ab 4. Fe br ua r2 01 6i m Ki no ! !1 LOGLINE An der sonst so pragmatischen Architektin, Mutter und Ehefrau Sibylle scheint etwas Bedrohliches zu nagen. Nicht einmal im Italienurlaub mit ihrer Familie schafft sie es zur Ruhe zu kommen. Auf einem morgendlichen Spaziergang wird sie Zeugin eines verstörenden Unfalls. Erschüttert von dieser Begegnung verändert sich Sibylles Wahrnehmung auf ihr Leben. Unaufhaltsam brechen albtraumhafte Visionen in ihren Alltag ein und setzen einen Prozess in Gang, der alles zu zerstören droht. SYNOPSIS Nach einer belastungsintensiven Zeit in ihrem Architekturbüro fällt es Sibylle schwer, während des gemeinsamen Gardasee-Urlaubs mit Ehemann Jan und ihren Söhnen David und Luca zur Ruhe zu kommen. Während ihre Familie noch schläft, unternimmt Sibylle ausgedehnte Spaziergänge über die Klippen am See. Die gleichaltrige Frau, der sie dabei tagtäglich begegnet, nimmt sie kaum wahr – bis sie eines Morgens Zeugin ihres Selbstmords wird. Zurück in München versucht Sibylle vergeblich das Ereignis zu verdrängen. Immer wieder scheinen seltsame Parallelen auf einen Zusammenhang zwischen dem Schicksal der Frau und Sibylle selbst zu verweisen. Eine zunehmende Entfremdung von ihrer Familie sowie albtraumhafte Visionen, die in ihren Alltag einbrechen, machen ihr zu schaffen. Mit Verdacht auf Burn-Out wird Sibylle eine strikte berufliche Auszeit verordnet. Weitestgehend isoliert, versucht sie die Kontrolle über ihr Leben und den Anschluss an ihre Familie wiederzuerlangen, muss aber bald feststellen, dass diese ihr nun beinahe feindlich gegenübersteht. Eine überraschende Ankündigung Jans lässt Sibylle schließlich endgültig die Kontrolle verlieren. ! !2 SIBYLLE Deutschland 2015, 87 Minuten FSK: ab 12 Regie: Michael Krummenacher Drehbuch: Silvia Wolkan, Michael Krummenacher Kamera: Jakob Wiessner Schnitt: Stine Sonne Munch Produktionsdesign: Tom Pearce Musik: Great Black Waters Produzentin: Gwendolin Stolz Produktionsfirma: Passanten Filmproduktion in Co-Produktion mit BR Bayerischer Rundfunk Gefördert durch FFF Bayern FESTIVALS & AUSZEICHNUNGEN (AUSWAHL) 2015 / Berlinale – Perspektive Deutsches Kino / Weltpremiere 2015 / Transilvania IFF 2015 / Moscow IFF – Wettbewerb 2015 / Kitzbühel IFF 2015 / Oldenburg IFF 2015 / German Film Festival Singapore 2015 / Dark Frame Santa Fe / Best Movie / Best Actress 2015 / Filmfest Biberach 2015 / World Film Festival of Bangkok ! !3 DIRECTOR’S STATEMENT SIBYLLE ist Charakterstudie, Familiendrama und Thriller. Präzise beobachtend und trotzdem atmosphärisch und visuell aufregend. SIBYLLE ist die Geschichte einer Frau, die sich immer weiter von ihrer Umwelt und ihrem bisherigen Leben entfremdet. Damit stellt sich der Film in eine lange Tradition von Werken großer Autorenfilmer wie John Cassavettes, Michelangelo Antonioni, Roman Polanski und nicht zuletzt Rainer Werner Fassbinder. SIBYLLE erweitert diese Traditionslinie um einen für mich persönlich wichtigen Faktor - die Titelfigur Sibylle ist keine verschüchterte, latent frustrierte Hausfrau, sondern vertritt einen deutlich moderneren, stärkeren Frauentyp. Sibylle ist studiert und leitet ein Architekturbüro – offiziell zwar gemeinsam mit ihrem Ehemann Jan, der ihr in der Praxis aber keine grosse Hilfe ist. Sie ist Ehefrau und liebende Mutter von zwei Söhnen und trotz der zeitweise hohen Belastung hat sie bisher immer alles gut unter einen Hut gekriegt. Bald nach dem Zwischenfall am Gardasee gerät Sibylles Welt langsam aus den Fugen – alles um sie herum scheint sich, wie von der fremden Frau kurz vor deren Tod auf mysteriöse Art angedroht, zu verändern, sich zu verwandeln. Sibylle hat sich wie jeder von uns für einen bestimmten Lebensweg entschieden. Sie hat studiert, eine Firma gegründet, ihren Freund geheiratet und mit ihm zwei Kinder gekriegt. Jede Lebensentscheidung bringt automatisch gewisse Rollenbilder mit sich: eine Erwartungshaltung, die es von da an für sich selber, aber auch für und vor anderen möglichst gut zu erfüllen gilt. Sibylle hat sich der Rolle der pragmatischen, kontrollierten Frau ergeben, auf die sich alle verlassen können, wenn sie selbst Probleme haben. Eine Frau, die die Fehler anderer ausbügelt und ohne grosse Umstände zum Ferienhaus zurückgeht, auch wenn ihr Mann Jan es war, der mal wieder die Sonnencreme vergessen hat. Der Name Sibylle findet seinen Ursprung in der griechischen Mythologie und bezeichnete Seherinnen, die auf diffuse Art und Weise die Zukunft voraussehen konnten. Unfreiwillig wird Sibylle zunehmend ihrem Namen gerecht. Von Beginn des Filmes an, scheint etwas an ihr zu nagen – nicht einmal im Urlaub schafft sie es, zur Ruhe zu kommen und auszuschlafen. Eine unbestimmte Vorahnung auf das, was passieren wird, das Gefühl, dass irgendwo etwas auf sie wartet, auf sie lauert. Nach dem grausamen Selbstmord lassen Sibylle die Gedanken an die unbekannte Frau nicht mehr los. Obwohl Sibylle versucht, nach aussen kontrolliert zu bleiben und ihre Rolle als Mutter und Ehefrau in jedem Bereich aufrecht zu erhalten, kommt sie zum ersten Mal in die Situation, dass sie ihre familiäre ! !4 und berufliche Funktion nicht mehr ausfüllen kann. Auf Unterstützung von Jan und ihren beiden Söhnen David und Luca angewiesen, entsteht für Sibylle eine neue Situation, in der sie beginnt, ihr eigenes Lebensumfeld kritisch zu betrachten. Zunehmend muss sie feststellen, wie sehr sich alle um sie herum schon seit langem nur noch um sich selbst drehen. Erst am Ende des Films erkennt Sibylle, dass es nicht die Welt um sie herum ist, die sich verwandelt hat, sondern muss akzeptieren, dass die Veränderung in ihr selber liegt… SIBYLLE erzählt nicht die Geschichte vom Ausbruch einer Geisteskrankheit. Vielmehr h a n d e l t d e r F i l m v o n d e r R e fl e x i o n selbstauferlegter beruflicher und familiärer Rollen - einem eigentlich durchaus „gesunden“ Vorgang. Erst als Sibylle bemerkt, dass die Rolle, die sie seit Jahren bedient, nicht mehr mit dem Leben, das sie eigentlich führen möchte, übereinstimmt, beginnt Sibylles Verhalten auf andere “krank” zu wirken. Die Probleme und Konflikte, die dadurch zutage gefördert werden, sind trotz der im Film deutlich vorhandenen Thrillerelemente realistischer und zeitgenössischer Natur: So kreist der Film um die Frage nach der Entscheidung zwischen Kind und Karriere, um die Schwierigkeiten mit der Pubertät der eigenen Kinder, beleuchtet die Beziehung eines Ehepaars Anfang 40, sowie die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse. Und obwohl die heutige Zeit die Illusion vermitteln möchte, dass einem jederzeit die ganze Welt offensteht, wird die kritische Reflexion der eigenen Lebenswege in der Praxis vom direkten Umfeld oftmals kaum akzeptiert und die Probleme des Einzelnen lieber verharmlost oder totgeschwiegen, als dass grundlegende Veränderungen riskiert würden. ! !5 MICHAEL KRUMMENACHER REGISSEUR UND CO-AUTOR Michael Krummenacher wurde 1985 in Schwyz (CH) geboren. 2005 besuchte er den Filmmaking Intensive Workshop der Columbia University in New York City bevor er 2006 sein Studium der Regie für Kino und Fernsehfilm an der HFF München aufnahm. 2009 gründete er zusammen mit Peter Baranowski die Passanten Filmproduktion und realisierte im selben Jahr seinen ersten Langspielfilm HINTER DIESEN BERGEN, der u.a. auf den internationalen Filmfestivals Hof und Rotterdam aufgeführt wurde. Sein Kurzfilm WENN ALLE DA SIND wurde 2012 für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert. Sein jüngster Film HEIMATLAND feierte seine Premiere im diesjährigen Wettbewerb von Locarno. Filmographie (Auswahl) 2015 / HEIMATLAND, Spielfilm 2015 / SIBYLLE, Spielfilm 2014 / NEULICH IN MEINER WOHNUNG, Kurzfilm 2012 / WENN ALLE DA SIND, Kurzfilm 2010 / HINTER DIESEN BERGEN , Spielfilm 2009 / PARALYZING AND LAZY DAYS, Dokfilm 2008 / DER GAST, Kurzfilm ! !6 ANNE RATTE POLLE SIBYLLE Anne Ratte Polle, geboren in Cloppenburg, ist als Schauspielerin vor allem auf den grossen Theaterbühnen zu Hause. Seit 2005 lebt und arbeitet die äusserst vielseitige Mimin von Berlin aus. Dort war sie in Gastspielen im Deutschen Theater, dem Maxim Gorki Theater und dem Hebbel Theater zu sehen und gehörte zum festen Ensemble der Volksbühne. Einem grösseren Kinopublikum ist sie aus Andreas Dresens WILLENBROCK (2005) oder Romuald Karmakars DIE NACHT SINGT IHRE LIEDER © Matthias Bothor (2004) bekannt. 2015 gewann sie für ihre Darstellung in SIBYLLE und WANJA mehrere Preise auf internationalen Festivals. THOMAS LOIBL JAN Thomas Loibl wurde in Brüggen am Niederrhein geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Schauspielschule Bochum. Nach seinem ersten Engagement am Düsseldorfer Schauspielhaus, war er unter anderem auf den Bühnen des Staatstheater Stuttgart, der Münchner Kammerspiele und dem Bayerischen Staatstheater zu sehen. Aktuell spielt Thomas Loibl am Schauspielhaus Zürich. Dem Kino- und Fernsehpublikum ist Loibl aus SOMMER IN ORANGE (2010), DIE VERMESSUNG DER WELT (2012) oder ZEIT DER HELDEN (2013) bekannt. ! © Renate Neder !7 HEIKO PINKOWSKI JUSTUS Heiko Pinkowski, geboren in Hüls, wurde nach Engagements an verschiedenen Bühnen festes Ensemblemitglied des Theaters Magdeburg und arbeitete im Anschluss als freier Schauspieler in Berlin. 2011 war er Mitbegründer der Produktionsfirma ‚Sehr Gute Filme‘ und ist seitdem mit Filmen wie DICKE MÄDCHEN erfolgreich. (2011) oder ALKI ALKI (2014) auch als Co-Autor und Produzent © Heiko Pinkowski DENNIS KAMITZ DAVID Der Nachwuchsschauspieler Dennis Kamitz wurde 1995 in Schildow bei Berlin geboren, wo er bis heute lebt. Nach zahlreichen Hauptrollen in Kurzfilmen, darunter CRAZY DENNIS TIGER von Jan Soldat (Nominierung Deutscher Kurzfilmpreis 2012), hat Kamitz in SIBYLLE sein Langfilmdebüt in einer tragenden Rolle. ! © underplay !8 CAST Sibylle Anne Ratte Polle Jan Thomas Loibl David Dennis Kamitz Luca Justus Levi Lang Heiko Pinkowski Ida Elisabeth Rath Yannick Thomas Fränzel Klara Franziska Rieck Der Portier Thomas Bestvater Stephan Andreas Lust CREW Regie Michael Krummenacher Buch Silvia Wolkan, Michael Krummenacher Produzentin Gwendolin Stolz Producerin Veronika Neuber Kamera Jakob Wiessner Schnitt Stine Sonne Munch Szenenbild Markus Dicklhuber Kostüm Marianne Bach Maske Katharina Sterk Ton Matthias Patzelt Sounddesign Jörg Elsner Mischung Andrew Mottl Grading Manfred Turek Musik Great Black Waters ! !9 KONTAKT eksystent distribution ist ein junger Münchner Filmverleih, der 2013 von Monika Kijas gegründet wurde. eksystent distribution macht es sich zur Aufgabe, filmische Ausnahmetalente zu entdecken und in die deutschen Kinos zu bringen. Schwerpunkte setzt eksystent distribution dabei auf den osteuropäischen Film, Filme von und über Frauen und unabhängige Produktionen. [eksystent distribution] Pilgersheimer Str. 57 81543 München [email protected] www.eksystent.com ! !10
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