Diss. ETH Nr. 7589 UNTERSUCHUNGEN UEBER ENTSTEHUNGSBEDINGUNGEN REICHWEITEN VON UND EISLAWINEN ABHANDLUNG zur Erlangung des Titels eines DOKTORS DER NATURWISSENSCHAFTEN der EIDGENOESSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZUERICH vorgelegt von Jurg-Christian dipl. nat.wiss. geboren von am Dr. September 1953 Wartau, St.Gallen Angenommen Prof. 4. Alean ETH-Zunch Dr. B. D. auf Antrag von: Vischer, Referent Salm, Korreferent 1984 7 - - ZUSAMMENFASSUNG Eislawinen entstehen, bricht. Unter Eis wenn der Einfluss dem einem von Schwerkraft fortschreitender Zertrümmerung solange bergab, Bewegungsenergie vernichtet den Schweizer Alpen 1901 von Geschichtliche dert. haben. bis dieses 1983 mindestens 124 dokumentieren Aufzeichnungen Eis unter Reibungskräfte Eislawinenniedergänge bis Gletscher ab¬ steilen stürzt seine allein haben in Todesopfer gefor¬ für schon 16. das Jahrhundert die Zerstörung ganzer Dörfer durch Eislawinen oder durch Ausbrüche die durch Seen, von worden Eislawinenablagerungen gestaut waren. der In vorliegenden Arbeit wird versucht, Erfahrungswerte Häufung quelle von über insbesondere und stehen sehr nur Eislawinen zur über wenige Eislawinen. Durchsicht des durch noch weitere, manuell bediente eine einmal Variation fast ihres Eislawinen vom schiedliche 100 Eislawinen, zurücklegten, auf Reichweiten meter der Anrissgebiete Zur zum Beschreibung Wie bei Anrisszone men haben stürze der Die Art der Reichweiten das Ablagerung, d.h. Reichweiten. 10 zusatzlich auf die Da der registrierten viele aber dennoch vorhandene zeitliche recht unter¬ Datenmaterial als in auf Para¬ Bergstürzen von Linie obersten vom bei oft sogenannte "Pauschalgefälle" im gegebener Topographie Eislawinen Gefällsprozent wird Anrisspunkt von kleinere 0.5 bis das bis ver¬ allgemeinen unterhalb der 10 Mio.m Pauschalgefalle als Volu¬ Berg¬ gleichen Grössenordnung. statistische zeigt, dass die um gegen Hinblick Bergstürzen haben grössere Eislawinen grössere etwa von selber. Pauschalgefälle, kleinere in das gesammelten VAW Sturzbahnparameter vielseitiger gleichmassig geneigten fernsten Ende der wendet. und ist der Messwerte dokumentieren Kamera nur Informations¬ Beschreibungen automatischen Kamera und einer gleichen Anrissgebiet stammen, Bezug Gefälle einer die mit Auftretens untersucht wurden. Strecken an ergaben jedoch Beobachtungsreihen Als quantitative publizierte, Verfügung. Die Luftbildmaterials und Feldarbeiten 100 abzuleiten. Reichweiten Eislawinen bekannten aus allfällige jahreszeitliche Entstehungsbedingungen, der Auswertung neben der Kubatur der Gleitfläche die der Sturzbahnparameter abgegangenen Reichweite einer von Eislawinen Masse die Bahnform und Eislawine mitbestimmen. 8 - Glatte Firnoberflachen auf die Bezug erleichtern allzu Lawinenbewegung nachweislich. die steile Simulation che der und abgehen, Lawinenbewegung bungsterm (Parameter konkave, d.h. die über wenig Sturzbahnen Fliessgeschwindigkeiten entwickeln. sen In Sturzhohe erreichen besonders jene Lawinen überdurch¬ schnittliche Reichweiten, nicht - oberen im Teil allzu gros¬ keine deshalb Es wurde für einfa¬ eine geschwindigkeitsabhangiger ein der turbulenten somit die Reibung) zusatzlich Rei- Gleit¬ einem zu reibungskoef fizienten mitberucksichtigt. Reibungsparameter werden Zwei Berechnungsmethode det. Dazu kommt beschreiben). Auch fluss die jedoch Radius (die lische sehr sich ten Form im wahrend des in Mittel etwa 6 mal 19 Mit stark als die langer durchgeführt. terpaare, mit denen stehen bleibt. der Auswahl Ausweg nur und kubatur Lawine Annahme einer Zusammenhang an lasst sich geeichte Modell bei der von berechneten Beziehung den zwischen doch nachweisen, der einzelnen der wirklichen dem Es weiten werden dern verschiedene beeinflussen. faktor" als Genauigkeit nicht mehrere im von in nachhineien in meist sehr unendlich der da kompak¬ sind oder viele zur bleibt als Verfugung stehen, liefert das beiden Reibungspara¬ sich und Sturz¬ Abweichungen Gegenüber nur der Testlawinen den an betrachtliche Reichweite. Parame¬ LaufZeitmessungen Reibungsparametern Lawine mit Natur beobachteten Ort zwischen den Einflüsse diskutiert, Unglücklicherweise nieder. nicht gerechtfertigt, der in einfachen Verbes¬ bescheidene Reichweitensimulationen. Modellrechnungen Teilsturze Volumendurch- geschwindigkeitsabhangigen sich zur Beziehung Pauschalgefalle-Volumen ergeben serungen der der Hodellrechungen wurden einem Geschwindigkeits- Da keine dass Eislawinenablagerungen ergeben Modellawine die hydrau¬ abgebrochene Eismasse. "richtigen" Parameterpaare die Ein metern. Pro verwen¬ der fliessenden Lawine anfangs einer ausgewählten "Test-Eislawinen" Parameter der oder der Sturzbahn konstant bleibt. ausbreiten. Gleitreibungskoeffizienten einem Tiefe entlang von üblichen Schweiz Fliesshohe Eislawinen nicht für Niedersturzens Längsrichtung der in vereinfachend angenommen, wird Die letztgenannte Annahme ist sie von wesentlichen die im der Fliessschneelawinen wesentliche Fliessschneelawine einer bei auch Auslaufstrecken für Da die die lasst sich der einbeziehen: sich unterscheiden die wichtigste "Stor- Viele Eislawinen Teilsturze lassen, ist Lawinenreich- auf weder den die gingen Luftbil¬ Kubatur 9 - der auf einmal Effekt der Eine wesentliche stehen oft gig nicht Auf kurzen wie starre vom nicht Arbeit dieser Gefahrdung die wenn bekannt. liegt darin, Richtwerte zwar Spalten, von berücksichtigt Genauigkeit durfte ihre Sturzbahnen Blöcke Volumen Simulation Sturzbahn genügen, werden. bung gebremst reibungsmindernde aber für in eines dass die wird. Es Reibungs¬ der Ortes Praxis ohnehin wird. vermutet eher Ergebnis Modells verwendeten der entlang Verfugung, zur dann gerade schon als somit parameter Schwache des Eis von der niedergegangenen Teilsturze (Verfullen Moranenfelder) mit genügender Genauigkeit rauher Ablagerung noch niedergegangenen EismaSse, vorgangig Ausglatten - Sie ahnliche ihrer Firngebieten in abgleiten mit zu durch Eislawinen keine die Rei¬ gewissen Grad unabhän¬ einem Zweiparametermodell einem vor, turbulente Pauschalgefalle (bis 30°o). kleine sehr kommen somit erreichen bis und Bewegung und ist nicht Die sinn¬ voll. Die Form der Anrisszonen bestimmen der daraus absturzenden Eismassen. (bis zu 5, gleichmassig geneigten dieser Art Monaten wine bis wahrend Oktober. mehreren wird als treten malerweise kleine grossere zwei ein mit am (einige 10 dieses (Kubatur: ), m an stimmende Werte Hangegletscher einige Gemessene oder einen groben den Hinweis in Am den Grossla¬ Die Fletschhornglet¬ Regelmassigkeit (nor¬ 1000m des Mönch zeigen, dass ) häufiger auftreten als zum mehr als als die grosseren. Beobachtungen Ueber der Firnstrati- Extrapolation direkter MassenhaushaltmessunAletschgletschers geben gut überein¬ vermutlichen geschätzte einer aus aus tragen die kleineren weniger bei Teil des grossen für statt Teilsturzen erzeugen. bemerkenswerter doch Gletschers der Eisfront und gen auf dem oberen von Eislawinen Alpen vorwiegend können beschrieben. Jahr aufsummierte Eislawinenkubaturen, graphie den in Kubaturen ausschliesslich Jahre) auf. drei sudlichen 000 sehr grossen scheinen Gletscher Monaten ganze Serien oder mit abzugehen. Grosse sich ereignen ) Mio.m "Aktivitatsphase" Eislawinen Massenverlust 10 Einzelne Aktivitatsphasen alle Beobachtungen zwar zu Anrisszonen Anrisszone von Juli Erscheinung scher bis möglicherweise die maximale Kubatur massgeblich Eislawinen Massenumsatz Massenumsatze auf die Frequenz von von des Hangegletschers. Gletschern können somit Eislawinenniedergangen geben. 10 - - SUMMARY Ice avalanches influence of shattered fnctional in forces Swiss the villages The on Alps. of (a) particular Only by given here which occurrence. from the (c) reach and Since many of the data have been parameters used Techniques to of the reach average of slope ones. This cover longer the order about 5 or has been used by landslides. is means of snow usually that on distances 0.5 to 10 6° smaller As the than x 10 than m terrain are than appearance were zone authors the large ice ones. Ice average avalanche of terms of of terms in and the order with influence the ice large furthest point characterize ice are comparable parameters avalanches volumes in frequently volumes. shows and the slope the for small than with which average the avalan¬ landslides, avalanches of to to avalanches slopes model to and applied in case those of landslides considerably originated in origin. volume, the shape of the avalanche path surface of distribution varied more kind of terrain, have ice another seasonal avalanche paths the for small Statistical analysis of addition to its their often same from and camera the ana- avalanches several smaller in and 100 nearly on of avalanches is mapped this on the VAW in resulted automatic an slope between the starting The avarage deposition the describe behaviour of landslides and ches. published avalanches thus recorded ice avalanche of zones Varia¬ avalanches; ice frequently data terms of parameters of the annual (both aimed at glaciers the data collected glacier, other the reach of during field work, camera in Informa¬ empirical seek point (c). to avalanches) yielded same whole of which had lakes avalanches which could be ice analysed solely were 124 deaths destruction from when Between energy. study of the aenal photographs a manually controlled ice stops least at (b) the possible lysed. Additionally, the pictures from producing the to was and observations discovery of almost 100 another, its kinetic floods formation, quantitative with together of occurrence was limited avalanche in the progressively is avalanche deposits. ice conditions and ice record by or presented work far. However, so archives avalanches ice attention very The pieces. completely destroyed frequency of tion of the plunges downhill, smaller Historical documents by the the steep glacier. Under a avalanches alone have resulted been dammed aim subject ice off breaks lce ice and have either previously tion smaller 1983, 1901 and the gravity into when occur and that, in type of thus the 11 - of reach far avalanche. the Smooth reaching avalanches. steep the upper in cities) lead vation included when This too latter Obser¬ velocity depen- a of turbulent friction) avalanches ice relatively to paths (not high flow velo- very indication that the flow of modelling to distances. runout an as avalanche leading parameter (parameter frictional dent taken was clearly lead concave therefore not comparatively long to surfaces Only slightly parts, particular in firn - had to addition in be to a velocity independent parameter (parameter of sliding friction). Two frictional parameters (volume per rate of flow This path. that of ice assumption avalanches which ice deposits which broke off mass 19 avalanches model ice avalanches. for model the of a flow yields available are relationship between did indeed produce the Since nately, model one the influences major of major event suggest at first building up a many (which sight), auch successions of the ice a of also first avalanches producing must a that of the but select the have Runout distances a can better "correct" be to distances assumed. which distance are somewhat Unfortuin indeed occurred not the as photographs might avalanches gradually No method could be found to determine on which contributed to the photographs. to Not only correctly effect crevasses surface or for on the such the volumes, sliding surfaces; smooth out subsequent do assess runout distances and avalanche considerable sliding model This were discussed. are must have largest avalanche fill or friction alone. sliding series of smaller observed future parameters, influence could not be included avalanches as of slight. runout between observed they than distances the Impression from aenal deposit the masses simple two-parameter a runout model using larger deposit. but thus longer of avalanches make it very difficult relationship shown is measurements of velocities no to runout rather the on the actual volume of the formation is "disturbing" calculations; It compact direction of the avalanche path. 6 times parameters had two predicitons improvement, however, Several the infinite number of pairs of parame¬ an order in better than those obtained with The the prediction ters for each test avalanche. time in Short, as that avalanche the avalanches. ice glaciers assumed along constant selected to calibrate were The Switzerland for the is originally. intended mainly in lt justified for typically are used addition, is break off normally subsequently spread Ice avalanche In time) unit not is commonly are (snow). flow avalanches of modelling rough terrain, ones. also mfluenced by the amount of ice debris 12 - deposited along lated the only rough values distances in cases danger the tions where small and with a enough for slopes to are ches mostly series process activity may as plays phase 2 or a during last of the what to up to be suspected within, or avalanche this kind of avalanche zone 5 x starting origin of the volume released. 10 possibly m, planes zone, a with October however, than one "phase but months, The and July termed several volume. Simula- for such avalanches. up to zone seem inclusive. large occur Some produce This one. Phases of activity". probably m) 10 homogeneous a sometimes very of avalan¬ ice Particularly from this type of startmg of rigid parti- are to estimate the reach. of inclined months is of the practical maximum on which does occurs in the same Fletschhorngletscher (Valais) usually once disevery 3 years. show that of mass bigger avalanches. observed over stratigraphy and the smaller Nevertheless, the nate) be activity with remarkable regulanty, Observations Alps) These is not the in large avalanches. the season simu- runout avalanches rather of smaller occurs be deduced. be used can avalanaches ice between with this kind of glaciers whole Alps the In occur could independent are the originate exclusively to not prediction of avalanche ice avalanches (volumes up to ice slope. to influences considerably large seem of the terrain shape could Such avalanches slide like extent some parameter model two of paths of of However, simple sliding friction The the settlement a special type a The average cularly which Because of these difficulties used. of turbulent flow. display signs blocks. effect an model zone. firn areas, In not path, frictional parameters of may not be accurate values near, avalanche calibrated with the and - a in direct period of mass more glacier's balance than of the mass turnover frequency them. one measurements determinations originate from frequently is at than big ones. mostly effected by year, the ice the avalanches measurements of firn cliff (where the avalanches origi¬ ice estimations of the mass more glacier determinations of all corresponding indication of the occur loss of the Volume this hanging glacier of the Mönch (Bernese southern avalanches nearby of other which all led to turnover of this ice glaciers may avalanches of reasonably glacier. yield a a given Such rough size
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