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Office Akademie
6. OFFICE SYMPOSIUM
NEUE BÜROS BRAUCHT DAS LAND!
EFFIZIENT UND LEBENDIG
29. OKTOBER 2015 ETH ZÜRICH
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Office Akademie
Die Referenten
Stephan Sigrist
Gründer W.I.R.E.
Barbara Josef
Leiterin Kommunikation und
gesellschaftliches Engagement
Microsoft Schweiz
Gregor Schiffer
Partner und Senior Manager
Future-Management Group
Ladina Spiess
Moderatorin
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Am Donnerstag dem
29. Oktober 2015 fand in
der ETH Zürich das
6. OFFICE SYMPOSIUM
zum Thema «Neue Büros
braucht das Land! Effizient
und Lebendig» statt.
Office Akademie
Die OFFICE AKADEMIE wurde von Witzig The Office Company initiiert, um neue Erkenntnisse und Bedürfnisse in der Arbeitswelt breiter zu diskutieren, zu erforschen
und zu realisieren. Dazu veranstaltet die OFFICE AKADEMIE Symposien mit namhaften
Fachreferenten, um ihren Kunden die Gelegenheit für wertvolles Wissen zu bieten.
Andererseits auch Round Tables für den gezielten Fachaustausch von Experten im geschlossenen Kreis und Seminare, um spezifische Themen zu vermitteln. Erkenntnisse
der Symposien und Round Tables stehen jeweils als Summary zur Verfügung.
ABSTRACT
Beim 5. Office Symposium zum Thema „Ungeweckte Potenziale im Büro“ wurde diskutiert und erarbeitet, welche Reserven im Büro
noch brach liegen.
Der Mensch strebt nach Glück und Erfüllung.
Welche Rahmenbedingungen braucht es also,
damit Menschen über sich hinaus wachsen
können? Organisationen erfüllen wichtige
neurobiologische Grundbedürfnisse ihrer
Mitarbeiter. Zum Beispiel das Bedürfnis nach
Verbundenheit und Zugehörigkeit: Wenn Menschen dieses Gefühl bemerken – beispielsweise weil der Unternehmenschef wahrnehmbarer wird, die Führungskraft zugewandter
agiert oder das Team harmonischer arbeitet –
werden sie innerlich ruhiger und fokussierter.
Und leisten bedeutend mehr.
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Die Wechselwirkung zwischen Design und
Leistung lag im Fokus der Session Potenzialentfaltung Raum. Wer schöne, gut funktionierende Objekte betrachtet und nutzt, ist
glücklicher. Schönheit ruft stabile und lang
anhaltende positive Gefühle hervor und befreit
von negativen Emotionen. Doch wer entscheidet über «Schönheit» oder «gutes Design»?
Im Fokus Potenzialentfaltung Prozesse wurde
gezeigt, dass die Automation der Geschäftsprozesse die Effizienz erhöht, die Fehlerquote
senkt, den Gewinn messbar steigert und zu
einer höheren Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit führt.
Gibt es Potenzial in der Innovation? Die BüroArchitektur kann sie erleichtern. Die Art, wie
Räume gestaltet sind, bestimmt auch, wie sich
Menschen begegnen. Neue Impulse kommen
oft aus der Begegnung von Menschen. Daher
ist wichtig, wo die Teams sitzen.
Offene Kultur für Potenzialentfaltung
Das ideale Umfeld für die Entfaltung der Potenziale ist ein Unternehmen, in dem eine offene Kultur herrscht.
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Office Akademie
Die Zukunft der Wissens-Arbeit
Stephan Sigrist
Je mehr Daten – so die Erkenntnis aus den letzten Jahren, desto höher die Transparenz, desto
autonomer der Bürger und desto wettbewerbsfähiger die Wirtschaft. Für Unternehmen eröffnen
sich neue Möglichkeiten von auf individuelle Kunden zugeschnittenen Produktsortimenten. Politiker können die Stimmung in der Bevölkerung präziser analysieren und Wähler zielgerichtet
ansprechen. Und wir alle erhalten ausgeklügelte Radarsysteme, die uns schneller ans Ziel bringen und helfen, Überraschungen zu vermeiden.
Die nächste Generation leistungsfähiger Algorithmen läutet eine nächste Stufe der gesellschaftlichen
Entwicklung ein, die es ermöglichen soll, die Verantwortung von Entscheiden an eine intelligente Umwelt
abzutreten. Nun stehen Maschinen kurz davor, leistungsfähig genug zu sein, um uns mittels statistisch
erhobener Fakten Entscheidungen abzunehmen – von
der Restaurantwahl bis hin zu medizinischen Fragen.
zu untermauern: Wer lange genug sucht, findet die Bestätigung im Datenmeer. So existieren beispielsweise
zahlreiche Studien, die aufzeigen, dass ein Glas Rotwein
am Tag das Risiko vermindert, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depression zum Opfer zu fallen. Es finden
sich genauso viele gegenteilige Belege. Als Folge gewinnt menschliche Intuition als Entscheidungsgrundlage wieder an Bedeutung.
Jenseits des Rauschens
Wir befinden uns auf dem Weg in ein «Zeitalter der
Transparenz» mit noch mehr Wissen und noch besserer Entscheidungskompetenz. Dieser These von Transparenz könnte diejenige der bleibenden Intransparenz
gegenübergestellt werden. Hierfür sprechen gleich
mehrere Gründe.
Es zeigt sich also: Wenn wir die Welt zunehmend in einem
Detailgrad erfassen, der der Realität selbst entspricht,
werden wir davon kaum bessere Entscheidungsgrundlagen ableiten können. Die Datengesellschaft führt sich
also quasi selbst ad absurdum.
Erstens setzen uns technische Faktoren Grenzen. Denn
während die Kapazität von Speichermedien sich jedes
Jahr verdoppelt, ist das bei der Leistung von Prozessoren, die die Daten verarbeiten, nur alle anderthalb
Jahre der Fall. So wächst die Menge an unverarbeiteten Datenbergen schneller als das gewonnene Wissen.
Zweitens bestehen Zweifel, ob mathematische Modelle überhaupt je das Potenzial haben werden, komplexe
Systeme wie die Gesellschaft, die Finanzmärkte oder
das menschliche Gehirn präzise abzubilden. Die wachsende Datenmenge überfordert uns Menschen zunehmend. So sind wir kaum mehr in der Lage, mit der Datenflut in Beruf und Alltag umzugehen. Das Resultat ist
der Rückgang von Konzentrationsfähigkeit, sinkende
Effizienz und Kreativität sowie Stress.
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Drittens gerät der Glaube an die Objektivität unter
Druck. Denn es wird einfacher, jede These mit Zahlen
Die Kraft der Intransparenz
Der Ausblick auf ein Szenario, in dem sich der Glaube
an Objektivität zunehmend auflöst und Intransparenz
vorherrscht, erscheint wenig wünschenswert. Doch ein
Leben jenseits von Objektivität und Transparenz eröffnet Chancen, die vielleicht gar dazu beitragen, dem Ideal der Aufklärung – also dem «Ausgang des Menschen
aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit» – einen
Schritt näher zu kommen als alle Datenauswertungsformeln.
Der Verlust der gefühlten Objektivität zwingt uns selbst
zu denken. Es wird nur in spezifischen Fällen möglich
sein, Entscheidungen an unsere digitale, semi-intelligente Welt abzugeben. Wir können uns zwar auf clevere
Parkleitsysteme oder digitale Medikamentenempfehlungen verlassen. Wenn es aber darum geht, Gesamtzusammenhänge zu erkennen, dürfte unser eigener
Verstand auch in Zukunft unverzichtbar bleiben. Dies
nicht zuletzt, weil es unser Gehirn schafft, mit Erfah-
« Der eigene Verstand
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bleibt auch
in Zukunft
unverzichtbar.»
rung respektive «Intuition» Zusammenhänge zwischen
Dingen herzustellen, auf die ein Computer nicht kommen würde, weil sie sich einer programmierbaren Logik
oder Mustererkennung entziehen.
Zurück zum Analogen
Der Aufstieg der Datengesellschaft ist unaufhaltsam.
Daten werden unseren Alltag in Zukunft stärker denn
je prägen. Als Konsequenz gilt es für uns alle Strategien zu entwickeln, die helfen, mit der Datenflut umzugehen. Eine vollständige Abkehr von der digitalen
Welt erscheint dabei weder realistisch noch sinnvoll.
Unternehmen, aber auch die Politik müssen sich darauf
einstellen, dass ihre Glaubwürdigkeit nicht mehr allein
durch Fakten belegbar sein wird, weil diese ja beliebig
zitierbar sind. Folglich werden Werte und Ethik in der
Positionierung und der Kommunikation gegen aussen
wieder vermehrt an Bedeutung gewinnen.
Es gilt, der Verführung der Statistiken zu widerstehen
und Denken losgelöst von harten Fakten zu fördern.
Dies bedeutet, Entscheide bewusst zu fällen und der
Verführung zu widerstehen, diese auszulagern. Nur so
bleibt uns die Fähigkeit erhalten, Muster zu erkennen
und Beobachtungen aus unterschiedlichen Einflussbereichen miteinander zu verknüpfen. Übergreifend gilt
es, dem Tenor des «Mehr ist besser» die alte Weisheit
des «Weniger ist mehr» gegenüberzustellen und unsere Innovationskraft nicht primär dahin zu lenken, auf
Teufel komm raus immer mehr Daten zu generieren,
sondern dahin, den Menschen oder besser noch seinen
– zum Glück nicht immer nur der Logik gehorchenden
– Verstand künftig in den Mittelpunkt der Datengesellschaft zu stellen.
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Das Büro als Chancenraum
Gregor Schiffer
In den nächsten zehn Jahren werden intelligente High-Tech-Möbel und -Oberflächen Einzug in
zahlreiche Büros halten. Informations- und Interaktionsflächen bleiben nicht mehr allein auf
den klassischen Bildschirm, Whiteboards, Flipcharts etc. beschränkt. Hauchdünne, flexible
OLED-Folien können auf die unterschiedlichsten Oberflächen und Strukturen aufgebracht werden. Büromöbel, Elektronik und Informationstechnologie verschmelzen. Mittel- bis langfristig
lässt sich jede Oberfläche zu einem touchfähigen Informationsträger ‚upgraden‘.
High-Tech-Möbel und smarte Oberflächen werden im
Verbund mit Umgebungsintelligenz (Ambient Intelligence) sowohl zu einer Steigerung der Produktivität
als auch des Wohlbefindens von Wissensarbeitern beitragen. Informationen können grossflächig visualisiert
werden oder uns von Raum zu Raum ‚begleiten‘. Intelligente Textilien, in denen Sensoren und elektronische
Schaltungen verarbeitet sind, reagieren auf Berührungen, messen Vitalparameter und geben optisches oder
haptisches Feedback.
Das Smart Office im Jahr 2025 ist in der Lage, sich
situativ oder sogar vorausschauend an seine Nutzer
anzupassen. In Zukunft sorgen wir uns nicht mehr um
Geräte und Technologien, sondern diese um uns.
Agile Unternehmensstrukturen, vernetztes Arbeiten
und sich ändernde Bedürfnisse insbesondere bei den
jüngeren Wissensarbeitern stellen höhere Anforderungen an die Flexibilität von Büroräumen. Zunehmend
ist eine Kombination offener Raumkonzepte für eine
einfachere Zusammenarbeit mit Ruhezonen, kleineren
Besprechungsräumen und kreativitätsfördernden Erlebnisräumen gewünscht.
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Das Interesse an gesundheitsfördernden Lebens- und
Verhaltensweisen, um möglichen negativen Einflüssen
durch Umweltbelastungen, mangelnder Bewegung,
einer falschen Ernährungsweise und Stress entgegenzuwirken, wächst. Die Anzahl psychischer Erkrankungen hat in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich
zugenommen. Besonders auffällig ist ein Anstieg der
sogenannten affektiven Störungen (Stimmungsstörungen, beispielsweise Depressionen), der sich auch durch
entsprechend höhere Fehlzeiten in den Krankheitsstatistiken niederschlägt. Life-Balancing, verstanden als
die Fähigkeit, äussere Anforderungen mit den eigenen
Lebenszielen in Einklang zu bringen, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Präventive Gesundheitsfürsorge wird als höhere Lebensqualität erlebt. Gleichzeitig
werden körperliche und psychische Gesundheit als eine
wichtige Voraussetzung wirtschaftlicher Produktivität
begriffen. Gesundheit wird zum Status-Symbol. Eine
ergonomische und altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung gewinnt an Bedeutung.
Ergonomie bleibt ein wichtiges Thema: In Zukunft könnten insbesondere Sitzmöbel zusätzlich mit Sensoren
ausgestattet werden, die ein Feedback geben, wenn
eine falsche Sitzhaltung eingenommen wird oder es
Zeit wird, an ein Stehpult zu wechseln. Intelligente auf
Gesichtserkennung basierende Trackinglösungen wären ebenfalls geeignet, festzustellen, ob beim Arbeiten
Ermüdungserscheinungen auftreten, und könnten dann
zu einer kurzen Pause anregen. Self-Tracking über mobile Endgeräte und Wearables hat längst die Nische
der Technikaffinen verlassen und wird von immer mehr
Menschen praktiziert.
Die Versorgung von Belegschaften mit hochwertigen
Nahrungsmitteln wie zum Beispiel Bioprodukten, Erzeugnissen aus der Region oder Functional und Brain
Food, also Lebensmitteln, die einen Zusatznutzen bieten, eröffnen Zukunftsmarktchancen im Bereich Catering.
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« In Zukunft
müssen Räume
noch nicht einmal mehr
Fenster haben.»
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Work Smart: Die neue Welt des Arbeitens.
Barbara Josef
Unter dem Eindruck der Schweinegrippe im 2009 entstand das Szenario des Arbeitens von Zuhause aus als Ursache einer Pandemie. Der Home Office Day wurde von Microsoft 2010 initiiert
und fand bald Anhänger in der ganzen Schweiz und wurde im 2015 in die Work Smart Initiative
überführt. Microsoft, Die Mobiliar, Die Post, SBB, Swisscom und Witzig The Office Company lancierten die Charta zur Gestaltung von flexiblem und ortsunabhängigem Arbeiten.
Wie arbeitet die Schweiz?
Wie geht’s weiter?
Das Flexwork-Phasenmodell teilt die Arbeitswelt in
fünf Phasen ein. Die ortsgebundene Arbeit (Präsenzkultur), die mobil flexible Arbeit als Ausnahme, in der
schleichenden Ablösung (Umbruch), die mobil flexible
Arbeit weitgehend etabliert und das Netzwerk-Unternehmen.
Die Organisationen verändern sich. Sind es in der Anfangsphase der Flexibilisierung die Regeln, die Sicherheit geben, werden diese bald durch gelebte Werte und
Normen abgelöst. Aus der Befürchtung, die Mitarbeitenden könnten die neuen Freiheiten missbrauchen
und weniger arbeiten, wird die Sorge werden, dass die
Mitarbeitenden die notwendige Zeit für die Erholung beachten.
Nach der Studie der FHNW befindet sich die Schweizer
Unternehmen im Umbruch von der Präsenzkultur hin
zu Agilität und Flexibilität. 10% der befragten Unternehmen verharren in der Präsenzkultur, 2% der Unternehmen sind bereits beim Netzwerkunternehmen angekommen. Einzig die Verwaltungen sind zum grossen
Teil noch in den Phasen 1-2.
Praxisbeispiel Microsoft
Im Rahmen eines Umbauprojektes liess Microsoft für
zwei Monate die Mitarbeitenden von zu Hause aus arbeiten. Das Ganze wurde durch die Forschungsgruppe Organisation-Arbeit-Technologie der ETH Zürich
begleitet. Das Learning daraus floss in die «Neuen
Arbeitswelten» der Microsoft (Schweiz) ein. Barbara
Josef nennt einige Facts: 20% Reduktion der Reisezeiten, 30% weniger Absenzen, 30% kleinerer CO2-Fussabdruck, 10% höhere Produktivität und höhere Kundenzufriedenheit.
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Und mit Stolz fügt sie bei, dass Microsoft im 2014 im
Great Place to Work den 2. Preis erreicht hat. Der Preis
geht an Unternehmen für eine Work-Kultur, welche
sich durch Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz
und Teamgeist auszeichnet.
Es ist die Mischung zwischen Bottom-up und Top-down,
die erfolgreich macht. Kommunikation muss sich nicht
an Hierarchien orientieren: Wissen teilen heisst die Lösung. Dazu setzt Microsoft das Kom-munikationstool
Yammer erfolgreich ein.
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« It’s easy
to work hard.
It’s hard
to work smart.»
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Office Akademie | Case Studies
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Die Mobiliar auf dem Weg
zur inspirierenden Arbeitsumgebung
Nathalie Bourquenoud
Die Welt verändert sich. Die Digitalisierung, die Wikipedisierung, der demografische Wandel und
der Wertwandel verändern das Gesicht der Arbeit. Wie reagiert die Mobiliar auf diese Veränderungen?
Die Digitalisierung hat eine Entwicklung der Unternehmensstrategie mit sich gebracht, welche sich mittelfristig auf die Arbeitskultur auswirken wird. Dazu wurde
entschieden, die Arbeitsumgebung weiterzuentwickeln.
Es sind zudem zwei weitere Massnahmen geplant – die
Weiterentwicklung der Führung und des Performance
Management.
Vor wenigen Jahren wurde anerkannt, dass die Büroumgebung eine Auswirkung auf das Wohlbefinden,
die Motivation, das Commitment und die Performance
der Mitarbeitenden hat. Es ist eins der Arbeitskulturinstrumente, das wir als solches einsetzen werden.
Im Pilot 2015 wurde der Fokus auf die Arbeitskultur 2.0
bzw. die agile und lernende Organisation gelegt (primäres Ziel). Um die neue Philosophie zu leben, hat die Mobi
entschieden, einen Pilot mit 160 MA zu starten. Um diesen Pilot umzusetzen, waren ein paar Änderungen für
die Mitarbeitenden und Führungskräfte nötig, aber auch
im Umfeld und in der IT.
work@mobi ist kein Projekt mit eigenem Budget. work@
mobi ist ein interdisziplinäres Team, in dem zahlreiche
MA miteinander arbeiten: IT, Facility Management, Bau
Management, CSR, externer Künstler, UK, HR-Spezialisten, Linien-Vertreter und ein externer Partner (Witzig) sowie alle betroffenen Pilot-MA und Führungskräfte.
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Unsere Herausforderungen: Alle vom Projekt betroffenen Mitarbeitenden abholen und eine gemeinsame Vision entwickeln. Regeln gemäss den Werten der Mobiliar
definieren. Das Bau-Management definieren – heutiges
Gebäude, nicht alles abbauen. Roten Faden – Es ist uns
wichtig, im Konzept einen roten Faden – „Bewegung“ –
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Roter Faden
zu haben und damit auch den Change zu begleiten. Geld
finden. Change erklären – viele MA brauchen noch viel
Papier und verstehen die neue Philosophie noch nicht.
Abstimmungen mit anderen laufenden Projekten.
Grobkonzept: Vier Zonen-Typen: Verknüpfen, konzentriert Entwickeln, Prozesse umsetzen, Weitsicht; verschiedene Mitarbeiter-Typologien: Variation der Ratio
Arbeitsplätze pro MA (zwischen 0.7 und 0.8, je nach Abteilung bzw. Bedarf der Linie); Variierende Möblierung,
welche „atmende“ Teamgrössen erlaubt und flexible
Arbeitsflächen in verschiedenen Höhen bietet. Akustik,
Klima und Beleuchtung sind an die neuen Arbeitsräume
angepasst
Grobplanung
Zielbild entwickeln, Bedürfnisse der Abteilungen klären
/ MA-Typologien (z.B. News-Room), Realisierbarkeit
evaluieren, Pilot für die drei Teile entwickeln, Grobplanung der Umsetzung erarbeiten,
Detailplanung
Roadmap mit den notwendigen Massnahmen, Projekte
und Beteiligungen, Start Change Management mit Pilot-MA, Ausführungskonzepte Bau, IT und Ausstattung
(inkl. allfälliges Baubewilligungsverfahren usw.)
Umsetzung
Ausschreibungen für Umbau und Ausstattung, Umzug
der Abteilungen 2. Stock in temporäre Arbeitsräume,
Realisierung / Umbau, Fortsetzung Change Management
Einzug vor Weihnachten
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Die Mitarbeitenden bestärken in deren Anspruch, etwas zu bewegen. Den Mut und
das Selbstvertrauen haben, sich zu bewegen und gleichzeitig seinem Umfeld zu
vertrauen, schaffen wichtige Voraussetzungen für ein produktives Arbeitsklima.
Dieses produktive Arbeitsklima soll der
„rote Faden“ unterstützen und fördern.
Der Rote Faden wird – unter anderem
– durch ein Farbkonzept, welches vom
Künstler Kerim Seiler erarbeitet wurde,
visuell umgesetzt. Ausgehend vom Pulsgeber, dem neuen Newsroom, schlägt eine
Welle von verschiedenen Farben durch
die Arbeitswelt. Neue Möbel wurden im
entsprechenden Farbton ausgewählt. Im
Newsroom sind aber auch die wichtigsten
Möbel wie Yask-Benchtische und Hochstühle eingesetzt, welche als wichtiges
Zusammenarbeitselement sich in der Arbeitsfläche immer wieder finden.
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Interaktion erzeugt Innovation.
Tools für die «Neuen Arbeitswelten»
Dr. Annina Coradi, Dr. Florian Rittiner
Mit der Workplace Exercise haben Florian Rittiner und Annina Coradi ein Tool vorbereitet, dass
die Teilnehmenden eine Annäherung in die Vorgehensweise von Design Thinking gegeben hat. In
der Ver-suchsanlage unter Zeitdruck konnten die Workshop-Teilnehmer den Prozess zum idealen Arbeitsplatz in miteinander erarbeiten.
Die Aufforderung „Zeichnen Sie ihren idealen Arbeitsplatz“ versetzte doch einige Anwesende in uner-wartete
Schwierigkeiten. Die folgenden Interviews und Definitionen mit dem gewählten Partner anhand eines strukturierten und stellte das Dargestellte in Frage, erweiterte
die Optik und klärte Anforderungen und Sichtweisen
und liess die Partner eine neue gemeinsame Lösung
erarbeiten.
Design Thinking vereinigt Werkzeuge, Prozesse und
Techniken vom Design, Technik, Geistes- und Sozialwissenschaften, um verschiedene Herausforderungen
zu identifizieren, zu definieren und zu benennen. Diese
Integration richtig durchgeführt, bildet eine hoch produktive Dynamik zwischen ver-schiedenen Bereichen
einer Organisation.
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Die Generation Y
Dr. Steffi Burkhart
Die Generation Y ist demografisch die Gruppe der heute 20-30 Jährigen, welche mit dem Internet
auf-gewachsen sind. Sie sind im Wohlstand aufgewachsen, wurden von den Helikopter-Eltern
behütet und es wurden ihnen alle Wünsche erfüllt. Wenn nicht von den Eltern, dann doch von den
Grosseltern. Folglich hat Besitz weniger Wert und dient nicht mehr als Statussymbol.
Wichtig ist Spass zu haben, bei allem was man tut.
Die Generation Y will Dinge nutzen können, die man
nutzen möchte, und dies möglichst auch noch in verschiedenen Varianten. Das langfristige Sparen auf Ferien oder ein eigenes Auto entfällt, es gibt das hier und
jetzt – idealerweise auch mit Sharing Möglichkeiten.
Die klassischen Lebensphasen weichen einer hohen
Individualität. Die aktuellen Lebenssituationen werden
gestaltet.
Die Generation Y schwimmt auf der Welle der Veränderungen der Arbeitswelten mit. Der Leidensdruck in
den Unternehmen wird grösser durch die Veränderung
der Mitarbeitenden und der wachsende Markdynamik
von aussen. Die wachsende Dynamik der Mitarbeitenden erfordert ein stärkeres Diversity Management:
Einerseits die immer stärkere Fokussierung auf Projektarbeit und die Zunahme der Individualität. Junge
Menschen mit einem modernen Zeitgeist kommen in
Unternehmen rein, die noch im Zeitgeist des letzten
Jahrhunderts ticken. Wer muss sich anpassen?
Unsere Generation gilt als egoistisch und einzelgängerisch. Doch Team-Work und gegenseitigem Profitieren
voneinander ist in der Generation Y stark verankert.
Der Erfolg soll durch Fleiss kommen, nicht durch Ellenbogen. Ob im Einzel oder im Doppel, das wird individuell entschieden.
Das Lernen auf Vorrat ist out, das Wissen ist online
verfügbar. Mein Handy weiss mehr als ich, das Wissen ist übers Netz jederzeit verfügbar. Warum etwas
lernen, dass morgen wahrscheinlich schon nicht mehr
brauchbar ist.
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Die Generation Y hat aber im Grunde die genau gleichen
Wünsche, die schon bei den Generationen vorher vorhanden waren.
•
Die eigene Kompetenz erweitern
•
Soziale Verbundenheit (Wir-Denken)
•Selbstverwirklichung
Was geändert hat, ist das radikale Einfordern der Dinge.
Die ältere Generation sind andere Muster gewohnt, die
Jungen möchten das Ganze heute und jetzt.
Unternehmen dürfen ihren Fokus nicht zu einseitig auf
die Gewinnung und Bindung der Generation Y ausrichten. Um den zukünftigen Personalengpass erfolgreich
meistern zu können müssen Unternehmen einen ganzheitlichen Massnahmen-Mix auf die Beine stellen, der
alle Ressourcen berücksichtigt, die Unternehmen zur
Verfügung stehen.
« Wichtig ist
Office Akademie
Spass zu haben,
bei allem was man tut. »
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6. Office Symposium
Impressionen
Witzig The Office Company | Hungerbüelstr. 22 | 8500 Frauenfeld | T +41 52 724 91 11 | www.witzig.ch
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