Pressemitteilung

Pressemitteilung
Reisejahr 2016 startet verhalten
2. März 2016
Dörte Nordbeck
T +49 911 395 2357
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Julia Richter
Corporate Communications
T +49 911 395 4151
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Östliches Mittelmeer verzeichnet Rückgang – Kanaren und Portugal profitieren
Nürnberg, 2. März 2016 – Terroranschläge in Urlaubsländern, Kriege
im Nahen Osten, anhaltende Flüchtlingskrise in Europa – viele deutsche Urlauber sind offenbar verunsichert, wo sie in diesem Jahr sichere und unbeschwerte Ferien verbringen können. Im Vergleich zum
Vorjahr haben bisher fast eine Million weniger Bundesbürger ihren
Sommerurlaub 2016 gebucht. Vor allem die Urlaubsländer im östlichen Mittelmeer verzeichnen hohe Einbußen. Karibische Ziele, insbesondere Kuba, liegen im Trend. Das zeigt eine GfK-Analyse zum Reiseverhalten der Deutschen.
Viele deutsche Urlauber warten derzeit anscheinend erst einmal ab, wie
sich die Sicherheitslage und die anhaltenden Flüchtlingsströme im Mittelmeerraum entwickeln, bevor sie ihre Urlaubsentscheidung treffen. Insbesondere Familien, die mit Kindern verreisen, halten sich mit ihren Urlaubsbuchungen noch zurück. Das schlägt sich in den Buchungs- und Umsatzzahlen des Reisevertriebs deutlich nieder: 9 Prozent weniger Umsatz ist
die Bilanz in den Reisebüros. Im Online-Reisevertrieb – hier sind die Buchungen über Urlaubsreiseportale und Reiseveranstalter enthalten – erreichen die bislang erzielten Reiseumsätze immerhin ihr Vorjahresniveau. Die
Tendenzen und die Reisetrends 2016 zeigen sich vergleichbar in beiden
Vertriebskanälen.
Östliches Mittelmeer verzeichnet hohe Urlauberverluste
GfK SE
Nordwestring 101
90419 Nürnberg
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Vorstand:
Matthias Hartmann (CEO)
Christian Diedrich (CFO)
Dr. Gerhard Hausruckinger
David Krajicek
Alessandra Cama
Vorsitzender des
Aufsichtsrats:
Dr. Arno Mahlert
Unter der Buchungszurückhaltung der Deutschen leiden in erster Linie die
Urlaubsländer im östlichen Mittelmeer: Für Sommerurlaube in der Türkei,
Ägypten und Tunesien stehen die fehlenden Buchungsumsätze im stationären Reisevertrieb für mehr als 500 Millionen Euro. Die Umsatzrückgänge
für alle drei Urlaubsländer bewegen sich im Bereich 40 Prozent und mehr.
Auch auf Online-Reiseportalen sind die Buchungen für Ägypten um mehr
als die Hälfte zurückgegangen, die Türkei büßt hier mit einem Fünftel ihrer
Vorjahresumsätze weniger ein als im Reisebüro.
Die Türkei ist neben Spanien dennoch weiterhin das beliebteste Auslandsziel der Deutschen. Die diesjährigen Verluste bei den Reisezielen im östlichen Mittelmeer können die Zuwächse in anderen Ferienregionen derzeit
nicht auffangen. In erster Linie profitieren Urlaubsländer in der westlichen
Mittelmeerregion: Die Kanaren und Portugal verzeichnen die höchsten
Umsatzzuwächse aus dem deutschen Markt. Auch einen Urlaub in
Registergericht
Nürnberg HRB 25014
1
Deutschland oder im benachbarten Ausland – wegen des hohen Anteils bei
der Eigenanreise mit dem Auto „erdgebundene Reisen“ genannt – ziehen
offenbar viele Deutsche in Betracht. Unter den gebuchten Veranstalterreisen wächst der Deutschlandurlaub aktuell um 12 Prozent.
Sommerurlaub 20161
in %
Umsatzanteil
Veränderung
alle Reisen Sommersaison 2016
Westliches Mittelmeer
33%
+12%
Östliches Mittelmeer
26%
-31%
Fernreisen
14%
-6%
9%
+2%
12%
+4%
Nahziele (erdgebundene Reisen)
Kreuzfahrten
1
-8%
in Reisebüros und über Online-Reiseportale (OTA’s und Veranstalter) gebuchte Reisen bis Januar 2016, Vergleich zum Vorjahreszeitraum
Karibik boomt, Afrika kehrt zurück
Bei den Fernreisen zeigt sich ein durchwachsenes Bild: Die Karibik (+27
Prozent) boomt mit den Trendzielen Kuba und Dominikanische Republik.
Die afrikanischen Reiseländer – allen voran Südafrika und Namibia – erholen sich nach den Einbrüchen während des Ebola-Ausbruchs zunehmend
(+12 Prozent). So starke Fernreiseziele wie die USA, die Malediven oder
Thailand sind beim deutschen Urlauber jedoch weniger nachgefragt als vor
einem Jahr. Mit Umsatzrückgängen zwischen 11 und 21 Prozent sorgen
diese volumenstarken Fernreiseziele dafür, dass die Fernreisen insgesamt
zum aktuellen Buchungsstand per Ende Januar 2016 eine negative Entwicklung aufweisen (-6 Prozent).
Singles und Familien tragen das Urlaubswachstum 2015
Im vergangenen Touristikjahr 2015 haben die Deutschen 109 Millionen
mehrtägige Urlaubsreisen unternommen, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus
von 5 Prozent. Zusammen mit den sonstigen Privatreisen haben sie insgesamt mehr als 58 Milliarden Euro ausgegeben, fast 6 Prozent mehr als im
Jahr zuvor. „Diese Zuwächse unterstreichen die Bedeutung, die Reisen
und Urlaub bei den Deutschen genießen. In diesem Jahr mag die Wahl des
Urlaubslandes anders ausfallen, von Urlaubsverzicht gehen wir nicht aus.
Das gute Konsumklima, die überaus gute Beschäftigungslage und reale
Einkommenszuwächse sprechen für eine optimistisch stimmende Ausgangslage“ unterstreicht Dörte Nordbeck, Head of Travel & Logistics Germany bei GfK.
Die Reisetrends spiegeln die demografische Entwicklung wider: Die Zahl
Alleinreisender wächst überproportional stark (+10 Prozent), ebenso die
der Kleinfamilie mit einem Kind (+12 Prozent). Eine steigende Reiseintensi2
tät lässt sich vor allem bei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 20 und
34 Jahren (+15 Prozent), bei Best Agern im Alter zwischen 50 und 64 Jahren und der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren (jeweils +7 Prozent) feststellen. Die Altersgruppe ab 50 Jahren steht bei Urlaubsreisen bereits für 55
Prozent der Gesamtausgaben.
Auf Basis der Ausgaben sind knapp die Hälfte aller Urlaubsreisen Pauschalreisen. Sehr gut entwickeln sich Bausteinreisen, bei denen Flug, Hotel
und gegebenenfalls weitere Reisebausteine spontan zusammengestellt
werden. Sie wachsen mit 18 Prozent überdurchschnittlich. Der Badeurlaub
am Meer oder See bleibt mit einem Umsatzanteil von 35 Prozent die bedeutsamste Urlaubsform gefolgt von den beliebter werdenden Rund- und
Studienreisen (Anteil 20 Prozent). Auch Städtereisen haben zugenommen
(+8 Prozent), der Urlaub in den Bergen und Wellnessreisen haben dagegen leicht an Bedeutung verloren.
Zur Studie
Die kontinuierliche GfK-Studie zum Reiseverhalten der Deutschen verbindet Daten aus dem Vertriebs- und Konsumentenpanel.
Das Vertriebspanel von GfK (Travel Insights) basiert auf den Reisebuchungen am Point-of-Sale. Die Buchungsdaten von rund 1.200 Reisebüros bilden den stationären Vertriebsmarkt repräsentativ ab. Im Onlinebereich
werden die Buchungsdaten der Reiseportale und der Reiseveranstalter
ausgewertet. Aussagen im Text beziehen sich auf den Buchungsstand
Ende Januar 2016 für die Sommersaison 2016.
Im GfK Konsumentenpanel (MobilitätsMonitor) werden monatlich ca.
19.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte (ca. 40.000 Personen) zu
ihrem Reise-, Buchungs- und Informationsverhalten befragt. Erhoben werden neben Urlaubsreisen (Haupturlaub, Zweit- und Dritturlaube) auch Geschäftsreisen, Tagesausflüge und sonstige Privatreisen, etwa Besuche bei
Verwandten/Bekannten. Aussagen im Text beziehen sich auf das abgelaufene Touristikjahr 2015.
Weitere Informationen:
Dörte Nordbeck, T +49 911 395-2357, [email protected]
Über GfK
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richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über langjährige Erfahrung
im Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen
globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern.
Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht
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GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt
es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das
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Jan Saeger
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