5,35
5,34
4,43
4,89
10,05
4,65
8,30
9,27
4,93
9,64
7,76
8,58
8,82
5,26
10,62
3,29
7,60
6,53
4,99
6,78
6,59
2,49
3,53
3,64
2,26
2,37
2,50
2,42
3,44
4,61
1,84
3,73
2,33
3,58
3,00
4,68
3,05
6,54
3,06
3,43
6,19
5,07
3,39
4,63
4,20
4,50
4,43
2,32
4,27
5,77
2,58
6,70
6,34
4,19
4,81
4,62
3,98
5,25
6,12
6,86
21,71
5,84
5,88
4,06
5,84
6,31
5,81
10,39
10,04
11,82
11,31
15,19
11,48
14,59
13,43
13,72
9,49
6,83
15,36
16,43
12,88
11,79
10,48
15,31
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15,51
16,99
13,40
14,66
13,57
16,04
15,53
15,33
11,53
17,47
13,73
10,30
16,65
10,93
15,23
12,20
14,16
14,42
9,61
10,22
13,14
16,54
18,39
16,98
14,58
Perf. YTD
in %
17,18
5,67
6,39
6,56
1,18
26,33
-12,63
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-20,00
19,16
24,70
-3,15
-3,96
-11,79
8,38
-6,59
62,76
-2,65
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-2,12
-0,46
21,16
12,34
3,47
1,30
26,61
8,46
32,99
27,44
24,16
16,99
12,46
-6,12
9,66
32,08
31,34
38,44
-2,29
11,69
37,17
16,31
11,44
15,08
1,51
Quelle: Bloomberg, Stand 22.05.2015 07.00 Uhr, 1: KGV-Schätzung bezieht sich auf aktuelles Jahr
INFO ZUR METHODIK
Um mögliche - auf Grund ihrer Bewertung - interessante ‘M&AKandidaten’ heraus zu filtern wurden Bewertungskennziffern herangezogen, die auch für einen potenziellen Käufer interessant
sind. Die Punkteanzahl in diesem ‘M&A-Ranking’ der attraktivsten
Aktien aus dem Europe Stoxx 600 wurde an Hand der folgenden
Kriterien vergeben: Kurs-Buch-Wert, Kurs-Cashflow-Verhältnis,
Kurs-EBITDA und KGV (e). Die Aktien wurden in den jeweiligen Kategorien gereiht und hernach die Punkte vergeben. Der in der jeweiligen Kategorie günstigste Titel erhielt 1, der zweitgünstigste Wert 2
Punkte, usw. Am Ende wurden die Punkte zusammengerechnet
und durch die Anzahl der Kategorien geteilt.
FREITAG, 22. MAI 2015
8
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
EIGENTUMSVERHÄLTNISSE
CRIF-Studie: Wem gehören eigentlich
Österreichs Unternehmen?
Harald Fercher
[email protected]
1. Umsatzanteil ausländischer Unternehmen
Obwohl ausländische Unternehmen hierzulande eher zu einer raren Spezies zählen,
sind sie bei einem genaueren Blick ganz dick
da. Sie erzielen mehr als ein Viertel der
Unternehmensumsätze in Österreich.
berraschung ist die Nachricht nicht wirklich eine:
Österreichs Unternehmen befinden sich fest in österreichischer Hand - nur rund 7,3% der im Firmenbuch
protokollierten Unternehmen haben einen ausländischen Besitzer (siehe Grafik 2). Ein etwas tieferer Blick offenbart dann
schon Erstaunliches: Obwohl Unternehmen mit einem ausländischen Eigentümer eher zu einer raren Spezies in Österreich zählen, generieren sie mehr als ein Viertel des Umsatzes,
den die Firmen hierzulande erzielen (siehe Grafik 1). Hauptgrund dürfte unter anderem die starke Repräsentanz ausländischer Unternehmen im Handel sein. In diesem Bereich sind
24,90% der österreichischen Unternehmen tätig, während es
die ausländischen Unternehmen auf einen Prozentsatz von
38,5% bringen (siehe Grafik 4).
Weniger verwunderlich ist die Tatsache, dass vor allem
Österreichs Nachbarländer, und hier vor allem Deutschland,
stark vertreten sind. Die Daten stammen aus einer Studie der
internationalen Wirtschaftsauskunftei CRIF. <
Ü
Ausländische Firmen generieren 26,7% der Umsätze ...
Quelle für alle Grafiken: CRIF-Studie - Eigentümerverhältnisse unter der Lupe
2. Anzahl ausländischer Unternehmen in Österreich
... aber nur 7,3% der protokollierten Unternehmen haben
ausländische Eigentümer ...
4. Ausländische Firmen im Handel stark
3. Herkunft der ausländischen Unternehmen
Im Handel sind zahlreiche ausl. Untenehmen tätig.
... wovon eine große Zahl in Deutschland beheimatet ist.
FREITAG, 22. MAI 2015
9
BÖRSE EXPRESS
Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Einladung
zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz
entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender
Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen
Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: Mai 2015
Raiffeisen Centrobank AG
6,5 % ÖSTERREICH
PROTECT AKTIENANLEIHE
ANLAGEPRODUKT OHNE KAPITALSCHUTZ – AKTIENANLEIHE
MIT DREI RENOMMIERTEN ÖSTERREICHISCHEN BLUE-CHIPS ZU EINEM
JÄHRLICHEN FIXZINSSATZ VON 6,5 % UND DAS BEI EINER
TEILABSICHERUNG FÜR DAS INVESTIERTE KAPITAL BIS ZUR BARRIERE
2 15
6,5 % JÄHRLICHER FIXZINSSATZ 2 JAHRE LAUFZEIT
DREI ZUGRUNDELIEGENDE AKTIEN ERSTE GROUP BANK, OMV, VOESTALPINE
RÜCKZAHLUNG DES NOMINALBETRAGS ODER PHYSISCHE LIEFERUNG
BARRIERE BEI 55 % EINER JEDEN AKTIE 45 % SICHERHEITSPUFFER
EMITTENTENRISIKO KEIN VERWALTUNGSENTGELT
ZEICHNUNG BIS 03.06.2015
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Weitere Informationen unter www.rcb.at
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FREITAG, 22. MAI 2015
10
BÖRSE EXPRESS
ÖKO-INVESTMENT
ENGAGEMENT (TEIL 2)
Nachhaltige Ansätze mit
Biss - und Zukunft
Christa Grünberg
[email protected]
Erstmals enthält der Marktbericht 2015 des
Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) für
Deutschland, Österreich und die Schweiz
auch ein inhaltliches Schwerpunktthema:
Engagement und Stimmrechtsausübung.
ass sich die FNG-Jubiläumsausgabe nach zehn Jahren
ausgerechnet diesen beiden nachhaltigen Anlagestrategien - sie zielen auf künftige soziale, ökologische
und governance-bezogene Verbesserungen in den Unternehmen ab - widmet, hat gute Gründe.
D
Beachtenswert. Einerseits sind diese Formen der Einflussnahme in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch
deutlich weniger bekannt als beispielsweise in den angelsächsischen Ländern, in Skandinavien, den Niederlanden, Belgien oder Frankreich. Andererseits wird gerade ihnen ein
besonders großes Wirkungspotenzial zugeschrieben.
Begriffe. Während unter aktivem Aktionärstum alle Möglichkeiten zusammengefasst werden, die Aktionären im Rahmen der jährlichen Hauptversammlungen offen stehen,
definiert FNG Engage„Das Besondere an
ment dagegen als
„langfristig angelegter
Engagement und
mit UnternehStimmrechtsausübung Dialog
men, um deren Verist, dass sie auf
halten
bezüglich
ESG-Kriterien
zu änÄnderungen in der
dern”.
Zukunft zielen...”
Initiativen. Natürlich kann jeder Investor persönlich, telefonisch oder per Mail in den direkten Dialog mit dem Unternehmen treten. Bei der Wirkung kommt es aber eher darauf
an, wie hoch das angelegte Vermögen ist bzw. wie viele Investoren den Engagement-Prozess unterstützen. Je höher das
Vermögen und die Anzahl der Unterstützer, desto besser. Um
das zu erreichen können sich Anleger zu Investoreninitiativen zusammenschließen. Beispielsweise bewegt das Carbon
Disclosure Project CDP mit der Unterstützung von über 800 institutionellen Investoren Unternehmen weltweit dazu, ihre
CO2-Emissionen zunächst transparent zu machen und in
einem zweiten Schritt zu senken.
Aktive Dialogstrategien: Bei deutschsprachigen Investoren noch
wenig Beachtung, aber Bedeutung steigt. Foto: APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
Mittel. Als letztes Instrument am Ende eines erfolglosen Dialogs steht dann noch der Verkauf von Unternehmensanteilen
zur Verfügung. Manche Investoren veröffentlichen auch die
Ergebnisse der Dialoge oder die Anteilsverkäufe. Dies kann
ein zusätzliches Mittel sein um die Kooperationsbereitschaft
der Unternehmen zu steigern, nämlich dann, wenn andere
Investoren ebenfalls ihre Anteile veräußern.
Trend. Zwar belegt der Ansatz, Unternehmen, Länder oder
Branchen nach bestimmten Kriterien vom Investment-Universum auszuschließen in allen drei deutschsprachigen Märkten nach wie vor Platz eins unter den nachhaltigen
Anlagestrategien. Dennoch verzeichnen Engagement und
Stimmrechtsausübung seit 2009 Zuwächse, vor allem im Vorjahr. Da lag etwa Engagement im Ranking der wachstumsträchtigsten Anlagestrategien gar auf Platz zwei (+ 54 Prozent
auf 32,8 Mrd. Euro), auch dank eines überproportionalen Plus
von über 80 Prozent in Österreich.
Vergleich. Weil österreichische Anleger Anleiheninvestments
den Aktienbeteiligungen vorziehen, kommt dem Engagement
dort - im Gegensatz zur Schweiz mit hoher Aktienquote - eine
größere Bedeutung zu als der Stimmrechtsausübung.
Ausblick. FNG sieht jedenfalls in Zukunft großes Potenzial
für die beiden Investmentansätze. Denn „das Besondere an
Engagement und Stimmrechtsausübung im Vergleich zu anderen nachhaltigen Anlagestrategien ist, dass sie auf Änderungen in der Zukunft zielen und Unternehmen nicht etwa
aufgrund von bereits erfolgtem Handeln ausschließen.” <
FREITAG, 22. MAI 2015
11
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
VON WALTER KOZUBEK
ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT
ATX / Euro Stoxx 50
Bonus-Zertifikat
it Strukturierten Anlageprodukten, deren Wertentwicklung von mehr als einem Basiswert abhängt, finden Anleger deutlich höhere
Renditechancen vor, als dies bei vergleichbaren Produkten, die sich nur auf einen einzelnen Basiswert beziehen,
der Fall ist.
Auch die bereits zweite Ausgabe des RCB-Bonus-Zertifikates auf den österreichischen ATX und den Euro Stoxx 50
Index, der die 50 bedeutendsten Aktien des Euroraumes
enthält, bietet bei einem hohen Sicherheitspuffer äußerst
attraktive Renditechancen.
M
5,42% Jahresrendite und 45% Sicherheit. Die am 8. Juni
2015 festgestellte Schlusskurse des Euro Stoxx 50 und des
ATX werden als Startwerte für das Bonus-Zertifikat festgeschrieben. Bei jeweils 55 Prozent der Startwerte werden
„Unter Berücksich die Barrieren befinden,
sichtigung des
die während des gesamten,
zweiprozentigen vom 9. Juni 2015 bis zum 7.
Juni 2019 andauernden BeobAusgabeaufschlags wird der achtungszeitraumes aktiviert
sein werden.
Gesamtertrag
Notieren beide Indizes wähdes Zertifikats
rend der gesamten Beobachtungsperiode immer oberhalb
23,53 Prozent
der Barriere von 55 Prozent
betragen, ... “
der jeweiligen Startwerte,
dann wird die Rückzahlung
des Zertifikates am 12. Juni 2019 mit 1260 Euro je Nominalwert von 1000 Euro erfolgen. Unter Berücksichtigung
des zweiprozentigen Ausgabeaufschlages wird der Gesamtertrag des Zertifikates 23,53 Prozent betragen, was einer
Jahresrendite von 5,42 Prozent entspricht.
Mit dem österreichischen Leitindex ATX und dem Euro Stoxx
50 gibt es hier zwei Basiswerte.
Foto: Bloomberg
Wenn die Barriere verletzt wird. Berührt oder unterschreitet hingegen ein Index während des vier Jahre andauernden Beobachtungszeitraumes die Barriere, dann
wird das Zertifikat am Laufzeitende mit der prozentuellen
Indexentwicklung des schlechter gelaufenen Index zurückbezahlt.
Berührt ein Index die Barriere und die beiden Indizes
notieren am Laufzeitende des
„ ... was einer
Zertifikates wieder oberhalb
der Startwerte, dann wird die
Jahresrendite
des Zertifikates
von 5,42 Prozent Rückzahlung
ebenfalls mit dem Maximalbeentspricht.“
trag von 1260 Euro erfolgen.
In der Zeichnung. Das RCB ATX / Euro Stoxx 50 BonusZertifikat 2, fällig am 12. Juni 2019, ISIN: AT0000A1EEV8,
kann noch bis 5. Juni 15 in einer Stückelung von 1000
Euro mit 100 Prozent plus zwei Prozent Ausgabeaufschlag
gezeichnet werden.
ZertifikateReport-Fazit: Mit diesem Bonus-Zertifikat werden Anleger in den nächsten vier Jahren eine Jahresrendite von 5,42 Prozent erwirtschaften, wenn innerhalb
dieses Zeitraumes weder der EuroStoxx50- noch der ATXIndex 45 Prozent seines am 8. Juni 2015 festgestellten
Wertes verliert. <
http://www.be24.at
FREITAG, 22. MAI 2015
12
BÖRSE EXPRESS
KOMMENTAR STEUERN
VON HERBERT KOVAR
PARTNER / DELOITTE STEUERBERATUNG
[email protected]
Licht und Schatten aus
Standortsicht - die Folgen
der Steuerreform
ositiv beurteilt Deloitte die Erhöhung der Forschungsprämie von 10% auf 12%. Dies bedeutet einen
wesentlichen Impuls für die Innovationskraft der
österreichischen Volkswirtschaft. Kritisch ist laut Deloitte
die Anhebung des Spitzensteuersatzes von 50% auf 55% ab
einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Euro
zu sehen. Da der Spitzensteuersatz ein wichtiges Auswahlkriterium im Standortwettbewerb darstellt, ist dadurch
eine Abnahme der Direktinvestitionen zu befürchten. Positiv ist:
P
Erhöhung der Forschungsprämie von 10% auf 12% und
Zuzugsbegünstigung für Forscher. Die Forschungsprämie
ist ein wesentlicher Impuls für die Steigerung der Innovationskraft der österreichischen Volkswirtschaft. Da innovative Unternehmen meist hohe Exportquoten erzielen,
wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes
deutlich gestärkt. Dies wiederum wirkt sich auch positiv
auf das Budget und den Arbeitsmarkt aus. Eine Zuzugsbegünstigung für Wissenschaftler und Forscher stärkt das Bekenntnis der Regierung zum Forschungsstandort
Österreich.
Förderung der Elektromobilität. In Bezug auf privat genutzte Dienstfahrzeuge kann – im Gegensatz zu PKWs mit
Verbrennungsmotoren – zukünftig die Vorsteuer abgezogen
werden und es kommt zu keinem Sachbezug. Dadurch werden nicht nur positive Lenkungseffekte im Sinne einer Ökologisierung des Steuersystems gesetzt, sondern es wird auch
die Position Österreichs als Testmarkt und als innovative
Volkswirtschaft gestärkt. Dies ist vor allem auch deshalb
sehr positiv, da es in Österreich zahlreiche Unternehmen
gibt, die als Pioniere der Elektromobilität gelten.
Negativ ist:
Anpassung der steuerlichen Vorschriften zur Einlagenrückgewähr. Im Gegensatz zur geltenden Rechtslage soll
die Rückzahlung von Eigenkapital, das seitens der Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft (GmbH, AG) zugeführt
wurde, erst dann steuerneutral ohne Zahlung der Kapitalertragssteuer an die Gesellschafter zurückgeführt werden
können, wenn davor alle in der Gesellschaft erwirtschafte-
Foto: APA (2x)
ten Gewinne ausgeschüttet und mit der Kapitalertragssteuer besteuert wurden.
Dadurch werden letztendlich Unternehmer davon abgehalten, das Eigenkapital ihrer Firmen aufzustocken, da eine
Einlagenrückzahlung zukünftig nur unter restriktiven Bedingungen erfolgen und der Unternehmer dies nicht mehr
selbst entscheiden kann. Vor dem Hintergrund des chronischen Eigenkapitalmangels der österreichischen Wirtschaft
und der damit verbundenen Wachstumshindernisse handelt es sich bei dieser Gesetzesänderung ganz klar um eine
Fehlmaßnahme.
Neue Bürokratismen überwiegen. Obwohl in sämtlichen
Empfehlungen aller Expertenrunden – auch der Steuerreformkommission – dringend eine Vereinfachung des Steuerrechts empfohlen wurde, wird die Steuerreform zu einer
weiteren Verwaltungsbelastung der Unternehmen führen.
Allein das umfangreiche Paket zur Betrugsbekämpfung
wird in fast allen Branchen Umstellungsaufwand (z.B. Registrierkassenlösungen, Änderungen bei Gebäudeabschreibungen etc.), einen erhöhten Kommunikationsaufwand mit
den Finanzbehörden (Bankkontenauskünfte auch für Nachfragen aus Betriebsprüfungen bei Kunden und Lieferanten)
und Administrationsaufwand (z.B. das neue Evidenzkonto)
nach sich ziehen. Dieser Zusatzaufwand wird durch die wenigen Vereinfachungen bei der Lohnverrechnung bei weitem nicht kompensiert.
Image des Standortes wird leiden. Durch die Anhebung
des Spitzensteuersatzes, der Immobilien- und der Kapitalertragssteuer, der Umsatzsteuer im Tourismusbereich
sowie der Grunderwerbsteuer wird es für den Standort im
internationalen Wettbewerb noch schwieriger.
Unbestritten ist, dass Österreich in den Bereichen Lebensqualität, Kultur und Tourismus Top-Werte in den Umfragen
erzielt. Aufgrund der steuerlichen Rahmenbedingungen
werden sich in- und ausländische Investoren trotz dieser
Vorteile in vielen Fällen für einen anderen Standort entscheiden. <
FREITAG, 22. MAI 2015
13
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - IMMOS & AI
Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD)
Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
Perf. 1a
Kosten
AA*
IE0030794618
Sachwerte und Wertpapiere 17,71
28,53
1,62
3,00
UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC
LU0574507207
Sachwerte und Wertpapiere 14,29
42,81
2,11
2,00
PRIVATE BAN M PROM RE EST-A
AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 10,24
20,84
N.A.
5,00
DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 7,84
EII PROP WORLD INVEST EX-US
DWS SACHWERTE-INC
ISIN
Anlagefokus
Perf. YTD
14,11
1,41
5,00
UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR
DE0009772681
Sachwerte
3,72
-4,00
0,94
5,00
SEMPERREAL ESTATE - A
AT0000622980
Sachwerte
1,23
2,27
N.A.
3,00
REAL INVEST AUSTRIA-A
AT0000634357
Sachwerte
0,91
2,74
N.A.
3,00
IMMOFONDS 1
AT0000632195
Sachwerte
0,80
2,50
N.A.
3,25
WESTINVEST INTERSELECT
DE0009801423
Sachwerte
0,41
2,13
0,57
5,50
RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A
AT0000633409
Sachwerte
-0,03
-0,83
1,19
3,50
REAL INVEST EUROPE
AT0000A04KN9
Sachwerte
-0,70
-8,23
N.A.
3,50
REAL INVEST E 2006-A
AT0000A001N3
Sachwerte
-0,72
-8,24
N.A.
3,50
UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN
DE0009772616
Sachwerte
-2,05
-17,73
0,93
N.A.
CS EUROREAL-A EUR
DE0009805002
Sachwerte
-2,62
-5,04
0,80
5,00
AXA IMMOSELECT
DE0009846451
Sachwerte
-5,22
-8,96
0,62
5,00
Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD)
Name
ISIN
Anlagefokus
Perf. YTD
Kosten
AA*
TRIAS L/S FUND
LI0183864052
Long/Short
24,13
N.A.
N.A.
R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR
FR0010239657
Aktien-Hedge (FOHF)
20,40
N.A.
3,00
R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR
FR0010241703
Multi-Strategie (FOHF)
18,29
N.A.
2,50
LAMARTINE PERFORMANCE
FR0007045281
Long/Short
16,36
N.A.
3,00
WELLINGTON DURABLE COS-SUNH
IE00BQV17N57
Multi-Strategie
14,92
N.A.
0,00
NN L ALTR BETA-PC-PC
LU0370038167
Makro, systematisch - Diversifiziert
12,07
1,34
N.A.
CARAVELA-GLOBAL DEFENSIVE
LU0124810986
Multi-Strategie (FOHF)
11,02
N.A.
3,00
SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188
Verwaltete Futures - Systematisch
10,92
N.A.
3,00
MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA
LU0532509980
Ereignisgesteuert - Sondersituation
10,50
N.A.
0,00
CARAVELA-GLOBAL BALANCED
LU0124811018
Multi-Strategie (FOHF)
9,62
N.A.
3,00
SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170
Verwaltete Futures - Systematisch
8,62
N.A.
0,00
CAN DIVERSIFIED FUTURES-C
FR0010794792
Verwaltete Futures - Systematisch
7,80
1,50
1,00
MLIS THEOREMA EURO EQ LS- BA
LU0517905021
Long/Short
7,62
2,41
0,00
ALKEN FUND-ABSOL RET EUROP-H
LU0572586757
Long/Short
7,56
1,22
N.A.
MLIS-OCH-ZIFF EUR M/S- BA
LU0571576239
Multi-Strategie
7,48
N.A.
0,00
FUNDLOGIC-SALAR CON AB R-BSI
IE00B58NFR72
Wandelbare Arbitrage
6,93
1,05
N.A.
WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I
LU0874269805
Makro - Diversifiziert
6,69
1,25
N.A.
ART-ABSOL RT TGT-C-DIV-USD
LU0122512972
Multi-Strategie (FOHF)
6,56
N.A.
4,00
LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€
IE00B643RZ01
Verwaltete Futures - Systematisch
5,98
N.A.
5,00
TOP STRATEGIE ALTERNATIVE-T
AT0000500855
Multi-Strategie (FOHF)
5,51
N.A.
0,00
OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND
FR0007456561
Multi-Strategie (FOHF)
5,49
N.A.
5,69
MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B
LU0556497740
Makro, systematisch - Diversifiziert
5,33
N.A.
0,00
LO FUNDS-ALT RISK PR-USDIA
LU1081212463
Makro, systematisch - Diversifiziert
5,11
N.A.
0,00
SUPERFUND GRN A GENUSSSCHEIN AT0000641162
Verwaltete Futures - Systematisch
4,93
N.A.
0,00
MAN GLG MULTI-STRAT-MUS D138
LU0620439462
Multi-Strategie (FOHF)
4,88
3,01
5,00
SCHRODER GAIA EGERTON EE-AA
LU0463469048
Long/Short
4,79
2,54
3,09
FREITAG, 22. MAI 2015
14
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - AKTIEN
Die besten Aktienfonds 2015 (YTD)
Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Edelmetallsektor
LU0290140358
53,33
26,42
3,07
5,00
CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD
Russland
LU0348403774
51,32
8,95
N.A.
5,00
PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU
Russland
LU0823431720
48,35
8,00
N.A.
N.A.
UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD
Russland
LU0541091996
47,96
3,91
2,43
N.A.
PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD
Russland
LU0338482002
47,36
4,85
1,43
N.A.
HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD
Russland
LU0329931090
46,31
4,49
2,15
5,54
China
FR0010479923
45,97
92,61
N.A.
3,00
UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA
Russland
LU0246274897
45,41
10,94
2,38
2,00
EAST CAP - RUSS FD-A-EUR
Russland
LU0272828905
45,30
-9,10
N.A.
0,00
EAST CAPITAL RUSSIAN FUND
Russland
SE0000777708
45,09
-8,95
2,50
0,00
PICTET-RUSSIA INDEX-P USD
Russland
LU0625741946
44,31
3,28
0,67
N.A.
STABILITAS PAC GOLD+METALS P
EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A
EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC
Russland
LU0265268689
44,21
7,20
0,00
0,00
Europäische Union
LU0992625599
44,18
50,89
1,91
0,00
UBS L EQ-CHINA OPP USD-P
China
LU0067412154
43,85
73,46
2,38
2,00
ALLIANZ CHINA FUND-A USD
Emerging Markets
IE0002817751
43,83
85,24
2,25
5,00
Mehrere Länder
LU0656651824
43,83
69,88
4,20
3,00
Russland
LU0215049551
43,43
8,00
1,90
5,00
ESPA STOCK RUSSIA-A
Russland
AT0000A05S97
42,40
3,38
N.A.
4,00
UBS L E-GRT CHINA USD-P
Großchina
LU0072913022
41,22
73,56
2,39
2,00
METZLER RUSSIA FUND-A
Russland
IE00B54VN939
40,25
7,61
2,12
N.A.
CARMIGNAC-EURO ENTR-F CHF AH
NESTOR CHINA FONDS-B
JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS
Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD)
Name
CPB HELLENIC EQUITY
ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A
S ZUKUNFT AKTIEN 2
ADVANCE INVEST MUTUAL-INC
GLOBAL GARANT XX-VI
S-ZUKUNFT AKTIEN 1
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Wachstum - Mid Cap
N.A.
-4,89
-32,94
2,42
0,80
Ausländischer Wert
AT0000A012G4
-2,65
-2,88
N.A.
3,50
Euro-Zone
AT0000657838
-1,98
-4,60
N.A.
N.A.
Osteuropäische Region
BG9000014134
-1,89
-4,93
N.A.
1,50
Ausländisches Wachstum
AT0000612668
-1,81
1,35
N.A.
5,00
Ausländische Mischung
AT0000649967
-1,80
-3,73
N.A.
5,00
PARVEST EQUITY TURKEY-C
Einzelnes Land
LU0265293521
-1,25
15,83
1,89
N.A.
LUMEN VIETNAM FUND
Einzelnes Land
LI0148578169
-1,20
25,73
N.A.
3,00
Euro-Zone
LI0017327219
-0,57
-2,96
N.A.
5,00
VTM DYNMC PRSPRTY ALT BLNCD
FIRST PRIVATE ALPHA EUROPA-B
Marktneutral
DE000A0KFUW8
-0,41
-2,76
1,10
0,00
A 54
Ausländisches Wachstum
AT0000985692
-0,39
0,27
N.A.
5,00
SPARTRUST 40
Ausländisches Wachstum
AT0000706478
-0,37
2,00
N.A.
5,00
Marktneutral
DE000A1JBZ51
-0,36
1,43
0,86
3,00
OP AKTIEN MARKTNEUTRAL-R
FONDMAPFRE GARANTIZADO 1104 Aufnahmefähiger Markt
ES0138599032
-0,35
-0,51
N.A.
5,00
EKA-KOMMERZ 14
Ausländische Mischung
AT0000829098
-0,07
4,86
N.A.
5,00
Ausländisches Wachstum
AT0000846746
-0,01
0,19
N.A.
5,00
Gemischt - aufnahmefähiger MarktES0156977037
0,04
0,23
N.A.
2,00
GF 100 (GROSSANLERFONDS)
KUTXABANK HOR 2015 II FI
TOP 25 S
Marktneutral
DE0005152540
0,09
-2,82
1,89
5,00
P1
Ausländisches Wachstum
AT0000818281
0,10
2,36
N.A.
N.A.
WV VERMOEGENSFONDS
Ausländisches Wachstum
AT0000811310
0,14
3,83
N.A.
N.A.
FREITAG, 22. MAI 2015
15
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN
Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD)
Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI
Wandelbare
LU0346428005
23,84
28,48
0,93
5,00
SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA
Wandelbare
LU0351440481
22,28
37,27
1,69
3,09
FISCH GL-OPPORTUNIST-AC
Wandelbare
LU0162832405
22,14
25,99
1,77
3,00
NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC
Emerging Markets
IE00B97C6C50
21,59
23,30
N.A.
0,00
SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B
Wandelbare
LU0556183134
20,85
24,35
1,36
N.A.
UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A
Emerging Markets
LU1029157390
19,85
20,03
0,59
1,50
NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAA
Emerging Markets
IE00B986FD06
19,72
21,28
N.A.
5,00
LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA
Wandelbare
LU0394778582
19,49
33,44
1,82
0,00
FISCH BOND FUND CHF-B
Aggregat, Anleihe
LU0102602561
18,80
27,23
0,78
3,00
JB EMERGING MKTS CORP B S_-A
Emerging Markets
LU0784393430
18,33
20,45
1,47
0,00
SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA
Hochverzinsliche
LU1057798362
18,27
N.A.
N.A.
N.A.
SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P
Hochverzinsliche
LU0957594327
18,16
N.A.
N.A.
0,00
ausländische
LU0068455509
18,13
27,08
N.A.
2,50
PARVEST CONV BONDASIA-CLAS C
Wandelbare
LU0095613583
17,29
29,72
1,60
0,00
CARMIGNAC-SECURITE-F CHF AH
ausländische
LU0992625086
17,04
19,38
0,75
0,00
BFI SWISSFRANC BOND-I
OECD-Länder
LU0181450064
16,93
20,80
N.A.
5,00
UBS LUX BOND FUND-CHF-P DIST
ausländische
LU0010001286
16,91
20,32
0,96
1,00
PICTET-CHF BONDS-P
ausländische
LU0135487659
16,85
21,06
0,68
N.A.
COUTTS SWISS BOND PROG SR-1
ausländische
IE0002295040
16,40
20,03
N.A.
2,50
UBS-GLB OPP UNCON-CHF HD PA
ausländische
LU0897702469
16,37
13,90
1,75
1,00
KBC RENTA SWISSRENTA-DIS
Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD)
Name
BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R
KBC RENTA TRY-RENTA-C
EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A
SEB EURO BOND-A
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Emerging Markets
LU0627758153
-7,71
-14,35
1,95
N.A.
ausländische
LU0218855848
-3,53
7,16
N.A.
2,50
Europäische Region
FI0008803937
-3,39
-0,25
0,75
0,00
Euro-Zone
FI0008802806
-2,84
4,43
0,70
0,00
EVLI CORPORATE BOND-A
Europäische Region
FI0008801089
-2,79
-1,06
0,85
0,00
NORDEA INVEST BOLIG II
Aggregat, Anleihe
DK0016023302
-1,92
-0,80
N.A.
N.A.
ausländische
LU0644385733
-1,90
-6,93
N.A.
3,00
XAIA CREDIT DEBT CAPITAL-P
SSGA EURO SUST CORP BD ID-ID
Euro-Zone
LU0579408914
-1,75
1,62
0,32
3,00
NORDEA I SIC-DANSH MT-BP-DKK
Mortgage-Backed
LU0076315968
-1,59
1,70
0,92
3,00
NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region
LU0182187632
-1,45
-10,86
1,50
3,00
UBS LUX BD SICAV-BRASIL-PUSD
Brasilien
LU0307095868
-1,40
-1,46
1,54
1,00
UNOFI-RENDEMENT 2-D
Euro-Zone
FR0007460472
-1,22
-0,68
N.A.
0,50
Einzelnes Land
LU0064319766
-1,12
2,39
1,00
3,00
LFAM-PROTECTAUX-B CAP
ausländische
LU0970533757
-1,10
-10,09
N.A.
N.A.
EVLI SHORT CORP BOND-A
Europäische Region
FI0008800503
-0,94
-0,07
0,55
0,00
NORDEA I SIC-DANSH BD BP KKK
LGT SUST QLTY BOND HDGD-€B
ausländische
LI0183909782
-0,88
-0,46
2,20
N.A.
ALLIANZ INVEST VORSORGEFND-A
Aggregat, Anleihe
AT0000848791
-0,80
1,00
0,47
2,50
SCHRODER IN-EURO CR CO-A EUR
Euro-fokussiert
LU0995119665
-0,74
3,13
1,33
3,09
SPARINVEST-LONG DANISH BND-R
Einzelnes Land
LU0138507396
-0,69
3,69
0,74
N.A.
ALLIANZ INVEST SOLID-A
Europäische Union
AT0000824693
-0,69
-1,12
0,29
1,50
FEDERAL OBLIGATAIRE-C
Euro-Zone
FR0000447641
-0,67
4,54
N.A.
2,00
FREITAG, 22. MAI 2015
16
BÖRSE EXPRESS
DEPOT
DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,
ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002
BE-Real-Money-Depot
Performance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen
86.944,89
933,18
Marktwert
Cash
Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1
87.878,07 +778,78%
Gesamtwert
Performance seit Start
MARKTKONSTELLATION
Nicht immer verderben
viele Köche den Brei
Heute zeigt es sich besonders: Konsens ist nicht Konsens. Dazu ein
Blick auf die Uniqa. Diese steigerte das Konzernergebnis im Q1 um
37,5 Prozent auf 76,9 Millionen Euro. War das nun gut oder schlecht?
Muss wohl gut gewesen sein, da die Aktie auf das Ergebnis sehr positiv reagierte. Etwas besser lag das Ist-Ergebnis auch über dem Soll des
APA-Konsens. Dieser wäre beim Überschuss mit im Schnitt 75,2 Millionen zufrieden gewesen, wobei ich den Verdacht habe, dass dieser
Schnitt nach oben verzerrt ist und bei einem der drei befragten Ana-
+98,68%
ATXPrime seit BE-Start
VON ROBERT GILLINGER
[email protected]
lysten die 9 Millionen-Heta-Abschreibung nicht eingerechnet war womit sich der Konsens zu Gunsten der Uniqa verschlechtern würde dafür die Zielüberfüllung verbessern. Was mit Blick auf das Gesamtjahr
aber wenig nutzt. Denn einen verbesserten Ergebnisausblick gab es
nicht. CEO Andreas Brandstetter spricht vom ambitionierten Ziel eines
EGTs zwischen 420 und 450 Millionen Euro.
Was all das jetzt mit vielen Köchen zu tun hat? Bloomberg hatte das
Pech für seinen Konsens nur einen Analysten zur Verfügung zu haben
- der auch noch der optimistischste von allen war. Mit Blick auf diesen
Konsens von 91,1 Millionen hat die Uniqa eigentlich eine Gewinnenttäuschung geliefert (wobei dort auf Heta sicher auch vergessen
wurde). Börse ist halt keine Wissenschaft ...<
FREITAG, 22. MAI 2015
17
BÖRSE EXPRESS
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daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte
dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben
im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und
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FREITAG, 22. MAI 2015
18
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
GERALD GROHMANN
„Akqisitionen in Zeiten wie diesen,
schließe ich sicher nicht aus“
Robert Gillinger
[email protected]
Gerald Grohmann, CEO des Ölfelddienstleisters SBO, über ein ‘sehr respektables’
Ergebnis im 1. Quartal 2015, seinen bald
neuen CFO, Unterschiede zur Situation in
2008/09 und eine mögliche Aussetzung der
Dividendenpolitik.
Die gesamte Oilfield Service-Industrie war im ersten Quartal
2015 von dem erwarteten Einbruch der Bohraktivitäten betroffen. Auch SBO konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen
und
verzeichnete
einen
Rückgang
des
Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahresquartal um 49,9
Prozent. Der Umsatz verringerte sich um 4,4 Prozent, das
EBITDA um 8,9 und das Ergebnis nach Steuern um 28,2 Prozent. Mehr zu SBO gibt’s unter http://goo.gl/ejpcOR.
BÖRSE EXPRESS: Der Verfall der Rig Counts von 2014 auf 2015
ähnelt frappant jenem der Jahre 2008/09. Damals fiel der Umsatz von
SBO um 35 Prozent, netto kam es zu einer Viertelung des Gewinns.
a.) Ist Ähnliches heuer zu befürchten, was in den Analystenprognosen
nicht eingepreist wäre.
und aber auch b.) - die Umsatzbasis war 2014 gegenüber `08 ist um
etwa 100 Millionen Euro höher, bei gesteigerten Margen, was nicht
immer einhergeht. Was machte SBO 2014 besser als 2008?
GERALD GROHMANN: Rein vom Chart her sieht die Entwicklung der Rig Counts sehr ähnlich aus, ident sind die beiden Downcycles aber nicht – es waren andere Auslöser: 2008
hatten wir die Finanzkrise, die sich auf die Realwirtschaft niederschlug. Diesmal ist der Markt ein bisserl Opfer des eigenen Erfolgs – es wird zuviel Öl gefördert. Der jetzige
Downcycle ist von seiner Heftigkeit in kürzester Zeit übrigens der Schlimmste der letzten Jahrzehnte. In unseren Büchern spiegelt sich das zumindest noch nicht wider – ich
kann aber auch nicht sagen, wie es weitergeht. Eine Bodenbildung ist derzeit noch nicht in Sicht. Es ist davon auszugehen, dass unsere Kunden in den kommenden Monaten an
ihrem Investitions-Sparkurs festhalten.
Zur zweiten Frage: Darin zeigt sich auch, dass wir in einer
stark wachsenden Branche tätig sind, die aber auch eine
stark zyklische ist.
Kurz eine Verständnisfrage: Wenn wir bei der Zahl der Rig Counts ei-
SBO-CEO Gerald Grohmann.
Foto: beigestellt
gentlich auf dem Niveau von Anfang des Jahrtausends sind – und währenddessen laut allen Statistiken Ölnachfrage und -Angebot gestiegen
sind – sind die heutigen Felder soviel 'spendabler', oder sind alle diese
Statistik-Zahlen nicht so ganz in Stein gemeißelt?
Für uns ist weniger die absolute Zahl, als vielmehr die Veränderung wichtig. Und ja, es hat sich in den vergangenen
zehn Jahren viel in der Fördertechnologie getan. Was uns als
einem der technologisch führenden Unternehmen hilft.
In Zeiten ultratiefer Zinsen wird der Stellenwert der Dividende für Anleger größer. Könnte es sein, um hier ein Zeichen zu setzen, dass Sie die
übliche Ausschüttungspolitik für heuer aussetzen und die Dividende
nicht entsprechend der Gewinnentwicklung nach unten kürzen werden?
Das ist sicher eine Überlegung. Aber eine, die ich erst dann
anstellen möchte, wenn sich die weitere Geschäftsentwicklung, auch für 2016, besser abschätzen lässt.
Sie verlieren in Kürze Ihren langjährigen Weggefährten und CFO Franz
Gritschuk. Nachfolger wird Klaus Mader, der nicht aus der Branche
kommt. warum haben Sie sich für ihn ausgesprochen?
Klaus Mader ist eine exzellente Persönlichkeit und ein gestandener Finanzler. Der auch durch seine vielen Jahre bei
Tyrolit Kontinuität bewiesen hat, was uns bei SBO sehr wichtig ist. Auch ist Tyrolit in vielen Bereichen ähnlich wie wir
aufgestellt, bis hin zu eigenen Produktionsstätten in den USA
und einer Österreich-Holding. Und Ölmann war ich auch keiner, als ich zu SBO kam. Aber das Thema ist so spannend, dass
man sich da rasch einarbeitet.
FREITAG, 22. MAI 2015
19
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
Die Integration der Neuübernahme Ressource Well Technologies läuft
wie?
Sehr gut. Die dortigen Mitarbeiter passen sehr gut zu uns,
es sind einige Produktentwicklungen in der Pipeline und
die Internationalisierung wird auch vorangetrieben.
Goldman Sachs erwartet seit dieser Woche, dass der Ölpreis bis 2019
bei 65 US-Dollar je Barrel gedeckelt ist – und hat für 2020 55 USDollar stehen. Was würde das für Ihre Branche bedeuten?
Goldman Sachs ist eine ausgezeichnete Investmentbank
mit ebensolchen Analysten. Aber auch die haben sich schon
das eine oder andere Mal geirrt. Was ich jedenfalls glaube
ist, dass mittel- und langfristig kein Weg an Öl und Gas vorbei führt – womit SBO ins Spiel kommt.
SBO hat eine Cash-Position von rund 200 Millionen Euro. Da die Unternehmensbewertungen mit dem Ölpreis nach unten gekommen sind
– sehen Sie sich nach Übernahmekandidaten um?
Akquisitionen in Zeiten wie diesen, schließe ich sicher
nicht aus, da die Bewertungen tiefer sind. Es ist aber auch
wenig am Markt. <
WIE
ANSPRUCHSVOLL
SIND SIE BEI IHREM
OFFICE?
WIEN NORD
Zum Q1. Wie zu erwarten, kam es zum deutlichen Umsatz- und Ertragsrückgang. Im Vergleich zu den Analystenschätzungen beim Umsatz sogar etwas deutlicher als erwartet, unterm Strich passt es dann
wieder. Wie ist das Quartal aus Ihrer Sicht gelaufen?
Und b.) Da die Zahl der Rig Counts zu Beginn des Q2 nochmals gefallen sind – wie können Sie da kurzfristig gegensteuern?
Und c.) Werden jetzt etwa F&E-Ausgaben – zum Beispiel die Forcierung der neuen Bohrmotoren-Generation nach hinten verschoben?
Dass es Rückgänge geben wird, war beim Umfeld aus sinkendem Ölpreis und sinkender Investitonsbereitschaft der
Ölindustrie in die Förderung zu erwarten. In diesem Umfeld
eine Marge von 15 Prozent zu erzielen ist dann ein sehr respektables Ergebnis. Die große Herausforderung für uns ist
nun aber, dass der Auftragseingang nochmals einen Zacken
nach unten ging. Für uns sind solche Entwicklungen aber
nichts Neues – wir wissen, wo anzusetzen ist. Das beginnt
bei den Sachkosten – auch dort ist uns nichts zu klein, um
es nicht anzugreifen. Natürlich muss auch der Mitarbeiterstand dem Auftragseingang angepasst werden. Diese Programme haben bereits begonnen.
Wir dürfen aber auch nicht in den Schlafmodus verfallen
und müssen trachten Geschäftschancen wahr zu nehmen,
die es gibt. Die Internationalisierung unseres Bohrmotorengeschäfts etwa wird weiter vorangetrieben – zum Beispiel mit einer neuen Vertriebsniederlassung in Saudi
Arabien.
Auch F&E einzustellen wäre unklug – die Produktentwicklung wird also nicht gestoppt. Denn der nächste Aufschwung kommt, ich weiß nur nicht wann. Ich weiß nur,
dass wenn man dann im Schlafmodus ist, versäumt man
diesen.
Wenn es um die Qualität von Arbeitsplätzen und Bürowelten geht,
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FREITAG, 22. MAI 2015
20
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN WIEN
ANALYST WATCH 2015 - MAI
Die gemeinsame Liebe schwindet das Depot ist nun eigentlich leer
Thomas Neuhold und Team liegen mit ihren Empfehlungen
YTD mit 34,76 Prozent im Plus.
Foto: BE/Draper
Robert Gillinger
[email protected]
Vier Analyseteams stellen sich dem Bewerb
zum AnalystAward 2015 (Analyst Watch).
Eine Zwischenbilanz, bei der drei Viertel
der Teams klar vor der Benchmark liegen echter Konsens herrscht aber keiner.
as gab’s schon länger nicht - der ATXPrime als
Benchmark hat sich vor eines der Analystendepots
geschoben. Denn im Rahmen des AnalystAward
kontrollieren wir Mitte jedes Monats immer, wie sehr die
Empfehlungen von Analysten ins Schwarze getroffen
haben. Und bündeln dafür die jeweiligen Kaufempfehlungen in einem (virtuellen) Depot.
Beim Kepler Cheuvreux-Team rund Vorjahressieger Thomas Neuhold steht derzeit ein YTD-Plus von 34,76 Prozent
zu Buche. Titel im Depot sind aktuell ams, Buwog, Do&Co,
Lenzing, Österreichische Post, Raiffeisen Bank International und Zumtobel vertreten. Die Erste Group rund um
Friedrich Mostböck kommt auf 34,33 Prozent - ebenfalls
noch vor der Benchmark die RCB rund um Stefan Maxian
mit 26,99 Prozent - aktuelles Schlusslicht ist Baader Helvea rund um Christine Reitsamer mit einem Plus von 21,11
Prozent (der ATXPrime liegt YTD 21,7 Prozent voran). Die
D
Friedrich Mostböck und Team liegen mit ihren Empfehlungen
YTD mit 34,33 Prozent im Plus.
Foto: BE/Draper
einzelnen Depots finden Sie unter http://goo.gl/jmWE1L
für die Erste Group, die RCB gibt’s unter
http://goo.gl/EeMvY9,
Baader
Helvea
unter
http://goo.gl/Y77TFB und last but not least Kepler Cheuvreux unter http://goo.gl/B1cXxK.
Diesmal gibt es keinen einzigen Titel, der mehrheitsfähig ist - die Hälfte der AnalystAward-Teilnehmer begeistern sich für ams, Lenzing, Raiffeisen, Zumtobel, Andritz,
AT&S, Polytec, Porr, UBM, RHI sowie die Österreichische
Post. Zuletzt hatten wir noch ein ein Triumvirat aus Andritz, Porr und RHI, für die sich die absolute Mehrheit
(drei Viertel) der Analysten erwärmen konnten. Porr und
RHI ‘eliminierte’ Kepler Cheuvreux (durch eine Rücknahme der Kaufempfehlung), bei Andritz war es Baader
Helvea. <
BEAnalysen
Mehr als 15.000 Analysen über Unternehmen
finden Sie im Internet auf
http://www.boerse-express.com/analysen
FREITAG, 22. MAI 2015
21
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN WIEN
BERICHTSSAISON: LENZING UND OMV
OMV bekommt nach Zahlen von der Börse und
Goldman Prügel - Lenzing läuft hingegen über Plan
ach Vorlage der Q1-Zahlen rutschte die OMV-Aktie
heute deutlich ins Minus. Dem Konzern machte der
im Vergleich zur Vorjahresperiode sehr niedrige Ölpreis zu schaffen - es gab daher deutliche Rückgänge bei Umsatz und Gewinn; noch deutlichere, als Analysten erwartet
hatten (siehe Tabelle). Hinzu kam eine Rückstufung bei Goldman Sachs von Outperformer auf Neutral (bei gleichzeitiger
Kurszielerhöhung auf 31 Euro). Dieses Downgrade hatte aber
nichts mit dem Ergebnis zu tun, sondern erfolgte im Rahmen
einer Sektorstudie - Goldman stufte Europas Branche von
Neutral auf ‘Cautious’ zurück - womit die OMV ein potenzieller Sektor-Outperfomer bleibt. Die Sektorrückstufung erfolgte nach einer Senkung der Prognose für den Ölpreis.
Brent sieht Goldman nun bei 60 bis 65 US-Dollar je Barrel bis
2019 nach oben gedeckelt - und schreibt für 2020 nun sogar
nur 55 US-Dollar in die Bücher. Sonstige Analystenreaktionen: Für Raymond James wie auch Bank of America Merrill
Lynch war das Upstream-Ergebnis überraschend schwach.
Mehr zur OMV gibt’s unter http://goo.gl/ljZRR1
N
Lenzing. Der Faserhersteller steigerte den Nettogewinn im
Q1 um mehr als das Doppelte auf nun 16,6 Mio. Euro. Grund:
Es wurden mehr Fasern verkauft und die Kosten gesenkt. Der
Sparkurs ist auch noch nicht zu Ende. Das ‘excelLENZ-Programm’ mit weiteren zusätzlichen Kosteneinsparungen wird
konsequent weitergeführt, teilte das Unternehmen mit. Lenzing hat in den vergangenen zwei Jahren beinahe tausend
Mitarbeiter abgebaut, Ende März 2015 hatte Lenzing 6301
Mitarbeiter. Das EBIT kletterte im ersten Jahresviertel um
61,3 Prozent. Auch erlösseitig gab es ein Plus. Umsatz und Ergebnis lagen über den Schätzungen der Analysten (siehe Tabelle). Im Ausblick erklärt CEO Peter Untersperger (der
55-Jährige wird das Unternehmen per Ende Mai verlassen,
sein Nachfolger wird Stefan Doboczky), dass für den Rest des
Jahres eine „gute operative Ertragsentwicklung“ zu erwarten
ist. Im Q2 will das Unternehmen seine Preise erneut anheben. Aufgrund der starken Nachfrage rechnet Untersperger
für heuer mit einer Vollauslastung der Werke. >gill/apa<
Mehr zu Lenzing gibt’s unter http://goo.gl/yWJIKz
OMV Q1 2015: Soll und Ist
in Mio. Euro
Q1 2014
Q1 2015e
Q1 2015
Umsatz
9825
6473
5.826
EBITDA
1101
815
668
EBIT
668
355
333
Überschuss
301
182,5
163
Gewinn/Aktie
0,92
0,66
0,50
OMV: Blick in die Zukunft
in Mio. Euro - Stand 18. Mai
2014
2015e
2016e
Umsatz
35.913
30.687
32.056
EBITDA
4112
3571
4228
Überschuss
357
592
893
Gewinn/Aktie
1,09
1,96
2,69
Div./Aktie
1,25
1,17
1,20
Kaufen
Halten
Verkaufen
4
9
10
Kurspotenzial
-10%
Das sagen die Analysten
Empfehlungen
Konsensrating*: 2,65
Kursziel
26,0 Euro
Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser
Lenzing Q1 2015: Soll und Ist
in Mio. Euro
Q1 2014
Q1 2015e
Q1 2015
Umsatz
451,7
467,0
474,6
EBITDA
46,3
56,4
59,6
EBIT
16,7
26,0
27,0
Überschuss
7,7
12,9
16,6
Gewinn/Aktie
0,28
0,48
0,66
Lenzing: Blick in die Zukunft
in Mio. Euro - Stand 18. Mai
Das sagen die Analysten zu Lenzing
Empfehlungen
2015e
2016e
1864
1939
2015
Kaufen
Halten
Verkaufen
Umsatz
3
2
4
EBITDA
243
268
308
Überschuss
56,3
91,0
122,1
Konsensrating*: 2,67
Kursziel
2014
61,6 Euro
Kurspotenzial
Quelle: Bloomberg,, APA *von 1 bis 5 - je höher desto besser
-2%
Gewinn/Aktie -0,54
3,46
4,63
Div./Aktie
1,49
1,72
1,00
FREITAG, 22. MAI 2015
22
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN WIEN
BERICHTSSAISON: RAIFFEISEN BANK INTERNTIONAL
Wichtige Weichenstellung für die RBI-Aktie ante
portas - Wohl und Weh’ hängt am 200er-Schnitt
ie RBI-Aktie setzte sich gleich zu Marktstart an die
Spitze der ATX-Verlierer - auch wenn sich die Lage
dann rasch stabilisierte. Zuvor wurden die Q1-Zahlen
der Bank veröffentlicht, die durch zwei Grundaussagen gekennzeichnet war: „Das erste Quartal 2015 stand unter dem
Eindruck der starken Volatilität wesentlicher Währungen“,
steht im Zwischenbericht ebenso wie: „das sinkende Marktzinsniveau ... wirkte sich negativ auf die Nettozinsspanne
aus“. Heraus kam eine in etwa Gewinnhalbierung. Womit
aber die Erwartungen der Analysten (siehe Tabelle) sogar
übertroffen wurden. Ein schlechterer Ausblick als Ursache
für den Kursrücksetzer? Nein, der stellt unverändert die Möglichkeit eines Verlusts im Gesamtjahr in Aussicht: „Das Konzernergebnis für 2015 kann noch negativ ausfallen, da der
Großteil der Restrukturierungskosten (gesamt rund 550 Millionen Euro) voraussichtlich noch 2015 gebucht werden
wird“ - den Quartalsbericht finden Sie unter
http://goo.gl/VUXMzR. Fix ist hingegen, dass sich die RBI-Aktie
sehr, sehr schwer tut, ihre 200-Tage nach oben zu durchbrechen (siehe Chart). Was, wenn es nach den Kurszielprognosen
der Analysten geht, auch nicht so rasch passieren wird (siehe
Tabelle). Andererseits: Unter 15 Euro scheint der Kurs auch
nicht mehr fallen zu wollen - es wird spannend.
Die ‘RBI-Probleme’ etwa mit dem Zinsniveau sind jedenfalls ein Branchenimmanentes. Hier spielt nicht zuletzt die
Geldschwemme der EZB eine Rolle. Dauerhaft geringe Zinsen knabbern an den Margen der Banken und die Geldschwemme sorgt wohl auch künftig für eine flachere
Zinsstrukturkurve als in den guten alten Margentagen. Was
nicht alleiniges Problemfeld ist. Denn die zunehmende Regulierung, Manipulationsskandale und faule Kredite machen Europas Finanzinstituten nach wie vor zu schaffen. Es
ist nicht lange her, dass die US-Ratingagentur Standard &
Poor's ihren Daumen über Europas Großbanken senkte. Als
Begründung wurde die wegfallende staatliche Unterstützung infolge der neuen Regeln zur EU-Bankenabwicklung
genannt. Sehr ähnlich die Begründung für den dieswöchigen Daumensenker von Fitch. >gill<
D
RBI seit 1.1.2014
Raiffeisen Bank International Q1 2015: Soll und Ist
in Mio. Euro
Q1 2014
Q1 2015e
Q1 2015
Umsatz
1345
1133
1118
Gew. v. St.
240
142
188
Überschuss
161
78
83
Gewinn/Aktie
0,60
0,24
0,29
Raiffeisen Bank International: Blick in die Zukunft
in Mio. Euro - Stand 21. Mai
Umsatz
Gew. v. St.
2014
2015e
2016e
5345
4920
4920
23
393
925
-493
-11
481
Gewinn/Aktie -1,72
0,22
1,92
Div./Aktie
0,80
0,66
Kaufen
Halten
Verkaufen
10
16
1
Kurspotenzial
1%
Überschuss
0,00
Das sagen die Analysten
Empfehlungen
Konsensrating*: 3,67
Kursziel
15,14 Euro
Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser
Immobilien Express
http://www.boerse-express.com/nl
web 2.0 newsletter
jeden Donnerstag
FREITAG, 22. MAI 2015
23
BÖRSE EXPRESS
CHARTWATCH / TRADING
IM FOKUS: AUTOMOBIL
Doppelt so schnell wie BMW fährt Polytec
ie Pkw-Neuzulassungen in Europa sind im April zum
20. Mal in Folge gestiegen. Aus der Masse heraus ragen
einmal mehr die deutschen Autohersteller BMW und
Daimler - typische Polytec-Kunden. Der Branchenschnitt lag im
April laut dem Verband ACEA bei einem Plus von 6,9%. Im März
waren es noch Plus 10,6%. Bleibt somit die Frage, ob die deutschen Automobilaktien ihre aktuelle Konsolidierungsphase als Reaktion auf die starken Kursanstiege zu Jahresbeginn - mit
den Acea-Zahlen (nach oben) verlassen werden können - ein
nicht unwichtiger Trigger für die Zulieferbranche: Den drei großen deutschen Hersteller wird jedenfalls aktuell ein Kurspotenzial von je rund 10% gegeben. 20 - siehe Tabelle - sind es
sogar beim Zulieferer Polytec. Der Titel ist auch innerhalb seiner Peergroup günstig bewertet (siehe Grafik). Mit hilfreich für
die Branche ist der schwache Euro. Denn nach Berechnungen
von EY verdanken die deutschen Top-Unternehmen rund 60%
des Wachstums im ersten Quartal der Abwertung des Euro mit den Autobauern ganz vorne dabei. Nicht umsonst wird die
Liste der höchsten Vorsteuer-Gewinne im DAX (im Q1) von VW
(3,3 Mrd. Euro) und Daimler (2,9 Mrd.) angeführt. >gill<
Polytec im Peergroupvergleich
EV/Umsatz
D
Umsatzrendite
Das sagen die Analysten
Kaufen
Halten
Verkaufen
2
0
0
Kurspotenzial
21%
Konsensrating*: 4,5
Kursziel
10,0 Euro
Quelle: Bloomberg (3x), *von 1 bis 5 - je höher desto besser
Sind Bulle & Bär
stecken geblieben?
Was: Youtube-Video
Veranstalter: Societe Generale
Inhalt: Wenn Bulle und Bär unterwegs mal
steckenbleiben – keine Panik! Mit Inline-Optionsscheinen profitieren Sie genau dann.
Wann: 0-24 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=rXDLwkQ
UIsU
Einführung in die
Welt der ETPs
Polytec seit Anfang ‘07
Empfehlungen
ACEA - Neuzulassungen EU seit Anfang ‘07
Was: Webinar
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dem weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von Exchange Traded Products (ETPs)
und dem Pionier für Rohstoffinvestments erhalten Sie einen Einblick in die Welt der Exchange Traded Products.
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FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
24
BELOG VON BE24.AT
VON ALEXANDER PROSCHOFSKY
GESCHÄFTSFÜHRER CUBE INVESTMENT & BELOGGER AUF
BE24.AT
conwert: Vom Täuschen,
Tarnen und Mogeln
it einer Performance von nur 6% schnitt die conwert-Aktie im Jahr 2014 deutlich schlechter ab
als vergleichbare Immobilienunternehmen, die
in einem boomenden Kapitalmarktumfeld im Durchschnitt um 41% zulegen konnten (EPRA Germany). Operativ war 2014 für conwert ein verlorenes Jahr, geprägt
von mangelnder Strategie, stagnierendem Net Asset
Value und einer weiterhin unbefriedigenden Finanzierungsstruktur. Die Corporate Governance
„Sehr geehrte
conwert-Aktionäre“ erreichte neue Tiefpunkte, welche im Folgenden zusammengefasst sind:
Unsere Verwaltungsratsvorsitzendende Kerstin Gelbmann demonstrierte gleich bei der Hauptversammlung
2014 eindrucksvoll ihre Loyalität zum damaligen Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner. Sie sperrte kurz vor
der Abstimmung willkürlich 5,5 Mio. Aktien der Stimmrechte aus, ohne die betroffenen Aktionäre zum von ihr
unterstellten Sachverhalt auch nur befragt zu haben. Im
Rahmen der folgenden Anfechtungsklage sprach die
österreichische Übernahmekommission im März 2015
ein eindeutiges Urteil, in dem die von der Verwaltungsratsvorsitzenden unterstellte Zurechnung der Aktien
und somit die Sperre der Stimmrechte als unrechtmäßig
erklärt wurde. Kerstin Gelbmanns Aussage vor der Übernahmekommission wurde als „unglaubwürdig“ bewertet. (Bescheid der Übernahmekommission, Seite 18)
Obwohl Frau Gelbmann zuvor namhaften conwert-Investoren zugesagt hatte, das Urteil der Übernahmekommission zu akzeptieren, legte sie mit unserem Aktionärsgeld
Berufung ein. Ein passendes Detail: Die von conwert mit
der Abwehr der Aktionärsrechte beauftragte Anwaltskanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz ist anderweitig auch
für den früheren Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner
tätig.
Unsere Gesellschaft erzielte 2014 einen FFO (Fonds
from Operations) von 34,8 Mio. Euro, während Vorstand
und Verwaltungsrat Kosten in Höhe von 5,5 Mio. Euro
für Rechtsberatung und Rechtsstreitigkeiten zu verantworten haben. Rund 300.000 Euro wurden bisher von
conwert im Kampf gegen die Bestellung von Herrn Hohlbein und mir als Verwaltungsräte verschwendet. CMS
hat 2014 ca. 400.000 Euro erhalten.
M
Foto: BE /mp
Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Alexander Tavakoli erhielt im Jahr 2014 erneut Honorare
für Beratungsleistungen von conwert. Dem steht ein Beschluss des Verwaltungsrats aus 2011 entgegen, wonach
conwert keine Related Party-Geschäfte durchführen darf.
Damals wurde auch gleich der Related-Party-Ausschuss
aufgelöst, weil es solche Geschäfte bei conwert ja nicht
mehr geben kann (Geschäftsbericht 2011, Seite 31). Dazu
bin ich der Ansicht, dass Tavakolis' Beratungsleistungen
bereits mit seinem von der Hauptversammlung beschlossenen Entgelt als Verwaltungsrat abgegolten sind. Alexander Tavakoli wurde vom Verwaltungsrat 2011 als
scheinbar unabhängiger Kandidat nominiert. Tatsächlich
wurde er jedoch auf direkte Order von Hans Peter Haselsteiner besetzt (siehe E-Mail).
Haselsteiners 2013 durchgeboxter Wunsch-CEO Clemens Schneider erhielt vom Verwaltungsrat 2014 einen
Dienstvertrag, der ihm umfangreiche und ungewöhnliche Nebentätigkeiten (insbesondere für Haselsteiner-Investments) erlaubte. Der Verwaltungsrat gestand ihm im
Falle eines Kontrollwechsel bei einem Pflichtangebot –
etwa durch die Deutsche Wohnen – im Dienstvertrag
eine den Empfehlungen des österreichischen CorporateGovernance widersprechende Auszahlung von mindestens zwei Jahresgehältern zu (Corporate Governance
Bericht 2014). Gegen Herrn Schneider – es gilt die Unschuldsvermutung – wird seit kurzem von der Staatsanwaltschaft in einer Immobilienaffäre bei einer seiner
vorherigen Tätigkeiten ermittelt. Die vor kurzem erfolgte einvernehmliche Auflösung seines Vertrags wird
die Aktionäre 700.000 Euro kosten. Mit dem Rücktritt
von Eveline-Steinberger Kern vor wenigen Wochen ist der
Verwaltungsrat faktisch derzeit ohne einen einzige(n) unabhängige(n) Vertreter(in) und rein von Interessensvertretern des vor kurzem ausgestiegenen, ehemaligen Aktionär
Hans Peter Haselsteiner besetzt.
FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
Wie Gerichtsakten belegen wurden die finalen Preisverhandlungen im Zuge der Kommunale Wohnen-Transaktion in den Räumen und im Beisein von Hans Peter
Haselsteiner geführt, ohne dass dieser Aktionär wenigstens eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnet hätte.
Dies widerspricht klar der Gleichbehandlung der Aktionäre und zeigt, dass die Chinese Wall bei conwert nicht
zwischen Aktionären und der Gesellschaft, sondern zwischen dem einen Aktionär und dessen Vertrauten bestanden hat. So kam es auch schon einmal vor, dass
Haselsteiner persönlich Mitaktionären im Namen der
Gesellschaft Gewährleistungsansprüche, künftige Personalentscheidungen oder Road-Show-Termine ankündigt
(siehe E-Mail).
Kerstin Gelbmann und Alexander Tavakoli haben mittlerweile angekündigt, mit Ablauf der Hauptversammlung 2015 zurückzutreten. Der Rücktritt von Gelbmann
und Tavakoli ist der richtige Schritt für die Zukunft der
Gesellschaft. Die freien Aktionäre können davon nur
profitieren. Die Frage des Schadensersatzes wird noch zu
stellen sein auch wenn der Blick nach vorne gerichtet
werden muss. Cube Invest wird daher den Verwaltungsrates auf der kommenden Hauptversammlung 2015
daher nicht entlasten.
Peter Hohlbein und ich stehen nach wie vor bereit, um
die von uns vorgeschlagene Wertstrategie der conwert
mit vollem Engagement als Verwaltungsratsmitglieder
umzusetzen. Wir werden bis zu unserer Bestellung von
außen versuchen, diese Strategie bestmöglich zu unterstützen (siehe hierzu etwa unsere Stellungnahme im
Rahmen der Deutsche Wohnen-Übernahmesituation).
Der Einstieg des neuen Großaktionärs Teddy Sagi bietet die Chance, mit der Vergangenheit abzuschließen
und einen positiven Weg für die weitere Entwicklung
der conwert-Aktie einzuschlagen, getragen von qualifiziertem Management und dem Streben nach Wertmaximierung für die Aktionäre. Wir begrüßen dieses
Investment, hoffen und sind zuversichtlich, dass künftig
ein fairer Umgang mit Aktionärsrechten erfolgen wird
und nicht nur eine Staffelübergabe zu Lasten der übrigen Aktionäre angestrebt wird.
Bedenken Sie bei Ihrer Stimmwahl, dass Verwaltungsratsmitglieder selbst bei wichtigem Grund und schweren
Verfehlungen nur mit 75%iger Mehrheit abgewählt werden können. Entsprechend wichtig ist eine möglichst
große Zahl wirklich unabhängiger Verwaltungsräte aus
einer breiten Aktionärsbasis, da eine einmal erlangte
Kontrolle eines Aktionärs auf lange Zeit kaum veränderbar ist. <
Mehr von Alexander Proschofsky gibt’s unter
http://goo.gl/lliMq1
25
FREITAG, 22. MAI 2015
26
BÖRSE EXPRESS
Protect Multi Aktienanleihen
Die Perfektion
im Zusammenspiel
entscheidet.
en
n
h
c
i
e
z
Jetz.t05.2015 beiaanllkeenn
bis 26 ssen und B
Sparka
Protect Multi Aktienanleihe auf
Merck KGaA, Sanofi SA, Stada Arzneimittel AG
Kupon
9,50% p.a.
Basiswerte
Merck KGaA, Sanofi SA, Stada Arzneimittel AG
WKN/ISIN
VS1LXD/DE000VS1LXD3
Barriere
75% des Schlusskurses des Basiswertes am 26.05.2015
Festlegungstag
26.05.2015
Bewertungstag
17.06.2016
Ausgabepreis
100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)
Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw.
des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das
Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und
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Bank Vontobel Europe AG, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main
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FREITAG, 22. MAI 2015
27
BÖRSE EXPRESS
UMFRAGE
KORRUPTION
Geschönte Bilanzen, überbordende
Regularien - Österreich voran
Harald Fercher
[email protected]
Österreichs Image ist im Keller - während
eine große Mehrheit glaubt, dass ‘Bilanz frisieren’ zum Alltag gehört, meint nur eine
kleine Minderheit, dass dies im eigenen Unternehmen geschieht.
orruption bleibt weitverbreitet - zumindest wenn man
dem Ergebnis EY EMEIA Fraud Survey 2015 Glauben
schenken darf. In dem Report für den mehr als 3.800 Finanzvorstände, Leiter der Revision, der Rechtsabteilung und
des Compliance-Managements aus 38 Ländern Europas, des
Mittleren Ostens, Indiens und Afrikas befragt wurden (100
aus jedem Land) gibt mehr als die Hälfte (51%) der Manager in
der EMEIA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Indien und
Afrika) an, dass Korruption und Bestechung in ihrem Land an
der Tagesordnung sind. Laut Umfrage ist die Korruption im
Südosten Europas besonders stark verbreitet: Kroatien (92%),
Slowenien (87%) und Serbien (84%) belegen im europäischen
Korruptionsranking die ersten drei Plätze.
K
Dänen schmieren nicht. In Österreich berichten 42 Prozent
von einer weiten Verbreitung von Korruption und Bestechung – damit liegt die Alpenrepublik über dem europaweiten Durchschnitt (35%). Am saubersten geht es im Norden
Europas zu: Manager in Dänemark (4%), Schweden (10%) und
Finnland (11%) berichten von der geringsten Korruption. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Österreichs Manager zwar überdurchschnittlich oft glauben, dass die
Korruption in diesem Land weit verbreitet ist, andererseits
selbst aber deutlich weniger oft schmieren würden als der
Schnitt. Insgesamt gibt rund ein Drittel (34%) der Befragten
an, dass sie irgendeine Form von Bestechung als letzten Ausweg zur Rettung ihres Unternehmens grundsätzlich vertreten könnten - in Österreich sind es lediglich 28 Prozent.
Fragt man hingegen die Bereitschaft zu konkreten Verstößen ab, wird die Zustimmung deutlich geringer: Am geringsten sind die Skrupel international noch bei
persönlichen Geschenken (Gesamt: 19%, Österreich: 14%), je
17 Prozent würden als letzten Ausweg Bargeld bezahlen
(Österreich: 12%) oder ein „Unterhaltungsprogramm“ spendieren (Österreich: 14%). Sowohl bei persönlichen Geschen-
Hauptsache schön: Zahlen frisieren gehört dazu, meint die
Mehrheit - selbst tun es nur wenige. Foto: dpa/dpaweb/dpa/A3471/B. Roessler
ken (82%) als auch bei Bestechung mit Bargeld (67%) haben
Manager aus dem Oman die geringsten Gewissensbisse. In
Europa hätte jeder neunte Manager kein Problem damit,
Bargeldzahlungen anzubieten, um Aufträge zu akquirieren.
Innerhalb Europas liegen die Türkei und Griechenland mit
43 bzw. 37 Prozent an der Spitze. Im internationalen Durchschnitt sind 56 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass
unethisches Verhalten von der Unternehmensführung nicht
bemerkt wird, in Österreich sind es sogar 66 Prozent.
Frisierte Zahlen, ja aber: Besonders weit verbreitet ist in
Österreich die Unsitte des ‘Bilanz frisierens’. Mehr als zwei
Drittel (68%) der österreichischen Manager geben an, dass
Unternehmen hierzulande ihre Zahlen oft besser darstellen,
als sie tatsächlich sind. Damit liegt Österreich im internationalen Vergleich ganz knapp hinter Serbien und Slowenien (jeweils 69%) auf dem dritten Platz und deutlich über
dem Durchschnitt (37%). In Westeuropa gibt überhaupt nur
ein Drittel (33%) der Manager an, dass Unternehmen in
ihrem Land Zahlen „frisieren“. Demensprechend zurückhaltend werden in Österreich negative Finanzergebnisse
kommuniziert: Nur 38 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass diese offen und transparent dargestellt werden,
durchschnittlich sind es 42 Prozent. Experte Andreas Frohner, Leiter der Abteilung „Fraud Investigation & Dispute Services“ bei EY Österreich schränkt das Umfrageergebnis
allerdings ein: „Gerade weil diese Ergebnisse so alarmierend
sind, ist es umso wichtiger, sie richtig einzuordnen. Man
kann daraus nicht schließen, dass in Österreich deutlich
FREITAG, 22. MAI 2015
28
BÖRSE EXPRESS
UMFRAGE
öfter Zahlen geschönt werden als in anderen Ländern. Aber
diese extremen Einschätzungen zeichnen ein Stimmungsbild, das von Verunsicherung und Misstrauen gekennzeichnet ist. Das verdeutlicht auch die große Diskrepanz
zwischen Selbst- und Fremdbild: Auf der einen Seite bezeichnen mehr als zwei Drittel das Frisieren von Finanzergebnissen in Österreich als weit verbreitet, beim eigenen
Unternehmen glaubt auf der anderen Seite aber nur ein
Fünftel an geschönte Zahlen in den letzten zwölf Monaten“,
sagt Andreas Frohner.
Regulierungswut - nur in Kenia und Nigeria ist’s noch
ärger. Zur angesprochenen Verunsicherung beigetragen hat
wohl nicht zuletzt die Regulierungswut. Laut der Umfrage
stellen 69 Prozent der Manager in Österreich einen Zuwachs
der Regularien in ihrer Branche in den letzten zwei Jahren
fest – international sind es nur in Kenia und Nigeria mehr.
Nirgendwo stehen Manager Eingriffen durch Gesetzgeber
und Aufsichtsbehörden kritischer gegenüber als in Österreich: Für 62 Prozent stellen sie eine Hürde für das Wachstum oder den Erfolg ihres Unternehmens dar. Nur sieben
Prozent meinen, dass Compliance-Regelwerke einen positiven Einfluss auf ethische Standards in ihrem Unternehmen
haben, nur drei Prozent bescheinigen ihnen einen positiven
Einfluss auf das Geschäftsergebnis. Andreas Frohner: „In keinem anderen Land stehen die befragten Manager Regelwerken so ablehnend gegenüber. Mehr als jeder fünfte Manager
in Österreich ist überzeugt, dass es dem Geschäftserfolg
schadet, wenn das Unternehmen seine eigenen Regeln befolgt. Das ist ein klarer Hinweis auf überkomplexe und nicht
praktikable Regelwerke, die das Unternehmen im Würgegriff halten und seine Handlungsfähigkeit einschränken.
Das ist meistens dann der Fall, wenn die Compliance-Richtlinien in Form eines hunderte Seiten langen ‚Romans‘ aufbereitet sind, den keiner liest. Ein gutes, praktikables
Regelwerk sollte hingegen eher eine Landkarte sein.“
Hoffnungsschimmer. Die EY-Studie zeigt aber auch einen
einen deutlichen Anstieg der Präventionsmaßnahmen in
Österreich: Während 2013 - die Studie wird alle zwei Jahre
durchgeführt - nicht einmal ein Drittel (27%) der Unternehmen über ein eigenes Whistleblower-System verfügte, sind
In Österreich ist Korruption weit verbreitet - selber
schmieren wollen aber nur wenige.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER
es heuer bereits fast zwei Drittel (63%). Damit liegen Österreichs Unternehmen trotzdem immer noch hinter dem internationalen Durchschnitt (76%). EY-Partner Andreas
Frohner: „Auch wenn die österreichischen Unternehmen in
den letzten Jahren bereits einige Maßnahmen zum Schutz
der eigenen Vermögenswerte realisiert haben, besteht gerade bei der Prävention noch deutlicher Nachholbedarf. Hinweise aus dem Unternehmen sind fast immer der Auslöser,
um Verstöße gegen Unternehmensregeln aufzudecken. Die
Existenz eines Verhaltenskodex reicht dafür noch lange
nicht aus – entscheidend ist, dass dieser auch gelebt und mit
entsprechenden Schulungen an die Mitarbeiter vermittelt
wird. <
Aktuelle Abo-Angebote
http://www.boerse-express.com/abo
FREITAG, 22. MAI 2015
29
BÖRSE EXPRESS
SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS
ZUMTOBEL
In der Größe liegt der Vorteil - und
im ‘doppelten’ Marktwachstum
Robert Gillinger
[email protected]
Der Beleuchtungsmarkt wächst überdurchschnittlich. Und noch überdurchschnittlicher für all jene, die ihre Geschäfte mit
LEDs machen - Zumtobel bereits zu mehr
als der Hälfte.
ie Leitlinie zur Führung des Konzerns lautet zusammengefasst: „Die Zumtobel Group wird mehr sein als die
Summe ihrer Einzelteile“. Das ist auch die eigentliche
Investmentstory hinter der Vorarlberger Leuchtengruppe. Denn
diese ist eines der wenigen Branchenunternehmen, das zu den
Global Playern zählt. Die Unternehmensgruppe bietet ein umfassendes Angebot an professioneller Innen- und Außenbeleuchtung, Lichtsteuerungssystemen und Lichtkomponenten
bis hin zu innovativer LED- und OLED-Technologie. Und ist
damit in einem Bereich tätig, für den die UNO 2015 als das „International Year of Light and Light- Based Technologies“ ausgerufen hat. Doch zurück zum Global Player. Daraus ergeben sich
Synergien, die sich aus der Entwicklungs- und Forschungszusammenarbeit zwischen dem Leuchten- und dem Komponentensegment ergeben, und Größenvorteile gegenüber kleineren
Wettbewerbern. Kostenvorteile gibt es auch im Vertrieb, da die
Produktportfolios der beiden unterschiedlich ausgerichteten
Leuchtenmarken Thorn und Zumtobel durch eine Organisation
vermarktet werden. Das in einem sehr fragmentierten Markt:
Die zehn größten europäischen Leuchtenhersteller etwa decken
nur etwas mehr als 35% des Marktes ab. Hier ist die Zumtobel
Group mit Thorn und Zumtobel Marktführer.
Neben den theoretischen Kostenvorteilen gegenüber Konkurrenten weist die Story von Zumtobel die Branche an sich auf
- eine Wachstumsbranche: Der globaler Markt für Allgemeinbeleuchtung beträgt knapp 55 Mrd. Euro - auf den Bereich professionelle Leuchten inkl. Lichtsteuerung, auf den sich Zumtobel
konzentriert, entfallen 24 Mrd. Euro. Es wird erwartet, dass der
Markt für professionelle Leuchten inkl. Steuerung bis 2020 um
3% - 4% pro Jahr wächst. Dazu kommt der Ersatz herkömmlicher etwa Glühbirnen durch LEDs - gesetzlich vorgeschrieben.
Der Bereich wächst daher überdurchschnittlich - und ist bereits
für mehr als die Hälfte der Zumtobel-Umsätze verantwortlich.
LED Inside, die ‘Leuchtenabteilung’ des Marktforschers TrendForce etwa schätzt, dass der gewerbliche Leuchtenmarkt allein
von 2015 auf 2016 um zwei Drittel auf knapp vier Mrd. US-Dollar anwachsen wird. <
D
CEO Ulrich Schumacher
Foto: beigestellt
Zumtobel: Vergangenheit ...
in Mio. Euro
2011/12
2012/13
2013/14
Umsatz
1.280,3
1.243,6
1.246,8
EBITDA
90,7
91,7
99,1
EBIT
34,6
35,7
47,6
Überschuss
16,0
6,1
-4,8
Gewinn/Aktie
0,35
0,14
-0,12
Div./Aktie
0,20
0,07
0,18
Kaufen
Halten
Verkaufen
8
5
0
Kurspotenzial
9%
Das sagen die Analysten
Empfehlungen
Konsensrating*: 4,23
Kursziel
27,04 Euro
Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben
... und Zukunft
in Mio. Euro
2014/15e
2015/16e
2016/17e
Umsatz
1290
1350
1409
EBITDA
106,3
149,0
178,1
EBIT
46,3
88,3
117,3
Überschuss
21,9
61,9
86,4
Gewinn/Aktie
0,51
1,45
2,04
Div./Aktie
0,24
0,47
0,68
Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben
FREITAG, 22. MAI 2015
30
BÖRSE EXPRESS
SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS
INFO ZUM UNTERNEHMEN
Zumtobel Group AG
Adresse: Höchsterstrasse 8 , 6850 Dornbirn
Tel.: +43 (5572) 509 - 0
IPO: 12. Mai 2006
Vorstand: Ulrich Schumacher (CEO), Karin Sonnenmoser (CFO)
Aktionäre dzt.: Familie zumtobel (35,4%), BlackRock (gr. 5%),
Streubesitz (kl. 60%))
IR-Sprecher: Harald Albrecht
E-Mail: [email protected]
Tel.: +43 (5572) 509 1125
IR-Seite:
http://www.zumtobelgroup.com/de/investor_relations.htm
Internet: http://www.zumtobelgroup.com
E-Mail: [email protected]
ZUMTOBEL IM WANDEL DER ZEIT
Es werde Licht!
Paul Jezek
[email protected]
Mit ihrem umfassenden Angebot an professioneller Innen- und Außenbeleuchtung
zählt die Zumtobel Group zu den wenigen
Global Playern der Lichtindustrie.
950 war ein Jahr der Gründungen – so wie für Wolford
gilt das auch für die „Elektrogeräte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel KG“ in Dornbirn, die Vorschaltgeräte für die neue Leuchtstoffröhren-Technologie
produzierte. 1953 wurde die erste komplette ZumtobelLeuchte „Profilux“ am Markt eingeführt, sie gewann 1963
den Designpreis („FER“ Einbauleuchte). 1970 wurde das
Werk II in Dornbirn eröffnet. Von 1956 bis 1979 war Zumtobel Lizenznehmer der Lichttechnischen Spezialfabrik Dr.
Ing. Schneider & Co. 1976 wurde der Konzern in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1981 schied Gründer Walter
Zumtobel aus dem Vorstand aus und übernahm die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden. Als Nachfolger wurde
Jürg Zumtobel zum Vorstandssprecher berufen.
1
1983 kamen die ersten elektronischen Betriebsgeräte (weltweit die ersten kompatiblen für Argon- und KryptonLeuchtstoffröhren) zum Einsatz. Im selben Jahr wurde die
Tridonic Ltd. vollständig übernommen. 1984 präsentierte
der Bereich Elektrobauteile die erste Generation elektronischer Transformatoren für Niedervolt-Halogenlampen aus
eigener Entwicklung. 1991 erfolgte die Unterteilung in die
beiden Geschäftsfelder Leuchten (damals Zumtobel Licht)
und Lichtkomponenten (damals Tridonic-Bauelemente) in
eigenständige Teilkonzerne. 1993 erwarb man dann die
Mehrheit der Anteile an der deutschen Staff-Gruppe in
Lemgo, 1994 erfolgte die vollständige Übernahme.
Zur Weltlichtschau der Hannover Messe 1999 wurde die
Wave-Guide-Leuchte Orea vorgestellt, die international erstmals eine lichtleitende Mikrospritzguss-Prismenplatte eingesetzt hat. Im Jahr 2000 wurde mit Hilfe von Kohlberg
Kravis Roberts &
Co. (KKR) die britische Wassall plc
übernommen und
die Thorn Lighting
Group mit dem
Leuchtengeschäft
von Zumtobel fusioniert. Das Komponentengeschäft
von Thorn wurde
in die Tridonic Division überführt.
Seit 2005 werden die LED-Aktivitäten weiterentwickelt. Die
Lexedis Lighting in Jennersdorf wurde als Joint-Venture für
Hochleistungs-LED-Lichtquellen von Tridonic Optoelectronic (einem Joint Venture von Tridonic und Lumitech sowie
einem Spin off der Universität Graz) und Toyoda Gosei gegründet. Die LEDON Lamp GmbH (Dornbirn) ist eine
100%ige Tochter der Zumtobel-Gruppe für LED-Applikationen.
Im Mai 2006 ging die Zumtobel Gruppe an die Wiener
Börse und bereits im September wurde die Zumtobel-Aktie
in den ATX aufgenommen. Mit rund 34 Prozent blieb die
Familie Zumtobel größter Einzelaktionär. KKR verkaufte
seinen nach dem Börsengang noch verbliebenen Anteil von
5,5 Prozent im Dezember 2006 außerbörslich an einen institutionellen Investor. Per 1.5.2010 übernahm Harald Sommerer den Vorstandsvorsitz der Zumtobel AG von Andreas
Ludwig. Die LED-Downlightserie Panos Infinity überholte
erstmals konventionelle Leuchtmittel in Sachen Effizienz,
Lichtqualität und Farbwiedergabe. Seit 2012 weist Tunable
White – „das adaptive Weißlicht mit dynamischer Farbtemperaturanpassung“ - den Weg in die Zukunft von nutzerorientierten, flexiblen Lichtlösungen.
Mit Wirkung zum 24. September 2012 ist die ZumtobelAktie aus dem ATX ausgeschieden, sie wird seit diesem Zeitpunkt im Prime-Markt gehandelt. Per 1. 10. 2013 hat Ulrich
Schumacher den Vorstandsvorsitz von Harald Sommerer
übernommen und im Mai 2014 kam Karin Sonnenmoser
als Finanzvorstand (CFO) hinzu. <
FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
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FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
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BELOG VON BE24.AT
VON WOLFGANG MATEJKA
MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT
Inflation ante portas
n der EZB knallen die Sektkorken. Das Deflationsgespenst tritt in den Hintergrund, Inflation in Europa
dreht langsam ins Plus, Hurraa die Maßnahmen wirken. Ein teurer Sieg, denn vorerst hat er uns eine Menge
an Substanz in den Bondmärkten gekostet, aber wer
weiß, die EZB wird sicher auch das richten. Ein Anstieg
der Bond-Rückkaufdynamik wurde ja bereits versprochen.
Eine Standortbestimmung: Seit einigen Wochen, eigentlich seit dem Beginn des QE der EZB, drehen sich die
Inflationserwartungen in Europa in Richtung Plus (und
das sind die offiziellen Inflationsdaten. Die Kernrate,
oder besser die Konsumin„Lange in eine
flation liegt wie wir ja
schmerzhaft täglich erfahRichtung
ren schon länger weit
laufende Märkte
höher). Die vorwärts auf die
weisen eine
Erwartung in 12 Monaten
reduzierte Volati- gerechneten InflationSwaps liegen bereits bei
lität aus,
über 1 Prozent. Inflationssignalisieren
gebundene Anleihen stedamit geringeres hen seit Langem wieder im
Risiko und wenn Interesse von Anlegern. Je
nach Land ist die Erwarsich die Bewetung zwar unterschiedlich
gungsrichtung
stark ausgeprägt, der Trend
ist aber allen gleich. Ein
verändert ...“
wenig beachteter Grund für
den starken Rückgang der Bondpreise der letzten Wochen.
Vordergründig wurde nämlich zuerst die Euro-Stärke
als Ursache verklärt. Das ist aber zu kurz gegriffen, denn
die Euro-Stärke ist ein Effekt aus den gestiegenen Renditeerwartungen die zu Umschichtungen in den Euro führten. Auch der sich erholende Ölpreis, steigende
Konjunkturerwartungen in Euroland, oder die Lemminge
hinter Bill Gross oder Jeffrey Grundlach haben ihre Rolle
im Konzert der fallenden Anleihekurse mit Sicherheit gespielt. Die Hauptrolle hatte aber keiner von ihnen. Diese
Rolle nahmen vordergründig wieder mal die Risk-Controller in den großen Investmenthäusern ein. Die sahen
plötzlich ein Risiko entstehen, dass es vorher so nicht in
den Berechnungen gab. Die Volatilität der Bondmärkte
war es nämlich, die sich veränderte - und dadurch gravie-
I
Foto: Bloomberg
rende Reaktionen auslöste. Was darauf folgte war ganz
klar, Verkaufsdruck. Hatten wir ja aus dem gleichen
Grund an den Aktienmärkten schon im Oktober letzten
Jahres in Europa in vollen Zügen genießen dürfen. Lange
in eine Richtung laufende Märkte weisen nämlich eine
reduzierte Volatilität aus, signalisieren damit geringeres
Risiko und wenn sich die Bewegungsrichtung einmal verändert und die Vola plötzlich anspringt kommt Risk-Controlling und sagt: reduzieren.
Je mehr Marktteilnehmer so agieren umso kräftiger die
Marktbewegung. Das erklärt das Tempo und die Dramatik im Abstieg. Doch der fundamental wichtigste Aspekt
für das seit langer Zeit wieder ansteigende Renditeuniversum ist eindeutig in der steigenden Inflationserwartung zu finden.
Und erst jetzt sind alle oben genannten Faktoren wieder an der Reihe einen Teil der „Verantwortung“ dafür zu
tragen: Wirtschaftswachstum in Europa positiv, Ölpreis
trotz (!) kurzfristigem Anstiegs noch immer ein starker
Konsummotor in Europa, kurzfristige Euro-Stärke bleibt
langfristige Euro-Schwäche und daher noch immer gut
genug für Exporte. Und es sind gerade diese Preis- oder
Währungserholungen, die die Gefahr einer automatischen Konjunkturerholung reduzieren, im Gegenteil sie
sorgen dafür, dass jeder an seinem Posten bleibt und weiterarbeitet. Auf Rückenwind darf man hoffen, aber nicht
fix damit rechnen. Sollte
das die EZB auch so gewollt
„...und die Vola
haben, dann Hut ab, doch
plötzlich
einem Skeptiker wie mir
anspringt kommt fällt es eindeutig zu schwer
daran zu glauben. Macht
Risk-Controlling
nichts,
es passiert.
und sagt:
Hauptsache die Korken
reduzieren.“
knallen zu Recht. <
FREITAG, 22. MAI 2015
33
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
VON GERHARD WINZER
CHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUF
BE24.AT
Änderung des Marktregimes
ie großen Trends der vergangenen Monate wie die
Festigung des US-Dollar, die Abschwächung des
Ölpreises, fallende Rendite, und Outperformance
von Aktien in der Eurozone haben sich in den vergangenen Tagen bzw. Wochen teilweise heftig umgekehrt. Was
steckt dahinter?
Wenn sowohl die Nachfrage (das Wirtschaftswachstum) als auch das Angebot (das Produktivitätswachstum)
schwach und die Zentralbankpolitiken sehr locker sind,
führt das dem Lehrbuch entsprechend zu Renditerückgängen bzw. niedrigen Rendi„Das ‘Japan-Sze- ten. Tatsächlich waren nach
der Großen Rezession in den
nario’ ist nun
Jahren 2008/2009 die Rendieingepreist.“
ten hoch. Mit dem Übergang
zu einer langsamen, schwachen und fragilen Erholung haben die Renditen einen
sinkenden bzw. die Kurse einen steigenden Trend eingeschlagen (= Asset Price Inflation). Auch wenn das volkswirtschaftliche Regime unverändert ist, kann sich das
Marktumfeld ändern. Denn je höher der Kurs eines
Wertpapiers ist, desto niedriger der erwartete Ertrag
bzw. die Rendite.
D
SPORTSTUFF
Schüttengrubers gestörtes
Verhältnis Hinteregger
Die Bundesliga befindet sich auf der Zielgeraden. Die Punktejagd bleibt irgendwie spannend und sorgt allerorts für Gesprächsthema. Sei es die fassungslos schwache Darbietung
der Austria im Wiener Derby, die über 8.000 Besucher bei
der Admira in der Südstadt oder die „Leider-Nein-Meisterfeier“ der Salzburger im Ländle. Je nachdem, welchem Verein der Stammtisch nahe steht. Ein Thema aber beschäftigt
die Fans von Altach bis nach Mattersburg. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber und sein gestörtes Verhältnis zu Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger. Zum zweiten Mal
binnen weniger Wochen schickte der Unparteiische aus
Oberösterreich den ÖFB-Teamspieler vom Feld. Beide Male zu
Unrecht, was die TV-Bilder klar zeigten. Dass Schiri Schütten-
Tatsächlich haben die Bewertungsindikatoren für Anleihen und den US-Dollar auf nur noch einen niedrigen
zukünftigen Ertrag hingewiesen. Gleichzeitig waren die
Positionierungen vieler Investoren asymmetrisch, d.h.
auf fallende Renditen und eine Festigung des US-Dollar
ausgerichtet. Zudem ist die Liquidität bei den Anleihen
niedriger als vor der Krise. Diese Kombination von Faktoren hat die Anfälligkeit für Kurskorrekturen erhöht.
Die Kandidaten, die die Trendumkehr ausgelöst haben
können mit der Reduktion von Deflationsrisiken (= permanent sinkende Löhne und Preise) zusammengefasst
werden: Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat
sich verbessert, die angestiegene Ölpreis führt zu einem
leichtem Inflationsanstieg und die Anzeichen für eine
Beschleunigung des Lohnwachstums in den USA haben
zugenommen. Das hält die Erwartungen für den Beginn
von Leitzinsanhebungen in den USA aufrecht.
Die heftigen Marktbewegungen zeigen (noch) keinen
Wechsel des volkswirtschaftlichen Umfeldes an. Im Gegenteil: Niedrige Renditen bzw. Erträge mit zeitweiligen
heftigen Gegenbewegungen passen zu diesem Regime.
Die sehr lockeren Geldpolitiken verstärken diese Eigenschaften. Es gibt weder Anzeichen für eine markante,
nachhaltige Verbesserung des globalen Wirtschaftswachstums (der Nachfrage) noch für ein höheres Produktivitätswachstum (des Angebots). Wenn die Kurse
allerdings schon sehr hoch sind, muss nicht viel für eine
Gegenbewegung passieren. Das Marktumfeld hat sich geändert. Das ‘Japan-Szenario’ ist nun eingepreist. <
Mehr von Gerhard Winter unter http://goo.gl/NldnkF
VON PETER RIETZLER
CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
gruber seine Fehlpfiffe auch nach dem Videostudium nicht
eingestehen will, macht die Sache noch viel ärgerlicher und
darf von der Liga nicht akzeptiert werden. Völlig zu Recht
hat sich inzwischen Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek zu
Wort gemeldet und die Saison von Schüttengruber vorzeitig
für beendet erklärt. Heute Abend tagt der Strafsenat und es
wäre nur konsequent, wenn auch die Fußball-Richter den
Fehler einsehen und Hinteregger nach dessen Roter Karte
frei sprechen. Von Seiten der FIFA ist ein „Freispruch“ gedeckt. Per Rundschreiben haben die Gralshüter der FußballRegeln die Verbände und Ligen jedenfalls informiert, dass bei
offensichtlichen Fehlentscheidungen ein Ausschluss nicht
automatisch zu einer Sperre führen muss. Daher liebe Senats-Mitglieder der Bundesliga: Lasst Martin Hinteregger am
Mittwoch mit seinen Mitspielern in Graz auf das Feld laufen
und sorgt zumindest so dafür, dass der „Fehlpfiff der Saison“
nicht mit einer weiteren Bestrafung für Aufregung sorgt.<
FREITAG, 22. MAI 2015
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BÖRSE EXPRESS
PRIMÄRMARKT
VENTURE CAPITAL
JoWooD-Spirit und neues
Immobilien-Angebot für
Crowdinvestoren
Christine Petzwinkler
[email protected]
Neues für die Crowd: Über conda holt sich
die UIG Entertainment Kapital für die Neuauflage des Wirtschaftssimulationsspiels „Industrie-Gigant“, mit dem einst der heimische
Games-Entwickler JoWooD große Erfolge feierte. Zudem startet eine neue Plattform nur
für Immobilien-Projekte.
or einigen Tagen startete auf der CrowdinvestingPlattform conda eine neue Kampage. Es wird Kapital
für die Neuauflage eines altbekannten Computerspiels eingesammelt. Es handelt es sich um das Spiel „Industriegigant“, mit dem der einstige österreichische New
Economy-Beitrag JoWooD wohl seine größten Erfolge feierte. JoWooD existiert bekanntlich im früheren Sinn nicht
mehr und nun probieren die Publisher UIG Entertainment
mit Sitz in Höhenkirchen Siegertsbrunn (bei München) und
die Muttergesellschaft UIG International mit Sitz im österreichischen Liezen eine Neuauflage des Games. Die „Giganten“-Serie, mit weit über 2 Mio. verkauften Stück, soll nun
mit dem dritten Industriegigant-Spiel fortgesetzt werden.
Für den Start der Conda-Crowdinvesting-Kampagne wurde
ein Tochterunternehmen, die Firma „UIG Games 1 GmbH“
zur Produktion und Vermarktung
„Wir wollen,
des Produktes „Industrie Gigant –
dass die ange- der große Aufbruch“ ins Leben gepeilte Invest- rufen. Die „UIG Games 1 GmbH“
wird das gesamte Projekt abwickeln
mentsumme und somit alle Ausgaben, sprich
direkt in das Entwicklungs- und Projektkosten,
sowie die Einnahmen aus dem VerSpiel und
trieb des Spieles übernehmen,
dessen Verheisst es seitens der Gesellschaft.
marktung
Damit soll für alle Crowdinvestoren
eine
transparente und nachvollfließt.“
ziehbare Gewinn-Beteiligung am
neuen Spiel „Industrie Gigant – der große Aufbruch“ gewährleistet werden. Die Pre-Production-Phase befindet sich
in vollem Gang und ein verkaufsfördernder Packshot sowie
andere Assets wurden bereits erstellt. „Zielsetzung von unserer Seite ist eine Erstveröffentlichung auf PC und MAC.
Im weiteren Verlauf und je nach Feedback der Märkte und
V
Wolfgang Deutschmann und Peter Garber setzen neben
„Green“ nun auch auf „Home“.
Foto: Home Rocket
Spieler können wir uns auch eine Veröffentlichung auf den
diversen Konsolen vorstellen“, heisst es seitens UIG Entertainment. Die Entwickler wollen, dass die angepeilte Investmentsumme direkt in das Spiel und dessen
Vermarktung fließt. Der Heimmarkt - Deutschland, Österreich, Schweiz - wird zu Beginn den stärksten Markt darstellen, „wir wollen aber auch Schritt für Schritt zusammen
mit unseren Partnern weitere Länder erobern“, heisst es.
Modell angepasst. conda-Chef Daniel Horak erklärt: „Die
Hersteller setzen auf Qualität statt Quantität. Deswegen
haben wir auch die Seite games.conda.eu erschaffen, um die
Zielgruppe besser ansprechen zu können“. Aufgrund des
speziellen Themas wurde auch das Beteiligungsmodell angepasst: Das Nachrangdarlehen bietet eine Mindestverzinsung von 4,5 Prozent, und neu bei games.conda.eu, eine
jährliche Gewinnbeteiligung. Die Laufzeit beträgt verhältnismäßig kurze 3,5 Jahre. Das Fundinglimit liegt bei 249.900
Euro, die Fundingschwelle bei 50.000.
Neue Plattform. Seit kurzem gibt es in Österreich auch
eine weitere Crowdinvesting-Plattform. Die Gründer von
Green Rocket wollen nun auch mit Home Rocket, die rein
auf Immobilien-Deals abzielt, durchstarten. Kleinanleger
können vorerst in zwei Projekte von C&P investieren: In das
Brauquartier Puntigam in Graz sowie in ein Wohnungshaus
in der Wiener Donaufelderstraße. Home Rocket unterwirft
sich noch vor Inkrafttreten den wesentlichen Bestimmungen des neuen Alternativfinanzierungsgesetz (Anm.: Mittlerweile vom Ministerrat beschlossen) in Österreich
beziehungsweise des neuen Kleinanlegerschutzgesetzes in
Deutschland. <
Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sie
unter http://www.boerse-express.com/venture
FREITAG, 22. MAI 2015
35
MARK & MARK
BÖRSE EXPRESS
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die wir sehr gut kennen. Das ist die Basis unseres Erfolgs.
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FREITAG, 22. MAI 2015
36
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
ROHSTOFFE
„Die Goldbaisse ist im historischen
Vergleich relativ weit fortgeschritten“
Christoph Rohrmoser
[email protected]
Aus Sicht von Andreas Böger ist die Goldbaisse eine Korrektur des vorangegangenen
Anstiegs. Mit seinem Fonds konzentriert er
sich auf eine Erholung, des Sektors wie er
im Interview erklärt.
BÖRSE EXPRESS: Herr Böger, nach der vierjährigen Goldbaisse
sehen etliche Goldexperten das Ende der schwachen Gold- und Silberkurse, während die Großbanken meist weiterhin negativ gestimmt sind. Wie sehen Sie die Aussichten?
ANDREAS BÖGER: Wir stufen die Goldbaisse der letzten
Jahre als eine Korrektur des vorangegangenen Anstiegs ein,
der früher oder später fortgesetzt werden sollte. An der
Grundkonstellation hat sich nichts Wesentliches geändert:
Zu niedrige Zinsen haben zu Fehlinvestitionen geführt, welche liquidiert werden müssten. Diese Liquidation versuchen
die Staaten mit zunehmend extremeren fiskalischen und
geldpolitischen Mitteln zu verhindern. Diese führen aber lediglich zu neuen Fehlinvestitionen, welche den ursprünglichen Liquidationsdruck weiter erhöhen.
Grundsätzlich schreitet dieser Prozess bereits seit Jahrzehnten voran, die entsprechenden Zahlen werden aber
immer bemerkenswerter: Seit Jahren liegen die Zinsniveaus
nahe null Prozent, die ausstehenden Schulden steigen weiter, dennoch stagniert die Weltwirtschaft. Was werden die
Zentralbanken bei der nächsten Wirtschaftskrise tun?
Wenn man sich die Explorationsausgaben der Goldminen in den
letzten Jahren ansieht, erkennt man einen starken Rückgang. Erwarten Sie, dass sich dies in absehbarer Zeit auf die Goldproduktion
auswirkt, indem die erschlossenen Lagerstätten zunehmend unrentabel werden und es an neuen fehlt?
Gold wird nach der Produktion nicht verbraucht, weshalb
wohl die gesamte historische Produktion potentiell für die
Investmentnachfrage noch zur Verfügung steht. Für die Goldpreisentwicklung ist die Nachfrage nach diesen bestehenden
Goldbeständen entscheidend, ob diese nun 0% oder 2% p.a.
wachsen ist eher für Geschichtsforscher oder Geologen interessant. Dem Investor stehen genügend Goldminenunternehmen mit guten Wachstumsprofilen zur Auswahl.
Fondsmanager Andres Böger setzt im Goldsektor auf Aktien
mit mittelgroßer Marktkapitalisierung.
Foto: Börse Express
Trotz des relativ tiefen USD-Goldpreises fördern viele Goldminen
auch unter Verlust, um ihre Kredite bedienen zu können. Zeichnet
sich hier ein Minensterben ab, wenn der Goldpreis nicht bald kräftig steigt?
Auch genügend profitabel arbeitende Goldminenunternehmen stehen dem Investor zur Auswahl. Gerade in den
letzten 2 bis 3 Jahren haben die guten Unternehmen große
Fortschritte bei der Optimierung der Geschäftstätigkeit gemacht, ferner sinkt der Kostendruck im gesamten Minensektor aufgrund der nachlassenden Rohstoffnachfrage aus
China. Die aktuell engen Margen sehen wir eher als Argument für ein Engagement in diesem Sektor, weitere Goldpreisrückgänge dürften aufgefangen werden und etwaige
Goldpreisanstiege sollten zu stark steigenden Margen führen.
Der HUI- und XAU-Index haben sich in den letzten Jahren weitgehend parallel entwickelt, gibt es eigentlich noch nennenswerte Unterschiede zwischen diesen Indizes, so wie früher, als der eine Index
mehr die Unternehmen enthielt, die den Goldpreis abhedgten?
Die Unterschiede haben sich auch aufgrund einer besseren Diversifizierung der Indizes reduziert, die Dominanz
FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
37
INTERVIEW
der Schwergewichte Goldcorp, Newmont und Barrick wurde
von den Indexanbietern schrittweise vermindert. Größere
Unterschiede sind noch im Vergleich zu den Indices mit Explorations- und Entwicklungsunternehmen vorhanden, hier
sehen wir auch die besseren Wachstumsaussichten, selbstverständlich bei höherem Risiko.
Der Goldpreis ist ständig davon bedroht, dass große Goldmengen von
Pleitestaaten auf den Markt kommen, sei es Venezuela, das gerade
Gold verpfändet hat, oder Griechenland, wo anscheinend die
Gläubiger auf das Gold zugreifen
können. Sehen Sie diese Gefahr
auch?
Auf der Gegenseite treten
aber auch staatliche und private Käufer auf. Der risikobereinigte reale Zins bestimmt
die Investmentnachfrage, wie
sich diese zusammensetzt ist
eine nachrangige und sehr spekulative Frage. Wir verfolgen
beispielsweise auch nicht die Angebot- und Nachfragestatistiken des World Gold Council, da dort zu viele Modellannahmen einfließen.
„Bereits als Kind
habe ich beispielsweise meinen Vater
gefragt, wie das
mit den Staatsschulden funktioniere. „Die
werden nie zurückbezahlt“,
sagte mein
Vater.“
Vor fünf Jahren hieß es, die Papiergoldansprüche seien bis zu 100
mal höher als das dafür vorhandene Gold! Hat sich das inzwischen
geändert?
Grundsätzlich hat die Verbriefung (financialization) am
Kapitalmarkt in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen, d.h. der Handel mit vorhandenen Gütern wird zunehmend durch Platzhalter wie Schuldscheine, Aktien oder
sonstigen repräsentativen „Papieren“ vorgenommen. Es ist
kaum noch möglich, diese Verhältnisse objektiv zu quantifizieren, es genügt wohl der Hinweis, dass der Bezug zum eigentlichen Gut nicht nur im Goldmarkt zunehmend
schwindet.
Sind die zunehmenden ETFs auf Goldminenindizes nicht eine große
Konkurrenz für aktive Goldminenfonds, da sie den Anlegern ein einfaches Investieren in den breiten Goldminenmarkt erlauben?
ETFs sind eine gute Möglichkeit, kurzfristig an einem Sektor zu partizipieren, insbesondere wenn es sich um klassische Marktsegmente mit breiter Partizipation handelt. In
der langen Frist haben aber unzählige aktive Manager bereits bewiesen, dass sie den Durchschnittswert des „Marktes“ übertreffen können, gerade in marginalen Märkten, in
denen Spezialwissen erforderlich ist. Dieses Prinzip ist quasi
die Definition eines erfolgreichen Unternehmers, die „Efficient Market Hypothesis“ als Basis der ETF-Vermarktung ist
nur ein weiteres (widerlegbares) Konstrukt aus der modernen Wirtschaftstheorie.
Wie bewerten Sie die derzeitigen Bestrebungen Richtung Bargeldverbot (Rogoff ), Buiter, Larry Summers etc.) hinsichtlich eines möglichen Goldverbots?
Seit Jahrhunderten ist eine zunehmende Kontrolle des
Staates über das monetäre System zu beobachten, ein Bargeldverbot ginge in die gleiche Richtung. Das Konto würde
die Geldscheine ersetzen, somit sinkt die Bonität der liquidesten Anlagen, da nun nicht mehr die (staatliche) Zentralbank der Schuldner ist, sondern die (private) Bank. Insofern
wäre es durchaus denkbar, dass die Attraktivität von Gold
zunimmt, was dann durch eine weitere Staatsintervention
wieder korrigiert werden müßte.
Generell kann rund um das Thema Gold vorzüglich in
viele verschiedene Richtungen spekuliert werden, der GoldEnthusiast sollte aber darauf achten, dass manche Prozesse
seine Lebenszeit überdauern werden. Bereits als Kind habe
ich beispielsweise meinen Vater gefragt, wie das mit den
Staatsschulden funktioniere. „Die werden nie zurückbezahlt“, sagte mein Vater, später las ich den ähnlichen Wortlaut bei Mises, geschrieben vor 100 Jahren. War dieses
Wissen für mich als Investor nun anwendbar?
Was ist Ihre Anlagestrategie im gegenwärtigen Umfeld und wie hat
sich Ihr Fonds im Vergleich zu den Goldminen-Indizes entwickelt?
Inwieweit hedgen Sie Minenaktien oder Gold währungsmäßig ab?
Der Fonds verfolgt einen aktiven Investmentansatz und investiert überwiegend in Aktien solcher Unternehmen, welche im Edelmetall- oder anderen Rohstoffsektoren tätig sind.
Wir versuchen, durch den Einsatz von Absicherungsoptionen und Anpassungen der Investitionsquote, die Volatilität
des Sektors für unsere Anleger zu reduzieren und risikobereinigt eine Outperformance zu erzielen. Seit Auflage des
Fonds im Jahr 2007 ist uns dies gelungen, die Volatilität im
Vergleich zu ähnlichen Anlagen liegt in diesem Zeitraum bei
knapp der Hälfte, die Verluste konnten im Gegenzug ähnlich begrenzt werden. Die Umsetzung dieser Strategie erfordert eine strategische Absicherung der Fremdwährungen
gegen den USD, welche wir taktisch variieren können.
Die Goldbaisse ist im historischen Vergleich zeitlich und
prozentmäßig relativ weit fortgeschritten, weshalb wir uns
aktuell eher auf eine mögliche Erholung des Sektors konzentrieren. Wir sind deshalb relativ hoch investiert, wir halten aber in bestehenden Abwärtstrends in der Regel auch
aus dem Geld liegende Absicherungsoptionen. Bei den Unternehmen favorisieren wir solche Titel mit guten Wachstumsprofilen, relativ soliden Bilanzen und positiven
Cash-Flows. Die Branchenschwergewichte meiden wir, die
Titel mit mittlerer Marktkapitalisierung sind übergewichtet,
Explorations- und Entwicklungsunternehmen sind gut vertreten. <
FREITAG, 22. MAI 2015
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BÖRSE EXPRESS
ANLAGE
FONDS UND CO
3 Banken starten mit laufzeitbeschränktem
Dividendenfonds - Raiffeisen mit einer Business-App
inen Dividendenfonds mit Laufzeitbeschränkung, das
bietet ab 1. Juni die 3 Banken Generali rund um Geschäftsführer Alois Wögerbauer. Dieser "3 Banken Dividenden Strategie 2021" (ISIN: ATDIVIDENDS0) startet am 1.
Juli 2015. Käufe sind bis zum 30. Juni möglich, danach wird
der Fonds für Käufe geschlossen. Und am 30. Juni 2021 rückgelöst. Ein Verkauf vor diesem Datum ist börsentäglich möglich.
Das Fondskonzept (der Ausgabeaufschlag liegt bei 1,5 Prozent - wird der Fonds
vor Fondsende rückgegeben, fällt eine Gebühr
von 0,5 Prozent an):
Der Fonds investiert
gleichgewichtet in etwa
33 verschiedene globale
Unternehmen mit nachhaltiger Dividendenpolitik. Im Sinn des
aktiven Managementstils wird bei Neueinschätzungen ein
dementsprechender Austausch vorgenommen.
Bezüglich Branchen, Regionen oder Ländern gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen. Diversifikation ist oberstes
Gebot.
E
Drei Prozent Ausschüttung. Der Fonds wird einmal jährlich
eine Ausschüttung von Erträgen vornehmen. Je nach Marktmeinung des Fondsmanagements kann über Absicherungen
(oder Cash-Aufbau) das Aktienmarktrisiko zwischen 0 % und
100 % des Fondsvermögens liegen. Auf Basis des aktuellen
Startportfolios (Änderungen bis zum Fondsstart möglich) ergibt sich eine Dividendenrendite von im Schnitt etwa 3 Prozent.
Womit wir bereits beim Fondsinhalt sind. Denn wenn sich
bis Fondsstart nichts ändert, sind auch zwei Österreicher
dabei: Mayr-Melnhof und Österreichische Post.
„Wir wählen Unternehmen aus, die in den Krisen des vergangenen Jahrzehntes bewiesen haben, dass sie erfolgreich
und konkurrenzfähig sind. Weil sie besonders gut geführt
sind oder weil ihre Produkte einfach krisenbeständig sind.
Ganz besonders achten wir auf eine nachhaltige Dividendenpolitik", sagt Alois Wögerbauer. Aber auch: „An keinem
einzigen dieser Unternehmen wollen wir blind festhalten.
Ganz im Gegenteil, das laufende Hinterfragen der Investmentthese ist unser ständiger Begleiter. Wir wollen uns auch
nicht an Indizes wie DAX & Co ausrichten. Wir wollen einfach ein Qualitätsportfolio bauen mit möglichst geringerer
Schwankung als der breite Aktienmarkt.“
aiffeisen startet heute als erste österreichische Bankengruppe mit einer Banking-App für Firmenkunden
nach dem hohen Multi Bank Standard (MBS). MBS ist
ein zwischen österreichischen Kreditinstituten geltender
Kommunikationsstandard. Die Business Banking-App ermöglicht es Firmenkunden orts- und zeitunabhängig, die
wichtigsten Kontofunktionen auf Smartphone und Tablets zu
nutzen. Die mobile Freigabe von Zahlungsaufträgen und eine
Salden- und Umsatzübersicht sind so jederzeit möglich.
Ebenso lassen sich Kontoauszüge von unterwegs prüfen und
eine Umsatzsuche durchführen. Dieses Service
wird für Geschäftskonten
bei österreichischen Kreditinstituten angeboten,
die den Multi Bank Standard (MBS) unterstützen.
„Die Business BankingApp ist genau auf die Bedürfnisse unserer Firmenkunden ausgerichtet. Durch die
bankenübergreifende Darstellung von Kontoinformationen
hat der Kunde jederzeit und überall einen umfassenden Überblick über seine Bankgeschäfte“, so Johannes Schuster, Sektorvorstand der RZB. Neben den Daten des Raiffeisenkontos
sind auch die Kontodetails von MBS-Fremdbanken ersichtlich. Auf diese Weise ist es mit einer einzigen App möglich,
alle Kontoinformationen und den gesamten Geldfluss des Unternehmens einzusehen und zu steuern. Die Voraussetzung
dafür ist, dass die Fremdkonten bei einer Bank liegen, deren
Electronic Banking ebenfalls die MBS-Kriterien erfüllt.
Die neueste mobile Weiterentwicklung für Firmenkunden
steht für einen besonders hohen Sicherheitsstandard. Eine
Autorisierung von Transaktionen kann durch smsTAN bzw.
cardTAN durchgeführt werden. „Flexibilität, Zeiteffizienz und
ein hoher Sicherheitsaspekt haben für Firmenkunden einen
hohen Stellenwert. Mit dem Multi Bank Standard auch in der
mobilen Anwendung erfüllen wir die Anforderungen der Unternehmen an einen sicheren Zahlungsverkehr und liefern
darüber hinaus ein innovatives Banking-Tool“, sieht Schuster
den Mehrwert der neuen App.
Für internationale Firmenkunden im Netzwerk der Raiffeisen Bank International AG (RBI) bietet die App darüber hinaus auch den Electronic Banking Internet Communication
Standard (EBICS). Mit diesem Kommunikationsstandard, der
seit 2008 verpflichtend von allen deutschen Banken unterstützt wird, ist die Anbindung an österreichische MBS-Konten sowie an das RBI-Netzwerk in Zentral- und Osteuropa
möglich. <
R
FREITAG, 22. MAI 2015
39
BÖRSE EXPRESS
FX CROSS
EUR/CHF
Franken: Sicherer Hafen
für Anleger - wie eh und je
Christa Grünberg
[email protected]
Es ist wieder so weit. Investoren fürchten
sich vor einem Griechenlanddebakel und
flüchten sich in die Schweizer Währung.
Die wertet auf, gegenüber dem Euro und
zum US-Dollar. Die SNB wirkt machtlos.
ür die Schweizer Nationalbank (SNB) ist der Franken sehr
hoch bewertet. „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass
eine Abschwächung des Frankenkurses gegenüber dem
Euro stattfinden sollte.” sagte Fritz Zurbrügg, Direktoriumsmitglied der SNB, kürzlich in einem Interview. Die Bewegungen am Devisenmarkt lassen sich von solchen Äußerungen
nicht beeindrucken.
F
Aufwertung. Nach dem diesjährigen Tiefpunkt des Euro zum
Franken - kurz nach
dem Fall des Mindest„Der Franken wird
kurses - bei unter eins,
weiterhin als eine der
ging es zwar mit dem
bevorzugten Zufluchts- Euro wieder etwas
währungen betrachtet, bergauf aber nicht
wirklich kräftig. Der
trotz der SNB.”
Franken bleibt stark
und richtet sich nicht nach den SNB-eigenen Modellen, die
den Wechselkurs im Vergleich zu mehreren Währungen betrachten.
Unsicher. Wann die Abschwächung des Franken eintrifft, darüber liess sich der künftige SNB-Vize Zurbrügg allerdings
nichts entlocken. Er ist jedenfalls nicht sehr optimistisch, dass
dies bald geschehen wird. „Die Erfahrung lehrt uns, dass es
unmöglich ist, Aussagen bezüglich des zeitlichen Verlaufs von
Wechselkursentwicklungen zu machen, und dass die Kurse
lange von diesen Gleichgewichtskursen abweichen können”,
so Zurbrügg weiter.
Grexit. Der Euro/Franken-Kurs dümpelt seit geraumer Zeit
knapp unter 1,05 herum, was angesichts der letzten Griechenland-Entwicklungen kein Wunder ist. Schließlich könnte
dem Land bereits in wenigen Wochen das Geld ausgehen und
Grexit-Phantasien werden wieder aktiv. Die Schweizer Währung hat also offensichtlich wieder den Status des sicheren
Hafens erreicht.
Der Franken ist wieder zur Normalität zurückgekehrt - und steigt,
wenn die Risikoaversion hoch ist.
Foto: APA/EPA
Korrelation. Bis auf die Tage rund um die Aufgabe des Mindestkurses ist der Franken gestiegen, wenn die Renditen von
Griechenlands Staatsanleihen hinaufschnellten. Letztere erreichten am Dienstag den höchsten Stand in diesem Monat.
Fazit: Die Korrelation zwischen diesen Renditen und dem
Franken/Euro-Kurs lag mit 0,7 (bei eins würde eine vollständig
gleichlaufende Bewegung stattfinden) daher fast wieder auf
dem Niveau vor der Aufgabe des Frankendeckels am 15. Jänner.
Meinung. Wie die SNB selbst, so sind auch die meisten Analysten der Ansicht, dass die Notenbank einen schwächeren
Franken anpeilt und daher steuernd eingreift. So auch Lydia
Kranner von Raiffeisen Research: „Insbesondere dürfte sie unserer Meinung nach ein Unterschreiten von 1,0 CHF pro EUR
nicht nachhaltig zulassen. Bis Jahresmitte dürfte der EUR/CHF
Kurs bei 1,05 pendeln.” Übers Jahr geht Kranner von einer
Bandbreite zum Euro zwischen 1,0 und 1,11 aus.
Hafen. Dass beim derzeitigen griechischen Damoklesschwert
ein Eingreifen der SNB etwas bringt, bezweifeln viele Experten aber. „Der Franken wird weiterhin als eine der bevorzugten Zufluchtswährungen betrachtet, trotz der SNB.”, meint
Lee Hardman von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ. Die
Märkte seien wieder zur dem „traditionellen Muster zurückgekehrt, bei dem der Franken profitiert, wenn die Sorgen um
einen Griechenland-Ausfall zunehmen”, fügt er hinzu. Hardman traut dem Franken zu, dass er bis Jahresende gegenüber
dem Euro noch um knapp ein Prozent zulegt. <
FREITAG, 22. MAI 2015
40
BÖRSE EXPRESS
CROSSOVER
EURO-STAATSANLEIHEN
Dünne Märkte: Droht der
nächste Ausverkauf?
Christa Grünberg
[email protected]
Gegen Ende der Vorwoche erholten sich die
europäischen Rentenmärkte wieder, der Renditeanstieg kam zum Stehen. Ob aber bereits
jetzt Entwarnung gegeben werden kann, darf
bezweifelt werden.
In den letzten beiden Tagen der vorigen Woche stiegen die
Kurse am Rentenmarkt wieder. Der Bund-Future machte am
Donnerstag rund die Hälfte seiner Vortagesverluste wieder
wett und legte auch am Freitag weiter zu. Zum Frohlocken ist
es aber möglicherweise noch zu früh.
Bundesanleihen. Wichtig wird, wie der europäische Rentenmarkt, und darunter besonders die deutschen Bundesanleihen, tendieren werden. Denn deren Attraktivität nimmt
laufend ab. Bei der jüngsten Auktion an US-Staatsanleihen
haben Ausländer fast die Hälfte der Emission aufgenommen,
wie die Anleihe-Strategen von Jefferies festgestellt haben. Dies
sei der höchste Anteil seit Februar 2006 gewesen. Damit dürfte
sich erklären, in welche Richtung der Rückzug aus Bundesanleihen geht - kaum ein Wunder bei einer Rendite von 3,044
Prozent für 30jährige US-Trea„Die Liquidität
sury-Bonds und 1,242 Prozent
existiert nur an für deutsche gleicher Laufzeit.
der Oberfläche.”
Gefahr. Weitere Verkäufe am
Bondmarkt drohen durch ein Problem, das beim Blick allein
auf die Kurse von Rentenmarkt-Barometern wie dem BundFuture nicht so offensichtlich ist: Anleger könnten das Risiko
aufgrund der geringen Liquidität an den Rentenmärkten nicht
mehr adäquat absichern. Die Warnung kommt von Jim Reid,
Makro-Stratege bei der Deutschen Bank. Er meint, dass derzeit noch die EZB mit ihren Anleihekäufen für einen gewissen
Puffer sorge. Aber auch da sei ein Ende abzusehen.
Dünn. Selbst größere Privatanleger können an diesen ausgedünnten Märkten mittlerweile für Kursbewegungen sorgen.
„Anfang 2014 konnten noch ohne Probleme mehr als 100
Kontrakte im Bund-Future positioniert werden, ohne dass sich
der Markt groß bewegte”, warnt auch Jens Klatt von DailyFX.
Derzeit lösten aber bereits 20 Kontrakte oder ein Nominalwert von gerade einmal zwei Mio. Euro starke Bewegungen
aus und das in einem milliardenschweren Bond-Markt.
Abnehmende Liquidität und Markttiefe schränken die Handelbarkeit der Rentenpapiere derzeit stark ein.
Foto: APA
Grund. Schuld an diesen tiefergreifenden strukturellen Problemen sei vor allem die Regulierungswut der vergangenen
Jahre mit den verschärften Risikovorschriften sein. Viele Banken haben das Geschäft mit Anleihen deutlich zurückgefahren. „Die Bücher sind sehr dünn”, meint Eugen Keller,
Marktanalyst des Bankhauses Metzler. Das gelte auch für die
so genannten Market Maker, die eigentlich die Liquidität sicherstellen sollen.
Risiko. Unter den großen Kapitalanlagegesellschaften ist das
Unbehagen groß: „Die Liquidität existiert nur an der Oberfläche”, sagt ein Manager eines großen inländischen Rentenfonds, der nicht namentlich genannt werden will. Damit sei
die Gefahr crashartiger Verluste auch weiterhin groß.
China. Wenn es nach Goldman Sachs geht, dann geht die Gefahr auch von der nachlassenden Nachfrage Chinas nach europäischen Staatsanleihen aus. Denn angesichts stark
rückläufiger chinesischer Devisenreserven werden von dort
immer weniger Mittel zur Verfügung stehen. Zudem will die
Regierung in Peking in Zukunft eher die die Inlandsnachfrage
fördern, um das Wachstum zu stützen.
Prognose. Auf kurze Sicht erwartet Keller jedenfalls, dass die
Renditen die jüngsten Höchststände noch einmal testen. Das
Umfeld spräche zumindest gegen eine stärkere Kurserholung:
„Kreditnachfrage, Kapazitätsauslastung und Inflationserwartungen ziehen an”, sagt er mit Blick auf die Einflussfaktoren
für die Anleihen der Eurozone. <
FREITAG, 22. MAI 2015
41
BÖRSE EXPRESS
ROHSTOFFE
INDUSTRIEMETALLE
China bleibt das Zünglein
an der Waage
Christa Grünberg
[email protected]
Der Aluminiumpreis hat die Ausweitung der
chinesischen Produktion zu verdauen. Kupfer könnte wiederum von der dortigen Nachfragebelebung profitieren - wenn Chinas
Immobilienmarkt nicht dazwischen funkt.
ie meisten Basismetalle beendeten die Vorwoche mit
einem Minus. Wie schon so oft war wieder einmal
China daran schuld. Eine Serie unerwartet schwacher
Konjunkturdaten drückte auf die Stimmung.
D
Erholt. Achim Wittmann von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) glaubt, dass genau diese Daten Anlass zu positiven Preiserwartungen geben - vor allem bei Kupfer.
Mittlerweile hat sich das Basismetall vom starken Rückgang
zu Jahresbeginn - der Preis fiel auf das tiefste Niveau seit 2009
- wieder vollständig erholt.
Belebung. Die zuletzt unerwartet schwachen Zahlen zu Industrieproduktion und Anlageinvestitionen in China schüren
die Hoffnung auf konjunkturstimulierende Maßnahmen. „Zusammen mit Milli„Der Immobilienmarkt
ardeninvestitionen
in
die Verkehrswird weiterhin eine
und EnergieinfraBremse für Metalle sein.” struktur sollten sie
die Kupfernachfrage in der zweiten Jahreshälfte beleben.”, ist
Wittmann überzeugt.
Konjunktur. Seitens der International Copper Study Group
(ICSG) wird der industrielle Bedarfszuwachs in China in diesem Jahr auf 4,5 bis fünf Prozent geschätzt. In Europa scheint
sich die Konjunktur trotz weiterhin bestehender ökonomischer und geopolitischer Risiken weiter zu festigen. Auch in
den USA dürfte die Wirtschaft getragen von den privaten Verbraucherausgaben wieder an Dynamik gewinnen. „Insgesamt
erwarten wir für 2015 einen Anstieg der globalen Kupfernachfrage von zwei bis drei Prozent.”, so Wittmann.
Überschuss. Einen Strich durch die Rechnung könnten neue
Minenprojekte in Chile, Peru, Mexiko, Sambia und der Mongolei machen, die einen Angebotsüberschuss produzieren. Allerdings nur, wenn alles so eintrifft, wie erwartet. Aber schon
Laut Goldman Sachs stehen bis zu 35 Prozent des Metall-Verbrauchs Chinas mit dem Immobilienmarkt in Verbindung. Foto: epa
letztes Jahr hat sich die ICSG-Prognose eines Überschusses
nicht bewahrheitet. Und selbst wenn doch. Ein Überangebot
im Bereich zwischen 0,11 (durchschnittliche Erwartung der
Analysten laut Reuters) und 0,36 Mio. Tonnen (ICSG-Schätzung) „ist in Relation zur Größe des Gesamtmarktes mit
einem Nachfragevolumen von über 20 Mio. Tonnen sehr überschaubar.”, schätzt der LBBW-Analyst.
Aluminium. Anderswo zwingt die Rekordproduktion in China
den Metallpreis in die Knie. Der dortige Aluminiumoutput
stieg im April auf historisch hohe 2,59 Mio. Tonnen, die Exporte sind in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres
um 40 Prozent auf 1,65 Mio. Tonnen angewachsen. Goldman
Sachs ist deswegen der Meinung, dass der Alupreis noch weiter fallen muss. „Wir glauben, dass die Alupreise niedrig bleiben und in 2015 weiter sinken müssen, damit
Werksschließungen ausserhalb Chinas den Markt wieder ins
Gleichgewicht bringen.”, schrieb die Investmentbank kürzlich
in einer Notiz.
Kupfer. US-Analysten sehen übrigens auch die Zukunft des
Kupferpreises nicht so rosig wie die LBBW - weil Chinas Immobilienmarkt schwächelt. Dabei ist er für bis zu 50 Prozent
des Kupfer-Verbrauchs Chinas verantwortlich. Im April war
es zudem zum ersten Mal bei einem chinesischen Immobilienunternehmen und dessen US-Dollar-Bonds zu einem Zahlungsausfall gekommen. „Der Immobilienmarkt wird
weiterhin eine Bremse für Metalle sein”, resümiert daher Daniel Kang von JPMorgan Chase & Co. <
FREITAG, 22. MAI 2015
42
BÖRSE EXPRESS
Raiffeisen Centrobank AG
ZERTIFIKATE- CHAMPION
SEIT 2007
ZERTIFIKATE AWARD 2015 DES ZERTIFIKATE FORUM AUSTRIA:
RAIFFEISEN CENTROBANK HOLT ZUM NEUNTEN MAL DEN JURY-GESAMTPREIS
ERNEUTE BESTÄTIGUNG ALS BESTER ZERTIFIKATE-ANBIETER IN ÖSTERREICH
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Gesamtwertung – Bester Emittent
Publikumspreis
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PUBLIKUMSPREIS: ZERTIFIKATE-HAUS DES JAHRES
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ANLAGEPRODUKTE MIT KAPITALSCHUTZ
BONUS- UND EXPRESS-ZERTIFIKATE
INDEX- UND PARTIZIPATIONS-ZERTIFIKATE
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Info & Service / Emittentenqualität
Österreich-Zertifikat des Jahres
Anlageprodukte mit Kapitalschutz
Bonus- und Express-Zertifikate
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oder unserer Produkt-Hotline, T: +43 (0)1 515 20 - 484
FREITAG, 22. MAI 2015
43
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
AKTIENANLEIHE PROTECT
Mit der Airbus-Aktie zu
5 Prozent Zinsen
Michael J. Plos
[email protected]
Die Commerzbank bietet derzeit die „Aktienanleihe Protect auf Airbus“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt ein Jahr, die
Verzinsung liegt bei 5 Prozent. Der Sicherheitspuffer liegt bei 20 Prozent.
ie hier vorgestellte Aktienanleihe Protect mit Basiswert Airbus-Aktie bietet bei einer Laufzeit von zwölf
Monaten einen Zinssatz von 5 Prozent p.a. Die Rückzahlung erfolgt - in Abhängigkeit vom Schlusskurs der Airbus-Aktie am 19. Mai 2016 - entweder zum Nennbetrag oder
durch Lieferung einer festgelegten Anzahl von Aktien.
Der Zusatz ‘Protect’ reduziert dabei gegenüber der herkömmlichen Variante die Wahrscheinlichkeit einer Aktienlieferung. Denn am Emissionstag (26. Mai 2015) der Anleihe
wird die Barriere von 80 Prozent des Schlusskurses festgelegt. Am Laufzeitende kommt es nur dann zu einer Rückzahlung durch Aktienlieferung, wenn die Barriere am
Bewertungstag verletzt wird.
D
VERZINSUNG
5,00%
Unabhängig von der
Performance der AirbusAktie erhalten Anleger zum
Laufzeitende eine
Zinszahlung in Höhe von
5 Prozent.
Schritt für Schritt. Am Emissionstag der Aktienanleihe Protect wird die Barriere also bei
80 Prozent des Schlusskurses
der Airbus-Aktie festgehalten.
Am Laufzeitende entscheidet
der Referenzpreis (Schlusskurs
am 26. Mai 2016) über die Art
und Höhe der Rückzahlung:
-) Liegt der Referenzpreis
über der Barriere, erfolgt die
Rückzahlung zum Nennbetrag.
-) Liegt der Referenzpreis auf
oder unter der Barriere, erfolgt
die Rückzahlung durch Lieferung einer festgelegten Anzahl
von Aktien (Nominalbetrag /
Schlusskurs am 26. Mai 2015).
Die Aktienperformance von Airbus hat auf die Zinszahlung
keinen Einfluss.
Foto: Bloomberg
Die Zinsen gibt’s immer. „Der attraktive Zinssatz kommt
immer zur Auszahlung, ganz gleich, wo die zugrunde liegende Aktie notiert“, erklärt die Commerzbank. Er stellt
auch bei Kursgewinnen der Aktie die maximale Ertragschance dar. Während der Laufzeit erhalten Anleger aber
keine weiteren laufenden Erträge, wie etwa Dividenden.
Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000CN1C5U7. Die
Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 26. Mai 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der anfängliche Emissionspreis liegt bei 100 Prozent. Das Listing erfolgt in
Stuttgart (Euwax) und Frankfurt. <
Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zertifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos anmelden: http://www.boerse-express.com/nl
Die zwei Szenarien
Quelle: Screenshot Commerzbank
FREITAG, 22. MAI 2015
44
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
MARKTANTEILE
Die Marktanteile
Quelle: Screenshot DDV
Deutsche Bank weitet
Marktführerschaft aus
Michael J. Plos
[email protected]
Der Deutsche Derivate Verband präsentiert
die neuesten Zahlen zu den Marktanteilen
der Zertifikateemittenten. Per Ende März
2015 kam es „lediglich zu geringfügigen
Veränderungen“, so der Verband.
it einem Anteil von 18,6 Prozent belegte die Deutsche Bank erneut den ersten Platz (siehe Grafik).
Die DZ Bank folgte mit 15,5 Prozent auf dem zweiten Rang. Zwar verlor die Helaba prozentual etwas gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres, sicherte sich aber
dennoch mit 11,9 Prozent die dritte Position. Den vierten
Rang nahm die HypoVereinsbank mit 10,9 Prozent ein. Die
LBBW schaffte es mit 10,3 Prozent auf die fünfte Position
und verdrängte damit die Commerzbank mit 8,4 Prozent
auf den sechsten Platz.
Die fünf führenden Emittenten vereinten einen Marktanteil von insgesamt 67,2 Prozent des Gesamtmarktes auf sich.
An dieser Marktanteilserhebung nahm erstmalig auch die
Deka Bank teil. Die NordLB und die Royal Bank of Scotland
(RBS) wurden nicht mehr berücksichtigt. An der Erhebung
der Marktvolumenstatistik, die etwa 90 Prozent des ausstehenden Zertifikatevolumens abdeckt, nahmen 16 Emittenten teil.
Die Anlagezertifikate hatten Ende März einen Anteil von
96,7 Prozent am gesamten Marktvolumen. Auf Hebelprodukte entfiel ein Anteil von 3,3 Prozent. Daher entsprach
die Platzierung der Emittenten bei den Anlagezertifikaten
auch weitgehend der Reihenfolge der Gesamtrangliste.
M
Anlageprodukte. Mit einem Anteil von 18,4 Prozent führte
die Deutsche Bank die Kategorie der Anlageprodukte an.
Wie schon im Vorquartal kam die DZ Bank mit 15,8 Prozent
auf den zweiten Platz. Die Helaba erreichte Ende März mit
12,3 Prozent die dritte Position. Die HypoVereinsbank sicherte sich mit 11,1 Prozent den vierten Platz. Auf den fünften Rang kam zum Ende des ersten Quartals die LBBW mit
10,7 Prozent.
Hebelprodukte. Die Commerzbank verteidigte Ende März
in der Kategorie der Hebelprodukte den ersten Platz. Sie sicherte sich einen Marktanteil von 27,5 Prozent. Auf der
zweiten Position, wie bereits im Vorquartal, folgte die Deutsche Bank mit einem Anteil von 24,6 Prozent. Die HSBC
Trinkaus rückte mit 7,3 Prozent auf den dritten Rang vor.
Die BNP Paribas kam Ende März auf einen Marktanteil von
6,9 Prozent und belegte den vierten Platz. Der fünfte Platz
ging mit 6,4 Prozent an die Citigroup. <
FREITAG, 22. MAI 2015
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
Zertifikatemarkt Österreich in Bildern
MARKTBERICHT
Quelle: Screenshot ZFA
Der Open Interest fällt
auf 11,6 Milliarden Euro
Michael J. Plos
[email protected]
Der Open Interest fällt in Österreich auf den
tiefsten Stand seit September 2014. Schuld
sind die Anlage-Zertifikate. Hebel-Produkte
können nämlich, durch positive Preiseffekte, zulegen.
as ZFA fasst zusammen: „Per Ende April beträgt das
Gesamtvolumen des österreichischen Zertifikatemarktes 11,6 Milliarden Euro, das ist im direkten Vergleich zum Vormonat ein Rückgang um 1,3 Prozent bzw.
148 Millionen Euro. Der Rückgang ist auf Anlageprodukte
zurückzuführen, Hebelprodukte können durch positive
Preiseffekte im April weiteres Wachstum verzeichnen.“
D
Zertifikate ohne Zinsprodukte. Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte (also Garantie-Zertifikate, Teilschutzprodukte, Index-Zertifikate und Hebelprodukte) der
Mitglieder des ZFA sinkt im April um 1,1 Prozent bzw. 47
Millionen Euro. Garantie-Zertifikate verlieren um 0,5 Prozent, Teilschutzprodukte um 2,4 Prozent. Hebelprodukte
können einen Zuwachs von 0,7 Prozent verzeichnen. Das
Verhältnis Anlageprodukte zu Hebelprodukte verändert
sich dadurch auf 99,3 zu 0,7. Das Gesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per Ende April 4,4 Milliarden Euro.
Die strukturierten Zinsprodukte. Das Volumen strukturierter Zinsprodukte geht im Vergleich zum Vormonat um
Oben: Der Open Interest fällt auf 11,6 Milliarden Euro.
Unten: So setzt sich der Open Interest zusammen.
57 Millionen Euro, das sind 1,5 Prozent, zurück. Der Open
Interest beträgt per Ende April 3,8 Milliarden Euro.
Reger Handel. Im April erhöht sich die Handelstätigkeit erneut in starkem Ausmaß. Insgesamt werden 271 Millionen
Euro in Zertifikaten umgesetzt, ein Umsatzanstieg von 42,4
Prozent. Die gestiegene Handelstätigkeit ist auf Anlageprodukte und Hebelprodukte zurückzuführen. <
Zertifikat des Monats
Hier sehen Sie alle
Sieger
boerse-express.com/zertifikatdesmonats
FREITAG, 22. MAI 2015
46
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
CS BONUS CAP GARANT
Kapitalgarantie: In sieben
Jahren zu 15% Zinsen
Michael J. Plos
[email protected]
Die Credit Suisse bietet derzeit den „CS
Bonus Cap Garant auf den Euro Stoxx 50“
zur Zeichnung an. Trotz Kapitalgarantie
sind hier bis zu 15 Prozent Zinsen über die
Laufzeit möglich.
n den Produktunterlagen erklärt die Credit Suisse: „Die
Zinsen für Bundesanleihen oder Spareinlagen tendieren
gegen Null, teilweise gibt es im Euroraum auch bereits
negative Zinsen. Vor diesem Hintergrund suchen sicherheitsorientierte Anleger nach Alternativen, die neben viel
Sicherheit auch eine gute Chance auf attraktive Erträge aufweisen.“ Eine solche Alternative soll nun der „CS Bonus Cap
Garant auf den Euro Stoxx 50 06/2015 bis 06/2022“ der Credit Suisse darstellen. Bei Laufzeitende bietet das Garantieprodukt nicht nur 100 Prozent Kapitalschutz, sondern
bereits bei unverändertem Stand des Euro Stoxx 50 einen
zusätzlichen Bonus von 15 Prozent des Nennbetrags.
I
VERZINSUNG
Und so funktioniert’s. Mit diesem Produkt können Anleger
somit bereits dann einen
Bonus von 150 Euro je 1000
Euro Nennbetrag am Laufzeit150 Euro je 1000 Euro
ende vereinnahmen, wenn der
Nennbetrag sind beim Bonus
Euro Stoxx 50 lediglich staCap Garant im Idealfall zu
gniert und bei Laufzeitende
lukrieren.
mindestens seinen Startwert
erreicht. „Insofern besteht eine gute Chance, dass der Bonus
gezahlt wird“, so die Credit Suisse. Aber: Schließt der Euro
Stoxx 50 unter seinem Startwert, entfällt der Bonus.
Bei einem Minus des Basiswerts greift die Kapitalgarantie.
Der vollständige Kapitalschutz bei Laufzeitende die als Absicherung bei möglichen Einbrüchen am Aktienmarkt.
„Daher eignet sich dieses Garantieprodukt gerade auch für
sehr sicherheitsorientierte Anleger, die angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfelds Alternativen zu Bundeswertpapieren oder Spar- und Termineinlagen suchen“.
15,0%
Der Euro Stoxx 50 entscheidet darüber, ob es „nur“ das Geld
zurück gibt, oder 15 Prozent Zinsen anfallen.
Foto: Bloomberg
Die Sicherheit steht an erster Stelle. Bodo Gauer, Leiter
Structured Retail Products Deutschland & Österreich, erklärt: „Für viele Anleger steht Sicherheit an erster Stelle. Zusätzlich bieten unsere Bonus-Cap-Garant-Zertifikate eine
wirklich gute Chance, bei Laufzeitende einen attraktiven
Bonus zu erhalten. Dies erklärt die hohe Nachfrage nach
dieser innovativen Lösung der bonitätsstarken Credit
Suisse.“
Daten und Fakten. Das neue
Bonus-Cap-Garant-Zertifikat
hat die ISIN DE000CS8AYD2
und kann bis zum 26. Mai 2015
gezeichnet werden. Der Nennbetrag des Garantieprodukts
beträgt 1000 Euro pro Zertifikat. Die Laufzeit liegt bei sieben Jahren bis zum 2. Juni
2022. Der Emissionspreis der
von der Credit Suisse AG, Zürich – handelnd durch die Niederlassung
London
–
begebenen Emission liegt bei
100 Prozent. Hinzu kommt ein
Ausgabeaufschlag, der bis zu 3 Prozent betragen kann (jeweils bezogen auf den Nennbetrag). Die Notiz im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse ist ab dem 2. Juni
2015 vorgesehen. <
„Zusätzlich
bieten unsere
Bonus-Cap-Garant-Zertifikate
eine wirklich
gute Chance, bei
Laufzeitende
einen
attraktiven
Bonus zu
erhalten.“
Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zertifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos anmelden: http://www.boerse-express.com/nl
FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
47
Anzeige
FREITAG, 22. MAI 2015
48
BÖRSE EXPRESS
KOMMENTAR STEUERN
VON PETRA MAYER
SENIOR MANAGER / DELOITTE TAX
[email protected]
KESt-Pflicht für Kunstund Kulturförderung
durch Privatstiftungen
ür gemeinnützige Kunst- und Kulturinstitutionen stellen freigebige Zuwendungen einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung und Realisierung ihrer
kulturellen Projekte dar. Neben Privatpersonen und Unternehmen unterstützen häufig auch eigennützige Privatstiftungen gemeinnützige Zwecke. Diese Zuwendungen
eigennütziger Privatstiftungen unterliegen regelmäßig der
Kapitalertragsteuer.
F
Freiwillige Zuwendungen. Freigebige Leistungen an
Kunst- und Kulturbetriebe sind im Allgemeinen steuerlich
nicht absetzbar. Aufgrund gesetzlicher Anordnung sind
Spenden an begünstigte Einrichtungen iSd § 4a EStG betraglich begrenzt mit 10% des Gewinnes vor Berücksichtigung
eines
allfälligen
Gewinnfreibetrages
als
Betriebsausgabe bzw. als Sonderausgabe absetzbar. Freiwillige Zuwendungen an andere gemeinnützige Organisationen können steuerlich nicht geltend gemacht werden.
Spendenbegünstigung. Abzugsfähig sind Spenden an Einrichtungen, die im Gesetz ausdrücklich aufgezählt sind
und an Einrichtungen, die zum Zeitpunkt der Spende über
einen gültigen Spendenbegünstigungsbescheid verfügen
und daher in der Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen auf der Website des BMF aufscheinen.
den ausdrücklich im Gesetz genannten begünstigten
Kunst- und Kulturbetrieben ist es selbst bei Vorliegen
einer abgabenrechtlichen Gemeinnützigkeit der Kunstund Kulturinstitution nach derzeitiger Rechtslage nicht
möglich, eine Spendenbegünstigung gem § 4a EStG in
Anspruch zu nehmen, da die Förderung von Kunst und
Kultur keinen spendenbegünstigten Zweck darstellt.
Spendenabzug. Grundsätzlich kann eine eigennützige
Privatstiftung Spenden an begünstigte Spendenempfänger
als Sonderausgaben steuerlich geltend machen. Allerdings
erzielt eine Privatstiftung in der Regel überwiegend zwischenbesteuerte oder steuerbefreite Kapitalerträge, bei
denen mangels steuerlicher Abzugsmöglichkeit von Sonderausgaben die steuerliche Geltendmachung der Spende
ins Leere geht.
KESt auf Zuwendungen. Des Weiteren unterliegen Zuwendungen jeder Art von eigennützigen Privatstiftungen
als Einkünfte aus Kapitalvermögen regelmäßig dem Kapitalertragsteuerabzug, es sei denn, der Empfänger ist ein
begünstigter Spendenempfänger iSd § 4a EStG. Zuwendungen an nicht ausdrücklich im Gesetz genannte gemeinnützige Kunst- und Kulturinstitutionen unterliegen
folglich auf Ebene der zuwendenden Privatstiftung dem
25%igen Kapitalertragsteuerabzug.
Fazit. Um das Engagement eigennütziger Privatstiftungen
im gemeinnützigen Kunst- und Kulturbereich zu forcieren, wäre eine Ausweitung der spendenbegünstigten Einrichtungen auf weitere Kunst- und Kulturinstitutionen
sowie eine Anwendung des Sonderausgabenabzugs auch
auf zwischensteuerpflichtige Einkünfte wünschenswert.
Entsprechende Änderungen wurden im geplanten „Gemeinnützigkeitspaket“ der Bundesregierung in Aussicht
gestellt. <
Spendenbegünstigte Kulturbetriebe. Abgesehen von
BElogs
http://www.be24.at
Österreichs
Börsetagebücher
FREITAG, 22. MAI 2015
49
BÖRSE EXPRESS
KOMMENTAR STEUERN
VON DOMINIK STUNDNER
SENIOR ASSISTANT / STEUERBERATUNG DELOITTE
[email protected]
Neues zur Steuerreform
as BMF hat mit 12.5.2015 den Begutachtungsentwurf
zu den im Rahmen der Steuerreform 2015 geplanten
Änderungen im Bereich des Endbesteuerungsgesetzes
sowie des Bankgeheimnisses veröffentlicht. Folgende Neuerungen sind darin vorgesehen:
D
Foto: APA
Endbesteuerung. Das EndbesteuerungsG enthält einen Katalog von Einkünften aus Kapitalvermögen, deren Besteuerung durch den Kapitalertragsteuer-Abzug abgegolten ist.
Neben der KESt iHv 25% wird auf diese Einkünfte daher keine
weitere Steuer erhoben. Diese Aufzählung soll nun um Einkünfte aus realisierten Wertsteigerungen (§ 27 Abs 3 EStG)
und Einkünfte aus Derivaten (§ 27 Abs 4 EStG), die erst im
Zuge des BudBG 2011 definiert wurden, ergänzt werden. Dadurch soll die Abgeltungswirkung der KESt auch für diese Art
von Kapitaleinkünften verfassungsrechtlich verankert werden.
KESt-Satz. Nach derzeitiger Rechtslage ist die Kapitalertragsteuer mit einem einheitlichen Satz festzusetzen und mit der
Hälfte des höchsten Einkommensteuertarifs gedeckelt. Diese
Bestimmung soll dahingehend geändert werden, dass unterschiedliche KESt-Sätze festgelegt werden können. Weiters soll
die Koppelung an den Einkommensteuertarif entfallen und
die KESt künftig absolut mit einem Steuersatz von 27,5% gedeckelt werden. Beim KESt-Satz auf Geldeinlagen und sonstige Forderungen bei Kreditinstituten sieht der
Begutachtungsentwurf die Beibehaltung des derzeit geltenden Steuersatzes von 25% vor.
Einschränkung Bankgeheimnis. Mit dem Bankenpaket soll
das Bankgeheimnis dahingehend eingeschränkt werden, dass
den Abgabenbehörden des Bundes mittels Auskunftsersuchen (§ 143 BAO) Zugang zu Bankdaten gewährt wird, wenn
diese „Bedenken“ gegen die Richtigkeit einer Steuererklärung hegen. Zugang zu Bankdaten von Dritten, etwa Lieferanten oder Kunden – die nicht Partei des Abgabenverfahrens
sind – wird bei der begründeten Annahme gewährt, dass das
Auskunftsverlangen für die Abgabenerhebung bedeutsam ist;
hier ist der Inhaber des Kontos bzw Depots jedoch zuvor anzuhören. Korrespondierend mit der Vereinfachung des behördlichen Zuganges zu Bankdaten soll das BMF mittels
Kontenregistergesetz (KontRegG) ermächtigt werden, ein
bundesweites Kontenregister über Einlagen-, Giro-, Bausparkonten und Wertpapierdepots anzulegen, welches die Kontonummer sowie weitere personenbezogene Daten über den
Kontoinhaber zu enthalten hat. Kreditinstitute werden entsprechend verpflichtet, Kontodaten ab dem 1.3.2015 an das
BMF zu übermitteln.
Verhinderung von Kapitalabflüssen. Nach dem Entwurf des
bis 2020 befristeten Kapitalabfluss-Meldegesetzes sind Kapitalabflüsse, die im Rahmen eines einzigen oder von mehreren zusammengehörigen Vorgängen mindestens 50.000 Euro
betragen, zu melden. Als Abfluss sollen Auszahlungen und
Überweisungen von Sicht-, Termin- und Spareinlagen, die
Übertragung des Eigentums an Wertpapieren mittels Schenkung im Inland sowie Verlagerungen von Wertpapieren in
ausländische Depots gelten. Die erste Meldung an das BMF
hat spätestens am 31.3.2016 zu erfolgen und Kapitalabflüsse
für den Zeitraum vom 1.3.2015 bis 31.12.2015 umfassen.
Automatischer Informationsaustausch. Das Gemeinsamer Meldestandard-Gesetz (GMSG) dient der Umsetzung des
von der OECD entwickelten und durch Änderung der EUAmtshilferichtlinie von der EU übernommenen gemeinsamen Meldestandards für den automatischen Austausch von
Informationen über Finanzkonten (Common Reporting
Standard – CRS). Dieser Meldestandard orientiert sich stark
an den zwischenstaatlichen FATCA-Vereinbarungen (IGA
Model 1) mit den USA. Für diese Zwecke verpflichtet das
GMSG österreichische Finanzinstitute ihrem jeweiligen Finanzamt jährlich Kontodaten meldepflichtiger Personen zu
melden. Die gesammelten Daten werden anschließend vom
BMF an die zuständigen Behörden der teilnehmenden Staaten weitergeleitet. Zu melden sind grundsätzlich Kontodaten von Personen oder Rechtsträgern, die in den am
gemeinsamen Meldestandard teilnehmenden Staaten – das
sind alle EU-Staaten und alle Drittstaaten mit denen ein entsprechendes multi- oder bilaterales Abkommen über den
Meldestandard abgeschlossen wurde – steuerlich ansässig
sind. Damit würde das Bankgeheimnis für diese ausländischen Personen in Österreich faktisch abgeschafft werden.
Wir werden Sie über weitere Entwicklungen im Rahmen
des Gesetzwerdungsprozesses informieren. <
FREITAG, 22. MAI 2015
50
BÖRSE EXPRESS
KALENDER (CLICK FOR MORE)
Uhrzeit
Event
Montag, 25. Mai
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
Uhrzeit
Event
Dienstag, 26. Mai
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
FREITAG, 22. MAI 2015
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KALENDER
Uhrzeit
Event
Dienstag, 26. Mai
Tatsächlich
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Zuletzt
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BÖRSE EXPRESS
KALENDER
Uhrzeit
Event
Dienstag, 26. Mai
Tatsächlich
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Zuletzt
Uhrzeit
Event
Mittwoch, 27. Mai
Tatsächlich
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Zuletzt
FREITAG, 22. MAI 2015
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KALENDER
Uhrzeit
Event
Mittwoch, 27. Mai
Tatsächlich
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Zuletzt
Uhrzeit
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Donnerstag, 28. Mai
Tatsächlich
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Zuletzt
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KALENDER
Uhrzeit
Event
Donnerstag, 28. Mai
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
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BÖRSE EXPRESS
KALENDER
Uhrzeit
Event
Donnerstag, 28. Mai
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
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KALENDER
Uhrzeit
Event
Donnerstag, 28. Mai
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
Uhrzeit
Event
Freitag, 29. Mai
Tatsächlich
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Zuletzt
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KALENDER
Uhrzeit
Event
Freitag, 29. Mai
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
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58
BÖRSE EXPRESS
KALENDER
Uhrzeit
Event
Freitag, 29. Februar
SPORTSTUFF
Prinz Ali ist einer von den
Guten
s entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Ausgerechnet
ein Araber soll nun die FIFA retten. Jenen Verband,
der gerade durch die WM-Vergabe in die arabische
Welt so heftig ins Strudeln geraten ist. Sieben Jahre vor
der WM in Katar schickt sich Prinz Ali bin Al-Hussein an,
das korrupte Regime von Joseph S. Blatter zu beenden.
Der Jordanier ist der letzte von ehemals drei Herausforderern. Luis Figo und Michael van Praag, die beiden europäischen Kandidaten, zogen ihre Kandidaturen zu Gunsten
ihres Mitstreiters zurück. Eine richtige Entscheidung, nur
mit gebündelten Kräften kann Blatter vom Thron gestoßen werden.Trotzdem ging ein leichtes Stöhnen durch
Europas Fußball-Szene. Prinz Ali wird aufgrund seiner Herkunft kritisch beäugt. Die arabische Welt sieht sich mit
vielen Vorurteilen konfrontiert, sie wird mit autoritärer
Herrschaft und Menschenrechtsverletzungen verbunden.
E
Tatsächlich
Konsens
Zuletzt
VON JAKOB FABER
REDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
Auch Blatters Herausforderer muss sich nun über diesen
Kamm scheren lassen. Das jedoch völlig zu Unrecht. Denn
Prinz Ali gehört zu den Guten im Weltverband. Genauso
wie Figo und van Praag will er einen Turnaround an der
Spitze des Weltverbandes. Er steht für mehr Transparenz
und tritt für die Veröffentlichung des Garcia-Untersuchungsberichts zur Vergabe der Weltmeisterschaften an
Russland und Katar ein. Seit vier Jahren sitzt der 39-jährige Ziehsohn von UEFA-Präsident Michel Platini im Exekutivkomitee der FIFA. In dieser Zeit hat er eine ‘Kultur
der Einschüchterung’ erlebt. Deswegen kandidiert er nun
selbst gegen Blatter. Große Chancen werden dem Prinzen,
der in Großbritannien und den USA studierte, aber nicht
eingeräumt. In seinem asiatischen Heimatverband, der
ganze 47 Stimmen zu vergeben hat, geben andere Leute
den Ton an. AFC-Präsident Scheich Salman hat Blatter
seine Unterstützung schon längst zugesagt. Die Hoffnungen der UEFA ruhen auf Prinz Ali. Gut möglich, dass dem
arabischen Kandidaten jedoch ausgerechnet seine Nähe zu
Europa zum Verhängnis wird. <
FREITAG, 22. MAI 2015
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