GZA/PP 8048 Zürich 80. Jahrgang Donnerstag, 26. November 2015 Nr. 48 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Bauarbeiten beim Bellevue bald beendet Mit der Montage von Sitzbänken geht die Bauerei am Bellevue noch diesen Monat zu Ende. Auch bei den Arbeiten der Quaibrücke läuft alles nach Plan. Nach rund acht Monaten Bauzeit nähern sich die Bauarbeiten am Bellevue ihrem Ende. 32 Millionen Franken hat die Stadt Zürich in die Modernisierung investiert. Nach Auskünften des Tiefbauamts sollte der Kostenrahmen eingehalten werden, nicht zuletzt deshalb, weil der Bau ohne Zwischenfälle verlief. Noch vor dem Sechseläuten 2016 wird auch die seeseitige Verbreite- rung der Quaibrücke fertiggebaut sein. Hierfür wurden 20 Millionen Franken vorgesehen. Auch dieser Baukredit sollte ausreichen, wie es im Tiefbauamt auf Anfrage hiess. Doch nun stehen zuerst die Abschlussarbeiten am Bellevue an. Mit der Montage der Sitzbänke unter den neuen Wartedächern enden am 27. November die Arbeiten zur Sanierung eines der wichtigsten Verkehrsknoten in der Stadt Zürich. Im Zuge dieser Arbeiten wurden sämtliche Tramschienen ersetzt, sechs Tramhaltekanten behindertengerecht ausgebaut und zwei neue Wartedächer gebaut, die mit dem denkmalgeschützten Rondell optisch eine Einheit bilden. Auf der Rämistrasse zwischen dem Odeon-Haus Eine Massanfertigung für Zürich: Die neue Beleuchtung an der Tramhaltestelle Bellevue taucht den Platz in ein schönes Licht. F: Stefan Hackh/zvg. und der Quaibrücke werden die Spuren neu angeordnet und ein Radstreifen markiert. Im Rahmen der Strassenerneuerung erhalten die beiden Fussübergänge vom Bellevue zum Utoquai und vom Sechseläutenplatz zum Utoquai je eine Schutzinsel. Ebenfalls abgeschlossen wurden der Ersatz der Tramschienen auf der Quaibrücke, die Sanierung des Strassenbelags und der Hohlraumdecke auf der Seite Bellevue sowie die flussseitige Verbreiterung der Brücke. «Durch das Versetzen der Kandelaber und die Optimierung der Flächen stehen dem Fuss- und dem Veloverkehr auf jeder Seite der Brücke 2,2 Meter mehr Platz zur Verfügung», schreibt das Tiefbauamt. Noch vor dem Sechseläuten wird auch auf der Seeseite die Verbreiterung abgeschlossen. Diese Arbeiten starten im Januar und haben keinen Einfluss auf den motorisierten Individual- und den öffentlichen Verkehr. Der seeseitige Steg kann auch während der Bauzeit die meiste Zeit benutzt werden. (zb.) Bahn und Plan Bahn und Buch Medizin und Gesundheit Pendler und Ausflügler können sich freuen: Der grösste Fahrplanwechsel bei den SBB und beim Zürcher Verkehrsverbund ZVV seit elf Jahren wird auch im S-Bahn-Verkehr zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen bringen. Seite 4 Der eben erschienene Bildband «Die SBB unserer Grosseltern» thematisiert neben dem legendären Schipkapass im Zürcher Unterland auch die geheimen Spezialzüge im Zweiten Weltkrieg für den General und die Presse. Seite 11 Viel Wissenswertes gibt es in dieser Ausgabe auf unseren Sonderseiten «Medizin und Gesundheit» zu lesen. Unter anderem: Geheizte Räume sorgen für trockene Luft und ausgetrocknete Haut. Was man dagegen tun kann. Seiten 12 bis 15 Grosse Weihnachts- und Geschenk-Ausstellung feinster Handstickereien – Tischdecken, Sets und Servietten – Tellerdeckeli, Läufer, Brokatdeckeli – handgerollte Herren- und Damentücher – Spitzenpochetten, Monogrammtücher und viele aparte Geschenkartikel SPITZENHAUS S. De Giacomi-Kaufmann Börsenstrasse 14 – 5. Etage 8001 Zürich (vis-à-vis Nationalbank) Telefon 044 211 55 76 2 Stadt Zürich Nr. 48 26. November 2015 MARKTPLATZ Stefan Verra sieht alles Geschichten aus einem reichen Leben In seinem Bühnenprogramm «Ertappt!» enthüllt der österreichische Körpersprach-Experte und Entertainer Stefan Verra die Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation. Letztes Jahr starb der populäre Politiker This Jenny. Nun erzählen Angehörige und Weggefährten seine Lebensgeschichte nach – in Form von persönlichen Erinnerungen, die Autor Ueli Oswald zu einem Buch zusammengetragen hat. Wir sind blitzschnell im Aussenden und Lesen von Körpersprachesignalen. Während wir unseren eigenen Worten noch ergriffen lauschen, hat der Körper des anderen schon lange gesprochen. Wer dabei die unterschiedlichen Signale von Mann und Frau lesen kann, ist klar im Vorteil. Ob im Job, im privaten Umfeld oder beim Flirten – die Körpersprache bestimmt unseren Alltag weit mehr als wir denken. Wie sieht sie aus, die Mimik der Sympathie, die Körperhaltung des Selbstbewusstseins? Was kann dabei jeder und jede vom anderen Geschlecht lernen? Stefan Verra kennt sie alle, die nonverbalen Codes von Mann und Frau. Wie kein anderer gibt er sich auf der Bühne als Experte seines Fachs. Der Körpersprecher demonstriert, welche amourösen Geheimzeichen uns im Alltag beeinflussen und welche Tücken das Flirtverhalten parat hält. Was es mit dem breitbeinigen Türsteher-Stand auf sich hat oder was das vermeintlich unschuldige Spielen mit dem Haar mit uns macht. Wissenschaftliche Erkenntnisse und spannende Live-Demonstrationen verbindet er zu perfektem Infotainment. Blitzschnell wechselt er die Perspektive und geht schlagfertig auf jede Situation ein. Dabei entlarvt er weitverbreitetes Halbwissen und gibt konkre- Der Körpersprecher in Aktion. F.: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für die Show von Stefan Verra. Wer am 13. Dezember im Volkshaus dabei sein will, schickt bis 30. November eine E-Mail mit Betreffzeile «Verra» und vollständigem Absender an: [email protected] Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. te Tipps für den Lebensalltag. Kurz gesagt: Wissenschaftlich verpackt, mit einer grossen Schleife aus Humor und Selbstironie serviert Stefan Verra mit seinem Programm «Ertappt! Körpersprache. Echt männlich. Richtig weiblich» die ungeschminkte Wahrheit als geballte Grossoffensive auf die Lachmuskeln. (pd./mai.) Sonntag, 13. Dezember, 19 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich. This Jenny war Unternehmer, Politiker, Vater, Ehemann und Lebenspartner. Und er war ein Menschenfreund. In seiner direkten, ehrlichen Art redete er sich in die Herzen der Menschen. This Jenny war ein Mann des Volks. Und er war ein Macher – bereits in seiner Kindheit, die von Armut und Vernachlässigung geprägt war, und erst recht, als er letztes Jahr die Diagnose Magenkrebs erhielt. Er handelte sofort und schrieb sich bei Exit ein. This Jenny war einer, der sein Leben selber schmieden und auch seinen Tod selbst bestimmen wollte. This Jenny hatte – nach reiflicher Überlegung – Ja gesagt zu einem Buch über ihn. Seinem Biografen Ueli Oswald hinterliess er am Vorabend seines Todes sehr bewusst Namen von Menschen, die ihn ein Stück des Wegs begleitet hatten. Von Menschen, die er liebte, denen er freundschaftlich verbunden war. Von Menschen, die im nun vorliegenden Buch über ihn und sein reiches Leben erzählen. This Jenny kam am 4. Mai 1952 im Kantonsspital Glarus zur Welt, und starb am 15. November 2014. (pd./mai.) Ueli Oswald, This Jenny. Ein reiches Leben. Wörterseh-Verlag, 2015, 192 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-03763-061-7. Um 16 Uhr startet am Schiffsteg Bürkliplatz in Zürich das Rahmenprogramm mit Gedanken von Organisatoren und Gästen, umrahmt von Musik und Gesang. Wenn es eindunkelt, kommt das Licht auf der Arche und wird feierlich begrüsst. Ein Gänsehaut-Moment, den man auch dieses Jahr, dank Gönnern und Supportern, kostenlos miterleben kann. In Zürich werden zum ersten Mal Vertreter aller Weltreligionen dabei sein, wenn das Friedenslicht über den See am Bürkliplatz ankommt. Von da tritt das Licht seine Reise in ANZEIGEN Hunderte Städte und Dörfer in allen Landesteilen an und steht dort als Symbol für Frieden und Gerechtigkeit. Dass die Gedanken und Friedenswünsche von da wohl oft nach Paris, in den Libanon, nach Syrien, in den Jemen und alle anderen Kriegsschauplätze gehen, ist aus aktuellem Anlass gut. «Und es bleibt zu hoffen, dass die Bereitschaft, Frieden zu stiften, sich aktuell auch ganz besonders auf Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten bezieht», teilt der Verein Friedenslicht Schweiz mit. Er wird unterstützt durch Jugendorganisationen, Samaritervereine, Behindertenorganisationen, Schul- und Kirchgemeinden und andere. (pd.) www.friedenslicht.ch Wettbewerb Lokalinfo verlost 3 Exemplare von Ueli Oswalds Buch «This Jenny. Ein reiches Leben». Spätestens bis 30. November eine Mail mit Betreffzeile «Buch Jenny» und vollständigem Absender senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG, Wettbewerb Buch Jenny, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich. VERSICHERUNGSTIPP Bereit, Frieden zu stiften Am 13. Dezember wird das Friedenslicht aus Bethlehem am Bürkliplatz empfangen. Über den charismatischen Glarner Unternehmer und Ständerat This Jenny ist ein Jahr nach seinem Tod ein Buch erschienen. Foto: Gerry Ebner Publireportage Optimaler Versicherungsschutz für die Ferien Eine Reise wegen eines unvorhergesehenen Ereignisses abzubrechen, ist ärgerlich. Wenn aber der richtige Versicherungsschutz vorhanden ist, ist alles halb so wild. Viele Ferienhungrige buchen eine auf die jeweilige Reise beschränkte Annullierungskosten-Versicherung – für den Fall, dass sie die Reise absagen müssten. Das machen sie, weil viele Reisebüros beim Buchen der Ferien darauf hinweisen, dass eine solche obligatorisch sei. Wer nur einmal jährlich ins Ausland reist, für den genügt in der Regel die Annullierungskosten-Versicherung. Sie schützt vor zusätzlichen Kosten für nicht angetretene oder unfreiwillig abgebrochene Ferien. Familien und Personen, die mehr als zweimal pro Jahr verreisen, schliessen jedoch mit Vorteil eine Jahresversicherung ab. Neben dem Annullierungsschutz umfassen diese Pakete meist eine Personen-Assistance – zum Beispiel für die vorzeitige Rückreise, wenn zu Hause ein Familienmitglied erkrankt. Reiseversicherungen bieten zusätzlich den Vorteil umfangreicher Leistungen, die weit über eine reine Annullierungskosten-Versicherung hinausgehen. Zum Beispiel eine Pannenhilfe oder den Reiseschutz, wenn man im Ausland feststeckt und Mehrkosten anfallen. Und selbst mit diesem Mehrwert kann eine für ein gan- zes Jahr gültige Reiseversicherung günstiger sein als separate AnnullierungskostenVersicherungen Walter Meile, Markt- pro Reise. Die zusätzlichen regionen-Leiter Leistungen sind Deutschschweiz. oft als einzelne Bestandteile erhältlich, die man separat erwerben kann, ganz nach den eigenen Bedürfnissen. Oder als umfangreiches Paket: all inclusive, wie im Ferienhotel. Vorsorgeexperten in der Region finden Interessierte unter www.zurich.ch/experten Züriberg AKTUELL IN KÜRZE Noser gewinnt Im zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen hat Ruedi Noser in allen Zürcher Bezirken einen deutlichen Wahlsieg errungen. Mit 150 548 Stimmen liegt der Freisinnige deutlich vor dem Grünen Bastien Girod (106 946 Stimmen) und dem SVP-Kandidaten HansUeli Vogt (74 758 Stimmen). Gemeinsam mit Daniel Jositsch (SP) wird er im Dezember für den Kanton Zürich ins «Stöckli» einziehen. Eislaufen Zürichs schönstgelegenes Eisfeld mit dem einzigartigen Panorama auf die Innenstadt ist wieder offen. Zentral gelegen und nur zwei Minuten von der Polybahn entfernt, lädt die ETH Zürich Studenten, Mitarbeitende und selbstverständlich die ganze Stadtbevölkerung bis zum 18. Dezember zum Schlittschuhlaufen, Essen und Trinken auf das Eisfeld auf der ETH Polyterrasse ein. Der Eintritt ist frei. Gemeindeordnung 76,3 Prozent der Stimmberechtigten haben am Sonntag einer Änderung der Gemeindeordnung zugestimmt. Sie beinhaltet eine Anpassung der Aufgabenzuordnung der Departemente und der Schulbehörden. Zudem wird das Polizeidepartement umbenennt und heisst künftig Sicherheitsdepartement. Petek Altinay (SP, Wahlkreis 1+2), seit 9. Februar 2012 Mitglied des Gemeinderats, hat per 31. Dezember ihren Rücktritt aus dieser Behörde erklärt. Die erste nachfolgende Kandidatin auf der Liste der SP hat die Annahme des Gemeinderatsmandats erklärt. Marion Schmid ist für den Rest der Amtsdauer 2014 bis 2018 gewählt. Personalamt An der Spitze des kantonalen Personalamtes kommt es zu einem Wechsel: Lucia Hegglin muss ihre Arbeit als Chefin aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Die 53-jährige Psychologin war Anfang 2015 von der Hirslanden-Gruppe zur Finanzdirektion gestossen. Das Personalamt wird ab 1. Dezember interimistisch von der Leiterin des Rechtsdiensts im Personalamt und bisherigen Stellvertreterin der Amtschefin, Anita Vogel, geführt. Uto Kulm Die Baudirektion hat den kantonalen Gestaltungsplan «Uto Kulm» überarbeitet, nachdem dieser im Rahmen eines Rechtsmittelverfahrens zurückgewiesen worden war. Er definiert die öffentlich zugänglichen Flächen, die zulässigen Bauten des Gastgewerbebetriebes und die Art der Nutzungen der einzelnen Bereiche. Der angepasste Gestaltungsplan liegt bis zum 18. Januar öffentlich auf. 26. November 2015 Stadtpolizei baut Service im Quartier ab: Quartierwachen sind Auslaufmodell AUF EIN WORT Die acht Quartierwachen in der Stadt Zürich werden zurzeit kritisch unter die Lupe genommen. Drohen weitere Schliessungen? Sicher ist: Gegenwärtig werden zumindest die Öffnungszeiten überprüft. Andreas Minor Pia Meier In den vergangenen Jahren wurden die vier Quartierwachen Seebach, Grünau, Wollishofen und Witikon geschlossen. Seither gibt es in der Stadt Zürich noch acht Quartierwachen: Enge, Unterstrass, Hottingen, Riesbach, Altstetten, Höngg, Schwamendingen und Affoltern. Diese sind jeweils von Montag bis Freitag von 7.00 bis 17.30 bzw. 18 Uhr offen. Sie sind Anlaufstelle für alle polizeilichen Belange. Die Mannschaften nehmen Anzeigen entgegen, erledigen Ausrückfälle und pflegen den Kontakt zur Quartierbevölkerung. Nun sollen die Öffnungszeiten den Bedürfnissen der einzelnen Quartiere angepasst werden. Konkretere Angaben will die Stadtpolizei Zürich noch nicht machen. «Im Zuge der Reorganisation der Stadtpolizei Zürich werden für die Quartierwachen individuelle Betriebskonzepte erstellt. In diesem Rahmen werden auch die Öffnungszeiten aller acht Quartierwachen überprüft.» Ziel sei es, diese den jeweiligen Besucherzahlen auf der Wache anzupassen. Die Stadtpolizei legt Wert Bereits Geschichte: Die Quartierwache Witikon wurde schon vor Jahren geschlossen. Folgen weitere Kürzungen oder gar Schliessungen? Foto: ajm. darauf, dass nicht von einer Reduktion der Öffnungszeiten gesprochen wird, sondern von einer individuellen Überprüfung. Und weiter wird betont: «Ein Stellenabbau ist nicht geplant.» Für längere Öffnungszeiten Mathias Ninck, Mediensprecher vom Polizeidepartement, hält fest: «Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist gemäss Umfragen grösser, wenn die namentlich bekannten Polizisten auf der Strasse im Quartier patrouillieren, als wenn sie auf der Wache sind.» Mit derselben Begründung sind die Quartierwachen Seebach, Grünau, Wollishofen und Witikon geschlossen worden. Nach dem ersten Aufschrei seien von der Bevölkerung keine Klagen mehr zu hören. Die Stadtpolizei habe ausgezeichnete Erfahrungen mit dem Konzept der Quartierpolizisten gemacht, so das Polizeidepartement. Letzte Woche wurde ein Postulat der Gemeinderäte Samuel Balsiger und Thomas Osbahr (SVP) für eine am Wochenende offene Quartierwache Altstetten vom Stadtrat abgelehnt. Es bestehe kein Bedürfnis für weitere Öffnungszeiten, sondern für mehr Präsenz der Polizisten auf der Strasse. Die beiden Gemeinderäte begründeten ihren Vorstoss damit, dass Vergehen im Kreis 9 stark zugenommen haben. «Im Vorjahresvergleich ist ersichtlich, dass im Jahr 2014 die Straftaten gesamthaft um 13 Prozent zugenommen haben. In Notsituationen ist es wichtig, dass die Betroffenen rasch Hilfe finden.» Für viele Bewohner im Kreis 9 sei es ein grosses Bedürfnis, dass die Quartierwache Altstetten auch an Wochenenden offen sei. AUS DEM GEMEINDERAT Gemeinderat Nr. 48 Ich träumte, der «Sonnenberg» sei ein Familien- und Ausflugsrestaurant ... rungsschicht zu dienen» hätten und dass dies speziell für die Gartenwirtschaft gelte, die auch von Familien, Ausflüglern und Gesellschaften besucht werde.» So gesehen, erfüllt das heutige Gesamtkonzept den Vertrag nicht. Aus aktuellem Anlass – dem Wintereinbruch – folgende Feststellung: Mäuse, Murmeltiere und Bären machen nun einen Winterschlaf; anderes schlummert seit Jahren vor sich hin, so die (politische) Diskussion um das Restaurant Sonnenberg der Fifa. Die vergangenen milden Wochen haben die Menschen statt hinter den warmen Ofen an die frische Luft gelockt. So auch mich: An einem schönen Novembertag habe ich mich auf den Weg Richtung Restaurant Sonnenberg gemacht, denn die Aussicht dort ist eine der schönsten der Stadt. Einkehr als Schlusspunkt Nach einem Spaziergang auf dem Zürich- und dem Adlisberg wäre die Krönung des Ausflugs eine Einkehr im Restaurant Sonnenberg gewesen. Doch leider steht dieses nicht jedermann «offen». Das heisst, theoretisch schon. Jung und Alt sind willkommen, auch wenns «nur» auf einen Kaffee ist. Das ist sympathisch. Da das Restaurant jedoch einen gediegenen Stil pflegt, hätte ich mich in meinem Wald-Outfit fehl am Platz gefühlt. Bleibt der Wurststand neben dem Restaurant. Nur: Ich mag Wurst nicht besonders, und der Stand wird – verständlicherweise – im Winter und bei schlechtem Wetter nicht betrieben. Im Sommer stehen auch zwei öffentliche WCs zur Verfügung. Das ist besser als nichts. Und doch nicht befriedigend. Wäre das Restaurant in Privatbesitz, müsste man die Situation einfach akzeptieren. Es ist auch nichts grundsätzlich gegen ein gediegenes Restaurant zu sagen. Nur: Die Liegenschaft Aussicht ohne Kaffee genossen «Ich verstehe nicht, weshalb die Stadt nicht darauf pocht, dass der Vertrag seitens der Fifa eingehalten wird» gehört der Stadt. Und diese hat das Haus 1996 der Fifa im Baurecht abgegeben, für 60 Jahre zu einem Baurechtszins von jährlich 200 000 Franken. Aus Platzgründen hat die Fifa ein paar Jahre später beim Zoo den heutigen Fifa-Sitz gebaut. Seit dem Umzug 2005 vermietet sie den Sonnenberg an ein Gastrounternehmen weiter, das auch das Restaurant im oberen Preissegment betreibt. Im Baurechtsvertrag mit der Stadt steht zwar, dass «die Einrichtung eines ausschliesslich exklusiven Spezialitäten- oder eines Fast-Food-Betriebs nicht gestattet» sei, dass «Betriebskonzept und Leistungsangebot des gesamten Wirtschaftsbetriebs den Bedürfnissen einer breiten Bevölke- Ich habe mich also auf eine Bank neben dem Restaurant gesetzt und die Aussicht ohne Kaffee im schönen Garten genossen. So dasitzend, habe ich mich gefragt, weshalb eigentlich der Stadtrat – noch immer – nicht eingreift und dafür sorgt, dass die Fifa den Baurechtsvertrag einhält. Über die gesamte Vertragsdauer gerechnet, verzichtet die Stadt beim «Sonnenberg» auf rund 30 Mio. Franken Mieteinnahmen, könnte sie ihn doch zu Marktpreisen für so viel mehr vermieten. Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden, weil sie der Fifa im Gegenzug gewisse Bedingungen stellt: mit der gastronomischen Nutzung einer breiten Bevölkerung zu dienen. Gerade deshalb verstehe ich nicht, weshalb die Stadt nicht darauf pocht, dass der Vertrag seitens der Fifa eingehalten wird, damit auch die Bevölkerung etwas davon hat. Ich wünschte mir, dass das Restaurant Sonnenberg bald mal als gemütliches Familien- und Ausflugsrestaurant daherkommt. Helen Glaser, Gemeinderätin SP 7 und 8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Schöberli ist kein Kommunikationsmuffel. Da der Mensch von heute, wenn kommunikativ, nicht mehr auf elektronische Hilfsmittel verzichten kann, hat sich auch Schöberli einen wahren Maschinenpark angeschafft: Der Computer steht aufgestartet ständig auf Stand-by. Sein Tablet liegt stets vollgeladen (100%) auf dem Tisch. Sein schlaues Telefon steckt in der Jackentasche und wird wie ein Tamagotchi (erinnert sich jemand noch an diese japanischen E-Spielzeuge?) oder noch besser gehütet. Brett vorm Kopf Alle Apps werden sofort aktualisiert. Beim kleinsten Piepser greift er in seine Tasche. Wo er sich gerade aufhält, ist ihm wurst. Der Anrufer oder Nachrichtenschreiber erwartet ja schliesslich eine Antwort. Je schneller diese kommt, desto mehr up to date ist Schöberli in den Augen des anderen. Auch mitten auf dem Trottoir, kurz vor dem Wechseln der Strassenseite auf dem Zebrastreifen, zeigt er, wie erreichbar er ist. Dass Schöberli wegen des Bretts (Tablets) vor seinem Kopf weder links noch rechts gucken kann, ist total egal. Denn schliesslich müssen ja die Autofahrer gucken, ob ein Fussgänger des Weges kommt. Im Tram verhandelt er lautstark, was andere zwar nicht hören sollten, sich aber nicht vermeiden lässt. Denn Schöberli nimmt immer ab (das Handy, ansonsten nimmt er zu). Schöberlis Anrufer sollen wissen, dass auf ihn Verlass ist. Denn, wer im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts nicht ständig erreichbar ist, bietet keine Verlässlichkeit. Und wer will schon unzuverlässig sein? Doch gestern hatte Schöberli einen kurzen, wachen Moment: Ihm fiel auf, dass alle wartenden Menschen am Bahnhof um ihn ebenfalls ein Brett vor dem Kopf hatten – und nichts um sich herum wahrnahmen. Einfach beängstigend, durchfuhr es ihn. Doch dann kam schon das nächste SMS. ANZEIGEN 3 4 Stadt Zürich Nr. 48 26. November 2015 VE R KE H R Am 13. Dezember ändert sich vieles Der Fahrplanwechsel vom 13. Dezember ist der anspruchvollste seit der Einführung von «Bahn 2000» im Jahr 2004. Insbesondere im Grossraum Zürich wird vieles anders. Pia Meier Die zweite Etappe der 4. Teilergänzungen beschert der Zürcher S-Bahn neue Linien. Zwischen Dietikon und Effretikon verkehrt neu halbstündlich die S19, welche die wichtigen Wohnund Arbeitsplatzgebiete Limmattal und Zürich Nord/Glattal verbindet. In den Hauptverkehrszeiten fährt die Linie weiter bis Pfäffikon ZH beziehungsweise Koblenz. Und diese Linie schafft eine umsteigefreie Verbindung zwischen Oerlikon und Altstetten. Die neue S21 entlastet in den Hauptverkehrszeiten die stark befahrene Strecke zwischen Regensdorf und Zürich HB und bietet einen Viertelstundentakt zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends an. Die S24, die von Zürich nach Oerlikon fährt, wird weiter nach Winterthur (und einmal pro Stunde nach Schaffhausen) verlängert. Sie bietet wieder einen Anschluss an den Flughafen, auch für die Wipkinger. Die S14, die bisher von Hinwil bis Zürich HB fährt, wird ins Knonaueramt verlängert. Auch zahlreiche Strecken anderer S-Bahn-Linien werden am Hauptbahnhof Zürich verknüpft. So fährt die S5, aus dem Oberland kommend, nicht mehr weiter nach ANZEIGEN Niederweningen beziehungsweise Rafz, sondern neu ebenfalls ins Knonaueramt und bis nach Zug. So entsteht neu eine direkte Verbindung nach Oerlikon, jedoch nur noch ein Halbstundentakt nach Stadelhofen, und die Direktverbindung von und nach Stettbach entfällt. Auf der S5 werden in den Spitzenzeiten neu 300 Meter lange Züge eingesetzt, das heisst, es gibt mehr Sitzplätze. Andererseits verkehrt die S9 aus Uster nicht mehr ins Knonaueramt, sondern neu über Bülach nach Rafz und von dort in den Hauptverkehrszeiten halbstündlich, sonst stündlich nach Schafhausen. Im Rahmen des Fahrplanwechsels werden auch vielerorts die Fahrzeiten der S-Bahn in Zürich angepasst. Damit sollen die Zuverlässigkeit und die Pünktlichkeit der Züge deutlich verbessert werden, sodass die Fahrpläne und insbesondere die Anschlüsse auch in den Hauptverkehrszeiten besser eingehalten werden können, so die SBB. Dies führt aber auf gewissen Strecken zu leicht verlängerten Fahrzeiten. Fernverkehr über Durchmesserlinie Dass der Fahrplanwechsel so umfangreich ist, liegt einerseits an der Inbetriebnahme der Durchmesserlinie für den Fernverkehr. Mit den Brückenbauwerken wird die westliche Ausfahrt der Durchmesserlinie zwischen dem Bahnhof Löwenstrasse und Altstetten in Betrieb genommen. Dies bringt einige Verbesserungen mit sich. Zwischen Zürich HB und St. Gallen verkehren zum Beispiel neu drei Züge des Fernverkehrs anstatt zwei wie Busse Stadt Zürich Auch bei den Buslinien in der Stadt Zürich gibt es ab 13. Dezember diverse Änderungen: • Linie 35: Dr letzte Bus ab Solidapark bis Dunkelhölzli fährt neu von Montag bis Samstag um 20.24 Uhr. Zwischen Farbhof und Friedhof Eichbühl fährt neu auch am Sonntag ein Bus. • Linie 37: Dieser Bus fährt neu nur noch zwischen ETH Hönggerberg und Bahnhof Affoltern, da die Buslinie 62 bis zum Waidhof verlängert wird. Die Haltestelle Bährenbohl wird nicht mehr bedient. • Bus 29/40: Die Linie 29 wird neu in die Linie 40 integriert. Von Montag bis Freitag ist der Bus während der Hauptverkehrszeiten und am Mittag alle 7,5 Minuten zwischen Seebach und Glaubtenstrasse unterwegs. • Bus 61/62/75: Ab Bahnhof Oerlikon fährt neu die verlängerte Linie 75 durch die Winterthurerstrasse zum Schwamendingerplatz. Die Li- heute. Der bisherige Intercity zwischen Genf-Flughafen und St. Gallen (via Bern–Zürich HB) fährt künftig durch die Durchmesserlinie und wird ab Winterthur ohne Halt bis St. Gallen weitergeführt. Der sogenannte «Flugzug» ab Basel SBB verkehrt neu via Zürich HB nach Zürich Flughafen. Der Interregio Basel–Aarau–Zürich verkehrt neu überwiegend weiter via Zürich Flughafen nach St. Gallen mit Halt in Winterthur, Wil SG und Gossau. Die internationalen Verbindungen Zürich HB–Schaffhausen–Stuttgart nien 61/62 führen neu durch die Wallisellenstrasse zum Schwamendingerplatz. Ab Unteraffoltern wird die Linie 62 bis Waidhof verlängert. Die Linie 63 wird aufgehoben. • Linie 67: Mit dieser Linie gelangt man neu bis zum Bahnhof Wiedikon. • Linie 76: Dieser Bus ist neu alle 7,5 Minuten unterwegs. Von Montag bis Samstag fährt auch noch ein Bus bis 22.30 Uhr. • Linie 78: Neu fährt der Bus während der Hauptverkehrszeiten alle 7,5 Minuten. Der Friedhof Eichbühl wird von der Linie 78 nicht mehr bedient. • Linie 89: Auf dieser Linie fährt man durchgehend alle 7,5 Minuten vom Bahnhof Altstetten nach Sihlcity. • Linien 71, 95, 83: Die Linien 71 und 95 werden zusammengelegt. Die neue Buslinie 83 fährt die Gesamtstrecke vom Milchbuck bis zum Bahnhof Altstetten. Die Haltestelle Freilagerstrasse wird aufgehoben. verkehren im Zweistundentakt neu zur Minute .35 ab Zürich HB. Hierdurch wird ein Fahrzeitgewinn Zürich–Stuttgart von rund 10 Minuten gegenüber Fahrplan 2015 realisiert. Die Südostschweiz erhält von Montag bis Freitag eine zusätzliche Intercity-Verbindung zwischen Chur und Zürich HB, welche für Pendler äusserst attraktiv ist. Nachtschwärmer profitieren ausserdem in den Nächten von Freitag und Samstag von einem zusätzlichen Regioexpresszug ab Zürich nach Chur. Über 64 Prozent für die Limmattalbahn Der Unternehmer Ruedi Noser (FDP) zieht mit dem Strafrechtsprofessor Daniel Jositsch (SP) – er wurde im 1. Wahlgang gewählt – als neuer Ständerat des Kantons Zürich ins Stöckli. Er hat mit 150 548 Stimmen deutlich vor den beiden anderen Kandidaten Bastien Girod (Grüne) und Hans-Ueli Vogt (SVP) gesiegt. Diese erzielten 106 946 respektive 74 758 Stimmen. In der Stadt Zürich erreichte Girod allerdings mehr Stimmen als Noser. Für die Staatsbeiträge für den Bau der Limmattalbahn, die von Spreitenbach nach Altstetten führen wird, haben sich 64,45 Prozent der Abstimmenden entschieden. Von den Limmattaler Gemeinden allerdings stimmten die meisten dagegen. Nur Birmensdorf, Aesch und Uitikon sagten Ja. Am meisten Gegenstimmen gab es in Dietikon (54,1 Prozent). Baubeginn für die erste Etappe ist Anfang 2017. (pm.) Mathis Kläntschi wird Zürcher Statthalter Es war keine grosse Überraschung am vergangenen Abstimmungssonntag, dass Mathis Kläntschi als Nachfolger von Hartmuth Attenhofer (SP) zum neuen Zürcher Statthalter gewählt wurde. Der grüne Jurist erhielt 30 163 Stimmen, die Stimmbeteiligung lag bei 24,9 Prozent. Der 53Jährige war alleiniger offizieller Kandidat, nachdem sein Konkurrent Roger Tognella (FDP) seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Kläntschi übernimmt das Amt erst einmal für den Rest der Amtszeit 2013 bis 2017. (zk.) Züriberg KULTUR Nr. 48 26. November 2015 «Family» und «Lion King» (unten): David Yarrows Tier- und Landschaftsbilder erregen dank ungewöhnlichen Aufnahmeperspektiven weltweit Aufsehen. Kunst trifft auf Design Nord3 und Katz Contemporary spannen zusammen für eine einmalige Ausstellung von zeitgenössischer Kunst und skandinavischem Design aus dem 20. Jahrhundert. So treten ausgewählte, hochkarätige Kunstwerke in einen neuen Dialog mit exklusiven Vintage-Design-Möbeln, woraus ein Einblick in ein fiktives SammlerApartment entsteht. Katz Contemporary zeigt Werke von Künstlern wie Andy Warhol, Max Bill, Thomas Ruff, Nan Goldin, James Rosenquist, Not Vital, Bettina Rheims, Thomas Struth, Annelies Štrba u.a.m. Nord 3 wiederum präsentiert Design von Alvar Aalto, Poul Henningsen, Axel Einar Hjorth, Kerstin HörlinHolmquist u.a.m. Die Ausstellung findet gleichzeitig in beiden Räumlichkeiten statt, wobei der Fokus an der Talstrasse 83 eher auf der Kunst liegt, während an der Talstrasse 64 das Design im Vordergrund steht. (zb.) Katz Contemporary, Talstrasse 83, Nord3, Talstrasse 64, 8001 Zürich. Ausstellung bis 24. Dezember, Di bis Sa 11 bis 18Uhr. 5 Fotos: David Yarrow Wildlife im Fokus: Fotografische Begegnungen der besonderen Art David Yarrow ist einer der erfolgreichsten Wildlife-Fotografen. Unter dem Titel «Mankind and Wildlife» präsentiert er nun in der Villa Bührle eine Auswahl seines Schaffens. Er versteht es wie kein anderer, die atemberaubende Schönheit entlegener Landschaften, der Menschen und selten gewordener Tiere einzufangen: David Yarrow. Ganz nah, beinahe greifbar, hält der Schotte bedrohte Tierarten und deren Habitat in überwältigenden Nahaufnahmen fest. Die grandios komponierten Schwarz-Weiss-Aufnahmen des 49-jährigen Star-Fotografen sind an den unzugänglichsten Orten im Südsudan, in Kenia, Bangladesh und Alaska entstanden. Seine spektakulären Aufnahmen präsentiert Yarrow nun erstmals auch in der Schweiz. Unter dem Titel «Mankind and Wildlife» werden sie als erste und exklusive Fremdausstellung in der Villa Bührle gezeigt. Engagement für Tierschutz An der Vernissage von heute Abend gewährt Yarrow Einblicke in seine akribische Vorbereitung und in die schwierigen Bedingungen, unter denen er seine ikonischen Bilder erarbeitet. Seine Leidenschaft für bedrohte Tierarten und deren Habitat zeigt sich auch in seinem langjähri- Mit Feinsinn und schwarzem Humor Im Rahmen der Hottinger Literaturgespräche ist der Berner Schriftsteller Christoph Simon bei Charles Linsmayer im Theater Neumarkt zu Gast. Der 43-jährige Christoph Simon wurde als Schriftsteller mit seinen beiden Schelmenromanen um die Figur Franz Obrist bekannt: «Franz oder Warum Antilopen nebeneinander laufen» (2001) und «Planet Obrist» (2005). Nicht zu vergessen der Roman «Luna Llena» (2003), eine Liebeserklärung an eine Gelateria, und sein bisher grösster Erfolg «Spaziergänger Zbinden» (2010), die feinsinnige Geschichte eines alten Mannes, der auf einem langen Spaziergang auf die Liebe und sein Leben zurückblickt. Zu seinem vielseitigen schriftstellerischen Werk gehören zudem ein Hasenroman für Kinder und ein Vielseitiger Sprachkünstler: ChrisFoto: Adrian Moser/ zvg. toph Simon. Gedichtband sowie der selbst illustrierte, ironische Ratgeber «Viel Gutes zum kleinen Preis» (2011). Christoph Simon ist im Berner Oberland aufgewachsen und war – genau wie seine Erstlingsfigur Franz Obrist – Gymnasiast in Thun. Später besuchte er in Bern die Jazzschule. Für sein schriftstellerisches Werk wurde er bisher mit zwei Berner Literaturpreisen bedacht. Einen Namen hat er sich jedoch auch als Kabarettist und als Spoken-Word-Artist gemacht. So heimste er 2014 und 2015 den Schweizer-Meister-Titel im Poetry-Slam ein. Zurzeit ist er mit den beiden berndeutschen, schwarzhumorigen Bühnenprogrammen «Glück ist» und «Wahre Freunde» auf Tournee. Der weit gereiste Autor war Stadtschreiber in Buenos Aires und Artist in Residence in New York. Seine Lesereisen führten ihn an verblüffende Orte: Russland, Iran, Mexiko, USA und Ukraine. (mai.) Montag, 30. November, 20 Uhr, Theater Neumarkt, Neumarkt 5. Reservationen an der Billettkasse, Tel. 044 267 64 64 oder per Mail an [email protected]. gen Engagement für den «Tusk Trust». Der britischen Umweltorganisation, unter der Schirmherrschaft von Prinz Williams, stellte er gerade erst kürzlich seine Motive für eine gross angelegte Kampagne auf dem New Yorker Times Square zur Verfügung. Auch mit seiner Ausstellung in Zürich setzt sich Yarrow für die Umweltorganisation zum Schutz bedrohter Tierarten ein, die Naturschutzprojekte und Umweltbildungsprogramme auf dem gesamten afrikanischen Kontinent finanziert und unterhält. (zb.) Vernissage am Donnerstag, 26. November, 18 bis 21 Uhr. Ausstellung bis Montag, 30. November, jeweils 11 bis 20 Uhr, Villa Bührle, Zollikerstrasse 172, 8008 Zürich. Freier Eintritt Vernissage und Ausstellung. Duell der Poeten nach Zufallsprinzip In «Icon Poet» kommt das dadaistische Zufallsprinzip zur Geltung. Es werden Dichter und Schriftsteller eingeladen, die Zeichen würfeln, aus denen sie in drei Minuten eine Kurzgeschichte zusammendichten müssen. So ist etwa live zu erleben, wie man trotz Herzklopfen und Knieschlottern ein hieb- und stichfestes Alibi aus dem Ärmel schüttelt, als Weinkenner einen Lobgesang auf die edle Note des Tropfens trällert oder eine bühnenreife Liebeserklärung zum Besten gibt – und damit zum Icon-Poeten gekrönt wird. Fünf gewürfelte Icons genügen, um mit aller Fantasie, freizügig interpretiert, Geschichte zu schreiben. Unter Aufsicht von Etrit Hasler kreuzen während 90 Minuten die Autoren Boni Koller, Gerhard Meister, Michael Stauffer und Pierre Lippuner die Federkiele. (zb.) Donnerstag, 26. November, 20 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich. 6 Stadt Zürich Nr. 48 26. November 2015 MARKTPLATZ Stoos Lodge erhält die Baufreigabe Nach vier Jahren Projektentwicklung ist die Baueingabe für das neue Hotel Stoos Lodge auf dem Stoos SZ erfolgt. Die Stoos Lodge weist eine hervorragende Lage auf, direkt neben der neu entstehenden Bergstation der Standseilbahn und am Pistenrand vom Sternegg. Der neue grosse Bahnhofplatz, umrahmt von der neue Bergstation und der Stoos Lodge, wird den neuen Mittelpunkt im Dorf Stoos setzen. Aufgrund der beachtlichen Abmessungen hat die Gemeinde Morschach, sehr früh, und das Amt für Raumentwicklung des Kantons Schwyz im Rahmen des Gestaltungsplans Einfluss auf die Projektentwick- lung genommen. Der junge Architekt Christoph Studer aus Immensee (SZ) verstand es, alle Anliegen und Aspekte im Gestaltungsplan umzusetzen. Das 3-Sterne-Superior-Haus verfügt über 100 Zimmer, davon sechs Spa-Suiten, zwei Gastronomie-Konzepte und eine Bar mit Lounge. Im nördlichen Anbau befindet sich ein attraktiver Konferenz- und Veranstaltungsteil mit sehr grossen Fensterflächen. Im Dachgeschoss dürfen sich die künftigen Gäste auf einen Wellness- und Fitnessbereich mit unbeschreiblicher Aussicht in alle Himmelsrichtungen freuen. Ebenso gehört ein grosses Kinderspielland dazu, das, originell über eine Rutschbahn, mit der Gastronomie verbunden ist. Die Projektentwicklung und die Baueingabe erfolgten durch den Lifestyle-Hotel für naturverbundene Menschen mit Affinität für Design und Work-Life-Balance. Grundstückbesitzer René Koch, der neben der Stoosbahnen AG die Entwicklung auf dem Stoos massgebend vorantreibt. Er erwartet Synergien mit seinen bestehenden Betrieben. Das ist das Seminar- und Wellnesshotel Stoos, das unter seiner Leitung komplett erneuert wurde und gut frequentiert ist. 2004 baute er zusammen mit seinem Vater Albert das Gipfelrestaurant Fronalpstock. Zum detaillierten Betriebskonzept war René Koch nicht viel zu entlocken. «Nur so viel: Es wird ein Lifestyle-Hotel für naturverbundene Menschen mit einer hohen Affinität zu Design und Work-Life-Balance», verriet Koch. «Lifestyle und Design müssen nicht nur den Luxushotels vorbehalten sein.» Ziel sei es, einen kostengünstigen Aufenthalt auf dem Stoos zu bieten, indem jeder nur die Leistung bezahle, die er benötige. Wie im Seminar- und Wellnesshotel Stoos werde der Erfolg auf einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis aufbauen. Die zentrale Lage des Stoos und der fast ganzjährige Tourismus bilden die Grundlage für eine nachhaltige Tourismusentwicklung. Das Angebot wächst stetig. So investierte die CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK Visualisierung: zvg. Sportbahnen AG in den letzten 15 Jahren über 30 Millionen Franken in neue Transport- und Beschneiungsanlagen. Weitere 52 Millionen Franken fliessen in die neue Standseilbahn. Zudem wurde letztes Jahr das Boutique-Hotel Chaschu Alp eröffnet. Im Dezember wird die neue Stooshütte der Oberallmeindkorporation Schwyz seine Pforten öffnen. Mit den 300 Betten der Stoos Lodge wird der Stoos wieder so viele warme Betten haben wie um 1985, wobei der Wandel von Massenunterkünften zu Hotelzimmer stattgefunden hat. (pd.) GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Publireportage Publireportage Clientis Zürcher Regionalbank am Stadelhoferplatz Jugendliche machen sich verdächtig Vor vier Jahren eröffnete die Clientis Zürcher Regionalbank eine neue Filiale am Stadelhoferplatz in Zürich. Ihr Ziel: Neue Kunden zu gewinnen und Beratungen vor Ort anzubieten. Leute über 30 werden es wohl nicht verstehen, aber Jugendliche fahren total auf spezielle Turnschuhe ab – sogenannte «Special oder Limited Editions». Diese kosten eine Stange Geld, und man muss schon eine Weile sparen, um sie sich leisten zu können. Kündigt sich ein solcher «Shoe Release» an, macht sich Nervosität unter Zürichs Schülern breit – und nicht nur unter diesen. Junge aus der ganzen Schweiz reisen an, um die ersten Schuhe zu ergattern. Wo unsere Generation früher vor dem Hallenstadion campierte, um bei den Stones in der vordersten Reihe zu stehen, campieren die Jugendlichen vor den trendigen Schuhgeschäften im Niederdorf. So fanden sich auch vor etwa zwei Wochen mehrere Dutzend Jugendliche in der Limmatstadt ein – gewillt, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, um am Morgen rechtzeitig im Schuhgeschäft zu sein. Eine derartige Ansammlung war wiederum der Polizei suspekt. Alle Erklärungen, wieso sie alle hier seien, nützten nichts (offenbar hat sich dieser Trend bei der Polizei noch nicht herumgesprochen). Die Gesetzeshüter schöpften jedenfalls Verdacht und die Jugendlichen wurden angewiesen, sich in Zweierreihen aufzustel- Trotz starker Konkurrenz hat sich die Filiale seit ihrem Start sehr gut etabliert und ist zu einem wichtigen Wachstumstreiber geworden. Dieser Erfolg kam nicht von ungefähr. Finanzierung von Wohneigentum Wachstum erzielte die Filiale vor allem mit der Finanzierung von Wohneigentum und im Bereich der Vermögensverwaltung. Ausschlaggebend für den Erfolg ist für André Wegmann, Leiter der Marktregion Zürich/ See, die faire Geschäftspolitik der Regionalbank: «Nach den Vorkommnissen auf den schweizerischen und internationalen Bankenplätzen wollen Kunden einen sicheren Bankpartner und faire Gebühren.» Die genossenschaftliche Bank gewährleistet dies. Sie ist gut kapitalisiert und schneidet im Moody’s Rating hervorragend ab. Spekulatio- Der Standort der Clientis Zürcher Regionalbank am Stadelhoferplatz. nen und Geldbussen sind bei ihr kein Thema. Ein weiterer Erfolgsfaktor für Wegmann ist sein Team: «In Zürich hat niemand auf eine weitere Bank gewartet. Es bedurfte viel Akquisitionsarbeit. Dank den Mitarbeitenden, die voll und ganz hinter der Bank stehen, konnten wir in Zürich sehr schnell einen neuen Kundenstamm aufbauen.» Auch der Standort ist vorteilhaft. Die Anreise mit den öffentlichen sowie mit den privaten Verkehrsmitteln ist optimal, und die Beratungsräume mit Blick auf den Stadelhoferplatz kommen sehr gut an. (pd.) www.zrb.clientis.ch zvg. Staunen und gewinnen Für alle, die im Dezember durch die Stadt schlendern: Ein Besuch der Filiale am Stadelhoferplatz lohnt sich. Auch dieses Jahr ziert die weihnachtliche Beleuchtung des weltbekannten Künstlers Gerry Hofstetter wieder die Fassade der Clientis Zürcher Regionalbank. Zudem können vom 1. bis 31. Dezember mit etwas Glück Preise im Gesamtwert von 5000 Franken aus der «Money-Box» gezogen werden! Mehr unter www.zrb.clientis.ch. len. Ein Drogenhund wurde organisiert, der die Reihen nach Drogen abschnüffelte. Ob ein paar Gramm gefunden wurden, entzieht sich meiner Kenntnis … Man glaubt es kaum. So werden angepasste, kauffreudige Jugendliche behandelt, die einem Geschäft im Niederdorf viel Geld bringen wollen – so ein Schuh kostet immerhin gegen 300 Franken. Und die Polizei hat nichts Besseres zu tun, als sie zu schikanieren. Da wird doch mit zwei Ellen gemessen. Am anderen Ende der Stadt werden Häuser besetzt, Abfallberge zurückgelassen, die Quartierbewohner die ganze Nacht mit Musik zugelärmt … und die Polizei schaut zu. Zahlt sogar den Strom und das Aufräumen. Manchmal ist es schwierig, zu verstehen, wo die Polizei Gefahr wittert. Und noch schwieriger ist es, zu verstehen, wo sie keine wittert ... Nicole Barandun-Gross, Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich ANZEIGEN Fein essen zu Hause Mahlzeitendienst Wir liefern in der Stadt Zürich und Umgebung, für weitere Infos und die aktuellen Menüpläne: 044 271 55 66 www.gourmet-domizil.ch KLEINANZEIGEN IMMOBILIEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Züriberg AKTUELL Nr. 48 26. November 2015 7 Zoo Zürich kämpft für bedrohte Amphibien Amphibien sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Doch leider sind viele Arten vom Aussterben bedroht. Der Zoo Zürich unterstützt deshalb ein Projekt in Kolumbien und versucht auf die Besonderheiten und Vielfalt der Tiere aufmerksam zu machen. Oliver Linow Amphibien gehören nicht zu den Tieren, die allgemein als «herzig» bezeichnet werden oder die Primarschüler für einen Vortrag «Mein Lieblingstier» auswählen. Trotzdem leisten sie einen erheblichen Anteil zur Biodiversität, also der Artenvielfalt, auf unserem Planeten. Obwohl ihre Vorfahren aus dem Wasser stammen und sie noch immer stark von einem feuchten Lebensraum abhängig sind, bevölkern die wechselwarmen Tiere alle Kontinente. Ihr Lebensraum erstreckt sich vom nördlichen Polarkreis bis hin nach Patagonien, und sie sind auf bis zu 4500 Meter über Meer anzutreffen. Vom Aussterben bedroht Doch leider sind die faszinierenden Tiere stark gefährdet. In den letzten 25 Jahren sind über 100 Arten für immer verschwunden, und rund ein Drittel der noch bestehenden Arten gilt als ernsthaft bedroht. Grund dafür sind die Veränderung und Zerstörung der Lebensräume, der Klimawandel sowie eingeschleppte Tierar- Der Goldene Pfeilgiftfrosch ist eine von acht Arten, die in einem vom Zoo Zürich unterstützten Projekt in Kolumbien gezüchtet werden. ten oder Infektionen. Besonders Letzteres stellt eine immer grösser werdende Herausforderung dar. «Weltweit verbreitet sich ein tödlicher Hautpilz in rasantem Tempo, der sogenannte Chytridpilz», heisst es auf der Website des Zoos. Dieser schädigt die Haut der Tiere und führt massenweise zu ihrem Tod. Im Zoo in Cali, der drittgrössten Stadt Kolumbiens, läuft deshalb seit 2006 ein Projekt, um dem entgegenzuwirken. Im geschützten Amphibienzuchtzentrum werden zurzeit acht Froscharten gehalten und gezüchtet. Zuchtprogrammen kommt eine spezielle Bedeutung zu, weil es im Moment keine Möglichkeit gibt, die Ausbreitung des Chytridpilzes einzudämmen oder kranke Amphibien in der freien Wildbahn zu behandeln. Neben der Zucht umfasst das Projekt auch Freilandarbeiten in der Region um Cali sowie diverse Informationsprogramme. Dieses Projekt wird vom Zoo Zürich gefördert, der den Aufbau des Amphibienzuchtzentrums massgeblich unterstützt hat. Beinahe unbekannte Arten Auch in Zürich selber werden verschiedene Arten gezüchtet und gehalten. Dazu zählen hauptsächlich die Pfeilgiftfrösche aus den Regenwäldern Südamerikas und die Tomatenfrösche aus Madagaskar. Anlässlich eines Medienapéros versucht der Zoo Zürich zudem, das Interesse der Öf- Schwimmwühlen gehören zur Ordnung der Schleichenlurche und erinnern Fotos: O. Linow eher an Schlangen denn an Amphibien. fentlichkeit vermehrt auf die Amphibien zu lenken und auf ihre Besonderheiten und Vielfalten aufmerksam zu machen. «Und wenn wir von Amphibien reden, dann sind das mehr als nur Frösche und Kröten (Froschlurche) oder Molche und Salamander (Schwanzlurche)», heisst es in einer Medienmitteilung. Neben diesen Gruppen gibt es noch eine dritte Ordnung, die in der Öffentlichkeit beinahe unbekannt ist und ebenfalls im Zoo beheimatet ist: die Schleichenlurche. Mit 200 Arten ist sie klar die kleinste Amphibienordnung und kommt nur in den tropischen Gebieten in Südostasien, Mittel- und Südamerika sowie in kleinen Bereichen in West- und Ostafrika vor. Ihr Aussehen unterscheidet sie stark von den beiden anderen Ordnungen. Mit ihrem länglichen Körper und den zurückgebildeten Gliedmassen erinnern sie eher an Schlangen oder Würmer. Nichts deutet auf den Entwicklungsschritt hin, den die Amphibien vor 360 Millionen Jahren vollzogen. Damals verliessen sie das Wasser und begannen als erste Vierfüsser auf dem Land zu leben. Speziell erscheint zudem, dass sich die Jungtiere während der ersten Monate von der Haut der Mutter ernähren, die sie abweiden. Die Schwimmwühle, der einzige Vertreter dieser Ordnung, der im Zoo Zürich zu finden ist, gilt glücklicherweise nicht als vom Aussterben bedroht. AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN Wirklich wichtig ist nur der Chef Erst als der Chef persönlich das Wort ergreift – «Nochmals zurück zur Vergrösserung des Marktanteils, ich habe die Lösung» – und meine Idee als die seine vorbringt, horche ich auf. Nur mit Mühe kann ich ein empörtes «He!» unterdrücken, als er dafür zustimmendes Kopfnicken und anerkennende Blicke erntet. Was man tut oder sagt, ist einerlei. Entscheidend ist, wer man ist. Das hat P. Rakti-Kant am eigenen Leib erfahren müssen. Einige Anekdoten. P. Rakti-Kant * Eine einheitliche Pausen-Philosophie gibt es bei uns nicht. Manche gönnen sich viermal täglich eine ausgiebige Kaffeepause, andere stehen die Hälfte des Tages auf der Terrasse und frönen ihrer Nikotinsucht, und wieder andere arbeiten praktisch ohne vom Bildschirm aufzusehen. Obwohl ich auch gerne ab und zu eine Pause machen würde, gehöre ich zu Letzteren. Denn die Mitarbeiter der Marketing- und Kommunikationsabteilung scheinen nicht zum Kommunizieren, sondern zum Arbeiten angestellt zu sein. Also schwimme ich, als Teil dieser Abteilung, mit dem Strom. Eine Frage der Position Sogar wenn ich von Zeit zu Zeit aus dem Fenster schaue, um einer Kurzsichtigkeit vorzubeugen, plagt mich ein schlechtes Gewissen. Aber heute brauche ich eine Pause. Ich stelle mich an das Fenster und beisse in einen Apfel. Es dauert nicht lange, bis ich einen Blick im Rücken spüre und die genervte Stimme meines Chefs höre: «Hast du nichts zum Arbeiten?» Ertappt setze ich mich wieder auf meinen Stuhl, während das muntere Gelächter weiterhin aus dem Pausenraum dringt. Es steht ein wichtiges Meeting mit der Geschäftsleitung an. Das Thema interessiert mich, ich habe Ideen. Ich Der Networking-Apéro P. Rakti-Kant P. Rakti-Kant ist Mitte zwanzig und studiert Sozialwissenschaften an der Universität Zürich. Um sich den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten des Arbeitsalltags. schätze die mir entgegengebrachte Offenheit. Denn auch ein Praktikant darf sich an den Meetings beteiligen. Gespannt sitze ich in der Runde der Führungskräfte und warte auf meinen grossen Auftritt. Als er endlich da ist, präsentiere ich selbstbewusst meine Strategie zur Vergrösserung des Marktanteils. Vergebens warte ich auf die begeisterten Reaktionen der Chefetage. Betretenes Schweigen. Fragende Blicke. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. Meine Idee war wohl doch nicht so gut, wie ich geglaubt hatte. Nach einigen langen Sekunden ergreift endlich die Verkaufsleiterin das Wort und kommt auf den nächsten Punkt der Traktandenliste zu sprechen. Ich versinke in meinem Stuhl und beschliesse, mich für den Rest des Meetings im Hintergrund zu halten. Als krönender Abschluss findet heute ein grosser Event statt, an dem wir unsere Arbeit potenziellen Kunden präsentieren. Gefolgt von einem Networking-Apéro, auf den schon alle gespannt warten. In der letzten Reihe sitze ich und höre zu, während ich die anderen Zuschauer mustere und mich frage, wer heute wohl mein Netzwerk erweitern wird. Also warte ich beim Apéro darauf, dass mich jemand anspricht. Und tatsächlich kommt nach kurzer Zeit eine Frau auf mich zu, die während der Präsentation zwei Reihen vor mir gesessen hatte. Möge das Networking beginnen. Wir tauschen einige Floskeln aus, lachen aufgesetzt, und als sie nach meiner Funktion fragt, antworte ich ohne zu zögern: «Ich bin Praktikant.» Nach einem «Ach so, Praktikant» und einigen belanglosen Sätzen meint sie mit einem entschuldigenden Lächeln: «So, jetzt hole ich mir auch einmal etwas zu essen.» Dann verschwindet sie in der Masse. Etwas enttäuscht drehe ich mich um und nehme ein Häppchen vom Buffet hinter mir. * In loser Folge schilderte P. Rakti-Kant seine Erlebnisse rund um sein Praktikum. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes schrieb er unter einem Pseudonym. Dies ist die letzte Folge seiner Kolumne. Lourdes Leibbrandt-Tamariz mit den Models im Hintergrund. Foto: zvg. Alpakamode hilft Peruanern In Zürich präsentierte Makumayu ihre Alpakakollektion. In Peru setzt sich das Schweizer Modelabel für die Züchter der Tiere ein. Manuel Sackmann Der Pfarreisaal St. Martin wurde am vergangenen Wochenende vorübergehend zum Catwalk. Rund hundert geladene Gäste waren anwesend und genossen neben der Modepräsentation peruanische Tänze und ein Büffet mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Land. Veranstaltet wurde der Anlass von der Plataforma Cultural Peruana, einer Non-Profit-Organisation zur Förderung der Integration von Peruanern in Zürich. Gründerin und Präsidentin Lourdes Leibbrandt-Tamariz ist zufrieden: «Der Event war ein voller Erfolg und die Besucher waren begeistert.» Auch der peruanische Botschafter reiste aus Bern an, um der Veranstaltung beizuwohnen. Gezeigt wurde die Mode von Makumayu, einem Schweizer Familienunternehmen, das auf Kleidung aus Alpakawolle spezialisiert ist. Seine Wurzeln liegen in Peru. Gründer Jorge Marthaler folgt damit einer langen Tradition seiner peruanischen Familie. Seit vier Generationen handelt diese schon mit Alpakawolle und exportiert sie ins Ausland. Makumayu fertigt seine Kleidung aus hochwertigen Stoffen und kombiniert sie auch mit anderen Materialien. «Babyalpaka mit Seide gemischt fühlt sich sehr sanft und fein an», schwärmt Leibbrandt-Tamariz. Das Unternehmen arbeitet eng mit den Alpakazüchtern zusammen und setzt sich für die Verbesserung von deren Lebensbedingungen ein. Die Herstellung der Textilien erfolgt vollständig in Peru, von der Zucht bis zum vollendeten Produkt. Erst dann werden die Kleider in die Schweiz exportiert. Am Samstag konnte nun das Resultat bestaunt werden. 8 Züriberg Nr. 48 26. November 2015 MARKTPLATZ Glücklichsein hängt nicht vom Besitz ab Ist das Ende der Konsumgesellschaft in Sicht? Oder gibt es eine «grüne» Wirtschaft, die immer weiterwächst? Pia Meier Der diesjährige Treffpunkt Science City der ETH widmete sich dem Thema «Rohstoff Erde» und der Frage, wie die Welt gesund bleibt. Am vergangenen Erlebnissonntag standen Mensch und Gesellschaft im Mittelpunkt. Die gesellschaftliche Dimension des Umgangs mit Rohstoffen wurde mittels Vorträgen, Ausstellung, Demonstrationen und Kindervorlesungen aufgezeigt. Die natürlichen Wie viele Ressourcen verbraucht ein Flug nach New York? Foto: P. Meier Rohstoffe auf der Erde sind begrenzt und teilweise nicht erneuerbar. Ist das wirtschaftliche Wachstum deshalb begrenzt? Oder gibt es ein nachhaltiges Wachstum, und wie müsste dieses aussehen? Ist eine nachhaltige Weltwirtschaft bald Realität, oder bleibt sie Wunschdenken? Lucas Bretschger, ETH-Professor für Ökonomie, erläuterte den zahlreichen Interessierten, wie eine nachhaltige Wirtschaft aussehen könnte. Er ortete zwei grundlegende Probleme: die einseitige Verteilung des Wohlstands und den Rohstoffverbrauch. Bretschger wies darauf hin, dass der Lebensstandard nicht identisch ist mit dem materiellen Wohlstand. «Glücklichsein hängt nicht vom Besitz ab.» Vom 30. November bis zum 11. Dezember findet die UN-Klimakonferenz in Paris statt. 138 Staats- und Regierungschefs werden erwartet. Auf der Klimakonferenz soll auch eine Nachfolgeregelung für das 2020 auslaufende Kyoto-Protokoll vereinbart werden. TELEFONNUMMERN Publireportage Teure Überraschungen vermeiden Abwasserrohre bilden in einer Liegenschaft ein komplexes System, und mangelnder Unterhalt der Rohre und Schächte kann zu DauerfeuchteSchäden am Bauwerk und zu akuten Verstopfungen führen. Unkompliziert informiert die kostenlose VorsorgeRohrkontrolle von RohrMax, wie es um die Rohre einer Immobilie steht. IMMOBILIEN Prävention statt ausbaden Verengte Rohre (Fett/Kalk) führen zu Schäden am Haus. Es ist wichtig, Abwasserrohre konsequent als Teil des Hauses zu betrachten, denn wie jedes andere Bauwerk unterliegen sie einem natürlichen Alterungsprozess. Ohnedies: Das Auto bringt man jedes Jahr zur Inspektion, die Heizung wird überprüft, die Abwasserrohre hingegen vernachlässigt man meist. RohrMax reinigt, unter- hält und saniert Abwasserrohre aller Art und hilft aktiv, teure Rohrprobleme zu vermeiden. Im Sinn der Prävention bietet RohrMax eine kostenlose Vorsorgekontrolle an. Der Spezialist kontrolliert die Rohre, Schächte und Schlammsammler bis zur öffentlichen Kanalisation Fotos: zvg. und erstellt eine Checkliste als Dokumentation für den Hauseigentümer. Es lohnt sich, eine kostenlose Rohrkontrolle anzufordern. (pd.) RohrMax AG, Tel. 0848 852 856, E-Mail [email protected], RohrMax AG, Werkstr. 11, 8627 Grüningen. Mehr Informationen unter www.rohrmax.ch. Züriberg H I N TE R G R U N D Nr. 48 26. November 2015 9 Zürichs CSI-Frau plaudert aus Nähkästchen Was hat einen Menschen getötet? Dieser Frage geht Rechtsmedizinerin Christine Bartsch nach. Im Rahmen der Kulturama-Ausstellung Anatomie gab die Forensikerin Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Lena Schenkel Regelmässige «Tatort»- oder «CSI»Schauer und auch Krimileser wissen: Wenn Verdacht auf ein Gewaltdelikt besteht, kommen die Forensiker ins Spiel. Das sind jene Spezialisten, die Fingerabdrücke und DNA-Spuren sichern und auswerten. Oder Ärzte, die Leichen obduzieren, um eine potenziell unnatürliche Todesart zu ermitteln. Letztere werden gemeinhin gerne für Pathologen gehalten. Dass diese am Tatort nichts verloren haben, war nur eine der spannenden Erkenntnisse des Referats von Christine Bartsch im Kulturama von letztem Sonntag anlässlich der AnatomieSonderausstellung (siehe Kasten). Nicht nur bei Mord und Totschlag Wie die scheidende Abteilungsleiterin für Forensische Medizin und Bildgebung am Institut für Rechtsmedizin in Zürich erklärte, beschäftigen sich Pathologen in erster Linie mit Krankheiten und Anomalien, arbeiten also in Kliniken und obduzieren nur bei natürlichen Todesfällen. Sie selbst war ebenfalls in diesem Bereich tätig, hat es aber «nicht ausgehalten, zu entdecken, wodurch ANZEIGEN Menschen ihr Leben verlieren könnten». Herauszufinden, weshalb sie ihr Leben verloren haben, sei da etwas ganz anderes, weshalb die passionierte Oberärztin bei der Rechtsmedizin landete. «Anatomie» im Kulturama Die interaktive Sonderausstellung bietet eine Reise ins Innere des menschlichen Körpers und zeigt die Entwicklung der Anatomie von der Renaissance bis heute. Objekte, anatomische Präparate, historische Werke sowie Abbildungen, die durch modernste bildgebende Verfahren erzeugt wurden, Videos und interaktive Stationen führen durch verschiedene Epochen und wissenschaftliche Disziplinen. (zb.) «Postmortale Klugscheisser» Von den rund 65 000 jährlichen Todesfällen in der Schweiz liessen sich etwa 60 auf Gewalttaten zurückführen, wovon zirka 15 auf Zürich entfallen. Bartschs Abteilung führt im Jahr etwa 1000 amtsärztliche Leichenschauen durch. Hinzu kommen 500 Obduktionen aus den umliegenden Kantonen. Bartsch hatte es aber nicht nur mit Toten, sondern ebenso häufig mit Lebenden zu tun. Denn Forensiker sind bei allen Delikten mit mutmasslicher Fremdeinwirkung zur Stelle: bei Körperverletzung, Sexualdelikten oder wenn Alkohol und Drogen im Spiel sind. In Bartschs Abteilung steht die medizinische Untersuchung des Menschen mittels Bildgebungsverfahren wie CT, MRT oder Obduktion im Vordergrund. Zum Rechtsmedizinischen Institut, das am Irchel 160 Mitarbeiter beschäftigt, gehören zudem die Verkehrsmedizin – dort werden zum Beispiel Fahrfähigkeitsgutachten erstellt und Drogenabstinenzkontrollen durchgeführt – und die forensische Psychiatrie, die etwa die Schuldfähigkeit beurteilt, die forensische Pharmakologie und Toxikologie, die Blut, Urin oder Haare auf 800 Substanzen hin untersuchen kann, sowie die forensische Genetik, die DNA-Spuren auf Menschen oder Gegenständen sichert und abgleicht. Ihre Aufträge er- halten die Rechtsmediziner stets von der Jurisprudenz respektive von deren verlängertem Arm, der Polizei. Private Aufträge wie Vaterschaftsnähmen sie nicht an, erklärte Bartsch mit einem Augenzwinkern. Zur Beurteilung einer Tat und Schwere der Schuld des mutmasslichen Täters bräuchten die Rechtsmediziner nebst medizinischen Gutachten auch eine gute Rhetorik, machte sie klar. Die Nachweise müssten vor Gericht in einen schlüssigen Zusammenhang gebracht werden, etwa wenn Aussage gegen Aussage stehe respektive Gutachten kontra Gegengutachten. In Bezug auf Tötungsdelikte seien sie letztlich «postmortale Klugscheisser». Sie forscht nach Todesursachen, aber nicht nur: Noch bis Ende Monat ist Christine Bartsch in der Abteilung für Forensische Medizin und Bildgebung am Institut für Rechtsmedizin in Zürich tätig. Foto: Joseph Stücker/zvg Die ‹Anatomie›-Sonderausstellung wird aufgrund hohen Besucherandrangs bis Ende August verlängert. Kulturama, Englischviertelstrasse 9, 8032 Zürich; geöffnet Di–So 13–17 Uhr. Mehr Informationen unter www. kulturama.ch. 10 Züriberg Nr. 48 26. November 2015 VE R M I S H C TE S Jahrhundert-Martinisommer bringt Trockenheit Mitteleuropa erlebte einen noch nie da gewesenen Martinisommer. Eine Hitzewelle liess die Temperaturen in der Schweiz und Mitteleuropa so hoch steigen wie nie zuvor in dieser Jahreszeit. Gleichzeitig verschärfte sich die Trockenheit. tenswerten Nebelabsenz erreichten die Sonnenstunden bereits Mitte November in Zürich 140 Prozent des Solls für den gesamten Monat. Staubtrocken Silvan Rosser Ein markanter Wetterumschwung am 21. November beendete einen bis dahin rekordverdächtig milden November. Die erste Novemberhälfte war in Mitteleuropa und in der Schweiz geprägt durch aussergewöhnlich hohe Temperaturen. Die extremsten Abweichungen zum langjährigen Referenzwert der Jahre 1981–2010 wurden mit 6 bis 8 Grad zu warmen Temperaturen in den Berglagen und auf den Hügelzügen beobachtet. So waren die durchschnittlichen Temperaturen in der Stadt Zürich rund 4 Grad, auf dem Zürichberg knapp 5 Grad und auf dem Hörnli 7 Grad übertemperiert. Eingesetzt hat diese herbstliche Hitzewelle bereits im letzten Oktoberdrittel. Zwischen dem 21. Oktober und dem 20. November erlebte Mitteleuropa heuer einen Martinisommer, der alle Rekorde sprengt. Diese vierwöchige Hitzeperiode mitten im Herbst kann nur durch eine Superlative beschrieben werden: Es war ein Jahrhundert-Martinisommer. 2015 erlebten Mitteleuropa und die Schweiz einen Jahrhundert-Martinisommer. Auch in Zürich war es vom 21. Oktober bis 20. November so warm wie nie zuvor seit mindestens 1901. Grafiken: Silvan Rosser Kein Rekordherbst Ein Blick in die Wetterbücher bestätigt den Befund. Noch nie seit mindestens 1901 war die Periode vom 21. Oktober bis 20. November so warm. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt 1981–2010 waren die Temperaturen 3,2 Grad übertemperiert. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2006 wurde gleich um einige Zehntelgrade überboten. Noch eindeutiger zeigt sich der ausgezeichnete Martinisommer in der Höhe, wo beispielsweise auf dem Jungfraujoch Eine solch ausgeprägte Trockenheit von Juli bis November kam seit Messbeginn 1864 erst zweimal vor. oder in Samedan neue Allzeit-November-Höchstwerte gemessen wurden. In beiden Fällen handelt es sich um sehr lange Messreihen mit Messbeginn im 19. Jahrhundert, was die Rekorde umso bemerkenswerter macht. Die Schweiz erlebte zwar einen Jahrhundert-Martinisommer. Für einen Rekordherbst reicht es aber nicht. Der Schein trügt, denn im Sep- tember und in den ersten zwei Oktoberdritteln dominierten meist unterdurchschnittliche Temperaturen. Der meteorologische Herbst dauert vom 1. September bis zum 30. November. Mit dem jüngsten Wintereinbruch wird sich auch der Wärmeüberschuss des Novembers noch etwas nach unten korrigieren. Unter dem Strich wird der Herbst einige Zehn- telgrade übertemperiert ausfallen, jedoch deutlich kühler als im sehr milden Vorjahr. Der Herbst 2015 wird voraussichtlich so kühl wie seit 2010 nicht mehr. Der bisherige RekordHerbst aus dem Jahr 2006 war beachtliche 2,5 Grad wärmer als der diesjährige. Aussergewöhnlich war neben den Temperaturen auch die Besonnung. Aufgrund einer beach- Grossflächig fiel in der ersten Monatshälfte auch kein Tropfen Regen. Die seit Mitte Jahr anhaltende Trockenheit verschärfte sich weiter. Die letzte ergiebige Niederschlagsserie liegt schon fast ein halbes Jahr zurück: vom 14. bis 23. Juni fielen in Zürich rund 100 mm Regen, an den Voralpen deutlich mehr. Seither waren Juli, August, September, Oktober und jetzt auch der November deutlich zu trocken. In den letzten fünf Monaten fielen in Zürich gerade einmal rund 200 mm. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Niederschläge bis Ende November sind es in der Periode Juli bis November knapp 250 mm. Verglichen mit einem durchschnittlichen Jahr fehlen in der Bilanz 260 mm Niederschlag. Das sind beinahe historische Ausmasse. Nur im Jahr 1949 war die erwähnte fünfmonatige Periode in Zürich noch ein wenig trockener. Damals fehlten 270 mm in der Niederschlagsbilanz. Ähnlich trocken war es in dieser Periode auch 1864. Ausgeprägte Trockenperioden über mehrere Monate gab es letztmals im ersten Halbjahr 2011 und während des Hitzesommers 2003. Ein trockener Hochsommer gefolgt von einem trockenen Herbst, wie in diesem Jahr, gab es in den letzten Jahren nie mehr. Dank einem eher feuchten ersten Halbjahr ist das Niederschlagsdefizit 2015 nicht allzu gross. Es fehlen rund 100 mm. Die aktuelle Trockenheit hat aufgrund der Jahreszeit geringe negative Auswirkungen. Da sich Natur und somit auch die Landwirtschaft auf die Winterruhe vorbereiten, gibt es kaum Ernteausfälle. Härter trifft es Fische in kleinen, versiegten Flüssen oder die stillstehenden Kleinwasserkraftwerke. Würde zudem ein kalt-trockener Winter folgen, wäre lokal auch die Trinkwasserversorgung gefährdet. Die nächsten Niederschläge sind also durchaus willkommen. In Hottingen geht im Dezember jeden Tag ein Adventstürchen auf Zum zweiten Mal organisiert der Quartierverein Hottingen offene Adventstüren. Hier die Übersicht über alle geplanten Events. Private, Vereine und Gewerbebetriebe öffnen ihre Türen und freuen sich auf Besuche aus der Nachbarschaft. • Di, 1.12.: Austausch über die politische Arbeit mit biologischem Apfelpunsch (alkoholfrei), im Bürgerbüro Gemeinderat Simon Kälin, Dolderstr. 24, 18.30–22 Uhr • Mi, 2.12.: Wort–Musik–Stille und der Blick über Stadt und See in der offenen Kreuzkirche Hottingen, 18.30 Uhr • Do, 3.12.: Gehör und Geschmack – die Sinne schärfen mit Hörtests und feinen Samichlaus-Säckli im Hörzentrum an der Klosbachstr. 87, 17–19 Uhr • Fr, 4.12.: Ein Apéro mit japanischem Grüntee und Grüntee-Weihnachtsguetzli wird vom Fachgeschäft Küche & Haushalt an der Hottingerstr. 37 offeriert, 16.30–18.30 Uhr • Sa, 5.12.: Zürcher Weihnachten im Schweizer Film – eine Collage von 1957 bis heute. Dazu Isebähnle für Einfach ohne Scheu reingucken und miterleben. Foto: zvg. Gross und Klein, Kulturatelier U4, Unionstr. 4. 16–19 Uhr • So, 6.12.: rüffer & rub Sachbuchverlag – stöbern bei Kuchen und Trank mit Überraschungslesung an der Konkordiastr. 20, siehe www. ruefferundrub.ch, 14–18 Uhr • Mo, 7.12.: Keine Weihnachtsgeschichten, dafür etwas Quartierhistorie in unserer Bank. Willkommen zu heissem Glühwein und feinen Tirggel. Ihr Raiffeisen-Team am Kreuzplatz, 17–19 Uhr • Di, 8.12.: Ein Abend voller Spielfreude– Spiele entdecken in der Lu- dothek Kreis 7 an der Jupiterstr. 42, 18.30–20.30 Uhr • Mi, 9.12.: Ein Austausch über unser Wohlbefinden, mit Katharina Rast-Pupato & Petra Benedikt (und vitalisierenden Tränklis), Gemeinschaftspraxis Kreuzplatz, Hegarstr. 9, 9–10/14–15/18–19 Uhr • Do, 10.12.: Dino, Urpferd, Riesenlibellen, Ammoniten & Co. Wissenswertes und Interessantes über das Leben in der Urzeit, im Kulturama (Eintritt frei), Englischviertelstr. 9, 17–18 Uhr • Fr, 11.12.: 25 Jahre Gemeinschaftszentrum Hottingen. Dank einem engagierten Quartier und dem QV wurde 1990 das GZ eingeweiht. Wir feiern mit Ihnen und schauen zurück und voraus im Hottingersaal, ab 18 Uhr • Sa, 12.12.: Das Team mit Cornelia Schweizer und Heidi Häusler überrascht Sie literarisch und kulinarisch am doppelten Chlaus-Tag – einfach hereinspaziert in die Buchhandlung am Hottingerplatz, bis 18 Uhr • So, 13.12.: Bei Glühwein, Eau Tannenbaum (alkoholfrei) und Gebäck laden dich Ria Isler und Fritz Riess an der Samariterstrasse 4 zu einem gemütlichen Abend ein, ab 18 Uhr. Felix und Lucia Eppisser, Michel Péclard, Florian Weber (v.l.). Foto:ulit. Gastronomisches Gastspiel Bis Sonntag, 6. Dezember, sind Felix Eppisser und seine Frau Lucia zurück in Zürich. Wer sich an die Kochkünste des mit 16 Gault-Millau-Punkten dekorierten Spitzenkochs im «Rigiblick» erinnert, darf sich auf das glanzvolle Gastspiel des Paars im Restaurant Kiosk von Michel Péclard und Florian Weber am Seefeldquai 51 freuen. Die Eppissers bringen von ihren Aufenthalten in Asien das Beste aus dem Fernen Osten an die Ufer des Zürichsees. In der Hauptstadt Myanmars führte das Powerpaar das «Le Planteur», einen Gourmettempel, der bei Touristen wie Staatsgästen gleichermassen beliebt war. In Malaysia übernahmen sie ein spektakuläres Thermal-Resort und brachten es in- nerhalb kurzer Zeit zum Florieren. Bis zum nächsten Projekt – wieder in Myanmar – gönnt sich das Paar eine Auszeit. «Es ist ein Heimkommen in der Vorweihnachtszeit, auf das ich mich sehr gefreut habe» sagt Lucia Eppisser, die sich den Umgang mit gekrönten Häuptern in Malaysia gewohnt ist. Das mehrgängige Menü einer inspirierten Fusion-Küche überrascht mit Zutaten aus Japan, China, Indonesien und dem Mittleren Osten. Kleines Aperçu am Rand: Lucia Eppisser trug bei der exklusiven Vorpremiere zum Chef Table einen Seidenschal, durchwirkt mit echten Goldplättchen, den sie als Wertschätzung für die Gastfreundschaft aus dem Sultanspalast in Malaysia geschenkt erhalten hatte. (ulit.) Züriberg H I N TE R G R U N D Nr. 48 26. November 2015 11 Als die Bezeichnung «Kohlendreieck» noch Sinn machte. Das Foto stammt aus den 1930er-Jahren. Heute führt hier die Kohlendreieckbrücke durch als Teil der Durchmesserlinie beim HB. Ein dickes Buch voller SBB-Trouvaillen Der Bildband «Die SBB unserer Grosseltern» thematisiert die Spezialzüge im Zweiten Weltkrieg, den legendären Schipkapass, die Hochblüte der Bahnpost und weitere Trouvaillen. Lorenz Steinmann Der nicht nur für Eisenbahnfanatiker interessante Bildband beleuchtet die wechselvolle SBB-Zeit zwischen 1925 und etwa 1960. Weitsichtig wurde fast das ganze Streckennetz elektrifiziert, trotz Kriegswirren fand ein internationaler Rollmaterialaustausch statt, und technische Innovationen machten Furore. Eine Erfolgsstory In rühriger Fronarbeit hat die Ortsgeschichtliche Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard den zweiten Band von «Die SBB unserer Grosseltern» herausgebracht. Die Buchvernissage mit eigens gedruckten Kartonbilletten und viel Eisenbahnprominenz wurde im Landgasthof Rössli in Illnau. Warum nicht im Kreis 4? Darauf angesprochen, sagen die beiden Mitautoren Max Peter und Bruno Würgler, das Interesse Zürichs an so einem Bahnevent sei nicht eben sehr gross gewesen. Sei’s drum. Mehrere hundert Gäste nahmen im eisenbahnaffinen «Rössli» teil, und es ist anzunehmen, dass der vorgestellte zweite Band ähnlich erfolgreich sein wird wie der 2012 erschienene erste Band. Von jenem wurden immerhin gegen 1000 Exemplare verkauft. Kein Wunder: Er ist ein Zeitdokument mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos, Tabellen und Karten. Dem legendären Schipkapass im Zürcher Unterland wird ein höchst informatives Kapitel gewidmet, das das innige Verhältnis der Schweiz zu ihrer Eisenbahn aufzeigt. Ein weiteres Kapitel beleuchtet den Zweiten Weltkrieg mit zwei geheimen Kommandozügen für den General und einem Kriegspressezug. Auch der Rote Pfeil ist natürlich ein Thema mit dem promi- Streckenkontrolle während des 2. Weltkrieges. Die Bahnangestellten waFotos aus: «Die SBB unserer Grosseltern» ren mit einem Karabiner bewaffnet. Letzte Fahrt der Dampflokomotive C5/6 mit Güterwagen im Jahr 1966 über den Schipkapass im Zürcher Unterland. Generalszug mit Splitterschutzwagen der Deutschen Reichsbahn. Die um- Der Bahnhof Stadelhofen 1935. Der sogenannte Abonnentenverkehr war damals noch tief. Die Bahn hatte von hier nach Rapperswil eine Stunde. gebauten Güterwagen wurden von Deutschland gemietet. nenten Fahrgast Winston Churchill und seinem nicht ganz kleinen Handgepäck, resultierend aus seinem Faible für die Ölmalerei. Ein Blick in die Hochblüte der Bahnpost zeigt, dass in früheren Zeiten der Begriff Nachhaltigkeit fast ebenso ernst genommen wurde wie heute. Band 2: Die SBB unserer Grosseltern – eine Spurensuche; Format 21×27 cm, 248 Seiten, 170 Abbildungen, in Farbe. Preis, inkl. Porto und Verpackung: 60 Franken. Bestellungen online möglich via www.ogk. qrv.ch oder Max Peter, Bücherdienst, Feldstrasse 115, 8004 Zürich, Tel. 044 241 35 02, E-Mail [email protected]. Erhältlich ist weiterhin auch der Band 1 der SBB-Geschichte. Bücherverlosung Die «Lokalinfo» verlost 3 SBB-Bücher. Bitte senden Sie ein E-Mail mit der Betreffzeile «SBB» an die Adresse [email protected] oder senden Sie eine Postkarte an: Lo- kalinfo AG, SBB-Wettbewerb, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich. Einsendeschluss: 12. Dezember 2015. Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. 12 Stadt Zürich Nr. 48 26. November 2015 Gelenk- und Muskelschmerzen? Praxis für japanische Akupunktur Regina Studer Toblerstr. 68, 8044 Zürich Tel. 043 268 47 17 www.akupunktur-studer.ch Stadt Zürich Nr. 48 26. November 2015 Einfache Tipps für die strapazierte Winterhaut Wenn draussen klirrende Kälte herrscht, ein eisiger Wind bläst und drinnen die Heizung auf Hochtouren läuft und für trockene Luft sorgt, dann leidet die Haut. Hilfe bieten eine gesunde Ernährung, viel Flüssigkeit und milde, fetthaltige Pflegeprodukte. Karin Steiner Im Winter ist die Haut extremen Bedingungen ausgesetzt. In Innenräumen entzieht ihr die trockene Heizungsluft Feuchtigkeit und macht sie empfindlich und rau. Und draussen in der Kälte ziehen sich die Blutgefässe unter der Haut zusammen, um die Wärme im Körperinnern zu speichern. Dadurch wird die Blutzufuhr zur Haut gedrosselt, und sie bekommt weniger Sauerstoff und Nährstoffe. Bei Temperaturen unter acht Grad Celsius streiken zudem die Talgdrüsen. Der natürliche Fettfilm, der die Haut schützt, wird aus Hunderten solcher klei- Spazieren im Winter ist gesund, aber die Haut braucht dabei besondere Pflege. Foto: zvg. ner Drüsen gespeist. Doch je tiefer die Temperaturen, umso weniger Hautfett produzieren sie. Bei extremer Kälte kann die Fettproduktion sogar ganz eingestellt werden. Auf diese Weise geht ein Hauptbestandteil des natürlichen Hautschutzmantels verloren. Durch den fehlenden Fettfilm verdunstet das Wasser schneller von der Hautoberfläche. Die Folge: Die Haut wird immer trockener und brüchiger. Pflege von innen und aussen Wenn die Haut zu jucken beginnt, wenn sie spannt und erweiterte Äderchen zum Vorschein kommen, dann braucht sie dringend Pflege. Diese beginnt mit einer ausgewogenen, gesunden und vitaminreichen Ernäh- rung. Zudem sollte man viel trinken. Empfehlenswert sind ungesüsste Tees oder Wasser. Ein Segen für die Haut ist regelmässiges Lüften, um feuchte Luft hereinzulassen. So verlockend es ist, nach einem Spaziergang in der Kälte ein heisses Bad zu nehmen, so schädlich ist das für die Haut. Denn heisses Wasser laugt sie aus und entzieht ihr zusätzlich Fett. Fachleute empfehlen deshalb, nur lauwarm zu duschen. Danach sollte die Haut gründlich eingecremt werden. Dermatologen raten zu reichhaltigen Feuchtigkeitscremes, die Urea enthalten. Dieser synthetisch hergestellte Harnstoff wirkt als Feuchtigkeitsbinder. Peelings oder alkoholhaltige Gesichtswasser sollten während der Wintermonate nicht verwendet werden, um den Säureschutzmantel der Haut nicht anzugreifen. Wer einen Spaziergang im Winter plant, sollte das Gesicht vorgängig mit einer fetthaltigen Schutzcreme pflegen. Und die Hände nicht vergessen, die im Winter oft besonders trocken und rissig sind. Auch sie sollten regelmässig eingecremt und an der frischen Luft mit Handschuhen geschützt werden. 13 14 Züriberg Nr. 48 26. November 2015 Züriberg Nr. 48 26. November 2015 15 16 Stadt Zürich Nr. 48 26. November 2015 AU TO M O B I L Dacia wird noch günstiger Die rumänische Renault-Tochter hat sich mit pragmatischen, qualitativ soliden Fahrzeugen zu einem unschlagbaren Preis etabliert; auch in der Schweiz. Als Reaktion auf den starken Franken passte auch Dacia die Listenpreise an, als Ersatz für den bisher angebotenen Eurorabatt. Neu können Kunden bei den offiziellen Dacia-Händlern von Preissenkungen von rund 10 bis 18 Prozent profitieren, je nach Modell und Version. Die Ersparnis kann je nach Fahrzeug bis 4100 Franken betragen. Damit heizt Dacia der Konkurrenz mächtig ein: Ein fünftüriger Sandero wird neu ab 7900 Franken angeboten, der Kleintransporter Dokker Van steht zum gleichen Preis im Angebot. Auch die Preise für Optionen wurden gesenkt: Die Klimaanlage beispielsweise kostet nur noch die Hälfte, Ledersitze werden für 800 statt 1500 Franken angeboten. Und Dacia setzt noch einen drauf: Das Null-Prozent-Leasing ohne Anzahlung wird viele weitere Kunden anlocken. (zb.) Yamaha veredelt neuen Lexus RX Toyotas Edeltochter macht sich die Kompetenzen und das handwerkliche Können der erfahrenen Klavierbauer von Yamaha zunutze, um dem Innenraum des neuen RX ein besonderes Flair zu verleihen. Das Lasercut-Verfahren verleiht nun auch dem Echtholzfurnier des Lexus-SUV eine hochwertige Note. Bei den Applikationen der Mittelkonsole und der Türverkleidungen werden in das auf einen Aluminiumträger aufgebrachte SapelliMahagoni präzise Schnitte graviert. Das Ergebnis ist ein markantes Liniendesign mit einem starken Kontrast zwischen dem warmen Holz und dem kühlen Aluminium – angelehnt an fein gewobene Nadelstreifen. Die Firma Yamaha besteht seit 100 Jahren und arbeitet von Anbeginn der Marke Lexus vor 25 Jahren an exklusiven und dekorativen Holz-Applikationen der unterschiedlichen Modelle mit. (zb.) Echtholz-Alu-Einlagen im RX. F: zvg. VW investiert weiter in den USA Trotz dem Dieseldebakel glaubt Volkswagen offenbar weiterhin an das US-Geschäft. Die Wolfsburger haben die geplanten Investitionen am Standort Chattanooga und die Produktion eines neu entwickelten Geländewagens für den US-Markt bestätigt. VW will dazu allein im Bundesstaat Tennessee 600 Millionen Dollar investieren und 2000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. In Chattanooga entsteht derzeit ein Entwicklungs- und Planungszentrum für den nordamerikanischen Markt. Die Produktion des neuen Midsize-SUV, der auf der Studie Cross Blue basiert, soll Ende 2016 in Chattanooga anlaufen. Um die Produktion logistisch zu gewährleisten, werden die vorhandenen Flächen im Werk derzeit um insgesamt 50 000 Quadratmeter erweitert. (zb.) Adam und Corsa: Opel sponsert TCS-Jungfahrlager Neu auch mit 110 PS zu haben. Der neue Peugeot 208 verbraucht so motorisiert rund 5 Liter auf 100 km. Das beste Ross im Peugeot-Stall wurde konsequent modernisiert Eine Million Kleinwagen der Baureihe 208 sind seit der Markteinführung vor drei Jahren verkauft worden. Um an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen zu können, haben die Franzosen ihr bestes Pferd im Stall aufgewertet. Peter Lattmann Den Dreitürer gibt es in der Schweizer Preisliste schon ab 14 900 Franken, der ungleich stärker gefragte Fünftürer kostet in der Basisausführung 1700 Franken mehr. Wer sich für die jüngste Ausgabe des Peugeot 208 begeistert, sollte bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Eine vernünftige Wahl ist das weitgehend vollständig ausgestattete Modell Allure Pure Tech mit dem 110 PS leistenden Drei-Zylinder-Turbobenziner, dem automatischen Sechsganggetriebe und einem für diese Fahrzeugkategorie vorbildlichen StoppStart-System. Für 25 400 Franken ist der 208 zu haben. Ein Betrag, der die Mehrzahl der Konkurrenten in Verlegenheit bringt. Die Franzosen legen ganz besonderen Wert auf einen schicken Anzug, erwarten von ihrem Kleinwagen aber auch einen munteren Antrieb und ein dynamisches Fahrverhalten. Der in diesem Sommer erstmals rundum nachgebesserte Peugeot 208 entspricht diesen Ansprüchen. Im familiären Interieur imponieren die gu- Schicke Autos müssen nicht teuer sein. Das zeigt der neue 208. ten Platzverhältnisse in den Vordersitzen. Hinten geht es klassenbedingt etwas enger zu. Wenn die Passagiere 1,80 Meter nicht übertreffen, ist ein Quartett gut unterzubringen, obwohl bei der Fahrzeuglänge 27 Zentimeter fehlen für 4 Meter. Der Kofferraum bietet etwas mehr Raum als die meisten Mitbewerber. Das Ladevolumen kann mit wenigen Handgriffen von 311 auf 1152 Liter erweitert werden. Das Cockpit ist nach französischer Art pfiffig eingerichtet. Einige Bedienungselemente sind aber noch immer gewöhnungsbedürftig. Gute Schaltung, agil zu fahren Das früher oft kritisierte kleine Lenkrad leistet mit der direkten Lenkung einen wichtigen Beitrag zu dem ans Gokart-Feeling erinnernde Fahrvergnügen. Gleiches gilt für die automatisierte Sech-Stufen-Automatik mit der Quick-Shift-Technologie, die für flüssige, kaum spürbare Schaltvorgänge sorgt. Der gegenüber den bisher angebotenen 68- und 82-PS-Versionen deutlich stärkere Pure-Tech-Drei-Zylinder-Turbobenziner mit 110 PS bewegt den gut zu bändigenden Peu- Von April bis Oktober führte der Touring-Club Schweiz (TCS) in Scruengo TI insgesamt 13 Jugendfahrlager durch. In den einwöchigen Kursen absolvierten die 16- bis 18-jährigen Jugendlichen nicht nur den Nothelferkurs, sondern konnten am Ende der Woche direkt vor Ort die Theorieprüfung ablegen. Die hohe Motivation der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer widerspiegelt sich in der Tatsache, dass die Erfolgsquote der Theorieprüfung bei rund 97 Prozent liegt. Die Jugendlichen wurden zudem unter fachkundiger Leitung von erfahrenen TCS-Instruktoren und Fahrlehrern in die Kunst des sicheren Autofahrens eingewiesen und gewannen somit bereits eine erste fundierte Fahrpraxis, um im Alter von 18 Jahren sicher, kostengünstig und effizient ihren Führerausweis zu erwerben. Acht kleine Opel standen bereit Foto: zvg. geot 208 agil durch die Kurven und zeigt auch bergwärts keine Schwächen. Ungeachtet der eher sportlichen Ausrichtung mutet das Fahrwerk komfortabel an, wenn die Fahrweise zum Wohl der Mitfahrer angepasst wird. Der Benzinverbrauch kann so auf rund 5 Liter für 100 Kilometer reduziert werden. Für diese ersten Fahrversuche stellte Opel Schweiz den über 530 Teilnehmerinnen der 13 Jugendfahrlagern acht Fahrzeuge der Modelle Adam, Adam Rocks und Corsa zur Verfügung. «Wir freuen uns sehr darüber, dass die Jugendlichen ihre ersten Stunden hinter dem Lenkrad in unseren Kleinwagen absolvieren», sagt Christoph Bleile, Pressechef von Opel Schweiz. Mit den Jugendfahrlagern leistet der TCS einen Beitrag für einen sicherheits- und umweltbewussten Einstieg ins Autofahrerleben. Philipp Ronner, Geschäftsführer TCS-Sektion St. Gallen-Appenzell: «Die Jugendlichen werden auf emotionaler Ebene erreicht, zum Beispiel mit dem Aufzeigen von Ursachen von Verkehrsunfällen und deren Folgen.» (zb.) Viele Assistenzsysteme Da die gängigen Assistenzsysteme nicht länger teureren Fahrzeugen vorbehalten sind, kann der 208 optional mit Rückfahrkamera, automatischen Bremsmanövern bis zum Stillstand bei Kollisionsgefahr im Tempobereich bis 30 Stundenkilometern oder einem Parkassistenten bestellt werden. Das Parkieren in der Stadt wird damit noch einfacher, als es schon die bescheidenen Aussenmasse garantieren. Leicht gemacht wird auch das Zurückfinden zum Auto auf einem grossen Zuschauerparkplatz. Zwölf generelle Farbtöne sowie unterschiedliche Farbakzente an Kühlergrill, Scheinwerfereinfassungen, Aussenspiegeln und Beschriftungen bieten zahlreiche Personalisierungsmöglichkeiten. Opel Adam Rocks (unten) und Opel Corsa (oben) standen für die Junglenker im TCS-Lager bereit. F: zvg. Ford peppt seinen kleinen SUV Ecosport mächtig auf Während der Ecosport sein Image als SUV mit hochbeiniger Optik und Reserverad an der Hecktür zelebrierte, stapelt das Facelift nun tiefer. Weniger Bodenfreiheit und kein Ersatzrad wirken europäischer. Mathias Wohlfeld In Südamerika erfreut sich der kleine Kölner bereits seit 2003 grosser Beliebtheit. Ford entschied sich für den Vertrieb in Europa, um Kapital aus der SUV-Euphorie zu schlagen. In Brasilien entwickelt und mittlerweile in Asien und Russland gebaut, hatte der Ecosport logischerweise wenig mit den Anforderungen an europäische Autos zu tun, wenn Der Ford Ecosport wurde dem hiesigen Geschmack angepasst. man von seinem mittlerweile vierfach gekrönten 1-Liter-Dreizylinder absieht. Das Motörchen mit 125 PS fühlt sich erwachsen an und entwickelt in der Tat gemässigt Durst. Das um zehn Millimeter tiefere Fahrwerk zwingt den Ecosport dazu dezent in die Knie und entschärft so die extrem hochbockige Optik, mit der er bislang kolportieren sollte, sich dem Gelände Foto: zvg. näher zu fühlen als dem Asphalt. Hinzu kommt das fehlende Reserverad an der Hecktüre. Motorenseitig offerieren die Kölner natürlich weiterhin ihren Bestseller, das 1-Liter-3-Zylinder-EcoboostAggregat mit 125 PS sowie einen weiteren Benziner mit vier Zylindern und 1,5 Liter Hubraum mit 112 PS. Während der Dreizylinder aus- schliesslich mit 5-Gang-Handschaltung zu haben ist, wird der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 6-Gang-Handschaltung oder -Automatik offeriert. Der 1,5-Liter-Dieselmotor wird ebenfalls ausschliesslich mit manueller 5Gang-Schaltung angeboten, doch leistet der Selbstzünder künftig 95 PS, was 5 mehr sind als vorher. Die Änderungen im Interieur sind ebenfalls marginal. An den Platz- und Sitzverhältnissen hat sich nichts verändert. Mit den Ausmassen eines Kleinwagens und der Übersicht durch die erhöhte SUV-Sitzposition macht der Ford Ecosport einen agilen Fahreindruck. Dass die ursprüngliche Watttiefe von 55 Zentimetern rechnerisch nun einen Zentimeter geringer ist, dürfte derweil niemanden ernsthaft interessieren. Der günstige Einstiegspreis von 16 900 Franken dagegen viele. Stadt Zürich Nr. 48 26. November 2015 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Als Vocalcoach amtiert Musikerin und Sängerin Tanja Dankner. Vier Mädchen wechseln sich in der Rolle der Luna ab (v.l.): Julie aus Hausen am Albis, Emmie Lee aus Düsseldorf, Luisa und Svenja aus Baar. Wenn sich VIPs in Oerlikon wie im «Himmel auf Erden» fühlen Der Zürcher Schüler Flavio Rizzello und seine Schwester Simona. Ein Händchen für Erfolgsgeschichten: Die Unternehmer und Veranstalter Oliver Höner und Reto Caviezel (r.), Carré Event AG. mig. Die Weltklasse-Artisten aus verschiedenen Disziplinen agieren harmonisch nebeneinander. Alles verwebt sich zu einem zauberhaften Märchen, das auch Erwachsene träumen lässt. Die Rolle der verbindenden Erzählfigur Luna ist mit vier Mädchen besetzt, sie sich an den einzelnen Daten abwechseln. «Es hat sich gelohnt, dass wir sie einem umfassenden Casting unterzogen haben» so Oliver Höner. Am Premierenabend mit prominenten Gästen stand Luisa aus Baar auf der Bühne und verblüffte mit intonationssicherem Gesang und einer starken Bühnenpräsenz. Sängerin Tanja Dankner hat die vier Mädchen musikalisch geschult. Begeistert stimmte auch der Zürcher Schüler Flavio Rizzello der herausragenden Leistung von Luisa und allen anderen Künstlern zu. Der singende Gewinner der 3. Staffel von «Die grössten Schweizer Talente» sass in der vordersten Reihe. Für ihn wird dann an Weihnachten ein Märchen wahr: Er darf zusammen mit Helene Fischer in der ZDF-Weihnachtssendung singen. Unternehmer Heier Lämmler, Tochter Aline, Prod.leiter Gérard Jenni, Schaustellerin Marie-Louise Münger. Zeltvermieter Alfredo Nock besuchte die Premiere mit Gattin Ruth. Um hundert Prozent verbessert hat sich die diesjährige Weihnachtsshow «Himmel auf Erden» gegenüber dem Vorjahr. Und so wird heuer im grossen Zelt auf der offenen Rennbahn Oerlikon mit dem bezaubernden Stück «Engel bellen nicht» ein Gesamtkunstwerk geboten (noch bis 22. Dezember). Die sorgfältige Zusammenstellung der hochkarätigen Artis- tennummern, eingebettet in einem zu Herzen gehenden Plot, verdient viel Lob. Die Veranstalter Oliver Höner und Reto Caviezel sowie Projektleiter Gérard Jenni beweisen, dass sie ein Händchen für ästhetische und hochstehende Bühnenproduktionen haben. Auch die Musikwahl und die rasant wechselnde Kulisse sind stim- Der ehemalige Tour-de-Suisse-Star Beat Breu mit Gattin Heidi. Fotokünstler Hannes Schmid (Hilfswerk Smiling Gecko) mit Winnie und Albi Matter, Direktor Show and Music. ANZEIGEN Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! (Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden! Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00 [email protected] www.schwarzenbach-auktion.ch 18 Züriberg Nr. 48 26. November 2015 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Donnerstag, 26. November Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Der Träumer Ikal ist zwölf, alt genug, um arbeiten zu gehen und seine Familie zu unterstützen, die zu den ärmsten auf der indonesischen Insel Belitung gehört. Doch er will mehr, will studieren – das ist er den Lehrern der Regenbogentruppe schuldig, die ihn gelehrt haben, dass auch arme Menschen für ihre Träume kämpfen sollten. Zusammen mit seinen Freunden Arai und Jimbron zieht er in die benachbarte Stadt Manggar und jobbt als Hafenarbeiter, um die Oberschule besuchen zu können. In seiner unmittelbaren, sinnlichen Sprache erzählt Andrea Hirata, der selber auf der Insel Belitung geboren wurde und lebt, mit welcher Courage und Lebensfreude Ikal jedem Widerstand zum Trotz seinen Weg macht. Die Etappen dieses modernen Märchens von der Überfahrt nach Jakarta auf dem Viehtransporter, über Elend und Obdachlosigkeit im Moloch der Millionenstadt bis zur Ankunft als Student in Paris lesen sich so lebendig wie berührend. Hiratas Debüt «Die Regenbogentruppe» wurde in 25 Sprachen übersetzt und machte ihn zum meistgelesenen Schriftsteller Indonesiens. Wie dieses Buch wurde auch «Der Träumer» in Indonesien verfilmt. Der Träumer. Andrea Hirata. Hanser. 2014. Immer montags beste Freunde Eine Frau, die alles hat. Ein Junge, dem alles fehlt. Eine untrennbare Freundschaft. Wie jeden Montag läuft Laura Schroff durch die Strassenschluchten von New York zur Arbeit. Sie hat keine Zeit, achtet kaum auf ihre Mitmenschen – auch nicht auf den kleinen Jungen, der sie um Kleingeld anbettelt. Sie ist schon an der nächsten Strassenecke, als sie plötzlich stehen bleibt – und umkehrt. Sie kauft dem hungrigen Maurice etwas zu essen und sie unterhalten sich. Von dem Tag an treffen sich Maurice und Laura jede Woche, immer montags. Im Lauf der Jahre verändert der kleine Junge ihr Leben – und sie seines. Laura Schroff, Marketingspezialistin für mehrere grosse Medienunternehmen und Magazine – «People», «InStyle» und «Bribes» – hat getan, wozu vielen der Mut fehlt: Sie hat sich eines bedürftigen Menschen angenommen und ihm zugehört. Nun erzählt sie die einzigartige Geschichte von Maurice und ihr, von 30 Jahren inniger Freundschaft – entstanden in nur einem Moment. Immer montags beste Freunde. Schroff. Diana Verlag. 2015 Laura 10.15 Kindertreff PBZ: «Ryte, ryte Rössli». Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Michèle Bolliger. Pestalozzi-Bibliothek Altstadt, Zähringerstrasse 17. 12.15 Jenny Erpenbeck: Literaturhaus im Limmatquai 62. 17.00 Sonderausstellung «Valle Bavona»: Führung. Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128. 18.00–20.00 Vernissage: 18.30 Uhr: Begrüssung durch Annette Landau, Präsidentin Stiftungsrat, und Ueli Eberhard von der Galleria il Tesoro. Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Dufourstrasse 160. 18.00–19.00 Finissage: Der Ausstellung von Pedro Sardell. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 19.00–20.00 «Die Goldene Gans»: Märchenkonzert in Musik und Mimik mit dem Trio Fontane, Marisa Zürrer und Monika Lichtensteiner. Eintritt frei. Aventin – Leben im Alter, Minervastr. 144. 20.00 Lisa Berg & Dave Ruosch: Mit einer Aura von Eleganz, mit Glamour und einer Prise Ironie zelebrieren sie Chansons zwischen Salonmusik, Blues und Swing. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 20.00 Politikvorlesung: Mit Aris Fioretos. «Du Wasser, du Gänsehaut», 100 Worte zum Roman. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Shakespeares Werke (leicht gekürzt): Was Sie schon immer über Shakespeare wissen wollten und sich nie zu fragen getraut haben. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 Lesung Arno Camenisch: Der Schriftsteller liest aus seinem Buch «Kur». Buchhandlung Hirslanden, Freiestrasse 221. Freitag, 27. November 14.00–17.00 Apple-Club Klus Park: Für Mac-Anwender mit Grundkenntnissen. Eigenes Mac Book mitbringen. Die Clubanlässe sind kostenlos. Es ist keine Anmeldung notwendig. Auf dem Dorfplatz. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 14.00–20.00 Kerzenziehen: Mit Hotdog, Suppe und Glühwein ab 17 Uhr. Kerzenziehen bis 2. Dezember. Sa 14–20 Uhr, Mo bis Mi 14–18 Uhr. Ein Teil des Erlöses geht an die Stiftung Theodora und an das Zürcher Hilfswerk Rokpa. Segetenhaus, Segetenweg 31. 18.00–19.00 Taschenlampenführung: «Nachts im Museum». Ab Schulalter. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 20.00 Azurro: Italienischer Liederabend. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Samstag, 28. November 11.00 Mein Haus ist zu eng und zu klein: Musiker des ZKO. Konzept/Erzählung: Thomas Douglas, Krabbel-Konzert für Kinder von 1 bis 3 Jahren, inkl. Sirup und Znüni. ZKO-Haus, Seefeldstr. 305. 14.00–16.00 Familienworkshop «Lebkuchenhaus»: Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren. Anmeldung bis 25. November an [email protected]. Teilnehmerzahl beschränkt. Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah, Zollikerstr. 128. 14.00–17.00 PC-Club Klus Park: Auf dem Dorfplatz: Herzlich willkommen sind alle PC-Anwender/innen mit Grundkenntnissen. Bringen Sie Ihren eigenen Laptop mit. Die Clubanlässe sind kostenlos. Es ist keine Anmeldung notwendig. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 14.00 Öffentliche Führung: «Aus dem Schatten». Der Zürcher Maler Willy Fries (1881–1965). Atelier Righini/Fries, Klosbachstrasse 150. 15.00–17.00 Vernissage: «Winter», mit Gemälden, Arbeiten auf Papier und Skulpturen. Ausstellung bis 16. Januar. Art Forum Ute Barth, Kartausstrasse 8. 17.00–19.00 Vernissage: «Lichtblicke». Ausstellung bis 19. Dezember. Öffnungszeiten Di bis Sa 17–19 Uhr. Apéro: 2. und 9. Dezember, 17 bis 19 Uhr. Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4. 18.00 Lesung und Gespräch: Mit Eyal Megged und Zeruya Shalev. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Konzert: Orgelwerke und Konzertchor Harmonie Zürich. Abendkasse ab 19 Uhr. Grosse Kirche Fluntern, Gellertstrasse 1. 20.00 Der Kontrabass: Von Patrick Süskind. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.30 Lesung und Gespräch: Mit Eyal Megged und Zeruya Shalev. Literaturhaus, Limmatquai 62. ne Trilogie anlässlich der Klimakonferenz COP21 in Paris. Begehbare Licht- und Soundinstallation ab 16 Uhr, musikalische Live-Interpretation von 18.30–20 Uhr. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 19.00 «De Goalie bin ig»: Von Pedro Lenz. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 19.30 «Cari Vicini» – Matteo Terzaghi und Peter Weber: Literaturhaus, Limmatquai 62. Sonntag, 29. November Donnerstag, 3. Dezember 11.00 Jonathan-Swift-Preis an Eva Menasse: Preisübergabe. Literaturhaus, Limmatquai 62. 14.30 «Blick in die Urzeit»: Faszinierende Zeitreise. Für Familien geeignet. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 17.00 Konzert Kammerorchester La Folia: Fabian Müller (1964). La Folia-Variationen, Mozart: «Lungi da te mio bene» (aus «Mitridate»), Händel: «Let the Bright Seraphim» (aus «Samson»), J. C. Bach: g-moll-Symphonie, Mozart: Es-Dur Hornkonzert. Eintritt frei, Kollekte. Röm.-kath. Kirche St. Anton, Minervastr. 69. 17.00 Konzert: Im Mittelpunkt steht die Märchenoper «Hänsel und Gretel» von Engelbert Humperdinck. Es wirken mit: Konzertchor der Musikschule/Konservatorium und das Junge Musiktheater Zürich unter der Leitung von Barbara Fuchs. Kath. Erlöserkirche, Zollikerstrasse 160. 19.00 «De Goalie bin ig»: Von Pedro Lenz. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 10.00 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Ariella Dainesi. Pestalozzi-Bibliothek Witikon, Witikonerstrasse 397. 14.30 Weihnachtliche Musik: Mit Claudio De Bartolo. Pflegezentrum Witikon, Kienastenwiesweg 2. 19.30 Leslie Jamison – die Empathie-Tests: Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00–21.00 Konzert: Sophie et ses Gigolos. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. Montag, 30. November 16.00–21.00 Führungen: (in)visible transitions – ei- Dienstag, 1. Dezember 14.30 Filmnachmittag: Adventskonzert aus der Frauenkirche Dresden. Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19. 18.00 Konzert: Sonic Calligraphy. Peggy Chew (voc), Silvan Schmid (tp), Adrian Frey (p), Willy Kotoun (perc) kreieren zusammen ein Kaleidoskop aus Grooves, Improvisationen und chinesischen Folksongs. Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23. 19.30 Debattierzimmer: Café Philo: Judith Butler – 25 Jahre Gender Trouble. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Vernissage: Ausstellung August Dimitrov. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. Mittwoch, 2. Dezember 14.30 Weihnachtliche Musik: Mit Claudio De Bartolo. Pflegezentrum Riesbach, Witellikerstrasse 19. 19.30 Lesung und Gespräch: Rüdiger Safranski. Zeit. Was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen. Literaturhaus, Limmatquai 62. Sonntag, 6. Dezember 14.00–18.00 Chlausmärt: Quartiertreff Hirslanden, Forchstrasse 248. 14.00–15.00 Theatertour mit dem «ewigen Butler» Johann: Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128. 14.00–18.00 Chlausmärt: Konzert von H. Müller um 16 Uhr. Alterszentrum Klus Park, Asylstr. 130. 17.00 Konzert Kammerorchester Witikon: Werke von Vivaldi, Telemann, Stamitz und Bach. Dirigent und Solist: Arthur H. Lilienthal. Neue ref. Kirche Witikon, Witikonerstrasse 286. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Demenz-Infos und eine Lesung bietet der Quartiertreff Hirslanden Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Atempause», die Menschen mit Gedächtnisschwierigkeiten, ihren Angehörigen, Freunden und Interessierten in ungezwungener Atmosphäre Informationen vermittelt und die Gelegenheit für ein kulturelles Erlebnis schafft, findet am kommenden Donnerstag, 3. Dezember, um 18 Uhr ein besonderer Abend statt. Im Saal des Quartiertreffs Hirslanden spricht Prof. Dr. E. Savaskan, Klinik für Alterspsychiatrie Uni Zürich, über die therapeutischen Möglichkeiten bei Demenz-Erkrankungen und ihre neuropsychiatrischen Begleitsymptome. Danach besteht die Möglichkeit, in der Cafeteria ein feines Nachtessen zu geniessen, bevor Ilma Rakusa aus ihrem Buch «Einsamkeit mit rollendem ‹r›» liest. 2009 erhielt sie für «Mehr Meer» den Schweizer Buchpreis. Mit diesen «Erinnerungspassagen» erzählt sie in einer präzisen Sprache von ihrer Kindheit und Jugend, von Gefühlen der Fremdheit und vom Versuch, «Heimat» in der Musik und in der Literatur zu finden. 2014 ist ihr Buch «Einsamkeit mit rollendem ‹r›» erschienen. Ilma Rakusa lässt die Leser am Schicksal von Menschen teilnehmen, deren Lebenswege von Freundschaft und Liebe, Die Autorin Ilma Rakusa liest im zweiten Teil der Veranstaltung aus ihrem Buch «Einsamkeit mit rollendem ‹r›». Foto: Simon M. Ingold/zvg. aber immer auch von Einsamkeit und Sinnsuche geprägt sind. Die Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Übersetzerin wurde in der Slowakei geboren. Ihre Mutter war Ungarin, ihr Vater Slowene. Ihre Kindheit verbrachte sie in Budapest, Ljubljana und Triest, bis die Familie 1951 nach Zürich übersiedelte. In Zürich, Paris und St. Petersburg studierte sie Slawistik und Romanistik. Viele Jahre war sie Lehrbeauftragte für südslawische und russische Literatur am Slawischen Institut der Uni Zürich. Bekannt geworden ist sie vor allem als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin, unter anderem für die «NZZ» und «Die Zeit». (kwi.) Lesung & Begegnung «Atempause», Do, 3. Dezember, 18 Uhr, Quartiertreff Hirslanden, Forchstrasse 248. Anmeldungen bis Di, 1.12., bei M. Sticher, Tel. 044 980 29 09 oder Mail [email protected]. Unkostenbeitrag 20 Franken (exkl. Konsumation). BEGEGNUNGSZENTREN GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Tel./Fax 044 251 02 29 www.gz-zh.ch/8 Adventskranzbinden: Fr, 27. Nov., 10 bis 22 Uhr, Sa, 29. Nov., 10 bis 15 Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Tango Argentino Milonga: Sa, 28. Nov., 21 Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Winteröffnungszeiten im Pflegiraum: Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9 bis 12 Uhr. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Tel. 043 819 37 27 E-Mail [email protected] Lesung von Hans Städeli: Do, 26. Nov., 19.30 Uhr. Brunch: So, 29. Nov., 10 Uhr. Anmelden bis 27. Nov. um 14 Uhr unter Tel. 079 597 87 00. Konzert: So, 29. Nov., 15 Uhr. GZ Witikon Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Tel. 044 422 75 61 E-Mail [email protected] Quartierzmorge: Sa, 28. Nov., 9 bis 11 Uhr. Klass. Klavierkonzert: So, 29. Nov., 16 Uhr, anschl. kleiner Vokalworkshop. Kindercoiffeuse: Di, 1. Dez., 14 bis 17.15 Uhr. Anmelden im GZ. Quartiertreff Fluntern Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 www.lokal-fluntern.ch Prima Volta, Kammermusik: Do, 26. Nov., 20 bis 21.30 Uhr. Kranzen: Sa, 28. Nov., 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, im Lokal-Atelier. Vernissage: So, 29. Nov., 11 bis 15 Uhr, in der ABZ-Siedlung. Mütter-/Väterberatung: Di, 1. Dez., 10 bis 12 Uhr. GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Tel. 044 387 74 50 www.gz-zh.ch/riesbach Chlausmärt: Sa, 5. Dez., 14 bis 20 Uhr. Kerzenziehen: bis Sa, 19. Dez., Do/Fr 15 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 20 Uhr. Mittwochsgrill: jeden Mi ab 18.30 Uhr. ANZEIGEN GFZ-Familienzentrum Zeltweg Zeltweg 21b, 8032 Zürich Tel. 044 253 75 20 www.gfz-zh.ch/familienzentren Guetzle für Eltern mit ihren Kindern: Mi, 2. Dez., 10 bis 11.30 Uhr, für Kinder bis 4 Jahre. Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre. Nr. 48 26. November 2015 19 20 Züriberg Nr. 48 26. November 2015 KULTUR Carigiet: Bündner Exportschlager punktet in Zürich Das Landesmuseum widmet seine Ausstellung «Alois Carigiet. Kunst, Grafik & Schellen-Ursli» dem einfallsreichen Bündner Grafiker, Maler, Lithografen und überaus humorvollen Kinderbuchautor Alois Carigiet. Elke Baumann Die Geschichte vom «Schellen-Ursli» ist fast so bekannt wie Johanna Spyris «Heidi». Seit 70 Jahren begeistert der kleine Bub aus Graubünden Kinder und Erwachsene. Wer «SchellenUrsli» sagt, sagt auch Alois Carigiet, dessen leidenschaftliches Schaffen weit über die Schweizer Grenzen bekannt und anerkannt ist. Carigiet war Maler, Grafiker und Bühnenbildner. In Zusammenarbeit mit dem Bündner Kunstmuseum Chur zeigt die Ausstellung Bekanntes und Unbekanntes aus dem reichen künstlerischen Schaffen des gelernten Dekorationsmalers. Carigiet, geboren 1902, wächst in Trun (GR) auf. Nach seinem Schulabschluss macht er in Chur eine Dekorationsmalerlehre, wandert danach nach Zürich aus und bildet sich zum Grafiker weiter. 1927 gründet er sein eigenes grafisches Atelier. Seine far- benfrohen Plakate für Tourismus, Kleider, Schokolade oder die grüne Olma-Kuh und das vierblättrige rote Kleeblatt für die Landeslotterie finden viel Aufmerksamkeit. Daneben entstehen Dekorationen und Kostüme, zahllose Illustrationen für Zeitschriften und zeichnerische Kommentare zum aktuellen Zeitgeschehen. Seine Schulwandbilder, seine Messedekorationen für die Schweizer Verkehrszentrale sowie Titelblätter für den «Schweizer Spiegel» finden Beachtung. gelber Himmel sorgen anfänglich für Spott und Hohn. Als aber Carigiet – neben Segantini und den Giacomettis – zum berühmtesten Bündner Künstlerexport aufsteigt, sehen Einheimische und Fremde, über solche «Eigenheiten» hinweg. Alle seine Bilder entstehen in seinem Atelier anhand der Skizzen, die er in der Natur macht. Erst kommt das Zeichnen, dann das Malen. Beim Betrachten seiner Bilder wird einem bewusst: Carigiet malt erzählend. Die Welt ist eine Bühne Schlitten und Glocken Für das legendäre «Cabaret Cornichon», zu dessen Mitbegründer er zählt, gestaltet er Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten. Wie angesehen er war, zeigt der Auftrag für das offizielle Landi-Plakat 1939. Mit dieser Auszeichnung geht Carigiet das Wagnis eines «freien» Künstlerdaseins ein. Es entsteht eine kaum übersehbare Reihe von Bleistiftzeichnungen, aquarellierten Zeichnungen, Lithografien und Ölgemälden sowie Glasfenster-, Wand- und Fassadenmalereien. 1945 erscheint das von Selina Chönz verfasste und von Carigiet illustrierte Kinderbuch «Schellen-Ursli», das in zahlreiche Sprachen übersetzt und ein durchschlagender Erfolg wird. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch Carigiets reiches Schaffen. Den Auftakt dazu macht Schel- Auf dem Rundgang begegnet dem Besucher die reichhaltige rätoromanische Kultur: u.a. holzgeschnitzte Schlitten und Stabellen sowie Glocken in allen Grössen. In einem eigens für Kinder konzipierten Raum können sich die kleinen Besucher in Carigiets faszinierende Welt entführen lassen. Im letzten Raum der Ausstellung werden Filmkostüme und ein «Making of» der aktuellen «Schellen-Ursli»-Verfilmung von Xavier Koller gezeigt. Videos, historische Fotografien und Interviews mit Menschen, die Alois Carigiet persönlich kannten erzählen von einem vielseitigen Künstler und begnadeten Autor. Alois Carigiet stirbt 1985 in Trun. Alois Carigiets Schaffen spricht bis heute viele Leute an. len-Urslis Schwester «Flurina». Es handelt sich um den Entwurf, 216 x 140 cm, zu einem Wandgemälde. Es folgen Plakate, Illustrationen und Skizzen, Darstellungen von Land- Foto: zvg. schaften, von gefiederten Freunden, Menschen und stillen Dingen. Carigiet beherrscht Linien und Farben, die er im wechselnden Rhythmus neu ordnet. Grüne Ziegen, rote Kühe und ein Ausstellung bis 3. Januar 2016. Öffnungszeiten: D–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr. www.carigiet.landesmuseum.ch. Eine Schublade voller Schätze auf Papier hols Karriere als Pop-Art-Künstler beginnt Anfang der 1960er-Jahre, als er Alltagsgegenstände wie Suppendosen, Coca-Cola-Flaschen, Waschmittelverpackungen etc. reproduziert und zu Kunstwerken macht. Andy Warhol, der Amerikaner und Tausendsassa der Kunstszene, dessen Credo «Making money is art, and working is art and good business is the best art» lautet, erhebt damit die Kunst zur absoluten Ware. Mit der Ausstellung «Andy Warhol. – The life years 1949–1959» präsentiert die Graphische Sammlung der ETH Werke aus dem Nachlass von Andy Warhol. Die Zeichnungen dokumentieren eindrucksvoll den Anfang seiner künstlerischen Karriere. Entschwunden und vergessen Elke Baumann Fällt der Name Andy Warhol, hat man farbige Bilder wie «25-mal Marilyn Monroe nebeneinander» vor Augen. Aber Warhol (1928–1987) war mehr – viel mehr. Bevor er zur Schlüsselfigur der Pop-Art wird, studierte er Malerei, Gebrauchsgrafik und Design. In New York lebt er anfänglich von Gelegenheitsarbeiten als Industrieund Werbegrafiker, experimentiert mit den unterschiedlichsten Techniken und Ausdrucksformen und lässt sich vor allem durch die Bildsprache des legendären «LIFE»-Magazins (20 Cents!) inspirieren. Zudem entwickelt Warhol eine Kopiertechnik, die sogenannte «blotted-line», bei der eine Tintenzeichnung mit einfacher Druck- Eines der Warhol-Werke. Foto: zvg. technik auf ein neues Blatt übertragen wird. The Roaring Fifties Andy Warhol hat sich von der schillernden und schicken Welt der Fifties inspirieren lassen. Er fotografiert, filmt und zeichnet, versucht sich als Maler, Buchautor, Musikproduzent und wird zum Porträtisten von Stars und Sternchen. Auf sogenannten «Colouring Partys» lädt Warhol Freunde ein, die dazu beitragen, seine einfarbigen Bilder bunt auszumalen. War- Als 2011 der Münchner Kunsthändler Daniel Blau unter dem umfangreichen Nachlass von Andy Warhol ein ungeordnetes Papierbündel Skizzen, Fragmente, Zeichnungen und Studien «entdeckt», ist das Staunen gross. An die 400 sehr einfache Strichzeichnungen aus den 1950er-Jahren waren unter «Archivmaterial» abgelegt worden und schlummerten in Metallschubladen dahin. Aus Spargründen befinden sich viele der Entwürfe auf mehreren Blättern. Einige wurden mit braunen Klebebandfetzen im Nachhinein zusammengefügt, andere, gezeichnet auf Zeichenblöcken, vom Künstler unachtsam herausgerissen. Mit diesen frühen Zeichnungen hat Andy Warhol den Grundstein für sein gesamtes weiteres Schaffen gelegt. Der überraschende Fund zeigt die Facetten eines der wohl bekanntesten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gezeichneter Alltag Die Ausstellung präsentiert 78 Arbeiten, an die 30 Ausgaben des Magazins «LIFE» sowie einige Originalfotografien aus den Jahren 1949 bis 1959. Herausragende Beispiele der von Warhol entwickelten «blotted-line» zeigen die Gegenüberstellung zu den verwendeten Vorlagen, dazu ermöglicht ein Touchscreen, «LIFE»-Covers und -Fotografien mit den Originalen zu vergleichen. Bewusst verwendet Warhol einfache Linien und beschränkt sich auf das Wesentliche. Die fein gezeichneten Bilder geben Einblicke in die Gedankenwelt eines sensiblen Künstlers. Ein Teil der in der ETH ausgestellten Bilder wird zum ersten Mal gezeigt. Sie vereinigen sich zu einem Bilderbogen, der sich durch die Ausstellung zieht und den jungen Warhol von einer bis dahin unbekannten Seite zeigt. Ausstellung bis 23.12. und vom 4. bis 17.1. Öffnungszeiten: täglich, inkl. Sa und So, 10 bis 16.45 Uhr. Eintritt frei. Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen: «Andy Warhol. – The life years 1949–1959», 35 Franken. Maler Amadeo Baumgartner stellt in Zürich aus Es kommt wohl eher selten vor, dass Privatpersonen ihre Türen öffnen, um ein fremdes bildnerisches Werk in ihren Räumlichkeiten vorzustellen, an einem Ort, der sonst von ihren eigenen Kunstwerken belebt ist. Umso spannender ist nun das bevorstehende «Happening»: Fritz und Monika Schiess nehmen ihre Bilder von den Wänden und ersetzen sie für kurze Zeit durch Gemälde eines befreundeten Künstlers. Das Ehepaar Schiess hat den Berner Künstler Amedeo Baumgartner vor einigen Jahren anlässlich einer Ausstellung in ebenfalls privatem Rahmen ken- An der Hauserstrasse zu sehen: Baumgartners «Blue Mood».Foto: zvg. nen gelernt und beobachtet seither dessen Entwicklung mit grossem Interesse und wachsender Bewunderung. Nachdem dieser Künstler mehrmals in renommierten Galerien ausgestellt hatte, verabschiedete er sich vom öffentlichen Parkett, um seine Bildideen mit einer neuen Maltechnik in aller Ruhe umsetzen zu können. gewissermassen als Grundierung, legt dann eine (zum Teil getönte) Firniss darüber und malt anschliessend das Bild mit leichten Farbänderungen nochmals. Mit dieser akribisch feinen und raffinierten Öltechnik gelingt dem in Zürich geborenen und in Bern lebenden Maler eine verblüffende Vielschichtigkeit und eine intensive Bildwirkung. (zb./pd.) Alles wird zweimal gemalt «Grow and go», Amedeo Baumgartner, Ölbilder, Lithografien, Hauserstrasse 26, 8032 Zürich, Tel. 079 210 40 33. Freitag, 11. Dezember, 17–20 Uhr, Samstag, 12. Dezember, 11–18 Uhr, Sonntag, 13. Dezember, 11–16 Uhr. Es klingt verrückt: Amedeo Baumgartner malt jedes seiner Bilder doppelt, das heisst, er betrachtet das zuerst in aller Genauigkeit gemalte Bild Jazzsängerin Peggy Chew. Foto: zvg. Peggy Chew tritt in Lebewohlfabrik auf Mit vier verschiedenen Jazzapéros gastiert im Dezember die chinesischamerikanische Sängerin Peggy Chew in der Lebewohlfabrik. Als Chinesin in New York geboren, verbindet die Sängerin Peggy Chew die beiden Kulturen, in die sie hineingewachsen ist. Musikalisch ist es ein betörender Spagat, den sie mit wunderbar lyrischer Stimme mühelos bewältigt. Zusammen mit ihrem Quartett Sonic Calligraphy kreiert sie ein Kaleidoskop aus Grooves und Improvisationen mit chinesischer Poesie, chinesischen Folksongs und Jazzkompositionen. Aber auch uramerikanische Musik interpretiert sie auf zauberhaft eigene sinnliche Art: Songs von Billie Holiday, Frank Sinatra, Randy Newman, Paul Simon oder Joni Mitchell haucht sie mit ihrer Stimme neues Leben ein. Peggy Chew ist eine vielseitige und wandelbare Sängerin, mit einem Repertoire, das sich aus allen Stilrichtungen bedient. Sie wagt sich unbeschwert an Blues, Soul, Jazz, Latin, Folk und Popsongs. (wä.) Alle Dezember-Dienstage 18 bis 20 Uhr in der Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23, 8008 Zürich: 1. Dezember, Sonic Calligraphy. Peggy Chew (voc), Silvan Schmid (tp), Adrian Frey (p), Willy Kotoun (perc). 8. Dezember, Peggy Chew and Strings. Songs von Joni Mitchell, Randy Newman und Paul Simon, Peggy Chew (voc), Marion Namestnik (vl), Silvan Jeger (b). 15. Dezember, Peggy Chew and Friends, Tribute to Billie Holiday and Frank Sinatra, Peggy Chew (voc), Walter Jauslin (p), Patrick Sommer( b) Pius Baschnagel (dr). 22. Dezember, «A Jolly Christmas». Peggy Chew (voc), Adrian Frey (p), Christoph Grab (ts, ss), Robert Ashby (p).
© Copyright 2024 ExpyDoc