Index: • TREC – was ist das? • Das TREC-Pferd • Der TREC

TREC
TREC – Was ist das ?
Index:
 TREC – was ist das?
 Das TREC-Pferd
TREC bedeutet „Techniques de Randonnée Equestre de compétition“. Wie der
Name es schon sagt stammt dieser international anerkannte Wettbewerb aus
Frankreich und hatte ursprünglich als Ziel professionelle Wanderreitführer
auszubilden und zu testen. Heute richtet sich diese Reitsportdisziplin an alle Reiter
die gerne mit ihrem Pferd im Gelände unterwegs sind und gleichzeitig die
Herausforderung eines Wettbewerbs suchen. Grundsätzlich geht es um die
Techniken des Orientierungsreitens und des Wanderreitens.
 Der TREC-Reiter
 Der Wettbewerb

Vorstellung

POR

MA

PTV
 Ausrüstung,
Material, …
 Internetseiten und
Literaturtipps
TREC ist also eine Kombination aus mehreren reitsportlichen Disziplinen:
Orientierungsreiten, Geländereiten, Trailaufgaben, Dressur und Springen sind
inbegriffen. Der Wettbewerb besteht aus 3 Prüfungen die an zwei aufeinander
folgenden Tagen abgehalten werden. Alle drei Prüfungen müssen mit demselben
Pferd absolviert werden, das während der Veranstaltung mehrmals vom Tierarzt
untersucht wird. Ziel des Wettbewerbes ist es, die Harmonie des Pferd-ReiterPaares bei der Bewältigung von unbekannten Aufgaben zu prüfen und zu
beurteilen.
Das TREC-Pferd
Alle Equiden, egal welcher Abstammung, dürfen an TREC-Wettbewerben
teilnehmen. Das Pferd muss mindestens 4, bei internationalen Wettbewerben 6
Jahre, alt sein. Eine gute Grundausdauer ist genauso Voraussetzung wie ein
ausgeglichenes Temperament, Trittsicherheit, Gehorsam und absolutes Vertrauen
zu seinem Reiter.
Nur Equiden mit Chip, Pferdepass und gültigen Impfungen sind zugelassen.
Der TREC-Reiter
Um an internationalen Wettbewerben teilzunehmen muss man das
Mindestalter von 16 Jahren erreicht haben. In Belgien ist man bei nationalen
Prüfungen ab 12 Jahren mit erwachsener Begleitperson zugelassen und ab
14 Jahren als Einzelreiter.
Der TREC-Reiter muss sich mit topografischer Karte und Kompass in
unbekannter Umgebung zurechtfinden und fähig sein verschiedenste
Geländehindernisse einzuschätzen und sicher zu bewältigen.
Es besteht keine offizielle Kleidungsvorschrift, allerdings sollte sie den
Gegebenheiten angepasst und ordentlich sein. Während dem gesamten
Wettbewerb besteht Helmpflicht. Der Reiter muss feste Schuhe mit Absatz
tragen, auβer bei geschlossenen Sicherheitsbügeln.
Das Tragen einer Schutzweste während dem PTV wird empfohlen und ist in
manchen Ländern Pflicht (Deutschland und Frankreich).
Der Wettbewerb
Vorstellung
POR
MA
PTV
Ziel des Wettbewerbs ist es in allen Teilprüfungen zu bestehen und nicht
Höchstleistungen in einer Disziplin zu zeigen. Das Training im Gelände und
die dressurmäβige Arbeit in der Bahn sind dafür gleichermaβen wichtig. Eine
Besonderheit am TREC ist, dass auch Aufgaben gestellt werden, bei denen
das Pferd an der Hand geführt wird.
Das Pferd-Reiter-Paar wird während 1-2 Tagen bewertet, je nach
Wettbewerbsklasse. Gestartet wird mit einer Gesamtpunktzahl von 500
Punkten, die auf die 3 Teilprüfungen und das Vorstellen des Paars verteilt
werden.
Vorstellen des Paars und Ausrüstungskontrolle (20 Punkte)
Das Vorstellen des Paars ist eine Formalität bei der man vor eine Jury tritt um
sein obligatorisches Material für den Orientierungsritt kontrollieren zu lassen.
Bei der gleichen Gelegenheit werden auch der Zustand des Sattels und der
Zäumung, sowie die angemessene Kleidung und der Pflegezustand des
Pferdes bewertet.
Kartenraum:
POR – Parcours d’Orientation et de Régularité
offizielle Uhrzeit
Der Orientierungsritt: (240 Punkte)
Geschwindigkeit
Diese erste Teilprüfung ist eigentlich das Herzstück des Wettbewerbs und
wird mit 240 Punkten bewertet. Sie prüft die Orientierung des Reiters und
seine Fähigkeit das Tempo einzuschätzen und zu regulieren.
Start und
Startrichtung
Route kopieren
Richtungspfeil
km eintragen
wichtige Punkte
Kartenhalter
Streckenheft
Helmpflicht
Karte, Kompass und Stoppuhr sind das
Handwerkszeug für den „Parcours
d’orientation et de régularité“. Während
das Pferd fertig gesattelt vor dem
Kartenraum - „salle des cartes“ auf seinen
Reiter wartet, muss dieser eine Route von
etwa 12 - 50 km (je nach Klasse) auf
seine eigene Karte übertragen.
Diese Route wurde vorher vom „traceur“ auf eine topographische Karte im
Maßstab 1:20000 oder 1:25000 („carte mère“) eingezeichnet. Dazu hat der
Teilnehmer 20 Minuten Zeit. Dies mag sehr lange erscheinen, aber während
dieser Zeit sollte der Reiter sich auch schon mit der Topographie der
Reitstrecke vertraut machen, die Route einteilen (in km oder halbe km), seine
Uhr anpassen, sowie sich die vorgeschriebene Geschwindigkeit merken.
Beim Verlassen des Kartenraums muss der Reiter sein Streckenheft (carnet
de route) mitnehmen und ab dem Moment den ganzen POR über bei sich
tragen! Ein verlorenes Streckenheft führt unweigerlich zur Disqualifikation!
Telefon
versiegelt
Benutzung
=
Disqualifikation
verlorenes
Hufeisen bei
einer Kontrolle
=
10 Strafpunkte +
erst weiter reiten
wenn ohne
fremde Hilfe das
Problem
behoben wurde
Die Distanz zwischen 12 und 50 km
und
die
unterschiedlichen
Schwierigkeiten variieren je nach
Wettbewerbsklasse vom einfachen
Kartenlesen bis zu spezifischen
Feinheiten im Umgang mit Karte
und Kompass. POR in der Nacht
stellen
eine
besondere
Herausforderung dar!
Mehrere Kontrollpunkte, deren Standorte dem Teilnehmer unbekannt sind,
erlauben es das exakte Folgen der vorgeschriebenen Route sowie das
Einhalten der Geschwindigkeit zu kontrollieren.
Kartenraum:
Man unterscheidet zwischen Strecken-Kontrollpunkten und AbschnittsKontrollpunkten.
offizielle Uhrzeit
Strecken-Kontrollpunkte (=contrôle de passage)
Geschwindigkeit
Start und
Startrichtung
Route kopieren
Richtungspfeil
Bei einem Streckenkontrollpunkt stempelt oder locht der Streckenposten das
Streckenheft. Dies ist der Beweis, dass er den richtigen Weg genommen hat.
Der Reiter bleibt dazu nur kurz stehen, die Zeit läuft weiter.
Das Einhalten der richtigen Route wird manchmal auch mit Markierungen für
Orientierungswettkämpfe (z.B: Knipser, Stempel) überprüft.
Achtung: manchmal werden diese Markierungen absichtlich gut sichtbar auf
einem falschen Weg angebracht, um den Reiter irre zu führen!!! ;-)
km eintragen
wichtige Punkte
Kartenhalter
Abschnitts-Kontrollpunkte (=contrôle de tronçon) und Zielpunkt
Diese Kontrollpunkte sind durch rote und weiße Fähnchen begrenzt (rechts =
rot; links = weiß); beim Durchreiten wird die Zeit gestoppt.
Streckenheft
Die Streckenposten kontrollieren den Beschlag des Pferdes, tragen die
Ankunfts- und Startzeiten, sowie eventuelle Bemerkungen ein (z.B: MC =
arrivé par le mauvais chemin).
Helmpflicht
Telefon
versiegelt
Benutzung
=
Disqualifikation
verlorenes
Hufeisen bei
einer Kontrolle
=
10 Strafpunkte +
erst weiter reiten
wenn das
Problem ohne
fremde Hilfe
behoben wurde
Bei jeder Abschnittskontrolle ist eine Pause
von mindestens 5 Minuten vorgesehen (45
Minuten für die Mittagspause). Je nachdem,
wie viele Teilnehmer etwa zeitgleich
ankommen, kann sie sich bis zu einer halben
Stunde verlängern.
Der Reiter sollte diese Zeit nutzen um noch einmal an seiner Karte zu
arbeiten und sich die Topographie der Strecke einzuprägen. Er darf auch
nicht vergessen, sich die vorgegebene Geschwindigkeit zu merken, die
normalerweise bei jeder Abschnittskontrolle ändert.
Nach einigen Stunden kommt er am Ziel an. Die Teilnehmer kennen den
Zielpunkt nicht, er kann an jeder Stelle des letzten Streckenabschnitts liegen.
Hier werden die Streckenhefte abgegeben und die Streckenposten geben
bekannt wo und wann das Pferd dem Tierarzt vorgestellt werden muss.
Der Tierarzt überprüft die
Verfassung des Pferdes nach dem
POR:
Puls / Atmung
Lahmheit
Wunden
...
MA - Maîtrise des allures
Rittigkeitsprüfung (60 Punkte)
0 Punkte:
Gangartwechsel
Huf auf einer
Begrenzungslinie
Diese zweite Teilprüfung findet am Tag nach dem Orientierungsritt statt. Ziel
ist es die Rittigkeit des Pferdes zu prüfen. Auf einer 2 m breiten, markierten
Bahn muss das Pferd 100 - 150 m zuerst in einem möglichst langsamen
Galopp zurücklegen und danach so schnell wie möglich im Schritt. Die
Begrenzungslinien dürfen dabei nicht berührt werden. Bei einem
Gangartenwechsel (rupture d’allure) oder Übertretung der Markierung, gilt die
Aufgabe als nicht erfüllt.
Bewertet wird nach einer Tabelle:
Maximalpunktzahl im Galopp erreicht bei 33,8 Sekunden oder mehr
Maximalpunktzahl im Schritt erreicht bei 67 Sekunden und weniger
Überschreiten der
Linie
PTV – Parcours en Terrain Varié
Geländeparcours (bis zu 180 Punkte)
Neben klassischen Hindernissen aus einem Vielseitigkeits-Geländeparcours
begegnet man beim PTV auch einigen Überraschungen. Es geht nämlich
keineswegs darum in möglichst hohem Tempo Sprünge zu bewältigen,
sondern es werden vor allem die Qualitäten eines guten Geländepferdes
getestet: Ruhe, Gehorsam, Ausdauer, Konzentration, ...
Die PTV-Strecke ist etwa 2,5 - 5 km lang und muss in einer vorgegebenen
Zeit (12 - 14 km/h) bewältigt werden. Der Teilnehmer muss mit seinem Pferd
12-18 Schwierigkeiten bewältigen. Bewertet wird hierbei zum einen die
korrekte Ausführung und zum anderen, in welchem Stil Pferd und Reiter das
Hindernis absolviert haben.
Die Hindernisse sind parcoursmäßig angelegt, schnelle Streckenabschnitte
mit Sprüngen wechseln sich hierbei ab mit Abschnitten in denen totale Ruhe,
Präzision und Konzentration verlangt wird. Allein das stellt schon eine
Schwierigkeit für sich dar!
Einige Hindernisse müssen zu Fuß mit dem Pferd an der Hand bewältigt
werden, dies ist ein besonderes Merkmal des TREC-Wettbewerbs.
Sollte ein Teilnehmer ein oder mehrere Hindernisse nicht bewältigen wollen,
so meldet er das einfach dem zuständigen Richter (neben dem Hindernis); er
wird deswegen nicht disqualifiziert sondern bekommt für diese Aufgabe
einfach 0 von 10 Punkten.
Die PTV-Hindernisse lassen sich in 6 Gruppen einteilen:






Präzision und möglichst hohe Geschwindigkeit (branches basses, ...)
Sprünge (tronc, fossé, contre-haut, ...)
Präzision im Schritt (maniabilité, ...)
Ruhe in den 3 Grundgangarten (bordures maraichères,...)
Präzision und Gehorsam an der Hand (maniabilite, reculé, ...)
Ruhe und Aufmerksamkeit an der Hand (passerelle en main, ...)
35 mögliche
Hindernisse
an der Hand
oder
geritten
1 oder mehrere
Hindernisse nicht
bewältigen
≠
Disqualifikation
Die komplette Liste der etwa 35 möglichen PTV-Hindernisse findet man unter
www.fite-net.org .
Ausrüstung, Beschlag, Material und Hilfe beim POR
Ausrüstung
gesamter
Wettbewerb
=
gleiche
Ausrüstung
Trense und Sattel sollten dem Pferd perfekt angepasst sein, da es alle 3
Teilprüfungen mit der gleichen (oder strikt identischen) Ausrüstung bewältigen
muss. Es ist ausgeschlossen, den Sattel oder die Trense zwischen POR und
PTV oder MA zu wechseln!
Alle gängigen Zäumungen sind
zugelassen (auch Bosal, Sidepull,
Hackamore,...), allerdings sollte
man sich bei der Wahl nicht irren,
da der gesamte Wettbewerb damit
bestritten wird. Es ist sogar nicht
unüblich nur mit Halfter zu reiten,
allerdings sollte der Teilnehmer sich
vorher von seiner Versicherung
grünes Licht geben lassen.
Hilfszügel, außer das gleitende Ringmartingal, sowie Bandagen sind nicht
zugelassen! Hartschalengamaschen, Streichkappen und Glocken sind
zugelassen und dürfen sogar exklusiv für den PTV benutzt werden!
Satteltaschen o.ä. dürfen für die MA und den PTV abgelegt werden.
Beschlag
Hufbeschlag wird angeraten, ist aber nicht zwingend. Falls das Pferd
beschlagen ist, muss der Beschlag in gutem Zustand sein.
Ein beschlagenes Pferd, das während dem POR ein Eisen verliert, muss
obligatorisch einen passenden Schutz erhalten (neues Eisen oder Hufschuh)
bevor es den Kontrollpunkt verlassen darf. Externe Hilfe ist dabei nicht
erlaubt, allerdings dürfen die Konkurrenten sich jederzeit untereinander
helfen.
Materialliste POR
In jeder Wettbewerbsklasse ist das Mitführen bestimmter Gegenstände
Pflicht. Die Liste wird mit steigendem Niveau länger und kompletter. Ein
Teilnehmer aus T3 muss zum Beispiel auch alle obligatorischen
Ausrüstungsgegenstände aus T1 und T2 dabei haben.
T1 (épreuve d’initiation) und T2 (épreuve de qualification):
 Halfter und Strick
 Ausweis des Reiters
 Equidenpass des Pferdes (oder Kopie) + Impfnachweis
 Taschenmesser
 Hufkratzer
T3 (épreuve régionale) und T4 (épreuve nationale ou internationale)




Erste-Hilfe-Set für Pferd und Reiter (6 sterile Kompressen, 1
elastische Haftbandage, 1 Schere mit abgerundeten Spitzen, 1
Desinfektionsmittel oder Antiseptikum)
Signalisationsmaterial (1 Helmlampe + Ersatzbatterien, 1 rote
Fahrradlampe, 1 reflektierende Leuchtweste, 2 Leuchtgamaschen)
Hufbeschlagset + Ersatzhufeisen (für beschlagene Pferde)
ein Paar Ersatzhufschuhe (für Pferde mit Hufschuhen)
Externe Hilfe
Jede Hilfe, außer die von einem anderen Teilnehmer, führt unweigerlich zur
Disqualifikation.
Das Benutzen von Handy, GPS, Walkie Talkie, ... ist untersagt. Falls man,
aus Sicherheitsgründen, sein Mobiltelefon mitnehmen möchte, muss man
dies dem Richter vor dem POR mitteilen; er wird das Gerät dann in einem
Umschlag versiegeln. Bei der Zielankunft wird überprüft, ob das Gerät noch in
seiner intakten Verpackung ist.
Internetseiten:

www.fite-net.org
die offizielle Seite der „Fédération Internationale de Tourisme
Equestre“

www.trecbelgium.be
Aktuelles zum TREC in Belgien, Termine Belgien, Termine Europa

www.alvoyedesainlez.be
Super Trainingsgelände gleich hinter der luxemburgischen Grenze in
Livarchamps

www.trec-deutschland.de und www.trec-deutschland-ev.de
Offizielle Seiten der deutschen TREC-Szene
Literaturtipps:

Andrea Adrian / Manfred Weick – MIT PFERDEN AUF TOUR: DAS
HANDBUCH FÜR WANDERREITER
Verlag Müller Rüschlikon, 2008

Capellier Joël – GUIDE DU CAVALIER DE TREC
Editions Vigot, 2003

de Saint Vaulry Véronique – LE CHEVAL D’EXTERIEUR:
L’EDUQUER ET LE DRESSER
Editions Vigot, 1998

Lux Claude – LE CAVALIER RANDONNEUR
Editions Maloine, 1999

Jones Robert – BHS TREC
The British Horse Society
 Nadine BARBEL
[email protected]
GSM: 691 180 574
N.B.: Dieses Dokument wurde in Anlehnung an das belgische TRECReglement erarbeitet. Die Kategorien T1 – T4 wird man ausschließlich dort
finden. Je nach Land wird die Benennung der Wettbewerbsklassen ändern.