die schülerzeitung des gerhart hauptmann gymnasiums

DIE
SCHÜLERZEITUNG
DES
GERHART
HAUPTMANN
GYMNASIUMS
01/07/2015
1. Ausgabe
Inhaltsverzeichnis
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Eine Schülerzeitung – Raum für Dich!
(Seite 1)
Ein Schulkonzert in frühlingshafter Wärme
(Seite 2)
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
(Seite 3)
Gespräche einer Pause - Herr Hähnert
(Seite 4-8)
Eine Surffahrt,die ist lustig,eine Surffahrt, die ist schön (Seite 9-10)
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Eine Schülerzeitung – Raum für Dich!
Eine Schülerzeitung ist eine schöne Idee. Sie bietet Platz für eigene Ideen. Ideen, die nicht immer
ausreichend Gehör finden in der Schule oder solche, die es lohnen, von allen gehört oder
gelesen zu werden. Noch befinden wir uns im Anfangsstadium eines wahrscheinlich spannenden
Weges und wir scheuen uns nicht, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten.
Die Sache ist die: Eine Schülerzeitung steckt voller Möglichkeiten und diese warten nur darauf,
in Zeilen gefasst zu werden. Jeder kann dabei seine eigene Meinung in eine kreative oder
objektive Arbeit fassen und sehen, welches Feedback er bekommt. Möglich wäre es
beispielsweise eine kontroverse Diskussion in Gang zu setzen. Das kommt ganz auf Deine
Erfahrungen und Ideen an!
Natürlich bietet die Schülerzeitung auch Raum für künstlerische Arbeiten, Fotos und viele
andere Dinge, die Euch in eurem Alltag noch beschäftigen. So werden wir probieren, die Schule
ein wenig lebendiger zu gestalten und vielleicht bekommt ja auch Deine Geschichte auf die erste
Seite.
Wir arbeiten zusammen, wie in einer kleinen Redaktion. Schließen uns zum Erarbeiten in kleine
Gruppen zusammen und schauen, was für ein Ergebnis wir erhalten. Dabei geht es nicht darum,
jede Woche eine bestimmte Anzahl an Texten oder Zeilen abzugeben, sondern viel eher zu
erleben, wie eine Zeitung zum Leben erwacht. Dabei erhalten wir passive Unterstützung von
zwei Lehrern, welche bei Fragen immer gern zur Verfügung stehen, doch dabei nie vergessen,
was genau eine Schülerzeitung ausmacht.
Wir freuen uns auf Deine Ideen!
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Ein Schulkonzert in frühlingshafter Wärme
von: J. Salzwedel,H. Ständel / Impressionen: J. Drapatz
Am Abend des 21.05. war es mal wieder
soweit.
Das
berühmt
berüchtigte
Frühlingskonzert fand von 19:00 - 21:30 Uhr
in der gut gefüllten Aula statt. Wie immer
eine Chance für jeden, die Resultate seines
Übens
zu
präsentieren
und
vor
versammelter
Lehrer-,
Elternund
Schülerschaft Anerkennung zu ernten. "Es
gab einige Beiträge, die waren toller und
einige, die waren am tollsten", stellte Frau
Michall am nächsten Morgen im
Erdkundeunterricht
zusammenfassend
fest. Tatsächlich sorgten anspruchsvolle
solistische Beiträge und die schwungvolle
Musik der Ensembles für eine insgesamt
runde Vorstellung.
Besonders markant war die demografische
Durchmischung. Die siebte Klasse von Frau
Galler mit ihrem historischen Tanz aus der
Renaissance versetzte den Saal in Trance. Im
Kontrast dazu bewies Herr Schoknecht
eindrucksvoll,
dass
auch
im
fortgeschrittenen Alter eine Karriere als
Solosänger durchaus noch möglich ist. Die
Kommentare der zuständigen Lehrer und
Moderatoren lockerten das sich doch etwas
in die Länge ziehende Konzert regelmäßig
auf. "Das Stück brachte uns bis an unsere
Grenzen und darüber hinaus, aber
überzeugen Sie sich bitte selbst", bemerkte
Herr Sternberg humorvoll und selbstironisch
kurz vor der Aufführung eines harmonisch
komplizierten Chorsatzes durch unseren
Schulchor.
Mir, als Mitwirkendem und Entsandten der
Schülerzeitung ist das Konzert jedenfalls als
durch und durch positiv in Erinnerung
geblieben und ich hoffe, dass das
Engagement
und
die
musikalische
Begeisterung an unserer Schule im Laufe
der Zeit nicht nachlässt, sondern eher im
Gegenteil, immer mehr Schüler und Lehrer
auf die Idee kommen, sich einzubringen,
mitzuwirken und sich zu beteiligen.
3
von: M. Böning /
Impressionen: J. Drapatz
Sicherlich ist einigen von euch bereits bekannt, dass an
unserer Schule ein Projekt in die Wege geleitet werden soll,
welches sich, wie der Name schon sagt, mit Rassismus
beschäftigt. Klar, jetzt werden sich einige fragen, warum
ausgerechnet unsere Schule das nötig hätte, denn gibt es an
unser Schule den ausgeprägten Rassismus überhaupt? Aber
dieses Projekt befasst sich nicht ausschließlich mit Rassismus,
sondern mit jeder Art von Diskriminierung. Und wir sind uns
sicher einig, dass sich viele schon mal doofe Bemerkungen
über das Aussehen oder über bestimmte Gewohnheiten
anhören mussten und genau da fängt Diskriminierung an.
1995 startete das Projekt mit dem Namen “Schule ohne
Rassismus“ und hatte bereits wenige Monate nach dem Start
die erste Schule integriert.
Fünf Jahre nach Anfang des Projektes wurde der Name erweitert, er lautet nun “Schule ohne
Rassismus – Schule mit Courage“. Mittlerweile tragen rund 1.600 Schulen den Titel CourageSchule.
Allerdings darf sich nicht jede Schule einfach “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
nennen, denn bevor eine Schule diesen Titel bekommt, braucht sie mindestens einen Paten
oder eine Patin. Paten können Sportvereine, Politiker oder auch berühmte Persönlichkeiten
sein. Außerdem verpflichtet sich die Schule mit diesem Titel, regelmäßig Projekttage zum
Thema Diskriminierung, fixiert auf Rassismus, durchzuführen. Erwartet wird auch, dass jeder, so
gut wie er kann, in solche Konflikte eingreift und sich mitverantwortlich fühlt. Natürlich wird das
alles nicht gegen den Willen der Schüler, Lehrer und Angestellten der Schule geschehen:
mindestens 70 Prozent aller Beteiligten müssen unterschreiben und damit Interesse bekunden.
Da bahnt sich jedoch ein Problem an, denn es gibt genug Schüler, die sich denken werden: „Hey,
wenn wir diese Projekttage machen, hab ich keine Schule. Na gut, dann werde ich mal
unterschreiben.“, was einerseits verständlich ist, anderseits aber geändert werden sollte. Es
deutet darauf hin, dass so ein heikles Thema für alle interessant gemacht werden sollte, denn
wenn 300 von 400 keine Anregung und keine Motivation haben, verfehlt ein solch wichtiges
Projekt sein Ziel.
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Gespräche einer Pause - Herr Hähnert
von: J. Salzwedel, H. Ständel
Seit nun einem Jahr schmückt ein neuer
Name die Tür des Schulleiterzimmers der
GHS - Herr Hähnert. Ein Schulleiter mit
großen Plänen und einem allseits bereiten
Lächeln. Der ehemalige stellvertretende
Leiter der Emmy-Noether-Schule in BerlinKöpenick freut sich sichtlich über diesen
neuen Lebensabschnitt und so saß er uns
am 15.06.2015 gegenüber und lauschte
gespannt unseren Fragen, während die
Wanduhr im Hintergrund monoton tickte.
Wann und warum haben
entschlossen, Lehrer zu werden?
Sie
sich
Das
müsste
am
Anfang
meiner
Gymnasialzeit gewesen sein, weil ich selbst
zwei sehr gute Mathematik- und
Physiklehrer hatte. Ein älterer Kollege, der
uns für die Physik richtig begeistern konnte,
sowie eine Lehrerin, die uns dann in der
zehnten Klasse in Mathe übernommen hat,
viel mit uns gemacht hat und uns somit
Mathematik wirklich nah gebracht hat. Ich
fand daraufhin zum einen den Beruf
interessant und dachte mir: „Mensch, du
hast da immer mit jungen Leuten zu tun und
es ist keine Monotonie da“; und zum
anderen haben mich diese beiden Fächer
begeistert, wobei ich schon immer eher
naturwissenschaftlich-mathematisch
interessiert war. Des Weiteren war ich in
Physik Fachhelfer. Das heißt, ich habe zum
Beispiel mit dem erwähnten Lehrer
Praktikumsversuche aufgebaut und hatte
somit immer einen guten Dialog zu diesem
Fach. Diese beiden Personen haben mich
wirklich geprägt und mir so ein wenig die
Liebe zu diesen Fachbereichen beigebracht.
Dabei ist sicherlich auch erwähnenswert,
dass
meine
Eltern
ebenfalls
naturwissenschaftlich an der Universität
tätig sind und somit diese Berufsrichtung
schon ein wenig vorgezeichnet war.
Das heißt, sie wollten nicht unbedingt Lehrer
werden, weil sie das Gefühl hatten, sie
müssen es unbedingt besser machen?
Dies war nicht die Hauptmotivation aber
natürlich gab es Situationen, wo man
überlegt hat, wie man es vielleicht anders
hätte machen können. Ausschlaggebend
war jedoch viel eher, dass die beiden mir die
Schönheit dieses Berufes vermittelt haben.
Würden sie sagen, das System hat seitdem
eine Veränderung erfahren, wenn man es
mit der aktuellen Situation vergleicht?
Ich denke, dass sich gerade in der Methodik
ganz viel geändert hat.
5
Gab es dennoch Erlebnisse, die sie ihren
Schülern gerne ersparen würden?
Ja. Also die Frage nach Gerechtigkeit ist
natürlich schwierig. Es ist sicher ein sehr
hehres Ziel immer gerecht zu sein, aber
beispielsweise wenigstens eine gewisse
Transparenz bei einer Entscheidung zu
schaffen, finde ich schon wichtig. Das war zu
meiner Schulzeit sicher nicht immer der Fall.
Natürlich habe auch ich mitbekommen, dass
Lehrer zu meiner Schulzeit Lieblingsschüler
hatten. Bei so etwas ist mir wichtig,
dass man dies nicht durchblicken lässt und
sich auch ab und zu hinterfragt. Das war
natürlich auch ein Ziel.
Zum Positiven?
Es ist abwechslungsreicher geworden! Der
Frontalunterricht, den ich hauptsächlich
noch erfahren habe, ist heutzutage durch
ganz viele neue Ideen abgelöst worden, wie
zum Beispiel teambildende Maßnahmen.
Dann kommen die neuen Medien dazu, die
sowohl Fluch als auch Segen sind. Diese
ermöglichen eine interessantere Gestaltung,
jedoch wachsen die Anforderungen an
Schüler und Lehrer enorm, Wesentliches
von Unwesentlichem zu trennen.
Ist der Lehrplan in Anbetracht der ihrerseits
benannten Methoden in Verbindung mit den
modernen
Medien
zu
kompliziert?
Ich glaube, es muss schon noch einmal eine
Diskussion einsetzen, welche Gewichtung
von
der
Verlagerung
von
Kenntnisvermittlung
hin
zu
den
Kompetenzen vernünftig bzw. gut ist. Ich
denke, entscheidend ist ein gutes
Miteinander. Damit ich mir etwas
erschließen kann, brauche ich erst einmal
Kenntnisse um wirklich tiefgründig arbeiten
zu können. Dabei ist natürlich die
Kompetenz des Arbeitens entscheidend,
damit ich beispielsweise weiß, wie ich
Informationen erhalte und diese auch
verknüpfe. Da denke ich, dass dies heute
Kompetenz des Arbeitens entscheidend,
damit ich beispielsweise weiß, wie ich
Informationen erhalte und diese auch
verknüpfe. Da denke ich, dass dies heute
schon vielfältiger ist als vor zehn oder 15
Jahren. Insofern ist es anspruchsvoller
geworden und demnach muss man sich
fragen, was man vielleicht weglassen
könnte. Dennoch bin ich der Ansicht, dass
auch das bekannte Auswendiglernen eine
Rolle spielen muss, um Inhalte zum Arbeiten
zu haben.
Inwiefern
hat
sich
ihre
Einstellung/Perspektive bezüglich Schule
geändert, seitdem sie nicht mehr Lehrer,
sondern Schulleiter sind?
Ich persönlich finde es ganz wichtig, dass
Schulleiter auch Lehrer sind!
Entgegnete Herr Hähnert energisch.
Damit sie das System verstehen können und
sich besser auf die Bedürfnisse der Schüler
einstellen können. Denn um diese geht es ja
hier. In Anbetracht dessen hat sich natürlich
einiges verändert. Da ich ja inzwischen mehr
für die Einhaltung formaler Dinge zuständig
bin, was etwas trockener klingt als das
probierfreudige Lehrerdasein. Allerdings
kann man natürlich auch Perspektiven
schaffen,
wenn
man
in
einer
Leitungsposition und -funktion ist.
Sind sie mit dem Klima an unserer Schule
aktuell zufrieden?
Herr Hähnert muss schmunzeln und sagt:
Also ich bin ja gerade erst dabei, es zu
verstehen. Also zumindest finde ich, dass
wir auf einem guten Wege sind. Im
Lehrerkollegium ist das Verhältnis bereits
gut, wie ich am Studientag erfreut
festgestellt habe und die Schüler wollte ich
ermuntern, Verantwortung zu übernehmen
und Schule – speziell unsere – zu verändern.
6
So war mein Tenor und ich finde, dass wir
dort schon eine gute Entwicklung
verzeichnen können, wie zum Beispiel die
Organisation des Spendenlaufs und der
GSV-Fahrt.
Ist Schule eine Demokratie?
Ein erneutes Lachen ist zu vernehmen, bevor Herr
Hähnert antwortet:
In bestimmten Punkten auf jeden Fall. Ich
bin beispielsweise durch die Schulkonferenz
bestätigt und auch andere Ämter werden
durch Wahlen vergeben. Die gesetzlichen
Vorgaben kommen vom Gesetzgeber, der
letztendlich auch demokratisch gewählt ist.
Insofern ist Schule auch da eine Demokratie.
Ich glaube, dass Schule viele demokratische
Strukturen
beinhaltet,
die
jedoch
voraussetzen, dass man sich im gesetzlichen
Rahmen bzw. Regelwerk bewegt. Natürlich
ist ein gewisses Autoritätsverhältnis
zwischen Lehrer und Schüler entscheidend,
und natürlich ist es die Aufgabe des Lehrers,
sein Wissen und seine Lebenserfahrung
weiterzugeben. Daher sind sie natürlich
nicht gleichrangig, denn der Lehrer beurteilt
den Schüler. Dennoch ist es schön, wenn es
einen Dialog oder eine Diskussion zwischen
beiden gibt und man sich so versucht
anzunähern.
Was machen Sie, wenn sie die Schultür
hinter Ihnen zufallen hören? Haben Sie
Familie und gehen Sie bestimmten
Freizeitbeschäftigungen nach?
Momentan fällt sie meist sehr spät hinter
mir zu, obwohl ich eine Familie mit zwei
Kindern habe. Einen Sohn, der demnächst
17 wird, im nächsten Schuljahr sein Abitur
macht und der sehr sehr intensiv Volleyball
spielt und bis vor Kurzem auf einem
Sportgymnasium war.
Meine Tochter ist jetzt in der 8. Klasse und
will zukünftig wahrscheinlich auch ihr Abitur
machen. Wenn ich Zeit habe, hat die Familie
natürlich erst einmal ein Anrecht auf mich.
In Bezug auf meine Hobbys ist vielleicht
schon durchgedrungen, dass ich mich sehr
für Fotografie interessiere. Und wenn dann
noch Zeit bleibt, fahre ich gerne Fahrrad
oder Motorrad.
Ist der durchschnittliche Schüler der GHS
dem
Niveau
Ihres
Physikunterrichts
gewachsen?
Das ist eine schwierige Frage! Da ich die
Physik liebe, möchte man natürlich, dass die
Schüler sie in der gleichen Qualität
annehmen, in der man sie selbst mal
erfahren hat. Ich probiere wenigstens eine
Begeisterung zu vermitteln und das sie
vieles erklären kann, was uns im Alltag
umgibt und sie demnach auch notwendig
ist. Die Physik hat natürlich auch einen
hohen mathematischen Anteil und daran
hapert es doch das eine oder andere Mal, da
das Handwerkszeug fehlt. Natürlich haben
Sie auch noch andere Fächer und auch
unterschiedliche Interessen, womit Physik
nur ein Fach ist, was man eventuell belegen
muss und nicht unbedingt möchte.
Wenn Sie mit anderen Schulleitern ein
Feierabendbier trinken, berichten Sie dann
eher voller Stolz oder eher voller Sarkasmus
über ihren Alltag als Schulleiter der GHS?
Das klingt jetzt vielleicht etwas nach
Plattitüde, doch ich habe es keinen Moment
bereut, die Schule gewechselt und auch die
Verantwortung übernommen zu haben. Es
ist schon so, dass mir viel durch den Kopf
geht und ich schlecht abschalten kann, aber
ich habe diese Aufgabe gerne übernommen
bzw. angetreten.
7
Von daher ist der Austausch dann nicht
sarkastisch, sondern eher auf der
informativen Ebene, indem man schaut,
welche Probleme auftreten und wie mit
diesen umgegangen wird. Und natürlich sind
wir auch Menschen und sprechen über
Privates und nicht nur über Schule. Was mir
persönlich wichtig ist: Ich bin gerne GHSler
geworden und ich habe mich auch ganz
bewusst für diese Schule entschieden, denn
ich wollte im Bezirk bleiben und wollte
gerne
hierher.
Da
bin
ich
Überzeugungstäter!
Stimmen die kursierenden Gerüchte über ein
mögliches Legginsverbot?
Ich finde das dermaßen witzig, denn meine
Tochter, die auf der AvH ist, erzählte mir,
dass selbst sie von diesem Gerücht gehört
hatte. Ich finde es phänomenal! Ich weiß
weder, wer es aufgebracht, noch wer es
verbreitet hat, aber es ist schon etwas
Spannendes.
Sagte Hähnert mit einem breiten Lächeln über dem
Gesicht.
Ich habe nicht vor, solch ein Verbot
auszusprechen. Was ich aber dennoch schön
finde, ist, wenn Schüler und Kollegen
angemessen
gekleidet
sind,
aber
reglementieren würde ich das jetzt sehr
ungern.
Was halten sie von Schuluniformen?
Schuluniformen haben was für sich, denn sie
nehmen den Druck, Markenzwängen zu
gehorchen
und
schaffen
manchmal
Identität, doch in Deutschland hat sich
dieses Konzept kaum durchgesetzt. Was ich
jedoch auf längere Sicht gut finden würde,
wäre der Gedanke über ein neues Schul-TShirt, das man gerne trägt. Und dann finde
ich es schön, irgendwo im Urlaub Schülern
oder Ehemaligen zu begegnen und diese
dann ihre T-Shirts tragen und das dann
einen gewissen Wiedererkennungseffekt
hat. Das würde ich mir schon wünschen. Das
Ganze basiert natürlich auf einer Akzeptanz
aufgrund der peppigen Gestaltung. Aber
diese dann ihre T-Shirts tragen und das dann
einen gewissen Wiedererkennungseffekt
hat. Das würde ich mir schon wünschen. Das
Ganze basiert natürlich auf einer Akzeptanz
aufgrund der peppigen Gestaltung. Aber
dann ist das meiner Ansicht nach eine
schöne Idee. Doch von einer Schuluniform
halte ich nicht viel, zumal sich diese
wahrscheinlich auch nicht umsetzen lassen
würde.
Eine Diskussion unter Schülern auf dem
Schulhof ergab, dass „Doktor“ T. Hähnert
einfach noch mehr hermachen würde.
Wollen Sie noch einmal wissenschaftlich
arbeiten,
womöglich
gar
in
den
Sommerferien?
Ich habe tatsächlich mal überlegt, ob ich
nicht an der Universität bleibe und die
wissenschaftliche Laufbahn einschlage. Aus
heutiger Sicht denke ich aber, dass ich dort
nicht glücklich geworden wäre. Abgesehen
davon,
ob
meine
intellektuellen
Voraussetzungen wirklich gereicht hätten.
Unabhängig von der Begeisterung, von der
aus ich mich sicher den Aufgaben gestellt
hätte, glaube ich, dass der Umgang mit
Schülern mir dann gefehlt hätte. Außerdem
haben Plätze an Universitäten meist nur
Zeitverträge und da ist es natürlich schon
schön, wenn man einen sicheren
Arbeitsplatz hat. Insofern ist dies für mein
Leben abgeschlossen. Zeitweise hätte es
sicher den Horizont erweitert, aber ein
gesamtes Leben als Wissenschaftler, könnte
ich mir heute nur noch schwer vorstellen.
8
Im Eingangsbereich hängen Fotos von allen
Lehrern.
Hat
die
pyramidenförmige
Anordnung der Fotos etwas über die
Hierarchie im Kollegium zu sagen oder
bezieht sich das nur auf die Gehaltsstufe?
Ein tiefes Lachen bringt die Luft im Raum zum
oszillieren.
In erster Linie war mir diese get-to-knowWand der Lehrer wichtig, weil ich es schön
finde, wenn Schüler wissen, mit welchem
Kollegen sie es zu tun haben – das Gleiche
gilt natürlich auch für interessierte Eltern.
Von daher habe ich es auch als einen
Identifikationswert angesehen aber auch als
ein Zeichen der Öffnung. Ich gebe zu, ich
habe nie so wirklich nachgedacht, wie man
sie anordnet. Mir war wichtig, dass nicht der
Eindruck durch die Darstellung entsteht,
dass eine starre Hierarchie nach dem Motto:
„Der ist besser als der andere“ vermittelt
wird, und die jetzige Variante erschien mir
am logischsten.
Ist die Schule modern genug?
Modern bezieht sich auf zwei Sachen: Zum
einen auf die Köpfe, von der die Schule
gemacht wird. Wir haben eine gute
Altersmischung zwischen Erfahrenen und
Berufseinsteigern, sodass wir davon, glaube
ich, alle profitieren. Beispielsweise bei dem
Umgang mit modernen Medien und deren
Einsatz, ebenso wie bei einer Strukturierung
des Unterrichts.
Zum anderen von der Ausstattung her, und
da kann ich mir natürlich noch einiges mehr
vorstellen, was natürlich dann mit weiterer
Arbeit versehen wäre. Wir sind meiner
Ansicht nach nicht schlecht ausgestattet,
aber dennoch glaube ich, dass da noch
durchaus Entwicklungspotenzial ist.
Das lässt sich ja wahrscheinlich ohne
Sponsoren nicht realisieren oder?
Ja, und da gibt es sehr unterschiedliche
Meinungen zu, was Sponsoren mit der
Schule zu tun haben sollen, denn man gibt ja
dann
einen
gewissen
Teil
seiner
Unabhängigkeit auf. Von daher muss es eine
Diskussion dazu geben, um sich darüber klar
zu werden, welche Abhängigkeiten man
eingehen möchte. Was ich nicht möchte ist,
dass die ganze Schule voller Werbeplakate
klebt. Aber wenn das eine oder andere ganz
konkret gesponsert wird, warum nicht?
Anekdote:
Ich erinnere mich noch gut daran, wie eines
Tages mein besagter Physiklehrer strahlend
in die Schule kam, und uns stolz einen
Strafzettel zeigte. Er war mit seinem Fahrrad
durch eine Radarkontrolle in einer
Dreißigerzone gefahren und wurde geblitzt.
Dazu muss man erwähnen, dass er
Radrennmeister in seiner Altersklasse war.
Dennoch war dies ein sehr lustiger Moment
meiner Schulzeit, an den ich mich gern
zurückerinnere.
Überrascht hingegen war ich letztens über
das
Auftreten
meiner
ehemaligen
Grundschulklassenlehrerin beim letzten
Klassentreffen vor nicht allzu langer Zeit. Sie
wusste alle Namen noch auswendig und es
hat mich gefreut zu sehen wie ein Lehrer mit
würde seinen Beruf an eine andere
Generation abgibt, wenn die Zeit dafür
gekommen ist.
Wir danken Herrn Hähnert für
dieses Gespräch!
9
Eine Surffahrt, die ist lustig, eine Surffahrt, die ist
schön…
von: J. Salzwedel
„Windsurfen ist eigentlich ganz leicht. Man steht
ne
auf einem Brett und setzt das Segel für die
Fortbewegung ein“, sprach ich und schlug der
Länge nach hin, mit dem Rücken direkt auf einen
sich als doch recht kantig entpuppenden
Gegenstand, der wohl irgendeine Funktion am
Segel besitzt.
Als wir also nach dem Tag unserer Ankunft
mehrheitlich zum ersten Mal auf einem
Surfbrett standen, ein Segel in den Händen
hielten und die kompletten zwei Stunden
Training damit verbrachten, ja nicht umzufallen,
wurden wir uns der wahren Länge des vor uns
liegenden Weges bewusst, der schließlich zum
Surfschein führte. (Ein Surfschein sieht nicht
spektakulär aus und bringt auch bis auf die
Erlaubnis, Ausrüstung ausleihen zu dürfen,
keinerlei Befugnisse mit sich. Da das gute Stück
aber 20 Euro kostet, motiviert die Aussicht,
womöglich 20 Euro in den Sand zu setzen,
erfahrungsgemäß viele Schüler.) Und genau so
sah der Alltag in San Pepelone aus: Zwei Mal am
Tag für zwei Stunden surfen, morgens und
abends lecker und vielseitig essen, als nicht
ausgelasteter Heranwachsender zwischendurch
das dortige Fitnessstudio aufsuchen und nach
dem
eben
erwähnten
reichhaltigen
Abendbrotbuffet dann noch gesellschaftlich
beisammensitzen – in einem Raum, der eigens
dafür vorgesehen war, dessen Name mir aber
leider gerade entfallen ist.
Das mag bewegungsintensiv klingen, bereitete
aber doch allen sehr viel Spaß und Freude. Die
12 Grad Außentemperatur und der dauerhaft
anhaltende Wind schienen mir zu Beginn zwar
etwas gewöhnungsbedürftig zu sein, konnten
aber weder Schüler noch Lehrer in ihrem
sportlichen Ehrgeiz bremsen und bedeuteten für
die etwas zarter Besaiteten obendrein eine
ordentliche
Abhärtung.
Nachdem
die
Surfprüfungen in Theorie und Praxis letztendlich
von allen Beteiligten mehr oder weniger
bravourös gemeistert wurden, machten sich am
Donnerstagabend nach und nach alle auf den
Weg
zur
erstaunlich
gut
besuchten
Abschiedsparty, von der mir besonders zwei
Dinge in Erinnerung geblieben sind. Zum einen
tanzten die Leute je älter sie waren umso
ausgelassener, zum anderen nahm ich dort zum
ersten Mal bewusst einen Mann wahr, der
einem
bisher
als
Unikum
geltenden
Sport/Geographie-Lehrer unserer Schule so
stark ähnelte, dass der eine oder die andere
schon etwas ins Grübeln kam.
Am Freitag war dann leider schon wieder Tag
der Abreise, was mich und viele weitere
Gemüter traurig stimmte, denn wir haben dort
eine tolle Zeit verbracht, wir hätten gerne noch
mehr Zeit dort verbracht und wir würden
zweifellos wieder Zeit dort verbringen.
das Gruppenklima maßgeblich zum Positiven
10
Zum „wir“ gehören selbstverständlich auch Frau
Chrobok und Herr Schoknecht, die für eine
absolut reibungslose Organisation sorgten und
das Gruppenklima maßgeblich zum Positiven
beeinflussten (Herr Schoknecht spielt exzellent
Werwolf, Frau Chrobok ist immer für
Überraschungen gut).
Falls also jemand aus der jetzigen 10. Klasse
gerne surft oder sich auch nur dafür interessiert,
sollte dieser Jemand nicht lange sinnieren,
sondern diese sich ihm geradezu aufdrängende
Gelegenheit beim Schopf packen und nächstes
Jahr mitfahren!