Neue Blicke auf ein großes Land Russische Filmtage 2016 in

Neue Blicke auf ein großes Land
Russische Filmtage 2016 in Münster und Düsseldorf
Revolution und Alltag, Internet und Schamanismus, Außenseiter und Helden – Die Russischen
Filmtage 2016 eröffnen neue Perspektiven auf ein Land voller Gegensätze und Geschichten. Und das
in Münster bereits zum achten und in Düsseldorf zum dritten Mal. Veranstalter der Russischen
Filmtage sind die Deutsch-Russische Gesellschaft Münster, der filmclub münster und das
Filmmuseum Düsseldorf. Svenja Schulze, Ministerin für Wissenschaft, Innovation und Forschung im
Landtag NRW, konnte erneut als Schirmherrin gewonnen werden.
Auch in diesem Jahr präsentieren die Russischen Filmtage wieder ausgewählte Autorenfilme im
Schloßtheater in Münster und der BLACK BOX des Filmmuseums Düsseldorf. Dabei reicht das
Spektrum vom unbequemen Dokumentarfilm über poetische Zeitstudien bis hin zur temporeichen
Komödie. Alle Filme waren zuvor auf den großen Filmfestivals in Venedig, Rom, Berlin und Rotterdam
zu sehen. Die Russischen Filmtage zeigen sie im russischen Original mit deutschen Untertiteln.
Publikumsgespräche mit den Filmschaffenden begleiten das Programm.
Eröffnet werden die Russischen Filmtage mit „Die weißen Nächte des Postboten“. Vor grandioser
Naturkulisse erzählt der aus Hollywood bekannte Regisseur Andrej Kontschalowskij („Runaway
Train“) die Geschichte des Postboten Ljoscha und seiner Dorfnachbarn. Ausschließlich mit
Laiendarstellern aus der Region gedreht, schildert der Film die fragile Welt der kleinen Leute in
poetischen Bildern.
Vom Dorf geht es in die Hochhausvorstadt: Mit Andrej Sajzews „14+“ präsentieren die Russischen
Filmtage ein turbulentes Liebesdrama für Jugendliche und Erwachsene. Romeo und Julia in Zeiten der
sozialen Medien – in diesem Fall mit Happy End.
Gleich drei Filme im Programm blicken auf die russische Geschichte: So nimmt Sergej Loznitsas
Dokumentarfilm „Das Ereignis. August 1991“ einen historischen Wendepunkt neu ins Visier. Wer
waren die wirklichen Gewinner des gescheiterten Putschversuchs gegen Gorbatschow? Bereits 2015
war der vielfach preisgekrönte Regisseur mit seinen Film „Maidan“ bei den Russischen Filmtagen zu
Gast.
Mitten in die politische Tauwetterperiode der 1970er Jahre versetzt Michail Segals “Film über
Aleksejew“ seine Zuschauer. Mit feiner Ironie erzählt er von einer Künstlerexistenz zwischen Versuch
und Scheitern, Widerstand und Anpassung.
Ein dunkles Kapitel der Geschichte setzt Alexej Fedortschenko in Szene. „Engel der Revolution“
thematisiert die Zwangsbekehrung der sibirischen Völker zum Kommunismus in einer abgründigen
Komödie.
Den krönenden Abschluss der Russischen Filmtage bildet eine Hommage an den im November 2015
verstorbenen Regisseur Eldar Rjasanow. Angeblich kennen fast alle Russen seine satirische Komödie
„Autoaffären“ aus dem Jahr 1966 auswendig – Grund genug, die Geschichte um den gewitzten
Autoknacker Juri auf der großen Leinwand zu zeigen.
Gerade in Zeiten schwieriger politischer Beziehungen sollen die Russischen Filmtage zu einem
offenen und vorurteilsfreien Dialog auf zivilgesellschaftlicher Ebene beitragen. Die gezeigten Filme
spiegeln nicht nur die Vielfalt des aktuellen russischen Kinos, sondern auch die politischen und
gesellschaftlichen Diskurse, die das Russland von heute prägen.
Karten für die Russischen Filmtage Münster gibt es unter der Telefonnr. 0251-22579 oder direkt im
Schloßtheater.
Das komplette Filmprogramm, sowie aktuelle Informationen zu den Filmen und Vorführterminen
finden Sie auf der Website: www.russische-filmtage-nrw.de.