2. Ausgabe 2015 Sonntag, 6. September 2015 Evangelische Kitazeitung F ÜR S C H LESWIG-HO LSTEIN UND HA M BURG Voneinander lernen Von Geburt an bekommt ein Kind durch seine ersten Bezugspersonen Anregungen für seine Entwicklung. So lernen Kinder von Anfang an im Miteinander. In Krippe und Kita sind sie erstmals in einer größeren Gruppe. Hier lernen sie, Kontakt zu anderen Kindern aufzunehmen und Freundschaften zu schließen. Sie entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede und stehen vor der Herausforderung, dabei ihre Individualität zu entwickeln. Wie das gelingen kann, lesen Sie in unserer Reportage aus der Kita Alt-Barmbek in Hamburg auf Seite 3. Eigene und fremde Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, sich in andere einfühlen und seine eigenen Gefühle ausdrücken – das sind wichtige soziale Kompetenzen. Was noch dazugehört und wie Kinder sich diese Kompetenzen aneignen, erläutert Elke Alsago von der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie auf Seite 4. Natürlich bleiben Konflikte beim Miteinander nicht aus. Tipps zum konstruktiven Streit finden Sie auf Seite 2. Aber auch ein ehrliches Wort zu einer nervigen Tante kann eine langfristige Lösung bringen (Seite 12). Viel Spaß beim Lesen! Paulina, Roya und William (v. li.) aus der Kita Alt-Barmbek in Hamburg. Mehr auf Seite 3. Foto: Annette Schrader Kirsten Boie Die Vikis Spenden für Nepal Die Kinderbuch-Autorin hat noch viele Ideen für spannende und fantastische Geschichten. S. 5 In der Kita Tilemann-Hort in Hamburg-Eilbek haben die Vorschulkinder eine eigene Gruppe. S. 8 Das Erdbeben in Nepal beschäftigte Jonna aus Kellinghusen so sehr, dass sie aktiv wurde. S. 14 Kooperationspartner Herausgeber Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) und Evangelischer Kindertagesstättenverband Hamburg /Diakonisches Werk. Mehr über unsere Evangelischen Kindertagesstätten unter: www.vek-sh.de, www.eva-kita.de, www.diakonie-hamburg.de 2 AUFTAKT GELEITWORT Wie ein Kind lernt Von Margit Baumgarten Ein Kind mit Puppenwagen überquert mit seinen Eltern eine ruhige Straße. Am Kantstein bleibt sein Gefährt hängen. Das Mädchen versucht, den Wagen zu schieben, das klappt nicht. Dann hebt es ein Rad hinauf, auch damit geht es nicht weiter, außerdem ist der Puppenwagen schief. Mit zwei Rädern geht es schon besser, aber in die falsche Richtung und immer noch schief, also wieder zurück. Ganz versunken ist das Kind in sein physikalisches Experiment, die Rufe der Eltern hört es gar nicht. Die haben es aber eilig, und der Vater kommt, nimmt das Mädchen bei der Hand und zieht es samt Puppenwagen auf den Bürgersteig. Warum ich die Geschichte erzähle in dieser Kitazeitung mit dem Schwerpunkt „soziales Lernen“? Weil auch hier viel Wichtiges gelernt wird. Ein kleines Kind ist vertieft in die Lösung eines Problems. Es stellt sich nicht hin und schreit nach Hilfe, sondern versucht selbst herauszufinden, wie es weitergeht. Hochkonzentriert, sodass es die Außenwelt nicht mehr wahrnimmt, lernt es physikalische Gesetze kennen: Gleichgewicht, Hebelwirkung und was noch alles. Das Mädchen ist aktiv, packt eine Sache an und probiert unterschiedliche Lösungswege aus. Es merkt, was nicht geht und erlebt das nicht als Versagen, sondern als Herausforderung. Das Kind spürt, was Erfolg verspricht und das Problem lösen kann. Es hat eine spannende, konstruktive Lernerfahrung. Und die Eltern? Die haben den intensiven Lernprozess ihrer Tochter gar nicht wahrgenommen! Spannende Momente des Forschens sind ihnen entgangen, sie haben das eigene Erfolgserlebnis des Kindes nicht abgewartet. Die Eltern hatten ihr Ziel vor Augen, das Mädchen sollte mit und nicht „trödeln“. Bedenklich, wenn Kinder das zu oft erleben. Dann können die Lust am Lernen und der selbstbewusste Zugang zur eigenen Kompetenz kippen – in die Erfahrung: Ich kann etwas nicht. Und es ist auch nicht so viel wert, was ich tue. Zugewandte und liebevolle Aufmerksamkeit unterstützen das Lernen von Kindern. Ich wünsche allen Eltern die Wahrnehmung und Geduld dafür. Manchmal machen nur ein oder zwei Minuten den Unterschied – das Mädchen hätte seinen Puppenwagen dann wahrscheinlich selbst über den Bordstein bugsiert. Und Sie werden auf diese Weise jeden Tag wieder Erstaunliches an Ihrem Kind entdecken! Pastorin Margit Baumgarten leitet die Fachstelle Familien der Nordkirche. Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Abrüsten in der Familie | THEMA | Berater Andreas Hänßgen über konstruktiven Streit und Nächstenliebe „Streitet euch nicht“, bekommen Kinder oft zu hören. Dürfen sich Eltern vor ihren Kindern streiten? Andreas Hänßgen: Wenn sie sich konstruktiv streiten können, können sie das auch vor ihren Kindern. Wichtig ist außerdem, dass Kinder die Versöhnung ebenso mitbekommen wie den Streit. Wenn sich die Eltern später zu zweit vertragen, sollten sie das dem Kind zumindest mitteilen. Aber was heißt das: konstruktiv streiten? Streit beginnt mit Kleinigkeiten. Aber oft liegt darunter ein Konflikt, der an diesen Kleinigkeiten durchgespielt wird. Bekommt man den tiefer liegenden Konflikt zu fassen, kann es eine Lösung geben. Dann kann der Streit konstruktiv werden. Ein Beispiel? Ein Paar streitet sich. Sie sagt: „Wieder hast du den Rasen nicht gemäht. Immer muss ich dich daran erinnern.“ Er sagt: „Wieso, ich hatte noch keine Zeit. Dauernd kontrollierst du mich, das nervt ...“ Und so weiter. Beim genaueren Hinsehen stellt sich heraus: Es geht hier nicht um den Rasen, sondern um das Einhalten von Verabredungen. Beide Partner wollen gesehen werden mit ihren Wünschen und Bedürfnissen. Pastor Andreas Hänßgen (64) leitet den Fachbereich Beratung und Seelsorge im Diakonischen Werk Hamburg. Welches Verhalten hilft für einen konstruktiven Streit? Ein wesentlicher Teil sind Ich-Botschaften: Ich sage, was ich denke und fühle. Schon das wirkt in der Regel deeskalierend. Wer verallgemeinert, Vorwürfe macht, sein Gegenüber abwertet und demütigt, streitet nicht konstruktiv. Das heißt also auch in der Familie: abrüsten und Sicherheit aufgeben. Ich zeige mich mit meinen Bedürfnissen, die anderen sehen mich, wie ich bin. Und ich vertraue darauf, dass sie gut damit umgehen. Wie sieht es mit dem ElternKind-Klassiker aus: Räum‘ endlich dein Zimmer auf! – Nein, mach‘ ich nicht. Ich würde versuchen herauszufinden, um was es geht. Kann man den Fußboden nicht mehr betreten, weil alles vollliegt? Möchte Zeichnung: Renate Alf ich einfach meine Vorstellung von Ordnung durchsetzen? Gibt es ein Hygiene-Problem? Was bedeutet „nicht aufräumen“ für das Kind? Je nachdem wird die Lösung unterschiedlich ausfallen. Aber natürlich gibt es auch Bereiche, in denen Ansagen der Eltern nötig sind: Im Winter kann man nicht im T-Shirt auf die Straße gehen. Alkohol und Zigaretten sind tabu für Kinder. Hier ist die Leitlinie immer das Kindeswohl – und natürlich auch das Alter und die Einsichtsfähigkeit des Kindes. Wie passen Streit und christliche Nächstenliebe zusammen? Das Gebot lautet ja: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ich nehme also den anderen ernst, höre ihn an und antworte ihm. Aber die gleiche Achtung bringe ich auch mir selbst entgegen und sage, was ich möchte und brauche. Erziehungsberatung Von Lauenburg bis Westerland, von Brunsbüttel bis Kiel: Evangelische Erziehungs- und Familienberatung ist an mehr als 30 Orten in Schleswig-Holstein und Hamburg präsent. Die nächste Beratungsstelle finden Sie über das bundesweite Internetportal www.evangelische-beratung.info. REPORTAGE 3 Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 An die Hand genommen | THEMA | Ältere helfen Jüngeren – soziales Lernen in der Kita Alt-Barmbek in Hamburg „Ist das so richtig?“ Charlize (3) und Janne (5) an der Metalltafel mit Fotos, die zeigt, welches Kind in welchem Raum ist. Von Detlev Brockes Im Bewegungsraum beginnt gleich die „Reise nach Jerusalem“. „Wenn die Musik aufhört, soll jedes Kind auf einem Kissen stehen“, erklärt Erzieher Vasyl Dukhna der Gruppe im Alter von zwei bis sechs Jahren. Aber zunächst sollen die Kissen und Matten im Kreis ausgelegt werden. „Also los“, ruft Dukhna, „die Großen helfen den Kleinen, und die Kleinen helfen den Großen.“ Moment mal: die Kleinen helfen den Großen? „Alles schon dagewesen“, sagt Kita-Leiterin Astrid Wangemann lachend. Das Miteinander über Altersgrenzen hinweg gehört zum Konzept der Evangelischen Kita Alt-Barmbek. Auch wenn im Bewegungsraum doch eher die Fünfjährigen die Zweijährigen an die Hand nehmen – und nicht umgekehrt. Während das Tamburin ertönt, laufen die Kinder durch den Raum, sie Leiterin Astrid Wangemann (re.) und Qualitätsbeauftragte Athanasia Karagkouni. schlagen mit den Flügeln wie Adler, hüpfen wie Frösche oder stampfen wie Dinos. Wenn mal zwei Kinder auf einem Kissen Platz finden müssen, ist der stützende Griff eines Älteren sehr willkommen. Und auch später, als die Kinder einen Kletter- und Balancier-Parcours aufgebaut haben, nehmen Ältere die Krippenkinder selbstverständlich an die Hand. Begleitung durch Paten „In Beziehung die Individualität entdecken“, so heißt es im Kita-Konzept. Die Kinder sollen sich „in der Sicherheit und Geborgenheit stabiler Beziehungen entfalten können“, ihren eigenen „Lern- und Bildungsweg“ entdecken. Die Hilfe der Älteren für die Jüngeren ist dafür ein gutes Beispiel. Das reicht bis zu einem Patensystem: Wenn Krippenkinder im Alter von etwa zweieinhalb Jahren in den Elementarbereich wechseln, bekommen sie für mehrere Wochen einen Paten aus dem Kreis der Vorschulkinder an die Seite. „Die Kleinen werden so geliebt“, sagt Leiterin Astrid Wangemann, „das ist manchmal schon zu viel.“ Rund 85 Kinder besuchen die Kita, davon sind 25 in der Krippe. Astrid Wangemann übernahm vor 15 Jahren die Leitung. Schon damals war die Arbeit teilweise offen: Es gab Gruppenräume, doch Kinder konnten in andere Räume wechseln. „Das haben wir konsequent ausgebaut“, berichtet die Leiterin. Heute verfügt die Kita nur noch über Funktionsräume, etwa für Rollenspiel, Bauen oder als Lernwerkstatt. Die Kinder entscheiden im Morgenkreis, welches Angebot sie an diesem Tag wahrnehmen wollen. Stolz auf die Freiheit Die Umstellung auf die offene Arbeit habe den Kindern gutgetan, so die Leiterin: „Sie sind gewachsen, die Selbstständigkeit ist sehr hoch.“ Viele Kinder seien zunächst von der Erwartung geprägt, dass Erwachsene etwas für sie machen. „Doch durch die of- Fotos: Annette Schrader fene Struktur merken die Kinder, was sie selbst schon können.“ Dabei gelten eine Menge Regeln. Zum Beispiel das „Abstecken“: Auf einer breiten Metalltafel in der Halle sind Fotos von jedem Raum zu sehen. Und jedes Kind hat einen Magnetknopf mit seinem Porträt, den es zum Raum seiner Wahl stecken kann. Dabei helfen wiederum ältere Kinder den jüngeren. So ist jederzeit sichtbar, wo sich ein Kind gerade aufhält. „Das Einhalten der Regeln verschafft Freiheit, das lernen die Kinder schnell“, sagt Astrid Wangemann. „Und auf diese Freiheit sind sie stolz.“ Ältere Kinder helfen jüngeren, zum Beispiel beim Schuhe anziehen oder an kniffligen Stellen im Kletter- und Balancierparcours. 4 THEMA Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Abgucken, ausprobieren, teilhaben Wie erwerben Kinder soziale Kompetenzen? Neben dem Zuhause ist die Kita dafür ein wichtiger Ort Im Spiel nehmen Kinder unterschiedliche Rollen ein. Sie üben, sich einzufühlen und das Miteinander durch Aushandeln zu gestalten. Von Elke Alsago Wir brauchen soziale Kompetenzen für unser Zusammenleben. Je früher Kinder sie erlernen, desto besser. Neben dem Elternhaus ist die Kita dafür ein wichtiger Ort. So sehen das auch die Bildungsempfehlungen für Hamburg und für Schleswig-Holstein. Doch was sind soziale Kompetenzen – und wie können sie erworben werden? Gemeint sind eine Reihe von Fähigkeiten: eigene und fremde Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, sich in andere einfühlen, die eigenen Gefühle ausdrücken und regulieren, Beziehungen aufbauen, kommunizieren, kooperieren und Konflikte austragen. Auch Zivilcourage – sich für Schwächere einsetzen – gehört dazu. Aneignen kann man sich diese Fähigkeiten auf vielen Wegen, zum Beispiel durch Lernen am Modell, durch Erproben eigener Ideen und durch Beteiligung. Lernen am Modell Kinder nehmen wahr, wie andere Menschen mit ihnen und miteinander umgehen. Sie beobachten, mit welchem Verhalten andere zu ihren Zielen kommen, worauf sie ängstlich reagieren, worüber sie sich freuen. Gleichzeitig erleben sie die Reaktionen der Umwelt darauf. So kann das Verhalten nahestehender Menschen für ein Kind zur Handlungsmöglichkeit werden. Im Spiel mit anderen Kindern und in der Interaktion mit Erwachsenen erprobt es das Verhalten dann selbst. Je nach Reaktion werden solche Handlungsmuster wiederholt und als soziale Kompetenzen erlernt. Wenn Kinder erleben, wie Erwachsene freundlich und respektvoll miteinander umgehen, Konflikte fair austragen und sich für Schwächere einsetzen, lernen sie Kompetenzen kennen, die es wert sind, ins eigene Repertoire aufgenommen zu werden. Lernen durch Erproben eigener Ideen Mädchen und Jungen benötigen Raum, um sich im Miteinander zu erproben. Spielerisch nehmen sie unterschiedliche Rollen ein, sie sind mal „Bestimmerin“, „Hund“ oder „Arbeiter“ und erleben die Reaktionen anderer Kinder. Sie üben dabei, sich einzufühlen und das Miteinander durch Aushandeln zu gestalten. Eltern und Kita-Fachkräfte müssen das Ausprobieren und Experimentieren mit dem „Sozialen“ zulassen und aushalten können. Zugleich müssen sie Schutz bieten, wenn körperliche oder emotionale Grenzen überschritten werden. Sie sollten das Kind dabei wohlwollend begleiten, „Fehler“ im Sozialverhalten wahrnehmen und mit dem Kind zusammen erforschen: Was wolltest du? Warum hat etwas nicht geklappt? Was ist mit deinem Gegenüber passiert? Wichtig dabei: Jedes Verhalten eines Kindes ist in seiner gegenwärtigen Situation sinnvoll – auch wenn es unerklärlich oder sogar „bösartig“ erscheint. Man sollte ein Kind deshalb nicht verurteilen, sondern versuchen, es zu verstehen. Kinder lernen hier durch eigene Erfahrung, durch die Begleitung des Erwachsenen, der im Dialog andere Sichtweisen eröffnet, und durch sein Signal: „Ich nehme dich ernst und bin für dich da!“ Lernen durch Beteiligung Kinder brauchen die Möglichkeit, sich am Leben in der Gemeinschaft zu beteiligen. Sie müssen erfahren, dass sie gehört und ihre Bedürfnisse Foto: Annette Schrader berücksichtigt werden. Das fängt im Alltag an: beim Mittagessen oder beim Anziehen für den Spielplatz. Es gilt Situationen so zu gestalten, dass alle mitreden können, die davon betroffen sind. In der Familie können dies gemeinsame Planungsgespräche sein: Was wollen wir am Wochenende unternehmen? Wie können wir es regeln, dass sich die Kinder am Abräumen nach dem Essen beteiligen? Eltern und Kinder können sich so gegenseitig Gefühle und Interessen mitteilen und miteinander Lösungen entwickeln. In der Kita sollte es ebenfalls Orte und Zeiten geben, etwa eine Kinderkonferenz, in der alle zu Wort kommen. Anschließend müssen die gemeinsamen Entscheidungen natürlich auch umgesetzt werden. Die Mädchen und Jungen erfahren sich dabei als selbstwirksam, so der Fachbegriff. Das regt sie an, sich weiterhin zu beteiligen. Und das macht es auch erträglicher, wenn in der Gemeinschaft einmal gegen den Wunsch eines Kindes entschieden wird. Elke Alsago ist Diplom-Sozialpädagogin und Diakonin. Sie lehrt an der Evangelischen Hochschule am Rauhen Haus in Hamburg. INTERVIEW 5 Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 100 Bücher und noch viele Ideen Kirsten Boie hat Linnea, King Kong und Ritter Trenk erdacht – Auch mit 65 schreibt sie fleißig weiter Frau Boie, wie muss eine Geschichte sein, damit Kinder sie gerne lesen? Kirsten Boie: Kinder würden sagen: Lustig oder spannend, am besten beides. Aber das muss individuell für jedes Kind passen: „Lustig“ bedeutet für ein Kind in der ersten Klasse etwas vollkommen anderes als für ein Kind in der vierten, selten lachen sie an denselben Stellen einer Geschichte. Ebenso ist es mit „Spannung“: Mancher Drittklässler liest problemlos Harry Potter, während für andere in dem Alter vielleicht schon eine Alltagsgeschichte, in der der Hund eines Kindes verschwindet, zu aufregend ist, um weiterzulesen. Ihre Karriere als Kinderbuchautorin begann vor 30 Jahren. Welche Themen waren Ihnen damals wichtig und welche sind es heute? Mich hat immer die Auseinandersetzung mit der Realität interessiert. In den ersten Jahren habe ich darum hauptsächlich auch im Babys und Bücher Kirsten Boie ist Schirmherrin von „Buchstart“ in Hamburg: Seit 2007 erhält jedes einjährige Kind in Hamburg seine eigene „Buchstart“-Tasche. Die Hamburger Kinderärztinnen und -ärzte übergeben sie bei der Gesundheitsuntersuchung U 6. Die Tasche enthält zwei Bilderbücher (jährlich wechselnd), einen Bücherhallen-Gutschein sowie Tipps für die Eltern. „Anregende Bücher sind wichtig für die Sprachentwicklung und damit insgesamt für die Gesundheit der Kinder“, sagen die Initiatoren. Hinter „Buchstart“ steht die Hamburger Kulturbehörde, finanziert wird die Aktion durch öffentliche Mittel sowie durch Unternehmen und Stiftungen. engeren Sinne realistische Bücher geschrieben. Inzwischen bin ich überzeugt, dass man alle Themen der Wirklichkeit auch in fantastischen Geschichten erzählen kann. Und dass Bücher über ernste Themen komisch sein dürfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder diese Bücher lesen, ist dann sehr viel größer. Was wollen Sie mit Ihren Büchern bewirken? Das ist von Buch zu Buch unterschiedlich. Wenn ein Buch dazu führt, dass Kinder mehr Spaß am Lesen entwickeln, reicht mir das fast schon aus, da muss es gar nicht um spezielle Inhalte gehen. Je älter die Leser werden, umso wichtiger werden mir dann die Themen – und da geht es, auf welche Weise auch immer, um gesellschaftliche Realität und darum, dass die Leser sie und ihre Rolle darin besser verstehen. Was bedeutet die Entwicklung von Lesekompetenz und Vorstellungsvermögen für Kinder? „Mit Büchern geben wir unseren Kindern einen besseren Start ins Leben“, sagt Kirsten Boie. „Schon mit einer halben Stunde Bücherzeit am Tag lernen Babys ganz nebenbei ziemlich viel“ – auch wenn sie selbst noch gar nicht sprechen können. Und Nähe, Geborgenheit und Spaß bringe das Bücherangucken ohnehin. www.buchstart-hamburg.de. Bestseller Rund 100 Bücher hat Kirsten Boie veröffentlicht. Besonders beliebt sind etwa ihre Reihen über die Kinder vom Möwenweg, den Ritter Trenk oder das Schwein King Kong. Auch Lena, Juli und Linnea sind Titelhelden von Buchreihen. Kirsten Boie ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und arbeitete zunächst als Lehrerin. Ihr erstes Kinderbuch erschien 1985. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin lebt mit ihrem Mann im Raum Hamburg. Foto: Stefan Malzkorn Zunächst mal ist Lesen die Schlüsselkompetenz schlechthin, wenn es um schulischen und beruflichen Erfolg geht. Aber das Lesen von Büchern steigert auch die Empathie-Fähigkeit der Leser, sie können sich besser in andere hineinversetzen. Das Abtauchen in fremde Welten erweitert den Horizont, Bücher können urkomisch sein und den Leser zum Lachen bringen. Und in schwierigen Lebenssituationen bieten Bücher oft Trost. Welche Vorstellung vom Miteinander spiegeln Ihre Geschichten wider? Ich hoffe sehr, dass es immer um ein respektvolles Miteinander geht – um Rücksicht aufeinander und Einfühlungsvermögen. Aber ich hoffe ebenso, dass das nicht bierernst wirkt. Solche Bücher wollen Kinder nicht. Welche Geschichte wollen Sie noch schreiben? Das klingt, als gäben Sie mir nur noch eine einzige Chance! In meinem Kopf drängeln sich eine ganze Reihe von Ideen. Das Interview führte Sven Kriszio, Evangelische Zeitung. 6 ELTERN Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 ZETTELS KOLUMNE Warten auf den Vulkanausbruch Im Aufwind Von Florian Zettel Drei Buchtipps (nicht nur) für den Herbst Neuerdings haben meine Frau und ich drei Töchter. Im April ist eine weitere dazugekommen. Wir sind überglücklich, fühlen uns jetzt komplett. Was man halt so sagt, wenn man nach der Geburt gefragt wird. Es heißt ja immer: Das dritte Kind läuft wie von selbst mit. Das ist natürlich vollkommener Quatsch. Seit der Geburt der Lütten befinden wir uns permanent in einem emotionalen Gefahrengebiet. Denn die neue Tochter hat offenbar ihr Glück im Schreien gefunden. Jederzeit kann dieser Vulkan ausbrechen. Wir Es heißt immer: Das dritte Kind läuft wie von selbst mit. Das ist Quatsch. wohnen quasi schutzlos in einem Zelt aus Pergamentpapier am Fuß des Eyjafjallajökull. Aber anders als die Isländer werden wir vor Ausbrüchen des Vulkans nicht gewarnt. Keiner weiß wann, warum oder für wie lang er ausbricht. Immerhin: Der Minivulkan hält penibel Nachtruhe und entwickelt sich dann zum süßesten Baby der Welt. Das ist der Moment, in dem unsere anderen Töchter beschließen, mit fünf und sechs Jahren bereits reif für die mentale Pubertät zu sein. Mama und Papa sind dann doof, und Gehorchen schickt sich nicht. Es kann vorkommen, dass auf unsere Frage, ob die Zähne geputzt sind, die Hose runtergezogen wird und wir als Antwort einen blanken Hintern präsentiert bekommen. „Wenn ich mal Mama bin, dürfen meine Kinder immer machen, was sie wollen und müssen nie aufräumen. Dann gibt es auch kein Geschrei oder Streit“, hat die Mittlere unser Dilemma passend auf den Punkt gebracht. Ich habe ihr daraufhin Vierlinge gewünscht. Ihre kleine Schwester zumindest behandeln sie gut. Die beiden großen Töchter überschütten den Minivulkan mit Liebe, Zuneigung und Duzi-Duzi, dass es meiner Frau und mir manchmal fast zu viel ist. Doch der eine oder andere Ausbruch wurde so schon in Glucksen und Grinsen verwandelt. Und so schlimm ist es dann eigentlich gar nicht. Ja, eigentlich läuft es mit der Dritten wie von selbst und wir fühlen uns komplett – komplett fertig. Florian Zettel, 34, ist Medienjournalist. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in Hamburg. Seeleute und ihre „Engel“ Nick, der Held dieses Buches, hat Freunde in der ganzen Welt: Seeleute, die Waren über alle Weltmeere bringen. Manche sehen ihre Familien jahrelang nicht. Doch in vielen Häfen helfen ihnen Menschen bei ihrem schwierigen Leben und Arbeiten unterwegs. Ganz normale Menschen, die für die Seeleute zu „Engeln“ werden. Das verdeutlicht das originell illustrierte Buch mit seinem liebevollen, kindgerechten Text. Vorbild ist der Hamburger Seemannsclub „Duckdalben“. Lars Engelbrecht (Text), Jan Bintakies (Illustr.): Engel im Hafen? Über die Arbeit der Seemannsmission. Friedrich Wittig Verlag, 2015. 48 Seiten, 10 Euro. Bestellung: www.kirchenshoponline.de Gegen den Förderwahn Nie wieder lernt ein Mensch so viel wie in den ersten Lebensjahren. Eltern sind deshalb verunsichert: Bieten wir unserem Kind genug, um es fit für die Zukunft zu machen? Für Gelassenheit plädiert der Hambur- ger Professor André Frank Zimpel und verweist auf die Gehirnforschung. Frühförderprogramme würden maßlos überschätzt. Kinder spielen zu lassen sei die beste Förderung überhaupt. Zimpels Ratgeber zeigt, wie man Kinder mit einfachen Mitteln unterstützen kann und geht auf alltägliche Fragen ein: Welches Spielzeug ist das richtige? Muss man mitspielen und Ideen vorgeben? Nützen Fernsehen und Computer? André Frank Zimpel: Spielen macht schlau! Warum Fördern gut ist, Vertrauen in die Stärken Ihres Kindes aber besser. Verlag Gräfe und Unzer, 2014. 176 Seiten, 14,99 Euro. Auf in den Wind Rund 20 Drachen, Windfahnen und Windspiele stellt dieses Buch vor. Sie lassen sich mit einfachen, leicht erhältlichen Materialien bauen. Mit ausführlichen Anleitungen und Vorlagenbogen. Susanne Wicke: Kinderleichte Drachen & Windfahnen: Aus einfachen Materialien schnell gemacht. TOPP 5888, Frech-Verlag, 2014. 80 Seiten, 12,99 Euro. Verlosung Sie können die Bücher gewinnen! Wir verlosen je ein Exemplar. Schicken Sie einfach bis 30. Sept. 2015 eine Postkarte oder eine Mail an: Diakonisches Werk Hamburg Evangelische Kitazeitung Ulrike Kotthaus Königstr. 52-54 22767 Hamburg [email protected] Die Gewinner 1/2015 Bei der vergangenen Leseraktion hatten wir nach Lieblingsspielplätzen gefragt. Familienkarten für den Tierpark Arche Warder bzw. Schwarze Berge haben gewonnen: * Familie Hardekopf aus Travemünde. Sie empfiehlt den Spielplatz an der neu gestalteten Hermannshöhe am Brodtener Ufer (zwischen Travemünde und Niendorf) – mit tollem Blick auf die Ostsee. Und das Piratenschiff, das direkt auf dem Sandstrand an der Mole von Travemünde liegt (nahe Maritim Hotel). * Familie Bisinger aus Harrislee. Mutter Simone Bisinger schreibt: „Mein Sohn Angelo und meine Tochter Priya spielen gern auf dem Spielplatz am Puschenweg in Harrislee. Er verfügt über viele Spielgeräte sowie einen Fußballplatz. In der Nähe des Spielplatzes sind sehr schöne Wanderwege, die an einer Pferdekoppel vorbeiführen. Auch ein kleiner Bach ist ganz nah, das ist sehr praktisch, falls die Sandburg mal zu trocken werden sollte.“ Willkommen bei den Evangelischen Häusern im Norden Beherbergung, Freizeit, Tagung + Bildung aus einer Hand – nachhaltig und zu fairen Preisen für Kinder, Jugendliche und Familien, für Gruppen- und Einzelreisende, für Seminare oder Urlaub. 10 Gebote, aber grenzenlose Angebote! Wenn Sie nicht zufällig DER sind, der alles WEISS und alles KANN, haben wir interessante BILDUNGSANGEBOTE für Sie. Beherbergung, Freizeit, Tagung + Bildung Lieber Melchior, lieber Kaspar, lieber Balthasar: Wir haben auch Dreibettzimmer. aus einer Hand – nachhaltig und zu fairen Preisen www.ehin.de Schnarche, NOAH! Evangelische Häuser im Norden ANDREA BERNDT Ihr Ansprechpartner: Telefon 0171 1 44 88 11 www.andrea-berndt.de [email protected] Heiner Witte Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland Dänische Straße 21 – 35 Dezernat KH 24103 Kiel Tel.: 0162 18 33 012 | E-Mail: [email protected] Illustration und Grafikdesign www.ehin.de Kreativ für die Ev. Häuser im Norden 8 HAMBURG Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Segel setzen, Welt entdecken Optimal vorbereitet für die Schule: In der Eilbeker Kita Tilemann-Hort haben die Vorschulkinder eine eigene Gruppe Seit anderthalb Jahren gibt es in der Evangelischen Kita Tilemann-Hort im Stadtteil Eilbek die „Vikis“, eine besondere Gruppe für Vorschulkinder. Fragen an den Leiter der Einrichtung, Götz Rohowski. Was zeichnet die „Vikis“ aus? Götz Rohowski: Das Angebot richtet sich an alle Fünf- und Sechsjährigen im letzten Kindergartenjahr und fördert sie für den Übertritt in die erste Klasse. So haben die Familien eine ehrliche Alternative zur Vorschule an der Schule. Wir sehen uns dafür aufs Beste gerüstet, denn wir können sämtliche Annehmlichkeiten einer Kita mit der optimalen Vorbereitung auf die Grundschule verbinden. Die Vorschulkinder sind die „Alten“ und haben einen dementsprechenden Status. Gleichzeitig bieten wir ihnen den gewohnt geschützten und familiären Rahmen, um sich entfalten zu können. So kommen wir den natürlichen Bedürfnissen der Kinder, ihrer Neugier und ihrem Forschungsdrang sehr entgegen. Sie haben mit „ViK“, der Abkürzung für „Vorschule in der Kita“ ein schönes Sprachbild für Ihre Vorschularbeit entdeckt. Ja, „Vik“ heißt im Norwegischen „Bucht“. Und natürlich kamen mir auch die Vikinger bzw. Wikinger in den Sinn. Das sind die, die aus der Bucht kommen. So entstand dieses herrliche Bild für unsere Aufgabe: Die Kita ist ein schützender Rahmen, aus dem man sich auf den Weg macht, die weite Welt zu entdecken und zu erobern. Erzieher Jürgen Haßelbrink liest vor – Wuppi, der Außerirdische, guckt mit ins Buch. Wie sieht der Tagesablauf der „Vikis“ aus? Wir bieten eine gute Mischung. Es gibt den traditionellen Tagesablauf mit gemeinsamem Frühstück, Morgenkreis und Mittagessen. Darüber hinaus findet pro Tag eine Lern- Auch diese Hör- und Leseecke gehört zum Angebot für die „Vikis“. einheit mit etwa 45 Minuten statt. Abgerundet wird unsere „Stundentafel“ mit der täglichen Abschlussrunde. In den Lerneinheiten spielen „Vermittlertiere“ eine wichtige Rolle. Was ist das? Unsere beiden Fachkräfte Andrea Düßel und Jürgen Haßelbrink setzen für die Vorschularbeit besondere Materialien und Programme ein. Dazu gehören auch die „Vermittlertiere“. Baldur, der Zahlendrache, spuckt nicht Feuer, sondern Zahlen und hilft den Kindern beim Rechnenlernen und Erfassen von Mengen. Konrad, das Känguru, und Rita, die Maus, sind immer dabei, wenn es um Bewegung geht. Wuppi, der Außerirdische, übt das Sprechen und phonologische Verstehen – als Vorstufe zum Lesen- und Schreibenlernen. Und Fred, die Ameise, ist für den Bereich Forschung zuständig. Wie gelingt der Übergang in die Grundschule? Fotos: Kita Tilemann-Hort Sehr gut. Wir haben ja den Vergleich mit der Vorschülern an der Schule, die wir im Rahmen der Ganztägigen Bildung und Betreuung (GBS) ebenfalls begleiten. Unsere Kinder sind stabile Erstklässler, die gut auf die Anforderungen der Schule vorbereitet sind. Und der Zuspruch der Eltern zu unserem Modell ist – aus den anerkennenden Rückmeldungen zu schließen – sehr hoch. Gut vorbereitet ins erste Schuljahr Die Evangelischen Kitas bundesweit bereiten Kinder im letzten Kita-Jahr gezielt auf die Schule vor. Doch in Hamburg gibt es eine Besonderheit: Hier bieten auch die Grundschulen ein Vorschuljahr vor der ersten Klasse an. Hamburg ist das einzige Bundesland mit einer solchen Doppelstruktur. HAMBURG 9 Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Brücken bauen – Übergänge schaffen Wie die Bahrenfelder Luther-Kita Flüchtlingskinder integriert Seit Anfang des Jahres verzeichnet die Kita der Luthergemeinde in Bahrenfeld vermehrt Anmeldungen von Kindern aus Flüchtlingsfamilien. Die Kinder kommen aus der Unterkunft am Holstenkamp, die fußläufig zur Kita in der Lutherhöhe liegt. Für Kita-Leiterin Christine Raabe und ihre Mitarbeitenden eine besondere Herausforderung: Wie soll man beim aktuellen Betreuungsschlüssel von zwei pädagogischen Fachkräften für 23 Kinder den Flüchtlingsfamilien gerecht werden? Insbesondere denen, die durch die Erlebnisse in ihren Heimatländern und die Flucht körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt waren – bis hin zu schweren psychischen Verletzungen und Traumata. Die Kita-Leiterin und ihr Team entwickelten das Projekt „Brücken bauen – Übergänge schaffen“, das auf die Bedürfnisse der Kinder aus den Flüchtlingsfamilien eingeht, Integration ermöglicht und personell zu schaffen ist. Zwei neu eingestellte Mitarbeiterinnen betreuen jetzt fünf bis sieben Kinder aus Flüchtlingsfamilien für fünf Stunden in einer kleinen Gruppe. Einen Raum der Gemeinde, der direkt an die Kita grenzt, hat das Team für das Projekt umgestaltet. Die Mitarbeiterinnen vereinbaren mit den Familien Aufnahmegespräche, die – von einem Dolmetscher begleitet – auf Wunsch in der Unterkunft stattfinden. So können die Kinder die Mitarbeiterinnen in ihrer gewohnten Umgebung kennenlernen. Das pädagogische Team lotet dann im direkten Kontakt mit den Familien konkret und individuell aus, was für eine gelingende Aufnahme und Inklusion der Kinder und ihrer Familien in der Kita nötig ist. In der ersten Zeit kann ein Familienmitglied das Kind während des Besuchs der Kita begleiten, so lange, bis es problemlos allein dort bleibt. Je nach Bedarf wird ein Dolmetscher auch für weitere Gespräche hinzugezogen. Sozialpädagogin Karolin Neubert betreut die Flüchtlingskinder gemeinsam mit einer Kollegin. In der kleinen Gruppe lernen die Kinder den Kita-Alltag kennen und haben zugleich eine Rückzugsmöglichkeit. Sie nehmen täglich an den Aktivitäten der Kita wie Musik, Yoga, Turnen und Freispiel auf dem Außengelände teil und können langsam Kontakt zu den anderen Kindern aufbauen. Der Übergang zur Kita wird in- dividuell nach den Bedürfnissen der einzelnen Kinder gestaltet. Das Ziel des Projekts ist die Integration der Kinder in die Regelgruppen. Um den Kindern und deren Familien gerecht zu werden, arbeiten eine Sozialpädagogin mit Erfahrung in der Migrationsarbeit sowie eine Erzieherin mit einer Zusatzausbildung in Sprachförderung im Projekt. Beide haben sich in Traumapädagogik fortgebildet. Ziel dabei ist die emotionale und soziale Stabilisierung der Kinder. Hierfür ist ein sicherer Ort mit verlässlichen und vertrauensvollen Beziehungen Voraussetzung. Zusätzlich beteiligen sich mehrere Ehrenamtliche, indem sie die Kinder oder ihre Familienangehörigen begleiten und zusätzliche Angebote in den Bereichen Kunst, Musik und Sprache machen. Allein über die Kita-Gutscheine ist das Projekt nicht zu finanzieren. „Wir sind auf Spenden angewiesen“, sagt Leiterin Christina Raabe. Musiker führen mit Kindern Inklusionssong auf „Jeder Mensch ist anders, und das ist okay“: Projekt in der Evangelischen Kita Iserbrook „Anderssein vereint“, singt Katrin Wulff beim Sommerfest mit Gottesdienst in der Martin-Luther-Kita Iserbrook. Mit dabei: Gitarrist Mischa Gohlke, seine Band und die Vorschulkinder der Kita. Gohlke, der selbst fast taub ist, hatte die Idee zu diesem „Inklusionssong für Deutschland“. Er wurde im Frühjahr produziert, einschließlich Musikvideo und Kampagne. „Wir wollen Inklusion mit all ihren Facetten zum Leben bringen“, sagt Gohlke. Entstanden ist ein bewegendes Lied, das für mehr selbstverständliches inklusives Miteinander steht und Menschen unterschiedlichster Backgrounds zusammenbringt. Die Essenz heißt: einfach Mensch sein. Das Thema beschäftigt auch Heilerzieher Chahir Triki, selbst Musiker, der den Kontakt zur Band herstellte. Er erarbeitete mit den Vorschulkindern den Songtext und sah mit ihnen das Musikvideo an. Die Kinder waren begeistert dabei, sangen und tanzten. „Mir ist es wichtig, den Kindern Werte zu vermitteln: Jeder Mensch ist anders, und das ist okay“, sagt Triki. Dass Grenzen relativ sind und Musik verbindende Kraft hat, konnten Kinder und Erwachsene in der Evangelischen Kita Iserbrook an diesem Nachmittag spüren und erleben! Die Kinder griffen begeistert zu selbstgestalteten Gitarren und stimmten mit Mischa Gohlke (li.) und Katrin Wulff (re.) den Inklusionssong an. Das Musikvideo zum Song und weitere Informationen gibt es unter www.andersseinvereint.de 10 SCHLESWIG-HOLSTEIN Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Matschen, toben, gärtnern Hauptsache draußen: Lernen, Spaß und Spiel im Außengelände – Vier Beispiele aus Schleswig-Holstein 4. Auf dem Tastpfad in Lübeck: Ben (vorne) und Lasse. 2. Das neue Blockhaus in Kiel-Gaarden. 1. Die neue Matschanlage der Anschar-Kita in Neumünster. 3. Bei der Taubendressur in Lübeck-Kücknitz: Asli (5). 1. Matsch marsch 2. Hütte für Lütte 3. Manege frei 4. Garten für Kinder Komplett umgestaltet wurde der Außenbereich der Kita der Anschargemeinde in Neumünster – mit neuen Spielgeräten, einer Matschanlage und gemütlichen Ecken. Viele der Kita-Kinder haben zu Hause keinen Garten, spielen kaum draußen. Mit beiden Händen mal richtig in den Matsch zu greifen bringe nicht nur Spaß, sondern sei auch pädagogisch wertvoll, so Pastorin Angelika Doege-Baden-Rühlmann. Spielhaus, Unterschlupf, Bobbycar-Garage: Die Evangelische Kita Kiel-Gaarden hat ein neues Blockhaus. Als Nächstes steht ein neues Klettergerüst auf der Wunschliste. „Bewegung ist Entwicklung“, erklärt Kita-Leiterin Uta Wieziolkowski. „Kinder müssen draußen frei spielen, klettern und rennen können.“ Auf dem Gelände der Evangelischen Integrativen Kindertagesstätte „Haus in der Sonne“ in Lübeck-Kücknitz schlug der Circus Benjamin sein Zelt auf. Der Projektzirkus speziell für Kita-Kinder war eine Woche da – und brachte jede Menge Tiere mit: Gänse, Ziegen, Tauben, Frettchen und sogar eine Schlange. Im neuen Gartenparadies der Evangelisch-Lutherischen Kindertagesstätte St. Martin in Lübeck leben die Kinder täglich im Kontakt mit der Natur. Unter dem Motto „Erleben – entdecken – erforschen“ entstand ein naturnahes Außengelände mit Wasserlauf, Kletterhügel und Sitzkuhle. Im „Kinder-Garten“ gibt es unter anderem Färberpflanzen, ein Naschbeet und ein Beet zum Tasten, Riechen und Fühlen. Ausführliche Berichte zu diesen vier Projekten und weitere Beiträge finden Sie online auf www.vek-sh.de Fotos: Stefan Bemmé (1), Inga Waldeck (3), Oda Rose-Oertel (4) SCHLESWIG-HOLSTEIN 11 Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 „Ich würde es wieder tun“ Hans-Jürgen Heidenreich blickt zurück auf mehr als zwei Jahrzehnte Kita-Leitung in Bargteheide 24 Jahre lang hat Hans-Jürgen Heidenreich die Evangelische Kita Am Mühlentor in Bargteheide geleitet. Der Kaufmann und Diplom-Sozialpädagoge war vorher in der Geschäftsführung eines Hamburger Beschäftigungsträgers tätig, kam also als „Quereinsteiger“ in die Kita. Ende des Jahres geht der 63-Jährige in Ruhestand. Wir haben Hans-Jürgen Heidenreich gefragt, wie sich die Arbeit verändert hat, was er „danach“ plant und was er Kindern wünscht. Unter Ihrer Leitung ist das „Unternehmen Kita“ kräftig gewachsen … Hans-Jürgen Heidenreich: Ja, von acht auf zwölf Gruppen, darunter zwei Krippen- und vier Hortgruppen. Und die Zahl der Mitarbeitenden hat sich auf 30 verdoppelt. Die Verwaltungs- und Gremienarbeit, die mit der Kita-Leitung einhergeht, habe ich immer gern gemacht, das ist meine Welt. Und durch meine kaufmännische Ausbildung weiß ich auch einen Haushaltsplan zu lesen. Das ist nicht nur in den Verhandlungen mit der Kommune sehr nützlich. Wie hat sich die Kita-Arbeit inhaltlich verändert? Wir sind stärker auf Familien ausgerichtet. Die Beratungsgespräche nehmen zu, etwa zu Partnerschaft, Schulden oder Integrationsfragen. Zweimal pro Woche kommt eine Psychologin ins Haus – da stehen die Eltern Schlange. Die Kita ist fast schon ein „Behördenlotse“: Eltern kommen zuerst zu uns, und wir klären dann mit ihnen, an welche Stellen sie sich wenden müssen. Eltern brauchen heute mehr, aber Beim jüngsten Sommerfest griffen Hans-Jürgen Heidenreich (re.) und Erzieher André Schütz zur Gitarre. sie fordern auch mehr. Manchmal wollen sie sich ihrer eigenen Verantwortung allerdings entziehen und sagen: Dafür bezahlen wir doch die Kita. Zusammen mit den anderen beiden evangelischen Kitas in Bargteheide – Lindenstraße und Eckhorst – haben wir übrigens das Konzept für ein Familienzentrum unter dem Dach der Kirchengemeinde entwickelt. Dafür bekommen wir jetzt Förderung vom Land. Spüren Sie auch die materielle Not von Familien? Ja, manche haben Schwierigkeiten, das Essensgeld von 52 Euro im Mo- nat aufzubringen. Andere können ein paar Euro für einen Ausflug nicht bezahlen. Dann versuchen wir, zusammen mit der Kirchengemeinde Unterstützung zu organisieren. Die Kita-Verbände weisen schon lange auf den Engpass bei pädagogischen Fachkräften hin. Für Ihre Kita ein Problem? Der Ausbau der Krippenbetreuung hat viel Personal gebunden. Jetzt fehlt es an qualifizierten Fachkräften im Elementar- und Hortbereich. Wir haben derzeit fünf Mitarbeitende über eine Zeitarbeitsfirma bei uns, weil wir die Stellen anders nicht besetzen konnten. Und das höre ich auch von anderen Einrichtungen. Generell wird die Arbeit in den Kitas zu gering bezahlt. Die Tarife spiegeln den Wert nicht wider: Immerhin legt die Arbeit mit den Kindern Grundlagen für unsere Gesellschaft! Da ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit es mehr und besser bezahltes Personal gibt. Würden Sie selbst den Beruf wieder ergreifen? Unter den Bedingungen hier, mit diesem super Team und dieser Wertschätzung durch den Träger: ja, auf jeden Fall! Sie haben Ende November Ihren letzten Arbeitstag in der Kita. Wird Ihnen der Abschied schwer? Ich bin jeden Tag gern hier, aber ich freue mich auch auf mehr Zeit fürs Motorradfahren, Wandern oder Skilaufen. Anfang 2016 bin ich zwei Monate mit dem Fahrrad unterwegs und umrunde Florida – das wird mir sicher helfen, Abstand zu gewinnen. Kreativ sein: Rund 190 Kinder besuchen die Kita Am Mühlentor, die Hans-Jürgen Heidenreich seit 1991 leitet. Ihr Wunsch für Kinder, nicht nur in Ihrer Kita? Eltern, die sich Zeit nehmen für ihre Kinder. Genug Freiräume ohne Konsum und dauernde Angebote. Und Politiker, die für gute Bedingungen in der Kindertagesbetreuung sorgen. 12 IMPULSE Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Lila Lügen Mein wunderbarer Eltern-Alltag: Ehrlich währt am längsten – auch wenn die Großtante kommt Tante Gerlila. Ich will nämlich keine lila Wange und Mama sagt, dazu bin ich auch zu groß. Die lila Bonbons kannst du wieder mitnehmen. Und meine Mama mag auch keinen lila Tee!“ Tante Gerlinde schaut einen Moment lang mächtig verdattert drein. Dann aber lacht sie plötzlich so laut, dass die Nachbarn neugierig in den Hausflur spähen. „Kind!“, tiriliert sie. „Das ist schön, dass du so ehrlich bist. Weißt du? Ehrlich währt am längsten. Die Bonbons sind noch von Onkel Egon, der aß die kartonweise. Mir schmecken sie auch nicht. Und den Tee, den krieg ich immer von meiner Nachbarin geschenkt. Aber das olle Zeug kann doch keiner trinken! Ha, ha.“ „Soso“, sage ich und lächele ein wenig schief. Tante Gerlinde aber lacht noch, als sie ihre drei Handtaschen an die Garderobe gehängt hat. „Setze du uns mal einen schönen, starken Bohnenkaffee an“, schlägt sie nun vor. Clara hat inzwischen ihr Ausmalbuch mit den Schminkgesichtern geholt und hält es der Tante unter die Nase. „Ich hab eine Idee!“, verkündet sie fröhlich. „Das lilane Küssi für mich schmatzt du einfach auf dieses Modell! Als Mund. Ich mal daraus eine ganz schicke Frau. Und den Mund mal ich dann über. Rosa. Lila ist nämlich überhaupt nicht mehr modern, Tante Gerlila! Aber sei nicht traurig. Wir kriegen das hin.“ Von Christine Senkbeil „Ich bleib in meinem Zimmer, wenn Tante Gerlila kommt“, verkündet mein Töchterlein mit bedrohlich entschlossenem Unterton. „Und ich komme auch nicht raus!“ Nanu?, denke ich. Zugegeben, meine Großtante Gerlinde mit ihrer durchdringenden Opernsängerinnen-Stimme kann zuweilen ein wenig anstrengend sein. Aber ihr glockenhelles Lachen wirkt auch ansteckend und reißt meine Tochter und mich immer wieder mit. „Was ist denn los?“, frage ich durch die geschlossene Tür. „Mit Tante Gerlinde ist es doch lustig!“ „Tante Gerlila ist immer so lila“, gibt Clara Auskunft. „Sie hat lilane Haare und ihr Mund ist auch lila.“ „Aber du magst doch lila“, wende ich ein. „Lila ist überhaupt nicht mehr modern!“, unterbricht sie mich. „Alle wollen rosa. Und Tante Gerlila gibt mir einen Kuss und macht mir einen lila Abdruck auf die Wange. Ich will aber keinen Kuss von ihr!“, droht sie. „Nun gib doch dem Onkel die Hand“ Ah – daher weht der Wind. Tante Gerlinde und ihr überschwängliches Begrüßungszeremoniell. Bilder aus meiner eigenen Kindheit blitzen auf. Ich, schüchtern hinter den Beinen meiner Mutter. Fremde, laute Menschen in der Wohnungstür. „Ach, bist du groß geworden!“, zwitschert es. „Nun gib doch dem Onkel die Hand!“ „Kennst du denn Tante Waltraut nicht mehr?“ Scheußlich. „Weißt du was?“, frage ich und warte auf keine Antwort. „Ehrlich währt Christine Senkbeil ist Redakteurin bei der Mecklenburgischen & Pommerschen Kirchenzeitung in Greifswald. Illustration: Jonas Mekhalfia am längsten. Ein alter Spruch, und der stimmt immer noch. Wir sagen Tante Gerlinde einfach, dass du jetzt zu groß geworden bist für Schmatzküsse, gut?“ Postwendend fliegt der nächste Pfeil in Richtung Tür. „Aber ihre blöden lila Lutschbonbons kann sie auch behalten, die mag ich nämlich überhaupt nicht.“ Ich überlege. Tante Gerlinde ist zwar eine üppige Person. Aber doch sehr zart besaitet. Und meine einzige Großtante väterlicherseits. Eine niederschmetternde Wahrheit am Tag fände ich ausreichend – man möchte ja niemanden verletzen. Vielleicht kann ich Clara überzeugen. „Ach weißt du, wir fangen heute erst mal mit den Küssen an. Und die lila Bonbons. Naja, vielleicht mag sie jemand im Kindergarten.“ „Niemand“, sagt Clara. „Alle wollen rosa.“ Aber immerhin öffnet sich jetzt ihre Zimmertür. „Du hast ja Glück!“, sagt sie. „Dir bringt sie Tee mit, über den du dich freust.“ „Ertappt!“, denke ich. Denn ehrlich gesagt: Ich hasse Lavendel-Tee. Die gesamte untere Schublade ist inzwischen voll davon. „... und die Bonbons kannst du wieder mitnehmen“ Clara muss mir diese Gedanken angesehen haben. „Du magst den Tee gar nicht?“, fragt sie. Und noch während ich schuldbewusst mit dem Kopf schüttele, klingelt es an der Tür. Schneller als mir lieb ist, öffnet Clara. Noch bevor Tante Gerlinde einen Fuß in die Wohnung setzen kann, klärt meine Tochter sie über alle Neuigkeiten auf. „Geküsst wird nicht mehr, Auflösung von Seite 16 Jonas kommt bei Luis an. ANZEIGEN 13 Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 KitaOrganisation bes Einfach ser orga Planung von Aussenanlagen für Kindertagesstätten nisiert! www.wilska-gar ten.de Gruppentagebuch 'RUPPENTAGEBUCH und Anwesenheitsliste mit Kalendarium für das Jahr 2015/2016 für Kindergärten, Tagesstätten, Horte und andere Tageseinrichtungen für Kinder fon: 0171-830 6801 h c u b e g a nt 'RUPPENTAGEBUCH UND¬!NWESENHEITSLISTE¬MIT¬+ALENDARIUM¬FàR¬DAS¬*AHR¬ FàR¬+INDERGËRTEN¬4AGESSTËTTEN¬(ORTE¬UND¬ ANDERE¬4AGESEINRICHTUNGEN¬FàR¬+INDER 'RUPPENTAGEBUCH UND¬!NWESENHEITSLISTE¬MIT¬+ALENDARIUM¬FàR¬DAS¬*AHR¬ FàR¬+INDERGËRTEN¬4AGESSTËTTEN¬(ORTE¬UND¬ ANDERE¬4AGESEINRICHTUNGEN¬FàR¬+INDER UND¬!NWESENHEITSLISTE¬MIT¬+ALENDARIUM¬FàR¬DAS¬*AHR¬ FàR¬+INDERGËRTEN¬4AGESSTËTTEN¬(ORTE¬UND¬ ANDERE¬4AGESEINRICHTUNGEN¬FàR¬+INDER und Anwesenheitsliste mit Kalendarium für das Jahr 201/201 für Kindergärten, Tagesstätten, Horte und andere Tageseinrichtungen für Kinder Leitung: ________________________________________________ Gruppe: ________________________________________________ Jahr :2015/2016 ,EITUNGå??????????????????????????????????????? 'RUPPEå??????????????????????????????????????? *AHRå Gruppentagebuch Das Pfarrhaus Damm ist geeignet... ...für Tagungen, Seminare, Freizeiten und Rüstzeiten jeder Altersstufe, Konvente, Weiterbildungen oder Klassenfahrten. ,EITUNGå??????????????????????????????????????? 'RUPPEå??????????????????????????????????????? *AHRå Leitung: ________________________________________________ Gruppe: ________________________________________________ Jahr :201/201 Ev.-Luth. Kirchenkreis Mecklenburg Gruppe ,EITUNGå??????????????????????????????????????? 'RUPPEå??????????????????????????????????????? *AHRå … und ergänzende Materialien: ErzieherInnen-Kalender Rechtssicherheit Hygiene und Gesundheit Förderplan und Bildungsbericht Dienstzeiten Ratgeber und vieles Hilfreiche mehr 2015 2016 Jugenbildungsstätte - Pfarrhaus Damm Mittelstraße 1 - 19374 Damm Tel.: 03871/441054 - Fax: 03871/421055 E-Mail: [email protected] Haus der Kirche "Sibrand Siegert" Seit 1960 wird das Haus der Kirche als Tagungs-, Bildungs- oder Begegnungsstätte geführt. Mit fünf Tagungsräumen wird das Haus unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht. Dazu tragen das dem jeweiligen Anlass angepasste Ambiente und die gastronomische Betreuung ebenso bei wie die 32 Zimmer, die zum längeren Verweilen einladen. Tagungshaus des Ev.- Luth. Kirchenkreises Mecklenburg Grüner Winkel 9-10 - 18273 Güstrow Tel.: 03843 2178-0 - Fax: 03843 465262 E-Mail: [email protected] Erhältlich über: www.schulorganisation.com xis… Aus der Pra raxis! P ie d r fü … Glaubenssachen – den Dingen eine Seele geben w w w. k i r c h e n s h o p - o n l i n e . d e M Besser leben. leben. Weiter Weiter EURO denken. denken. Neue Horizonte, neue Kraft: Das Magazin Magazin zum zum Abschalten Abschalten Besser leben. leben. Weiter Weiter denken. denken. AHN SPECIAL: KINDHEIT Schluss mit dem Schönheitswahn Schluss mit dem Schönheitswahn Kult JahrhundertJahrhu Somm erndertSoJah mmrhu er ndert- – WIE SIE RIECHT, / NASA diso Neue Horizonte, neue Kraft: Das Magazin NR. 1NR. 2 12015 12015 Magazin zum 2014 4,90 zum Abschalten 4,90 EURO Abschalten NR. NR. 2014 EURO 4,90 4,90 EURO DEM SCHÖNHEITSW Schluss mit dem Schönheitswahn SCHMECKT & (TRABBI-NUDISTEN), Besser leben. Weiter Weiter denken. denken. – SCHLUSS MIT WIKIPEDIA.ORG HINTERGUND-INFO ZUR INSEL: ZEICHNUNG HELGOLAND UND KÖRPERKULT PRÄGT REISE INS LICHT FOTOS: ACKERHELDEN p paradiso paradiso NR. 2 2015 2015 40 41 Bilder, die im Gedächtnis bleiben SPECIAL:KRAFT KINDHEIT SPECIAL: DES GEHENS Bilder, REISE INS LICHT die GLÜCKS-ATLAS Sommer – DIE GEHEIMNISVO im Gedächtnis 02 WieLeib sie & schmeckt, bleibenww ww ww .. pp aa rr aa dd ii ss oo -- mm aa gg aa zz ii nn .. dd ee Für riecht Seele: Der Weg&istprägt das Ziel Die Wogeheimnisvolle Kraft ist das Glück zu Hause SPECIAL: SPECIA L:KRAFT KINDHE 4 198800 804907 IT GEHENS REISE DES WieLeib sie & INS GLÜCKS Für schmeckt LICHT -ATLAS , riecht Seele: Der Bilder, Weg&istprägt die im Gedächtnis ww ww ww .. pp aa r a d i s o - m das Ziel Die Wogeheimni svolle das Glück bleibenr a d i s o - m aa gg aa zz ii nn .. dd ee Kraft ist zu Hause SPECIAL: KINDHE SPECIAL : KRAFT DES IT GEHENS REISE WieLeib sie & INS-ATLAS GLÜCKS Für schmeckt LICHT , riecht & Seele: Der LLE KRAFT KRAFT – DIE GEHEIMNISVO 49 paradiso NR. 2 2014 REISE INS LICHT LLE KRAFT ABO-HOTLINE: Tel. 030-611 05 26 16, E-Mail: [email protected] paradiso NR. 2 2015 Im Rahmen Mann im Mond: „Apollo 11“ der Mission 21. Juni 1969 landeten am Edwin die beiden Amerikaner und Neil A. „Buzz“ Aldrin erste MenArmstrong als Erdtrabanten. schen auf dem darüber geBis heute wird die beiden Amestritten, ob auf dem rikaner tatsächlichdie Aufnahoder Mond waren entstand. me im Fotostudie REISE INS LICHT – DIE GEHEIMNISVOLLE NR. 2 2015 paradiso bei Werder in einem Waldstück r fotoAkt vor Trabi mit einem Selbstauslöse er im Hutschenreut an der Havel: das Ehepaar 1990. gungsjahres grafierte sich Wiedervereini Tradition der Sommer des knüpfte an die nen DDR an. Die Fotografie tur der untergegange „Die Bildbandes Freikörperkul das Cover des Aktfotografie Sie zierte u.a. über 40 Jahre nackte Republik“im deutschen Osten. von Amateuren spielen bei den Jahreszeiten en keine Rolle. Medien-Ikon lt seine Das Bild erzäh ichte. eigene Gesch PRÄGT TEXT: ANGELIKA GÖRDES-GIESEN 48 Ort der Begegnung: Im Mietgarten wird nicht nur gemeinsam geerntet. SCHMECKT & selbst Schrebergarten war gestern. Heute mieten sich Stadtmenschen ein paar Beet-Reihen und ernten ihr eigenes Gemüse. Der Acker wird zugleich zur Kontaktbörse. OHLQH 6DODWSÁDQ]HQ GLFNH -RKDQQD ]ZHL 5HLKHQ ² UXQG 4XDGUDWPHWHU 6FKQLWWODXFKEVFKH 5DGLHVFKHQ *DUWHQJOFNIU(XURLP GLH HUVWHQ .RKOUDELEOlWWFKHQ -DKU'HUHUVWHHL JHQH*DUWHQLVWLKUJDQ]HU6WRO] XQG HLQ SDDU (UGEHHUSÁDQ]HQ ]XPDOZHQQ]X +DXVHVHOEVWJHHUQWHWHV*HPV ² DOOHV VDXEHU KLQWHUHLQDQGHU HVHUYLHUWZHUGHQ LQ NDQQÅ9RQPHLQHU:RKQXQJD HLQHU 5HLKH JHSÁDQ]W XVVFKDXHLFKDXI $E XQG HLQHQ WULVWHQ ]XVFKDXWMHPDQGYRUEHLJLH %HWRQKRI´ HU]lKOW VLH YHUVFKZLW]W WXQGKDUNWXQG XQG PLW /HKP YHUVFKPLHUWHQ KDFNWHLIULJ6FKOLHOLFKVROO8 +lQGHQ KLHU QNUDXWQLFKWGLH KDEHLFKGLH&KDQFHLQGHU(UG *HPVH²XQG(UGEHHUHUQWHV H]XZKOHQ´ W|UHQ $XI GHP $FNHU DP 6WDGWUDQG YRQ 0QVWHU MIETGÄRTEN WUHͿHQ VLFK 6WlGWHU ]XP JLEW HV PLWWOHUZHLOH EHUDOO 6FKQXSSHU*lUWQHUQ LQ 'HXWVFKODQG DXFK LQ -HGHUNDQQVLFKKLHUHLQSDDU5 %LRTXDOLWlW %LUJHU HLKHQIUHLQH6DL %URFN XQG 7RELDV VRQPLHWHQXQGVFKDXHQZDV VRDOOHVTXHUEHHW Å$FNHUKHOGHQ´ 3DXOHUW VLQG GLH QHXHQ %LR SDVVLHUW )U -RKDQQD HLQH HLQ MXQJHV 8QWHUQHKPHQ NOHLQH JUQH ,G\O (VVHQ DXV 'LH Å$FNHUKHOGHQ´ JLQJHQ OH ]XU (QWVFKOHXQLJXQJ DQ GHQ QDFK GHP %URVWUHVV 6WDUW ,KU 0RWWR (V LVW 6FKUHEHUJlUWHQ KDEHQ VLH DQ GHU =HLW GLH 0HQ QLH LQWHUHVVLHUW ]X VFKHQUHJLRQDOXQGHPRWLRQDO JUR]XVWDUUH5HJHOQXQGHLQ ZLHGHUQlKHUDQ ELVVFKHQPLHÀJ GDV KHUDQ]XEULQJHQ ZDV VLH WlJOLFK 'HVKDOE JULͿ VLH VRIRUW ]X HVVHQ GD DOV VLH GDV 0LHWJDU PLW VLH VSUHQ GDVV (UGEHHUHQ WHQDQJHERW YRQ Å 0HLQH QLFKW LP 3ODV (UQWH´ ODV HLQ JUQHV WLNVFKlOFKHQUHLIHQ'LH8QWHU 6WDUWXS8QWHUQHKPHQ6HLWHLQ HP-DKUEHDFNHUW JlUWQHUQVFKRQVHLWGHU6FKXO] QHKPHQVJUQGHU HLWPLW/HLGHQ >> SCHMECKT & PRÄGT K afen des Pressefotogr Peking geriet Die Fotografie 1989 aus vom 5. Juni Protestbewegung Jeff Widener der chinesischeneinem Symbolbild zur Ikone zu 1969 sowie sogenanndes Jahres . Sie zeigt den von der geballten zivilen Ungehorsams der sich auch Panzer ten „Tank Man“, Macht der aufgefahrenen Bild nicht militärischen lässt. Was das nicht einschüchtern Panzer wenige Stunden Friehimmlischen zeigt, dass dieselben dem Platz des n im Dunkel später die auf Demonstrante dens campierenden (AP) überrollten. Nacht der – WIE SIE RIECHT, Helden ackern „sexuellen gung und der gewordene Revolution“ Thomas Fotografie von die Mitgliezeigt Hesterberg Kommune 1 der der Berliner Anders in einem Rückenakt. vermuteals die Betrachter sich die Kommuten, hatten gemeinsam narden vorher Die nie nackt gesehen. e vom Juni Nacktaufnahm die bürgerliche 1967 sollte provozieren. Öffentlichkeit SPECIAL: KINDHEIT Eindrucksvolle Fotostrecken 1967: Die zur Rückenakt eIkone der Studentenbew KÖRPERKULT 15 NR. NR. 2 12015 12015 4,90 2014 EURO 4,90 NR. EURO 1NR. 4,90 2014 EURO 4,90 EURO NR. NR. 2 12015 Neue Horizonte, neue NR. 12015 2014 1NR. 4,90 4,90 EURO 2014 EURO 4,90 4,90 Magazin zum EURO Kraft: Das Magazin EURO zum Abschalten Abschalten Körper Körper Kult Kult Körper SPECIAL: KINDHEIT – WIE SIE RIECHT, paradiso NR. 2 2015 NR. 2 2015 paradiso p ppapradiso a diso p pra ara p paradiso Ein Jahrhundert Sommer Ackerhelden Nordstrand 16 Ein Jahrhundertr Somme Der malerische Helgoländer Südhafen mit seinen schmucken Hummerbuden. DEM SCHÖNHEITSW AHN Ab sofort im Zeitschriftenhandel neberg (Schleswig-Holstein) integriert. Für das sechzig Kilometer vom Festland entfernte Helgoland gelten Sonderregelungen: Die Gemeinde ist zwar Teil des deutschen Wirtschaftsgebiets, zählt aber weder zum Zollgebiet der Europäischen Union noch werden deutsche Verbrauchssteuern erhoben. Zur Einwohnerzahl machen verschiedene Quellen unterschiedliche Angaben: Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein nennt zwei Zahlen: 1144 (März 2012, Fortschreibung auf Basis der Volkszählung 1987) und 1370 (31. Dezember 2012, Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011); laut Gemeindeverwaltung sind es rund 1500. mich fragend an. Ich brauche Bera- Begleiter blicken Sortiekonnte ich erst nach langen, schwierigen Zeit zum Nachdenken, zum dass ihre ein wenig Betungsbemühungen davon überzeugen, Einordnen, zum nachträglichen eine Sprach- ren, zum auf dem Kinder Nachhilfe oder zum Beispiel werten. Wir setzen uns auf eine Bank benötigten. heilförderung auf dem Festland benannt nach dem Gründer dievon den Eltern Siemens-Platz, Die Dankbarkeit, die ich später im Jahre 1826. meinem Schullei- ses Seebades oder andere erfuhr, war rührend. Dies war Es ist noch ruhig. Nur das eine Eines Tages lag ter nicht verborgen geblieben. hundertfach und in vielfür mich in „Hallo“, das täglich in meiner Ablage eine Nachricht Variationen langatmibitte um Rück- fältigen phonetischen abkürzt, dringt an grüner Tinte: Kollege Groth, ich um …, auch nicht: ge Kommunikationswege sprache. Nicht kühl: Ich bitte ähnlich dem „Moin“ auf dem nun mit „Kollege unsere Ohren, mal Herr Groth …., nein, ich war Mal klingt es müde, mal hastig, Festland. worakzeptiert « Groth“ als vollwertiger Lehrer DXͿRUGHUQG PDO IUHXGLJ PDO dem insbeson- IRUVFK PDO erzählen, wenn … den, von ihm, unserem „Rudi“, Ent- Es kann ganze Geschichten die Helgoländer dere ich, was meine weitere pädagogische ja, wenn man eben weiß, dass habe. großartige Gewicklung anlangt, viel zu verdanken allesamt, jeder auf seine Weise, sind. Der bekannteste von ihSPÄTER, schichtenerzähler WENN ICH NUN, GUT 50 JAHRE Krüss mit seinen vielen Kinderund Oberland nen war James durch die Gassen von Unterder lebte zu meiner Zeit schon anderen Haus büchern. Aber schlendere, bei dem einen oder anderen Insel und drechselte und zwar fernab auf einer in der Friesenstraße stehenbleibe, an seinen berühmten VerJahre beengten dort vergnüglich der Nummer 78, das mir einige andere Geschichten-Erzähl-Werkstatt später die Nr. 610 sen. Eine Wohnraum geboten hatte wie auf dem Oberland in der dem Oberland, konnte der Kundige denn dort in der von Aschensstraße auf aufsuchen, Hilmer bei Warst du hier zu Eiergrogstube kommt sehr schnell die Frage: für Abend die Floiter Taf- >> gewohnt? Meine gastierte Abend Hause, oder hast du hier nur – SCHLUSS MIT Bewusster leben, weiter denken Ackerhelden JHGXOGHW VHQ" 0|JOLFKHUZHLVH QXU IUHXQGOLFK HK|UWHLFK ZHLOHEHQDOV/HKUHUXQYHU]LFKWEDU"* VRUHQYRP DXFK]XPÅIU|PPH6NLW´]XGHQ,QYD schnell ausbeutet Festland, die man einbootet, QHYLHONROXQGGDQQZLHGHUDXVERRWHWZLHHVHL UDFKWH"'LH SRUWLHUWH0HWDSKHU]XP$XVGUXFNE VLQMHQHU $QWZRUWJDEPLU7KHR5HLQHV$EHQG WOLFKQLFKW 6WXEHGHV+DQVD+RIHVGLHLFKHLJHQ prangte unüberhätte betreten dürfen. Über ihr GHU$OVLFK VHKEDUGDV6FKLOG1XUIU+HOJROlQ den Türeingang meinen Kopf neugierig durch PLFK DXI VWHFNWH ZLQNWH HU PLU ]X IRUGHUWH mich als hatte Er nehmen. zu Platz neben ihm ZDKUJHQRPPHQ /HKUHU VHLQHV 6RKQHV :DOWHU – kurzfristig Bei einigen Bieren und Genever hinzu – erfuhr kam H. P. , der Bürgermeister, HQZHFKLFKGDVVGLH+HOJROlQGHULQLKUHUODQJ von den Frieselvollen Geschichte ursprünglich GDQQ YRQ GHQ VHQ XQWHUMRFKW ZRUGHQ ZDUHQ und seit Dänen, darauf von den Engländern GXUFK GHQ +HOJRODQG6DQVLEDU9HUWUDJ |UHQÅ:LU XQXQWHUEURFKHQ]X'HXWVFKODQGJHK Theo, ein gesind niemandem untertan,“ sagte LQ PWOLFKHU ZRKOJHUXQGHWHU +XPPHUÀVFKHU ÅZLU VLQG HLQVHLQHP GXQNHOEODXHQ 3XOORYHU JHJHQEHU DOOHP IDFK PLVVWUDXLVFK JHZRUGHQ die sich am HQ- >> Eine der zahlreichen Kegelrobben, )UHPGHQÅ'HVRLVWZDW´IJWH+3+ der Düne offensichtlich wohlfühlen. Halunder“ >> fel, eine illustre Erzählrunde „iip Henry, Helgo, (auf Helgoländisch) mit James, Harro, Agge und Werner Pee. QQHUUXQ'LH)ORLWHU7DͿHOZDUHLQHUHLQH0l JGDVÅ6DGHLQGHUDOOHUGLQJVHLQH)UDXKlXÀ ÅVLHQ :Ϳ´ JHQ´ KDWWH *HUGD :HUQHU Å3HH´ „GerdaDie liebevollen, zum Teil skurrilen trocken, auch Geschichten“ ließen kein Auge allabendlich anjene Vertellen nicht, die „Pee“ auf der in die schaulich über das lockere Treiben Å$WODQWLV´ ÅGlQLVFKH6GVHH´YHUFKDUWHUWHQ06 U ]XPEHVWHQJDEGHUHQ.DSLWlQHUZD LQHUYRQ $EHUZDULFKZLUNOLFKPLWWHQPDQJH JHZHLKQHQ LQ GHU +HOJROlQGHU *HVHOOVFKDIW 25 KÖRPERKULT – SCHLUSS MIT DEM SCHÖNHEITSWAHN Packende Reportagen schen Staatsgebiet und ist heute als amtsfreie Gemeinde Helgoland in den Kreis Pin- paradiso NR. 2 2015 NR. 2 2015 paradiso 2015 93 24 NR. 1 jedes Wohn„auf der Insel kenne ich fast mit ihm. zimmer.” Der Lehrer freut sich ich Dir und „Hat doch nicht geschadet, dass Nachvielen anderen immer mal wieder sagt er. Da hilfeunterricht gegeben habe”, sie stoßen mit muss Uwe Krüss lachen, und die Schreeinem Feierabend-Bier an. Über Nordsee. bergärten geht der Blick auf die frühere Lehrer „Hast Du Familie?”, will der ich im Café wissen. „Ja, meine Frau hab’ arbeitete Hinrichs kennengelernt. Dort der Masie in der Gastronomie”, erzählt auch oft”, ler. „Mensch, da war ich damals wohnt heute antwortet Groth. Uwe Krüss großgeer dem in Eltern, im Haus seiner unweit der worden ist – auf dem Oberland geh’ hier nicht weg”, sagt er. von der Arbeit Schule. „Ich Uwe Krüss (60) kommt direkt Urlaub verbringt er im Schrebergarten. um reicht”, das zur kleinen Schrebergarten-Kolonie, Hause, „Fünf Minuten von zu „Uwe, die großen seinen alten Lehrer wiederzusehen. flachst er. Am Horizont sind Maler den Atlantik stimmt es, dass Du seit 45 Jahren Containerschiffe zu sehen, die Groth. im selben Geschäft bist?”, fragt überqueren. ri. fügt hinzu, „Stimmt”, sagt der Schüler und HINTERGRUND 01 4 198800 804907 Deutschland € 4,90 Österreich € 5,60 Schweiz sfr 8,00 Deutschland € 4,90 Österreich € 5,60 Luxemburg € 5,90 Spanien € 6,90 Schweiz sfr 8,00 € 6,90 Luxemburg € 5,90 Spanien € 6,90 Italien Italien € 6,90 01 02 Deutschland € 4,90 Deutschland € 4,90 Österreich € 5,60 8,00 Luxemburg € 5,90 Österreich € 5,60 Schweiz Schweiz sfr sfr 8,00 Luxemburg € Spanien € 6,90 5,90 Spanien 6,90 € 6,90 Italien Italien € € 6,90 4 198800 804907 4 198800 804907 Weg istprägt das Ziel Die Wogeheimni svolle das Glück Kraft zu Hause 01 02 ist 4 198800 804907 4 198800 804907 ww ww w .. p a r a d i s o w paradiso-m m aa gg aa zz ii nn .. dd ee Deutschland € 4,90 Deutschland € 4,90 Österreich € 5,60 Schweiz 8,00 Luxemburg € 5,90 Österreich € 5,60 Schweiz sfr sfr 8,00 Luxemburg € Spanien € 6,90 5,90 Spanien 6,90 € 6,90 Italien Italien € € 6,90 GESTALTUNG: SÖNKE LUNDT Begegnung Er kennt jedes Wohnzimmer i Helgoland oder „Deät Lun“ (Helgoländer Friesisch „Das Land“, englisch Heligoland) ist eine Nordseeinsel in der Deutschen Bucht. Sie ist Deutschlands einzige Hochseeinsel. Die ursprünglich größere Insel zerbrach 1721; seitdem existiert die als Düne bezeichnete Nebeninsel. Die Inselgruppe Helgoland gehört seit 1890 zum deut- p paradiso paradiso NR. 2 2015 NR. 2 2015 paradiso HUTSCHENREUTER FOTOS: THOMAS FOTO / GONDEL-DETAIL: MARCUS DEWANGER TEXT & FOTOS: STEPHAN RICHTER Helgoland 11 Helgoland 10 ILLUSTRATIONEN: SARAH ROLOFF mit seinen Kumpeln. Auf Böschen glücklich, gemeinsam m Sommer 1934 unternahm Fritz durch Deutschland zu aus seinem die Idee, eine Radtour eine Fahrradtour. Er radelte er nicht. Stattdessen musste Deutsch- unternehmen, kam kleinen Dorf Arbergen quer durch Strafe zahlen, weil er im eine ei- er 1937 drei Reichsmark land. Arbergen war damals noch Fahrrad fuhr und dabei ein vor Bremen: benachbarten Achim genständige Gemeinde kurz der Hand führte, das nicht mit Schule, eine weiteres Rad an mehrere Sportvereine, eine ausgerüstet war. einem kleinen einer Lampe befreundet, Mühle und eine Kirche, die auf Fritz und mein Opa waren nicht einsamer, aber ob sie einander kannHügel steht. Das Ziel von Fritz‘ Das und ich weiß nicht einmal, zu unterschiedgutgelaunter Reise war der Obersalzberg. ten. Wahrscheinlich waren sie Sommerdomizil Adolf Hitlers. ein Mann von Welt, den die politiZeppeline, gi- lich: der eine Auf seinem Weg sah Fritz neue in Deutschland zunächst Wald und die schen Veränderungen gantische Fabriken, den deutschen der andere ein Arbeiter, der zufrieer dem „Fräulein begeisterten, um sich selbst kümmern Alpen. Von unterwegs schrieb sich er wenn war, den eine Postkarte Herta Asendorf“ fast jeden Tag sich zu Hause einrichtete. Gemeinschwärmte von konnte, der oder wunderschöne Briefe. Er dass sie später zum MillionenHerta – und sam war ihnen, der Landschaft oder vom Fräulein Soldaten zählten. Lage. Fein hielt heer von Hitlers lagen die gern beurteilte er die politische Als Fritz durch Deutschland radelte, Füllfederhalter gutes Jahr zuFritz jeden Tag mit Bleistift oder Reichstagswahlen von 1933 ein in seinem linierten, blauen DIN-A-6-Fahrten- rück; in Arbergen hatte die SPD mit 2975 Stimals die NSDAP buch fest. Opa Jo- men etwas besser abgeschnitten das Dorf wurde Zur gleichen Zeit saß mein Großvater, Trotzdem Stimmen. in Arbergen und mit 2468 hann, wahrscheinlich zu Hause „Machtergreifung“ schnell gleichgearbeitete als Au- nach der wurgenoss den Sommer. Er war 18, den Sport- und Gesangsvereinen Frau fürs Leben schaltet: In tomechaniker, hatte noch keine nationale Töne angeschlagen, Lehrer werden den zunehmend zu. gefunden. Anders als Fritz, der Juden und Behinderte nahm des Wortes. Er der Hass auf wollte, war mein Opa kein Mann Arbergen in Bremen eingemeindet. und wohnte mit 1939 wurde war Mitglied im Sportverein wurden unter der Hakenkreuzfahne dessen Garten er Sportfeste ging das Leseinen Eltern in einem Haus, in gefeiert. Aber für Fritz und Johann weigroße Die züchtete. Schweine und Hühner und Ganzen weiter wie immer. >> Hier war er ben im Großen te Welt, das war für ihn: Arbergen. NR. 1 NR. 2 2015 paradiso paradiso NR. 2 2015 TEXT: AXEL BRÜGGEMANN I 2015 92 H Pflichtprogramm: Helgoland-Besucher werden in traditionellen Börtebooten Schiffen von den auf Reede ankernden an Land gebracht. Zweiten Weltkrieg erlebt und Die letzten der Soldaten, die den haben ungern über ihre Erlebnisse überlebt haben, sterben. Die meisten sich mit alten Fotos und Briefen gesprochen. Ihre Enkel müssen Funden nachgegangen. behelfen. Unser Autor ist solchen NR. 1 In Venedig ließ sich Uwe Kunze zum Gondoliere ausbilden. Dann baute er seine eigene Gondel. Jetzt lässt er sich auch bei norddeutschem Schmuddelwetter nicht seinen Spaß nehmen. Für ihn beginnt die Freiheit auf dem Wasser. Am Beispiel meines Großvaters FOTOS: MARCUS DEWANGER ChristianisieAntike bis hin zur germanischen eine beiden Begleiter döan. Ähnlich rung, leuchtet uns sonnenbeglänzt sen vor sich hin. Aus dem ergehen, wenn sie in der ÁLHJW muss es den Touristen %RUGODXWVSUHFKHU Uluru, den heiligen australischen Wüste den Lale Andersens kleine aufragen sehen. Berg (Ayers Rock) vor sich Möwe nach Helgoland; sind angekomGewusel. Lärmen. Wir dazu das sanft tuckernde uns mit einem men. Kräftige Arme befördern Boot, Motorengeräusch der MS „Hallo“ in ein wartendes aus der Süderpiep freundlichen einer der „Funny Girl“, die soeben hin und herschaukelt. Jens, ͿHQH0HHUKL- das leicht XQGDQGHU7RQQHYRUEHLLQVR Å*UHLIHU´ HUNHQQW PLFK RͿHQEDU Wattenmeer, von VWDWWOLFKHQ nausgleitet. Wir haben das und ruft mir ein herzliches begleitet von an meiner Stimme Meine Büsum aus kommend, verlassen, iip Lunn, Schoolmeister“ zu. krächzender Mö- „Welkoam mit stoieinem Schwarm schreiender, lassen dieses „Ausbooten“ Begleiter Bug. zum vorn nach sie im wen. Ich entferne mich über sich ergehen. Ich hatte hat mich erfasst. scher Ruhe Eine leichte, innere Erregung schon darauf eingestimmt. toräi teenk, as wi no Vorwege „Kans di di no uun de tid jetzt stimmengewalder Helgowear iip Lunn?“, schallt es NACH EINIGEN JAHREN ist eine Aufnahme NUN, tig über das Oberdeck. Es kehre ich zurück, auf Spu.DUNÀQNHQ´ land-Abstinenz, was dieGHV 6KDQW\FKRUHV Å+HOJROlQGHU verbunden mit der Frage, ein Heimwehlied rensuche, aus den 1960er Jahren und wie die Helgoländer ihre Insel Inselbewoh- ser „Knust“, so lebens- und liemich der nach dem Krieg evakuierten für nennen, verstreut weit über liebevoll ich auf und mit ner. Eine kleine Diaspora – benswert gemacht hatte, dass hinaus. Schleswig-Holsteins Grenzen Jahre zuzubringen bereit war. da, die Bilder von ihr achteinhalb Für Augenblicke sind sie die Zeit, in der die Tourisgezaubert. Es war schließlich über damals, wie mit der Laterna Magica wie Heuschreckenplagen 1963-72. Das wa- ten gleichsam Saison bis Damals, das waren die Jahre hergefallen waren, in der Henrys, Jennys, die Insel erst nach 16 Uhr ren all die Helgos, Rickmers, 10 000 täglich, und Leben Meine, auch meine zu Gelis, Marens, Kirstens … NRQQWH ZHQQ GLH 6HHElGHUVFKLͿH Gebannt starre ich VWDWWÀQGHQ anSchüler. Aber nun ist heute. den Tagesgästen wieder die Rückfahrt auch schon der feine mit voraus. Und da lüftet sich und dieses geo- traten. können wir zu Dunstschleier über dem Meer, Das Faszinosum Helgoland Gegenlogische Juwel, in seiner Einzigartigkeit gerne 2500 Jahre zu- >> von der einem Teil gut und stand vieler mythischer Verklärungen paradiso TEXT: KARL-HEINZ GROTH O sole mio! << Rückblende paradiso Mecklenburger Gondoliere nach Kiel, sondern auch vom Wasser in die Luft. Auf den Schweriner Seen war er von kleinauf mit Jolle und Surfbrett zuhause. „Dort war für mich die Freiheit“, sagt er. In Kiel ließ er sich als %DOORQIDKUHUDXVELOGHQEHVFK DͿWHVLFKHLQHQHLgenen Ballon und besah sich das Meer und die Seen von oben. Nicht gestellt: Wenn Uwe Kunze auf seiner Gondel ein Lied schmettert, schmelzen sogar Zuhörer an Land und am Steg dahin (hier am Schweriner See). Knust Jahre alte Lehrer Karl-Heinz Nach 50 Jahren kehrt der 75 zurück. Hier trifft er seine Groth auf die Insel Helgoland sich meisten von ihnen können früheren Schüler wieder. Die der nicht vorstellen. Den Lehrer, ein Leben auf dem Festland haben sie nicht vergessen. 1963 erstmals das Eiland betrat, paradiso auf dem Dann rückte seine Frau, eine Ärztin, mit einem Jugendtraum heraus. Als Mädchen habe sie sich eine Liste mit Städten gemacht, die sie in ihrem Leben einmal besuchen möchte. Alle seien „abgearbeitet“. Nur Venedig fehle noch. Also auf in die Lagunenstadt. Dort kam Uwe Kunze allerdings ins Grübeln. „Ich sah den schlechten Zustand vieler Häuser und dachte: Entweder, Du fängst jetzt wieder mit Bausanierung an. Oder Du setzt Dich ans Wasser und schaust den Gondolieri zu.“ Während seine Frau die Stadt besichtigte, schaute Kunze dem 30 Jahre lang war „Ella“ in Venedig im Einsatz, Treiben auf dem Wasser zu. Und bevor Kunze sie auf Hochglanz brachte. er machte sich nützlich, wo er gebraucht wurde – und schnell erkannten die Gondelbesitzer, dass der Mann aus Deutschland als Ingenieur nicht nur für alles eine Lösung hatte, sondern auch eine ganze Menge maritimen Sachverstand mitbrachte. So wurde Kunze 1989 Mitglied im „Voga Veneta Mestre“, einem venezianischen Club von Gondolieri und Stehruderern. Dort durfte er zunächst Gondeln putzen und sich nach und nach hocharbeiten. Zehn Jahre später war er am Ziel: „Ella“ heißt seine eigene venezianische Gondel, mit der er seitdem in ganz Europa unterwegs ist. Beim 60. Thronjubiläum der britischen Queen war er im albe Sachen gibt es nicht. Juni 2012 unter 1000 Was Uwe Booten auf der Themse dabei, vor Versailles Kunze macht, macht er ganz. diAls rigierte er als Stehruderer er – zu DDR-Zeiten – in mit dem Riemen seine Schwerin 10,83 Meter lange Gondel durch den Schlosskagerade sein Studium als Bauinge- nal, auf dem Wannsee in Berlin oder in nieur abgeschlossen und Utrecht noch kei- ist er zu sehen und auf der Hamburger ne passende Wohnung Alster. hatte, be- Doch besonders warb er sich kurzerhand gern fährt er auf der „Schwinfür ein ganzes Haus in ge“, dem Fluß an seinem der Altstadt. Er werde das heutigen Wohnort Staheruntergekommene de. „Die uralten Wasserwege Gebäude auf Vordermann hier sind auch bei bringen, versprach er, norddeutschem Schmuddelwetter bekam den Zuschlag und ein Erlebnis“, sanierte das Haus von sagt er, „und außerdem kann oben bis unten. ich den Hamburgern die Perle vor ihrer Haustür Dann kam die Wende. In doppeltem zeigen.“ Sinn. Doch eine gekaufte Gondel Uwe Kunze wechselte nicht ist für den Ingenur von Schwerin nieur und Lebenskünstler nur eine halbe >> Literarische Essays Wiedersehen Helgoland Ungewöhnliche Begegnungen 14 IMPULSE/KONTAKT IMPRESSUM Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Jonnas Karten helfen Nepal Kellinghusen: Sechsjähriges Mädchen hilft Erdbeben-Opfern Dies ist die gemeinsame Marke der Evangelischen Kitas in Hamburg und Schleswig-Holstein. Evangelische Kitazeitung Erscheinungsweise: dreimal jährlich in Hamburg und Schleswig-Holstein in einer Auflage von 50 000 Stück. Nächste Ausgabe: Die Ausgabe 3/2015 erscheint am 6. Dezember zum Thema Inklusion. Herausgeber: Evangelische Zeitung, Gartenstraße 20, 24103 Kiel, Tel. 0431/55779-240, www.evangelischezeitung.de, im Auftrag des VEK und des Ev. Kindertagesstättenverbandes Hamburg / DW Hamburg. Verantwortlich: Markus Potten, Geschäftsführer des VEK; Gerlinde Gehl, Fachbereichsleiterin im DW Hamburg. Redaktion: Ulrike Kotthaus (Leitung), Angelika Wurth, Detlev Brockes, Sven Kriszio Postanschrift der Redaktion: Evangelische Kitazeitung, c/o VEK, Lise-Meitner-Str. 6-8, 24768 Rendsburg, [email protected]. Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) Lise-Meitner-Str. 6-8, 24768 Rendsburg, Tel. 04331/593-171, Fax 04331/593-296, E-Mail: [email protected], www.vek-sh.de Der VEK vertritt rund 600 Kindertageseinrichtungen in evangelischer Trägerschaft. Diese sind mit etwa 35 000 Kita-Plätzen marktführend in Schleswig-Holstein. Evangelischer Kindertagesstättenverband Hamburg / Diakonisches Werk Hamburg Königstraße 54, 22767 Hamburg, Tel. 040 / 306 20-217, Fax 040 / 306 20-315; E-Mail: [email protected], www.evakita.de und www.diakonie-hamburg.de Der Evangelische Kindertagesstättenverband in Hamburg bündelt die Interessen von über 160 evangelischen Kitas mit rund 11 000 betreuten Kindern und vertritt sie in der Öffentlichkeit. Im Frühjahr erschütterten schwere Erdbeben das Himalaya-Land Nepal. Im Evangelischen Kindergarten Schulberg in Kellinghusen führte das zu einer ungewöhnlichen Hilfsaktion, wie Kita-Leiter Detlef Letzner berichtet. „Mit unseren Schulis, den Kita-Kindern im letzten Jahr vor der Schule, sprachen wir wieder einmal über das Tagesgeschehen in der großen weiten Welt. Dabei ging es auch um das Erdbeben in Nepal. Bei der sechsjährigen Jonna war das zu Hause weiter Thema – und so entstand die Idee, etwas zu unternehmen und für die Opfer in Nepal zu spenden. Das Ganze sollte schnell gehen. Jonna entschloss sich, Postkarten selbst herzustellen und anschließend zu verkaufen. Die Karten sind ohne Schablonen in echter Handarbeit entstanden: jede ein Einzelstück zu einem anderen Thema, von der Arztpraxis bis zum Ponyhof. Im Kindergarten verkaufte Jonna die Karten aus ei- Diese kunstvoll gestalteten Karten verkaufte Jonna für den guten Zweck. Spenden Auch die Diakonie-Katastrophenhilfe hilft den Erdbebenopfern in Nepal. Spendenkonto: IBAN DE68 5206 0410 0000 5025 02. Mehr Infos: www.diakonie-katastrophenhilfe.de nem Bauchladen heraus während der Abholzeit an Eltern. Auch unser Team war von der Idee begeistert: Fast jeder wollte so eine einmalige Postkarte besitzen, ich selbst erwarb spontan eine Karte gegen eine Spende von 20 Euro. Auch außerhalb der Kita war Jonna aktiv und verkaufte ihre Werke zum Beispiel beim Geranienmarkt in Kellinghusen. 280 Euro hat Jonna so gesammelt. Das Geld hilft jetzt einem Kinderheim in Nepal. Kinder haben Rechte! … dass es ihnen wohl ergeht Weltkindertag am 20. September 2015 Mich berührt diese Geschichte immer noch. In unseren Kindergärten leben so fantastische hilfsbereite kleine Menschen, die den Großen oftmals ein Vorbild sein könnten im Umgang miteinander.“ Fernsehbericht über das Projekt, für das Jonna gespendet hat: www.ardmediathek.de/tv/Morgenmagazin/ moma-Reporter-Nepal/Das-Erste/ Video?documentId=28211228&bcastId=435054 Recht auf Wohlergehen Evangelische Kitas nehmen jedes Jahr den Weltkindertag am 20. September zum Anlass, um auf die Rechte von Kindern hinzuweisen. Dieses Mal geht es um das Recht der Kinder darauf, „dass es ihnen wohl ergeht“ – sowohl gesundheitlich als auch im Zusammenleben mit anderen Kindern und Erwachsenen. Dass es nicht allen Kindern auf dieser Welt gleichermaßen gut geht, auch daran erinnern viele Evangelische Kitas an diesem Tag. ANZEIGEN 15 Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 Engel im Hafen? www.kirchenshop-online.de Lars Engelbrecht / Jan Bintakies Ein spannendes Buch über Seeleute und ihre „Engel“ von der Seemannsmission. Mit farbigen, überaus originellen Illustrationen 10,00 Euro ISBN 978-3-8048-4511-4 Sanne auf Samsø - Ein Sommer-Roman Maike Lauther-Pohl Ein Kinder-Sommerroman über Ferienglück, Freundschaft und die Herausforderungen des Lebens: Sanne und ihre Freundin Lis wollen unbeschwerte Ferien auf ihrer Lieblingsinsel Samsø verbringen - und erleben aufregende Abenteuer: Wer ist der einsame alte Mann in der verlassenen Fischerhütte? Wie versorgt man unbemerkt junge Füchse? Und wie können sie ihren neuen Freund nach der Trennung seiner Eltern unterstützen? Sanne merkt: Sie können es - gemeinsam - schaffen. Dabei helfen ungewöhnliche Ideen weiter. So wird es ein glücklicher Sommer auf Samsø: voller Urlaubsfreiheit und spannender Erlebnisse. 12,95 Euro ISBN 978-3-8048-4513-8 AdventsZeit für Kinder Gitta Edelmann / Angela Fischer-Bick Das Buch vermittelt Kindern bis zum Grundschulalter und auch Erwachsenen auf unkomplizierte, fröhliche und leicht verständliche Weise die christliche Botschaft und Symbolik von Advent und Weihnachten. Für jeden Tag vom 1. Advent bis zum 6. Januar gibt es eine Doppelseite mit einer Geschichte, dazu Anregungen, Erklärungen und Ideen, Lieder und Gedichte. Das Symbolregister am Ende des Buches liefert älteren Kindern und Erwachsenen ausführlichere Erläuterungen. 14,95 Euro (ab 5 Exemplaren je 9,95 Euro) ISBN 978-3-8048-4506-0 Lutherfigur Playmobil Playmobil-Sonderfigur "Martin Luther" zum 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017. Die Spielfigur ist ausgestattet mit Bibel, Schreibfeder, Mantel sowie einer Kappe. Außerdem ein Beileger "Luther 2017 - 500 Jahre Reformation". nur als 10er-Einheit erhältlich Preis je Figur 2,39 Euro Lutherische Verlagsgesellschaft mbH Gartenstraße 20 - 24103 Kiel - Tel. 0431 / 55 77 9 - 285 16 KINDERSEITE Evangelische Kitazeitung 6. September 2015 >> Auf demerspielplatz Abenteu tz die dem Spielpla f u a u d st sind? e Find n abgebildet te n u ie d , e g sechs Din f S. 12) (Auflösung au Starke Freunde – das Mutproben-Spiel Luis und seine Katze Luis hat eine kleine Katze. Vier Freunde, die auf der anderen Seite des Parks wohnen, wollen ihn besuchen. Aber das ist gar nicht so einfach. Wer kommt bei Luis an? Bist du mutig? Vertraust du deinen Freunden? Probiere es mit diesem Spiel einmal aus. Das geht nur, wenn alle gut zusammenhalten. Zuerst stellen sich alle ganz eng in einem Kreis auf. Dabei hält jeder seine beiden Hände mit den Handflächen in Brusthöhe. Ein mutiges Kind geht in die Mitte und schließt die Augen. Dann macht es sich ganz steif und lässt sich einfach nach hinten kippen. Jetzt aufgepasst: Ihr fangt den Mutigen mit den Händen sanft auf und schiebt ihn zurück in die Mitte. Dann lässt sich das Kind in eine andere Richtung fallen, wird wieder aufgefangen usw. Nach einiger Zeit ist das nächste Kind an der Reihe. Zeichnungen: Christian Badel / kikifax.com (Auflösung auf S. 12) Der verbotene Kreis Malt einen Kreis in den Sand und versucht, einander in den Kreis zu ziehen. Wer als erstes in den Kreis tritt, hat verloren.
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