Bauarbeiten beim Bellevue bald beendet

GZA/PP 8048 Zürich
80. Jahrgang
Donnerstag, 26. November 2015
Nr. 48
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Bauarbeiten beim Bellevue bald beendet
Mit der Montage von Sitzbänken geht die Bauerei
am Bellevue noch diesen
Monat zu Ende. Auch bei
den Arbeiten der Quaibrücke läuft alles nach Plan.
Nach rund acht Monaten Bauzeit nähern sich die Bauarbeiten am Bellevue ihrem Ende. 32 Millionen Franken hat die Stadt Zürich in die Modernisierung investiert. Nach Auskünften des Tiefbauamts sollte der
Kostenrahmen eingehalten werden,
nicht zuletzt deshalb, weil der Bau
ohne Zwischenfälle verlief.
Noch vor dem Sechseläuten 2016
wird auch die seeseitige Verbreite-
rung der Quaibrücke fertiggebaut
sein. Hierfür wurden 20 Millionen
Franken vorgesehen. Auch dieser
Baukredit sollte ausreichen, wie es
im Tiefbauamt auf Anfrage hiess.
Doch nun stehen zuerst die Abschlussarbeiten am Bellevue an. Mit
der Montage der Sitzbänke unter den
neuen Wartedächern enden am 27.
November die Arbeiten zur Sanierung eines der wichtigsten Verkehrsknoten in der Stadt Zürich.
Im Zuge dieser Arbeiten wurden
sämtliche
Tramschienen
ersetzt,
sechs Tramhaltekanten behindertengerecht ausgebaut und zwei neue
Wartedächer gebaut, die mit dem
denkmalgeschützten Rondell optisch
eine Einheit bilden. Auf der Rämistrasse zwischen dem Odeon-Haus
Eine Massanfertigung für Zürich: Die neue Beleuchtung an der Tramhaltestelle Bellevue taucht den Platz in ein schönes Licht. F: Stefan Hackh/zvg.
und der Quaibrücke werden die Spuren neu angeordnet und ein Radstreifen markiert. Im Rahmen der Strassenerneuerung erhalten die beiden
Fussübergänge vom Bellevue zum
Utoquai und vom Sechseläutenplatz
zum Utoquai je eine Schutzinsel.
Ebenfalls abgeschlossen wurden der
Ersatz der Tramschienen auf der
Quaibrücke, die Sanierung des Strassenbelags und der Hohlraumdecke
auf der Seite Bellevue sowie die flussseitige Verbreiterung der Brücke.
«Durch das Versetzen der Kandelaber und die Optimierung der Flächen
stehen dem Fuss- und dem Veloverkehr auf jeder Seite der Brücke 2,2
Meter mehr Platz zur Verfügung»,
schreibt das Tiefbauamt.
Noch vor dem Sechseläuten wird
auch auf der Seeseite die Verbreiterung abgeschlossen. Diese Arbeiten
starten im Januar und haben keinen
Einfluss auf den motorisierten Individual- und den öffentlichen Verkehr.
Der seeseitige Steg kann auch während der Bauzeit die meiste Zeit benutzt werden. (zb.)
Bahn und Plan
Bahn und Buch
Medizin und Gesundheit
Pendler und Ausflügler können sich freuen: Der grösste
Fahrplanwechsel bei den SBB und beim Zürcher Verkehrsverbund ZVV seit elf Jahren wird auch im S-Bahn-Verkehr
zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen bringen. Seite 4
Der eben erschienene Bildband «Die SBB unserer Grosseltern» thematisiert neben dem legendären Schipkapass im
Zürcher Unterland auch die geheimen Spezialzüge im Zweiten Weltkrieg für den General und die Presse.
Seite 11
Viel Wissenswertes gibt es in dieser Ausgabe auf unseren
Sonderseiten «Medizin und Gesundheit» zu lesen. Unter anderem: Geheizte Räume sorgen für trockene Luft und ausgetrocknete Haut. Was man dagegen tun kann. Seiten 12 bis 15
Grosse Weihnachts- und
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Stadt Zürich
Nr. 48
26. November 2015
MARKTPLATZ
Stefan Verra sieht alles
Geschichten aus einem reichen Leben
In seinem Bühnenprogramm «Ertappt!» enthüllt
der österreichische Körpersprach-Experte und Entertainer Stefan Verra die Geheimnisse der nonverbalen
Kommunikation.
Letztes Jahr starb der populäre Politiker This Jenny.
Nun erzählen Angehörige
und Weggefährten seine
Lebensgeschichte nach –
in Form von persönlichen
Erinnerungen, die Autor
Ueli Oswald zu einem Buch
zusammengetragen hat.
Wir sind blitzschnell im Aussenden
und Lesen von Körpersprachesignalen. Während wir unseren eigenen
Worten noch ergriffen lauschen, hat
der Körper des anderen schon lange
gesprochen. Wer dabei die unterschiedlichen Signale von Mann und
Frau lesen kann, ist klar im Vorteil.
Ob im Job, im privaten Umfeld oder
beim Flirten – die Körpersprache bestimmt unseren Alltag weit mehr als
wir denken. Wie sieht sie aus, die Mimik der Sympathie, die Körperhaltung des Selbstbewusstseins? Was
kann dabei jeder und jede vom anderen Geschlecht lernen?
Stefan Verra kennt sie alle, die
nonverbalen Codes von Mann und
Frau. Wie kein anderer gibt er sich
auf der Bühne als Experte seines
Fachs. Der Körpersprecher demonstriert, welche amourösen Geheimzeichen uns im Alltag beeinflussen und
welche Tücken das Flirtverhalten parat hält. Was es mit dem breitbeinigen
Türsteher-Stand auf sich hat oder was
das vermeintlich unschuldige Spielen
mit dem Haar mit uns macht. Wissenschaftliche Erkenntnisse und spannende Live-Demonstrationen verbindet er zu perfektem Infotainment.
Blitzschnell wechselt er die Perspektive und geht schlagfertig auf jede Situation ein. Dabei entlarvt er weitverbreitetes Halbwissen und gibt konkre-
Der Körpersprecher in Aktion. F.: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
die Show von Stefan Verra. Wer
am 13. Dezember im Volkshaus
dabei sein will, schickt bis 30.
November eine E-Mail mit Betreffzeile «Verra» und vollständigem Absender an:
[email protected]
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
te Tipps für den Lebensalltag. Kurz
gesagt: Wissenschaftlich verpackt, mit
einer grossen Schleife aus Humor und
Selbstironie serviert Stefan Verra mit
seinem Programm «Ertappt! Körpersprache. Echt männlich. Richtig weiblich» die ungeschminkte Wahrheit als
geballte Grossoffensive auf die Lachmuskeln. (pd./mai.)
Sonntag, 13. Dezember, 19 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.
This Jenny war Unternehmer, Politiker, Vater, Ehemann und Lebenspartner. Und er war ein Menschenfreund.
In seiner direkten, ehrlichen Art redete er sich in die Herzen der Menschen.
This Jenny war ein Mann des Volks.
Und er war ein Macher – bereits in
seiner Kindheit, die von Armut und
Vernachlässigung geprägt war, und
erst recht, als er letztes Jahr die Diagnose Magenkrebs erhielt. Er handelte
sofort und schrieb sich bei Exit ein.
This Jenny war einer, der sein Leben
selber schmieden und auch seinen
Tod selbst bestimmen wollte.
This Jenny hatte – nach reiflicher
Überlegung – Ja gesagt zu einem Buch
über ihn. Seinem Biografen Ueli Oswald hinterliess er am Vorabend seines Todes sehr bewusst Namen von
Menschen, die ihn ein Stück des Wegs
begleitet hatten. Von Menschen, die er
liebte, denen er freundschaftlich verbunden war. Von Menschen, die im
nun vorliegenden Buch über ihn und
sein reiches Leben erzählen. This Jenny kam am 4. Mai 1952 im Kantonsspital Glarus zur Welt, und starb am
15. November 2014. (pd./mai.)
Ueli Oswald, This Jenny. Ein reiches Leben. Wörterseh-Verlag, 2015, 192 Seiten,
gebunden. ISBN: 978-3-03763-061-7.
Um 16 Uhr startet am Schiffsteg
Bürkliplatz in Zürich das Rahmenprogramm mit Gedanken von Organisatoren und Gästen, umrahmt von
Musik und Gesang. Wenn es eindunkelt, kommt das Licht auf der Arche
und wird feierlich begrüsst. Ein Gänsehaut-Moment, den man auch dieses Jahr, dank Gönnern und Supportern, kostenlos miterleben kann.
In Zürich werden zum ersten Mal
Vertreter aller Weltreligionen dabei
sein, wenn das Friedenslicht über
den See am Bürkliplatz ankommt.
Von da tritt das Licht seine Reise in
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Hunderte Städte und Dörfer in allen
Landesteilen an und steht dort als
Symbol für Frieden und Gerechtigkeit. Dass die Gedanken und Friedenswünsche von da wohl oft nach
Paris, in den Libanon, nach Syrien,
in den Jemen und alle anderen
Kriegsschauplätze gehen, ist aus aktuellem Anlass gut. «Und es bleibt zu
hoffen, dass die Bereitschaft, Frieden
zu stiften, sich aktuell auch ganz besonders auf Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten bezieht», teilt
der Verein Friedenslicht Schweiz mit.
Er wird unterstützt durch Jugendorganisationen, Samaritervereine, Behindertenorganisationen, Schul- und
Kirchgemeinden und andere. (pd.)
www.friedenslicht.ch
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3 Exemplare von
Ueli Oswalds Buch «This Jenny. Ein
reiches Leben». Spätestens bis 30.
November eine Mail mit Betreffzeile
«Buch Jenny» und vollständigem
Absender senden an:
[email protected]
oder eine Postkarte an: Lokalinfo
AG, Wettbewerb Buch Jenny, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich.
VERSICHERUNGSTIPP
Bereit, Frieden zu stiften
Am 13. Dezember wird das
Friedenslicht aus Bethlehem
am Bürkliplatz empfangen.
Über den charismatischen Glarner Unternehmer und Ständerat This Jenny ist ein Jahr nach seinem Tod ein Buch erschienen.
Foto: Gerry Ebner
Publireportage
Optimaler Versicherungsschutz für die Ferien
Eine Reise wegen eines unvorhergesehenen Ereignisses abzubrechen, ist
ärgerlich. Wenn aber der richtige
Versicherungsschutz vorhanden ist,
ist alles halb so wild.
Viele Ferienhungrige buchen eine
auf die jeweilige Reise beschränkte
Annullierungskosten-Versicherung –
für den Fall, dass sie die Reise absagen müssten. Das machen sie, weil
viele Reisebüros beim Buchen der
Ferien darauf hinweisen, dass eine
solche obligatorisch sei. Wer nur einmal jährlich ins Ausland reist, für
den genügt in der Regel die Annullierungskosten-Versicherung.
Sie
schützt vor zusätzlichen Kosten für
nicht angetretene oder unfreiwillig
abgebrochene Ferien. Familien und
Personen, die mehr als zweimal pro
Jahr verreisen, schliessen jedoch mit
Vorteil eine Jahresversicherung ab.
Neben dem Annullierungsschutz umfassen diese Pakete meist eine Personen-Assistance – zum Beispiel für die
vorzeitige Rückreise, wenn zu Hause
ein Familienmitglied erkrankt.
Reiseversicherungen bieten zusätzlich den Vorteil umfangreicher
Leistungen, die weit über eine reine
Annullierungskosten-Versicherung
hinausgehen. Zum Beispiel eine Pannenhilfe oder den Reiseschutz, wenn
man im Ausland feststeckt und Mehrkosten anfallen. Und selbst mit diesem Mehrwert kann eine für ein gan-
zes Jahr gültige
Reiseversicherung günstiger
sein als separate
AnnullierungskostenVersicherungen
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regionen-Leiter
Leistungen sind
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oft als einzelne
Bestandteile erhältlich, die man separat erwerben kann, ganz nach den eigenen Bedürfnissen. Oder als umfangreiches Paket: all inclusive, wie
im Ferienhotel.
Vorsorgeexperten in der Region finden Interessierte unter www.zurich.ch/experten
Züriberg
AKTUELL
IN KÜRZE
Noser gewinnt
Im zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen hat Ruedi Noser in allen Zürcher Bezirken einen deutlichen Wahlsieg errungen. Mit
150 548 Stimmen liegt der Freisinnige deutlich vor dem Grünen
Bastien Girod (106 946 Stimmen)
und dem SVP-Kandidaten HansUeli Vogt (74 758 Stimmen). Gemeinsam mit Daniel Jositsch (SP)
wird er im Dezember für den
Kanton Zürich ins «Stöckli» einziehen.
Eislaufen
Zürichs schönstgelegenes Eisfeld
mit dem einzigartigen Panorama
auf die Innenstadt ist wieder offen. Zentral gelegen und nur zwei
Minuten von der Polybahn entfernt, lädt die ETH Zürich Studenten, Mitarbeitende und selbstverständlich die ganze Stadtbevölkerung bis zum 18. Dezember
zum Schlittschuhlaufen, Essen
und Trinken auf das Eisfeld auf
der ETH Polyterrasse ein. Der
Eintritt ist frei.
Gemeindeordnung
76,3 Prozent der Stimmberechtigten haben am Sonntag einer
Änderung der Gemeindeordnung
zugestimmt. Sie beinhaltet eine
Anpassung der Aufgabenzuordnung der Departemente und der
Schulbehörden. Zudem wird das
Polizeidepartement umbenennt
und heisst künftig Sicherheitsdepartement.
Petek Altinay (SP, Wahlkreis 1+2),
seit 9. Februar 2012 Mitglied des
Gemeinderats, hat per 31. Dezember ihren Rücktritt aus dieser
Behörde erklärt. Die erste nachfolgende Kandidatin auf der Liste
der SP hat die Annahme des Gemeinderatsmandats erklärt. Marion Schmid ist für den Rest der
Amtsdauer 2014 bis 2018 gewählt.
Personalamt
An der Spitze des kantonalen
Personalamtes kommt es zu einem Wechsel: Lucia Hegglin
muss ihre Arbeit als Chefin aus
gesundheitlichen Gründen aufgeben. Die 53-jährige Psychologin
war Anfang 2015 von der Hirslanden-Gruppe zur Finanzdirektion gestossen. Das Personalamt
wird ab 1. Dezember interimistisch von der Leiterin des Rechtsdiensts im Personalamt und bisherigen Stellvertreterin der Amtschefin, Anita Vogel, geführt.
Uto Kulm
Die Baudirektion hat den kantonalen
Gestaltungsplan
«Uto
Kulm» überarbeitet, nachdem
dieser im Rahmen eines Rechtsmittelverfahrens zurückgewiesen
worden war. Er definiert die öffentlich zugänglichen Flächen,
die zulässigen Bauten des Gastgewerbebetriebes und die Art der
Nutzungen der einzelnen Bereiche. Der angepasste Gestaltungsplan liegt bis zum 18. Januar öffentlich auf.
26. November 2015
Stadtpolizei baut Service im Quartier
ab: Quartierwachen sind Auslaufmodell
AUF
EIN WORT
Die acht Quartierwachen
in der Stadt Zürich werden
zurzeit kritisch unter die
Lupe genommen. Drohen
weitere Schliessungen?
Sicher ist: Gegenwärtig
werden zumindest die Öffnungszeiten überprüft.
Andreas Minor
Pia Meier
In den vergangenen Jahren wurden
die vier Quartierwachen Seebach,
Grünau, Wollishofen und Witikon geschlossen. Seither gibt es in der Stadt
Zürich noch acht Quartierwachen:
Enge, Unterstrass, Hottingen, Riesbach, Altstetten, Höngg, Schwamendingen und Affoltern. Diese sind jeweils von Montag bis Freitag von
7.00 bis 17.30 bzw. 18 Uhr offen. Sie
sind Anlaufstelle für alle polizeilichen
Belange. Die Mannschaften nehmen
Anzeigen entgegen, erledigen Ausrückfälle und pflegen den Kontakt zur
Quartierbevölkerung.
Nun sollen die Öffnungszeiten den
Bedürfnissen der einzelnen Quartiere
angepasst werden. Konkretere Angaben will die Stadtpolizei Zürich noch
nicht machen. «Im Zuge der Reorganisation der Stadtpolizei Zürich werden für die Quartierwachen individuelle Betriebskonzepte erstellt. In diesem Rahmen werden auch die Öffnungszeiten aller acht Quartierwachen überprüft.»
Ziel sei es, diese den jeweiligen
Besucherzahlen auf der Wache anzupassen. Die Stadtpolizei legt Wert
Bereits Geschichte: Die Quartierwache Witikon wurde schon vor Jahren
geschlossen. Folgen weitere Kürzungen oder gar Schliessungen? Foto: ajm.
darauf, dass nicht von einer Reduktion der Öffnungszeiten gesprochen
wird, sondern von einer individuellen
Überprüfung. Und weiter wird betont: «Ein Stellenabbau ist nicht geplant.»
Für längere Öffnungszeiten
Mathias Ninck, Mediensprecher vom
Polizeidepartement, hält fest: «Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist
gemäss Umfragen grösser, wenn die
namentlich bekannten Polizisten auf
der Strasse im Quartier patrouillieren,
als wenn sie auf der Wache sind.» Mit
derselben Begründung sind die Quartierwachen Seebach, Grünau, Wollishofen und Witikon geschlossen worden. Nach dem ersten Aufschrei seien
von der Bevölkerung keine Klagen
mehr zu hören. Die Stadtpolizei habe
ausgezeichnete Erfahrungen mit dem
Konzept der Quartierpolizisten gemacht, so das Polizeidepartement.
Letzte Woche wurde ein Postulat
der Gemeinderäte Samuel Balsiger
und Thomas Osbahr (SVP) für eine am
Wochenende offene Quartierwache
Altstetten vom Stadtrat abgelehnt. Es
bestehe kein Bedürfnis für weitere Öffnungszeiten, sondern für mehr Präsenz der Polizisten auf der Strasse.
Die beiden Gemeinderäte begründeten
ihren Vorstoss damit, dass Vergehen
im Kreis 9 stark zugenommen haben.
«Im Vorjahresvergleich ist ersichtlich,
dass im Jahr 2014 die Straftaten gesamthaft um 13 Prozent zugenommen
haben. In Notsituationen ist es wichtig, dass die Betroffenen rasch Hilfe
finden.» Für viele Bewohner im Kreis
9 sei es ein grosses Bedürfnis, dass
die Quartierwache Altstetten auch an
Wochenenden offen sei.
AUS DEM GEMEINDERAT
Gemeinderat
Nr. 48
Ich träumte, der «Sonnenberg» sei ein
Familien- und Ausflugsrestaurant ...
rungsschicht zu dienen» hätten und
dass dies speziell für die Gartenwirtschaft gelte, die auch von Familien,
Ausflüglern und Gesellschaften besucht werde.» So gesehen, erfüllt das
heutige Gesamtkonzept den Vertrag
nicht.
Aus aktuellem Anlass – dem Wintereinbruch – folgende Feststellung:
Mäuse, Murmeltiere und Bären machen nun einen Winterschlaf; anderes
schlummert seit Jahren vor sich hin,
so die (politische) Diskussion um das
Restaurant Sonnenberg der Fifa.
Die vergangenen milden Wochen
haben die Menschen statt hinter den
warmen Ofen an die frische Luft gelockt. So auch mich: An einem schönen Novembertag habe ich mich auf
den Weg Richtung Restaurant Sonnenberg gemacht, denn die Aussicht
dort ist eine der schönsten der Stadt.
Einkehr als Schlusspunkt
Nach einem Spaziergang auf dem Zürich- und dem Adlisberg wäre die
Krönung des Ausflugs eine Einkehr
im Restaurant Sonnenberg gewesen.
Doch leider steht dieses nicht jedermann «offen». Das heisst, theoretisch
schon. Jung und Alt sind willkommen, auch wenns «nur» auf einen
Kaffee ist. Das ist sympathisch. Da
das Restaurant jedoch einen gediegenen Stil pflegt, hätte ich mich in meinem Wald-Outfit fehl am Platz gefühlt.
Bleibt der Wurststand neben dem
Restaurant. Nur: Ich mag Wurst nicht
besonders, und der Stand wird – verständlicherweise – im Winter und bei
schlechtem Wetter nicht betrieben. Im
Sommer stehen auch zwei öffentliche
WCs zur Verfügung. Das ist besser als
nichts. Und doch nicht befriedigend.
Wäre das Restaurant in Privatbesitz, müsste man die Situation einfach
akzeptieren. Es ist auch nichts grundsätzlich gegen ein gediegenes Restaurant zu sagen. Nur: Die Liegenschaft
Aussicht ohne Kaffee genossen
«Ich verstehe nicht,
weshalb die Stadt nicht
darauf pocht, dass der
Vertrag seitens der Fifa
eingehalten wird»
gehört der Stadt. Und diese hat das
Haus 1996 der Fifa im Baurecht abgegeben, für 60 Jahre zu einem Baurechtszins von jährlich 200 000 Franken. Aus Platzgründen hat die Fifa
ein paar Jahre später beim Zoo den
heutigen Fifa-Sitz gebaut. Seit dem
Umzug 2005 vermietet sie den Sonnenberg an ein Gastrounternehmen
weiter, das auch das Restaurant im
oberen Preissegment betreibt. Im
Baurechtsvertrag mit der Stadt steht
zwar, dass «die Einrichtung eines
ausschliesslich exklusiven Spezialitäten- oder eines Fast-Food-Betriebs
nicht gestattet» sei, dass «Betriebskonzept und Leistungsangebot des gesamten Wirtschaftsbetriebs den Bedürfnissen einer breiten Bevölke-
Ich habe mich also auf eine Bank neben dem Restaurant gesetzt und die
Aussicht ohne Kaffee im schönen Garten genossen. So dasitzend, habe ich
mich gefragt, weshalb eigentlich der
Stadtrat – noch immer – nicht eingreift und dafür sorgt, dass die Fifa
den Baurechtsvertrag einhält. Über
die gesamte Vertragsdauer gerechnet,
verzichtet die Stadt beim «Sonnenberg» auf rund 30 Mio. Franken Mieteinnahmen, könnte sie ihn doch zu
Marktpreisen für so viel mehr vermieten. Dagegen ist im Grundsatz nichts
einzuwenden, weil sie der Fifa im Gegenzug gewisse Bedingungen stellt:
mit der gastronomischen Nutzung einer breiten Bevölkerung zu dienen.
Gerade deshalb verstehe ich nicht,
weshalb die Stadt nicht darauf pocht,
dass der Vertrag seitens der Fifa eingehalten wird, damit auch die Bevölkerung etwas davon hat.
Ich wünschte mir, dass das Restaurant Sonnenberg bald mal als gemütliches Familien- und Ausflugsrestaurant daherkommt. Helen Glaser,
Gemeinderätin SP 7 und 8
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat»
schreiben Volksvertreter aus den Kreisen
7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im
Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit.
Schöberli ist kein Kommunikationsmuffel. Da der Mensch von
heute, wenn kommunikativ, nicht
mehr auf elektronische Hilfsmittel
verzichten kann, hat sich auch
Schöberli einen wahren Maschinenpark angeschafft: Der Computer steht aufgestartet ständig auf
Stand-by. Sein Tablet liegt stets
vollgeladen (100%) auf dem Tisch.
Sein schlaues Telefon steckt in der
Jackentasche und wird wie ein Tamagotchi (erinnert sich jemand
noch an diese japanischen E-Spielzeuge?) oder noch besser gehütet.
Brett vorm Kopf
Alle Apps werden sofort aktualisiert. Beim kleinsten Piepser greift
er in seine Tasche. Wo er sich gerade aufhält, ist ihm wurst. Der
Anrufer oder Nachrichtenschreiber
erwartet ja schliesslich eine Antwort. Je schneller diese kommt,
desto mehr up to date ist Schöberli
in den Augen des anderen.
Auch mitten auf dem Trottoir,
kurz vor dem Wechseln der Strassenseite auf dem Zebrastreifen,
zeigt er, wie erreichbar er ist. Dass
Schöberli wegen des Bretts (Tablets) vor seinem Kopf weder links
noch rechts gucken kann, ist total
egal. Denn schliesslich müssen ja
die Autofahrer gucken, ob ein
Fussgänger des Weges kommt.
Im Tram verhandelt er lautstark, was andere zwar nicht hören sollten, sich aber nicht vermeiden lässt. Denn Schöberli
nimmt immer ab (das Handy, ansonsten nimmt er zu). Schöberlis
Anrufer sollen wissen, dass auf
ihn Verlass ist. Denn, wer im
zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts nicht ständig erreichbar
ist, bietet keine Verlässlichkeit.
Und wer will schon unzuverlässig
sein? Doch gestern hatte Schöberli
einen kurzen, wachen Moment:
Ihm fiel auf, dass alle wartenden
Menschen am Bahnhof um ihn
ebenfalls ein Brett vor dem Kopf
hatten – und nichts um sich herum wahrnahmen. Einfach beängstigend, durchfuhr es ihn. Doch
dann kam schon das nächste SMS.
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3
4
Stadt Zürich
Nr. 48
26. November 2015
VE R KE H R
Am 13. Dezember ändert sich vieles
Der Fahrplanwechsel vom
13. Dezember ist der anspruchvollste seit der Einführung von «Bahn 2000»
im Jahr 2004. Insbesondere
im Grossraum Zürich wird
vieles anders.
Pia Meier
Die zweite Etappe der 4. Teilergänzungen beschert der Zürcher S-Bahn
neue Linien. Zwischen Dietikon und
Effretikon verkehrt neu halbstündlich
die S19, welche die wichtigen Wohnund Arbeitsplatzgebiete Limmattal
und Zürich Nord/Glattal verbindet. In
den Hauptverkehrszeiten fährt die Linie weiter bis Pfäffikon ZH beziehungsweise Koblenz. Und diese Linie
schafft eine umsteigefreie Verbindung
zwischen Oerlikon und Altstetten.
Die neue S21 entlastet in den
Hauptverkehrszeiten die stark befahrene Strecke zwischen Regensdorf
und Zürich HB und bietet einen Viertelstundentakt zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends an.
Die S24, die von Zürich nach Oerlikon fährt, wird weiter nach Winterthur (und einmal pro Stunde nach
Schaffhausen) verlängert. Sie bietet
wieder einen Anschluss an den Flughafen, auch für die Wipkinger.
Die S14, die bisher von Hinwil bis
Zürich HB fährt, wird ins Knonaueramt verlängert. Auch zahlreiche Strecken anderer S-Bahn-Linien werden
am Hauptbahnhof Zürich verknüpft.
So fährt die S5, aus dem Oberland
kommend, nicht mehr weiter nach
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Niederweningen
beziehungsweise
Rafz, sondern neu ebenfalls ins Knonaueramt und bis nach Zug. So entsteht neu eine direkte Verbindung
nach Oerlikon, jedoch nur noch ein
Halbstundentakt nach Stadelhofen,
und die Direktverbindung von und
nach Stettbach entfällt. Auf der S5
werden in den Spitzenzeiten neu 300
Meter lange Züge eingesetzt, das
heisst, es gibt mehr Sitzplätze. Andererseits verkehrt die S9 aus Uster
nicht mehr ins Knonaueramt, sondern neu über Bülach nach Rafz und
von dort in den Hauptverkehrszeiten
halbstündlich, sonst stündlich nach
Schafhausen.
Im Rahmen des Fahrplanwechsels werden auch vielerorts die Fahrzeiten der S-Bahn in Zürich angepasst. Damit sollen die Zuverlässigkeit und die Pünktlichkeit der Züge
deutlich verbessert werden, sodass
die Fahrpläne und insbesondere die
Anschlüsse auch in den Hauptverkehrszeiten besser eingehalten werden können, so die SBB. Dies führt
aber auf gewissen Strecken zu leicht
verlängerten Fahrzeiten.
Fernverkehr über Durchmesserlinie
Dass der Fahrplanwechsel so umfangreich ist, liegt einerseits an der Inbetriebnahme der Durchmesserlinie für
den Fernverkehr. Mit den Brückenbauwerken wird die westliche Ausfahrt der Durchmesserlinie zwischen
dem Bahnhof Löwenstrasse und Altstetten in Betrieb genommen. Dies
bringt einige Verbesserungen mit sich.
Zwischen Zürich HB und St. Gallen
verkehren zum Beispiel neu drei Züge
des Fernverkehrs anstatt zwei wie
Busse Stadt Zürich
Auch bei den Buslinien in der Stadt
Zürich gibt es ab 13. Dezember diverse Änderungen:
• Linie 35: Dr letzte Bus ab Solidapark bis Dunkelhölzli fährt neu von
Montag bis Samstag um 20.24 Uhr.
Zwischen Farbhof und Friedhof
Eichbühl fährt neu auch am Sonntag
ein Bus.
• Linie 37: Dieser Bus fährt neu nur
noch zwischen ETH Hönggerberg
und Bahnhof Affoltern, da die Buslinie 62 bis zum Waidhof verlängert
wird. Die Haltestelle Bährenbohl
wird nicht mehr bedient.
• Bus 29/40: Die Linie 29 wird neu
in die Linie 40 integriert. Von Montag
bis Freitag ist der Bus während der
Hauptverkehrszeiten und am Mittag
alle 7,5 Minuten zwischen Seebach
und Glaubtenstrasse unterwegs.
• Bus 61/62/75: Ab Bahnhof Oerlikon fährt neu die verlängerte Linie
75 durch die Winterthurerstrasse
zum Schwamendingerplatz. Die Li-
heute. Der bisherige Intercity zwischen Genf-Flughafen und St. Gallen
(via Bern–Zürich HB) fährt künftig
durch die Durchmesserlinie und wird
ab Winterthur ohne Halt bis St. Gallen
weitergeführt. Der sogenannte «Flugzug» ab Basel SBB verkehrt neu via
Zürich HB nach Zürich Flughafen.
Der Interregio Basel–Aarau–Zürich
verkehrt neu überwiegend weiter via
Zürich Flughafen nach St. Gallen mit
Halt in Winterthur, Wil SG und Gossau. Die internationalen Verbindungen
Zürich
HB–Schaffhausen–Stuttgart
nien 61/62 führen neu durch die
Wallisellenstrasse zum Schwamendingerplatz. Ab Unteraffoltern wird
die Linie 62 bis Waidhof verlängert.
Die Linie 63 wird aufgehoben.
• Linie 67: Mit dieser Linie gelangt
man neu bis zum Bahnhof Wiedikon.
• Linie 76: Dieser Bus ist neu alle 7,5
Minuten unterwegs. Von Montag bis
Samstag fährt auch noch ein Bus bis
22.30 Uhr.
• Linie 78: Neu fährt der Bus während der Hauptverkehrszeiten alle
7,5 Minuten. Der Friedhof Eichbühl
wird von der Linie 78 nicht mehr bedient.
• Linie 89: Auf dieser Linie fährt
man durchgehend alle 7,5 Minuten
vom Bahnhof Altstetten nach Sihlcity.
• Linien 71, 95, 83: Die Linien 71
und 95 werden zusammengelegt. Die
neue Buslinie 83 fährt die Gesamtstrecke vom Milchbuck bis zum
Bahnhof Altstetten. Die Haltestelle
Freilagerstrasse wird aufgehoben.
verkehren im Zweistundentakt neu
zur Minute .35 ab Zürich HB. Hierdurch wird ein Fahrzeitgewinn Zürich–Stuttgart von rund 10 Minuten
gegenüber Fahrplan 2015 realisiert.
Die Südostschweiz erhält von Montag bis Freitag eine zusätzliche Intercity-Verbindung zwischen Chur und Zürich HB, welche für Pendler äusserst
attraktiv ist. Nachtschwärmer profitieren ausserdem in den Nächten von
Freitag und Samstag von einem zusätzlichen Regioexpresszug ab Zürich
nach Chur.
Über 64 Prozent
für die Limmattalbahn
Der Unternehmer Ruedi Noser (FDP)
zieht mit dem Strafrechtsprofessor Daniel Jositsch (SP) – er wurde im 1.
Wahlgang gewählt – als neuer Ständerat des Kantons Zürich ins Stöckli. Er
hat mit 150 548 Stimmen deutlich vor
den beiden anderen Kandidaten Bastien Girod (Grüne) und Hans-Ueli Vogt
(SVP) gesiegt. Diese erzielten 106 946
respektive 74 758 Stimmen. In der
Stadt Zürich erreichte Girod allerdings
mehr Stimmen als Noser.
Für die Staatsbeiträge für den Bau
der Limmattalbahn, die von Spreitenbach nach Altstetten führen wird, haben sich 64,45 Prozent der Abstimmenden entschieden. Von den Limmattaler Gemeinden allerdings stimmten die meisten dagegen. Nur Birmensdorf, Aesch und Uitikon sagten Ja. Am
meisten Gegenstimmen gab es in Dietikon (54,1 Prozent). Baubeginn für die
erste Etappe ist Anfang 2017. (pm.)
Mathis Kläntschi wird
Zürcher Statthalter
Es war keine grosse Überraschung
am vergangenen Abstimmungssonntag, dass Mathis Kläntschi als Nachfolger von Hartmuth Attenhofer (SP)
zum neuen Zürcher Statthalter gewählt wurde. Der grüne Jurist erhielt
30 163 Stimmen, die Stimmbeteiligung lag bei 24,9 Prozent. Der 53Jährige war alleiniger offizieller Kandidat, nachdem sein Konkurrent Roger Tognella (FDP) seine Kandidatur
zurückgezogen hatte. Kläntschi übernimmt das Amt erst einmal für den
Rest der Amtszeit 2013 bis 2017. (zk.)
Züriberg
KULTUR
Nr. 48
26. November 2015
«Family» und «Lion King» (unten): David Yarrows Tier- und Landschaftsbilder erregen dank ungewöhnlichen Aufnahmeperspektiven weltweit Aufsehen.
Kunst trifft auf Design
Nord3 und Katz Contemporary spannen zusammen für eine einmalige
Ausstellung
von
zeitgenössischer
Kunst und skandinavischem Design
aus dem 20. Jahrhundert. So treten
ausgewählte, hochkarätige Kunstwerke in einen neuen Dialog mit exklusiven Vintage-Design-Möbeln, woraus
ein Einblick in ein fiktives SammlerApartment entsteht.
Katz Contemporary zeigt Werke
von Künstlern wie Andy Warhol, Max
Bill, Thomas Ruff, Nan Goldin, James
Rosenquist, Not Vital, Bettina Rheims,
Thomas Struth, Annelies Štrba u.a.m.
Nord 3 wiederum präsentiert Design
von Alvar Aalto, Poul Henningsen,
Axel Einar Hjorth, Kerstin HörlinHolmquist u.a.m. Die Ausstellung findet gleichzeitig in beiden Räumlichkeiten statt, wobei der Fokus an der Talstrasse 83 eher auf der Kunst liegt,
während an der Talstrasse 64 das Design im Vordergrund steht. (zb.)
Katz Contemporary, Talstrasse 83, Nord3,
Talstrasse 64, 8001 Zürich. Ausstellung
bis 24. Dezember, Di bis Sa 11 bis 18Uhr.
5
Fotos: David Yarrow
Wildlife im Fokus: Fotografische
Begegnungen der besonderen Art
David Yarrow ist einer
der erfolgreichsten Wildlife-Fotografen. Unter dem
Titel «Mankind and Wildlife» präsentiert er nun in
der Villa Bührle eine Auswahl seines Schaffens.
Er versteht es wie kein anderer, die
atemberaubende Schönheit entlegener Landschaften, der Menschen
und selten gewordener Tiere einzufangen: David Yarrow. Ganz nah,
beinahe greifbar, hält der Schotte
bedrohte Tierarten und deren Habitat in überwältigenden Nahaufnahmen fest. Die grandios komponierten Schwarz-Weiss-Aufnahmen des
49-jährigen Star-Fotografen sind an
den unzugänglichsten Orten im Südsudan, in Kenia, Bangladesh und
Alaska entstanden. Seine spektakulären Aufnahmen präsentiert Yarrow nun erstmals auch in der
Schweiz. Unter dem Titel «Mankind
and Wildlife» werden sie als erste
und exklusive Fremdausstellung in
der Villa Bührle gezeigt.
Engagement für Tierschutz
An der Vernissage von heute Abend
gewährt Yarrow Einblicke in seine
akribische Vorbereitung und in die
schwierigen Bedingungen, unter denen er seine ikonischen Bilder erarbeitet. Seine Leidenschaft für bedrohte Tierarten und deren Habitat
zeigt sich auch in seinem langjähri-
Mit Feinsinn und schwarzem Humor
Im Rahmen der Hottinger
Literaturgespräche ist der
Berner Schriftsteller Christoph Simon bei Charles
Linsmayer im Theater Neumarkt zu Gast.
Der 43-jährige Christoph Simon wurde als Schriftsteller mit seinen beiden
Schelmenromanen um die Figur
Franz Obrist bekannt: «Franz oder
Warum Antilopen nebeneinander
laufen» (2001) und «Planet Obrist»
(2005). Nicht zu vergessen der Roman «Luna Llena» (2003), eine Liebeserklärung an eine Gelateria, und
sein bisher grösster Erfolg «Spaziergänger Zbinden» (2010), die feinsinnige Geschichte eines alten Mannes,
der auf einem langen Spaziergang
auf die Liebe und sein Leben zurückblickt. Zu seinem vielseitigen schriftstellerischen Werk gehören zudem
ein Hasenroman für Kinder und ein
Vielseitiger Sprachkünstler: ChrisFoto: Adrian Moser/ zvg.
toph Simon.
Gedichtband sowie der selbst illustrierte, ironische Ratgeber «Viel Gutes
zum kleinen Preis» (2011).
Christoph Simon ist im Berner
Oberland aufgewachsen und war –
genau wie seine Erstlingsfigur Franz
Obrist – Gymnasiast in Thun. Später
besuchte er in Bern die Jazzschule.
Für sein schriftstellerisches Werk
wurde er bisher mit zwei Berner Literaturpreisen bedacht. Einen Namen hat er sich jedoch auch als Kabarettist und als Spoken-Word-Artist
gemacht. So heimste er 2014 und
2015 den Schweizer-Meister-Titel im
Poetry-Slam ein. Zurzeit ist er mit
den beiden berndeutschen, schwarzhumorigen
Bühnenprogrammen
«Glück ist» und «Wahre Freunde»
auf Tournee.
Der weit gereiste Autor war Stadtschreiber in Buenos Aires und Artist
in Residence in New York. Seine Lesereisen führten ihn an verblüffende
Orte: Russland, Iran, Mexiko, USA
und Ukraine. (mai.)
Montag, 30. November, 20 Uhr, Theater
Neumarkt, Neumarkt 5. Reservationen an
der Billettkasse, Tel. 044 267 64 64 oder
per Mail an [email protected].
gen Engagement für den «Tusk
Trust». Der britischen Umweltorganisation, unter der Schirmherrschaft
von Prinz Williams, stellte er gerade
erst kürzlich seine Motive für eine
gross angelegte Kampagne auf dem
New Yorker Times Square zur Verfügung. Auch mit seiner Ausstellung in
Zürich setzt sich Yarrow für die Umweltorganisation zum Schutz bedrohter Tierarten ein, die Naturschutzprojekte und Umweltbildungsprogramme auf dem gesamten afrikanischen Kontinent finanziert und
unterhält. (zb.)
Vernissage am Donnerstag, 26. November,
18 bis 21 Uhr. Ausstellung bis Montag, 30.
November, jeweils 11 bis 20 Uhr, Villa
Bührle, Zollikerstrasse 172, 8008 Zürich.
Freier Eintritt Vernissage und Ausstellung.
Duell der Poeten
nach Zufallsprinzip
In «Icon Poet» kommt das dadaistische Zufallsprinzip zur Geltung. Es
werden Dichter und Schriftsteller eingeladen, die Zeichen würfeln, aus denen sie in drei Minuten eine Kurzgeschichte zusammendichten müssen.
So ist etwa live zu erleben, wie man
trotz Herzklopfen und Knieschlottern
ein hieb- und stichfestes Alibi aus
dem Ärmel schüttelt, als Weinkenner
einen Lobgesang auf die edle Note
des Tropfens trällert oder eine bühnenreife Liebeserklärung zum Besten
gibt – und damit zum Icon-Poeten gekrönt wird. Fünf gewürfelte Icons genügen, um mit aller Fantasie, freizügig interpretiert, Geschichte zu
schreiben.
Unter Aufsicht von Etrit Hasler
kreuzen während 90 Minuten die Autoren Boni Koller, Gerhard Meister,
Michael Stauffer und Pierre Lippuner
die Federkiele. (zb.)
Donnerstag, 26. November, 20 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich.
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Stadt Zürich
Nr. 48
26. November 2015
MARKTPLATZ
Stoos Lodge erhält
die Baufreigabe
Nach vier Jahren Projektentwicklung ist die
Baueingabe für das neue
Hotel Stoos Lodge auf
dem Stoos SZ erfolgt.
Die Stoos Lodge weist eine hervorragende Lage auf, direkt neben der neu
entstehenden Bergstation der Standseilbahn und am Pistenrand vom
Sternegg. Der neue grosse Bahnhofplatz, umrahmt von der neue Bergstation und der Stoos Lodge, wird
den neuen Mittelpunkt im Dorf Stoos
setzen.
Aufgrund der beachtlichen Abmessungen hat die Gemeinde Morschach, sehr früh, und das Amt für
Raumentwicklung
des
Kantons
Schwyz im Rahmen des Gestaltungsplans Einfluss auf die Projektentwick-
lung genommen. Der junge Architekt
Christoph Studer aus Immensee (SZ)
verstand es, alle Anliegen und Aspekte im Gestaltungsplan umzusetzen.
Das 3-Sterne-Superior-Haus verfügt über 100 Zimmer, davon sechs
Spa-Suiten, zwei Gastronomie-Konzepte und eine Bar mit Lounge. Im
nördlichen Anbau befindet sich ein
attraktiver Konferenz- und Veranstaltungsteil mit sehr grossen Fensterflächen. Im Dachgeschoss dürfen sich
die künftigen Gäste auf einen Wellness- und Fitnessbereich mit unbeschreiblicher Aussicht in alle Himmelsrichtungen freuen. Ebenso gehört ein grosses Kinderspielland dazu, das, originell über eine Rutschbahn, mit der Gastronomie verbunden ist.
Die Projektentwicklung und die
Baueingabe erfolgten durch den
Lifestyle-Hotel für naturverbundene Menschen mit Affinität für Design und Work-Life-Balance.
Grundstückbesitzer René Koch, der
neben der Stoosbahnen AG die Entwicklung auf dem Stoos massgebend
vorantreibt. Er erwartet Synergien
mit seinen bestehenden Betrieben.
Das ist das Seminar- und Wellnesshotel Stoos, das unter seiner Leitung
komplett erneuert wurde und gut frequentiert ist. 2004 baute er zusammen mit seinem Vater Albert das Gipfelrestaurant Fronalpstock.
Zum detaillierten Betriebskonzept
war René Koch nicht viel zu entlocken. «Nur so viel: Es wird ein Lifestyle-Hotel
für
naturverbundene
Menschen mit einer hohen Affinität
zu Design und Work-Life-Balance»,
verriet Koch. «Lifestyle und Design
müssen nicht nur den Luxushotels
vorbehalten sein.» Ziel sei es, einen
kostengünstigen Aufenthalt auf dem
Stoos zu bieten, indem jeder nur die
Leistung bezahle, die er benötige.
Wie im Seminar- und Wellnesshotel
Stoos werde der Erfolg auf einem
hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis aufbauen.
Die zentrale Lage des Stoos und
der fast ganzjährige Tourismus bilden die Grundlage für eine nachhaltige Tourismusentwicklung. Das Angebot wächst stetig. So investierte die
CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK
Visualisierung: zvg.
Sportbahnen AG in den letzten 15
Jahren über 30 Millionen Franken in
neue Transport- und Beschneiungsanlagen. Weitere 52 Millionen Franken fliessen in die neue Standseilbahn.
Zudem wurde letztes Jahr das
Boutique-Hotel Chaschu Alp eröffnet.
Im Dezember wird die neue Stooshütte der Oberallmeindkorporation
Schwyz seine Pforten öffnen. Mit den
300 Betten der Stoos Lodge wird der
Stoos wieder so viele warme Betten
haben wie um 1985, wobei der Wandel von Massenunterkünften zu Hotelzimmer stattgefunden hat. (pd.)
GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH
Publireportage
Publireportage
Clientis Zürcher Regionalbank am Stadelhoferplatz
Jugendliche machen sich verdächtig
Vor vier Jahren eröffnete
die Clientis Zürcher Regionalbank eine neue Filiale
am Stadelhoferplatz in
Zürich. Ihr Ziel: Neue
Kunden zu gewinnen
und Beratungen vor Ort
anzubieten.
Leute über 30 werden es wohl nicht
verstehen, aber Jugendliche fahren total auf spezielle Turnschuhe ab – sogenannte «Special oder Limited Editions». Diese kosten eine Stange Geld,
und man muss schon eine Weile sparen, um sie sich leisten zu können.
Kündigt sich ein solcher «Shoe Release» an, macht sich Nervosität unter
Zürichs Schülern breit – und nicht nur
unter diesen. Junge aus der ganzen
Schweiz reisen an, um die ersten
Schuhe zu ergattern. Wo unsere Generation früher vor dem Hallenstadion
campierte, um bei den Stones in der
vordersten Reihe zu stehen, campieren
die Jugendlichen vor den trendigen
Schuhgeschäften im Niederdorf.
So fanden sich auch vor etwa
zwei Wochen mehrere Dutzend Jugendliche in der Limmatstadt ein –
gewillt, sich die Nacht um die Ohren
zu schlagen, um am Morgen rechtzeitig im Schuhgeschäft zu sein. Eine
derartige Ansammlung war wiederum der Polizei suspekt. Alle Erklärungen, wieso sie alle hier seien,
nützten nichts (offenbar hat sich dieser Trend bei der Polizei noch nicht
herumgesprochen). Die Gesetzeshüter schöpften jedenfalls Verdacht und
die Jugendlichen wurden angewiesen, sich in Zweierreihen aufzustel-
Trotz starker Konkurrenz hat sich die
Filiale seit ihrem Start sehr gut etabliert und ist zu einem wichtigen
Wachstumstreiber geworden. Dieser
Erfolg kam nicht von ungefähr.
Finanzierung von Wohneigentum
Wachstum erzielte die Filiale vor allem mit der Finanzierung von Wohneigentum und im Bereich der Vermögensverwaltung. Ausschlaggebend für
den Erfolg ist für André Wegmann,
Leiter der Marktregion Zürich/ See,
die faire Geschäftspolitik der Regionalbank: «Nach den Vorkommnissen auf
den schweizerischen und internationalen Bankenplätzen wollen Kunden
einen sicheren Bankpartner und faire
Gebühren.» Die genossenschaftliche
Bank gewährleistet dies. Sie ist gut kapitalisiert und schneidet im Moody’s
Rating hervorragend ab. Spekulatio-
Der Standort der Clientis Zürcher Regionalbank am Stadelhoferplatz.
nen und Geldbussen sind bei ihr kein
Thema. Ein weiterer Erfolgsfaktor für
Wegmann ist sein Team: «In Zürich
hat niemand auf eine weitere Bank
gewartet. Es bedurfte viel Akquisitionsarbeit. Dank den Mitarbeitenden,
die voll und ganz hinter der Bank stehen, konnten wir in Zürich sehr
schnell einen neuen Kundenstamm
aufbauen.»
Auch der Standort ist vorteilhaft.
Die Anreise mit den öffentlichen sowie
mit den privaten Verkehrsmitteln ist
optimal, und die Beratungsräume mit
Blick auf den Stadelhoferplatz kommen sehr gut an. (pd.)
www.zrb.clientis.ch
zvg.
Staunen
und gewinnen
Für alle, die im Dezember durch
die Stadt schlendern: Ein Besuch
der Filiale am Stadelhoferplatz
lohnt sich. Auch dieses Jahr ziert
die weihnachtliche Beleuchtung
des weltbekannten Künstlers Gerry
Hofstetter wieder die Fassade der
Clientis Zürcher Regionalbank. Zudem können vom 1. bis 31. Dezember mit etwas Glück Preise im
Gesamtwert von 5000 Franken aus
der «Money-Box» gezogen werden!
Mehr unter www.zrb.clientis.ch.
len. Ein Drogenhund wurde
organisiert, der die
Reihen nach
Drogen
abschnüffelte.
Ob ein paar
Gramm
gefunden wurden, entzieht sich meiner Kenntnis …
Man glaubt es kaum. So werden
angepasste, kauffreudige Jugendliche
behandelt, die einem Geschäft im
Niederdorf viel Geld bringen wollen –
so ein Schuh kostet immerhin gegen
300 Franken. Und die Polizei hat
nichts Besseres zu tun, als sie zu
schikanieren. Da wird doch mit zwei
Ellen gemessen. Am anderen Ende
der Stadt werden Häuser besetzt, Abfallberge zurückgelassen, die Quartierbewohner die ganze Nacht mit
Musik zugelärmt … und die Polizei
schaut zu. Zahlt sogar den Strom und
das Aufräumen.
Manchmal ist es schwierig, zu
verstehen, wo die Polizei Gefahr wittert. Und noch schwieriger ist es, zu
verstehen, wo sie keine wittert ...
Nicole Barandun-Gross,
Präsidentin Gewerbeverband
der Stadt Zürich
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Fein essen zu Hause
Mahlzeitendienst
Wir liefern in der Stadt Zürich und
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die aktuellen Menüpläne:
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Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Züriberg
AKTUELL
Nr. 48
26. November 2015
7
Zoo Zürich kämpft für bedrohte Amphibien
Amphibien sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Doch leider sind viele
Arten vom Aussterben bedroht. Der Zoo Zürich unterstützt deshalb ein Projekt
in Kolumbien und versucht
auf die Besonderheiten und
Vielfalt der Tiere aufmerksam zu machen.
Oliver Linow
Amphibien gehören nicht zu den Tieren, die allgemein als «herzig» bezeichnet werden oder die Primarschüler für einen Vortrag «Mein Lieblingstier» auswählen. Trotzdem leisten sie einen erheblichen Anteil zur
Biodiversität, also der Artenvielfalt,
auf unserem Planeten. Obwohl ihre
Vorfahren aus dem Wasser stammen
und sie noch immer stark von einem
feuchten Lebensraum abhängig sind,
bevölkern die wechselwarmen Tiere
alle Kontinente. Ihr Lebensraum erstreckt sich vom nördlichen Polarkreis bis hin nach Patagonien, und
sie sind auf bis zu 4500 Meter über
Meer anzutreffen.
Vom Aussterben bedroht
Doch leider sind die faszinierenden
Tiere stark gefährdet. In den letzten
25 Jahren sind über 100 Arten für
immer verschwunden, und rund ein
Drittel der noch bestehenden Arten
gilt als ernsthaft bedroht. Grund dafür sind die Veränderung und Zerstörung der Lebensräume, der Klimawandel sowie eingeschleppte Tierar-
Der Goldene Pfeilgiftfrosch ist eine von acht Arten, die in einem vom
Zoo Zürich unterstützten Projekt in Kolumbien gezüchtet werden.
ten oder Infektionen. Besonders Letzteres stellt eine immer grösser werdende Herausforderung dar. «Weltweit verbreitet sich ein tödlicher
Hautpilz in rasantem Tempo, der sogenannte Chytridpilz», heisst es auf
der Website des Zoos. Dieser schädigt die Haut der Tiere und führt
massenweise zu ihrem Tod. Im Zoo
in Cali, der drittgrössten Stadt Kolumbiens, läuft deshalb seit 2006 ein
Projekt, um dem entgegenzuwirken.
Im geschützten Amphibienzuchtzentrum werden zurzeit acht Froscharten
gehalten und gezüchtet. Zuchtprogrammen kommt eine spezielle Bedeutung zu, weil es im Moment keine
Möglichkeit gibt, die Ausbreitung des
Chytridpilzes einzudämmen oder
kranke Amphibien in der freien Wildbahn zu behandeln. Neben der Zucht
umfasst das Projekt auch Freilandarbeiten in der Region um Cali sowie
diverse
Informationsprogramme.
Dieses Projekt wird vom Zoo Zürich
gefördert, der den Aufbau des Amphibienzuchtzentrums massgeblich
unterstützt hat.
Beinahe unbekannte Arten
Auch in Zürich selber werden verschiedene Arten gezüchtet und gehalten. Dazu zählen hauptsächlich die
Pfeilgiftfrösche aus den Regenwäldern Südamerikas und die Tomatenfrösche aus Madagaskar. Anlässlich
eines Medienapéros versucht der Zoo
Zürich zudem, das Interesse der Öf-
Schwimmwühlen gehören zur Ordnung der Schleichenlurche und erinnern
Fotos: O. Linow
eher an Schlangen denn an Amphibien.
fentlichkeit vermehrt auf die Amphibien zu lenken und auf ihre Besonderheiten und Vielfalten aufmerksam
zu machen. «Und wenn wir von Amphibien reden, dann sind das mehr
als nur Frösche und Kröten (Froschlurche) oder Molche und Salamander
(Schwanzlurche)», heisst es in einer
Medienmitteilung.
Neben diesen Gruppen gibt es
noch eine dritte Ordnung, die in der
Öffentlichkeit beinahe unbekannt ist
und ebenfalls im Zoo beheimatet ist:
die Schleichenlurche. Mit 200 Arten
ist sie klar die kleinste Amphibienordnung und kommt nur in den tropischen Gebieten in Südostasien, Mittel- und Südamerika sowie in kleinen
Bereichen in West- und Ostafrika vor.
Ihr Aussehen unterscheidet sie stark
von den beiden anderen Ordnungen.
Mit ihrem länglichen Körper und den
zurückgebildeten Gliedmassen erinnern sie eher an Schlangen oder
Würmer. Nichts deutet auf den Entwicklungsschritt hin, den die Amphibien vor 360 Millionen Jahren vollzogen. Damals verliessen sie das Wasser und begannen als erste Vierfüsser
auf dem Land zu leben. Speziell erscheint zudem, dass sich die Jungtiere während der ersten Monate von
der Haut der Mutter ernähren, die sie
abweiden. Die Schwimmwühle, der
einzige Vertreter dieser Ordnung, der
im Zoo Zürich zu finden ist, gilt
glücklicherweise nicht als vom Aussterben bedroht.
AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN
Wirklich wichtig ist nur der Chef
Erst als der Chef persönlich das Wort
ergreift – «Nochmals zurück zur Vergrösserung des Marktanteils, ich habe die Lösung» – und meine Idee als
die seine vorbringt, horche ich auf.
Nur mit Mühe kann ich ein empörtes
«He!» unterdrücken, als er dafür zustimmendes Kopfnicken und anerkennende Blicke erntet.
Was man tut oder sagt,
ist einerlei. Entscheidend
ist, wer man ist. Das hat
P. Rakti-Kant am eigenen
Leib erfahren müssen.
Einige Anekdoten.
P. Rakti-Kant *
Eine einheitliche Pausen-Philosophie
gibt es bei uns nicht. Manche gönnen
sich viermal täglich eine ausgiebige
Kaffeepause, andere stehen die Hälfte des Tages auf der Terrasse und
frönen ihrer Nikotinsucht, und wieder andere arbeiten praktisch ohne
vom Bildschirm aufzusehen. Obwohl
ich auch gerne ab und zu eine Pause
machen würde, gehöre ich zu Letzteren. Denn die Mitarbeiter der Marketing- und Kommunikationsabteilung
scheinen nicht zum Kommunizieren,
sondern zum Arbeiten angestellt zu
sein. Also schwimme ich, als Teil dieser Abteilung, mit dem Strom.
Eine Frage der Position
Sogar wenn ich von Zeit zu Zeit aus
dem Fenster schaue, um einer Kurzsichtigkeit vorzubeugen, plagt mich
ein schlechtes Gewissen. Aber heute
brauche ich eine Pause. Ich stelle
mich an das Fenster und beisse in einen Apfel. Es dauert nicht lange, bis
ich einen Blick im Rücken spüre und
die genervte Stimme meines Chefs
höre: «Hast du nichts zum Arbeiten?» Ertappt setze ich mich wieder
auf meinen Stuhl, während das muntere Gelächter weiterhin aus dem
Pausenraum dringt.
Es steht ein wichtiges Meeting mit
der Geschäftsleitung an. Das Thema
interessiert mich, ich habe Ideen. Ich
Der Networking-Apéro
P. Rakti-Kant
P. Rakti-Kant ist Mitte zwanzig
und studiert Sozialwissenschaften
an der Universität Zürich. Um
sich den Einstieg ins Berufsleben
zu erleichtern, sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten
des Arbeitsalltags.
schätze die mir entgegengebrachte
Offenheit. Denn auch ein Praktikant
darf sich an den Meetings beteiligen.
Gespannt sitze ich in der Runde der
Führungskräfte und warte auf meinen grossen Auftritt.
Als er endlich da ist, präsentiere
ich selbstbewusst meine Strategie zur
Vergrösserung des Marktanteils. Vergebens warte ich auf die begeisterten
Reaktionen der Chefetage. Betretenes
Schweigen. Fragende Blicke. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit.
Meine Idee war wohl doch nicht so
gut, wie ich geglaubt hatte. Nach einigen langen Sekunden ergreift endlich die Verkaufsleiterin das Wort und
kommt auf den nächsten Punkt der
Traktandenliste zu sprechen.
Ich versinke in meinem Stuhl und
beschliesse, mich für den Rest des
Meetings im Hintergrund zu halten.
Als krönender Abschluss findet heute
ein grosser Event statt, an dem wir
unsere Arbeit potenziellen Kunden
präsentieren. Gefolgt von einem Networking-Apéro, auf den schon alle
gespannt warten.
In der letzten Reihe sitze ich und
höre zu, während ich die anderen
Zuschauer mustere und mich frage,
wer heute wohl mein Netzwerk erweitern wird. Also warte ich beim
Apéro darauf, dass mich jemand anspricht. Und tatsächlich kommt nach
kurzer Zeit eine Frau auf mich zu,
die während der Präsentation zwei
Reihen vor mir gesessen hatte. Möge
das Networking beginnen.
Wir tauschen einige Floskeln aus,
lachen aufgesetzt, und als sie nach
meiner Funktion fragt, antworte ich
ohne zu zögern: «Ich bin Praktikant.»
Nach einem «Ach so, Praktikant» und
einigen belanglosen Sätzen meint sie
mit einem entschuldigenden Lächeln:
«So, jetzt hole ich mir auch einmal
etwas zu essen.» Dann verschwindet
sie in der Masse. Etwas enttäuscht
drehe ich mich um und nehme ein
Häppchen vom Buffet hinter mir.
* In loser Folge schilderte P. Rakti-Kant
seine Erlebnisse rund um sein Praktikum.
Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes
schrieb er unter einem Pseudonym. Dies
ist die letzte Folge seiner Kolumne.
Lourdes Leibbrandt-Tamariz mit den Models im Hintergrund.
Foto: zvg.
Alpakamode hilft Peruanern
In Zürich präsentierte Makumayu ihre Alpakakollektion. In Peru setzt sich das
Schweizer Modelabel für die
Züchter der Tiere ein.
Manuel Sackmann
Der Pfarreisaal St. Martin wurde am
vergangenen Wochenende vorübergehend zum Catwalk. Rund hundert
geladene Gäste waren anwesend und
genossen neben der Modepräsentation peruanische Tänze und ein Büffet mit kulinarischen Köstlichkeiten
aus dem Land. Veranstaltet wurde
der Anlass von der Plataforma Cultural Peruana, einer Non-Profit-Organisation zur Förderung der Integration
von Peruanern in Zürich. Gründerin
und Präsidentin Lourdes Leibbrandt-Tamariz ist zufrieden: «Der
Event war ein voller Erfolg und die
Besucher waren begeistert.» Auch
der peruanische Botschafter reiste
aus Bern an, um der Veranstaltung
beizuwohnen. Gezeigt wurde die Mode von Makumayu, einem Schweizer
Familienunternehmen, das auf Kleidung aus Alpakawolle spezialisiert
ist. Seine Wurzeln liegen in Peru.
Gründer Jorge Marthaler folgt damit
einer langen Tradition seiner peruanischen Familie. Seit vier Generationen handelt diese schon mit Alpakawolle und exportiert sie ins Ausland.
Makumayu fertigt seine Kleidung
aus hochwertigen Stoffen und kombiniert sie auch mit anderen Materialien. «Babyalpaka mit Seide gemischt
fühlt sich sehr sanft und fein an»,
schwärmt Leibbrandt-Tamariz. Das
Unternehmen arbeitet eng mit den
Alpakazüchtern zusammen und setzt
sich für die Verbesserung von deren
Lebensbedingungen ein. Die Herstellung der Textilien erfolgt vollständig
in Peru, von der Zucht bis zum vollendeten Produkt. Erst dann werden
die Kleider in die Schweiz exportiert.
Am Samstag konnte nun das Resultat
bestaunt werden.
8
Züriberg
Nr. 48
26. November 2015
MARKTPLATZ
Glücklichsein hängt nicht vom Besitz ab
Ist das Ende der Konsumgesellschaft in Sicht?
Oder gibt es eine «grüne»
Wirtschaft, die immer
weiterwächst?
Pia Meier
Der diesjährige Treffpunkt Science
City der ETH widmete sich dem Thema «Rohstoff Erde» und der Frage,
wie die Welt gesund bleibt. Am vergangenen Erlebnissonntag standen
Mensch und Gesellschaft im Mittelpunkt. Die gesellschaftliche Dimension des Umgangs mit Rohstoffen
wurde mittels Vorträgen, Ausstellung,
Demonstrationen und Kindervorlesungen aufgezeigt. Die natürlichen
Wie viele Ressourcen verbraucht
ein Flug nach New York? Foto: P. Meier
Rohstoffe auf der Erde sind begrenzt
und teilweise nicht erneuerbar. Ist
das wirtschaftliche Wachstum deshalb begrenzt? Oder gibt es ein nachhaltiges Wachstum, und wie müsste
dieses aussehen? Ist eine nachhaltige
Weltwirtschaft bald Realität, oder
bleibt sie Wunschdenken?
Lucas Bretschger, ETH-Professor
für Ökonomie, erläuterte den zahlreichen Interessierten, wie eine nachhaltige Wirtschaft aussehen könnte. Er
ortete zwei grundlegende Probleme:
die einseitige Verteilung des Wohlstands und den Rohstoffverbrauch.
Bretschger wies darauf hin, dass der
Lebensstandard nicht identisch ist mit
dem materiellen Wohlstand. «Glücklichsein hängt nicht vom Besitz ab.»
Vom 30. November bis zum 11. Dezember findet die UN-Klimakonferenz
in Paris statt. 138 Staats- und Regierungschefs werden erwartet. Auf der
Klimakonferenz soll auch eine Nachfolgeregelung für das 2020 auslaufende Kyoto-Protokoll vereinbart werden.
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unterliegen sie einem natürlichen Alterungsprozess. Ohnedies: Das Auto
bringt man jedes Jahr zur Inspektion,
die Heizung wird überprüft, die Abwasserrohre hingegen vernachlässigt
man meist. RohrMax reinigt, unter-
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Züriberg
H I N TE R G R U N D
Nr. 48
26. November 2015
9
Zürichs CSI-Frau plaudert aus Nähkästchen
Was hat einen Menschen
getötet? Dieser Frage geht
Rechtsmedizinerin Christine
Bartsch nach. Im Rahmen
der Kulturama-Ausstellung
Anatomie gab die Forensikerin Einblicke in ihren
Arbeitsalltag.
Lena Schenkel
Regelmässige «Tatort»- oder «CSI»Schauer und auch Krimileser wissen:
Wenn Verdacht auf ein Gewaltdelikt
besteht, kommen die Forensiker ins
Spiel. Das sind jene Spezialisten, die
Fingerabdrücke und DNA-Spuren sichern und auswerten. Oder Ärzte, die
Leichen obduzieren, um eine potenziell unnatürliche Todesart zu ermitteln. Letztere werden gemeinhin gerne für Pathologen gehalten. Dass diese am Tatort nichts verloren haben,
war nur eine der spannenden Erkenntnisse des Referats von Christine
Bartsch im Kulturama von letztem
Sonntag anlässlich der AnatomieSonderausstellung (siehe Kasten).
Nicht nur bei Mord und Totschlag
Wie die scheidende Abteilungsleiterin
für Forensische Medizin und Bildgebung am Institut für Rechtsmedizin
in Zürich erklärte, beschäftigen sich
Pathologen in erster Linie mit Krankheiten und Anomalien, arbeiten also
in Kliniken und obduzieren nur bei
natürlichen Todesfällen.
Sie selbst war ebenfalls in diesem
Bereich tätig, hat es aber «nicht ausgehalten, zu entdecken, wodurch
ANZEIGEN
Menschen ihr Leben verlieren könnten». Herauszufinden, weshalb sie
ihr Leben verloren haben, sei da etwas ganz anderes, weshalb die passionierte Oberärztin bei der Rechtsmedizin landete.
«Anatomie»
im Kulturama
Die interaktive Sonderausstellung
bietet eine Reise ins Innere des
menschlichen Körpers und zeigt
die Entwicklung der Anatomie
von der Renaissance bis heute.
Objekte, anatomische Präparate,
historische Werke sowie Abbildungen, die durch modernste
bildgebende Verfahren erzeugt
wurden, Videos und interaktive
Stationen führen durch verschiedene Epochen und wissenschaftliche Disziplinen. (zb.)
«Postmortale Klugscheisser»
Von den rund 65 000 jährlichen Todesfällen in der Schweiz liessen sich
etwa 60 auf Gewalttaten zurückführen, wovon zirka 15 auf Zürich entfallen. Bartschs Abteilung führt im Jahr
etwa 1000 amtsärztliche Leichenschauen durch.
Hinzu kommen 500 Obduktionen
aus den umliegenden Kantonen.
Bartsch hatte es aber nicht nur mit
Toten, sondern ebenso häufig mit Lebenden zu tun. Denn Forensiker sind
bei allen Delikten mit mutmasslicher
Fremdeinwirkung zur Stelle: bei Körperverletzung, Sexualdelikten oder
wenn Alkohol und Drogen im Spiel
sind. In Bartschs Abteilung steht die
medizinische Untersuchung des Menschen mittels Bildgebungsverfahren
wie CT, MRT oder Obduktion im Vordergrund. Zum Rechtsmedizinischen
Institut, das am Irchel 160 Mitarbeiter beschäftigt, gehören zudem die
Verkehrsmedizin – dort werden zum
Beispiel Fahrfähigkeitsgutachten erstellt und Drogenabstinenzkontrollen
durchgeführt – und die forensische
Psychiatrie, die etwa die Schuldfähigkeit beurteilt, die forensische Pharmakologie und Toxikologie, die Blut,
Urin oder Haare auf 800 Substanzen
hin untersuchen kann, sowie die forensische Genetik, die DNA-Spuren
auf Menschen oder Gegenständen sichert und abgleicht. Ihre Aufträge er-
halten die Rechtsmediziner stets von
der Jurisprudenz respektive von deren verlängertem Arm, der Polizei.
Private Aufträge wie Vaterschaftsnähmen sie nicht an, erklärte Bartsch
mit einem Augenzwinkern. Zur Beurteilung einer Tat und Schwere der
Schuld des mutmasslichen Täters
bräuchten die Rechtsmediziner nebst
medizinischen Gutachten auch eine
gute Rhetorik, machte sie klar. Die
Nachweise müssten vor Gericht in einen schlüssigen Zusammenhang gebracht werden, etwa wenn Aussage
gegen Aussage stehe respektive Gutachten kontra Gegengutachten. In Bezug auf Tötungsdelikte seien sie letztlich «postmortale Klugscheisser».
Sie forscht nach Todesursachen, aber nicht nur: Noch bis Ende Monat ist
Christine Bartsch in der Abteilung für Forensische Medizin und Bildgebung am Institut für Rechtsmedizin in Zürich tätig. Foto: Joseph Stücker/zvg
Die ‹Anatomie›-Sonderausstellung wird
aufgrund hohen Besucherandrangs bis
Ende August verlängert. Kulturama, Englischviertelstrasse 9, 8032 Zürich; geöffnet
Di–So 13–17 Uhr. Mehr Informationen unter www. kulturama.ch.
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Züriberg
Nr. 48
26. November 2015
VE R M I S H C TE S
Jahrhundert-Martinisommer bringt Trockenheit
Mitteleuropa erlebte einen
noch nie da gewesenen
Martinisommer. Eine Hitzewelle liess die Temperaturen
in der Schweiz und Mitteleuropa so hoch steigen wie
nie zuvor in dieser Jahreszeit. Gleichzeitig verschärfte sich die Trockenheit.
tenswerten Nebelabsenz erreichten
die Sonnenstunden bereits Mitte November in Zürich 140 Prozent des
Solls für den gesamten Monat.
Staubtrocken
Silvan Rosser
Ein markanter Wetterumschwung am
21. November beendete einen bis dahin rekordverdächtig milden November. Die erste Novemberhälfte war in
Mitteleuropa und in der Schweiz geprägt durch aussergewöhnlich hohe
Temperaturen.
Die extremsten Abweichungen
zum langjährigen Referenzwert der
Jahre 1981–2010 wurden mit 6 bis 8
Grad zu warmen Temperaturen in
den Berglagen und auf den Hügelzügen beobachtet. So waren die durchschnittlichen Temperaturen in der
Stadt Zürich rund 4 Grad, auf dem
Zürichberg knapp 5 Grad und auf
dem Hörnli 7 Grad übertemperiert.
Eingesetzt hat diese herbstliche Hitzewelle bereits im letzten Oktoberdrittel. Zwischen dem 21. Oktober
und dem 20. November erlebte Mitteleuropa heuer einen Martinisommer, der alle Rekorde sprengt. Diese
vierwöchige Hitzeperiode mitten im
Herbst kann nur durch eine Superlative beschrieben werden: Es war ein
Jahrhundert-Martinisommer.
2015 erlebten Mitteleuropa und die Schweiz einen Jahrhundert-Martinisommer. Auch in Zürich war es vom 21.
Oktober bis 20. November so warm wie nie zuvor seit mindestens 1901.
Grafiken: Silvan Rosser
Kein Rekordherbst
Ein Blick in die Wetterbücher bestätigt den Befund. Noch nie seit mindestens 1901 war die Periode vom
21. Oktober bis 20. November so
warm. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt 1981–2010 waren
die Temperaturen 3,2 Grad übertemperiert. Der bisherige Rekord aus
dem Jahr 2006 wurde gleich um einige Zehntelgrade überboten. Noch
eindeutiger zeigt sich der ausgezeichnete Martinisommer in der Höhe, wo
beispielsweise auf dem Jungfraujoch
Eine solch ausgeprägte Trockenheit von Juli bis November kam seit Messbeginn 1864 erst zweimal vor.
oder in Samedan neue Allzeit-November-Höchstwerte gemessen wurden. In beiden Fällen handelt es sich
um sehr lange Messreihen mit Messbeginn im 19. Jahrhundert, was die
Rekorde umso bemerkenswerter
macht. Die Schweiz erlebte zwar einen Jahrhundert-Martinisommer. Für
einen Rekordherbst reicht es aber
nicht. Der Schein trügt, denn im Sep-
tember und in den ersten zwei Oktoberdritteln dominierten meist unterdurchschnittliche Temperaturen. Der
meteorologische Herbst dauert vom
1. September bis zum 30. November.
Mit dem jüngsten Wintereinbruch
wird sich auch der Wärmeüberschuss des Novembers noch etwas
nach unten korrigieren. Unter dem
Strich wird der Herbst einige Zehn-
telgrade übertemperiert ausfallen, jedoch deutlich kühler als im sehr milden Vorjahr. Der Herbst 2015 wird
voraussichtlich so kühl wie seit 2010
nicht mehr. Der bisherige RekordHerbst aus dem Jahr 2006 war beachtliche 2,5 Grad wärmer als der
diesjährige. Aussergewöhnlich war
neben den Temperaturen auch die
Besonnung. Aufgrund einer beach-
Grossflächig fiel in der ersten Monatshälfte auch kein Tropfen Regen.
Die seit Mitte Jahr anhaltende Trockenheit verschärfte sich weiter. Die
letzte ergiebige Niederschlagsserie
liegt schon fast ein halbes Jahr zurück: vom 14. bis 23. Juni fielen in
Zürich rund 100 mm Regen, an den
Voralpen deutlich mehr. Seither waren Juli, August, September, Oktober
und jetzt auch der November deutlich
zu trocken.
In den letzten fünf Monaten fielen
in Zürich gerade einmal rund 200
mm. Unter Berücksichtigung der zu
erwartenden Niederschläge bis Ende
November sind es in der Periode Juli
bis November knapp 250 mm. Verglichen mit einem durchschnittlichen
Jahr fehlen in der Bilanz 260 mm
Niederschlag. Das sind beinahe historische Ausmasse. Nur im Jahr 1949
war die erwähnte fünfmonatige Periode in Zürich noch ein wenig trockener. Damals fehlten 270 mm in der
Niederschlagsbilanz. Ähnlich trocken
war es in dieser Periode auch 1864.
Ausgeprägte Trockenperioden über
mehrere Monate gab es letztmals im
ersten Halbjahr 2011 und während
des Hitzesommers 2003. Ein trockener Hochsommer gefolgt von einem
trockenen Herbst, wie in diesem
Jahr, gab es in den letzten Jahren nie
mehr. Dank einem eher feuchten ersten Halbjahr ist das Niederschlagsdefizit 2015 nicht allzu gross. Es fehlen rund 100 mm.
Die aktuelle Trockenheit hat aufgrund der Jahreszeit geringe negative Auswirkungen. Da sich Natur und
somit auch die Landwirtschaft auf die
Winterruhe vorbereiten, gibt es kaum
Ernteausfälle. Härter trifft es Fische
in kleinen, versiegten Flüssen oder
die stillstehenden Kleinwasserkraftwerke. Würde zudem ein kalt-trockener Winter folgen, wäre lokal auch
die Trinkwasserversorgung gefährdet. Die nächsten Niederschläge sind
also durchaus willkommen.
In Hottingen geht im Dezember
jeden Tag ein Adventstürchen auf
Zum zweiten Mal organisiert der Quartierverein
Hottingen offene Adventstüren. Hier die Übersicht
über alle geplanten Events.
Private, Vereine und Gewerbebetriebe öffnen ihre Türen und freuen sich
auf Besuche aus der Nachbarschaft.
• Di, 1.12.: Austausch über die politische Arbeit mit biologischem Apfelpunsch (alkoholfrei), im Bürgerbüro
Gemeinderat Simon Kälin, Dolderstr.
24, 18.30–22 Uhr
• Mi, 2.12.: Wort–Musik–Stille und
der Blick über Stadt und See in der
offenen Kreuzkirche Hottingen, 18.30
Uhr
• Do, 3.12.: Gehör und Geschmack –
die Sinne schärfen mit Hörtests und
feinen Samichlaus-Säckli im Hörzentrum an der Klosbachstr. 87, 17–19
Uhr
• Fr, 4.12.: Ein Apéro mit japanischem Grüntee und Grüntee-Weihnachtsguetzli wird vom Fachgeschäft
Küche & Haushalt an der Hottingerstr. 37 offeriert, 16.30–18.30 Uhr
• Sa, 5.12.: Zürcher Weihnachten im
Schweizer Film – eine Collage von
1957 bis heute. Dazu Isebähnle für
Einfach ohne Scheu reingucken
und miterleben.
Foto: zvg.
Gross und Klein, Kulturatelier U4,
Unionstr. 4. 16–19 Uhr
• So, 6.12.: rüffer & rub Sachbuchverlag – stöbern bei Kuchen und
Trank mit Überraschungslesung an
der Konkordiastr. 20, siehe www.
ruefferundrub.ch, 14–18 Uhr
• Mo, 7.12.: Keine Weihnachtsgeschichten, dafür etwas Quartierhistorie in unserer Bank. Willkommen zu
heissem Glühwein und feinen Tirggel.
Ihr Raiffeisen-Team am Kreuzplatz,
17–19 Uhr
• Di, 8.12.: Ein Abend voller Spielfreude– Spiele entdecken in der Lu-
dothek Kreis 7 an der Jupiterstr. 42,
18.30–20.30 Uhr
• Mi, 9.12.: Ein Austausch über unser Wohlbefinden, mit Katharina
Rast-Pupato & Petra Benedikt (und
vitalisierenden Tränklis), Gemeinschaftspraxis Kreuzplatz, Hegarstr. 9,
9–10/14–15/18–19 Uhr
• Do, 10.12.: Dino, Urpferd, Riesenlibellen, Ammoniten & Co. Wissenswertes und Interessantes über das
Leben in der Urzeit, im Kulturama
(Eintritt frei), Englischviertelstr. 9,
17–18 Uhr
• Fr, 11.12.: 25 Jahre Gemeinschaftszentrum Hottingen. Dank einem engagierten Quartier und dem QV wurde 1990 das GZ eingeweiht. Wir feiern mit Ihnen und schauen zurück
und voraus im Hottingersaal, ab 18
Uhr
• Sa, 12.12.: Das Team mit Cornelia
Schweizer und Heidi Häusler überrascht Sie literarisch und kulinarisch
am doppelten Chlaus-Tag – einfach
hereinspaziert in die Buchhandlung
am Hottingerplatz, bis 18 Uhr
• So, 13.12.: Bei Glühwein, Eau Tannenbaum (alkoholfrei) und Gebäck laden dich Ria Isler und Fritz Riess an
der Samariterstrasse 4 zu einem gemütlichen Abend ein, ab 18 Uhr.
Felix und Lucia Eppisser, Michel Péclard, Florian Weber (v.l.).
Foto:ulit.
Gastronomisches Gastspiel
Bis Sonntag, 6. Dezember, sind Felix
Eppisser und seine Frau Lucia zurück in Zürich. Wer sich an die Kochkünste des mit 16 Gault-Millau-Punkten dekorierten Spitzenkochs im «Rigiblick» erinnert, darf sich auf das
glanzvolle Gastspiel des Paars im
Restaurant Kiosk von Michel Péclard
und Florian Weber am Seefeldquai
51 freuen. Die Eppissers bringen von
ihren Aufenthalten in Asien das Beste
aus dem Fernen Osten an die Ufer
des Zürichsees.
In der Hauptstadt Myanmars
führte das Powerpaar das «Le Planteur», einen Gourmettempel, der bei
Touristen wie Staatsgästen gleichermassen beliebt war. In Malaysia
übernahmen sie ein spektakuläres
Thermal-Resort und brachten es in-
nerhalb kurzer Zeit zum Florieren.
Bis zum nächsten Projekt – wieder in
Myanmar – gönnt sich das Paar eine
Auszeit. «Es ist ein Heimkommen in
der Vorweihnachtszeit, auf das ich
mich sehr gefreut habe» sagt Lucia
Eppisser, die sich den Umgang mit
gekrönten Häuptern in Malaysia gewohnt ist. Das mehrgängige Menü einer inspirierten Fusion-Küche überrascht mit Zutaten aus Japan, China,
Indonesien und dem Mittleren Osten.
Kleines Aperçu am Rand: Lucia Eppisser trug bei der exklusiven Vorpremiere zum Chef Table einen Seidenschal, durchwirkt mit echten Goldplättchen, den sie als Wertschätzung
für die Gastfreundschaft aus dem
Sultanspalast in Malaysia geschenkt
erhalten hatte. (ulit.)
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Als die Bezeichnung «Kohlendreieck» noch Sinn machte. Das Foto stammt aus den 1930er-Jahren. Heute führt hier die Kohlendreieckbrücke durch als Teil der Durchmesserlinie beim HB.
Ein dickes Buch voller SBB-Trouvaillen
Der Bildband «Die SBB
unserer Grosseltern» thematisiert die Spezialzüge im
Zweiten Weltkrieg, den
legendären Schipkapass, die
Hochblüte der Bahnpost
und weitere Trouvaillen.
Lorenz Steinmann
Der nicht nur für Eisenbahnfanatiker
interessante Bildband beleuchtet die
wechselvolle SBB-Zeit zwischen 1925
und etwa 1960. Weitsichtig wurde
fast das ganze Streckennetz elektrifiziert, trotz Kriegswirren fand ein internationaler Rollmaterialaustausch
statt, und technische Innovationen
machten Furore.
Eine Erfolgsstory
In rühriger Fronarbeit hat die Ortsgeschichtliche Kommission des Quartiervereins
Aussersihl-Hard
den
zweiten Band von «Die SBB unserer
Grosseltern» herausgebracht. Die
Buchvernissage mit eigens gedruckten Kartonbilletten und viel Eisenbahnprominenz wurde im Landgasthof Rössli in Illnau. Warum nicht im
Kreis 4? Darauf angesprochen, sagen
die beiden Mitautoren Max Peter und
Bruno Würgler, das Interesse Zürichs
an so einem Bahnevent sei nicht
eben sehr gross gewesen. Sei’s drum.
Mehrere hundert Gäste nahmen im
eisenbahnaffinen «Rössli» teil, und es
ist anzunehmen, dass der vorgestellte
zweite Band ähnlich erfolgreich sein
wird wie der 2012 erschienene erste
Band. Von jenem wurden immerhin
gegen 1000 Exemplare verkauft. Kein
Wunder: Er ist ein Zeitdokument mit
vielen bisher unveröffentlichten Fotos, Tabellen und Karten. Dem legendären Schipkapass im Zürcher Unterland wird ein höchst informatives
Kapitel gewidmet, das das innige
Verhältnis der Schweiz zu ihrer Eisenbahn aufzeigt. Ein weiteres Kapitel beleuchtet den Zweiten Weltkrieg
mit zwei geheimen Kommandozügen
für den General und einem Kriegspressezug. Auch der Rote Pfeil ist natürlich ein Thema mit dem promi-
Streckenkontrolle während des 2. Weltkrieges. Die Bahnangestellten waFotos aus: «Die SBB unserer Grosseltern»
ren mit einem Karabiner bewaffnet.
Letzte Fahrt der Dampflokomotive C5/6 mit Güterwagen im Jahr 1966
über den Schipkapass im Zürcher Unterland.
Generalszug mit Splitterschutzwagen der Deutschen Reichsbahn. Die um- Der Bahnhof Stadelhofen 1935. Der sogenannte Abonnentenverkehr war
damals noch tief. Die Bahn hatte von hier nach Rapperswil eine Stunde.
gebauten Güterwagen wurden von Deutschland gemietet.
nenten Fahrgast Winston Churchill
und seinem nicht ganz kleinen Handgepäck, resultierend aus seinem Faible für die Ölmalerei. Ein Blick in die
Hochblüte der Bahnpost zeigt, dass
in früheren Zeiten der Begriff Nachhaltigkeit fast ebenso ernst genommen wurde wie heute.
Band 2: Die SBB unserer Grosseltern – eine Spurensuche; Format 21×27 cm, 248
Seiten, 170 Abbildungen, in Farbe. Preis,
inkl. Porto und Verpackung: 60 Franken.
Bestellungen online möglich via www.ogk.
qrv.ch oder Max Peter, Bücherdienst, Feldstrasse 115, 8004 Zürich, Tel. 044 241 35
02, E-Mail [email protected]. Erhältlich
ist weiterhin auch der Band 1 der SBB-Geschichte.
Bücherverlosung
Die «Lokalinfo» verlost 3 SBB-Bücher. Bitte senden Sie ein E-Mail
mit der Betreffzeile «SBB» an die
Adresse [email protected] oder
senden Sie eine Postkarte an: Lo-
kalinfo AG, SBB-Wettbewerb, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich. Einsendeschluss: 12. Dezember 2015.
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
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Stadt Zürich
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Gelenk- und
Muskelschmerzen?
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Stadt Zürich
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Einfache Tipps für die strapazierte Winterhaut
Wenn draussen klirrende Kälte
herrscht, ein eisiger Wind bläst
und drinnen die Heizung auf
Hochtouren läuft und für trockene Luft sorgt, dann leidet die
Haut. Hilfe bieten eine gesunde
Ernährung, viel Flüssigkeit und
milde, fetthaltige Pflegeprodukte.
Karin Steiner
Im Winter ist die Haut extremen Bedingungen ausgesetzt. In Innenräumen entzieht ihr
die trockene Heizungsluft Feuchtigkeit und
macht sie empfindlich und rau. Und draussen in der Kälte ziehen sich die Blutgefässe
unter der Haut zusammen, um die Wärme
im Körperinnern zu speichern. Dadurch
wird die Blutzufuhr zur Haut gedrosselt, und
sie bekommt weniger Sauerstoff und Nährstoffe. Bei Temperaturen unter acht Grad
Celsius streiken zudem die Talgdrüsen.
Der natürliche Fettfilm, der die Haut
schützt, wird aus Hunderten solcher klei-
Spazieren im Winter ist gesund, aber die Haut braucht dabei besondere Pflege. Foto: zvg.
ner Drüsen gespeist. Doch je tiefer die
Temperaturen, umso weniger Hautfett
produzieren sie. Bei extremer Kälte kann
die Fettproduktion sogar ganz eingestellt
werden. Auf diese Weise geht ein Hauptbestandteil des natürlichen Hautschutzmantels verloren. Durch den fehlenden
Fettfilm verdunstet das Wasser schneller
von der Hautoberfläche. Die Folge: Die
Haut wird immer trockener und brüchiger.
Pflege von innen und aussen
Wenn die Haut zu jucken beginnt, wenn sie
spannt und erweiterte Äderchen zum Vorschein kommen, dann braucht sie dringend
Pflege. Diese beginnt mit einer ausgewogenen, gesunden und vitaminreichen Ernäh-
rung. Zudem sollte man viel trinken. Empfehlenswert sind ungesüsste Tees oder Wasser.
Ein Segen für die Haut ist regelmässiges
Lüften, um feuchte Luft hereinzulassen. So
verlockend es ist, nach einem Spaziergang
in der Kälte ein heisses Bad zu nehmen, so
schädlich ist das für die Haut. Denn heisses
Wasser laugt sie aus und entzieht ihr zusätzlich Fett. Fachleute empfehlen deshalb,
nur lauwarm zu duschen. Danach sollte die
Haut gründlich eingecremt werden. Dermatologen raten zu reichhaltigen Feuchtigkeitscremes, die Urea enthalten. Dieser
synthetisch hergestellte Harnstoff wirkt als
Feuchtigkeitsbinder. Peelings oder alkoholhaltige Gesichtswasser sollten während der
Wintermonate nicht verwendet werden, um
den Säureschutzmantel der Haut nicht anzugreifen. Wer einen Spaziergang im Winter plant, sollte das Gesicht vorgängig mit
einer fetthaltigen Schutzcreme pflegen. Und
die Hände nicht vergessen, die im Winter
oft besonders trocken und rissig sind. Auch
sie sollten regelmässig eingecremt und an
der frischen Luft mit Handschuhen geschützt werden.
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AU TO M O B I L
Dacia wird
noch günstiger
Die rumänische Renault-Tochter hat
sich mit pragmatischen, qualitativ soliden Fahrzeugen zu einem unschlagbaren Preis etabliert; auch in der
Schweiz. Als Reaktion auf den starken Franken passte auch Dacia die
Listenpreise an, als Ersatz für den
bisher angebotenen Eurorabatt. Neu
können Kunden bei den offiziellen
Dacia-Händlern von Preissenkungen
von rund 10 bis 18 Prozent profitieren, je nach Modell und Version.
Die Ersparnis kann je nach Fahrzeug bis 4100 Franken betragen. Damit heizt Dacia der Konkurrenz
mächtig ein: Ein fünftüriger Sandero
wird neu ab 7900 Franken angeboten, der Kleintransporter Dokker Van
steht zum gleichen Preis im Angebot.
Auch die Preise für Optionen wurden gesenkt: Die Klimaanlage beispielsweise kostet nur noch die Hälfte, Ledersitze werden für 800 statt
1500 Franken angeboten.
Und Dacia setzt noch einen drauf:
Das Null-Prozent-Leasing ohne Anzahlung wird viele weitere Kunden
anlocken. (zb.)
Yamaha veredelt
neuen Lexus RX
Toyotas Edeltochter macht sich die
Kompetenzen und das handwerkliche
Können der erfahrenen Klavierbauer
von Yamaha zunutze, um dem Innenraum des neuen RX ein besonderes
Flair zu verleihen. Das Lasercut-Verfahren verleiht nun auch dem Echtholzfurnier des Lexus-SUV eine hochwertige Note. Bei den Applikationen
der Mittelkonsole und der Türverkleidungen werden in das auf einen Aluminiumträger aufgebrachte SapelliMahagoni präzise Schnitte graviert.
Das Ergebnis ist ein markantes
Liniendesign mit einem starken Kontrast zwischen dem warmen Holz und
dem kühlen Aluminium – angelehnt
an fein gewobene Nadelstreifen. Die
Firma Yamaha besteht seit 100 Jahren und arbeitet von Anbeginn der
Marke Lexus vor 25 Jahren an exklusiven und dekorativen Holz-Applikationen der unterschiedlichen Modelle
mit. (zb.)
Echtholz-Alu-Einlagen im RX.
F: zvg.
VW investiert
weiter in den USA
Trotz dem Dieseldebakel glaubt
Volkswagen offenbar weiterhin an
das US-Geschäft. Die Wolfsburger haben die geplanten Investitionen am
Standort Chattanooga und die Produktion eines neu entwickelten Geländewagens für den US-Markt bestätigt. VW will dazu allein im Bundesstaat Tennessee 600 Millionen
Dollar investieren und 2000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. In Chattanooga entsteht derzeit ein Entwicklungs- und Planungszentrum für
den nordamerikanischen Markt.
Die Produktion des neuen Midsize-SUV, der auf der Studie Cross
Blue basiert, soll Ende 2016 in Chattanooga anlaufen. Um die Produktion
logistisch zu gewährleisten, werden
die vorhandenen Flächen im Werk
derzeit um insgesamt 50 000 Quadratmeter erweitert. (zb.)
Adam und Corsa:
Opel sponsert
TCS-Jungfahrlager
Neu auch mit 110 PS zu haben. Der neue Peugeot 208 verbraucht so motorisiert rund 5 Liter auf 100 km.
Das beste Ross im Peugeot-Stall
wurde konsequent modernisiert
Eine Million Kleinwagen
der Baureihe 208 sind
seit der Markteinführung
vor drei Jahren verkauft
worden. Um an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen
zu können, haben die
Franzosen ihr bestes Pferd
im Stall aufgewertet.
Peter Lattmann
Den Dreitürer gibt es in der Schweizer Preisliste schon ab 14 900 Franken, der ungleich stärker gefragte
Fünftürer kostet in der Basisausführung 1700 Franken mehr. Wer sich
für die jüngste Ausgabe des Peugeot
208 begeistert, sollte bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Eine vernünftige Wahl ist das weitgehend vollständig ausgestattete Modell
Allure Pure Tech mit dem 110 PS
leistenden Drei-Zylinder-Turbobenziner, dem automatischen Sechsganggetriebe und einem für diese Fahrzeugkategorie vorbildlichen StoppStart-System. Für 25 400 Franken ist
der 208 zu haben. Ein Betrag, der die
Mehrzahl der Konkurrenten in Verlegenheit bringt.
Die Franzosen legen ganz besonderen Wert auf einen schicken Anzug, erwarten von ihrem Kleinwagen
aber auch einen munteren Antrieb
und ein dynamisches Fahrverhalten.
Der in diesem Sommer erstmals
rundum nachgebesserte Peugeot 208
entspricht diesen Ansprüchen. Im familiären Interieur imponieren die gu-
Schicke Autos müssen nicht teuer sein. Das zeigt der neue 208.
ten Platzverhältnisse in den Vordersitzen. Hinten geht es klassenbedingt
etwas enger zu. Wenn die Passagiere
1,80 Meter nicht übertreffen, ist ein
Quartett gut unterzubringen, obwohl
bei der Fahrzeuglänge 27 Zentimeter
fehlen für 4 Meter. Der Kofferraum
bietet etwas mehr Raum als die meisten Mitbewerber. Das Ladevolumen
kann mit wenigen Handgriffen von
311 auf 1152 Liter erweitert werden.
Das Cockpit ist nach französischer
Art pfiffig eingerichtet. Einige Bedienungselemente sind aber noch immer gewöhnungsbedürftig.
Gute Schaltung, agil zu fahren
Das früher oft kritisierte kleine Lenkrad leistet mit der direkten Lenkung
einen wichtigen Beitrag zu dem ans
Gokart-Feeling erinnernde Fahrvergnügen. Gleiches gilt für die automatisierte Sech-Stufen-Automatik mit
der Quick-Shift-Technologie, die für
flüssige, kaum spürbare Schaltvorgänge sorgt.
Der gegenüber den bisher angebotenen 68- und 82-PS-Versionen
deutlich stärkere Pure-Tech-Drei-Zylinder-Turbobenziner mit 110 PS bewegt den gut zu bändigenden Peu-
Von April bis Oktober führte der Touring-Club Schweiz (TCS) in Scruengo
TI insgesamt 13 Jugendfahrlager
durch. In den einwöchigen Kursen absolvierten die 16- bis 18-jährigen Jugendlichen nicht nur den Nothelferkurs, sondern konnten am Ende der
Woche direkt vor Ort die Theorieprüfung ablegen.
Die hohe Motivation der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer widerspiegelt sich in der Tatsache, dass die
Erfolgsquote der Theorieprüfung bei
rund 97 Prozent liegt. Die Jugendlichen wurden zudem unter fachkundiger Leitung von erfahrenen TCS-Instruktoren und Fahrlehrern in die
Kunst des sicheren Autofahrens eingewiesen und gewannen somit bereits
eine erste fundierte Fahrpraxis, um
im Alter von 18 Jahren sicher, kostengünstig und effizient ihren Führerausweis zu erwerben.
Acht kleine Opel standen bereit
Foto: zvg.
geot 208 agil durch die Kurven und
zeigt auch bergwärts keine Schwächen. Ungeachtet der eher sportlichen Ausrichtung mutet das Fahrwerk komfortabel an, wenn die Fahrweise zum Wohl der Mitfahrer angepasst wird. Der Benzinverbrauch
kann so auf rund 5 Liter für 100 Kilometer reduziert werden.
Für diese ersten Fahrversuche stellte
Opel Schweiz den über 530 Teilnehmerinnen der 13 Jugendfahrlagern
acht Fahrzeuge der Modelle Adam,
Adam Rocks und Corsa zur Verfügung. «Wir freuen uns sehr darüber,
dass die Jugendlichen ihre ersten
Stunden hinter dem Lenkrad in unseren Kleinwagen absolvieren», sagt
Christoph Bleile, Pressechef von Opel
Schweiz.
Mit den Jugendfahrlagern leistet
der TCS einen Beitrag für einen sicherheits- und umweltbewussten Einstieg ins Autofahrerleben. Philipp
Ronner, Geschäftsführer TCS-Sektion
St. Gallen-Appenzell: «Die Jugendlichen werden auf emotionaler Ebene
erreicht, zum Beispiel mit dem Aufzeigen von Ursachen von Verkehrsunfällen und deren Folgen.» (zb.)
Viele Assistenzsysteme
Da die gängigen Assistenzsysteme
nicht länger teureren Fahrzeugen
vorbehalten sind, kann der 208 optional mit Rückfahrkamera, automatischen Bremsmanövern bis zum Stillstand bei Kollisionsgefahr im Tempobereich bis 30 Stundenkilometern
oder einem Parkassistenten bestellt
werden. Das Parkieren in der Stadt
wird damit noch einfacher, als es
schon die bescheidenen Aussenmasse garantieren. Leicht gemacht wird
auch das Zurückfinden zum Auto auf
einem grossen Zuschauerparkplatz.
Zwölf generelle Farbtöne sowie unterschiedliche Farbakzente an Kühlergrill,
Scheinwerfereinfassungen,
Aussenspiegeln und Beschriftungen
bieten zahlreiche Personalisierungsmöglichkeiten.
Opel Adam Rocks (unten) und Opel
Corsa (oben) standen für die Junglenker im TCS-Lager bereit. F: zvg.
Ford peppt seinen kleinen SUV Ecosport mächtig auf
Während der Ecosport sein
Image als SUV mit hochbeiniger Optik und Reserverad
an der Hecktür zelebrierte,
stapelt das Facelift nun tiefer. Weniger Bodenfreiheit
und kein Ersatzrad wirken
europäischer.
Mathias Wohlfeld
In Südamerika erfreut sich der kleine
Kölner bereits seit 2003 grosser Beliebtheit. Ford entschied sich für den
Vertrieb in Europa, um Kapital aus
der SUV-Euphorie zu schlagen.
In Brasilien entwickelt und mittlerweile in Asien und Russland gebaut, hatte der Ecosport logischerweise wenig mit den Anforderungen
an europäische Autos zu tun, wenn
Der Ford Ecosport wurde dem hiesigen Geschmack angepasst.
man von seinem mittlerweile vierfach
gekrönten 1-Liter-Dreizylinder absieht. Das Motörchen mit 125 PS
fühlt sich erwachsen an und entwickelt in der Tat gemässigt Durst. Das
um zehn Millimeter tiefere Fahrwerk
zwingt den Ecosport dazu dezent in
die Knie und entschärft so die extrem
hochbockige Optik, mit der er bislang
kolportieren sollte, sich dem Gelände
Foto: zvg.
näher zu fühlen als dem Asphalt.
Hinzu kommt das fehlende Reserverad an der Hecktüre.
Motorenseitig offerieren die Kölner natürlich weiterhin ihren Bestseller, das 1-Liter-3-Zylinder-EcoboostAggregat mit 125 PS sowie einen
weiteren Benziner mit vier Zylindern
und 1,5 Liter Hubraum mit 112 PS.
Während der Dreizylinder aus-
schliesslich mit 5-Gang-Handschaltung zu haben ist, wird der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 6-Gang-Handschaltung oder -Automatik offeriert.
Der 1,5-Liter-Dieselmotor wird ebenfalls ausschliesslich mit manueller 5Gang-Schaltung angeboten, doch leistet der Selbstzünder künftig 95 PS,
was 5 mehr sind als vorher.
Die Änderungen im Interieur sind
ebenfalls marginal. An den Platz- und
Sitzverhältnissen hat sich nichts verändert. Mit den Ausmassen eines
Kleinwagens und der Übersicht
durch die erhöhte SUV-Sitzposition
macht der Ford Ecosport einen agilen Fahreindruck. Dass die ursprüngliche Watttiefe von 55 Zentimetern
rechnerisch nun einen Zentimeter geringer ist, dürfte derweil niemanden
ernsthaft interessieren. Der günstige
Einstiegspreis von 16 900 Franken
dagegen viele.
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Als Vocalcoach amtiert Musikerin
und Sängerin Tanja Dankner.
Vier Mädchen wechseln sich in der Rolle der Luna ab (v.l.): Julie aus
Hausen am Albis, Emmie Lee aus Düsseldorf, Luisa und Svenja aus Baar.
Wenn sich VIPs in Oerlikon wie
im «Himmel auf Erden» fühlen
Der Zürcher Schüler Flavio Rizzello
und seine Schwester Simona.
Ein Händchen für Erfolgsgeschichten: Die Unternehmer und Veranstalter
Oliver Höner und Reto Caviezel (r.), Carré Event AG.
mig. Die Weltklasse-Artisten aus verschiedenen Disziplinen agieren harmonisch nebeneinander. Alles verwebt sich zu einem zauberhaften
Märchen, das auch Erwachsene träumen lässt.
Die Rolle der verbindenden Erzählfigur Luna ist mit vier Mädchen
besetzt, sie sich an den einzelnen Daten abwechseln. «Es hat sich gelohnt,
dass wir sie einem umfassenden Casting unterzogen haben» so Oliver Höner. Am Premierenabend mit prominenten Gästen stand Luisa aus Baar
auf der Bühne und verblüffte mit intonationssicherem Gesang und einer
starken Bühnenpräsenz.
Sängerin Tanja Dankner hat die
vier Mädchen musikalisch geschult.
Begeistert stimmte auch der Zürcher
Schüler Flavio Rizzello der herausragenden Leistung von Luisa und allen anderen Künstlern zu. Der singende Gewinner der 3. Staffel von
«Die grössten Schweizer Talente»
sass in der vordersten Reihe. Für ihn
wird dann an Weihnachten ein Märchen wahr: Er darf zusammen mit
Helene Fischer in der ZDF-Weihnachtssendung singen.
Unternehmer Heier Lämmler, Tochter Aline, Prod.leiter
Gérard Jenni, Schaustellerin Marie-Louise Münger.
Zeltvermieter Alfredo Nock besuchte die Premiere mit Gattin Ruth.
Um hundert Prozent verbessert hat
sich die diesjährige Weihnachtsshow
«Himmel auf Erden» gegenüber dem
Vorjahr. Und so wird heuer im grossen Zelt auf der offenen Rennbahn
Oerlikon mit dem bezaubernden
Stück «Engel bellen nicht» ein Gesamtkunstwerk geboten (noch bis 22.
Dezember). Die sorgfältige Zusammenstellung der hochkarätigen Artis-
tennummern, eingebettet in einem zu
Herzen gehenden Plot, verdient viel
Lob. Die Veranstalter Oliver Höner
und Reto Caviezel sowie Projektleiter
Gérard Jenni beweisen, dass sie ein
Händchen für ästhetische und hochstehende Bühnenproduktionen haben.
Auch die Musikwahl und die rasant wechselnde Kulisse sind stim-
Der ehemalige Tour-de-Suisse-Star
Beat Breu mit Gattin Heidi.
Fotokünstler Hannes Schmid (Hilfswerk Smiling Gecko)
mit Winnie und Albi Matter, Direktor Show and Music.
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Sofort bar oder als Auktionseinlieferung
Schwarzenbach Auktion Zürich
Merkurstrasse 64, 8032 Zürich
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18
Züriberg
Nr. 48
26. November 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Donnerstag, 26. November
Die Stadtbibliothek Opfikon
empfiehlt:
Der Träumer
Ikal ist zwölf,
alt genug, um
arbeiten zu gehen und seine
Familie zu unterstützen, die
zu den ärmsten
auf der indonesischen
Insel
Belitung gehört. Doch er will
mehr, will studieren – das ist er
den Lehrern der Regenbogentruppe schuldig, die ihn gelehrt
haben, dass auch arme Menschen
für ihre Träume kämpfen sollten.
Zusammen mit seinen Freunden
Arai und Jimbron zieht er in die
benachbarte Stadt Manggar und
jobbt als Hafenarbeiter, um die
Oberschule besuchen zu können.
In seiner unmittelbaren, sinnlichen Sprache erzählt Andrea Hirata, der selber auf der Insel Belitung geboren wurde und lebt, mit
welcher Courage und Lebensfreude Ikal jedem Widerstand zum
Trotz seinen Weg macht. Die
Etappen dieses modernen Märchens von der Überfahrt nach Jakarta auf dem Viehtransporter,
über Elend und Obdachlosigkeit
im Moloch der Millionenstadt bis
zur Ankunft als Student in Paris
lesen sich so lebendig wie berührend. Hiratas Debüt «Die Regenbogentruppe» wurde in 25 Sprachen übersetzt und machte ihn
zum meistgelesenen Schriftsteller
Indonesiens. Wie dieses Buch
wurde auch «Der Träumer» in Indonesien verfilmt.
Der Träumer. Andrea Hirata. Hanser. 2014.
Immer montags
beste Freunde
Eine Frau, die
alles hat. Ein
Junge, dem alles fehlt. Eine
untrennbare
Freundschaft.
Wie jeden Montag läuft Laura
Schroff durch die Strassenschluchten von New York zur Arbeit. Sie hat keine Zeit, achtet
kaum auf ihre Mitmenschen –
auch nicht auf den kleinen Jungen, der sie um Kleingeld anbettelt. Sie ist schon an der nächsten
Strassenecke, als sie plötzlich stehen bleibt – und umkehrt. Sie
kauft dem hungrigen Maurice etwas zu essen und sie unterhalten
sich. Von dem Tag an treffen sich
Maurice und Laura jede Woche,
immer montags. Im Lauf der Jahre verändert der kleine Junge ihr
Leben – und sie seines.
Laura Schroff, Marketingspezialistin für mehrere grosse Medienunternehmen und Magazine –
«People», «InStyle» und «Bribes»
– hat getan, wozu vielen der Mut
fehlt: Sie hat sich eines bedürftigen Menschen angenommen und
ihm zugehört. Nun erzählt sie die
einzigartige Geschichte von Maurice und ihr, von 30 Jahren inniger Freundschaft – entstanden in
nur einem Moment.
Immer montags beste Freunde.
Schroff. Diana Verlag. 2015
Laura
10.15 Kindertreff PBZ: «Ryte, ryte Rössli». Für Eltern mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Michèle Bolliger. Pestalozzi-Bibliothek
Altstadt, Zähringerstrasse 17.
12.15 Jenny Erpenbeck: Literaturhaus im Limmatquai 62.
17.00 Sonderausstellung «Valle Bavona»: Führung.
Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128.
18.00–20.00 Vernissage: 18.30 Uhr: Begrüssung
durch Annette Landau, Präsidentin Stiftungsrat,
und Ueli Eberhard von der Galleria il Tesoro. Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,
Dufourstrasse 160.
18.00–19.00 Finissage: Der Ausstellung von Pedro
Sardell. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
19.00–20.00 «Die Goldene Gans»: Märchenkonzert
in Musik und Mimik mit dem Trio Fontane, Marisa Zürrer und Monika Lichtensteiner. Eintritt frei.
Aventin – Leben im Alter, Minervastr. 144.
20.00 Lisa Berg & Dave Ruosch: Mit einer Aura von
Eleganz, mit Glamour und einer Prise Ironie zelebrieren sie Chansons zwischen Salonmusik, Blues
und Swing. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
20.00 Politikvorlesung: Mit Aris Fioretos. «Du Wasser, du Gänsehaut», 100 Worte zum Roman. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 Shakespeares Werke (leicht gekürzt): Was Sie
schon immer über Shakespeare wissen wollten
und sich nie zu fragen getraut haben. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.00 Lesung Arno Camenisch: Der Schriftsteller
liest aus seinem Buch «Kur». Buchhandlung Hirslanden, Freiestrasse 221.
Freitag, 27. November
14.00–17.00 Apple-Club Klus Park: Für Mac-Anwender mit Grundkenntnissen. Eigenes Mac Book
mitbringen. Die Clubanlässe sind kostenlos. Es ist
keine Anmeldung notwendig. Auf dem Dorfplatz.
Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130.
14.00–20.00 Kerzenziehen: Mit Hotdog, Suppe und
Glühwein ab 17 Uhr. Kerzenziehen bis 2. Dezember. Sa 14–20 Uhr, Mo bis Mi 14–18 Uhr. Ein Teil
des Erlöses geht an die Stiftung Theodora und an
das Zürcher Hilfswerk Rokpa. Segetenhaus, Segetenweg 31.
18.00–19.00 Taschenlampenführung: «Nachts im
Museum». Ab Schulalter. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
20.00 Azurro: Italienischer Liederabend. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Samstag, 28. November
11.00 Mein Haus ist zu eng und zu klein: Musiker
des ZKO. Konzept/Erzählung: Thomas Douglas,
Krabbel-Konzert für Kinder von 1 bis 3 Jahren,
inkl. Sirup und Znüni. ZKO-Haus, Seefeldstr. 305.
14.00–16.00 Familienworkshop «Lebkuchenhaus»:
Für Familien mit Kindern ab 5 Jahren. Anmeldung bis 25. November an [email protected]. Teilnehmerzahl beschränkt. Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah, Zollikerstr. 128.
14.00–17.00 PC-Club Klus Park: Auf dem Dorfplatz:
Herzlich willkommen sind alle PC-Anwender/innen mit Grundkenntnissen. Bringen Sie Ihren eigenen Laptop mit. Die Clubanlässe sind kostenlos. Es ist keine Anmeldung notwendig. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130.
14.00 Öffentliche Führung: «Aus dem Schatten».
Der Zürcher Maler Willy Fries (1881–1965). Atelier Righini/Fries, Klosbachstrasse 150.
15.00–17.00 Vernissage: «Winter», mit Gemälden,
Arbeiten auf Papier und Skulpturen. Ausstellung
bis 16. Januar. Art Forum Ute Barth, Kartausstrasse 8.
17.00–19.00 Vernissage: «Lichtblicke». Ausstellung
bis 19. Dezember. Öffnungszeiten Di bis Sa 17–19
Uhr. Apéro: 2. und 9. Dezember, 17 bis 19 Uhr.
Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4.
18.00 Lesung und Gespräch: Mit Eyal Megged und
Zeruya Shalev. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 Konzert: Orgelwerke und Konzertchor Harmonie Zürich. Abendkasse ab 19 Uhr. Grosse Kirche Fluntern, Gellertstrasse 1.
20.00 Der Kontrabass: Von Patrick Süskind. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.30 Lesung und Gespräch: Mit Eyal Megged und
Zeruya Shalev. Literaturhaus, Limmatquai 62.
ne Trilogie anlässlich der Klimakonferenz COP21
in Paris. Begehbare Licht- und Soundinstallation
ab 16 Uhr, musikalische Live-Interpretation von
18.30–20
Uhr.
Botanischer
Garten,
Zollikerstrasse 107.
19.00 «De Goalie bin ig»: Von Pedro Lenz. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
19.30 «Cari Vicini» – Matteo Terzaghi und Peter Weber: Literaturhaus, Limmatquai 62.
Sonntag, 29. November
Donnerstag, 3. Dezember
11.00 Jonathan-Swift-Preis an Eva Menasse: Preisübergabe. Literaturhaus, Limmatquai 62.
14.30 «Blick in die Urzeit»: Faszinierende Zeitreise. Für Familien geeignet. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
17.00 Konzert Kammerorchester La Folia: Fabian
Müller (1964). La Folia-Variationen, Mozart:
«Lungi da te mio bene» (aus «Mitridate»), Händel: «Let the Bright Seraphim» (aus «Samson»),
J. C. Bach: g-moll-Symphonie, Mozart: Es-Dur
Hornkonzert. Eintritt frei, Kollekte. Röm.-kath.
Kirche St. Anton, Minervastr. 69.
17.00 Konzert: Im Mittelpunkt steht die Märchenoper «Hänsel und Gretel» von Engelbert Humperdinck. Es wirken mit: Konzertchor der Musikschule/Konservatorium und das Junge Musiktheater Zürich unter der Leitung von Barbara Fuchs.
Kath. Erlöserkirche, Zollikerstrasse 160.
19.00 «De Goalie bin ig»: Von Pedro Lenz. Theater
Rigiblick, Germaniastrasse 99.
10.00 Kindertreff PBZ: Ryte, ryte Rössli. Für Eltern
mit Kleinkindern von 9 bis 24 Monaten. Animation mit Ariella Dainesi. Pestalozzi-Bibliothek Witikon, Witikonerstrasse 397.
14.30 Weihnachtliche Musik: Mit Claudio De Bartolo. Pflegezentrum Witikon, Kienastenwiesweg 2.
19.30 Leslie Jamison – die Empathie-Tests: Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00–21.00 Konzert: Sophie et ses Gigolos. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
Montag, 30. November
16.00–21.00 Führungen: (in)visible transitions – ei-
Dienstag, 1. Dezember
14.30 Filmnachmittag: Adventskonzert aus der
Frauenkirche Dresden. Pflegezentrum Riesbach
(Saal), Witellikerstrasse 19.
18.00 Konzert: Sonic Calligraphy. Peggy Chew
(voc), Silvan Schmid (tp), Adrian Frey (p), Willy
Kotoun (perc) kreieren zusammen ein Kaleidoskop aus Grooves, Improvisationen und chinesischen Folksongs. Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23.
19.30 Debattierzimmer: Café Philo: Judith Butler –
25 Jahre Gender Trouble. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 Vernissage: Ausstellung August Dimitrov. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
Mittwoch, 2. Dezember
14.30 Weihnachtliche Musik: Mit Claudio De Bartolo. Pflegezentrum Riesbach, Witellikerstrasse 19.
19.30 Lesung und Gespräch: Rüdiger Safranski.
Zeit. Was sie mit uns macht und was wir aus ihr
machen. Literaturhaus, Limmatquai 62.
Sonntag, 6. Dezember
14.00–18.00 Chlausmärt: Quartiertreff Hirslanden,
Forchstrasse 248.
14.00–15.00 Theatertour mit dem «ewigen Butler»
Johann: Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah,
Zollikerstrasse 128.
14.00–18.00 Chlausmärt: Konzert von H. Müller um
16 Uhr. Alterszentrum Klus Park, Asylstr. 130.
17.00 Konzert Kammerorchester Witikon: Werke
von Vivaldi, Telemann, Stamitz und Bach. Dirigent und Solist: Arthur H. Lilienthal. Neue ref.
Kirche Witikon, Witikonerstrasse 286.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
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Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
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Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
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Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
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Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Demenz-Infos und eine Lesung
bietet der Quartiertreff Hirslanden
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe
«Atempause», die Menschen mit Gedächtnisschwierigkeiten, ihren Angehörigen, Freunden und Interessierten
in ungezwungener Atmosphäre Informationen vermittelt und die Gelegenheit für ein kulturelles Erlebnis
schafft, findet am kommenden Donnerstag, 3. Dezember, um 18 Uhr ein
besonderer Abend statt.
Im Saal des Quartiertreffs Hirslanden spricht Prof. Dr. E. Savaskan,
Klinik für Alterspsychiatrie Uni Zürich, über die therapeutischen Möglichkeiten bei Demenz-Erkrankungen
und ihre neuropsychiatrischen Begleitsymptome. Danach besteht die
Möglichkeit, in der Cafeteria ein feines Nachtessen zu geniessen, bevor
Ilma Rakusa aus ihrem Buch «Einsamkeit mit rollendem ‹r›» liest.
2009 erhielt sie für «Mehr Meer»
den Schweizer Buchpreis. Mit diesen
«Erinnerungspassagen» erzählt sie in
einer präzisen Sprache von ihrer
Kindheit und Jugend, von Gefühlen
der Fremdheit und vom Versuch,
«Heimat» in der Musik und in der Literatur zu finden.
2014 ist ihr Buch «Einsamkeit mit
rollendem ‹r›» erschienen. Ilma Rakusa lässt die Leser am Schicksal von
Menschen teilnehmen, deren Lebenswege von Freundschaft und Liebe,
Die Autorin Ilma Rakusa liest im zweiten Teil der Veranstaltung aus
ihrem Buch «Einsamkeit mit rollendem ‹r›».
Foto: Simon M. Ingold/zvg.
aber immer auch von Einsamkeit
und Sinnsuche geprägt sind.
Die Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Übersetzerin wurde in der
Slowakei geboren. Ihre Mutter war
Ungarin, ihr Vater Slowene. Ihre
Kindheit verbrachte sie in Budapest,
Ljubljana und Triest, bis die Familie
1951 nach Zürich übersiedelte. In
Zürich, Paris und St. Petersburg studierte sie Slawistik und Romanistik.
Viele Jahre war sie Lehrbeauftragte
für südslawische und russische Literatur am Slawischen Institut der Uni
Zürich. Bekannt geworden ist sie vor
allem als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin, unter anderem
für die «NZZ» und «Die Zeit». (kwi.)
Lesung & Begegnung «Atempause», Do, 3.
Dezember, 18 Uhr, Quartiertreff Hirslanden, Forchstrasse 248. Anmeldungen bis
Di, 1.12., bei M. Sticher, Tel. 044 980 29
09 oder Mail [email protected]. Unkostenbeitrag 20 Franken (exkl. Konsumation).
BEGEGNUNGSZENTREN
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Tel./Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Adventskranzbinden: Fr, 27. Nov., 10
bis 22 Uhr, Sa, 29. Nov., 10 bis 15
Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54.
Tango Argentino Milonga: Sa, 28. Nov.,
21 Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54.
Winteröffnungszeiten im Pflegiraum:
Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9
bis 12 Uhr.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Tel. 043 819 37 27
E-Mail [email protected]
Lesung von Hans Städeli: Do, 26. Nov.,
19.30 Uhr.
Brunch: So, 29. Nov., 10 Uhr. Anmelden bis 27. Nov. um 14 Uhr unter Tel.
079 597 87 00.
Konzert: So, 29. Nov., 15 Uhr.
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Tel. 044 422 75 61
E-Mail [email protected]
Quartierzmorge: Sa, 28. Nov., 9 bis 11
Uhr.
Klass. Klavierkonzert: So, 29. Nov., 16
Uhr, anschl. kleiner Vokalworkshop.
Kindercoiffeuse: Di, 1. Dez., 14 bis
17.15 Uhr. Anmelden im GZ.
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
www.lokal-fluntern.ch
Prima Volta, Kammermusik: Do, 26.
Nov., 20 bis 21.30 Uhr.
Kranzen: Sa, 28. Nov., 10 bis 13 Uhr
und 14 bis 17 Uhr, im Lokal-Atelier.
Vernissage: So, 29. Nov., 11 bis 15
Uhr, in der ABZ-Siedlung.
Mütter-/Väterberatung: Di, 1. Dez., 10
bis 12 Uhr.
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Tel. 044 387 74 50
www.gz-zh.ch/riesbach
Chlausmärt: Sa, 5. Dez., 14 bis 20 Uhr.
Kerzenziehen: bis Sa, 19. Dez., Do/Fr
15 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 20 Uhr.
Mittwochsgrill: jeden Mi ab 18.30 Uhr.
ANZEIGEN
GFZ-Familienzentrum
Zeltweg
Zeltweg 21b, 8032 Zürich
Tel. 044 253 75 20
www.gfz-zh.ch/familienzentren
Guetzle für Eltern mit ihren Kindern: Mi,
2. Dez., 10 bis 11.30 Uhr, für Kinder
bis 4 Jahre.
Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden
Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre.
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KULTUR
Carigiet: Bündner Exportschlager punktet in Zürich
Das Landesmuseum
widmet seine Ausstellung
«Alois Carigiet. Kunst,
Grafik & Schellen-Ursli»
dem einfallsreichen
Bündner Grafiker, Maler,
Lithografen und überaus
humorvollen Kinderbuchautor Alois Carigiet.
Elke Baumann
Die Geschichte vom «Schellen-Ursli»
ist fast so bekannt wie Johanna Spyris «Heidi». Seit 70 Jahren begeistert
der kleine Bub aus Graubünden Kinder und Erwachsene. Wer «SchellenUrsli» sagt, sagt auch Alois Carigiet,
dessen leidenschaftliches Schaffen
weit über die Schweizer Grenzen bekannt und anerkannt ist. Carigiet war
Maler, Grafiker und Bühnenbildner. In
Zusammenarbeit mit dem Bündner
Kunstmuseum Chur zeigt die Ausstellung Bekanntes und Unbekanntes aus
dem reichen künstlerischen Schaffen
des gelernten Dekorationsmalers.
Carigiet, geboren 1902, wächst in
Trun (GR) auf. Nach seinem Schulabschluss macht er in Chur eine Dekorationsmalerlehre, wandert danach
nach Zürich aus und bildet sich zum
Grafiker weiter. 1927 gründet er sein
eigenes grafisches Atelier. Seine far-
benfrohen Plakate für Tourismus,
Kleider, Schokolade oder die grüne
Olma-Kuh und das vierblättrige rote
Kleeblatt für die Landeslotterie finden
viel Aufmerksamkeit. Daneben entstehen Dekorationen und Kostüme, zahllose Illustrationen für Zeitschriften
und zeichnerische Kommentare zum
aktuellen Zeitgeschehen. Seine Schulwandbilder, seine Messedekorationen
für die Schweizer Verkehrszentrale
sowie Titelblätter für den «Schweizer
Spiegel» finden Beachtung.
gelber Himmel sorgen anfänglich für
Spott und Hohn. Als aber Carigiet –
neben Segantini und den Giacomettis
– zum berühmtesten Bündner Künstlerexport aufsteigt, sehen Einheimische und Fremde, über solche «Eigenheiten» hinweg. Alle seine Bilder
entstehen in seinem Atelier anhand
der Skizzen, die er in der Natur
macht. Erst kommt das Zeichnen,
dann das Malen. Beim Betrachten seiner Bilder wird einem bewusst: Carigiet malt erzählend.
Die Welt ist eine Bühne
Schlitten und Glocken
Für das legendäre «Cabaret Cornichon», zu dessen Mitbegründer er
zählt, gestaltet er Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten. Wie angesehen
er war, zeigt der Auftrag für das offizielle Landi-Plakat 1939. Mit dieser
Auszeichnung geht Carigiet das Wagnis eines «freien» Künstlerdaseins
ein. Es entsteht eine kaum übersehbare Reihe von Bleistiftzeichnungen,
aquarellierten Zeichnungen, Lithografien und Ölgemälden sowie Glasfenster-, Wand- und Fassadenmalereien.
1945 erscheint das von Selina Chönz
verfasste und von Carigiet illustrierte
Kinderbuch «Schellen-Ursli», das in
zahlreiche Sprachen übersetzt und
ein durchschlagender Erfolg wird.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch Carigiets reiches Schaffen. Den Auftakt dazu macht Schel-
Auf dem Rundgang begegnet dem Besucher die reichhaltige rätoromanische Kultur: u.a. holzgeschnitzte
Schlitten und Stabellen sowie Glocken
in allen Grössen. In einem eigens für
Kinder konzipierten Raum können
sich die kleinen Besucher in Carigiets
faszinierende Welt entführen lassen.
Im letzten Raum der Ausstellung
werden Filmkostüme und ein «Making of» der aktuellen «Schellen-Ursli»-Verfilmung von Xavier Koller gezeigt. Videos, historische Fotografien
und Interviews mit Menschen, die
Alois Carigiet persönlich kannten erzählen von einem vielseitigen Künstler und begnadeten Autor. Alois Carigiet stirbt 1985 in Trun.
Alois Carigiets Schaffen spricht bis heute viele Leute an.
len-Urslis Schwester «Flurina». Es
handelt sich um den Entwurf, 216 x
140 cm, zu einem Wandgemälde. Es
folgen Plakate, Illustrationen und
Skizzen, Darstellungen von Land-
Foto: zvg.
schaften, von gefiederten Freunden,
Menschen und stillen Dingen. Carigiet
beherrscht Linien und Farben, die er
im wechselnden Rhythmus neu ordnet. Grüne Ziegen, rote Kühe und ein
Ausstellung bis 3. Januar 2016. Öffnungszeiten: D–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr.
www.carigiet.landesmuseum.ch.
Eine Schublade voller Schätze auf Papier
hols Karriere als Pop-Art-Künstler beginnt Anfang der 1960er-Jahre, als er
Alltagsgegenstände wie Suppendosen,
Coca-Cola-Flaschen, Waschmittelverpackungen etc. reproduziert und zu
Kunstwerken macht. Andy Warhol,
der Amerikaner und Tausendsassa
der Kunstszene, dessen Credo «Making money is art, and working is art
and good business is the best art»
lautet, erhebt damit die Kunst zur absoluten Ware.
Mit der Ausstellung «Andy
Warhol. – The life years
1949–1959» präsentiert
die Graphische Sammlung
der ETH Werke aus dem
Nachlass von Andy Warhol.
Die Zeichnungen dokumentieren eindrucksvoll den
Anfang seiner künstlerischen Karriere.
Entschwunden und vergessen
Elke Baumann
Fällt der Name Andy Warhol, hat man
farbige Bilder wie «25-mal Marilyn
Monroe nebeneinander» vor Augen.
Aber Warhol (1928–1987) war mehr –
viel mehr. Bevor er zur Schlüsselfigur
der Pop-Art wird, studierte er Malerei, Gebrauchsgrafik und Design.
In New York lebt er anfänglich von
Gelegenheitsarbeiten als Industrieund Werbegrafiker, experimentiert
mit den unterschiedlichsten Techniken und Ausdrucksformen und lässt
sich vor allem durch die Bildsprache
des legendären «LIFE»-Magazins (20
Cents!) inspirieren. Zudem entwickelt
Warhol eine Kopiertechnik, die sogenannte «blotted-line», bei der eine
Tintenzeichnung mit einfacher Druck-
Eines der Warhol-Werke.
Foto: zvg.
technik auf ein neues Blatt übertragen
wird.
The Roaring Fifties
Andy Warhol hat sich von der schillernden und schicken Welt der Fifties
inspirieren lassen. Er fotografiert,
filmt und zeichnet, versucht sich als
Maler, Buchautor, Musikproduzent
und wird zum Porträtisten von Stars
und Sternchen. Auf sogenannten «Colouring Partys» lädt Warhol Freunde
ein, die dazu beitragen, seine einfarbigen Bilder bunt auszumalen. War-
Als 2011 der Münchner Kunsthändler
Daniel Blau unter dem umfangreichen
Nachlass von Andy Warhol ein ungeordnetes Papierbündel Skizzen, Fragmente, Zeichnungen und Studien
«entdeckt», ist das Staunen gross. An
die 400 sehr einfache Strichzeichnungen aus den 1950er-Jahren waren
unter «Archivmaterial» abgelegt worden und schlummerten in Metallschubladen dahin. Aus Spargründen
befinden sich viele der Entwürfe auf
mehreren Blättern. Einige wurden
mit braunen Klebebandfetzen im
Nachhinein zusammengefügt, andere,
gezeichnet auf Zeichenblöcken, vom
Künstler unachtsam herausgerissen.
Mit diesen frühen Zeichnungen hat
Andy Warhol den Grundstein für sein
gesamtes weiteres Schaffen gelegt.
Der überraschende Fund zeigt die Facetten eines der wohl bekanntesten
Künstler der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.
Gezeichneter Alltag
Die Ausstellung präsentiert 78 Arbeiten, an die 30 Ausgaben des Magazins «LIFE» sowie einige Originalfotografien aus den Jahren 1949 bis
1959. Herausragende Beispiele der
von Warhol entwickelten «blotted-line» zeigen die Gegenüberstellung zu
den verwendeten Vorlagen, dazu ermöglicht ein Touchscreen, «LIFE»-Covers und -Fotografien mit den Originalen zu vergleichen. Bewusst verwendet Warhol einfache Linien und
beschränkt sich auf das Wesentliche.
Die fein gezeichneten Bilder geben
Einblicke in die Gedankenwelt eines
sensiblen Künstlers. Ein Teil der in
der ETH ausgestellten Bilder wird
zum ersten Mal gezeigt. Sie vereinigen sich zu einem Bilderbogen, der
sich durch die Ausstellung zieht und
den jungen Warhol von einer bis dahin unbekannten Seite zeigt.
Ausstellung bis 23.12. und vom 4. bis
17.1. Öffnungszeiten: täglich, inkl. Sa und
So, 10 bis 16.45 Uhr. Eintritt frei. Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen: «Andy
Warhol. – The life years 1949–1959», 35
Franken.
Maler Amadeo Baumgartner stellt in Zürich aus
Es kommt wohl eher selten vor, dass
Privatpersonen ihre Türen öffnen,
um ein fremdes bildnerisches Werk
in ihren Räumlichkeiten vorzustellen,
an einem Ort, der sonst von ihren eigenen Kunstwerken belebt ist.
Umso spannender ist nun das bevorstehende «Happening»: Fritz und
Monika Schiess nehmen ihre Bilder
von den Wänden und ersetzen sie für
kurze Zeit durch Gemälde eines befreundeten Künstlers. Das Ehepaar
Schiess hat den Berner Künstler
Amedeo Baumgartner vor einigen
Jahren anlässlich einer Ausstellung
in ebenfalls privatem Rahmen ken-
An der Hauserstrasse zu sehen:
Baumgartners «Blue Mood».Foto: zvg.
nen gelernt und beobachtet seither
dessen Entwicklung mit grossem Interesse und wachsender Bewunderung. Nachdem dieser Künstler
mehrmals in renommierten Galerien
ausgestellt hatte, verabschiedete er
sich vom öffentlichen Parkett, um seine Bildideen mit einer neuen Maltechnik in aller Ruhe umsetzen zu
können.
gewissermassen als Grundierung,
legt dann eine (zum Teil getönte) Firniss darüber und malt anschliessend
das Bild mit leichten Farbänderungen nochmals. Mit dieser akribisch
feinen und raffinierten Öltechnik gelingt dem in Zürich geborenen und in
Bern lebenden Maler eine verblüffende Vielschichtigkeit und eine intensive Bildwirkung. (zb./pd.)
Alles wird zweimal gemalt
«Grow and go», Amedeo Baumgartner,
Ölbilder, Lithografien, Hauserstrasse 26,
8032 Zürich, Tel. 079 210 40 33. Freitag,
11. Dezember, 17–20 Uhr, Samstag, 12.
Dezember, 11–18 Uhr, Sonntag, 13. Dezember, 11–16 Uhr.
Es klingt verrückt: Amedeo Baumgartner malt jedes seiner Bilder doppelt, das heisst, er betrachtet das zuerst in aller Genauigkeit gemalte Bild
Jazzsängerin Peggy Chew.
Foto: zvg.
Peggy Chew tritt
in Lebewohlfabrik auf
Mit vier verschiedenen Jazzapéros
gastiert im Dezember die chinesischamerikanische Sängerin Peggy Chew
in der Lebewohlfabrik.
Als Chinesin in New York geboren, verbindet die Sängerin Peggy
Chew die beiden Kulturen, in die sie
hineingewachsen ist. Musikalisch ist
es ein betörender Spagat, den sie mit
wunderbar lyrischer Stimme mühelos bewältigt.
Zusammen mit ihrem Quartett
Sonic Calligraphy kreiert sie ein Kaleidoskop aus Grooves und Improvisationen mit chinesischer Poesie, chinesischen Folksongs und Jazzkompositionen. Aber auch uramerikanische
Musik interpretiert sie auf zauberhaft
eigene sinnliche Art: Songs von Billie
Holiday, Frank Sinatra, Randy Newman, Paul Simon oder Joni Mitchell
haucht sie mit ihrer Stimme neues
Leben ein. Peggy Chew ist eine vielseitige und wandelbare Sängerin, mit
einem Repertoire, das sich aus allen
Stilrichtungen bedient. Sie wagt sich
unbeschwert an Blues, Soul, Jazz,
Latin, Folk und Popsongs. (wä.)
Alle Dezember-Dienstage 18 bis 20 Uhr in
der Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23, 8008
Zürich: 1. Dezember, Sonic Calligraphy.
Peggy Chew (voc), Silvan Schmid (tp), Adrian Frey (p), Willy Kotoun (perc). 8. Dezember, Peggy Chew and Strings. Songs
von Joni Mitchell, Randy Newman und
Paul Simon, Peggy Chew (voc), Marion Namestnik (vl), Silvan Jeger (b). 15. Dezember, Peggy Chew and Friends, Tribute to
Billie Holiday and Frank Sinatra, Peggy
Chew (voc), Walter Jauslin (p), Patrick
Sommer( b) Pius Baschnagel (dr). 22. Dezember, «A Jolly Christmas». Peggy Chew
(voc), Adrian Frey (p), Christoph Grab (ts,
ss), Robert Ashby (p).