Abschiede vom Unrecht

JOACHIM RÜCKERT
Abschiede vom Unrecht
Zur Rechtsgeschichte nach 1945
Der vorliegende Band versammelt 19 Studien: Bilanzen, Methoden- und Verfassungswandel,
Alternativen. Darin untersucht Joachim Rückert die Rechts- und Zeitgeschichte als
Wissenschaft, Schlüsselbereiche wie Richterrecht, Abwägung als neueren Methodenprimus
und die Legenden zur juristischen Methodengeschichte seit Savigny, umstrittene Phänomene
wie die rechtliche Beseitigung des Deutschen Reiches 1945, die Giordano-Frage einer »zweiten
Schuld« unserer Väter, die NS-Verarbeitung durch Justiz und erstmals aus den Personalakten
auch die NS-Belastung des Bundesjustizministeriums nach 1949. Als »Alternativen« bedacht
werden die pionierhafte Hessische Verfassung von 1946, die DDR-Justiz, die neue
Sozialstaatsjurisprudenz nicht erst seit 1945, die disparate Transformation der Diktaturen in
2015. VIII, 563 Seiten.
BtrRG 87
ISBN 978-3-16-154136-0
Leinen 149,00 €
Europa, die neue Juristenausbildung 1974–84, den großen Wandel in Sachen Mitbestimmung
und nicht zuletzt die erstaunliche Einseitigkeit unserer »großen Erzählungen« der
Rechtsgeschichte.Kritisch betont der Autor die gängige Vergangenheitspolitik nicht nur im
Rechtsgeschichtsfach. Aus deren Fesseln zu befreien ist sein Anliegen.
Abschiede vom Unrecht wird ein Paar bilden mit Unrecht durch Recht. Unrecht im Recht und
durch Recht vor 1945 und Abschiede vom Unrecht sind die beiden prägenden Phänomene der
deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts und nach wie vor das Thema der Zeitgeschichte.
Nicht nur das Grundgesetz nahm vor allem auch Abschied. Die 19 Beiträge widmen sich dem
Faktor Recht in dieser Geschichte. Es geht dabei nicht um die Beschwörung einer besonderen
Betro enheit, sondern um Analysen zu durchweg unerschlossenen historischen Vorgängen
von zentraler Bedeutung. Die Rechtsstruktur verdient besonders Interesse als ein so vieles
entscheidender und besonders dauerhafter historischer Faktor.
Joachim Rückert war seit 1984 Lehrstuhlinhaber für Zivilrecht und Rechtsgeschichte in
Hannover; 1993–2010 Lehrstuhlinhaber für Zivilrecht und Juristische Zeitgeschichte in
Frankfurt/Main, seit 1998 mit der Widmung Neuere Rechtsgeschichte, Juristische
Zeitgeschichte, Zivilrecht und Rechtsphilosophie; seit 2010 im Ruhestand; 2014 Dr. h.c.
Universität Tartu/Estland; seit 2015 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
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