Paying Taxes 2016: Österreich verliert im

Presseaussendung
Datum
19. November 2015
Kontakt
Mag. Sabine Müllauer-Ohev Ami
Leitung Corporate Communications
PwC Österreich
Tel. 01 / 50188-5100
[email protected]
Paying Taxes 2016:
Österreich verliert im internationalen Steuerwettbewerb zwei
Plätze
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Zeitaufwand zur Erfüllung der Steuerpflicht für Unternehmen weltweit deutlich
gesunken
Gesamtsteuersatz der Durchschnittsunternehmen beträgt weltweit 40,8 % des
Unternehmensgewinns
Österreich liegt im internationalen Steuerwettbewerb auf Platz 74 von 189
Volkswirtschaften
Digitalisierung für verbesserte steuerliche Compliance
Elektronische Einreichungs- und Zahlungssysteme für Steuern erleichtern Unternehmen weltweit das
Erfüllen ihrer Abgabenverpflichtungen. Weltweit werden immer mehr dieser Systeme eingeführt, mit
dem Ergebnis, dass der Zeitaufwand, den Unternehmen für die Erfüllung ihrer Steuerpflicht
aufwenden müssen, in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken ist. Dies zeigt die jüngste Ausgabe
der Studie Paying Taxes, die von der Weltbankgruppe und PwC erstellt wird. Der Schwerpunkt der
Volkswirtschaften liegt somit nicht länger darauf, Unternehmenssteuersätze zu reduzieren, sondern
verschiebt sich in Richtung neuer Technologien und Verringerung des Verwaltungsaufwands, der aus
Compliance-Themen resultiert.
Laut der Studie Paying Taxes 2016 beträgt der Gesamtsteuersatz (gemäß Definition der „Doing
Business“-Methode der Weltbank) des untersuchten Durchschnittsunternehmens 40,8 % des
Unternehmensgewinns. Gegenüber dem letzten Jahr entspricht dies einer Verringerung um lediglich
0,1 Prozentpunkte. Dieses Durchschnittsunternehmen leistet 25,6 Steuerzahlungen pro Jahr und
benötigt 261 Stunden zur Erfüllung seiner Steuerverpflichtungen (eine Reduktion von zwei Stunden
gegenüber dem Vorjahr).
Österreich verschlechtert sich im internationalen Steuerwettbewerb
Österreich belegt mit einer Total Tax Rate von 51,7 % Platz 74 von 189 Volkswirtschaften und
verschlechtert sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze (Paying Taxes 2015: Platz 72 mit einer
Total Tax Rate von 52 %). Im Schnitt verbringt ein mittelgroßes Unternehmen in Österreich 166
Stunden mit der Erfüllung seiner Steuer- und Abgabenpflicht.
i PwC Österreich, Erdbergstraße 200, 1030 Wien
Tel: 01 / 50188-5100, www.pwc.at
Dr. Rudolf Krickl, Partner und Steuerexperte bei PwC Österreich: „Österreich verliert im
internationalen Steuerwettbewerb weiter Plätze. Die Steuergesetze in Österreich haben weiter an
Komplexität zugenommen. Dieser Trend setzt sich in der Steuerreform des Jahres 2015 fort.“
„Die österreichische Finanzverwaltung ist seit Jahren bemüht die elektronischen Systeme zur
Erfüllung der Abgabenverpflichtungen laufend zu verbessern um den Zeitaufwand der Unternehmen
in diesem Zusammenhang zu reduzieren. Diese Bemühungen sind zu begrüßen und müssen
konsequent fortgeführt werden, um Unternehmen und damit dem ganzen Wirtschaftsstandort
Österreich keinen Nachteil zu verschaffen“, so Krickl.
Steuerbedingter Aufwand weltweit reduziert
Im Laufe der zehn Jahre, die von dieser Studie abgedeckt werden, hat sich der durchschnittliche
steuerbedingte Aufwand weltweit um 61 Stunden reduziert. Der Subindikator der Anzahl der
geleisteten Steuerzahlungen ist um 8,2 Zahlungen zurückgegangen, was vor allem auf die Einführung
und Verbesserung von elektronischen Einreichungs- und Zahlungssystemen zurückzuführen ist.
Die Studie Paying Taxes zeigt darüber hinaus, dass für Unternehmen weltweit im Durchschnitt
Lohnsteuern ein ähnlicher Kostenfaktor sind wie Ertragsteuern. Beide betragen durchschnittlich je
16,2 % der weltweiten Unternehmensgewinne und machen vier Fünftel der von Unternehmen direkt
gezahlten Steuern aus.
Krickl ergänzt: „Es besteht nach wie vor beträchtlicher Reformbedarf bei der Vereinfachung von
Steuersystemen und der Unterstützung der Compliance. In diesem Jahr zeigt die Studie besonders
deutlich, dass viele Entwicklungsländer vor allem bei der Bereitstellung von IT-Infrastruktur und
Breitband vor großen Herausforderungen stehen. Diese Infrastruktur ist aber unerlässlich für die
Gestaltung und den Betrieb eines modernen Steuersystems, das wiederum Mehreinnahmen für
nachhaltiges Wachstum bringt.“
Digitale Technologien für verbesserte steuerliche Compliance
Und weiter: „Auch digitale Technologien spielen eine immer größere Rolle, die Digitalisierung
manifestiert sich weltweit in den Steuersystemen selbst. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre
Steuerprozesse und -systeme mit den Veränderungen Schritt halten. In vielen Unternehmen liegt der
Schwerpunkt nun darauf, komplexere Systeme einzuführen, um ihre steuerliche Compliance
sicherzustellen und das Risiko von Finanzstrafen bzw. Reputationsschäden zu vermeiden. Laut
Schätzungen wenden große Unternehmen ca. 80 % ihre Ausgaben für Steuermanagement für
Compliance und nur mehr 20 % für Steuerplanung auf. Die Steuerabteilungen der Unternehmen
brauchen in Zukunft eine fundierte Technologiestrategie, um sicherzustellen, dass das Unternehmen
die Vorschriften einhalten kann und Potenziale erkennt.“
Die 18. jährlich durchgeführte PwC-Studie Annual Global CEO Survey zeigt ebenfalls, dass Steuern zu
den fünf wichtigsten Problemfeldern für Unternehmen gehören. Sieben von zehn CEOs (70 %) sind
etwas bzw. sehr besorgt über die zunehmende Steuerbelastung ihrer Unternehmen.
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Die Studie Paying Taxes 2016 erfasst alle Pflichtsteuern und -beiträge, die ein mittelgroßes
Unternehmen pro Jahr zu zahlen hat. Die erfassten Steuern und Beiträge beinhalten Gewinn- oder
Körperschaftsteuern, vom Arbeitgeber zu zahlende Sozialversicherungsbeiträge und Steuern auf
Arbeit, Vermögenssteuern, Grunderwerbsteuern, Dividendensteuern, Kapitalertragsteuern,
Finanztransaktionssteuern, Müllgebühren, KfZ-Steuern und Straßenabgaben sowie weitere
unbedeutendere Steuern und Gebühren.
Weitere Informationen zur Studie Paying Taxes finden Sie unter: www.pwc.com/payingtaxes
Die jährlich erscheinende Studie Paying Taxes basiert auf dem Kapitel Paying Taxes im Bericht Doing
Business der Weltbankgruppe. Weitere Informationen zum Bericht Doing Business finden Sie unter:
www.doingbusiness.org
Alle Pressemitteilungen von PwC Österreich im Überblick: http://presse.pwc.at/
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Über PwC:
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Die Weltbankgruppe
Die Weltbankgruppe spielt eine wesentliche Rolle bei den weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung von extremer Armut und
der Förderung des gemeinsamen Wohlstands. Sie besteht aus fünf Institutionen: Weltbank, inkl. International Bank for
Reconstruction and Development (IBRD) und International Development Association (IDA); International Finance Corporation
(IFC); Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA); sowie International Centre for Settlement of Investment Disputes
(ICSID). Diese Institutionen arbeiten in mehr als 100 Ländern zusammen und stellen Finanzierungen, Beratung und andere
Lösungen zur Verfügung. So werden Länder dabei unterstützt, sich den dringendsten Herausforderungen bei ihrer weiteren
Entwicklung zu stellen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.worldbank.org, www.miga.org und www.ifc.org
Methode
In der Studie werden die Steuerkosten und der administrative Aufwand für ein regionales, mittelgroßes Unternehmen im
zweiten Jahr der Geschäftstätigkeit erfasst:
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Steuerpflichtiges Unternehmen mit beschränkter Haftung
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Betriebstätigkeit in der größten Geschäftsstadt des Landes
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Zu 100 % in inländischem Besitz
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60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 4 Manager, 8 Personen im Sekretariat und 48 Arbeiter
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Geschäftstätigkeit im allgemeinen industriellen bzw. kommerziellen Bereich
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Keine Außenhandelstätigkeit
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Umsatz von 1.050 Mal dem Pro-Kopf-Einkommen
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