Newsletter für Pensionskassen

Newsletter für Pensionskassen
Fakten und Trends 3. Quartal 2015
Impressum
Herausgeberin: Pensionskassen und Berufliche Vorsorge, Zürcher Kantonalbank
Autoren: Silke Humbert, Dr. Cornelia Luchsinger, Roger Rüegg, Reto Ziltener Gastautor: Cengiz Temel
Redaktion: Daniel Krebser Auflage: 1’400 Erscheint: ¼-jährlich Kontakt: [email protected]
Die Zürcher Kantonalbank hat diese Mitteilung einzig zur Information und Verwendung der adressierten Vorsorgeeinrichtungen
erstellt. Auch wenn die darin enthaltenen Informationen und Meinungen aus zuverlässigen Quellen stammen und sorgfältig
ermittelt worden sind, übernimmt die Zürcher Kantonalbank keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser
Mitteilung abgegebenen Informationen und Meinungen (insbeson­dere allfälliger Prognosen) und lehnt jede Haftung für allfällige
Verluste, welche sich aus deren Ver­wendung ergeben können, ab. Diese Mitteilung stellt keine Offerte zum Abschluss einer
Finanztransaktion dar. Die Meinung von Gastautoren muss sich nicht mit derjenigen der Zürcher Kantonalbank decken.
Inhalt
Editorial5
Devisengeschäfte: Ein Bereich mit viel Sparpotenzial
6
Devisen-Transaktionen: «FX Prime Brokerage» bringt Vorteile 9
Warum Affen die Benchmark schlagen: Über belohnte und unbelohnte Risiken im Portfolio
12
Wirtschaftsprognosen und Anlagepolitik
15
3
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Ein Grossteil der von uns betreuten Pensionskassen sichert die Fremdwährungs­
exposition strategisch ab. Nicht zuletzt darum, weil die Verpflichtungen in
Schweizer Franken erbracht werden müssen. Die unveränderte Stärke unserer
Landeswährung hat die Verantwortlichen in ihrem Entscheid nochmals
bestätigt und lässt die Umsetzung von Absicherungslösungen als Dauer­
thema in den Anlagegremien verbleiben.
Cengiz Temel, Head FX-Services bei der Quaesta Capital AG, macht in seinem
Gastbeitrag auf die Kosten aufmerksam, die beim Abschluss von Devisengeschäften anfallen. Und er skizziert einen Weg, wie die Preise optimal
gestaltet werden können. Auf dieser Basis stellt Reto Ziltener, Leiter Verkauf
Client Services bei der Zürcher Kantonalbank, die Dienstleistung «Prime
Brokerage» exemplarisch für Devisentransaktionen vor.
Sollen wir die Verwaltung der Aktien-Portfolios inskünftig einem Affen über­
lassen? Tatsächlich scheinen Studien dafür zu sprechen, dass sich durch
eine zufällige Auswahl von Titeln die Benchmark schlagen lässt. Wenn man
aber die Gründe für diese Zusatzrenditen näher analysiert und entsprechend
kombiniert, entsteht ein erfolgreicher Anlageansatz, den Ihnen der Portfolio­
manager Roger Rüegg und die Produktspezialistin Silke Humbert von der
Zürcher Kantonalbank auf den Seiten 12 – 14 vorstellen.
Selbstverständlich fehlen auch diesmal unsere Einschätzungen zur aktuellen
Wirtschaftslage nicht. Ich wünsche Ihnen eine spannende und informative
Lektüre.
René Raths
Leiter Pensionskassen & Berufliche Vorsorge
Zürcher Kantonalbank
5
Devisengeschäfte:
Ein Bereich mit viel Sparpotenzial
Oft schauen professionelle Anleger zu wenig
genau hin, wenn es um die Absicherung von
Fremdwährungen geht. Wer Devisengeschäfte
über einen einzigen Broker ausführen lässt,
begibt sich in eine einseitige Abhängigkeit, die
zu erhöhten Transaktionskosten führen kann. Ein
neues Angebot der Quaesta Capital AG in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank hilft
Kosten zu sparen.
Gastautor: Cengiz Temel, M.A. HSG, Partner und
Head FX Services, Quaesta Capital AG
Würden Sie einen Fernseher im Wert von 2’500
Franken bei einem Fachhändler kaufen, ohne den
Preis und das Angebot bei einem zweiten oder
sogar einem dritten Händler zu vergleichen?
Nehmen wir an, Sie kaufen den Fernseher beim
Fachhändler, ohne einen Preisvergleich zu
machen. Am nächsten Tag sehen Sie den gleichen
Fernseher bei einem Discounter für 2‘000 Franken.
Würden Sie sich ärgern, dass Sie die Preise nicht
verglichen haben? Hätten Sie die 500 Franken
nicht anderweitig nutzen können? Würden Sie
die 500 Franken als Ihre Kosten betrachten?
Diese Fragen können auch auf Devisengeschäfte
übertragen werden. Die Ausführung der Devisen­
geschäfte ist ein wichtiger Punkt, dem viele
Pensionskassen jedoch zu wenig Beachtung
schenken. Dabei geht es meistens um Beträge
in Milliardenhöhe, die auf monatlicher oder
vierteljährlicher Basis gehandelt werden, um die
entsprechenden Währungsrisiken abzusichern.
Um die operationelle Handelsstruktur einfach
6
zu halten, werden die Währungstransaktionen
häufig nur über eine Gegenpartei (die Haus- oder
Depotbank) ausgeführt. Der dadurch fehlende
Wettbewerb und der Umstand, dass das Devisengeschäft nur über eine Gegenpartei ausgeführt
wird, können oft zu unvorteilhaften Währungspreisen für Pensionskassen führen.
Wettbewerb und Unabhängigkeit nötig
Nebst Wettbewerb braucht es aber auch Unab­
hängigkeit im Devisenhandel. Eine Preisanfrage
sollte an mehrere mögliche Gegen­parteien gehen
und die preisanfragende Partei muss von den
möglichen Gegenparteien unabhängig sein. Die
Unabhängigkeit ist dann sichergestellt, wenn
die Interessenslage der ausführenden Partei und
der auftraggebenden Partei identisch ist. In einer
solchen Handels­struktur können Pensionskassen
die Qualität ihrer Devisengeschäfte angemessen
beurteilen und überwachen.
Transaktionskosten können ins Gewicht fallen
Nehmen wir als Beispiel eine mittelgrosse Pensions­
kasse mit einem Anlagevolumen von 2 Milliarden
Franken und einem Fremdwährungsbestand von
20 Prozent an – das entspricht 400 Millionen Franken.
Im Weiteren nehmen wir zur Vereinfachung an,
dass der gesamte Fremdwährungsbestand in Euro
gehalten wird. Möchte die Pensionskasse nun
ihre Euro-Währungsrisiken absichern, muss dieser
Betrag auf den gewünschten Termin verkauft
werden. Der gehandelte Preis ist der sogenannte
Terminkurs, der wiederum eine Funktion des
Kassakurses und der Forwardpunkte (Terminauf- / -abschlag) ist.
Tabelle: Berechnung der Transaktionskosten bei einem Bankenvergleich
Kassa- Forwardkurs
punkte
Terminkurs
Kursunterschied
zum besten Preis
EUR
CHF
Transaktionskosten
(Differenz zum besten Preis)
1.2052
–0.00005
400’000’000
482’060’000
–20’000
Bank 1
1.2055
–0.00035
Bank 2
1.2055
–0.00045
1.2051
–0.00015
400’000’000
482’020’000
–60’000
Bank 3
1.2055
–0.00030
1.2052
0.00000
400’000’000
482’080’000
–
Bank 4
1.2055
–0.00060
1.2049
–0.00030
400’000’000
481’960’000
–120’000
Quelle: Quaesta Capital
Falls nun das Devisengeschäft zum Terminkurs bei
Bank 4 anstatt Bank 3 für die Pensionskasse abgeschlossen wird, entstehen Kosten von 120’000
Franken. Diese Kosten werden in keiner Rechnung oder Bestätigung ausgewiesen. Sie können
nur durch den Vergleich mit einer anderen Gegenpartei beziffert werden.
Die Tabelle macht deutlich, dass nicht ausgewiesene Kosten auch effektive Kosten sind. Üblicherweise sichern die Pensionskassen ihre Währungsrisiken auf monatlicher oder vierteljährlicher Basis
ab, womit die Transaktionskosten im gemachten
Beispiel mit dem Faktor 12 oder 4 multipliziert
werden müssen. Bei einem nicht optimal ausgeführten Devisengeschäft fallen also signifikant höhere Kosten an. Je nach Devisen-Handelsvolumen
einer Pensionskasse können diese versteckten
Kosten einen Millionenbetrag ausmachen.
Was kann die Pensionskasse tun?
Nun stellt sich die Frage, was eine Pensionskasse
dagegen unternehmen kann. Das Ziel muss sein,
einen Wettbewerb zwischen den Banken herzustellen und davon zu profitieren. Pensionskassen
haben je nach Grösse und Handelsaktivität die
Möglichkeit, diese Konkurrenzsituation herzustellen,
indem sie mindestens eine zweite Bank als Gegen­
partei wählen oder ein «FX Prime Brokerage»
umsetzen.
Der grösste Vorteil bei beiden Handelsstrukturen
liegt in der Möglichkeit, bei mehr als nur einer
Gegen­partei zu handeln und somit von besseren
Konditionen zu profitieren. Der Nachteil liegt darin,
dass der operationelle Aufwand eventuell erhöht
wird, weshalb eine Kosten-Nutzen-Analyse vorgenommen werden muss. Nachdem alle Möglichkeiten
analysiert worden sind, kann entschieden werden,
ob sich die Umsetzung lohnt und welche Handelsstruktur umgesetzt werden soll. Diesen einmaligen
Arbeitsaufwand sollten Pensionskassen auf sich
nehmen, um langfristig versteckte Kosten zu sparen.
7
Eine sinnvolle Lösung
Seit Oktober 2014 steht das Angebot «FXBE | FX Best
Execution» zur Verfügung, eine Kombination aus
dem «Best Execution» der Quaesta Capital AG und
dem «FX Prime Brokerage» der Zürcher Kantonal­
bank. Diese Kombination erlaubt es, auf einfache
Weise Devisengeschäfte mit einem erweiterten Marktteilnehmerkreis abzuschliessen. Normalerweise ist
das FX-Prime-Brokerage-Geschäft volumenabhängig.
Das heisst, dass ein Abschluss erst dann möglich
ist, wenn das Handelsvolumen eine bestimmte
Grösse erreicht hat, was bisher nur den grossen
institutionellen Kunden vorbehalten war. Das neue
Angebot der Quaesta Capital AG und der Zürcher
Kantonalbank eröffnet auch kleineren und mittel­
grossen Pensionskassen den Zugang zu einer
unabhängigen und transparenten Lösung für die
Ausführung ihrer Devisengeschäfte.
Der Schritt zu einer verbesserten Handelsstruktur
sollte nicht gescheut werden, denn dieser schafft
auf jeden Fall Transparenz und kann sich lohnen.
Des Weiteren werden die Pensionskassen darin
bestärkt, für ihre Destinatäre das Optimum erzielt
zu haben.
8
Quaesta Capital AG
Die Quaesta Capital AG wurde 2005 gegründet
und ist ein unabhängiges Schweizer Finanzunternehmen, dessen Kernkompetenzen Währungsund Makroanlageprodukte, FX Risikomanagementlösungen und FX Transaktionsabwicklungen
sind. Zu den langjährigen institutionellen Kunden
gehören unter anderem auch Pensionskassen,
Family Offices und Vermögensverwalter. Die
Quaesta Capital AG unterliegt der Regulierungsaufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht
FINMA und der U.S. Securities and Exchange
Commission SEC.
Devisen-Transaktionen:
«FX Prime Brokerage» bringt Vorteile
Der Abschluss von Devisentransaktionen bei nur
einem einzigen Broker kann Vorteile haben. Die
operationellen Prozesse bleiben schlank und
die entsprechenden Kosten tief. Auf der anderen Seite begibt man sich in Abhängigkeit und
schränkt seine Handelsfreiheit ein. Mit «FX Prime
Brokerage» lassen sich einfache Prozesse und
Handelsfreiheit kombinieren. Das ist gerade vor
dem Hintergrund neuer regulatorischer Standards
von Bedeutung.
Reto Ziltener, Leiter Verkauf Client Services,
Zürcher Kantonalbank
Die Finanzkrise hat den ausserbörslichen OTCDerivatemarkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit der
Regulierungsbehörden gerückt. Die G-20-Staaten
haben am Gipfeltreffen in Pittsburgh 2009
beschlossen, die Transparenz des OTC-Derivatemarktes zu erhöhen, und die Regulierungsbehörden beauftragt, verschiedene Massnahmen
umzusetzen.
Für nicht Clearing-pflichtige Derivate haben das
Basel Committee on Banking Supervision (BCBS)
und die International Organization of Securities
Commissions (IOSCO) im März 2015 den überarbeiteten Bericht über die Besicherungspflichten
herausge­geben. Zwar werden Devisentermin­
geschäfte sowie Devisenswaps in diesem Doku­
ment explizit von der Besicherungspflicht
ausgenommen. Allerdings wird auch darauf
hingewiesen, dass gerade für Devisentermingeschäfte und Devisenswaps der tägliche Austausch von Sicherheiten in Höhe der addierten
Wiederbeschaffungswerte, «Variation Margin»
genannt, aus Gründen der Risikominimierung
bereits heute Marktstandard ist. Damit wird klar:
Wer nicht bereits heute die Variation Margin bei
Devisentermingeschäften und -swaps täglich ausgleicht, wird sich dem Druck des Marktes mittelfristig nicht entziehen können und den täglichen
Austausch ebenfalls einführen müssen. Die Basis
für den Austausch der Variation Margin legt
der Besicherungsvertrag (Credit Support Annex,
CSA), der mit jedem Broker einzeln abzuschliessen ist. Dieser regelt die Art der Besicherung in
Höhe des täglichen Wiederbeschaffungswertes
von allen Arten von OTC-Derivaten, also auch von
Devisentermingeschäften und Devisenswaps.
Der Aufwand für den Abschluss und Unterhalt
dieser Vereinbarungen je Gegenpartei fällt ins
Gewicht. Eine möglichst geringe Anzahl an CSA
trägt daher erheblich zur Kosteneinsparung bei.
Eine Reduktion der Gegenparteien hat aber eine
erhöhte Abhängigkeit von den verbliebenen
Vertragspartnern sowie eine Einschränkung der
Handelsfreiheit zur Folge. Gerade die Einschränkung der Handelsfreiheit widerspricht dem
heutigen Grundgedanken vieler Pensionskassen.
Mangelnde Transparenz im Devisenmarkt führt
dazu, dass Absicherungsgeschäfte, die automatisch beim Global Custodian durchgeführt werden,
nicht immer zu für den Kunden optimalen Marktkursen getätigt werden. Aus diesem Grund
wollen viele Pensionskassen die Handelsfreiheit
nicht zu Gunsten von operationellen Erleichterungen aufgeben. Eine Alternative, die beides
bietet, ist eine «FX Prime Brokerage»-Lösung.
9
Was ist «FX Prime Brokerage»?
Die Dienstleistung «FX Prime Brokerage» erlaubt
es Kunden wie zum Beispiel Pensionskassen,
Devisengeschäfte mit einer Vielzahl an Marktteilnehmern (Executing Broker) abzuschliessen,
wobei der FX Prime Broker die Transaktionen
abwickelt und als zwischengeschaltete zentrale
Gegenpartei gegenüber den Marktteilnehmern
sowie den Kunden die Gegenparteirisiken übernimmt. Während der Executing Broker nur die
Rolle einer (temporären) Handelsgegenpartei
übernimmt, tritt der FX Prime Broker in die Transaktion ein und übernimmt diese vom Executing
Broker. Damit wird deutlich, dass der Auswahl
des richtigen FX Prime Brokers eine grosse
Bedeutung zukommt. Denn am Ende wird der
FX Prime Broker nicht nur zur alleinigen Kontaktstelle, sondern ist auch aus Risikosicht die alleinige
Gegenpartei des Kunden.
Abschluss eines Devisengeschäfts
mit «FX Prime Brokerage»
Ein Beispiel: Die Pensionskasse schliesst das
gewünschte Geschäft über eine Multi-DealerPlattform wie 360T oder Bloomberg bei einem
Executing Broker ab. Das Devisengeschäft wird
durch den FX Prime Broker mittels Einsatz einer
Matching-Plattform einerseits auf die Recht­
mässigkeit und andererseits auf die Übereinstimmung (Matching) zwischen Kunden- und Brokergeschäft überprüft. Dabei wird geprüft, ob die
Transaktion die vereinbarten Rahmenbedingungen (Produkt, Währungspaar, Laufzeit, Limite)
einhält und keine Differenzen zwischen beiden
Seiten enthält. Bei erfolgreicher Prüfung wird
das Geschäft durch den FX Prime Broker bestätigt und zur Abwicklung übernommen. Aus dem
ursprünglich gehandelten Geschäft werden zwei
unabhängige Geschäfte erzeugt: eines zwischen
der Pensionskasse und dem FX Prime Broker
und ein gegenläufiges zwischen dem FX Prime
Broker und dem entsprechenden Executing Broker.
Abbildung: Prozessübersicht «FX Prime Brokerage»
Kunde
(Pensionskasse)
Kunde
Kunde
(Pensionskasse)
Executing
(Pensionskasse)
Broker
Handels
Plattform
Transaktionsabschluss
Transaktionsnotifikation
Trade und Position
Reporting
Transaktionsnotifikation
Matching
Plattform
Matching / Tradebestätigung
Clearing, Settlement &
Besicherung
FX Prime
Broker
Clearing, Settlement &
Besicherung
Quelle: Zürcher Kantonalbank
10
Vorteile von «FX Prime Brokerage»
Der Einsatz von «FX Prime Brokerage» bringt einer
Pensionskasse verschiedene Vorteile: Sie muss
weder eine Handels- noch eine Kredit­limite mit
den Executing Brokern führen, da sie die Autorisierung erhält, im Namen des FX Prime Brokers zu
handeln. Folglich sind mit den einzelnen Executing
Brokern keine Besicherungsverträge (CSA) abzuschliessen. Durch die Übernahme des Geschäfts
durch den FX Prime Broker besteht zwischen der
Pensionskasse und dem Executing Broker kein
Geschäft mehr, womit auch die Besicherungspflicht gegenüber diesem entfällt. Einzig die
Besicherungspflicht gegenüber dem FX Prime
Broker bleibt bestehen.
«FX Prime Brokerage» der Zürcher Kantonalbank
Die Zürcher Kantonalbank bietet ihre Dienst­
leistung «FX Prime Brokerage» im Rahmen
ihres Prime-Services-Angebots an. Die Zürcher
Kantonalbank wird dabei als strategische
Partnerin zur Reduktion der Komplexität der
Geschäftsprozesse gewählt. Der «FX Prime
Brokerage»-Service kann nach Wunsch mit weiteren Dienstleistungen wie zum Beispiel dem
«OTC Derivate Collateral Management»-Service
ergänzt werden, wobei die Aufgaben der
täglichen Besicherung bei der Pensionskasse
entfallen und an die Zürcher Kantonalbank als
Outsourcing-Partnerin delegiert werden.
Dank dem Einsatz einer «FX Prime Brokerage»Dienstleistung bleibt der Pensionskasse die
Handelsflexibilität erhalten, ohne dass sie sich in
die Abhängigkeit eines einzelnen Brokers begibt.
Fazit: Handelsfreiheit behalten und doch
operationell schlank bleiben
Dank «FX Prime Brokerage» kann der Aufwand
für den Abschluss und den Unterhalt von OTCRahmenverträgen merklich reduziert werden.
Zudem lassen sich die Aufwände und Kosten für
die Besicherungspflicht dank einer zentralen
Gegenpartei auf ein Minimum reduzieren, ohne
dass die Prozesse komplexer und die operatio­
nellen Risiken grösser werden. Dennoch grenzt
die «FX Prime Brokerage»-Dienstleistung die
Handelsfreiheit nicht ein und bietet nach wie
vor die Möglichkeit, Devisen­g eschäfte zum
bestmöglichen Preis abzuschliessen.
11
Warum Affen die Benchmark schlagen:
Über belohnte und unbelohnte Risiken im Portfolio
Wieso kann ein Affe die Benchmark schlagen? Im
Vergleich zu einer marktkapitalisierten Benchmark enthält ein zufällig zusammengestelltes
Portfolio relativ viele belohnte Risiken. Das
Konzept von belohnten Risiken und ihrem öko­
nomischen Hintergrund wird im Folgenden
erläutert.
Roger Rüegg, Portfoliomanager, Zürcher Kantonal­
bank, und Silke Humbert, Produktspezialistin,
Zürcher Kantonalbank
Man verbinde einem Affen die Augen, gebe
ihm ein paar Dartpfeile und schlage die Finanzseiten einer Zeitung vor ihm auf. Das Portfolio,
das zustande kommt, wenn die Pfeile des Affen
auf den Namen einzelner Unternehmen landen,
schlage die marktkapitalisierte Benchmark fast
immer, behaupten Arnott et al. (2013)1. Sollen
wir unsere Portfolios also am besten den Affen
des Zoo Zürich anvertrauen?
Zugegeben, die Frage ist rhetorisch. Die zitierten
Autoren erklären die besseren Renditen der
Affen damit, dass die Affen aufgrund der Wahrscheinlichkeit automatisch vermehrt die kleineren
Unternehmen und die Unternehmen mit einer
tieferen Bewertung auswählen. Nehmen wir als
Basis unseres Beispiels den weitverbreiteten MSCI
Welt Index. Es ist viel wahrscheinlicher, dass
der Affe eine Auswahl aus den 1600 Titeln mit
einem Gewicht von unter 0,5% trifft als dass
er die 20 Titel mit einem Gewicht von über 0,5%
trifft. Diese zufällige Auswahl hat in der Vergangen­
heit dazu geführt, dass die meisten Affen den
Index schlagen konnten. Denn dieser Investitionsstil hat sich rückblickend ausbezahlt. Kleiner
kapitalisierte Unternehmen oder Unternehmen
mit einer vergleichsweise tieferen Bewertung
haben nachweislich höhere Renditen abgeworfen
als Unternehmen mit einer höheren Kapitalisierung oder einer höheren Bewertung.
Investitionen in belohnte Risiken
rentieren besser
Für einen Investor ist es demnach wichtig, die
profitablen und unprofitablen Verzerrungen
seines Portfolios zu kennen. Amenc et al. (2014)2
sprechen von belohnten und unbelohnten
Risiken. Sie zeigen, dass mit einer optimalen
Allokation in die belohnten Risiken eine signifikante Outperformance erreicht werden kann.
Nur: Welches sind die belohnten Risiken? Das
Capital Asset Pricing Model (CAPM) aus den
60er-Jahren stellte die Marktrisikoprämie als
einzige Risikoprämie dar, und lange Zeit schien
es so, als könne es keine weiteren belohnten
oder unbelohnten Risiken geben. Ein passiver
Investor mit marktkapitalisierter Benchmark
vertraut dieser Theorie. Jedoch zeigten Fama
und French (1992)3, dass kleinkapitalisierte
(Size) und tief bewertete Aktien (Value) eine
klare Mehrrendite erwirtschaften. Kurz darauf
publizierten Jegadeesh und Titmann (1993)4 die
rnott, R. D., Hsu, J., Kalesnik, V., & Tindall, P. (2013). The Surprising Alpha from Malkiel’s Monkey and Upside-Down Strategies. Journal of Portfolio Management, 39(4), 91–105.
A
Amenc, N., Goltz, F., Lodh, A., & Martellini, L. (2014). Towards Smart Equity Factor Indices: Harvesting Risk Premia without Taking Unrewarded Risks. The Journal of Portfolio
Management, 40(4), 106–122.
3
Fama, E. F., & French, K. R. (1992). The cross-section of expected stock returns. The Journal of Finance, 47(2), 427–465.
4
Jegadeesh, N., & Titman, S. (1993). Returns to buying winners and selling losers: Implications for stock market efficiency. The Journal of Finance, 48(1), 65–91.
5
Asness, C., Frazzini, A., & Pedersen, L. H. (2013). Quality minus junk. Available at SSRN.
1
2
12
Momentum-Prämie. Bei dieser Prämie werden
die Gewinner der letzten zwölf Monate gekauft
und die Verlierer verkauft. Erst kürzlich zeigten
Asness et al. (2013)5 mit der Quality-Prämie, dass
Unternehmen mit einer starken Bilanz und kleinen Risikokennzahlen in der Aktienbewertung
gegenüber sogenannten «Junk»-Unternehmen
eine signifikante Mehrrendite aufzeigen. Die Entwicklung dieser Risikoprämien ist in Abbildung 1
anhand eines Aktienmarktportfolios in Amerika
und mit Daten von Asness, Frazzini und Pedersen
(AQR Capital Management, 2014) dargestellt.
In der Tat können wir beobachten, dass es sich bei
diesen Prämien um lohnende Risiken handelt. Momentum mit hohen 7,98%, die Marktprämie mit
5,15%, Value mit 3,31%, Quality mit 3,74% und
Size mit 1,75% pro Jahr konnten seit knapp 60
Jahren signifikant positive Renditen erwirtschaften.
Ökonomischer Hintergrund der Risikoprämien
Was aber ist der ökonomische Hintergrund dieser
Risikoprämien? Die Marktrisiko-Prämie entschädigt den Investor für das eingegangene und nicht
diversifizierbare Risiko, den Unternehmen Geld
zur Verfügung zu stellen und in Krisen einen Teil
davon zu verlieren. Die Momentum-Prämie lässt
sich durch eine Überreaktion der Investoren auf
gute Nachrichten und steigende Preise erklären,
die dazu führt, dass kurzzeitig die Gewinner von
gestern auch die Gewinner von morgen sind. Die
Value-Prämie kann mit der Kompensation für das
höhere eingegangene Risiko in Rezessionen erklärt werden. So halten Value-Titel oft langfristig
gebundene Vermögenswerte in der Bilanz, weshalb sie in schlechten Marktphasen gegenüber
Growth-Titeln im Nachteil sind. Letztere können
sich durch ihre flexiblere Bilanz schneller an das
veränderte Wirtschaftsklima anpassen. Das hilft
Abbildung 1: Risikoprämien 1957–2015
220
Momentum, 7,98% p.a.
Aktienmarkt, 5,15% p.a.
200
logarithmierter Preis
Quality, 3,74% p.a.
180
Value, 3,31% p.a.
Size, 1,75% p.a.
160
140
120
100
80
1957
1962
1967
1972
1977
1982
1987
1992
1997
2002
2007
2012
Quelle: AQR Capital Management
13
ihnen, Rezessionen besser zu überwinden. Die
Quality-Prämie konzentriert sich auf Unternehmen
mit einem kleinen Risiko und einer gesunden
Bilanzstruktur, die vor allem in Krisen sehr gut
abgeschnitten haben. Dies ist in der Grafik
deutlich ersichtlich. So gewinnt dieser Faktor
jeweils in der Krise und büsst dann in der Erho­
lung wieder einen Teil der Überrendite ein.
Schliesslich kann die Size-Prämie damit erklärt
werden, dass die Liquidität dieser Titel vor allem
in Krisen eingeschränkt ist und der Investor dafür
entschädigt wird, diese in einer Krise halten zu
müssen.
Belohnte Risiken gezielt suchen
Mit dem Dartpfeil werfenden Affen fällt es also
nicht allzu schwer, den marktkapitalisierten
Ansatz zu schlagen, da der Affe zufällig die
belohnten Risiken Size und Value eingeht. In
der Praxis stellt sich die Aufgabe, die belohnten
Risiken gezielt zu suchen, die unbelohnten zu
vermeiden und Umsetzungsaspekte wie Transaktionskosten und Restriktionen zu berücksichtigen. Im Fonds Swisscanto (CH) Equity Fund
14
World enhanced werden seit 2004 die unbelohnten Risiken weitgehend gemieden und es wird
stattdessen in belohnte Risiken investiert. Hierbei
wird ein kleines Risiko gegenüber der Benchmark eingegangen (ex-ante Tracking Error von
1%). Die Benchmark konnte mit diesem Ansatz
in den letzten neun Jahren in jedem einzelnen
Jahr übertroffen werden. Dieses Jahr wurde der
Pension Fund Swisscanto IPF I Equity Fund World
enhanced lanciert, bei dem Pensionskassen und
andere sich gemäss Fondsvertrag qualifizierende
Anleger von der US-Quellensteuer befreit sind.
Zusammenfassend handelt es sich um eine
günstige und ökonomisch fundierte Alternative
zu der historisch gewachsenen Marktgewichtung.
Dank den kleinen taktischen Abweichungen kann
die strategische Allokation mit einem kleinen
Risikobudget von belohnten Prämien profitieren.
Wirtschaftsprognosen und
Anlagepolitik
Zur Konjunktur- und Marktentwicklung und zur
aktuellen Anlagepolitik der Zürcher Kantonalbank.
Dr. Cornelia Luchsinger, Investment Solutions,
Zürcher Kantonalbank
Fundamentale Daten rücken wieder vermehrt
ins Zentrum
Der Krimi um Griechenland sowie die Aktienmarkt­korrektur in China haben die globalen Finanz­
märkte in den letzten Monaten auf Trab gehalten.
Nach dem Eingreifen der chinesischen Regierung
zeigen sich Stabilisierungsanzeichen am Markt,
doch wird er vorderhand sehr volatil bleiben. Die
Marktturbulenzen dürften aber kaum Auswirkungen auf die chinesische und die globale Konjunkturentwicklung haben. Mit der Einigung in der
griechischen Schuldenkrise ist die akute Unsicherheit vorerst gebannt. Das heisst aber nicht, dass
die zugrundeliegenden Probleme Griechenlands
gelöst sind. Das Thema wird uns auch in Zukunft
begleiten und immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Vorerst dürften die Anleger jedoch ihre Aufmerksamkeit wieder vermehrt auf die ökonomischen Faktoren richten. Wir erachten die globale
Konjunkturlage als weiterhin intakt. Nach einem
schwachen Start ins Jahr – Stichwort Wachstumsdelle in den USA und deutliche Abschwächung in
China – hat sich die Weltwirtschaft gefangen.
Die USA sind wieder auf einen soliden Wachstums­
pfad eingeschwenkt, der primär vom privaten
Konsum getragen wird. Die positive Entwicklung,
vor allem auch am Arbeitsmarkt, macht eine
erste Zinserhöhung im September immer wahrscheinlicher. Auch aus Grossbritannien sind
vermehrt Stimmen zu hören, dass ein Anziehen
der Zinsschraube nicht mehr allzu fern sei.
Für die Eurozone signalisieren die Konjunkturindikatoren eine leichte Erholung im 2. Halbjahr.
Erfreulich ist, dass die Kreditvergabe der Banken
wieder zunimmt, was ein ermutigendes Zeichen
für die Realwirtschaft ist. Offenbar hat sich die
Griechenland-Krise nicht allzu stark im Wachstum
der Eurozone niedergeschlagen. Aufgrund der
strukturellen Probleme wird das Wachstum 2015
mit 1,4% aber moderat bleiben.
Divergierende Geldpolitiken
Die fortschreitende Konjunkturerholung und die
substanzielle Verbesserung am Arbeitsmarkt in
den USA sind immer weniger mit einer Nullzinspolitik vereinbar. Die Wahrscheinlichkeit ist in
unseren Augen hoch, dass das Fed im September
die erste Zinserhöhung vornehmen wird, gefolgt
von einem graduellen Zinserhöhungspfad. Es soll
dabei nicht vergessen werden, dass die Geld­
politik auch dann noch lange expansiv sein wird.
Obwohl sicherlich bereits zu einem beträchtlichen
Teil eingepreist, ist beim effektiven Drehen an der
Zinsschraube an den Finanzmärkten mit erhöhten
Volatilitäten zu rechnen. Grössere Korrekturen
sind an den Aktienmärkten angesichts der guten
kommunikativen Vorbereitung und des graduellen
Vorgehens des Fed aber unwahrscheinlich. Die
globale Liquidität wird zudem weiterhin von der
europäischen und der japanischen Zentralbank
alimentiert. Die EZB hat bekräftigt, dass sie ihr
Aufkaufprogramm wie geplant bis mindestens
September 2016 weiterführen will.
CHF wertet ab
Der (temporäre) Risk-on-Modus der Anleger hat
dem Schweizer Franken in den vergangenen Wochen zu einer Entspannung, sprich Abwertung,
15
verholfen. Zwischenzeitlich notierte der EUR/CHFWechselkurs bei über 1.08, was der höchste Stand
seit Aufhebung der Wechselkursuntergrenze ist.
Die für das zweite Halbjahr 2015 erwartete Konjunk­
turbeschleunigung in Europa sowie die deutliche
Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und der
Schweiz werden weiter dazu beitragen, dass der
Franken gegenüber dem Euro tendenziell schwächer notieren wird (Grafik 1). Auch gegenüber
dem US-Dollar ist von einer leichten Abwertung
auszugehen.
Stabile Konjunkturaussichten – wir behalten
unsere Prognose bei
Ein halbes Jahr nach der geldpolitischen Kehrtwende durch die Schweizerische Nationalbank
(SNB) zeigt sich der konjunkturelle Kriechgang
in der Schweiz deutlich: So ist der Aussenhandel
im ersten Halbjahr in beiden Verkehrsrichtungen
zurückgegangen. Auch der Tourismus hat mit
den neuen Wechselkursrealitäten sichtbar zu
kämpfen und musste im ersten Halbjahr einen
Logiernächterückgang hinnehmen. Aber auch die
Grafik 1: Zinsdifferenz und EUR/CHF
1,2
1,0
1,2
1,1
1,0
0,9
EUR/CHF
4
–2
Zinsdifferenz EUR-CHF (Libor)
Quelle: Datastream
16
6
0,6
0
Aug 15
Mai 15
8
2
0,2
Feb 15
Weiterhin keinerlei Inflationsimpulse
in der Schweiz
Die deflationäre Entwicklung setzt sich hierzulande fort: Der Landesindex der Konsumentenpreise
sank im Juli auf den tiefsten Stand seit Oktober
2007. Geprägt ist der Preisdruck nicht nur durch
0,8
0,4
Nov 14
Wir halten an unserer Prognose weiterhin fest
und erwarten für das Gesamtjahr 2015 ein
Wachstum von 0,5%. Für 2016 ist mit einer
Wachstumsbeschleunigung zu rechnen – nicht
zuletzt auch aufgrund der erwarteten Entspannung an der Wechselkursfront.
Grafik 2: Preisentwicklung Schweiz (% vs. Vj.)
1,3
0,8
Aug 14
binnenorientierten Unternehmen bleiben nicht
verschont. So hat der Detailhandel mit deutlichen
Umsatzrückgängen zu hadern; die Margen sind
massiv unter Druck. Dennoch ist unser Bild für
die Schweizer Konjunktur alles andere als rabenschwarz. So haben sich die konjunkturellen
Vorlaufindikatoren seit einigen Monaten nicht
mehr weiter verschlechtert, sondern verharren
auf tiefem Niveau.
0
–4
–6
–8
–10
–12
Aug 05
Aug 07
Aug 09
Konsumentenpreise
Aug 11
Aug 13
Produzentenpreise
Aug 15
Importpreise
Quelle: Datastream
den nachhallenden Wechselkursschock, sondern
auch durch die weiterhin tiefen Erdölpreise. So
liegen die Importpreise aktuell 10% tiefer als im
Juni 2014. Durch die tieferen Importpreise und
den Margendruck ziehen die Produzenten nach:
Hier wurden die Preise innert Jahresfrist um über
4% gesenkt. Wir erwarten für die kommenden
Quartale keinen zusätzlichen Deflationsdruck und
schon gar keine negative Lohn-Preis-Spirale. Dennoch dürfte auch im Jahr 2016 noch eine leicht
negative Jahresteuerung resultieren. Mit diesen
Teuerungsperspektiven hat die Nationalbank
keinerlei Druck, eine restriktivere Geldpolitik zu
fahren. Wir gehen daher davon aus, dass sie am
aktuellen Kurs festhalten wird. Sprich: Die Zinsen
am kurzen Ende werden im negativen Bereich
verharren. Auch bei den längeren Laufzeiten sehen
wir ein nur sehr moderates Erholunspotenzial.
CHF-Abschwächung. Angesichts der wahrscheinlich Mitte September bevorstehenden US-Zinswende bleiben wir wachsam und halten uns alle
Optionen offen, die übergewichtete Aktienquote
situativ wieder zurückzunehmen.
Sie finden unsere aktuelle Wachstumsprognose
unter www.zkb.ch/konjunkturprognose
Angesichts ihres relativ hohen Coupons und unserer USD-Aufwertungserwartung bleiben US-Bonds
aber im Quervergleich interessant. Unverändert
halten wir des Weiteren an unserer insgesamt untergewichteten Obligationenposition im CHF-Segment fest. Im internationalen Zinskurvenvergleich
erscheinen diese nach wie vor überaus unattraktiv.
Anlagepolitik: Endlich wieder zurück
zur Normalität?
Wir hatten in Zusammenhang mit der griechischen
Schuldenkrise vorübergehend unser Übergewicht
an den Aktienmärkten reduziert. Nachdem eine
Einigung im Schuldenstreit erzielt werden konnte,
entfallen diese politischen Risiken im Zusammenhang mit einem Grexit – und wir nutzen die nun
wieder eröffneten Opportunitäten an den Aktienmärkten. Der Aufbau der neu übergewichteten
Aktienquote erfolgt, indem wir das Schweizer
Aktiensegment von untergewichtet auf neutral
aufstocken. Die hiesigen Unternehmen werden
von der positiven Konjunkturentwicklung in
Europa profitieren, zudem entlastet die leichte
An der Übergewichtung japanischer Aktien infolge
der im internationalen und historischen Vergleich
einmaligen monetären Stimuli der Bank of Japan
halten wir genauso fest wie am stark untergewichteten Emerging-Markets-Aktiensegment.
Letzteres dürfte weit mehr von der bevorstehenden US-Zinswende in Mitleidenschaft gezogen
werden als die US-Börsen selbst. Im Vorfeld der
US-Zinswende und drohender Kursverluste an den
Bondmärkten reduzieren wir unsere nordamerikanische Obligationenquote, die jedoch nach wie
vor im Übergewicht steht.
In den Industrienationen leidet Gold unter den
zunehmend höheren Realzinsen und das Halten von
Gold ist dadurch nicht länger kostenfrei. Aufgrund
der Fokussierung auf attraktivere Anlageopportunitäten reduzieren wir unsere bisher neutral gehaltene
Goldquote in ein leichtes Untergewicht. Rohstoffe
sind derzeit ein heikles Terrain und global mehreren
Risiken ausgesetzt. Die Quote an Schweizer Immobilien verbleibt dagegen auf neutralem Niveau.
17
Abbildung 3: Aktuelle Positionierung der
Zürcher Kantonalbank (Stand 10. August 2015)
– – – – –
Liquidität
Total
Obligationen
Total
–
=
+
++ +++
Schweiz
Europa*
Nordamerika
Pazifik
Emerging Markets
Aktien
Total
Schweiz
Europa**
Nordamerika
Pazifik
– untergewichtet
= neutral
+ übergewichtet
*Das Segment «Obligationen Europa» setzt sich aus Euround Pfund-Obligationen zusammen
**Das Segment «Aktien Europa» setzt sich aus Aktien der
Eurozone, Grossbritanniens und Skandinaviens zusammen
Emerging Markets
Alternative Total
Anlagen
Rohstoffe
Gold
Immobilien
Quelle: Zürcher Kantonalbank
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6. Pensionskassentag der Zürcher Kantonalbank
26. August 2015, TECHNOPARK® Zürich
Türöffnung 08.00 Uhr
Referenten, welche sich am Puls des Geschehens befinden, sprechen über spannende
Pensionskassenthemen. Aktuelle Entwicklungen der Beruflichen Vorsorge werden aus
verschiedenen Perspektiven betrachtet.
Referenten und Podiumsteilnehmer
 Keine Diplompflicht für Stiftungsräte – Warum Zuckerbrot besser wirkt als die Peitsche
Dr. Jérôme Cosandey, Alters- und Vorsorgespezialist bei Avenir Suisse
 Zweiteilige Rente – Entstehung, Umsetzung und Erfahrung
Ronald Schnurrenberger, Vorsitzender Geschäftsleitung PKE
 Wie bereiten sich Vorsorgeeinrichtungen auf magere Anlagejahre vor?
Stephan Wyss, Leiter Vorsorgeberatung Swisscanto Vorsorge AG
Podiumsteilnehmer
 Urs Schwaller, Ständerat FR, Vize-Präsident SGK, Kommission für soziale Sicherheit und
Gesundheit
Moderation
 Franz Fischlin, SRF Schweizer Radio und Fernsehen
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